Nocturn Valley - Eine FaDyCha unter Sims 3

Zurück in meiner kargen Behausung entzündete ich sofort ein kleines Feuer im Kamin, um die klamme Friedhofskälte abzuschütteln.





Mir ging durch den Kopf, dass die Kawuts in einer extrem erbärmlichen Unterkunft hausten. Im Vergleich dazu, wohnte ich ja schon fast in einer Villa. Dabei gab es hier doch so viele hübsche Häuser. Warum durften wir nicht darin wohnen, sie standen doch sowieso leer?

Mein erstes Gespräch mit Mr. Nocturn kam mir wieder in den Sinn. In meiner Aufregung hatte ich nur halb hingehört, aber ich meinte mich an Satzfetzen wie „standesgemäß“, „hocharbeiten“ und „Vergünstigungen für treue Untertanen“ erinnern zu können. Plötzlich wurde ich wütend. Was für eine Einstellung hatte dieser Mann eigentlich gegenüber anderen Menschen? Ich war doch nicht sein Leibeigener!

Oder doch?

Am nächsten Morgen wachte ich mit dem Gedanken an Milaa auf. In der Nacht hatte ich von ihr geträumt und nun ging sie mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Diese Frau faszinierte mich. So besuchte ich die Kawuts nach dem Frühstück erneut. Milaa war im Garten und pflegte hingebungsvoll ihre Pflanzen. Bei ihrem Anblick wurde mir ganz schwummerich.





Ich hätte alles Geld der Welt für eine Nacht mit ihr gegeben, doch leider hatte ich nichts. Ich war voll und ganz von der Familie Nocturn abhängig. Und ich bezweifelte, dass sie mir Geld für meine Absichten zur Verfügung stellen würden.

Ich gesellte mich zu ihr und wir plauderten ein wenig. Sie schien sich in meiner Gegenwart ganz wohl zu fühlen und lachte viel. Nach der Gartenarbeit ging sie ins Haus, um sich umzuziehen. Mir war klar, dass ich nicht mit hinein konnte, denn schließlich bestand die Hütte ja nur aus einem einzigen Zimmer. Aber auch als sie fertig war, bat sie mich nicht hinein, sondern plauderte stattdessen in der Tür mit mir.





Ich konnte mir vorstellen, welchen Ärger sie wohl am Abend noch mit Jamal gehabt hatte, nachdem ich gegangen war. Ich sollte wirklich vorsichtig sein. Wer wusste schon, wozu dieser Halbwilde fähig war.

Die nächste Zeit verbrachte ich mit Angeln und Reparaturarbeiten für die Familie Nocturn.





Und natürlich führte ich auch weiterhin erbauliche Gespräche mit Milaa im Garten. Wenn Jamal nach Hause kam, verabschiedete ich mich zumeist sehr schnell wieder. Er war ein echter Laune-Töter.

Schließlich bat mich Milaa, die Toilette bei den Kawuts zu reparieren, damit sie nicht mehr so schnell verstopfte. Für einen mittlerweile geübten Handwerker wie mich kein großes Ding, aber ich hoffte natürlich trotzdem, bei meiner Angebeteten Eindruck damit schinden zu können.

Ich war sehr überrascht, als mich Jamal zum Dank zum Essen einlud. Vielleicht war er doch zivilisierter, als ich zunächst angenommen hatte. Doch während Milaa kochte, musste ich mir nicht nur einen langen Vortrag über Edelsteine und Erze anhören, nein, Jamal lobte Milaas Kochkünste über alle Maßen und schien sie mir auch sonst regelrecht anzupreisen. In mir wuchs das Gefühl, dass er sie mir tatsächlich verkaufe wollte. So viel also zur Zivilisiertheit dieses Menschen.

Gelegentlich traf ich Milaa auch am „Tiefen See“ wie wir ihn tauften. Ich war oft dort, um zu angeln und Milaa erntete dort alle paar Tage wilde Äpfel und Gemüse.





