Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik

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Beitrag  Marie Fr Mai 21, 2010 6:31 pm

Uhlbert brachte auch schon mal seine Klassenkameradin Olivia Newman mit nach Hause.
Die beiden unterhielten sich dann ernst über ein für sie wichtiges Thema, um anschließend gemeinsam die Hausaufgaben zu machen. Da Uhlbert immer viel schneller mit den Aufgaben fertig war, half er Olivia dann bei dem Rest.

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Eines Abends gab es für die ganze Familie etwas zu feiern!
Tonja war nach Jahren harten Arbeitens zur Fünf*****-Sterne-Köchin befördert worden.
Sie hatte sich ihren Traum damit erfüllt.
Trotz dreier Kinder, trotz eines narzistischem Ex-Ehemannes, trotz denkbar ungünstiger Voraussetzungen.
Und das hatte Tonja nur ihrem Glauben daran, dass alles möglich ist, zu verdanken.

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Voila!
Tonja Raiderling!
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Beitrag  Marie Fr Mai 21, 2010 6:47 pm

Familie Fiedler (Ramona, Lenny)

Lenny Fiedler war erwachsen geworden. Und lebte nach wie vor mit seiner Tante Ramona in einem Haus.
Es ging ihm ja auch gut da. Der Kühlschrank war immer gefüllt, er hatte ein Zimmer für sich und hin und wieder ließ Ramona mal was springen, wenn er klamm bei Kasse war. Denn sein Job als Mädchen für alles bei einer Rock-Band, gab kohlemäßig noch nicht soviel her.
Also sah Lenny keinen Grund auszuziehen.

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Und Ramona war es auch nur recht, wenn er noch bei ihr blieb. Auch wenn sie sich nicht gerade häufig sahen und auch nicht gerade viel miteinander sprachen, so war sie doch froh, dass er einfach nur da war.

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Um die Leere in ihrem Ohne-Mann-Leben zu füllen, handwerkelte Ramona nach wie vor gerne an den technischen Geräten im Haushalt rum. Nachdem sie Jürgen Trotznick den Laufpass gegeben hatte, wollte es mit den Männern nicht mehr so recht klappen. Was sie umso mehr bedauerte, als dass sie sich nun gerne ein eigenes Kind wünschte. Notfalls auch ohne Mann. Der brauchte ja nur als Erzeuger fungieren.

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Zuletzt von Marie am So Mai 23, 2010 2:43 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Ergänzung)
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Beitrag  Marie So Mai 23, 2010 2:43 pm

Lenny hingegen wusste gar nicht so recht, was er wollte und begegnete sich im Spiegel auch schon mal mit den Worten: "Na du alte Schwuchtel?"
In der Band wurde er bislang nicht für vollgenommen. Oftmals kam es vor, dass so manch einer der Roadies ihm am Hintern packte und vergnügt johlte: "Na, das Ärschchen würde ich aber nicht von der Bettkante stoßen" oder ähnlichen Schwachsinn. Wobei es durchaus vorkam, dass der eine odere andere schlaksige, junge Mann in Lenny Gefühle auslöste, die er lieber tief drinnen bei sich behielt.

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"Lieber heirate ich Schantall, als dass ich schwul werde...", flüsterte er wie ein Versprechen an sich selbst seinem Spiegelbild zu.

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Zuletzt von Marie am So Mai 23, 2010 4:41 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  Marie So Mai 23, 2010 2:55 pm

Eines Tages, es war Lennys freier Tag, stand er früh auf und begann zu malen. Zu Anfang wusste er gar nicht so recht, was er malen sollte, aber dann ging es wie von selbst.

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Lenny's Hand zauberte immer mehr einen schmucken Jüngling auf die Leinwand.

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"Junge, du siehst echt heiß aus", entfuhr es Lenny, nachdem er das Bild fast zu Ende gemalt hatte.

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Und guckte sich dann erschreckt um, ob ihn gerade jemand gehört hätte. Und trotzdem er alleine war, fühlte Lenny, wie er höllisch rot wurde.
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Beitrag  Marie So Mai 23, 2010 3:19 pm

Lenny dachte in der darauffolgenden Zeit oft über sich nach. Vorallem wurde ihm immer mehr bewusst, dass er das Zusammensein mit seinen Mädchen, oder Groupies, wie Schantall sie nannte, zwar genoss, aber es war noch nie ein Mädchen dabei gewesen, was ihn wirklich gereizt hätte. Deswegen knutschte er auch nur mit den Mädels, oder kuschelte mit ihnen. Wollten sie mehr, wurden sie leider abgewiesen.
Also dachte sich Lenny wohl, wenn mich das eine nicht anmacht, vielleicht dann ja das andere.
Und brachte nach stunderlanger PC-Recherche endlich heraus, in welche speziellen Parks er gehen musste, wo er anonym blieb und ihn niemand kannte.

