Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Akkis Sunset Valley

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Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Empty Re: Akkis Sunset Valley

Beitrag  Akki Do Sep 30, 2010 9:35 pm

„Ich komme.“, sagte sie dennoch und erhob sich.
„Ah, ich freu mich so! Das wird bestimmt lustig.“ Kichernd ging Leta vor uns sprang wie ein kleines Kind die Treppe hinunter. „Vielleicht sollten wir auch zum Friseur gehen?“
„Ähm … also weißt Du… so sehr will ich mich nicht verändern.“, sagte Peony zaghaft.
„Naja, aber Deine Spitzen müssen wir schon schneiden lassen.“
Peony nahm ihre Sachen und trottete hinter Leta her. „Aber das ist viel zu teuer!“
Leta drehte den Kopf über die Schulter und rollte übertrieben mit den Augen. „Man, Daddy hat mir extra Geld gegeben. Er ist jetzt für euch verantwortlich und lässt sich bestimmt nicht lumpen!“
‚Ganz im Gegenteil’, schoss es Peony durch den Kopf. Jacob war so großzügig, dass sie sich schon schämte. Als sie ihm vor ein paar Wochen vorgeschlagen hatte, wieder arbeiten zu gehen und den Lohn bei ihm abzugeben, hatte er mehr als entrüstet ausgesehen. Dann hatte er gelacht und Peony daraufhingewiesen, dass es überhaupt nicht nötig sei. Lieber solle sie sich auf die Schule konzentrieren.
„Nee, Dein Vater ist wirklich sehr großzügig.“, stimmte Peony deswegen Leta zu und die Freundin lächelte zufrieden.
„Er ist der beste Dad auf der ganzen Welt!“ Sie schlenderten die Straße entlang und Leta zog ein nachdenkliches Gesicht. „Außerdem – wenn meine Mom nicht verschwunden wäre, dann hätten sie bestimmt noch mehr Kinder bekommen. So hat er halt drei neue Pflegekinder. Ist doch toll!“
Peony erwiderte Letas erneut aufblühendes Lächeln und machte einen vorsichtigen Vorstoß: „Du vermisst Deine Mom noch immer sehr oder?“
Letas Lächeln wurde ein bisschen trüber, doch dann grinste sie zuversichtlich. „Ja klar! Du nicht? Aber ich werde eines Tages herausfinden, was mit ihr passiert ist!“
„Oh, das wirst Du sicher. Du bist ziemlich hartnäckig.“
„Nicht wahr? Und deswegen gehen wir auch zum Frisör!

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Beitrag  Akki Do Sep 30, 2010 9:37 pm

Liebes Tagebuch,

mit Leta einkaufen zu gehen ist sehr anstrengend. Sie ist ungefähr so beständig wie ein hyperaktiver Terrier und hat mir ein paar echt schräge Outfits rausgesucht. Zum Glück konnte ich sie überzeugen, dass eine einfache Bluse und Shorts genau das richtige für mich sind. Bei den Haaren konnten wir uns auch darauf einigen, wirklich nur die Spitzen schneiden zu lassen.


Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Neues_10

Peony blätterte träge in den Seiten bevor sie erneut ansetzte.

Ich muss dringend an meinem Schreibstil feilen. So durcheinander wie hier in meinem Tagebuch kann ich meinen ersten Roman nicht formulieren! Aber ich bin selbst jetzt noch so aufgeregt und mir geht soviel im Kopf herum, dass ich gar nicht so schnell schreiben kann wie ich denke! Dabei sollte doch alles so schön und ordentlich werden.

Sie überlegte kurz und setzte dann hinzu:

Übrigens bist Du ein Geschenk von Jaden, liebes Tagebuch, der auch das Manuskript zu meinem ersten Buch gerettet hat. Ich kann mir wirklich glücklich schätzen so einen tollen besten Freund zu haben!

Peony Hill.

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Peony_14
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Beitrag  Akki Di Okt 05, 2010 10:16 pm

Liebes Tagebuch,

gestern Abend haben wir eine große Party gefeiert. Jaden ist jetzt nämlich volljährig und auch mit der Schule fertig. Eigentlich bin ich ja kein Party-Fan, aber ich hatte meinen Spaß. Irgendwie bin ich froh, dass Amy nicht mehr in Sunset Valley wohnt, denn sie hätte noch irgendetwas Bombastisches gestartet. Das hätte sich zwar gut zum twittern geeignet, aber von uns ist ja sonst keiner so ein Partytier wie sie.


Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Jadens10

Natürlich sind auch die ganzen Verwandten, die noch in Sunset Valley wohnen, gekommen: Jacobs Schwester Ashley, die nebenan wohnt, zum Beispiel. Jaden versteht sich ganz gut mit ihr, aber er meidet das Thema Schriftstellerei. Ashley ist eine erfolgreiche Kinderbuchautorin und kann da schon mal sehr von oben herab sein. Ich finde, Jaden muss sich nicht verstecken, denn seine Manuskripte, die er mir gelegentlich zum Lesen gibt, sind hervorragend! War sein erstes Buch noch ein amüsantes Science Fiction-Abenteuer, hat er sich inzwischen an einem Liebesroman versucht, dass er immer wieder um Rezepte ergänzt hat (der Protagonist ist Koch). Das ist gut gemacht, denn bevor das Buch zu schnulzig wird, wird es durch das Rezept für einen köstlichen Limettenkuchen oder die Anleitung zum perfekten Steak aufgelockert. Dabei hat ihm Jacob ein bisschen geholfen. Jacob ist ein wunderbarer Koch. Ich habe in der ganzen Zeit vielleicht zweimal Frühstück gemacht, eine Abwechslung die ich wirklich begrüße. Kochen ist nicht so meins…

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Jacob_11

Aber ich wollte noch was zu Ashley schreiben! Jacob spricht es zwar nicht aus, aber jeder von uns weiß, dass er es nicht gut findet, dass seine Schwester etwas mit dem Witwer seiner anderen Schwester angefangen und sogar ein Kind bekommen hat. Die Familienverhältnisse meine Pflegefamilie sind wirklich schräg!
Naja, auf jeden Fall wohnen Ashley und Shane ja jetzt zusammen. Ich mag Shane, er ist ein richtig netter Kerl. Vielleicht nicht der hellste Stern, aber er hat ein Herz aus Gold. Jaden hat mir erzählt, dass er seine Frau June absolut vergöttert hat. Ihr Tod bei der Geburt von Will, der noch bei Shane und Ashley wohnt (so wie auch seine ältere Schwester Lauren) hat ihn wohl ziemlich heftig getroffen. Aus den Berichten über June schließe ich, dass sie ihrer Schwester Ashley nicht besonders ähnlich gewesen ist, sondern eher der zurückhaltende und in sich ruhende Typ. Da wundert es mich, dass Shane jetzt was mit Ashley hat. Denn die ist nicht zurückhaltend, sondern anstrengend und sehr extrovertiert. Sie teilt jedem gerne mit, wie ihre momentane Stimmung ist und manchmal glaube ich, sie lebt im Ashleyversum. Aber dann ist sie wieder sehr großzügig, herzlich und zugewendet, dass man glaubt, es gebe zwei Ashleys.


Ashleys erster Mann, Mycroft (was für ein Name!), war viel älter als sie und deswegen ist es auch kein Wunder, dass er vor ihr gestorben ist. Zufällig habe ich mitbekommen, dass Jacob einmal zu Ashley sagte, er hätte nicht geglaubt, dass Ashley nach Mycrofts Tod überhaupt jemals wieder eine Beziehung führen würde. Ashley hat darauf nichts geantwortet, sondern ist schweigend nach Hause gegangen. Bei seiner Schwester ist Jacob manchmal sehr ungeschickt.

Peony Hill.


Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Ashley12
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Beitrag  Akki Di Okt 05, 2010 10:19 pm

Ashley hatte in diesem Moment den Mund gehalten, weil sie nicht sicher war, ob sie Jacob entweder angemotzt hätte oder in Tränen ausgebrochen wäre. Deswegen hatte sie lieber den Rückzug angetreten. Als sie in ihr neues Haus trat, seufzte sie. Jahrelang hatte sie freiwillig in der Hütte am Meer gelebt. Sie hatte Mycrofts Lebensstil vollkommen verinnerlicht und dabei vergessen, wie angenehm ein richtiges Haus sein konnte. Ashley biss sich auf die Lippe. Sie fühlte sich schlecht bei diesem Gedanken, denn es kam ihr wie ein Verrat an Mycroft vor. Langsam schlenderte sie durch den gefliesten Flur. Aus dem Wohnzimmer drang Matthews fröhliches Kinderlachen. Es heiterte Ashley auf und sie beschleunigte ihren Schritt um zu ihrem jüngsten Sohn zu kommen. Der Knabe hockte vor seinem Spieltisch und versuchte Bauklötze aufeinander zu stapeln. Als er die Tür hörte, drehte er sein Köpfchen um und strahlte seine Mutter an.