Der See wurde stillschweigend zu unserem heimlichen Treffpunkt, an dem wir viele unbeschwerte Stunden verbrachten. Die Anwesenheit des Anderen ließ uns unser verzwicktes Leben vergessen und ich gewann immer mehr den Eindruck, dass sich auch Milaa in mich verliebt hatte. So kam es dass ich sie eines Tages einfach küsste. Zunächst erwiderte sie meinen Kuss, doch als wir ein leises Knacken im Gebüsch hörten, zuckte sie zusammen, entwand sich meinen Armen und sagte mit zittriger Stimme: “Nicht hier, Cedric. Was ist, wenn Jamal plötzlich auftaucht?“ Sie hatte Recht. Ich hatte schon einmal erlebt, wie aggressiv er werden konnte, als ich einem Streit der Beiden beiwohnte. Es ging um irgendeine wichtige Pflanze, deren Samen Jamal gefunden hatte und die Milaa nun aufziehen sollte. Scheinbar hatte sie einmal vergessen, sie zu gießen. Jamal rastete förmlich aus und ich machte mich sprungbereit, denn plötzlich erhob er die Hand und ich rechnete damit, jeden Moment eingreifen zu müssen. Doch dann war der Streit von einer Sekunde zur andern wieder vorbei, ohne dass es zu Handgreiflichkeiten gekommen war.

Doch zurück zu jenem besagten Tag am „Tiefen See“. Ich schlug Milaa vor, sich mit mir bei mir zuhause zu treffen. Jamal war dort noch nie aufgetaucht und wir könnten die eins zwei Stunden bis zum Abend dort ohne Angst vor Entdeckung gemeinsam verbringen.

Ich muss zugeben, dass ich trotz meines jungen Alters schon viele Frauen hatte, aber keine so wild und ungebändigt wie diese. Völlig erschöpft schlief ich schließlich ein. Als ich am nächsten Morgen erwachte, war das Bett neben mir natürlich leer.

Obwohl ich Jamal nicht mochte, hatte ich doch ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber. So versuchte ich, mich in der nächsten Zeit vom Zuhause der Kawuts fern zu halten. Und natürlich auch vom „Tiefen See“. Stattdessen setzte ich die Erkundung der Ortschaft fort.

Es dauerte nicht lange und ich entdeckte ein weiteres bewohntes Haus. Fast wäre ich daran vorbei gelaufen, denn es stand in einem Bezirk, in dem ich schon einmal alle Häuser abgesucht und keine Menschenseele gefunden hatte. Doch jetzt drang Musik heraus.

Ich schlich mich an (man erfährt einfach mehr über andere, wenn sie sich unbeobachtet fühlen) und spähte vorsichtig durch die Fenster. Und tatsächlich: Hinter einem saß ein junges Mädchen, vielleicht 16 oder 17 Jahre alt, mit langen roten Haaren und schrieb konzentriert in ein Heft, während das Radio direkt neben ihr nicht nur den Raum mit lauter Musik erfüllte.





Ich ging zur Haustür und klingelte, aber klar, bei dem Lärm konnte man mich nur überhören. Vielleicht würde ich am nächsten Tag mehr Glück haben.

Doch bevor ich dem Haus abermals einen Besuch abstatten konnte, entdeckte ich das Mädchen im Freibad. Schon von Weitem rief ich: „Hallo!“ um sie nicht zu erschrecken, wenn ich plötzlich am Beckenrand neben ihr auftauchte, aber sie reagierte nicht. Auch nicht, als ich bis auf wenige Meter heran war und meinen Ruf wiederholte. Entweder war sie taub oder sehr arrogant.





Ich sah ihr noch eine Weile zu, wie sie anmutig durch das kalte Wasser glitt, dann war es wieder an der Zeit für mich, die Angel zu schwingen. In den nächsten Tagen entdeckte ich das rothaarige Mädchen noch häufiger, zumeist im Schwimmbad. Sie erschien mir etwas ungewöhnlich, denn sie nutzte den Pool nicht nur zum Schwimmen, …

…sondern hin und wieder auch zum Angeln.





Auf meine Zurufe reagierte sie weiterhin nicht und ich vermied, in ihr Blickfeld zu treten. Ich weiß, es war nicht richtig, aber ich genoss einfach, sie unbemerkt zu beobachten. Sie schien auch sehr arglos. Vielleicht ging auch sie (wie ich anfangs) davon aus, mit den Nocturns allein hier im Ort zu leben. Andererseits wollte ich natürlich auch unbedingt wissen, was sie nach Nocturn Valley verschlagen hatte? Lebte sie trotz ihres Alters ganz allein in dem kleinen Haus? Konnte sie tatsächlich nichts hören?