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Lenny wurde schnell angesprochen:
"Hey Mann, was geht?"
"Keine Ahnung. Sag du's mir", antwortete Lenny vollkommen unaufgeregt.

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"Alles, was du willst. Aber wir brauchen das ja nicht auf der Straße verhandeln. Du bist ein leckeres Kerlchen. Solche wie du kommen mir selten unter. Ich würde sagen, du lädst mich erstmal zum Essen ein. Habe nämlich einen Mordshunger und dann sehen wir weiter."

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Lenny war nicht hungrig, aber er hatte Lust auf ein Bier. Das hier kam ihm doch alles sehr bizarr vor.

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Beitrag  Marie So Mai 23, 2010 3:56 pm

"Hey komm, Lenny, Süßer, weil du so süß bist, hast du mich den Rest der Nacht umsonst", flüsterte der junge Mann, nachdem er sich auf Lenny's Kosten sattgetrunken-, und sattgegessen hatte, ihm in's Ohr.
"Wo wollen wir hingehen, Süßer?", womit Lenny gemeint war.

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"Wir können ja zu mir gehen", antwortete Lenny nach einer Weile, in der er sich instinktiv immer weiter weg vom Restaurant bewegte.

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"Weißt du was, Lenny, da ich jetzt ja sozusagen mit dir privat unterwegs bin, kann ich dich auch mal knutschen. Ich find' dich sowas von scharf. Meine Kunden küsse ich nie. Aber wir sind ja jetzt nicht mehr dienstlich unterwegs und ich will auch mal was Gutes für mich..."

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Lenny war wie vom Blitz berührt, als der junge Mann ihn küsste. Und ließ von da ab den Rest des abends geschehen, was geschehen sollte.

Am nächsten Morgen - Lenny hatte den Typen noch in der Nacht rausgeschmissen, nachdem er ein bisschen renitent wurde und doch noch Geld für die ganze Nacht verlangte, tauchte plötzlich wie jeden Morgen der Putzmann auf.
"Ich habe dir doch gesagt, du sollst verschwinden", fuhr Lenny diesen an. "Was machst du noch hier? Hast du etwa auf dem Sofa gepennt?"
"Ich war verschwunden, Lenny-Schätzchen, aber jetzt bin ich wieder gekommen. Als Putze von dir und deiner Mutter...! Da staunst du was?", flötete dieser hämisch grinsend vo sich hin.
Lenny wurde ganz bleich...
"Ach deshalb kamst du mir so bekannt vor...", brachte er nur heraus.

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"Biste jetzt schockiert, Lynella?" zog der Putzmann nach.
"Halt die Klappe. Und zu niemanden ein Wort über letzte Nacht", versuchte Lenny den Hausangestellten einzuschüchtern.
"Was ist dir das wert?..."
"Verschwinde jetzt!"
"Ich komm wieder, morgen zum Putzen... und kassieren..."
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Beitrag  Marie So Mai 23, 2010 4:19 pm

Danach reagierte sich Lenny erstmal drei Stunden auf der Gitarre ab und verfluchte sich für seine eigene Dummheit. Wie hatte er sich auch nur auf einen Stricher einlassen können? Und den dann auch noch mit nach Hause zu schleppen? Zum Glück hatte Ramona nichts davon mitbekommen, die noch immer halbbewusstlos in ihrem Bett lag und blau machte, weil sie gestern mit irgendeinem der Tong-Sippe im Bistro versackt war.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree358

Am nächsten Tag ließ sich der kleine Mafiagangster tatsächlich wieder blicken und meinte flüsternd und hinter vorgehaltener Hand zu Lenny: "Und, was ist dir unser kleines Geheimnis wert?"
Aber Lenny grinste nur: "Nichts, absolut gar nichts. Und wenn du irgendwo das Maul aufreißen solltest, werde ich jedem, bei dem du in Dämelingen beschäftigt bist, erzählen, dass sie besser ihre Jungen vor dich in Sicherheit bringen sollen! Und wo sie dich nachts finden können. Meine Mutter ist bei der Polizei. Und sie hat mittlerweile Zugang zu vielen, vielen Unterlagen. Wenn du mich erpressen willst, kriegst du kein Bein mehr auf den Boden!"
"Hey Mann, so war das doch nicht gemeint...", stotterte der Gangster da auf einmal.

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"Und wenn du dich nicht daran hältst, cleaning-man, wirst du richtig Dreck fressen. Siehst du? Genau...so! Ich habe nämlich ein paar richtig gute Kumpels, die würden sich freuen, dich mal mit Dreck zu füttern"

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"Schon okay, schon okay, Lenny, ich habe verstanden. Ich halte mein Maul. Und du hältst deins!"
"Na, dann ist ja alles wunderbar..."
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Beitrag  Marie So Mai 23, 2010 4:32 pm

Ramona absolvierte weiter ihre Trainingsrunden und ahnte nichts von dem Dilemma, in dem ihr Neffe steckte.

