Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Akkis Sunset Valley

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Akkis Sunset Valley  - Seite 4 Empty KAPITEL 5

Beitrag  Akki Mi Mai 12, 2010 8:58 pm

Die Erinnerung verfolgte Darrel noch immer. Er hatte vor IHR gestanden – und sie hatte ihn nicht erkannt. Als SIE die Tür geöffnet hatte, war ihm fast das Herz stehen geblieben. Für einen Moment verfluchte er Shamekas Gebot daheim und in der Stadt keine Waffe zu tragen. Er hätte IHR ganz schnell den Gar ausmachen können.
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„Darrel, Dylan. Kommt ihr bitte frühstücken?!“, rief Shameka aus der Küche. Darrel warf spuckte den Zahnpastaschaum aus und sah sein Spiegelbild finster an. Warum war SIE jetzt hier aufgetaucht? Er griff nach dem Handtuch und tupfte sich den Mund ab. Natürlich war diese Frage müßig – sie trafen sich immer an den unvorstellbarsten Orten. Sie konnten einander nicht entrinnen – von daher hätte es auch nichts gebracht SIE an Ort und Stelle umzubringen.
Er verließ das Bad und traf im Flur auf seinen Sohn Dylan. Freundlich wuschelte er ihm durchs Haar. „Guten Morgen, Großer. Gut geschlafen?“ Außerdem hätte er nicht nur SIE sondern auch ihr Kind auf dem Gewissen gehabt. Seit er Dylan hatte, konnte er verstehen, warum SIE sich immer so fleißig fortpflanzte. So gemein, hinterhältig und bösartig er war – die Liebe zu seinem Sohn konnte er nicht verleugnen. Natürlich hatte er schon eine Menge Kinder anderer Leute auf dem Gewissen – er war schließlich kein Amateur! – aber die waren der Kindheit längst entwachsen. Wer sich ihm in den Weg stellte, musste sich nun mal nicht wundern, wenn er die Konsequenzen zu spüren bekam.
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Beitrag  Akki Mi Mai 12, 2010 9:04 pm

„Wir sollen am Wochenende bei einem unserer Eltern mit auf die Arbeit gehen und darüber einen Aufsatz schreiben.“, sagte Dylan wenig später als die drei beim Frühstück saßen. Er sah seine Eltern erwartungsvoll an. Natürlich wusste er, dass seine Mutter nicht mehr arbeitete – dafür war sie immer zuhause wenn er von der Schule kam. Sein Vater arbeitete meistens nachts, aber seine Eltern sprachen nie vom Beruf seines Vaters. Vielleicht war er Nachtwächter?
„An diesem Wochenende?“, fragte Shameka neutral freundlich. Sie wechselte einen schnellen Blick mit Darrel. Dessen Gesicht verfinsterte sich für den Bruchteil einer Sekunde, doch er hatte sich gewohnt schnell wieder unter Kontrolle. Shameka wusste, dass ihn in den letzten Wochen etwas beunruhigte, doch er sprach nie davon. Das war ihr recht, denn wenn man von Dylans Existenz absah, existierte ihre Ehe nur auf dem Papier. Sie mochte Darrel, aber sie liebte ihn nicht. Bevor Dylan geboren worden war, hatte Shameka bezweifelt, dass Darrel überhaupt jemanden lieben könnte, doch ihr Sohn hatte einen sehr festen Platz im Herzen seines Vaters.
„Ich bespreche das gleich heute mit meinem Boss.“, erklärte Darrel inzwischen. Er nickte Dylan zuversichtlich zu und der Junge lächelte seinen Vater bewundern an. Shameka schmunzelte. Die beiden konnten einfach nicht ohne einander. Dylan war Darrels wundester Punkt. Sie hoffte, dass er niemals gegen seinen Vater eingesetzt werden würde. Doch leider verdiente Darrel das Geld nicht gerade in einem Gewerbe, dass für seine sanften Methoden bekannt war.
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Als Dylan in der Schule war, Shameka das Haus aufgeräumt und Darrel seine morgendliche Fitnessrunde absolviert hatte, trafen sich die Eheleute zu einer Schachpartie.
„Willst Du Dylan am Wochenende wirklich mitnehmen?“, fragte Shameka vorsichtig. Sie spielte weiß, denn Darrel würde niemals etwas anderes als schwarz spielen.
„Ich nehme ihn mit in die Importabteilung. Ich spreche das mit den Jungs ab, wir finden schon eine unverfängliche Ware.“
Shameka nickte; sie stellte Darrels Entscheidungen selten in Frage. Für gewöhnlich waren sie sehr vernünftig – so vernünftig ein Schwerverbrecher eben entscheiden konnte. Es war zum Beispiel sehr vernünftig gewesen sie zu heiraten – als Witwe von Harry Porter war sie innerhalb der Firma von Bedeutung. Es war auch vernünftig gewesen in Sunset Valley zu bleiben – auch wenn Darrel nur zu wenigen seiner Verwandten einen guten Draht hatte, bot die dörfliche Struktur ihm Schutz (vor allem bot sie Dylan Schutz!). In den letzten Jahren war die Entscheidung aus der alten Villa zu ziehen, vermutlich die vernünftigste. Dylan hatte die alten Möbel und Stoffe dort gar nicht vertragen und Darrel hatte die merkwürdige Angewohnheit auf dem villeneigenhändigen Friedhof herumzulungern und mit den angeblich dort herumspukenden Geistern zu sprechen. Geister! So ein Humbug. Darrel war nie abergläubisch gewesen, doch er behauptete eines Abends steif und fest, dass es Geister gäbe. Als Shameka ihn nur schräg ansah, verschloss sich seine Miene und er sprach nie wieder davon.
„Möchtest Du über etwas reden? Du wirkst in den letzten Wochen sehr angespannt.“, wechselte Shameka schließlich das Thema.
Er warf ihr einen kurzen Blick über seine Brille zu. Einen Moment später schüttelte er den Kopf. „Es ist alles in Ordnung.“
Shameka nickte und konzentrierte sich auf das Schachspiel. Sie war nicht beleidigt, dass Darrel so abweisend war – nach über zehn Jahren Ehe kannte sie Darrel sehr gut. Er war ein sehr grausamer Mensch und konnte unnötig bösartig sein, doch wenn man einmal sein Vertrauen erworben hatte, konnte man sich auf ihn verlassen. Allerdings wusste Shameka nur von Dylan und sich, dass sie Darrels Vertrauen hatten. Von seinen unzähligen Halbgeschwistern, Stiefgeschwistern, Cousinen und Cousins schätze Darrel nur diesen jungen Arzt. Allerdings war Darrel seit seinem Besuch bei eben jenem Arzt so unruhig. Dennoch hatte er sich mit ihm getroffen und Dylan von ihm impfen lassen.
Shameka zog mit ihrem Springer und seufzte lautlos. Sie machte sich Sorgen. In dem Milieu in dem sie groß geworden war und in dem Darren das Geld verdiente, konnte man es sich nicht erlauben abwesend zu sein.
„Du musst Dir keine Sorgen machen, Shameka.“ Darrel sah nicht vom Schachbrett auf. Shameka zuckte kurz zusammen, hatte sie doch laut geseufzt? „Der Job wird nicht leiden. Uns droht keine Gefahr.“
„Ich wünschte ich könnte da so sicher sein wie Du.“, erwiderte sie schließlich. „Harry …“
„Harry hat viele Fehler gemacht, deswegen ist er tot. Ich mache keine Fehler.“ – Die einzigen Fehler die er machte, bezogen sich auf SIE. „Vertrau mir, Shameka. Ich würde Dylan nie in Gefahr bringen.“ Er sah kurz auf und sein intensiver Blick hielt sie gefangen. Nein, er würde tatsächlich keine Fehler machen. Er war geradezu unheimlich sicher. Geradezu als wäre er schon Jahrzehnte im Geschäft und nicht erst seit knapp zwanzig Jahren. Er hatte mehr Erfahrung als Harry, sein toter Mentor.
Akkis Sunset Valley  - Seite 4 Screen62
„Schach.“, sagte Darren schließlich. Etwas überrascht sah Shameka auf ihren König. Sie war ihren Gedanken nachgegangen und hatte kaum aufs Spiel geachtet.
Darrel schmunzelte. „Du hingegen machst heute ungewöhnlich viele Fehler.“
„Ich mache mir Sorgen.“, gestand Shameka und begann sich die Schläfen zu massieren. „Auch wenn Du überzeugt bist keine Fehler zu machen. Außerdem liegt mir dieser Besuch von Dylan im Magen. Bis jetzt konnten wir von ihm fernhalten, WO Du arbeitest, aber er ist ein aufgeweckter Junge.“
Darren lehnte sich entspannt zurück und musterte Shameka über seine Brille hinweg. Schließlich zogen sich seine Mundwinkel zu einem seltenen, echten Lächeln. „Dylan ist großartig. Selbst wenn er es herausfindet, wird er damit umgehen können.“
„Willst Du ihn etwa mit da rein ziehen?“
„Beruhige Dich!“ Das Lächeln verschwand so schnell wie es gekommen war. „Irgendwann wird Dylan herausfinden, was ich tue. Dann muss er selbst entscheiden, ob er mir folgen will, oder einen ehrlichen Beruf wählt.“ Er sprach den letzten Teil mit so ätzendem Sarkasmus, dass Shameka angewidert die Mundwinkel verzog.
„Wenn man erstmal mit drin hängt, kommt man nicht wieder raus.“, stellte sie fest. „Schau mich an!“
Darrel sah sie mit seinem ernsten Blick an und nickte langsam. „Es wird sich alles zum Guten wenden. Ich werde mein möglichstes tun, Dylan von meinem Beruf fernzuhalten.“ Er hatte einmal den Fehler gemacht, jemanden in seinen Beruf – den er niemals wechselte, im Gegensatz zu IHR – einzuweihen und zu hoffen, dass derjenige in seine Fußstapfen treten würde. Damals war er geradezu besessen von dem Gedanken einen Nachfolger auszubilden. Die Konsequenzen hatte er mehr als schmerzhaft zu spüren bekommen.
„Darrel?“, Shameka sah ihn freundlich an. Er verkniff sich ein Grinsen. Selbst nach über dreißig Jahren musste er sich seinen Namen manchmal in Erinnerung rufen.
Er nickte ihr zu und Shameka fuhr fort: „Danke, dass Du Dylan beschützt.“
Zum zweiten Mal an diesem Tag lächelte Darrel ein echtes Lächeln, als er Shameka erneut zu nickte und das Schachspiel für beendet erklärte.
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Beitrag  Akki Mi Mai 12, 2010 9:06 pm