Nach wenigen Tagen erfuhr ich etwas mehr. Als ich morgens den Briefkasten öffnete (ich erwartete nicht wirklich Post, aber so erhielt ich die meisten meiner Anweisungen aus dem Hause Nocturn, seitdem man mir eine Kühltruhe zur Verfügung gestellt hatte und ich nun nicht mehr täglich die Goldfische abliefern musste), lag ein Zettel darin, es gäbe ein Spülbecken zu reparieren. Darunter stand die Adresse des kleinen grünen Hauses, in dem das rothaarige Mädchen lebte, und der Hinweis, dass Kim Mihao mich nicht hören könne, aber auf meinen Besuch vorbereitet sei. Ja sollte ich denn der Hausmeister der ganzen Stadt werden? Da konnte ich nur hoffen, dass nicht mehr allzu viele Leute nach Nocturn Valley ziehen würden.
Doch solange Mr. Nocturn der Ansicht war, es sei meine Aufgabe, die ganze Stadt mit meiner Hausmeistertätigkeit zu erfreuen, war dies auch genau meine Aufgabe. Also machte ich mich gleich nach dem Frühstück auf zu dem kleinen grünen Haus. Als ich ankam, stand die Tür schon offen. Ich klingelte trotzdem. Irgendwie wollte ich das Haus nicht einfach betreten, ohne mich anzumelden. Wie erwartet reagierte niemand. Also trat ich ein und sah auch sofort die Bescherung in der geräumigen Wohnküche.





Während ich den Wasserhahn reparierte, überlegte ich, ob es wohl auch zu meinen Aufgaben gehörte, den überschwemmten Boden aufzuwischen. Doch da hörte ich auch schon ein Poltern hinter mir und als ich mich umdrehte, stand das rothaarige Mädchen (Kim Mihao, wie ich ja nun von dem Zettel wusste) mit Eimer und Mopp hinter mir. Ich sagt: „Hallo!“ wie schon so oft, aber diesmal in der Hoffnung, dass sie Lippen lesen konnte. Sie lächelte nur und winkte. Scheinbar konnte sie auch nicht sprechen.

Dann setzte sie einen Tee auf und begann den Boden aufzuwischen. Als ich mit meiner Arbeit fertig war, deutete sie auf das Sofa im asiatisch anmutenden Wohnbereich und servierte mir dort einen hervorragenden Tee. Während sie den Rest des Bodens aufwischte überlegte ich, wie ich denn gleich Konversation mit ihr machen sollte, wo sie scheinbar weder hören noch sprechen konnte. Doch anstatt sich zu mir zu setzen, verschwand sie kurz in dem Zimmer, in dem ich sie einige Tage zuvor heimlich durchs Fenster beobachtet hatte, und kam mit einer Gitarre zurück. Und dann fing sie an, darauf zu spielen, so melodisch und gefühlvoll, wie ich es selten zuvor gehört hatte.





Das schien ihre Art zu sein, mir zu danken. Als sie meinen erstaunten Blick bemerkte, lachte sie und schrieb mir auf einen Zettel: Ich spüre die Vibration der Gitarre. Gefällt Ihnen meine Musik?

Ich nickte wie wild mit dem Kopf, denn ich war begeistert von ihrem Spiel, und hoffte, dass sie mich wegen meiner übertriebenen Gestik und entsprechenden Mimik nicht für völlig bekloppt hielt.

Am nächsten Tag ging ich zum Kawut-Haus. Ich wollte Milaa von meiner Entdeckung erzählen und sie nach so langer Zeit auch endlich wieder sehen. Ich wählte eine Zeit, zu der Jamal gewöhnlich unterwegs war, um nach Edelsteinen und Erzen zu suchen. Zu meiner Freude war Milaa tatsächlich allein zuhause. Doch sie hatte sich seit unserer letzten und einzigen gemeinsamen Nacht sehr verändert. Es war nicht zu übersehen: Sie war schwanger.