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Und Lenny war nach wie vor ratlos. Über sich selbst. Und wie er denn nun sein sollte oder wollte oder wer er schlicht und einfach war.

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Beitrag  Marie So Mai 23, 2010 6:42 pm

Familie Fiedler II (Winnie, Arlo, Wilma)

"Ja, wäre schön, wenn du die nächsten Tage mal vorbeikämst, Ramona. Ich... wir... haben da ein Problem und ich weiß nicht, wen ich sonst um Unterstützung bitten könnte...", erzählte Winnie in's Telefon während ihr Freund Arlo vor lauter Scham gar nicht wusste, wohin mit sich.
War das doch genau der Anruf, den Arlo immer so gefürchtet hatte.
Und das nur, weil er nun schon zum zweiten Mal für längere Zeit in's Gefängnis sollte. Beim ersten Mal hatte Winnie ihm noch geglaubt, dass er in's Gefängnis musste, nur weil er zu schnell gefahren sei und monatelang vergessen hatte sein Knöllchen zu bezahlen. Aber beim zweiten Mal glaubte sie das nicht mehr, vorallen auch, da sie aufgrund der nächtlichen Arbeitszeiten ihres Freundes ohnehin immer vermutet hatte, dass das nicht mit rechten und legalen Dingen zuging.

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Später am Abend redete Arlo dann nochmals auf Winnie ein:
"Es tut mir leid, was ich getan habe, Winnie, aber ich dachte besser ein bisschen Kohle auf illegale Weise, als wie gar keine auf legale."
"Es heißt entweder als oder wie, Arlo. Niemals beides zusammen", frotzelte Winnie, wobei das keine nette Frotzelei war!
"Was soll der Scheiß-Deutschunterricht, Winnie? Du weißt doch, was ich meine."

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Arlo hatte gut reden. Er wusste, wohin er ging. Kannte er doch das Gefängnis schon.
Winnie wusste das nicht. Und das mit einem Kleinkind und schon wieder schwanger. Deswegen überfiel sie manchmal so ein maßloser Schwindel im Kopf, undefinierbar, dass sie nicht mehr wusste, wo sie war. Das sollte Zeit ihres Lebens so anhalten.

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Ein paar Tage später verabschiedete sich Arlo von seiner kleinen Tochter Wilma und machte sich dann mit dem Taxi auf den Weg zur nächsten Polizeistation.

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Und für Winnie brach wieder mal eine Zeit des Alleinschlafens und der Sehnsucht nach Arlo an.
Wenn sie Arlo nicht schon vom Tag ihrer ersten Begegnung an gemocht hätte, dann würde sie wahrscheinlich nicht unbedingt weiter zu ihm stehen, obwohl... wenn Winnie weiter nachdachte, kam ihr die sündhaft teure Kaffeetasse in den Sinn, die sie neulich im Laden hatte mitgehen lassen. Manchmal musste sie einfach irgendwas stehlen. Es war wie ein Drang. Früher hatte sie sich so an ihre Mitschüler gerächt. Sie hatte deren neuesten Handys gestoheln, Stifte, Schulbücher und dergleichen. Einmal hatte sie sogar einen sündhaft teuren Teppich aus dem Direktorenzimmer gestohlen. Und Winnie wurde nie erwischt.

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Als sie sich an all ihre kriminellen Schandtaten erinnerte, hatte Winnie nur noch einen Gedanken:
"Ich stehe zu dir, Arlo. Wir gehören zusammen."


Zuletzt von Marie am Mo Mai 24, 2010 4:15 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Ergänzung)
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Beitrag  Marie Mo Mai 24, 2010 4:45 pm

Wenn Winnie nicht schlafen konnte, weil sie sich Sorgen um Geld und Arlo machte, obwohl Ramona ihr jegliche Unterstützung, zumindest in finanzieller Hinsicht, gewährte, reichte das Geld doch oft hinten und vorne nicht.
So setzte sich Winnie wie früher mitten in der Nacht in die Küche und verschlang mal eben so einen Eimer Eiscreme und zwei riesige Stücke Kuchen.
Manchmal kramte sie auch einen Teil der Postkarten von Arlo aus dessen Weltreise hervor und sie las diese mit tränenverschleierten Augen.

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Zum Glück kam Arlo diesmal schnell wieder raus. Wahrscheinlich hatte sein Onkel Carlos irgendwen bei der Polizeibehörde bestochen.

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Da Arlo sich nun von krummen Geschäften eine Weile fernhalten musste, was er auch wirklich nur für eine Weile beabsichtigte, denn irgendwie hatte in seinem Herzen schon immer eine kriminelle Ader geschlagen, musste er anderweitig an Geld kommen. Er wollte nicht länger, dass Ramona Winnie immerfort Geld zuschusterte. Er schämte sich dafür seine Familie nicht ernähren zu können.
So rief er eines Tages seine Mutter an und bat diese dringend um ein Gespräch in einem Bistro.