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Matt_a10

‚Kinder zu lieben ist etwas so vollkommenes und etwas so vollkommen anderes als Männer zu lieben.’, dachte Ashley und hockte sich neben Matthew. „Na, was machst Du?“
„Bauen.“ Matthew nahm einen neuen Bauklotz und legte ihn konzentriert auf die anderen. Dabei klemmte er seine Zungenspitze zwischen die Lippen. Genauso sah Shane auch aus, wenn er sich konzentrierte. Ashley schmunzelte. Manchmal fragte sie sich, ob sie Matthew gegenüber anders empfinden würde, wenn er Mycrofts Sohn wäre. Würde sie ihn mehr lieben? Nein, das war eigentlich gar nicht möglich. In dem Moment in dem sie erfahren hatte, dass sie schwanger war, hatte sie begonnen ihr Kind zu lieben – was machte es schon, dass sein Vater nicht ihre große Liebe war?
„Ui, darf ich mitbauen?“ Shane kam aus dem Schlafzimmer, das ans Wohnzimmer angrenzte und rieb sich erfreut die Hände. Seine Augen leuchteten als er sich mit an die Spieltisch setzte und ein eigenes Türmchen zu bauen beginn. Ashley lehnte sich zurück und beobachtete Vater und Sohn.
‚Ob Shanes Augen so leuchten, weil er etwas mit seinem Sohn unternimmt oder weil er – ohne sich zu blamieren – mit Kinderspielzeug spielen konnte?’, fragte sie sich und musste erneut schmunzeln. Erst am gestrigen Morgen war sie, noch ganz verschlafen und verquollen, in Badezimmer gestolpert, als Shane gerade dabei war, seinem Spiegelbild Grimassen zu schneiden. Als er sie bemerkt hatte, war er zusammengezuckt und hatte beschämt beiseite gesehen. Schnell hatte sie eine dämliche Fratze gezogen um ihm seinen Scham zu nehmen. Ob er sich June gegenüber auch geschämt hatte? Soviel lag zwischen ihnen unausgesprochen! Dabei teilten sie nun Tisch und Bett! Wenigstens dort waren sie sich sehr einig! Shane scheute sich trotz seines Alters nicht auch zu schweißtreibenden Lakenabenteuern zu schreiten. Mycroft war eher konservativ: Sex hatte sich im ehelichen Bett und in der Missionarsstellung abzuspielen. Shane sah das nicht so eng, aber seit Matthew kein pflegeleichter Säugling mehr war und mehr mitbekam, musste sie schon sehr erfinderisch werden um Liebe zu machen – zumal Matthews Bett im Elternschlafzimmer stand. Aber da Sunset Valley derzeit eher einer Geisterstadt glich, gab es genug heimliche Liebesnester, die Shane und Ashley aufsuchen konnten, wenn Lauren oder Will sich bereit erklärten auf ihren Bruder achtzugeben. Lauren ließ sich dabei nie anmerken, ob sie sich im Klaren war, was für einen Spaziergang Vater und Tante da machten, aber Will lief bei dem Wort Spaziergang grundsätzlich rot an.

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Shane_11

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Beitrag  Akki Di Okt 05, 2010 10:22 pm

Liebes Tagebuch,

habe ich Dir eigentlich von Will erzählt? Will ist der Cousin der Aldridge-Kinder. Er ist der Sohn von Shane und seiner verstorbenen Frau. Er geht mit den Zwillingen und mir in eine Klasse. Lea und Leo sind eng mit ihm befreundet und ich komme auch gut mit ihm zurecht. Er ist ein bisschen komisch, weil er schnell rot wird und dann anfängt zu stottern. Ihm ist vieles peinlich – zum Beispiel, dass sein Vater nun mit seiner Tante zusammen ist und die beiden ein Kind haben. Dabei liebt er den kleinen Matt abgöttisch (der ist aber auch drolliger kleiner Schatz).


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Naja, Will hat jetzt eine Freundin und das heißt, er ist noch häufige rot als sonst. Sie heißt Candy Ashleydale und ist so süß wie der Name klingt. Mir wäre sie schon zu klebrig, so wie Baklava. Candy wohnt etwas außerhalb und verdient sich als Babysitter bei den Copes was dazu. Sie geht auch bei uns auf die Schule.

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Will_k10

Keiner von uns weiß, wie genau die beiden zusammen gefunden haben, denn Will ist, wie Leta es ausdrückt, extrem flirtfaul. Aber gestern standen die beiden auf einmal Hand in Hand auf dem Schulhof. Lea und Leo haben die Contenance gewahrt und ein ganz unverfängliches Gespräch über den gerade geschriebenen Test angefangen, aber Leta hatte eine mittelschwere Gesichtsentgleisung. Das führte dazu, dass Will mal wieder knallrot wurde. Candy hat Letas Gesichtsausdruck zum Glück nicht mitbekommen. Wer weiß schon, wie sie reagiert hätte!

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Beitrag  Akki Di Okt 05, 2010 10:23 pm

„Meinst Du ich muss jetzt Das Gespräch mit Will führen?“, fragte Shane zwischen zwei Bissen des köstlichen Cheesesteaks, das Jacob vorbeigebracht hatte.
Jacob kaute bedächtigt zu Ende bevor er seinen Freund freundlich ansah. „Nun, Will und Candy sind in einem Alter, in dem man sich als Vater schon so seine Gedanken machen muss.“

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Shane erwiderte de Blick gequält. Mit Amy und Lauren hatte er Das Gespräch nicht führen müssen, das hatte seine Stieftochter Helena, die inzwischen in Frankreich ein Weingut führte, übernommen. Mit seinem Stiefsohn Jeremy hatte dessen Vater gesprochen, so dass Shane mit weißem Haar das erste Mal in den Genuß Des Gespräches kam.
„Aufgeklärt hast Du ihn doch, oder?“, hakte Jacob nach.
„Natürlich! Schon im Grundschulalter. Mit diesem Buch, das Du mir schon für die Mädchen gegeben hast Wir bekommen ein Geschwisterchen.“
„Nun, das Buch ist nicht schlecht, aber es klärt eher über biologische Tatsachen als über die erste Liebe und Verhütung auf.“
„Ich weiß.“ Shane legte das angebissene Cheesesteak auf den Teller. „Mein Vater hat nie mit mir darüber gesprochen. In dem Dorf in dem ich aufgewachsen bin, glaubte man an die Schöpfungsgeschichte und … äh Sex kam sowieso nur mit einem Ring am Finger in Frage.“
Jacob zog für den Bruchteil einer Sekunde die linke Augenbraue hoch, sagte aber nichts. Er wusste, dass Shane in einem naturwissenschaftlichen Niemandsland geboren worden war. Ob es daran lag, dass er und June bei ihrem ersten Intermezzo nicht an Verhütung gedacht hatten und June anschließend ihrem damaligen Mann erklären musste woher sie auf einmal schwanger war? Zum Glück hatte es sich damals alles zum Guten gewendet – zumindest bis June an den Komplikationen bei Wills Geburt gestorben war. Nach der Beerdigung hatte er seinen Freund scharf beobachtet, damit Shane nicht auf dumme Gedanken kam. Aber der blonde Hüne hatte sich gegenüber den Kindern sehr aufrecht gezeigt und sich inbrünstig um seine Familie besonders den kleinen Will gekümmert.
„Hm.“, machte Jacob nun. „So schwer ist Das Gespräch nicht. Ich habe es inzwischen oft genug geführt! Nicht nur bei meinen eigenen Kinder, sondern auch als Arzt.“ Er schmunzelte. „Aber was auch immer Du tust, schärf’ ihm bloß ein, dass der Coitus interruptus KEINE – ich wiederhole: KEINE sichere Verhütungsmethode ist.“
„Co- was?“
„Ähm…rausziehen bevor… Du weißt schon.“ Jacob grinste.
Shane hustete trocken als habe er sich an dem Cheesesteak verschluckt an dem er inzwischen wieder knabberte. „Ich .. hehe, ich werds mir merken.“ Dabei wurde er so rot wie sein Sohn es zu tun pflegte.
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Beitrag  Akki Di Okt 05, 2010 10:28 pm

Liebes Tagebuch,

nachdem ich Dir schon Will vorgestellt habe, muss ich auch ein paar Worte über seine Geschwister verlieren. Zumindest über die hier lebenden.
Naja, Matt – bzw. Matthew wie er eigentlich heißt – ist ein süßer Fratz. Er ist sehr zugewendet und freut sich über jeden, der sich Zeit für ihn nimmt. Er hat genauso rote Haare wie Ashley und auch ihre braune Augenfarbe. Ich beobachte immer seine Nase, denn Shane hat eine sehr ausgeprägte Nase, die Lauren auch geerbt hat. Bei einem Jungen wäre das halb so schlimm und frontal sieht man auch nicht, aber wenn man Lauren im Profil sieht, wünscht man ihr gelegentlich schon ein zierlicheres Näschen.
Dabei habe ich mit meinem Mondgesicht und diesen schlamm-braunen Augen gut reden – wer im Glashaus sitzt und so.

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Lauren muss (vom Aussehen mal abgesehen) ihrer Mutter unheimlich ähnlich sein. Sie ist still und zurückhaltend. Am liebsten steht sie in ihrem kleinen Atelier und malt. Das schriftstellerische Talent ihrer Mutter June (die auch eine sehr bekannte Autorin war) hat sie scheinbar nicht geerbt – oder sie hat einfach keine Ambitionen in dieser Hinsicht. Vor der Flut hatte sie kurze Zeit einen Freund, aber der ist weggezogen und damit war die Beziehung wohl beendet. Seitdem ist Ebbe in ihrem Liebesleben. Ob sie auch so leidet wie ich? Ein gebrochenes Herz heilt wirklich langsam!