Im Laufe der Woche war Darrel eine viel bessere Idee für den Wochenendbesuch von Dylan gekommen. Als eine der Scheinfirmen hatte er schon vor Jahren eine Müllverbrennungsanlage erworben. Es besprach die notwendigen Dinge, die ihn für ein paar Stunden zum erfahrenen Schichtleiter der Nachtschicht machen würden, besetzte die wichtigen Stellen mit seinen Gefolgsleuten und las sich das Handbuch für Müllverbrennungsanlagen durch. In all den Jahren hatte er die Verbrennungsanlage nur einmal besucht und er hatte noch nie näher mit den Abläufen zutun gehabt. Aber seine große Erfahrung und die Fähigkeit in jede beliebige Rolle schlüpfen zu können, machten es ihm zu einer leichten Übung an diesem Wochenende den Müllverbrennungsanlagennachtschichtleiter zu geben. ‚Ich sollte ernsthaft über eine Karriere als Schauspieler nachdenken.’, dachte Darrel bei sich, als er mit Dylan auf dem Beifahrersitz den Parkplatz der Müllverbrennungsanlage verließ.
„Du hast einen total spannenden Beruf!“, begeisterte sich Dylan. „Es stinkt zwar ein bisschen, aber die ganzen Computer und die Maschinen sind toll!“ Er rutschte auf der Plastikmatte herum, die Shameka vorsorglich im Auto ausgelegt hatte. „Wenn ich groß bin, will ich auch in einer großen Fabrik mit vielen Maschinen und Robotern arbeiten!“
„Wenn Du groß bist, kannst Du machen was Du willst.“, lachte Darrel. Er erinnerte sich an sein Versprechen gegenüber Shameka. „Aber eines musst Du schwören: Du darfst niemals nienieniemals! kriminell werden!“
Dylan sah seinen Vater schief von der Seite an. „Warum sollte ich das wollen? Da gibt’s keine Maschinen oder Computer!“
„Schwör es, Dylan Porter!“, forderte Darrel seinen Sohn sehr ernst auf. Dylan kaute sich irritiert auf der Unterlippe herum und nickte dann: „Also gut: Ich, Dylan Porter, schwöre niemals kriminell zu werden!“
„So ists recht, mein Sohn.“ Darrel sah wieder auf die Straße und lächelte. Echt.
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Beitrag  Akki Mi Mai 12, 2010 9:57 pm

Darrel versuchte alles über SIE, bzw. wer SIE nun war herauszufinden, doch er lief gegen Wände. Er hatte Jacob vorsichtig ausgehorcht, doch der hatte auch nie etwas über die Vergangenheit seiner Frau in Erfahrung bringen können. Wie fahrlässig! Für Darrel war es stets von immenser Bedeutung den Hintergrund seiner Mitarbeiter zu kennen. Jacob hingegen heiratete eine Frau, von der er nicht mal den wirklichen Namen kannte. Lethe wurde Sie jetzt genannt. Er hatte SIE nicht gerade als begabte Schauspielerin in Erinnerung (sie war alles andere nur das nicht!), von daher nahm er an, dass SIE wirklich ihr Gedächtnis verloren hatte. Was für eine Ironie! Allerdings war SIE nie besonders gut darin gewesen ihn zu erkennen. Manchmal glaubte er, SIE habe Tomaten auf den Augen. Allerdings war er nie so beschränkt wie SIE gewesen. Er hatte nie ein Problem damit gehabt, auch mal in eine weibliche Haut zu schlüpfen, SIE hingegen hatte sich an alle möglichen selbstauferlegten Beschränkungen gehalten. So war das halt mit den „Guten“. Er schüttelte den Kopf und fuhr seinen Laptop herunter. Lethe Aldridge, verheiratet mit Jacob Aldridge, Mutter von Jasper und Jason Aldridge. Das und ein Zeitungsartikel in dem ihr mysteriöses Auftauchen beschrieben wurde, war alles was er über SIE herausgefunden hatte. Lethe … er hoffte der Name war ein gutes Omen. Sie würde gar nicht anders können als ihm Steine in den Weg zu legen – Stripes on a tiger don’t wash away! - aber ihre Unkenntnis würde es ihm erleichtern. Außerdem war sie gerade mitten in der Fortpflanzungsphase – da war es für ihn in der Regel am sichersten.
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Beitrag  Akki Mi Mai 12, 2010 9:59 pm