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Nach dem Austausch einiger Floskeln, kam Arlo sofort auf sein Anliegen:
"Mutter, kannst du mir ein paar tausend Simoleons leihen? Wirklich nur als Kredit! Ich zahl sie sobald wie möglich zurück."
"Wofür brauchst du soviel Geld, Arlo?"
"Ach komm, Mutter, du weißt, dass ich frisch aus dem Knast komme, keinen müden Penny habe und Winnie unser zweites Baby erwartet."
"Und da erinnerst du dich also an deine arme, alte Mutter. Du hast mir bislang deine Tochter doch nicht mal vorgestellt...", antwortete Judy B. mit leicht beleidigtem Tonfall.
"Du wolltest mich doch nicht mehr sehen. Du hast mir Hausverbot erteilt, wenn ich mich für Winnie statt für die Familie entscheide. Dabei habe ich mich bloß für meine Familie entschieden. Winnie ist eine richtige Prachtfrau. Wenn du sie mal kennenlernen würdest, du würdest ganz anders über sie denken", redete Arlo auf seine Mutter ein.
Judy B. schwieg daraufhin eine Weile.
Gerade als Arlo schon aufstehen sollte, kramte seine Mutter ein Scheckheft aus der Tasche und fragte:
"Reichen 10.000 für den Anfang?"
"Mutter, du bist..."
"Deine Mutter! Denkst du, ich lasse meinen Sohn jetzt im Stich? Aber das bleibt unter uns!"
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Beitrag  Marie Mo Mai 24, 2010 5:09 pm

Arlo hatte Winnie und seine neugeborene Tochter Norma zusammen mit seiner Ältesten, Wilma, aus dem Krankenhaus wohlbehalten nach Hause gebracht.
Er schaute Winnie tief in die Augen und murmelte in Wilma's Haare:
"Ich liebe dich, Winnie und ich danke dir", wobei er dann schnell seinen Kopf zur Seite drehen musste, weil ihm, dem Ganoven, die Tränen in die Augen stiegen.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree372

Und weil der Heuldrang irgendwie nicht nachlassen wollte, kitzelte er seine große Tochter erstmal ordentlich durch. Wilma gluckste daraufhin so herzig, dass er mitlachen und mitglucksen musste, so dass er Winnie seine Weintränen als Lachtränen verkaufen konnte.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree373

Da sich Arlo immer noch nicht wieder zu der Mannschaft von Carlos gesellen konnte - die Luft war noch nicht ganz sauber, was Winnie von Ramona wusste, hatte er viel Zeit, sich um seine beiden Töchter zu kümmern. Während Winnie wieder eines ihre leckeren Gerichte brutzelte, brachte Arlo Wilma hingebungsvoll das Laufen bei.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree374

Winnie arbeitete jetzt wieder im Rathaus und währenddessen kümmerte sich Arlo natürlich auch in dieser Zeit um seine Töchter. Unermüdlich trug er die kleine Norma von eine Zimmerecke in die andere, während Wilma nicht von ihrem Steckkastenspiel wegzubekommen war.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree375

Mit der Zeit wurde Arlo aber immer unruhiger.
Von Winnie unbemerkt, hackte er sich in Überwachungskameras von privaten Villen in der Nachbarschaft ein...

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Zuletzt von Marie am Mo Mai 24, 2010 5:17 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Fehlerteufel korrigiert...)
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Beitrag  Marie Mo Mai 24, 2010 5:37 pm

Familie Trotznick (Schantall und Jürgen)

Liebes Tagebuch,

ich träume nur noch von Mülltonnen. Jede Nacht. Von stinkenden, überquellenden, madenbevölkerten Mülltonnen.
Wenn ich morgens dann aufstehen muss, ist mir immer kotzübel.

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Als ich Papa dann gestern davon erzählt habe, weil wir mal wieder Unterhaltungsrunde hatten und mir sonst nichts einfiel was ich sagen sollte, wurde Papa ganz ernst und meinte dass das wohl ein innerstens Problem von mir sei und ich doch mal mit dem Psycodoc darüber sprechen sollte. Der würde mir sicher sagen können, was das bedeutet.
Papa habe ich da gesagt, lass mich mit dem Psychokram in Ruhe. Sonst haue ich von zuhause ab, habe ich noch gemeint. Da sagt der doch nur dass ich sowieso nicht weit käme. Spätestens nach 100 m wäre ich aus der Puste.
Guck dich doch selber an, habe ich zu Papa gesagt. Du siehst schon aus wie eine deiner Zwiebeln, weil du nur noch im Garten rumkriechst. Deswegen findest du auch keine Frau, habe ich noch hinzugefügt. Wer will schon so einen, der aussieht wie 'ne Zwiebel?
Da sagt er nur noch, dass ich in mein Zimmer verschwinden soll und mit welchem recht ich mir solche Frechheiten erlauben würde.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree378

Ist aber doch wahr.
Der kann mich mal.