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Beitrag  Akki Di Okt 05, 2010 10:34 pm

Lauren setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und winkte Matt heran, der mit tapsigen Schritten auf seine Schwester zu eilte. Sie hatte „The Potty that cried“ in der Hand – unbestritten Matts Lieblingsbuch. Natürlich war es von Ashley geschrieben worden – wie ungefähr die Hälfte aller Kinderbücher im Haus. Sie selbst war auch mit ihnen groß geworden und vermutlich würde es noch ganzen Generationen von Kindern in Sunset Valley so gehen.
„Das Töpfchen!“, kreischte Matt begeistert und patschte auf die erste Seite.
Lauren lächelte sanft und begann zu lesen. Sie kannte das Buch fast auswendig und schweifte beim Vorlesen mit den Gedanken ab.
Nie im Leben hätte sie gedacht, dass sie noch einen weiteren Bruder bekommen würde. Zwar hatte ihr Vater beim Tod ihrer Mutter nicht geschworen, dass er nie wieder eine Frau angucken würde, aber sie war trotzdem sprachlos gewesen, als Shane und Ashley ihr, ihren Geschwistern und Ashley Kindern beichten mussten, dass was Kleines unterwegs war. Will war natürlich knallrot geworden. Ihrer Cousine Eloise, Ashleys Älteste, war zu diesem Zeitpunkt selbst schwanger und ihr Gesicht hatte eine ziemliche Entgleisung erfahren, bevor sie ihrer Morgenübelkeit nachgegeben hatte und auf die Toilette verschwunden war. Ob Eloise deswegen mit ihrem Sohn und ihrem Bruder Gideon nach Ägypten gegangen war? Um diesen familiären Verstrickungen zu entgehen? Und waren deswegen Amy und Sammy mit Jason nach New York gezogen?
‚Eloise und Gideon vielleicht – Amy? Nie im Leben!’, dachte Lauren und musste grinsen. Erstaunlich wie sehr Amy ihrer Tante ähnelte: Extrovertiert, lebhaft und alles andere als zurückhaltend. Außerdem teilten beide einen Hang zur Egozentrie …

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Lauren11

„Weiterlesen!“, forderte Matt, denn Lauren hatte beim Gedanken an Amy gestockt.
„Natürlich Matt, natürlich. Entschuldige. Am nächsten Morgen …“
Was sollte sie nur davon halten, dass ihr Vater und Tante Ashley nun eine Beziehung führten? Beide waren früher so furchtbar fixiert auf ihren Ehepartner gewesen. War das jetzt weg? Hatten sie ausgeliebt? Sich neu verliebt? Oder war es eine rein körperliche Beziehung? An letzteres konnte und wollte Lauren nicht so richtig glauben, den es fühlte sich so an, als setzte das ihren Vater herab. Im Gegensatz zu Will hatte sie auch kein Problem damit, dass ihr Vater trotz seines Alters noch Sex hatte. Sex war schließlich etwas Normales und etwas Schönes. Sie dachte kurz an ihren Exfreund. Sie hatten miteinander geschlafen, aber Lauren war von Anfang an klar gewesen, dass es nichts Dauerhaftes war. Dazu hatte er zuwenig Verständnis für ihre Kunst und ihr Bedürfnis nach Abgeschiedenheit aufgebracht. Aber der Sex war gut gewesen und sie bereute es nicht.
‚Wenn Ash und Dad meinten es wäre nichts dauerhaftes, hatten sie bestimmt nicht gemeinsam ein Haus gebaut. Noch dazu eines, dass so wenig unserem alten Haus, das ein Labyrinth aus Anbauten war, oder an Ashs und Mycrofts Haus, das kaum mehr eine Hütte war.’, dachte sie und blätterte auf die letzte Seite. ‚Die beiden sind sich auf irgendeine Weise zugetan und scheinen sich auch zu mögen.’
Dazu kam, dass sie vieles teilten: Zum Beispiel ihre Sportverrückheit, die Lauren nicht nachvollziehen konnte. Aber Ashley und Shane trieben bis zur Erschöpfung Sport und waren danach ausgelassen und ausgeglichen. Beide waren gelegentlich auch waghalsig, was vermutlich dazu geführt hatte, dass sie überhaupt mal im Bett gelandet waren. Und dann ihr Hang zu Kinderbüchern! Ashley arbeitete derzeit zwar an etwas anderem, aber seit dem ersten gemeinsamen Buch über Sport für Kinder, hatten sie zusammen noch drei Bücher geschrieben. Ihr Vater hatte inzwischen seine Autobiographie geschrieben und arbeite am ersten eigenen Kinderbuch. Lauren hatte den ersten Entwurf gelesen und war überrascht, dass Shane sich so gut schlug, denn seine Bildung war eher grundsätzlicher Natur und er hatte nie durch Eloquenz bestochen. Aber er traf den richtigen Ton für Kinder und Lauren zweifelte nicht daran, dass das Buch sich verkaufen würde – im Zweifel wegen seiner Berühmtheit als Sportler.

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„So, das Buch ist ausgelesen.“, sagte Lauren nach dem letzten Satz. Innerlich richtete sie sich auf die Forderung Matts ein, das Buch ein zweites Mal vorgelesen wurde. Erwartungsvoll sah sie den Jungen an. Aber Matt hatte kleine Augen und gähnte herzhaft.
„Hm, es ist wohl Zeit für Deinen Mittagsschlaf, was Matt?“ Als Antwort erhielt sie ein weiteres Gähnen.
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Beitrag  Akki Di Okt 05, 2010 10:38 pm

Liebes Tagebuch,

heute hat sich Lea ein neues Outfit zugelegt. Als Abschlussschülerin eigne sich ihr bisheriges Outfit nicht mehr, sagt sie. Leo scheint ihr Outfit trotzdem nicht änderungssbedürftigt und ich bin nach der letzten Shoppingtour mit Leta auch bedient.
Aber Lea ist nicht einfach so losgezogen, sondern hat sich von ihrer Cousine Manuela beraten lassen. Manuela und Monica sind die Schwestern von meiner früheren Nachbarin Mercedes. Sie sind Drillinge, aber Mercedes ist mit ihrem Freund nach Los Angeles gegangen um dort als Stylistin zu arbeiten. Früher hat Manuela nicht als Stylistin gearbeitet, sondern war im Rathaus tätig. Keine Ahnung was sie dazu bewegt hat nun in die Fußstapfen ihrer Schwester zu treten.

Peony Hill.


Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Leas_n10

Manuela warf ihrem Spiegelbild einen grimmigen Blick zu. Endlich konnte sie ihren Traum verwirklichen! Schon als kleines Mädchen hatte sie als Stylistin arbeiten wollen, aber Mercedes war ihr wie so oft zuvorgekommen! Monica meinte zwar immer, Manuela bildete sich die Konkurrenz zwischen Mercedes und Manuela nur ein, aber sie wusste es war anders! Immer hatte Mercedes dafür gesorgt, dass sie besser als Manuela war und schneller das erreichte, was sich Manuela vorgenommen hatte. Deswegen war sie auf einmal die begehrte Stylistin des Ortes und Manuela konnte unmöglich die Schmach ertragen, nur die Schwester von Mercedes zu sein, die zufällig auch als Stylistin arbeitet. Außerdem hatte sich Mercedes Dylan Porter geangelt, auf den auch Manuela ein Auge geworfen hatte. Aber vermutlich hätte der sie damals nicht eines Blickes gewürdigt! Damals war sie dick und unansehnlich gewesen.

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Manuel10

Doch nun hatte sie wochenlang nur Salat gegessen und stundenlang vor der Stereoanlage trainiert. Auf einmal waren die Pfunde geschmolzen wie Butter in der Sonne! Seit Mercedes nicht mehr im Ort wohnte, hatte Manuela auch nicht mehr das Bedürfnis mehrere Tafeln Schokolade am Tag zu verputzen. Sie mochte immer noch gerne Süßes und inzwischen aß sie auch mal was anderes als Salat, aber es waren einfach kleinere Mengen.
Jetzt musste nur noch ein neues Outfit her und Manuela würde sich wie neugeboren fühlen. Dann konnte sie auch ihren Job als Stylistin aufnehmen und endlich ihren Kindheitstraum erfüllen!

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Manuel11


Der erste Job ließ nicht lange auf sich warten und sie konnte ihrer Cousine Lea zu einem neuen, schickeren Outfit verhelfen. Bald kamen auch Leute aus den umliegenden Ortschaften und ließen sich von ihr beraten. Außerdem freundete sie sich mit Beau Andrews an, der im selben Salon ein Tätowierstudio betrieb. Er war ein lustiger Geselle und Manuela überlegte, ob sich wohl mehr daraus entwickeln könnte.

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Manuel12
Das ist übrigens das Arbeitsoutfit (das ich echt hässlich finde) und nicht Manuelas Alltagskleidung.

Ihre Schwester Monica kümmerte sich währenddessen hingebungsvoll um den Garten. Sie wollte exotische Früchte und Gemüse anbauen und es gewinnbringend verkaufen. Zu ihrem alten Haus hatte kein Garten gehört, so dass Monica nie etwas anpflanzen konnte. Bei diesem Haus hatte Monica daraufbestanden, einen Garten zu haben. Und so ging sie jeden Morgen als ersten hinaus um nach ihren Pflanzen zu sehen. Das Geschäft kam nur schleppend in Gang, aber Manuela verdiente inzwischen genug um den Großteil der Rechnungen bezahlen zu können. Es machte ihr nie etwas aus, sich um Monica zu kümmern. Für Mercedes hätte sie nicht einen Cent erübrigt, aber Monica, die immer mit dem Kopf in den Wolken hing und dabei so sanft und freundlich war, war ihre Lieblingsschwester und Manuela fühlte sich stets ein bisschen verantwortlich für sie.