Unerwarteterweise traf Darrel schon ein paar Abende später auf Lethe, als er Dylan vom Spielen aus dem park abholte. Wie immer schlug ihm das Herz bis zum Halse.
„Guten Abend Lethe.“, begrüßte er sie ausgesucht freundlich. Sie sah ihn scheu an und erwiderte die Begrüßung vorsichtig.
„Wie geht es euren Jungs? Jake schwärmt mir immer von den beiden vor wenn ich ihn mal sehe.“
„Die beiden entwickeln sich gut. Ist das Dylan?“ Sie deutete mit dem Finger auf Dylan, der gerade mit einem Miguel Olivas herumalberte.
„Ja. Dylan.“ Er winkte den Jungen heran. „Er kommt bald in die Highschool. Kaum zu glauben, dass er schon so alt ist.“ Dylan winkte seinem Vater und machte keine Anstalten zu ihm zu kommen.
Lethe kicherte mädchenhaft. „Jasper ist auch bald schulpflichtig. In diesem Alter wachsen sie so schnell.“
Darrel nickte väterlich und musste zu seiner Verwunderung feststellen, dass SIE als Lethe durchaus sympathisch war. Natürlich spürte er, dass auch Lethe ihm misstrauter, aber er misstrauter ihr ja mindestens genauso sehr. Dylan trabte schließlich langsam heran.
„Dylan, das ist Lethe. Sie ist die Frau von Jacob.“, stellte er Lethe vor. Der Junge gab ihr artig die Hand und lächelte gewinnend.
„Hi Dylan. Freut mich Dich kennenzulernen.“, begrüßte Lethe ihn freundlich. Wenig später hatte sie den Jungen in ein Gespräch über Schule und Baseball verwickelt, dem Darrel sich nicht die Mühe machte zu folgen. Er musterte Lethe vorsichtig und suchte nach Anzeichen eines Wiedererkennens. Doch so oft sich ihre Blicke auch trafen: SIE erkannte ihn nicht wieder. Er war dermaßen schadenfroh, dass er sich zwingen musste nicht breit zu grinsen.
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Beitrag  Akki Mi Mai 12, 2010 10:01 pm

Als Lethe sich von Darrel und Dylan verabschiedete und ihre Joggingrunde, die die Begegnung im Park unterbrochen hatte, fortsetzte, war sie etwas beruhigter als nach ihrem ersten Treffen. Diesen Darrel umgab zwar eine Art unheilverkündende Aura, aber er hatte sich eben schließlich ganz so benommen, wie sich ein Vater, der seinen Sohn abholt nun mal benimmt. Außerdem war er ein Verwandter von Jacob. Lethe kam mit allen gut zurecht und die meisten waren auch ganz normal.
‚Naja, die meisten!’, dachte Lethe und sah über die Schulter zur Klippe, auf der das Haus von Robby Aldridge und seiner Familie stand, hinauf. Robby war vor ein paar Monaten gestorben, aber er war beileibe nicht normal gewesen. Ashley hatte diesen verrückten Onkel allerdings heiß und innig geliebt. Als er gestorben war, war Ashley zufällig mit Mycroft und Eloise zu Besuch gewesen.
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Robbys Tod hatte Ashley ziemlich aus der Bahn geworfen. Mycroft hatte schließlich einen Tapetenwechsel angeordnet und war mit Frau und Tochter nach China aufgebrochen.
‚Hauptsache Robbys Verrücktheit bleibt auf seiner Seite der Familie.“, dachte Lethe egoistisch, denn sie dachte an Jasper und Jason. Robbys Tochter Erin war zum Leidwesen ihrer Mutter Francesca genauso verrückt wir ihr Vater. Allerdings hatte sie ihre Ticks noch weniger unter Kontrolle und es war Francesca von Seiten der Schule schon mehrfach nahegelegt worden, Erin in eine Anstalt zu stecken. Wenn Erin das Wort Anstalt hörte, begann sie stets mit Selbstmord zu drohen. Für Fran kam das also gar nicht in Frage. Deswegen brachte sie Erin jeden Morgen zur Schule und holte sie anschließend wieder ab. Die meisten ihrer Klassenkameraden wusste inzwischen, dass sie ‚halt einen Sprung in der Schüssel hatte’ und kamen irgendwie damit zurecht.
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Beitrag  Akki Mi Mai 12, 2010 10:02 pm

Als sie zuhause ankam, wollte Lethe eigentlich nur ganz schnell unter die Dusche, doch Jacob zog sie schnell die Treppe hinauf. Verschwörerisch legte er den Finger auf Lippen und öffnete ganz leise die Tür zum Spielzimmer. Dort saß Jasper auf dem Boden, sein Lieblingsbuch in der vor sich und blätterte ganz vertieft darin herum. Manchmal konnte man ihn einzelne Sätze aus dem Buch vor sich hinsagen können.
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Stolz zog Jacob die Tür wieder zu und grinste Lethe an. „Ich glaube er fängt an zu lesen!“
Lethe kicherte über seinen Enthusiasmus und meinte abwiegelnd: „Vielleicht kann er das Buch auch nur auswendig. ICH kann es jedenfalls auswendig.“
Etwas enttäuscht verzog Jacob den Mund.
„Er interessiert sich für Bücher, das ist schon mal viel wert!“, sagte sie etwas versöhnlich und gab ihrem Mann mit spitzen Lippen einen Kuss. „Ich muss dringend unter die Dusche, ich stinke bestimmt wie ein Iltis.“
Jacob lachte und zog sie an sich heran. „Für mich riechst Du gerade sehr verführerisch!“ Er gab ihr einen herzhaften Kuss und führte sie ins Schlafzimmer.
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Beitrag  Akki Mi Mai 12, 2010 10:04 pm