Bis bald, deine Schantall


Zuletzt von Marie am Fr Mai 28, 2010 2:21 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet (Grund : Fehlerteufel korrigiert...)
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Beitrag  Marie Mo Mai 24, 2010 6:00 pm

Liebes Tagebuch,

damit Papa endlich aufhört an mir und meinem Fettsein rumzunöhlen, habe ich angefangen zu trainieren.
Erstmal nur zuhause, in meinem Zimmer. Ich übe dann vor dem Spiegel kickboxen. Die Anleitung habe ich aus dem Internet. Habe ich schon mal gesagt, dass ich jetzt einen Compi habe, liebes Tagebuch? Papa hat mal was springen lassen.
Leider finde ich Lenny da nirgends in den ganzen Gruppen und so. Also ich meine so Fränds-Seiten oder wie die heißen.
Aber Lenny spielt ja auch Gitarre. Oder malt stundenlang. Der wird gar keine Zeit für's Internet haben. Außerdem hat er ja jetzt eine Stelle bei so 'nem Musikverein, oder so.
Schade, dass ich ihn jetzt nicht mehr in der Schule sehe. Und Papa passt du so auf, dass ich nicht schwänze, weil er neulich drei alte blaue Briefe von der Schule gefunden hat. Die lagen ganz unten im Wäschekorb im Bad. Ich konnte doch nicht ahnen, dass er mal einen Anfall kriegt und die ganze Wäsche zur Reinigung bringt. Den ganzen Korb hat er da hingeschleppt. Und als er den wieder abholte, wofür er ein Heidengeld (O-Ton Papa) zahlen musste, übergab ihm die Reinigungs-Besitzerin noch die gefundenen Sachen, die sich überall zwischen und in der Wäsche befunden hatten.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree379

Zum Glück waren die Kondome die ich irgendwann einfach mal so gekauft hatte, nicht darunter. Dafür aber die blauen Briefe.
Papa hat ein Mordsgezeter gemacht und ich musste die ganze Wahrheit sagen.
Damit er sich zufrieden gibt, habe ich ihm erzählt, dass ich sitzen geblieben bin und seit dem Sommer schon die neunte Klasse wiederhole.

Ich muss aufhören zu schreiben. Papa kommt nach Hause. Dieser Tierquäler. Ich hab' ja jetzt Internet und jetzt weiß ich, was er so in den ersten Jahren in dem Inskatut da gemacht hat. Tierversuche. Und mir hat er immer erzählt dass er die Tiere nur füttert und streichelt und ihnen ein gutes Heim gibt.
Ich habe das auch noch jahrelang geglaubt, liebes Tagebuch.

Bis bald, deine Schantall


Zuletzt von Marie am Fr Mai 28, 2010 2:22 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet (Grund : Ergänzung)
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Beitrag  Marie Mo Mai 24, 2010 6:21 pm

Liebes Tagebuch,

ich mache aber nicht nur Kickboxen vor dem Spiegel, sondern ich gehe jetzt auch regelmäßig schwimmen. Ich gehe in aller Frühe. Da ist im Schwimmbad kaum was los. Außer so paar alte Muttis oder Vattis. Neulich hat mir doch einer von den Alten hintergerufen dass ich ein propper Mää-dschen wäre und ob ich mal ein Käff-schen mit ihm trinken gehe. Am liebsten hätte ich meinen Badeanzug runtergezogen und gebrüllt ob es das ist was er will und dann hätte ich noch lauter gebrüllt: aber das kriegst du nicht, kriegst du nicht, du alter Sack. Oder irgendwie sowas. Habe ich natürlich nicht gemacht.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree381

Deswegen ärgere ich mich jetzt über mich selber. Vorallen, weil ich einfach weggegangen bin. Ohne was zu sagen. Schon schlimm genug wenn Papa mich immer nervt. Aber wenn ich jetzt nicht mal mehr in Ruhe schwimmen gehen kann, liebes Tagebuch? Womöglich glotzen einen diese alten Knacker ständig lüsternd an. Und ich habe das noch nie gemerkt.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree380

Schrecklich!
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Beitrag  Marie Mo Mai 24, 2010 6:38 pm

Liebes Tagebuch,

ich gehe jetzt nicht mehr in's Schwimmbad. Neulich hat mir da ein alter Knacker in der Umkleide aufgelauert und wollte mich angrapschen. Ich habe den bloß mordsmäßig laut angeschrien, dass er bloß ne Biege machen soll. Und weg war er. Vielleicht muss man die blöden Kerle ja immer anschrein wenn die was tun solln?