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Monica10

So gesehen war die Flut für Manuela das Beste was ihr passieren konnte. Hin und wieder hatte sie deswegen leichte Schuldgefühle, aber meistens war sie sehr zufrieden mit den Entwicklungen. Was konnte jetzt noch schief gehen?
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Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Empty KAPITEL 2

Beitrag  Akki Fr Okt 15, 2010 4:01 pm

Liebes Tagebuch,

endlich bin ich mit der Schule fertig! Keine frühes Aufstehen, keine lästigen Hausaufgaben und Klausuren mehr. Ich hätte nicht gedacht, dass es so befreiend sein kann!

Peony Hill


Zumindest hatte Peony es ein paar Tage als befreiend empfunden. Dann wurde ihr bewusst, dass sie keinen Plan hatte, was sie mit ihrem Leben anfangen sollte. Konnte sie überhaupt noch länger im Hause Aldridge leben bleiben? Womit sollte sie ihren Lebensunterhalt bestreiten wenn sie auszöge? Inzwischen hatte sie zwar ihren ersten Roman verkauft, aber der hatte sich nur mäßig verkauft. Sie zweifelte sehr an ihren schriftstellerischen Fähigkeiten. Dazu kam, dass sie kürzlich das Interview eines Nachrichtensenders mit Japser gesehen hatte. Ihr alter Schwarm hatte ein ums andere Mal betont, wie glücklich er mit seiner Frau und den beiden Kindern in Washington war.

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Peony_15

Zum Glück hatte Jacob ihr angeboten solange wie sie es wünschte bei ihnen wohnen zu bleiben. Peony revanchierte sich, indem sie noch vor Jacob aufstand und den Haushalt machte. Mit der Zeit lieferten sich die beiden einen regelrechten Kampf darum, wer am frühsten aufstand und am meisten sauber machte. Er endete mit einer Beschwerde Letas, die Staubsaugen um vier Uhr morgens für eine Menschenrechtsverletzung hielt. Daraufhin einigten sich Jacob und Peony, dass sie jeweils einen bestimmten Bereich des Hauses putzen würden.
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Beitrag  Akki Fr Okt 15, 2010 4:03 pm

Liebes Tagebuch,

Jaden hat mir angeboten, mir einen Job in dem Restaurant zu suchen, indem er momentan arbeitet. Eigentlich ist er ja auch Schriftsteller, aber sein Buch mit den Rezepten hat ihm soviel Spaß zu schreiben gemacht, dass er jetzt ein reines Kochbuch schreiben möchte. Dazu will er natürlich ein bisschen mehr Erfahrung haben. Ich habe eine ganze Weile über sein Angebot nachgedacht – aber ich koche nicht so gerne und der Gedanke mit so vielen Tellern und Gläsern Gäste zu bedienen ist mir irgendwie unheimlich. Eine Putzfrau suchen sie leider nicht – dafür wäre ich nämlich sehr geeignet!


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Vorgestern habe ich Jaden zu der Geburtstagsfeier seines Chefs begleitet. Das war schon komisch, weil ich so große Gesellschaften eigentlich nicht mag und ich dachte immer Jaden geht es auch so. Aber die ganze Belegschaft LIEBT Jaden und man hätte meinen können, es wäre seine Party und nicht die seines Chefs. Die ganzen Mädels vom Service haben sich fast überschlagen Jaden den Hintern nachzutragen. Ich glaube es war ihm gar nicht so unangenehm. Früher war sein Bruder Jasper ja auch immer so umschwärmt. … und jetzt habe ich es schon wieder getan und an Jasper gedacht! Ich muss ins Bad.

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Jaden_14

Im Laufe der Party war Peony aus dem überfüllten Raum geschlüpft um etwas frische Luft zu schnappen. Sie bemerkte die bösen Blicke der Kellnerinnen in ihrem Rücken sehr wohl und seufzte als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel. In dem Restaurant zu arbeiten käme wirklich nicht in Frage! Die Mädchen mochten sie aus irgendeinem Grund nicht und die vielen Leute waren wirklich zu laut und anstrengend.
Ein Kribbeln auf ihrem nackten Arm ließ sie aufschauen. Dort saß ein goldener Käfer und schwirrte mit den Flügeln. Interessiert hob Peony den Arm näher ans Gesicht. „Du bist ein ganz schön großer Brocken.“, sagte sie und versuchte sich zu entsinnen, woran sie das Tier erinnerte.
Die Restauranttür schwang auf und Jaden kam auf dem Vorplatz. „Hey ist alles ok?“
Peony drehte sich mit dem Käfer auf dem Arm langsam um. „Ja, ich habe nur ein bisschen frische Luft gebraucht.“ Sie deutete auf den Käfer. „Guck mal. Woran erinnert der dich?“
Jaden kam näher und betrachtete das Insekt. Dann grinste er. „Ich habe zwar noch nie einen lebendigen gesehen, aber ich nehme an, dass es ein Goldgeflügelter Aassucher ist.“ Er überlegte kurz und setzte hinzu. „Den, den meine Großmutter in ihrem Buch beschrieben hat.“
„Ich habe ihn immer für eine Metapher gehalten.“, erwiderte Peony und pustete den Käfer von ihrem Arm. In taumelndem Flug erhob sich das Insekt in die Nacht. Peony lächelte ihm nach. „Deine Großmutter hat ziemlich viel Geld mit Der goldgeflügelte Aassucher gemacht, oder?“
„Sie war generell ziemlich erfolgreich als Schriftstellerin.“
„Ich wünschte, dass könnte ich von mir auch behaupten!“ Peony ließ sich auf einen Terrassenstuhl fallen.
Jaden lehnte sich an den dazugehörigen Tisch und sah sie aufmunternd an. „Du schreibst doch gerade an Deinem zweiten Buch. Ich glaube es wird sich besser verkaufen als das erste! Vielleicht sind Liebesromane einfach nicht das richtige Genre für Dich.“
Peony seufzte nur, worauf sich Jaden innerlich gegen den üblichen Ich-bin-ja-so-unglücklich-in-Deinen-Bruder-verliebt-Sermon wappnete. Er wollte ihr zuvor kommen und legte deswegen einen Finger unter ihr Kinn, damit sie den Kopf hob.
„Jetzt ärgere Dich nicht so über das erste Buch.“ Er ließ bewusst Jasper aus dem Spiel. „Du wirst schon sehen, es geht aufwärts!“
Peony machte Anstalten zu Antworten, doch die Restauranttür öffnete sich erneut und der Beikoch rief die beiden herein.
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Beitrag  Akki Fr Okt 15, 2010 4:06 pm

Liebes Tagebuch,

Jaden hatte recht! Mein zweites Buch, ein Drama, hat sich sehr gut verkauft. Es ist zwar kein Bestseller geworden, aber immerhin ein Hit und hat sehr gute Kriterien eingeheimst. Ich habe einfach meine ganze Verzweiflung und mein gebrochenes Herz in das Drama gelegt und ein Happy End ausgelassen. Ich selber lesen Bücher ohne Happy End eigentlich nicht sehr gerne (deswegen gefallen mir Jadens Bücher so gut: bei ihm geht immer alles gut aus und man hat anschließend gute Laune). Offenbar eignet sich mein Stil aber eher für melancholische und verzagte Dramen. Beflügelt vom Erfolg habe ich ein zweites Buch in dieser Art begonnen. Mein Agent ist sehr begeistert und ich habe mich jetzt offiziell als Schriftstellerin selbstständig gemacht. Mit den Tantiemen kann ich meinen Teil zum Haushaltsgeld beitragen, auch wenn Jacob dauernd meint es wäre unnötig. Trotzdem glaube ich, dass er es schätzt, dass ich mich nicht einfach aushalten lasse.

Lea und Leo, die mit mir zusammen von der Schule abgegangen sind, haben sich auch Arbeit gesucht. Lea hat sich beim Militär verpflichtet. Jacob macht sich deswegen große Sorgen. Er befürchtet sie könnte in irgendein Krisengebiet oder so geschickt werden. Wenn das allerdings jemand bestehen kann, dann die unverwüstliche Lea!

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Leta_u11

Leo hingegen will zur Freude von Jacob in dessen Fußstapfen treten und Arzt werden. Sie arbeitet schon als Pflegerin im Krankenhaus und büffelt die halbe Nacht um die Zulassung zu bekommen. Da sie in meinen Augen ein Helfersyndrom hat, ist sie genau die richtige für den Job!


Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Poppy_12
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Beitrag  Akki Fr Okt 15, 2010 4:09 pm

Um Poppy und Basil mache ich mir nach wie vor Sorgen. Zwar sind die beiden jetzt Teeanger, aber sie haben immer noch diese komischen Momente, in denen sie sich nicht wie Teenager verhalten! Poppy neigt immer noch dazu mich zu bemuttern und sie tut es genauso bei den Aldridge-Kindern, besonders bei Leta. Die amüsiert sich immer darüber, aber ich finde es schon höchst merkwürdig! Mit Jacob kommt Poppy hingegen auf keinen grünen Zweig, sie meidet ihn wie der Teufel das Weihwasser. Jacob erklärt es sich damit, dass Poppy nie eine männliche Autoritätsfigur kennengelernt hat und lässt sie deswegen in Ruhe. Sie macht ja auch keinen Ärger: in der Schule ist sie ein Überflieger, ihr Zimmer ist ordentlich und sie ist gegenüber uns anderen auch fast normal. Wenn die beiden doch mal aufeinander treffen, ist Poppy zwar höflich aber reserviert. Ich glaube, Jacob gibt langsam den Versuch auf, sie besser kennenzulernen.