Später stand Lethe singend unter der Dusche. Sie wettete mit sich selbst, dass dieses kleine Intermezzo erneut ein neunmonatiges Nachspiel haben würde. Bei dem Gedanken lächelte sie versonnen. Genug Platz gab es in diesem Haus. Sie und Jacob hatten auch weder über ein Stopp in der Familienplanung gesprochen, noch je verhütet. Warum also nicht? Jasper würde zum Zeitpunkt der Geburt schon fast zu Schule gehen und Jason war dann auch aus dem Gröbsten heraus.
Sie sprang aus der Dusche und trocknete sich ab. Auf dem Weg in die Küche pickte sie Jason auf, der schon ganz kleine Augen hatte, aber dennoch auf seine Flasche bestand. Wahrscheinlich würde er mit der Flasche im Mund im Hochstuhl einschlafen. Wahrscheinlich hatten Jasper und er den ganzen Nachmittag gespielt. Jasper erschöpfte das nicht so sehr, da machte sich der Altersunterschied schon bemerkbar.
Jason nuckelte verschlafen an seiner Flasche, als sein Vater und sein großer Bruder ebenfalls zum Abendbrot in die Küche kamen. Inzwischen sah auch Jasper etwas erschöpft aus, während Jacob vergnügt grinste. Lethe gab Jasper seinen Brei und Jacob sein Brot, bevor sie sich ebenfalls an den Tisch setzte.
Akkis Sunset Valley  - Seite 4 Screen68
„Ich habe heute übrigens Darrel getroffen. Er scheint doch kein so übler Kerl zu sein.“
„Er ist schon irgendwie strange, aber ich mag ihn.“, erwiderte Jacob und biss in sein Brot.
‚Strange trifft es sehr genau.’, dachte Lethe. ‚Besonders weil ich das Gefühl nicht loswerde ihn kennen zu müssen!’
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Beitrag  Akki Mi Mai 12, 2010 11:00 pm

Als Ashley, Mycroft und Eloise aus China zurückkamen war es amtlich, dass sich bei Jacob und Lethe erneut Nachwuchs angekündigt hatte. Ashley musste wenige Wochen später ebenfalls bekannt geben, dass der China-Aufenthalt nicht ohne Konsequenzen geblieben war.Akkis Sunset Valley  - Seite 4 Screen72Entgegen sämtlicher Beteuerungen von ihr und Mycroft, kein zweites Kind zu wollen, war Ashley schwanger. Nun wurde ein Umbau des Hauses unabdingbar. Schweren Herzens musste Mycroft mit ansehen, wie sein Aussteiger-Exil von einem Badeverschlag zu einer zweigeschossigen Hütte mit Schlaf- und Kinderzimmer wurde. Immerhin die Küche blieb im freien und überdacht – hoffentlich kam so schnell kein Klimawechsel mit Regen nach Sunset Valley.
Akkis Sunset Valley  - Seite 4 Screen69


Zuletzt von Akki am Mi Mai 12, 2010 11:05 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  Akki Mi Mai 12, 2010 11:03 pm

Eloise stand kurz vor der Einschulung. Sie war ein verständiges kleines Mädchen, das die freie Natur liebte und am liebsten für sich war. Sie konnte stundenlang aufs Meer sehen und dabei ihren Gedanken nachhängen. Zusammen mit ihrem Vater freute sie sich sehr auf das kleine Geschwisterchen.
Akkis Sunset Valley  - Seite 4 Screen70
(ok, hier ist sie noch in China Wink)
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Beitrag  Akki Mi Mai 12, 2010 11:08 pm

Ashley hingegen war zwiegespalten.
Wenn Eloise sich wieder zurückzog um ihren stillen Vergnügungen nachzugehen, sah Ashley ihr besorgt nach.
‚Sie fühlt sich nicht mehr geliebt, weil wir ein zweites Kind bekommen.’, dachte sie oft, scheute sich aber diesen Gedanken gegenüber Mycroft auszusprechen. Das wäre nämlich genau die Art von Gedanken, die Mycroft an ihr nicht mochte: dieses egozentrische. Es war sowieso ein Wunder, dass Mycroft sie letztendlich genommen hatte. Nach seiner ersten Abweisung war sie am Boden zerstört gewesen. Sie hatte gedacht, sie müsse sterben, so sehr brannte es in ihr! Sie hatte sich in den Schlaf geheult. Am nächsten Morgen musste sie sich zwingen überhaupt aufzustehen und Lethe und Jacob unter die Augen zu treten. Für einen kurzen, aber dafür umso dramatischern Moment, hatte sie mit dem Gedanken gespielt, sich von der Klippe ins Meer zu stürzen. Das hatte sie allerdings schnell verworfen, hätte es Mycroft doch nur in seiner Ansicht über sie bestärkt: das sie ein verwöhntes Mädchen war, das immer seinen Willen durchsetzten musste.
Trotz der sorgenvollen Schwangerschaft musste Ashley kurz lächeln. Letztendlich hatte sie ihren Willen durchgesetzt: Sie hatte Mycroft bekommen.
Bis heute war es ihr ein Rätsel, dass er sich doch so schnell hatte becircen lassen. Sie nahm an, dass er gelogen hatte in dieser Nacht, als er behauptet hatte, sie nicht zu lieben. Das musste gelogen gewesen sein! Schon ein paar Tage später hatte er ihr seine Liebe gestanden. Und in der Nacht auf die Zurückweisung hatten sie sich schließlich auch sehr intensiv geliebt. Solche Gefühle hätten sie ineinander nicht entfachen können, wenn sie sich nicht geliebt hätten.
Akkis Sunset Valley  - Seite 4 Screen74
Am Morgen nach der Zurückweisung war Ashley zu Mycroft gegangen, hatte ihn nicht begrüßt und ihn stattdessen an sich gepresst und geküsst, so dass ihm Hören und Sehen vergangen war. Zuerst wollte er sie von sich stoßen, doch schließlich hatte sein Widerstand nachgelassen und Ashley war sicher, dass der Strand von Sunset Valley noch nie einen so langen und intensiven Kuss gesehen hatte.
„Und nach diesem Kuss will ich noch einmal von Dir hören, dass Du mich nicht liebst!“, hatte sie gefordert.
Mycroft war sprachlos gewesen. Er stotterte nicht einmal zusammenhangloses Zeug. Stattdessen sah er sie mit seinen dunklen Augen fragend an, so dass sie sich genötigt sah, erneut die Initiative zu ergreifen. Sie hatte ihn an der Hand genommen und zu seinem Bett geführt. Als sie vor ihm stand hatte sie gesagt: „Ich weiß genau was ich will, Mycroft Teitel. Ich will Dich. Ich liebe Dich und ich lasse Dich nicht eher gehen, ehe Du mir glaubhaft versicherst mich nicht zu lieben – oder zugibst das Du mich liebst.“ –‚ Und vorher werde ich alles tun, dass Du letzteres sagen wirst!’, fügte sie in Gedanken hinzu.
Mycrofts Bett war damals eine schmale Pritsche, viel zu eng für die beiden. Irgendwann verlagerten sie sich auf den Boden und schließlich lud Ashley ihn spät in der Nacht ein, den Rest der Nacht bei ihr zu verbringen. Irgendwann zwischen Pritsche, Boden und ihrem eigenen Bett, schwor Ashley von sich aus, dass sie an sich arbeiten wolle, damit Mycroft nicht immer das verwöhnte Mädchen in ihr sehen würde.
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Beitrag  Akki Mi Mai 12, 2010 11:10 pm