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree382

Jetzt gehe ich also in's Fitnesscenter. Und habe schon viel mehr abgenommen als wie nur mit schwimmen.
Nur ist jetzt auch immer so eine blöde Tusse da. Zur selben Zeit wie ich. Die meint immer mir kluge Ratschläge geben zu können. Wie ich an dem Gerät arbeiten soll und so.
Wieso müssen diese Leute immer nur andere vollsabbeln?
Ich habe doch zu der nicht gesagt, komm her gute Frau und bringe mir alles bei was du weißt?
Hört denen zuhause keiner zu?
Die sollten besser auch Tagebuch schreiben so wie ich.

Bis bald, deine Schantall
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Beitrag  Marie Mo Mai 24, 2010 6:49 pm

Liebes Tagebuch,

dann gab's für Papa mal wieder einen Grund sich aufzuregen.
Steh ich abends gemütlich draußen im Garten und klimpere ein bisschen auf seiner Gitarre da kommt er plötzlich angehetzt als wäre eine ganze Armee von Teufeln hinter'm ihm her.
Bist du noch ganz bei Trost fauchte Papa mich an. Wieso stehst du hier mitten um der Nacht um drei Uhr an der Straße und dann noch im Nachthemd? Du weckst die ganzen Nachbarn auf brüllte Papa dann.
Ich habe da nur gesagt dass er der einzige ist der die Nachbarn aufweckt, wenn er so brüllt.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree384

Dann bin ich einfach in mein Bett gegangen.
Was ist so schlimm daran, nachts ein bisschen Gitarre draußen zu spielen? Mir war einfach so. Und Papa weiß doch dass ich am liebsten im Nachthemd rumlaufe.
Papa ist echt ein bisschen überdreht.

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Beitrag  Marie Mo Mai 24, 2010 7:04 pm

Liebes Tagebuch,

ich bin endlich 18 geworden.
Auch wenn ich eine scheiß Geburtstagsfeier hatte, wo mal wieder nur Papa dabei war.
Jetzt muss ich nur endlich nicht mehr zur Schule und kann erstmal lange morgens auspennen.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree385

Nur hatte Papa dann gesagt, gerade als ich mich auf den Kuchen stürzen wollte dass ich mir ja jetzt einen Job suchen könnte. Oder einen Ausbildungsplatz. Oder was gedenkst du zu tun? Wenn ich diesen Spruch schon höre: Was gedenkst du zu tun? Schlafen bis die Welt untergeht möchte ich dann am liebsten antworten, aber dann würde mich Papa womöglich in die Geschlossene einweisen lassen.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree386

Ich habe Papa dann geradeheraus gesagt dass ich jetzt erstmal ein paar Wochen Ferien und Pause brauche.
Antwortet der doch glatt: vom Schwänzen oder was?
Da habe ich nur gesagt dass ich meinen Abschluss doch geschafft habe und ich werde mir schon Arbeit suchen. Aber erstmal ruhe ich mich aus.
Wenn's nicht zulange dauert meinte Papa da nur.
Warum muss der immer so nerven?

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Beitrag  Marie Mi Mai 26, 2010 5:23 pm

Liebes Tagebuch,

jetzt bin ich endlich richtig erwachsen, weil ich alt genug bin und was ist?
Ich bin unglücklich! Ich fühle mich nur noch fett und hässlich und fett! Und dann dieses Kleid, was Papa mir geschenkt hat und ich deswegen erstmal tragen muss.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree387

Wenn ich das Kleid anhabe, sieht das aus als hätte ich einen Mega-Busen. Naja, habe ich ja fast auch, aber nur weil ich so fett bin, liebes Tagebuch! Ich will endlich dünn werden.
Ich will endlich Lenny!

Bis bald, deine Schantall


Liebes Tagebuch,

ich war heute joggen und habe fast nichts gegessen, außer einem Doppel-Dämel-Burger und einer halbe Tüte Pommes. Cola musste sein sonst wär ich umgekippt.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree388

Und dann ist mir beim Joggen auch noch die Newman begegnet. Die Frau von Woolter Newman. Die wohnen uns schräg gegenüber. Musste ja nicht sein, dass die mir begegnet, oder?
Naaaa Schantall quatschte die mich beim Vorbeilaufen an, auch ein Pfunde loswerden?
Da war ich erstmal sprachlos, liebes Tagebuch und habe ihr dann hinterher gerufen dass sie sich mal selber angucken soll.
Da habe ich schon gleich keine Lust mehr auf Sport.

Bis bald, deine Schantall
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Beitrag  Marie Mi Mai 26, 2010 6:04 pm

Liebes Tagebuch,

ich habe mich getraut! Ich habe Lenny angerufen und ihn gefragt, ob wir uns nicht mal wieder treffen wollen.
Und er hat sofort zugestimmt.
Wir treffen uns nachher am Museum. Weiß auch nicht warum, aber Kino wollte Lenny nicht.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree389

Mir ist ganz schlecht vor Aufregung, liebes Tagebuch, aber ich muss jetzt los.