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Poppy_13

Basil spricht wenig mit uns. Er zieht sich auch mehr zurück und lässt höchstens Poppy an sich ran. Sie warnt ihn immer: Werd nicht SO! Ich weiß nicht, was sie mit SO meint, aber Poppy tut offenbar alles um das zu verhindern. Sie versucht sich anbahnende Konfrontationen zwischen Basil und dem Rest der Welt zu verhindern oder Basil seiner Umwelt freundlicher gesonnen zu machen. Sie scharwenzelt um ihn herum, herzt und umarmt ihn, als wolle sie ihn mit ihrer Liebe erdrücken. Erstaunlicherweise lässt Basil es von Poppy über sich ergehen, während er ähnliche Liebesbekundungen meinerseits immer abzuwehren weiß.

Peony Hil
l

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Poppy_14
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Beitrag  Akki Fr Okt 15, 2010 4:11 pm

Liebes Tagebuch,

Peonys Schrift war gehetzt, sie schmierte mit der Tinte und musste immer neu ansetzten.

ICH KANN ES NICHT GLAUBEN!

Sie unterstrich den Satz mehrfach und kaute nervös an ihrem Stift.

Es ist so UNGLAUBLICH! Ich glaube sogar Poppy war geschockt und sie hat es nur zufällig mitbekommen!

Poppys Gründe geschockt zu sein, würde Peony zwar ihr ganzes Leben lang nie nachvollziehen können, aber sie hatte recht: Poppy war geschockt. Dabei waren sich die Schwestern - jede für sich – nicht sicher, was schockierender gewesen war. Der Ausbruch des sanften Jadens oder dessen Enthüllung.

Es war ein paar Tage nach dem erscheinen von Peonys zweiten Drama passiert. Das Buch war ein Bestseller und die Kritiker überschlugen sich fast vor Superlativen. In einem Interview gab Peony an, ihre unglückliche Verliebtheit und die Verzweiflung dadurch, würde es ihr möglich machen, solche Dramen zu verfassen.
Am Abend hatte Jaden sie in der Küche abgepasst und mit der Zeitung gewedelt. Er lächelte sie freundlich an. „Siehst Du: Ich habe doch gesagt es geht aufwärts!“
Peony nickte zufrieden und wollte sich schon am Kühlschrank bedienen, als er fortfuhr: „Allerdings frage ich mich, wie lange Du noch so unglücklich sein willst!“
„Meinst Du ich mach das absichtlich?“ Sie zog beide Augenbrauen hoch und drehte sich vom Kühlschrank weg. „Ich kann doch auch nichts dafür.“
„Ich finde Du suhlst dich jetzt seit … ah sechs Jahren in Selbstmitleid, weil Du Dich als halbes Kind unglücklich verliebt hast.“
„Ich suhle mich nicht in Selbstmitleid!“ Empört stemmte Peony die Hände in die Schultern. „Vielleicht kannst Du das nicht verstehen, weil Du selbst noch nie unglücklich verliebt gewesen bist! Jasper hat mir das Herz gebrochen!“
„Was er natürlich total absichtlich gemacht hat.“, höhnte Jaden in einem Tonfall, der so gar nicht zu ihm passte. „Davon abgesehen, hättest du eh nie eine Chance gehabt:“
„WAS?“, schnappte sie. „Bin ich etwa nicht gut genug für DEINEN Bruder?“ Beleidigt zog sie einen Schmollmund. „Ich dachte, Du seist mein Freund!“
„Man, Peony wann zum Teufel schnallst Du es endlich?!“ Er merkte nur im Augenwinkel, dass Poppy, ob seiner lauten Stimme alarmiert, in die Küche kam und die beiden fragend ansah. „Du hast leider nicht die entsprechende Ausstattung.“
„Hä?“

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Jaden_15

Jaden verdrehte die Augen und nahm sie bei den Schultern. „Peony, Jasper ist schwul.“

Peony wich von ihm zurück und schlug erschrocken die Hand auf den Mund. „Du lügst! Das sagt Du nur um mich zu ärgern!“
„Jasper ist SCHWUL?“, echote es nun von Poppy, die ebenfalls erschrocken wirkte.
Die beiden jungen Erwachsenen drehten sich zu ihr um und alle drei sahen mit einem Mal zu Boden.
„Ähem …“, machte Jaden und hob als erster den Kopf. „Oh Gott, behaltet das bloß für euch! Seine Karriere würde darunter leiden.“
„Er ist wirklich schwul?“, fragte Poppy leise. Peony starrte als letzte noch weiter auf den Boden.
„Ja.“, sagte Jaden gequält. „Deswegen hat er auch Marsha geheiratet: Sie weiß es und spielt das Spiel mit, denn so bekommt sie die Familie, die sie haben wollte.“
„Und woher weißt Du das?“, hakte Poppy weiter nach, doch winkte sofort wieder ab. „Ach ich vergesse immer, dass Du der aufmerksamste und sensibelste von den Brüdern bist. Du hast es selbst bemerkt, oder?“
Jaden sah Poppy nachdenklich an und nickte ihr dann zu. „Ich habe ihn gefragt, nachdem er seine Verlobung bekannt gegeben hat. Er war erschrocken, dass ich es bemerkt habe. Ich habe versprochen, es niemandem zu sagen.“
„Peony und ich werden nicht darüber sprechen. Nicht wahr, Peony?“
Die Ältere nickte nur und starrte immer noch den Boden an.
„Ich glaube Du musst langsam zur Arbeit, Jaden. Hast Du Dein Essen eingepackt? Und geh vorher noch mal zur Toilette!“
Jaden zwang sich zu einem Grinsen, salutierte übertrieben und sagte: „Ja, Mama!“

Jasper ist also schwul. Ich kann es nicht glauben, selbst jetzt nicht, wo ich es aufgeschrieben habe. Ich dachte wirklich, Jaden will mich ärgern, aber eigentlich passt das nicht zu ihm, er ärgert doch nie jemanden. Dann dachte ich, er lügt, damit ich mich nicht mehr so schlecht fühle. Das passt eher zu Jaden. Und nun glaube ich, er lügt nicht und hat mir die Wahrheit gesagt, damit ich mir Jasper endlich aus dem Kopf schlage.
Ich weiß nicht was ich fühlen soll.
Poppy zufolge sollte ich mich zumindest Jaden gegenüber schuldig fühlen, weil ich ihn so angemotzt habe und ihn beschuldigt habe, mich anzulügen. Das war vielleicht wirklich nicht nett. Außerdem hat sie gesagt: „Ich wünschte nur manchmal, DU wärst genauso sensibel wie Jaden. Dann würdest Du manches früher verstehen!“ Damit stolzierte die davon um irgendjemand anderen zu terrorisieren.
In meiner Verwirrung habe ich neues Buch begonnen. Vielleicht ist Verwirrung ja das richtige Gefühl für ein Mysterybuch? Ich werde es ausprobieren!


Peony Hill.
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Beitrag  Akki Fr Okt 15, 2010 5:19 pm

Liebes Tagebuch,

ich gehe Jaden im Moment aus dem Weg, weil ich weiß, dass ich mich entschuldigen muss, aber ich nicht weiß, wie ich mich entschuldigen soll. Ich befürchte, er geht mir auch aus dem Weg, denn nach der Arbeit geht er stundenlang baden und setzt sich anschließend an den PC um zu schreiben. Poppy sieht mich immer vielsagend an und früher oder später wird sie mir eine Predigt halten! Das kann ich im Moment wirklich nicht gebrauchen.

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Jaden_16

Ich bin nicht sicher, ob ich jetzt besser über Jasper hinwegkomme. Ich bin nun mal in ihn verliebt und da ist es egal, ob er nicht in mich verliebt ist, weil er eine andere Frau mag oder eben einen anderen Mann. Innerlich habe ich aber schon irgendwie gehofft, dass er eines Tages vorbeikommt, mich sieht und Marsha zum Teufel jagt. So wie’s aussieht, wird das wohl nie passieren – es sei denn ich lasse mich operieren, was definitiv nicht Frage kommt!


Überrascht setzte Peony den Stift ab. So groß kann die Liebe dann ja nicht sein, wenn sie dort einen Schnitt zog oder? Würden wahre Liebende nicht so etwas in Erwägung ziehen? Gut, das Thema war wirklich … verzwickt. Vielleicht sollte sie in Buch darüber schreiben? Der Mysteryroman hatte sich nur mittelmäßig verkauft. Aber ein Roman über eine unglückliche Liebe und der Erwägung einer OP … ob es dafür ein Publikum gab? Sie klappte ihr Tagebuch zu und setzte sich an den PC.
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Beitrag  Akki Fr Okt 15, 2010 5:22 pm

Liebes Tagebuch,

mein Agent würde mir am Liebsten den Hintern knutschen. Mit meinem neuen Manuskript „Adam und Eva(n)“ komme ich so gut voran wie noch nie und der Verlag liebt es! Überraschenderweise kann ich sogar ganz amüsant schreiben. Das Thema in meinem üblichen Dramenton zu schreiben, wäre vermutlich auch zuviel.