‚Damit war ich ganz erfolgreich.’, dachte Ashley zufrieden und rieb sich den schmerzenden Lendenwirbelbereich. Erstaunlicherweise war es ihr noch nicht einmal besonders schwer gefallen. Sie kümmerte sich gerne um Mycroft und als Eloise geboren wurde, war ihr Glück perfekt.
‚Bis jetzt.’ Ashley sah seufzend auf den sich wölbenden Bauch. Wieso konnte sie sich nicht über ihr zweites Kind freuen? Lethe kam demnächst mit dem dritten Jungen nieder und sie freute sich über jeden ihrer Söhne wie über den ersten.
„Ash?“ Sie hatte nicht bemerkt, dass Mycroft neben sie getreten war. „Ist alles in Ordnung? Du siehst bedrückt aus.“
Sofort schossen Ashley die Tränen in die Augen.
Besorgt legte Mycroft den Arm um seine junge Freundin. Die zweite Schwangerschaft ließ sie sehr unausgeglichen zurück. „Erzähl mal, wo drückt der Schuh.“
„Überall.“, schluchzte Ashley.
„Überall? Oha. Fang doch mal von vorne an.“
Sie versuchte sich zu beruhigen und begann. „Das Baby macht mir Sorgen.“ Als sie Mycrofts Gesichtsausdruck sah, beeilte sie sich zu sagen: „Gesundheitlich stimmt alles mit dem Baby. Jake hat mich ausgiebig durchgecheckt. Aber …“ Sie brach schluchzend ab. Mycroft tätschelte ihr den Rücken und wartete geduldig bis sie fortfuhr. „Wie soll ich den beiden Kindern meine Aufmerksamkeit schenken? Und Du musstest soviel anbauen, dass wolltest Du nie! Eloise denkt bestimmt, wir haben sie nicht mehr lieb, weil wir jetzt noch ein Kind bekommen. Das Baby macht alles kaputt!“, brach es schließlich aus Ashley hervor.
Mycroft sah sie verwirrt an und schüttelte dann den Kopf. „Ashley, wenn Du jetzt nicht schwanger wärst, wäre ich versucht Dir eine Ohrfeige zu verpassen. Du führst Dich auf wie eine hysterische Kuh!“, sagte er dann kühl.
Sein Tonfall und die Wortwahl ernüchterten Ashley. Sie schluckte schwer und nickte. „Ich weiß.“ Aus der Hosentasche kramte sie ein schon mitgenommenes Taschentuch hervor und putzte sich geräuschvoll die Nase. „Aber ich habe solche Angst!“
„Aber wovor denn?“ Erneut schüttelte Mycroft den Kopf. „Eloise freut sich auf das Baby. Sie sagt das jeden Tag. Überleg doch mal, wie bereitwillig sie mir beim Aufbau des Babybettchens geholfen hat! Oder wie eifrig sie sich Namen ausdenkt.“
Ashley sah ihn nachdenklich an. „Meinst Du sie tut nicht nur so?“
„So wie Du nur so tust, als wärst Du nicht mehr das verwöhnte Mädchen?“, fragte er grinsend und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. „Meine süße Ashley, Eloise war zu Beginn vielleicht etwas verwirrt, aber das ist bei den meisten Kindern doch so. Glaubst Du Deine Geschwister sind sofort in Jubelschreie ausgebrochen, als Eure Eltern ihnen von Deiner bevorstehenden Geburt erzählt haben? Was auch Deine andere Sorge beruhigen sollte: Hattest Du das Gefühl, Deine Mutter würde eines von euch Kindern weniger lieben als die anderen? Oder findest Du das Deine Geschwister eines ihrer Kinder bevor- oder benachteiligen?“
Ashley schüttelte vehement den Kopf.
„Also. Warum sollte es bei Dir etwas anderes sein?“ Er küsste sie erneut auf die Wange und zog sie dicht an sich. Natürlich hatte er damals gelogen. Er hatte sie von sich stoßen wollen, ganz weit. Sie war soviel jünger als er, so viel verletzlicher (dachte er, dabei kannte er kaum einen robusteren Menschen als seine Ashley – von der jetzigen Schwangerschaft mal abgesehen). Er hätte ihr Vater sein können. Und dennoch hatte er sich von Anfang an zu ihr hingezogen gefühlt. Er wollte mit ihr zusammen sein und nach dieser unvergesslichen ersten Nacht – was blieb ihm da anderes übrig als endlich zu sagen ‚ich liebe Dich’?
„Und der Anbau?“, hakte sie nach.
Mycroft zuckte mit den Schultern. „Ich bin zwar alt, aber nicht unflexibel. Wenn es Dein Wunsch ist, ziehe ich sogar in ein richtiges Haus in der Stadt mit euch.“
In Ashleys Augen traten erneut Tränen, diesmal der Rührung. „Bloß nicht.“, heulte sie. „Ich liebe unsere Hütte.“
„Wo also ist das Problem?“ Er herzte sie vorsichtig und strich über ihren Bauch. „Ich bin so glücklich mit Dir, Eloise und dem Baby. Wenn das Kleine erstmal da ist, wirst Du es genauso lieben wie Eloise. Wir werden hier zu viert glücklich sein. Ich kann angeln gehen, Eloise tut ihre Eloise-Sachen und Du kannst uns allen den Hintern hinter hertragen und dabei so tun, als ob Du kein verwöhntes Nesthäkchen mehr bist!“
Akkis Sunset Valley  - Seite 4 Screen75
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Beitrag  Akki Do Mai 13, 2010 12:00 am

Doch bevor Ashleys Kind auf die Welt kam, brachte Lethe ihren dritten Sohn Jaden auf die Welt. Wie schon bei Jasper und Jason ging die Geburt besonders leicht und Mutter und Kind waren schon kurze Zeit später schon sehr fidel daheim.
Akkis Sunset Valley  - Seite 4 Screen76
Lethe war so glücklich nach Jadens Geburt, dass Jacob zögerte mit ihr Lenny zu sprechen. Lenny war einer seiner vielen Cousins. Er war der Sohn von Onkel Louis, der je zur Hälfte mit Jacobs Eltern verwandt war. Lenny war bis vor kurzem eher dadurch aufgefallen, dass er überdurchschnittlich clever war, doch inzwischen legte er solche Verrücktheiten wie Onkel Robby an den Tag. Das war eine Häufung von Geisteskranken innerhalb der Familie die schon bedenklich war.
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Beitrag  Akki Do Mai 13, 2010 12:04 am