Ich war entsetzt. Wenn das Kind Haut- und Haarfarbe von Milaa bekam, würde ich immer überlegen, ob es von mir oder Jamal war. Würde es blond oder hellhäutig, wusste ich zwar, dass es von mir war, aber dieser Umstand würde auch Jamal nicht verborgen bleiben. Ich äußerte Milaa gegenüber meine Gedanken. Sie sah mich entsetzt an. „Das Kind ist ganz sicher von dir, Cedric“, hauchte sie, offensichtlich schockiert von meinen Gedankengängen. Wie konnte sie sich da so sicher sein? Hatten die beiden vielleicht schon länger nicht mehr zusammen geschlafen?

„Liebst du Jamal, Milaa?“ fragte ich deshalb. „Bitte, ich muss es wissen! Wenn nicht, dann verschwinden wir einfach von hier. Wir werden schon irgendwo eine Bleibe finden.“ „Cedric, wir haben nichts. Wir können hier nicht einfach weg. Und natürlich liebe ich Jamal. Er ist schließlich mein Bruder.“ „Wenn du ihn liebst, warum schläfst du dann mit mir?“ war mir herausgerutscht, bevor ihre Worte vollständig in meinem Hirn verarbeitet werden konnten. Jamal war ihr Bruder? Aber wieso wachte er dann so eifersüchtig über Milaa? „Er ist nicht eifersüchtig, Cedric. Er wollte nur sicher sein, dass er ein ordentliches Brautgeld von dir bekommt. Für meine Erziehung, Essen und Kleidung, die ich bisher von ihm bekam…“

Ich konnte es kaum fassen. Aus was für einer Kultur kamen die Beiden, dass dort noch heute die Mädchen ausgelöst, ja regelrecht verkauft wurden? „Er ist ziemlich wütend auf dich“, wurde ich von Milaa aus meinen Gedanken gerissen. „Seit nicht mehr zu übersehen ist, dass ich bei dir gelegen habe, grübelt er darüber nach, wie er an sein Brautgeld kommen kann, wo du doch nichts hast. Aber ich bin sicher, es wird ihm etwas einfallen.“ Ich konnte nichts sagen. Zuviel schwirrte mir im Kopf herum. „Du nimmst mich doch?“ fragte sie zaghaft und mit zittriger Stimme. "Dich nehmen...?" Meine Gedanken machten ein paar Purzelbäume sie wollte mich, vollführten eine Reihe Saltos am Trapez in luftiger Höhe wir würden auf immer zusammen bleiben und schlugen ohne Netz auf dem Boden auf gebunden für die Ewigkeit...nach nur einer Nacht. Ich sah sie an und merkte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Wegen meiner Turnereien hatte ich wohl etwas zu lang gezögert. Schnell nahm ich sie in die Arme.





"Natürlich nehme ich dich", flüsterte ich ihr ins Ohr. "Du bist meine Göttin, mein Leben." Und während ich es aussprach, merkte ich, dass es nicht gelogen war.

Doch ich blieb angespannt. Was würde Jamal von mir fordern? Ich hatte doch wirklich nichts außer meinem Leben. Und jedes Mal wenn ich einen neuen Zettel der Nocturns in meinem Briefkasten fand, hatte ich das Gefühl nicht einmal mehr dieses zu besitzen. Bevor meine Sorge mich jedoch vollständig übermannen konnte, berichtete ich Milaa von Kim Mihao. Doch sie war keineswegs überrascht. Im Gegenteil: Wie sich herausstellte, wusste sie sogar mehr als ich, denn vor einigen Tagen war eine uniformierte Polizistin bei den Kawuts aufgetaucht und hatte sich als Shisin Mihao, vorgestellt und berichtet, dass sie mit ihrer jüngeren taubstummen Schwester Kim vor Kurzem nach Nocturn Valley gezogen sei.

Sie war allerdings nicht bei den Kawuts vorbeigekommen, um ihnen einen Antrittsbesuch abzustatten, sondern hatte den Weg aus beruflichen Gründen gefunden. Wie sich herausstellte, hatten Milaa und Jamal eine ungewöhnliche, aber in Nocturn Valley verbotene Pflanze gezogen: einen Geldbaum.





Langsam dämmerte mir auch, dass dies wohl die Pflanze sein musste, wegen der Jamal seine Schwester (Ich konnte mich noch gar nicht recht an diese Verwandtschaft der beiden gewöhnen. Was war ich nur für ein Volltrottel gewesen.) vor einiger Zeit beinahe geschlagen hätte. Wieder wurde mir bewusst, dass Jamal noch eine Rechnung mit mir aufhatte und seine Geldgier sicher bald zu einem handfesten Streit zwischen uns führen musste.