Bei Jaden habe ich mich noch nicht entschuldigt. Ich weiß, ich muss es dringend tun! Aber inzwischen passiert hier auch wieder alles auf einmal!


Leta hat jetzt einen Freund: Michael. Außerdem hat sie zugenommen, was in Jacob wahre Angstzustände ausgelöst hat. Aber sie hat einfach nur zu sehr genascht – jetzt muss sie jeden Tag im Pool schwimmen gehen. Die Order kam allerdings nicht von Jacob, sondern von Lea, die ihren Drill Instructor sehr gut kopieren kann und dass gerne bei uns allen anwendet.

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Michae10

Will, der mit uns dreien fertig mit der Schule war, ist nebenan ausgezogen. Er kommt einfach nicht mit Ashleys und Shanes Beziehung zurecht. Er wohnt jetzt mit Candy zusammen.


Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Candy_10

Peony kicherte. Kaum das Will ausgezogen war, war offensichtlich geworden, dass Matt nicht der jüngste im Haus bleiben würde.

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Ashley13
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Beitrag  Akki Fr Okt 15, 2010 5:23 pm

Shane war ob der erneuten Schwangerschaft Ashleys sehr besorgt. Sie war so alt wie June es bei ihrem Tod gewesen war. Als die Ärzte dann auch noch feststellten, dass Ashley Zwillinge erwartet, machte sich große Angst in ihm breit.
Er hatte June durch eine Geburt verloren und auch wenn seine Beziehung zu Ashley eine andere war, so liebte er sie und er würde es kaum verkraften, eine zweite Liebe so zu verlieren! Ashley hingegen war entspannt und die Schwangerschaft schien ihr nichts das Geringste auszumachen. Sie meditierte häufig und hatte dabei immer ein freudiges Lächeln auf dem Gesicht.

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Ashle_10

Eines Morgens saß sie so im Arbeitszimmer und Shane setzte sich ihr gegenüber auf den Boden. Sie öffnete ein Auge und zwinkerte ihm zu, bevor sie wieder in der Starre versank. Shane versuchte es ihr nachzumachen, doch seine Gedanken waren zu wirr, als dass er sich hätte konzentrieren können. Er begann unruhig mit den Füßen zu wippen.
„Was ist los?“, fragte Ashley schließlich und öffnete beide Augen. Sie ließ die Arme sinken und musterte Shane.
„Ich mache mir Sorgen.“
Sie legte den Kopf schief und bedeutete ihm fortzufahren.
„Du … also …“Er atmete tief durch. „Du bist jetzt so alt wie June als sie … als sie gestorben ist.“
Ashley schwieg und nahm seine Hände, mit denen er begonnen hatte hektisch auf seinen Oberschenkeln zu reiben. Sie strich beruhigend über die faltigen Handrücken. „Ich bin nicht June.“
„Das weiß ich! Ihr seid so unterschiedlich, dass ich mich manchmal frage, ob ihr wirklich Schwestern seid!“ Er verstummte und sah beschämt zu Boden.
„Ist schon ok. Ich weiß ich bin das komplette Gegenteil von ihr.“ Sie grinste. „DU bist ja auch das komplette Gegenteil von Mycroft, von daher sind wir wohl quitt.“
„Ich habe trotzdem Angst.“
„Das musst Du nicht. Ich bin robuster als June und körperlich viel belastbarer als sie es je war! Ich komme in der Hinsicht mehr auf unsere Mutter als June. Ich bin eine echte Gebärmaschine. Das sagt sogar Jacob.“ Ashley wusste, Shane gab viel auf Jacobs Rat. „Er macht sich keine Sorgen und er wäre der erste, der uns auf die Risiken hingewiesen hätte. Erinnere dich mal daran, wie paranoid er immer bei Lethes Schwangerschaften war!“
Shane musste kichern. Es war wieder diese kindliche Begeisterung in seinem Kichern, dass Ashley anrührte. Sie sah ihn liebevoll an und rappelte sich hoch um ihn zu umarmen. „Es wird alles gut werden. Die Zwillingsgeburt wird mich bestimmt weniger mitnehmen, als ihre Zeugung.“ Sie setzte ein verschwörerisches Grinsen auf, das Shanes Kichern befeuerte und stimmte Ashley zu: „Das war wirklich anstrengend.“ Er drückte sie ein weiteres Mal an sich und legte dann die Hand auf ihren Bauch. „Aber ihr seid wirklich eine fruchtbare Familie.“
Ashley nickte. „Ja und ich habe schon jetzt Angst vor dem Tag, an dem auch Matt und die Zwillinge erwachsen werden! Zum Glück ist Lauren so vernünftig. Sie wird uns keine Sorgen machen.“
„Lauren ist ihrer Mutter sehr ähnlich.“, sagte Shane und sah traurig auf. Ashley legte ihm die Hand auf die Wange. Sie sagte nichts und die beiden brauchten keine Worte um sich zu verständigen.
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Beitrag  Akki Fr Okt 15, 2010 5:23 pm

Ashley erwartet also Zwillinge. Die beiden werden sich dann wohl Wills altes Zimmer teilen müssen, aber das finde ich nicht schlimm. Matt ist nun endlich auch in sein eigenes Zimmer gezogen. Er geht jetzt in die Schule und ist noch ein genauso freundliches, süßes Kind wir früher.
Seine beste Freundin ist unser Zeitungsmädchen Amanda. Die beiden spielen fast jeden Tag nach der Schule zusammen. Ich kenne Amandas Familienhintergrund nicht, aber sie ist bestimmt häufiger drüben als zu Hause. Am Wochenende übernachtet sie auch oft bei Matt.

Peony Hill.


Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Matt_u11

Liebes Tagebuch,

Ashleys Zwillinge sind Mädchen: Judith und Rachel. Alles ist sehr gut gelaufen, was alle hat aufatmen lassen. Shanes erste Frau, Laurens und Wills Mutter, ist ja bei Wills Geburt gestorben. Da war sie so alt wie Ashley jetzt. Aber Ashley ist schon wieder ganz und gar hergestellt, sie trainiert sich fleißig die Schwangerschaftspfunde ab. Sie und Shane beten die Mädchen natürlich an und auch Lauren und Matt freuen sich über die beiden Babies.


Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Ashley14

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Beitrag  Akki Fr Okt 15, 2010 6:06 pm

Sie werden nicht die einzigen Babies in der Nachbarschaft bleiben: Monica, die blonde von den Olivas-Mädchen, erwartet auch ein Kind. Sie hat im Internet einen Mann kennengelernt, der sich dort Cycl0n3 Sw0rd nennt und im wirklichen leben Clyde heißt. Er und Monica liegen wohl total auf einer Wellenlänge und sind happy sich gefunden zu haben. Vielleicht sollte ich auch mal im Internet versuchen jemanden kennenzulernen. Ich habe das Leo gegenüber vorgeschlagen. Sie hat mir einen Vogel gezeigt und irgendwas von blind gemurmelt.
Zurück zu den Olivas-Mädchen. Olivas-Frauen wäre angebrachter, denn beide sind jenseits der dreißig. Monica baut fleißig Gemüse an und Manuela stylt alles um, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Sie ist so verbissen!

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Monica12

Verbissen war ein Wort, dass Manuela Olivas niemals im Zusammenhang mit der eigenen Person in den Kopf gekommen wäre! Ehrgeizig und ernsthaft bei der Sache, vielleicht, aber verbissen? Es war ja nicht so, dass sie irgendjemandem etwas beweisen musste (tatsächlich hätte Manuela diesen Vorwurf weit von sich gewesen). Inzwischen hatte sie ein sehr breites Stammpublikum und jeden Morgen quoll ihr Terminplaner über. Ob Mercedes in L.A. auch soviel zutun hatte? Manuela hoffte, dass es nicht der Fall war.
So missgünstig sie gegenüber der fernen Schwester war, umso liebevoller war sie im Umgang mit Monica. Als diese ihr das erste Mal Clyde vorgestellt hatte, war Manuela drauf und dran ihn zu vergraulen. Er sah aus wie ein absoluter Nerd und war bestimmt nicht der richtige für Monica!

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Cycl0n11

Überraschenderweise waren die beiden aber so glücklich miteinander, dass es abzufärben schien! Alle in der Umgebung der Frischverliebten waren gut gelaunt und Manuela hatte sogar das Gefühl, Monicas Pflanzen würden besser gedeihen als sonst.