Man musste schon zugeben, dass Lenny an einer sehr milden Form litt. Im Gegensatz zum verstorbenen Robby und dessen Tochter Erin war er meistens richtig angezogen. Er sprach ziemlich oft mit sich selbst, doch die meisten Leute sahen das wohlmeinend als Ausdruck seines Genies an. Dennoch war bei ihm eine Persönlichkeitsstörung diagnostiziert worden. Lenny selbst war damit auf Jacob zugekommen. Ursprünglich wollte er aber mit Jacob über Fiona, seine Freundin sprechen.
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Die hatte nämlich seinen Verlobungsantrag abgelehnt. Lenny befürchtete, es läge an seiner Gestörtheit und wollte von Jacob, der Fionas Vorgesetzter war, wissen ob Fiona in dieser Richtung irgendetwas gesagt hatte.
Doch Fiona ging es gar nicht um Lennys Ticks, die sie schon seit der Schule kannte (davon abgesehen, war ihre Tante Francesca mit Robby verheiratet und musste mit ihrer noch verrückteren Tochter Erin zurecht kommen – mit Verrückten kannte sie sich familienbedingt aus). Fiona liebte Lenny – nur dummerweise liebte sie auch Seth Serna.
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Beitrag  Akki Do Mai 13, 2010 12:05 am

Und dann kam es zu dem, was für Jacob der Beweis von Lennys Verrücktheit war: Er, Fiona und Seth zogen zusammen und führten eine Beziehung zu dritt. Zugegebenermaßen, damit müsste er auch Fiona und Seth einen gesunden Verstand absprechen, aber er konnte nun wirklich nicht nachvollziehen, wie die drei zusammen in einem Haus lebten und Fiona sich jeden Abend aufs neue überlegte, in wessen Bett sie schlafen wollte. Zu allem Überfluss war Fiona jetzt auch noch schwanger. Natürlich wusste keiner, ob Seth oder Lenny der Vater war, aber die drei freuten sich gemeinsam auf den Nachwuchs.
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Von diesem merkwürdigen Lebensmodell einmal abgesehen, besorgte Jacob das Auftreten von gleich zwei Fällen von Geistesstörungen innerhalb einer Generation. Was, wenn er die Veranlagung dafür an seine Söhne vererbt hatte? Von Lethes Seite hatten sie gewiss genug unbekanntes Genmaterial, aber was, wenn auch in ihrer Familie so etwas vorkam? Er würde seine Söhne sehr genau beobachten.

Der Klapperstorch ließ sich von solchen Überlegungen nicht beeinflussen: Sunset Valley wuchs und gedieh. Neben Fionas und Lennys oder Seths Baby, erwartete auch Lennys älterer Bruder mit seiner Frau Shasta (der Schwester von Seth) ihr erstes Kind. Zuerst kam aber der kleine Gideon Teitel auf die Welt und Ashley sah sehr glücklich aus. Von ihren schwangerschaftlichen Zweifeln war nichts mehr zu bemerken.
Zu Jacobs Sorge um die Verrückten gesellte sich nachdem Fionas und Shastas Söhne geboren waren allerdings eine neue.
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Beitrag  Akki Do Mai 13, 2010 12:08 am

„Hast Du Dir das gut überlegt?“
„Was gibt es denn da zu überlegen?“, fauchte June ungewohnt kampfeslustig zurück. „Würdest Du Deiner Frau auch diese Frage stellen?“
„Ich weise Dich nur auf die Risiken hin. Erinnere Dich an Amys Geburt, die hat Dich schon sämtliche Reserven gekostet.“
June verstummte und rieb sich müde die Augen. „Das weiß ich doch Jake. Aber ich bin nun mal schwanger, daran lässt sich nichts ändern. Auch mein Alter nicht.“
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Jacob sah sie betrübt an. June war viel zu alt um noch eine strapaziöse Schwangerschaft zu überstehen. Keiner konnte sagen ob sie oder das Kind erst die Schwangerschaft und dann die Geburt gut überstehen würden.
„Du könntest die Schwangerschaft vorzeitig beenden.“, sagte Jacob und bemühte sich verkrampft um einen neutralen Ton. Er hasste es diesen Vorschlag zu machen und er würde ihn nicht machen, wenn er nicht der Meinung wäre, es wäre sinnvoll.
Junes Blick sagte mehr als tausend Worte und so nickte er nur.
„Als ich mit Helena schwanger war, sagte ich zu Mom: Ich werde nur dieses eine Kind haben. Ich wollte damals nicht noch einmal schwanger sein.“ Sie lachte bitter. „Doch dann kam Shane.“ Sie drehte verlegen den Ring an ihrer Hand. Er hatte ihr so höflich und so süß einen Antrag gemacht, da hatte sie nicht widerstehen können. Sogar ihren Namen hatte er angenommen, weil Lauren und Amy auch mit Nachnamen Cope hießen. „Sag Shane nichts von unserem Gespräch.“
Jacob schüttelte entschieden den Kopf. „Nur wenn Du mit ihm darüber sprichst. Er muss wissen, dass es eine Risikoschwangerschaft ist.“
„Das würde ihn nur fertig machen.“
„Dich macht es auch fertig. Ihr seid ein Paar, ihr müsst solche Dinge gemeinsam tragen.“
„Ich will ihn doch nicht belasten.“ Jacob sah, dass June den Tränen nahe war. „Ich fühle mich bei der ganzen Schwangerschaft nicht gut und ich habe ein schlechtes Gefühl. Aber Shane freut sich auf das Baby. Ich kann… ich will ihm das nicht nehmen.“
„June, wenn der worst case eintritt, nimmst Du ihm viel mehr als das!“
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Beitrag  Akki Do Mai 13, 2010 12:10 am

Jacob setzte sich gegenüber seiner Schwester durch. Sie besprach mit Shane die Gefahren ihrer Schwangerschaft. Shane war entsetzt und er machte sich große Vorwürfe, dass er sie erneut diesem Risiko ausgesetzt hatte. Er befürwortete Jacobs Vorschlag die Schwangerschaft abzubrechen, doch June beharrte darauf das Kind auszutragen. Drei Tage lang schwieg sich das Paar an.
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Dann schlug Shane vor erneut anzubauen. Er würde sich um alles kümmern, June hingegen musste ihm versprechen sich zu schonen. Shane übernahm es sogar mit Helena und Jeremy über die Problematik zu sprechen und sensibilisierte seine Stiefkinder für diese kritische Zeit. Lauren und Amy waren einfach noch zu jung, doch auch ihnen wurde aufgetragen, besonders lieb zu ihrer Mutter zu sein.
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Beitrag  Akki Do Mai 13, 2010 12:12 am

Helena fand ihre beiden Schwestern im Garten. Shane hatten ihnen einen Spielturm gekauft und auf dem trieben sich die Mädchen herum.
„Was macht ihr da?“, rief sie hinauf.
„Wir halten nach Mom und Dad und dem Baby Ausschau.“, gab Amy zurück. Im Gegensatz zu der scheuen Lauren war sie eher von der Hoppla-hier-bin-ich-Fraktion und übernahm in dem Schwesterngespann trotz ihres Alters meistens die Führung.
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„Ihr könnt nach dem Abendbrot weitergucken. Das dauert bestimmt noch. Kommt jetzt eben essen.“
Die Schwestern kamen nur zögernd von ihrem Aussichtspunkt herunter. Sie merkten, dass Helena und Jeremy sehr unruhig waren und so schlangen sie ihr Abendessen hinunter und rannten auf den Turm zurück. Gespannt schauten sie in alle Richtungen, doch das gelbe Familienauto kam und kam nicht. Es wurde dunkel und Jeremy musste die beiden regelrecht vom Turm zerren und ins Bett stecken.
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Beitrag  Akki Do Mai 13, 2010 12:14 am