Bis bald, deine Schantall


Liebes Tagebuch,

ich bin wieder zuhause.
Ich war so nervös als ich da am Museum auf Lenny gewartet habe. Als er kam sind mir fast die Knie weggeknickt. Am liebsten wär ich abgehau'n.
Aber da sagte er schon Hallo zu mir. Und dann nochmal Hallo Schantall.
Ich habe versucht ganz cool zu sein und zu ihm Hey gesagt und was geht.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree390

Fragt er mich doch glatt ob ich jetzt unter die Rockerweiber gegangen wäre oder warum ich so spreche.
Da hab ich ihm nur geantwortet dass er doch da jetzt unter denen ist und ich dachte das wäre die Sprache da.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree391

Du kannst mit mir sprechen wie immer Schantall, sagte er dann. Und warum ich mich so benehme. Und warum ich mich überhaupt mit ihm treffen wollte.
Bist du blöde oder was habe ich ihm nur geantwortet. Ich babe gedacht wir sind Freunde sagte ich noch zu ihm und dass man sich da doch auch schon mal verabredet.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree392

Da guckte Lenny mich böse an und meinte nur dass ich gesagt hätte es sei dringend. Und wenn es nicht dringend ist, dass er dann jetzt und im Moment und zur Zeit einfach keine Zeit für mich hat und sofort wieder geht. Dann sagte er noch dass es ihm gerade nicht gut geht und er nicht auch noch Stress mit mir bräuchte. Er sagte dann auch noch dass ich seine liebste Freundin für immer bin, aber dass er im Moment einfach keine Zeit für mich hat.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree393

Als Lenny weg war, habe ich erstmal einen Schreianfall gekriegt, liebes Tagebuch.
Was bin ich blöde!

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree394

Bis bald, deine Schantall
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Beitrag  Marie Mi Mai 26, 2010 6:22 pm

Liebes Tagebuch,

heute war ich wieder joggen und es ist mir inzwischen scheißegal, wer oder was mir da begegnet.
Sollen die doch denken ich bin eine alte Fettkuh? Na und?
Die Leute mit ihren Kötern sehen auch nicht besser aus als wie ich.
Hauptsache ich werde dünn.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree395

Gute Nacht, liebes Tagebuch,
morgen ist schon wieder Montag, oder Dienstag?
Seitdem ich immer frei habe vergesse ich schon mal welcher Tag gerade ist.
Bin mal gespannt, ober unsere Sportskanone Thomas R. aus D. am Mittwoch wieder mit seiner Mannschaft gewinnt.
Oder war das schon?

Ich muss in's Bett.
Bis bald, deine Schantall
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Beitrag  Marie Fr Mai 28, 2010 3:04 pm

9. Spielwoche

Familie Raiderling I (Thomas, Glorius)

Glorius hatte es an diesem Abend mal wieder rechtzeitig geschafft vor seinem Vater zuhause zu sein und vergnügte sich mit Ente Ernie in der Badewanne.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree396

Als dann das Telefon klingelte, machte Glorius schnell, dass er aus der Wanne kam und lief in's Wohnzimmer zum Telefon.
Es war Thomas, der seinem Sohn sagen wollte, dass er heute erst sehr spät nach Hause käme und um ein paar Anweisungen loszuwerden.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree397

Und Glorius hatte nach diesem Anruf nichts Besseres zu tun, als sich auf den Weg dahin zu machen, wo ein bisschen was los ist.
Also fuhr er mit dem Rad zu dem Bistro, wo er häufig mit seinem Vater aß.
Auf der Parkbank neben dem Bistro saß eine Frau, die Glorius ohne jegliche Scheu ansprach, obwohl er sonst eher zugeknöpft war.
"Was liest du denn da?" fragte er die Fremde.
"Willst du das wirklich wissen, Kleiner?" fragte die zurück.
"Klar! Sonst würde ich ja nicht fragen!" antwortete Glorius freimütig.
"Na, weil die Antwort echt gut ist, verrate ich es dir, Kleiner. Es geht um eine Frau, die nach dem zweiten großen Krieg flüchten will. Leider hat sie einen kleinen Sohn, vielleicht so alt wie du, Kleiner, und der ist ihr eher ein Klotz am Bein. Also packt sie am Abend vor der Flucht ihren Koffer und den Koffer ihres Sohnes. Am nächsten Tag machen sie sich gemeinsam auf zum Bahnhof und müssen sehr, sehr, lange, nämlich den ganzen Tag auf dem Bahnhof ausharren, weil auf den Bahnhöfen nichts mehr geht. Zu viele Flüchtlinge. Zu wenig Züge. Als es schon dunkel zu werden beginnt und ihr kleiner Sohn auf der Holzbank einschläft, bittet sie eine Mit-Wartende darum, kurz auf ihren Sohn aufzupassen. Sie hätte ein wirklich dringendes Bedürfnis. Das tut die Gebetene dann auch. Doch sie sollte diese Frau nie wiedersehen, weil sie nämlich gar nicht zurückkehrte", erzählte die Fremde Glorius den Anfang des Buches.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree398