Sie selbst hatte Beau Andrews in dem Moment vergessen, als sie herausgefunden hatte, dass er verheiratet war. Zum Glück war er mit seiner Frau weggezogen. Sein Nachfolger im Tätowierstudio war Raul, den Manuela sowieso viel attraktiver fand. Sie wendete viel Zeit und Mühe auf, ihn um den Finger zu wickeln. Aber da war auch noch Gene Hunter, der sympathische Polizist.
Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Raul_u12 Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Manuel13

Eines Nachts war doch tatsächlich bei den Olivas eingebrochen worden! Clyde, der mehr Zeit bei den Frauen verbrachte, als in seinem Appartement in der Nachbarschaft, rief sofort die Polizei, während Manuela wie eine wutentbrannte Furie auf die Diebin zustürmte und sie so zornig anschrie, dass sie erstarrte und ganz leicht von der heraneilenden Polizei überwältigt werden konnte. Einer der Polizisten war eben jener Gene Hunter, den Manuela bald zum Essen einlud.
Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Dieb_b11

Nun hatte sie also zwei mögliche Liebschaften! Sie hatte sich noch nicht entschieden, wem sie den Vorzug geben sollte, als Monica ihr eröffnete, dass sie ein Baby bekam und deswegen Clyde bei ihnen einziehen würde. Im ersten Moment war Manuela wütend! Doch dann freute sie sich für die liebe, süße Monica, deren Baby ein Ausbund von Anbetungswürdigkeit sein würde, und begrüßte Clyde herzlich als Mitbewohner. Sie hatte zwar irgendwie das Gefühl, Clyde habe ein bisschen Angst vor ihr, aber vielleicht war das auch nur die Nervosität über die bevorstehende Vaterschaft.
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Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Empty Kapitel 3

Beitrag  Akki Mi Nov 03, 2010 11:14 pm

Liebes Tagebuch,

nach der Veröffentlichung von „Adam und Eva(n)“ bin ich DER gefeierte Stern am Literaturhimmel. Ja richtig! Am LITERATURhimmel. Nicht nur, dass ich einen Bestseller geschrieben hat, der Roman soll sogar anspruchsvoll sein! Und mein Stil wird dermaßen in den Himmel gelobt, dass es richtiggehend peinlich ist! Mir graut es jetzt schon davor den Nachfolger zu schreiben. Wie soll ich „Adam und Eva(n)“ nur toppen?

Der Erfolg hat mich Mut fassen lassen, so dass ich mich bei Jaden entschuldigen konnte. Das war allerdings keine Glanzleistung! Ich habe es morgens in der Küche gemacht. Alle anderen waren schon unterwegs, ich las ein Buch und er frühstückte. Irgendwie habe ich mich durchgerungen und ein bisschen herumgedruckst. Er hat genickt und gesagt, zwischen uns sei alles ok. Ich war sehr erleichtert!

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Jaden_10

Aber irgendwie ist doch nicht alles ok. Er badete nach wie vor dauernd und schreibt schon ewig an diesem Roman, der sogar sein Kochbuch-Projekt auf Eis gelegt hat! Normalerweise ist er nicht so nachlässig. Außerdem will er mich nicht Korrektur lesen lassen. Wir lesen doch immer Korrektur für den anderen; schon beim Schreiben.
Vielleicht bilde ich mir aber auch nur etwas ein. Poppy meint ich solle das Leben nicht immer so über dramatisieren und stattdessen einfach mal leben. Teenager müsste man sein!

Peony Hill.

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Beitrag  Akki Mi Nov 03, 2010 11:16 pm

Liebes Tagebuch,

ich muss ausziehen!


Peony knabberte an ihrem Füller und zog die Schultern hoch. Mit fahrigen Bewegungen schraubte sie den Stift schließlich zu und begann ungeordnet Sachen in ihre Koffer zu schmeißen. Kurz zuvor hatte sie den Kaufvertrag für ein kleines Häuschen in der Nachbarschaft unterschrieben. Jacob hatte ihr mit allem geholfen, auch wenn er sehr verwundert über ihren plötzlichen Freiheitsdrang gewesen war. Genauer gesagt hatte er beinahe Panik bekommen, als Peony eines Tages mit wirrem Haar und unstetem Blick sein Schachspiel unterbrochen hatte und atemlos hervorgestoßen hatte: „Ich muss ausziehen!“

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Peony_10

Obwohl er versucht hatte seine Ziehtochter zu beruhigen und den Grund für ihre Verwirrung zu ergründen, war Peony zu kaum einer anderen Äußerung als „Ich muss ausziehen!“ oder den Varianten „Ich will ausziehen.“ bzw. „Ich ziehe aus!“ fähig. Immerhin hatte er ihr einen Nachmittag Bedenkzeit aufschwatzen können, den er hinterher sehr bereute: Das Mädchen war zu nichts zu gebrauchen und rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend. Wenn jemand sie ansprach, zuckte sie zusammen und sie floh regelrecht vor ihren Geschwistern. Gegen halb fünf war sie so durcheinander, dass sie sich in ihrem Zimmer einsperrte und sich weigerte herauszukommen.
Ausgerechnet an diesem Tag waren die Zwillinge beruflich außer Haus. Vielleicht wären sie eher zu der Freundin durchgedrungen? Und Jaden war für einen Koch im Restaurant eingesprungen und würde am ganzen Wochenende nur zum Schlafen und Duschen heimkommen.



Ich ziehe also aus. Deswegen packe ich Dich jetzt ein. Ich schreibe mehr, wenn ich in meinem Haus bin.

Peony Hill.

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Beitrag  Akki Mi Nov 03, 2010 11:20 pm

Oben auf den für sie so untypisch gepackten Koffe schmiss Peony ihr Tagebuch. Sie riss an den Reißverschlüssen und fluchte als die Nähte mit lautem Ächzen nachgaben. Hektisch sah sie sich die Bescherung an. Sie verschloss den Koffer so gut es ging und hievte ihn vom Bett. Sie nahm nur ihre Kleidung mit. Als sie mit dem Koffer in den Hand aus dem Zimmer trat, sah sie Poppy ans Galeriegeländer gelehnt stehen. Sie hatte einen wütenden Gesichtsausdruck.
„Poppy … Ich .. Du darfst nicht denken, dass ich Dich und Basil im Stich lasse! Ich .. Ich muss nur einfach raus! Und Jacob hat das Sorgerecht für euch … aber ich.“, stammelte Peony ihre Schwester an.
Unwillig stieß sich Poppy vom Geländer ab. „Du bist so blöd!“ Sie betonte jedes einzelne Wort, erschien dabei aber nicht so trotzig wie sie als Teenager vielleicht sein sollte. Basil, der aus seinem Zimmer kam, grinste nur unverschämt. „Lass es sein Poppy.“ Wieder diese komische Betonung ihres Namens. „Peony hat sich dazu entschlossen. Ich glaube, wir beiden kennen den Grund dafür. Wenn sie weglaufen will, lass sie. Sie ist alt genug.“
Poppy sah ihren Bruder nachdenklich an, während Peony sich beeilte zu protestieren: „Ich laufe doch nicht weg!“
Wie ein Mann sahen die Geschwister sie an und zogen beide ein spöttisches Lächeln. „Wenn Du meinst.“
Peony schnappte nach Luft und wollte etwas sagen, doch die spöttischen und so wissenden Gesichter ihrer Geschwister ließen sie es sich anders überlegen. Sie fasste den Koffer mit beiden Händen und eilte die Treppe hinunter.
Poppy und Basil sahen ihr schweigend nach. Dann lachte Basil leise. „Und da wunderst Du Dich, warum ich es nicht so mit dem Nachwuchs habe!“
Poppy stieß geräuschvoll die Luft aus. „Ich könnte sie echt prügeln!“
„Das, meine liebste Schwester, ist schon eher mein Metier.“

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Peony_11

Peony zwang sich zu einem Lächeln. Immerhin war das jetzt ihr Haus. Ihr eigenes Haus! Sie stand jetzt auf eigenen Füßen.
Doch am liebsten hätte sie sich auf die Couch geworfen und geheult. Sie war nicht so fröhlich und aufgeregt wie sie es hätte sein sollen. Ganz im Gegenteil: Sie war aufgewühlt, traurig und von dem Gefühl verfolgt einen schrecklichen Fehler gemacht zu haben. Außerdem hatte sie Angst.

Sie wollte, dass jemand kam und sie in den Arm nahm. Sie tröstete und sagte, es werde alles gut. Andere hätten sich in dieser Situation ihre Mutter hergewünscht, doch Peony verschwendete keinen Gedanken an Babette. Sie war es gewöhnt auf sich allein gestellt zu sein und diejenige zu sein, die sich kümmerte. Doch nun wünschte sie sich jemanden an die Seite, der ihr all das aus der Hand nahm.
Peony spürte, wie ihr die Tränen kamen und schlich mit hängenden Schultern ins Bad. Sie putzte sich die Zähne und legte sich anschließend auf ihr Bett, wo sie sich in den Schlaf heulte.

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Beitrag  Akki Mi Nov 03, 2010 11:44 pm

Es war früher Abend, als es klingelte. Peony wurde davon geweckt und für einen Moment wusste sie sich, wo sie war. Doch dann kam die Erinnerung und Peony wünschte sie wäre nicht aufgewacht. Sie schloss die Augen und zog sich die Decke über den Kopf. Es schellte erneut.
Und wieder. „Peony, ich weiß dass Du da bist. Mach die Tür auf! Ich bin es: Poppy.“
„Geh weg!“, sagte Peony leise, wohl wissend, dass ihre Schwester sie nicht würde hören können. Diese schellte wieder und wieder.
Schließlich raffte Peony sich auf und schlurfte zur Tür. Poppy drängte sich direkt an ihr vorbei und trat die Tür mit dem Fuß zu.
„Eigentlich bin ich nicht dafür, aber dieses eine Mal hat Basil recht!“, sagte Poppy und schlug der völlig verdatterten Peony ins Gesicht.

Die Schwestern sahen sich sprachlos an. Sie standen sich völlig bewegungslos gegenüber, bis Poppy die Hände vors Gesicht schlug. „Oh gott! Ich hasse Basil! Wie konnte er mich nur dazu überreden!“ Ihre Stimme überschlug sich und Peony war sich ziemlich sicher, dass Poppy den Tränen nah war. Poppy? Den Tränen nahe? Was zum Teufel ging hier vor sich?