Akkis Sunset Valley  - Seite 4 Screen85
Spätestens zu diesem Zeitpunkt war den beiden älteren Geschwistern klar, dass etwas nicht stimmte. Kaum waren Lauren und Amy im Bett, kam Ashley vorbei. Sie machte ein sehr ernstes Gesicht.
Es war Jeremy, der die Tante herein ließ. Helena räumte gerade den Tisch ab. Als sie Ashley sah, wusste sie, dass etwas Schlimmes passiert war und so ließ sie den Teller fallen und schlug die Hände vor den Mund.
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Beitrag  Akki Do Mai 13, 2010 12:34 am

„Jetzt gibt es eine frische Windel für Dich.“ Helena wiegte ihren winzigen Bruder vorsichtig in den Armen. Durch das Fenster konnte sie Shane vor dem Grabstein ihrer Mutter sehen. Gegenüber ihr und ihren Geschwistern ließ er sich nie anmerken, wie schlecht es ihm ging, aber wenn er sich unbeobachtet fühlte, überließ sich Shane seiner Verzweiflung.
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Einmal, kurz nach Junes Tod, hatte Helena gesehen, wie Shane sich bei Lethe ausheulte. Die beiden waren in der Küche gewesen und vermutlich dachten sie, Helena wäre schon im Bett. Doch sie hatte Durst und hielt nur deswegen vor der Küche irritiert an, weil sie ungewohnte Geräusche hörte: Shane weinte. Daneben hörte man die beruhigende Stimme von Lethe, die dem blonden Riesen freundlich zu sprach.
Helena hatte ihre Tränen bis zu diesem Zeitpunkt immer gut zurückhalten können. Doch Shane in seiner völligen Verzweiflung brach ihre letzte Bastion. Sie beeilte sich in ihr schönes neues Zimmer zurück zulaufen, wo sie die Decke über den Kopf zog und in ihr Kissen weinte.
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Die Geschwister gingen unterschiedlich gut mit dem Verlust der Mutter um. Helena erlaubte es sich nur ab und an still und allein in ihr Kissen zu weinen. Meistens musste sie weinen, wenn sie sah, wie ihre Geschwister und Shane litten. Jeremy zog sich meistens zurück und sprach stundenlang kein Wort. Amy hingegen heulte von morgens bis abends. Lauren bemühte sich, die Jüngere aufzuheitern. Sie sah niemand weinen, doch Helena nahm an, sie weinte genauso still und einsam in ihrem Bett wie sie selbst.
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Fast beneidete sie den kleinen William, der von der ganzen Aufregung gut um seine Geburt noch nichts mitbekam. Er entwickelte sich, bedachte man die schwierigen Umstände seiner Geburt, sehr gut. Helena gab ihr bestes um ihm die Mutter zu ersetzten, doch sie fühlte sich meistens unzulänglich. Ihre Schulnoten würden schon sehr in die Schräglage geraten, würde der kluge Jeremy nicht immer wieder die Hausaufgaben seiner älteren Schwester mitmachen und wurde Marisol sie nicht abschreiben lassen. Sie konnte sich zwar auf Shane verlassen, doch er war in dieser Saison MVP* seiner Liga und stand unter beträchtlichen Druck. Helena wusste, dass er sich mit dem Spiel ablenkte, doch sie fürchtete, dass irgendwann einer von ihnen zusammenbrechen würde. Sie betete, dass sie beide noch lange genug durchhalten würden bis Will aus dem Gröbsten raus war.


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Akkis Sunset Valley  - Seite 4 Empty KAPITEL 6

Beitrag  Akki So Mai 23, 2010 9:44 pm

„Bleibst Du zum Abendessen, Eloise?“ Lethe warf ihrer Nichte einen Blick über die Schulter zu. Als das Mädchen nickte, beschloss Lethe statt der geplanten Hot Dogs auf Spaghetti mit Tomatensauce umzusteigen. Mycroft und seine Tochter hatten nämlich beschlossen sich vegetarisch zu ernähren. Jason würde wegen der Spaghetti zwar protestierend aufheulen – er liebte Hot Dogs – aber dann gab es die eben morgen. Zwei Gerichte zum Abendessen zu kochen sah Lethe nun wirklich nicht ein.
Akkis Sunset Valley  - Seite 4 Screen90
Zumal sie genug zutun hatte. Das Haus war nach dem Umbau nun zwar endlich wieder eingerichtet, aber ihr fiel fast stündlich noch etwas ein, was sie vergessen hatten. In Jadens Zimmer war zum Beispiel nur eine Steckdose verlegt worden, so dass Jacob sich die Nachmittage um die Ohren schlug um eine Aufputzlösung geschickt mit der Kindertapete zu verschmelzen.
Eloise, Jasper und Jason setzten sich an den Küchentisch und besprachen ihre Wochenendplanung. Jason warf seiner Mutter ab und an vorwurfsvolle Blicke zu. Sie grinste ihn frech an und verkündete dann, dass es morgen Hot Dogs geben würde. Schon blickte ihr mittlerer Sohn versöhnt drein.
‚Wie einfach er noch zufriedenzustellen ist.’, schmunzelte Lethe beim Zwiebeln schneiden in sich hinein. ‚Spätestens in der Pubertät hat’s sich damit auch wieder.’
Aber bis Jason in die Pubertät kam, würde es zum Glück noch eine Weile dauern. Sie bedauerte Ashley jetzt schon, denn Eloise stand auf der Schwelle zur Backfischzeit.
„Tante Lethe, wenn ich mit Mama aus China wiederkomme, ist das Baby dann schon da?“, wendete sich Eloise nun an Lethe.
Sie hielt kurz inne und rechnete nach. Während sie die Zwiebeln in die Pfanne legte und langsam anschwitzte, antwortete sie: „Wahrscheinlich.“
„Kriegen wir eigentlich noch einen Bruder?“, fragte Jasper fast gelangweilt. Er streckte dann Jason die Zunge raus, der ihm die ganze Zeit schon Grimassen schnitt.
„Wenn es zwölf schlägt und ihr so die Gesichter verzieht, dann müsst ihr euer Leben lang mit den Grimassen rumlaufen.“, tadelte Lethe die Jungs. Sie war froh, mit dem Rücken zu ihnen zu stehen, denn sonst würden sie ihre Grimasse sehen.
„Du guckst doch gar nicht zu uns! Woher willst Du das wissen?“, empörte sich Jason.
Ihrem Spiegelbild in der Reflexion des Fensters eine weitere Grimasse schneiden, sagte Lethe: „Ich seh alles!“
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Beitrag  Akki So Mai 23, 2010 9:46 pm