Doch zunächst wollte ich mich erfreulicheren Dingen widmen. Meinen anfänglichen Schock über die Schwangerschaft hatte ich schon nach wenigen Minuten überwunden. Ich würde endlich eine Familie haben. Hatte ich mir nicht genau das schon mein Leben lang gewünscht? Ich legte meinen Kopf an Milaas dicken Bauch und versuchte Kontakt zu meinem ungeborenen Kind aufzunehmen. Vergeblich. (Was erhoffen sich die Sims eigentlich, wenn sie am Bauch der Schwangeren horchen???)





Aber vielleicht konnte es mich ja hören…also sprach ich ein paar Worte zum Bauch meiner Zukünftigen.

Dann begannen wir gemeinsam Pläne zu schmieden. Es war ja nicht viel, das wir in unserer Situation entscheiden konnten. Milaa würde natürlich noch vor der Niederkunft zu mir ziehen. Mein Haus war zwar auch keine Prachtvilla, aber doch etwas geräumiger und längst nicht so zugig wie die Baracke, in der sie jetzt wohnte.

Wir würden das Unkraut aus meinem Garten verbannen, damit Milaa dort Gemüse anbauen konnte, in der Früh zusammen angeln und abends gemeinsam erschöpft vor dem Kamin sitzen.

Doch es kam anders. Als ich Milaa ein paar Tage später mit ihren wenigen Habseligkeiten abholte und sie zu mir nach Hause brachte, erwartete uns eine unangenehme Überraschung: Jamal war schon da. Er hatte es sich auf meinem Bett bequem gemacht, und es schien ihm überhaupt nicht peinlich zu sein, dass wir ihn dort „erwischten“.





Mit einer Seelenruhe erläuterte er uns, dies sei nun sein Haus. Er würde es aufgrund meiner desolaten finanziellen Situation als Brautgeld akzeptieren, und wir könnten in die Baracke ziehen. Mir verschlug es förmlich die Sprache angesichts solcher Dreistheit, aber Milaa begann wild in mir nicht verständlichen Worten zu schimpfen und zu zetern. Welch ein Temperament...!! Für die Zukunft wollte ich mir merken, mich lieber nicht mit ihr anzulegen.

Jamal hingegen blieb ruhig, antwortete etwas mir ebenfalls unverständliches, um kurz darauf ins Simlische zu wechseln und mit einem süffisanten Blick in meine Richtung zu erläutern, es sei schließlich nicht er gewesen, der sich dem Nächstbesten hingegeben und einen Bastard gezeugt hätte.





Ich bin ein ruhiger Mensch, aber es begann in mir zu brodeln. Immerhin war er es doch gewesen, der mir Milaa wie Sauerbier angepriesen hatte. Gerade hatte ich mir eine Entgegnung zurecht gelegt, da krümmte sich Milaa, hielt ihren Bauch und krächzte: „Bring mich nach Hause, Cedric…schnell.“

Nach Hause war gut. Wir befanden uns doch bereits in meinem Zuhause… Aber ich wollte auch nicht, dass die Situation weiter eskalierte, und so stützte ich Milaa und brachte sie zurück in die Baracke.

Ich hatte befürchtet, dass das Baby kommen würde, aber Milaa streichelte beruhigend ihren Bauch und die Schmerzen verebbten wieder.





Nur, was sollte ich machen, wenn es dann doch mal soweit war? Es gab keinen Arzt in Nocturn Valley und auch keine Hebamme. Ich legte Mr. Nocturn einen Zettel in den Briefkasten mit der Bitte, eine Lösung für das Problem zu finden. Zusätzlich verbrachte ich einige Stunden in der Bibliothek und wälzte entsprechende Bücher. Doch wirklich beruhigt war ich nicht.

Ein paar Tage nach der Vertreibung aus unserem Haus beschloss ich, meine Gläser, in denen ich ein paar Fische hielt, abzuholen, denn ich befürchtete, Jamal würde sich nicht ausreichend darum kümmern und meine Lieblinge könnten verhungern.