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Poppy_10

„Wa-Warum hast Du das getan?“
Poppy rieb sich schnell das Gesicht. In ihren Augenwinkeln glitzerte es tatsächlich verdächtig. „Basil meinte ich würde mich dann besser fühlen.“
„Dich besser fühlen? Und seit wann tust Du was er sagt?“
„Ach egal! Peony Du bist einfach so selten blöde! Und so …argh ich kann es nicht in Worte fassen, so wütend machen mich Deine Diva-Allüren!“
„Diva-Allüren?!“
„Ja.“ Poppy stemmte jetzt die Hände in die Hüfte. „Ok, es war falsch Dich zu schlagen und es tut mir aufrichtig leid. Ich werde nie wieder jemanden schlagen – außer vielleicht Basil, der hat sich eine ganze Tracht Prügel verdient! Ich muss mich wirklich daran erinnern, wer er ist!“ Sie zuckte zusammen, als habe sie etwas Unpassendes gesagt.
Peony sah sie verwirrt an, so langsam kam sie nicht mehr mit.
„Warum bist Du ausgezogen?“, fragte Poppy nun und sah die Schwester bohrend an.
„Äh … ich. Also es ist nicht so, dass ich mich nicht wohlgefühlt habe. Und auch nicht, weil ich euch im Stich lassen will.“
„Ich will nicht hören, warum Du NICHT ausgezogen bist.“
„Du weißt warum.“
„Ich will es hören!“
Peony rang mit den Händen und wand sich unter Poppys Blick. „Sag es!“, beharrte diese.
„Weil … weil … weil … weil Jaden mich geküsst hat!“
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Beitrag  Akki Do Nov 04, 2010 9:50 am

Es war wieder einer dieser Morgen gewesen, an dem Peony und Jaden allein in der Küche waren. Die Zwillinge waren bei der Arbeit und die drei Teenager in der Schule. Jacob besuchte seine Schwester und ihre Familie.
Jaden und Peony hatten gemeinsam gefrühstückt und die Küche aufgeräumt. Es war ein wirklich schöner Morgen: zwar schien in Sunset Valley immer die Sonne, aber an diesem Tag lächelte sie außerordentlich freundlich vom Himmel. Die Vögel lieferten eine besondere Vorstellung. Jadens Pfannkuchen waren herrlich locker gewesen und dieses Kompott, dass Jacob aus den Äpfeln des Gartens gemacht hatte, war einfach köstlich dazu gewesen!
„Heute ist ein schöner Tag.“, sagte Peony fröhlich. „Ich habe richtig gute Laune.“
Jaden sah überrascht an. Dann lächelte er. „Heute mal kein Selbstmitleid?“, konnte er sich dann doch nicht verkneifen zu sagen.
Doch Peony lächelte diese Spitze weg und schüttelte den Kopf. „Ich glaube ich bin langsam drüber weg.“ Sie ließ sich sogar dazu hinreißen ihrem besten Freund eine Kusshand zuzuwerfen.
Jaden schüttelte überrascht den Kopf. „Das ist … das ist schön.“ Er drehte sich schnell um, um den Tisch abzuwischen. Als er fertig war und den Lappen zur Spüle bringen wollte, stand er unvermittelt ganz nah bei Peony, die lächelnd aus dem Fenster sah.
„Peony."
Sie drehte sich zu ihm um und in diesem Moment beugte er sich vor und legte seine Lippen sanft auf ihre.

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Jaden_11

Für einen Moment berührten sich ihre Lippen, doch dann erstarrte Peony und Jaden zog sich schnell zurück. Am liebsten hätte Jaden nur seine Fußspitzen gemustert, doch er zwang sich in Peonys Gesicht zu sehen. Sie blickte ihn mit großen, erschrocken geweiteten Augen an. Jaden wusste, wenn er es jetzt nicht vermasseln wollte, musste er etwas sagen! Er räusperte sich kurz und holte Luft, doch Peony kam ihm zuvor.
„Ich muss ausziehen!“ Sie wich ein paar Schritte zurück. „Ich ziehe aus.“ Damit drehte sie sich um und rannte aus der Küche.
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Beitrag  Akki Do Nov 04, 2010 9:51 am

„Ich glaube ich überlege es mir mit dem Schlagen noch einmal.“, grummelte Poppy. Sie ließ sich an den Tisch fallen und stierte Peony mürrisch an. „Du hast Jaden sehr verletzt.“
Peony setzte sich neben sie. Sie legte die Hände gespreizt auf die Tischplatte und musterte ihre Fingernägel. „Ich weiß.“ Sie seufzte und drückte die Fingerspitzen fest auf die Holzplatte. „Ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll.“
„Wie Du damit umgehen sollst?“, echote Poppy ungläubig.
Ihre Schwester nickte. Poppy hob die Augenbrauen und stützte ihr Kinn auf die rechte Hand. Sie seufzte tief. „Was empfindest Du?“
Peony überlegte und sah Poppy dabei nachdenklich an. „Ich … ich bin verwirrt. Und ich habe Angst. Und … ich will eigentlich nur heulen.“
Poppy blinzelte sie an und zog eine Schnute. „Ok. Dann analysieren wir das mal: Weswegen bist Du verwirrt?“
„Ich habe eigentlich keine Lust zu reden.“ Sie stand auf und ging zum Kühlschrank. „Willst Du was essen?“
„Ja und ich will reden! Und Du wirst mit mir reden, junge Dame!“ Poppys Tonfall klang so viel älter und so viel autoritärer als er hätte klingen sollen. Peony zuckte zusammen und machte sich daran eine Dosensuppe aufzuwärmen.
„Ich warte.“
„Ich weiß nicht wie ich darüber sprechen soll.“
„Fang einfach an. Ich bin geduldig.“ Sie schnaubte und amüsierte sich offenbar köstlich.
„Poppy, ich finde das nicht lustig! Ich bin total am Boden, verliere wahrscheinlich meinen besten Freund – wenn das noch nicht passiert ist – und wohne allein und habe doch keine Ahnung wie ich das alles schaffen soll!“, fuhr Peony sie an.
„Mein Gott, Kind! Da hast Du’s doch schon erzählt. Aber wirklich: Du musst nicht alles so dramatisieren. Letztendlich bist nicht unschuldig daran. Du solltest nicht so ichbezogen sein!“
„Ichbezogen? Ich bin nicht ichbezogen!“

Akkis Sunset Valley  - Seite 10 Poppy_11

„Natürlich bist Du das! Nicht auf diese Alles-muss-mein-und-für-mich-sein-Attitüde, sondern auf diese warum-immer-ich-Attitüde.“ Sie überlegte kurz. „Das meinte ich auch vorhin mit Diva-Allüren.“
Peony drehte sich schnaubend um und rührte ärgerlich in der Dosensuppe.
„Es war Deine eigene Entscheidung auszuziehen.“, erinnerte Poppy sie dann. „Ich finde es auch gar nicht so schlecht. Man sollte in Deinem Alter ja auch langsam lernen unabhängig zu sein. Du verdienst schließlich auch Dein eigenes Geld. Es spricht also nichts dagegen.“
Peony erwiderte nichts. Sie bereitete zwei Teller vor und stellte sie auf den Tisch.
„Tja und was Jaden angeht …“, Poppy tauchte den Löffel ein und betrachtete kritisch die Suppe. „Jaden ist auch ziemlich durch den Wind. Was man ihm wohl kaum verübeln kann.“
Immerhin entlockte das Peony ein Nicken.
„Er hat Dich wirklich sehr, sehr gern. Und hofft seit Jahren, dass Du auch so fühlst. Naja, da hast Du ihm ja eine ziemlich klare Absage erteilt.“
Dies wiederum führte zu dicken Tränentropfen in Peonys Suppe. Ihre Unterlippe zitterte und Poppy fand, dass sie ziemlich dämlich aussah, wie dort so hockte und in ihre Suppe weinte.
„Vielleicht hat er Dich deswegen immer so gut verstanden: Weil er genauso unglücklich verliebt ist wie Du!“, setzte Poppy nach. Sie löffelte nachdenklich Suppe. Sollte sie Peony sagen, dass die Suppe noch viel zu kalt war? „Wie fühlst Du für ihn?“
Peony rührte weiter in ihrer Suppe und schob schließlich den Teller von sich. „Ich weiß nicht.“
Poppy rollte mit den Augen. „Dann denk nach!“ Sie griff unter den Tisch wohin sie ihre Tasche gestellt hat. „Hier ist übrigens Jadens neues Buch.“ Sie legte ein Hardcover auf den Tisch. „Du solltest es lesen.“

Poppy aß schweigend weiter, während Peony das Buch anstarrte wie der Teufel das Weihwasser. Das Cover sprang sie geradezu an und der Titel hinterließ ein leeres Gefühl in ihr. Der Pfingstrosenhügel* lautete er. Es war wie ein Stich ins Herz.
Poppy merkte sehr wohl, dass Peony das Buch ängstlich ansah. Sie ignorierte ihre Schwester und machte sich nach dem Essen auf den Heimweg.
Peony blieb am Tisch mit dem benutztem Geschirr und dem lauernden Buch sitzen und starrte vor sich auf die Tischplatte.
Der Pfingstrosenhügel. Damit wollte Jaden ihr sicher etwas sagen. War es eine Anklage? Ein Fazit? Oder gar eine Liebeserklärung? Peony wusste nicht, welche Variante ihr am meisten Angst machte.
*Peonys Vor- und Zunamen (Peony Hill) heißen im Prinzip genau das: Pfingstrose und Hügel
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