Jacob war froh, dass das dicke Plus auf dem Konto zugelassen hatte, sein Elternhaus zu sanieren. Nach und nach hatten sie jeden Raum des Hauses renoviert. Die obere Etage war komplett erneuert worden. Jasper und Jason hatten solange bei Ashley und Mycroft zelten dürfen, was die Jungs total cool gefunden hatten. Lethe war mit Jaden für ein paar Wochen zu Shane und den Kindern gezogen – angeblich um dem Baulärm und –dreck zu entfliehen, aber letztendlich doch viel mehr um Shane mit dem Baby zu helfen. Marsiol hatte ihre Cousine Helena schließlich verpetzt, als diese wegen ihrem Bruder Will sogar eine Klausur verpasst hatte. Inzwischen war Will aus dem Gröbsten raus, Helenas Leistungen in der Schule wieder in einem vertretbaren Bereich angesiedelt und der Stress im Hause Cope auf ein verträgliches Maß reduziert.
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Beitrag  Akki So Mai 23, 2010 9:47 pm

Die Familienvereinigung im sanierten Haus hatten Jacob und Lethe natürlich gefeiert und es überraschte Jacob nicht, dass Lethe ihm ein paar Wochen später verkündete, sie sei ein viertes Mal schwanger.
Dieser Schwangerschaft sah Jacob sehr zwiegespalten entgegen. Seit Junes Tod war er überbesorgt um seine Patientinnen und natürlich umso mehr, wenn diese Patientin auch noch seine geliebte Frau war. Lethe hatte sich das Spielchen zwei Wochen angeschaut und ihm dann sehr ruhig ins Gewissen geredet. Um ihn zu beruhigen machte sie sogar jeden seiner Vorsorgeuntersuchungen mit und beschwerte sich nicht.
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Den ersten handfesten Streit seitdem sie sich kennengelernt hatten, trug das Paar kurz vor der Geburt aus.
„Das kann nicht Dein Ernst sein!“ Jacob sah richtiggehend schockiert aus. „Denk doch mal an June.“
Lethe rollte mit den Augen. Warum verstand er einfach nicht, dass er vielleicht der studierte Arzt, aber sie diejenige mit der jahrzehntelangen Erfahrung war? Auch wenn sie nicht wusste wie und wann, so hatte sie bestimmt genauso viele Kinder auf die Welt gebracht, wie Jacob auf die Welt geholfen hatte. „Jake.“, sagte sie deswegen in ganz vernünftigem Ton. „Jake, ich bin ein gutes Stück jünger als June es bei Wills Geburt war. Ich habe drei große und schwere Jungs innerhalb eines Wimpernschlags auf die Welt gebracht. Alle Untersuchungen sind mehr als positiv verlaufen. Da wirst Du mir ja wohl zugestehen, dass ich diesmal eine Hausgeburt habe. Weißt Du wie stressig es ist als Frau des CHEFARZTES im Krankenhaus niederzukommen?“ Sie trug ihre Argumente sehr sachlich vor und lächelte beruhigend.
„Das mag ja alles stimmen, aber Du erwartest Zwillinge! Weißt Du was da alles passieren kann?“
‚Ja weiß ich.’, dachte Lethe. ‚Bei meinen letzten Zwillingen lief alles wie am Schnürchen!’ Nur, dass sie noch immer nicht wusste, welche Zwillinge sie wann und als wer, wo bekommen hatte. Es war zum Haare raufen!
„Jacob, Du bist doch bei mir. Und Mrs. Jenkins, Deine bevorzugte Hebamme. Sie ist sehr erfahren, dass sagst Du selber immer.“ Lethe berührte Jacob sanft am Arm. „Wenn Du bei der letzten Untersuchung nächste Woche der ehrlichen und objektiven Meinung bist, dass es medizinisch nicht zu vertreten ist, eine Hausgeburt zu haben, dann gehe ich wieder ins Krankenhaus.“ Sie wusste er würde tatsächlich so ehrlich und objektiv urteilen und sie wusste außerdem, dass nichts gegen die Hausgeburt sprach.
„Versprochen?“, fragte Jacob, der einsah verloren zu haben. Lethe nickte aufrichtig und küsste ihren Mann liebevoll auf die Wange. Sie würde ihre Mädchen daheim bekommen.
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Beitrag  Akki So Mai 23, 2010 9:51 pm

Natürlich meldeten sich die Mädchen mitten in der Nacht an und Lethes Stöhnen, das sich unvermittelt ihrer Kehle entrang, weckte Jacob. Wie von der Tarantel gestochen fuhr er im Bett hoch und war schon halb angezogen, als er sich erinnerte, dass Lethe die Mädchen zu Hause zur Welt bringen würde. Wenn er sie jetzt allerdings ins Auto tragen würde, könnte sie sich ihm nicht zur Wehr setzten und alles wäre schön steril und sicher.
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„Vielleicht solltest Du Mrs. Jenkins anrufen.“, zerriss Lethes gepresste Stimme seine Überlegungen. Er beeilte sich zu nicken und nahm das Handy vom Nachtisch. Hinter seinem Rücken schnitt Lethe die absonderlichsten Grimassen, sie hatte seine Gedanken ziemlich gut an seinem Gesicht ablesen können. Als er Mrs. Jenkins erreicht hatte und das Handy wieder weglegte, beendete Lethe ganz schnell ihr Grimassenschneiden und bemühte sich harmlos aus der Nachtwäsche zu gucken.
„Vielleicht rufe ich auch eben Mycroft an. Wenn die Jungs wachwerden, kann er sich um sie kümmern.“, überlegte Jacob laut.
„Er muss heute Nacht Ash und Eloise vom Flughafen abholen. Aber Monica … nein Mercedes passt auf Gideon auf. Sie kann ja mit ihm rüberkommen.“, erinnerte Lethe. Noch ein paar Stunden und die Mädchen waren auf der Welt. Dann war sie endlich den dicken Bauch los.
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Beitrag  Akki So Mai 23, 2010 9:54 pm

Jacob entschied sich dagegen Mercedes kommen zu lassen und sah selber nach den Jungs. Ähnlich wie damals der Arzt bei Jaspers Geburt, hasste es die Hebamme Mrs. Jenkins nämlich mit Jacob bei der Geburt seiner eigenen Kinder zusammen zu arbeiten. So kam es ihr sehr recht, dass Jaden einen Albtraum hatte. Lethe amüsierte sich so sehr über den zufriedenen Gesichtsausdruck der Hebamme, dass sie einen Schluckauf bekam und die Hebamme sie tadelte.

Akkis Sunset Valley  - Seite 4 Screen95

Da es Zwillinge waren, dauerte die Geburt dieses Mal länger. Jacob stand mit dem plärrenden Jaden im Arm tausend Nöte aus. Irgendwann setzte er das quengelnde Kleinkind in den Hochstuhl und steckte den Kopf ins Schlafzimmer. Wie ein Mann sahen ihn daraufhin Lethe und Mrs Jenkins strafend an. Er entschuldigte sich und beeilte sich wieder zu Jaden zu kommen, der derweil die halbe Küche abgerissen hatte.
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