Da Glorius neugierig geworden war wollte er wissen, was dann mit dem Jungen passiert ist.
"Tja, Kleiner, wenn ich's wüsste, würde ich es dir erzählen, aber das weiß ich selber noch nicht."
"Ach schade. Naja, ich muss dann mal wieder. Tschüß."
"Tschüß, Kleiner und ich hoffe nur, dass dir deine Mama nicht abhanden gekommen ist..."
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Beitrag  Marie Fr Mai 28, 2010 3:24 pm

Nachdem Glorius sich einen fetten Dämel-Burger mit extragroßer Pommes und einem halben Liter Cola im Bistro reingezogen hatte, bezahlte er von seinem Taschengeld, das er von seiner Mutter bekam und wollte sich auf den Heimweg machen.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree399

Aber bevor er sein Fahrrad holen konnte, sprach ihn eine Frau an.
"Sag' mal, bist du nicht der ältere Bruder von Uhlbert?"
Da Glorius nichts anderes einfiel, sagte er einfach die Wahrheit und fragte dann woher sie seinen Bruder kenne.
"Er ist mit Olivia, meiner Tochter befreundet. Ich bin Olivia's Mutter, Emma. Emma Newman."
"Achsoooo. Ja, Olivia kenne ich. Die ist manchmal bei uns zuhause."
"Aber sag mal, ... wie heißt du eigentlich?" fragte Emma Glorius, denn sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, ob Uhlbert den Namen seines Bruders schon mal erwähnt hatte.
"Ich heiße Glorius."

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree400

"Glorius? Das ist aber ein schöner Name! Und nun sag mal, Glorius, was machst du so spät noch hier draußen?"
"Ich... ähm... ich war Pommes essen und wollte jetzt nach Hause..."
"Ist schon ein bisschen spät für Pommes essen, oder?", bohrte Emma nach.
"Vielleicht... also... Papa war nicht zuhause und ich hatte so'n Hunger..."
"Na, dann mach mal schnell, dass du heimkommst und wenn du magst, komm uns doch auch mal besuchen. Vielleicht mit Uhlbert zusammen, oder alleine, wie du möchtest."
"Ja, klar, mach ich mal", meinte Glorius daraufhin nur und holte dann schnell sein Rad und düste nach Hause.
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Beitrag  Marie Fr Mai 28, 2010 3:39 pm

Und das tat Glorius tatsächlich.
Eines nachmittags stand er bei den Newmans vor der Tür und klingelte.
Es war Olivia, die ihm die Tür öffnete.
"Hi Glorius. Ist Uhlbert auch mitgekommen?" fragte Olivia sofort.
"Nee, ich bin alleine hier. Was dagegen?"
"Nee, eigentlich nicht. Willst du reinkommen? Willst du mal mein Zimmer sehen?"
"Klar, warum nicht?"

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree401

Und so machten sich die zwei ohne große Umstände auf in Olivias Zimmer und spielten anschließend eine ganze Stunde lang zusammen mit der Puppenstube. In aller Eintracht.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree402

Dann rief Emma die Kinder zum Hummeressen, aber Olivia wollte nicht und so holte nur Glorius sich seinen Hummer-Teller ab.
"Lebt der noch?" fragte Glorius ganz beeindruckt, denn obwohl seine Mutter selbst eine exzellente Köchin war, so hatte er doch einen Hummer noch niemals gesehen, geschweige denn gegessen.
"Der ist mausetot, Glorius. Hast du schon mal Hummer gegessen? Weißt du, wie man das macht?"
"Ich habe noch nie sowas gegessen. Und gesehen auch noch nicht."

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree403

Und so zeigte Emma ihm, wie man einen Hummer ißt und die beiden hatten viel Spaß dabei.
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Beitrag  Marie Sa Mai 29, 2010 6:10 pm

Die Zeit verging und Glorius wurde zum Teenager.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree407

"Na, wie schmecken dir meine Hotdogs, Papa?"
"Wie alte Schuhsohlen."
"So schlecht wie der Fraß, den du immer kochst, können Schuhsohlen gar nicht schmecken", antwortete Glorius seinem Vater frech, was etwas ganz Neues war.
"Der Fraß, wie du meine gesunden Gerichte nennst, wird mir noch ein langes, langes Leben bescheren. Wahrscheinlich guckst du schon die Radieschen von unten an, während ich immer noch fit und gesund auf der Welt wandle", meinte Thomas darauf nur und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
"Ja, und jedem Rock hinterher glotzen und junge Frauen anbaggern", gab Glorius es nicht auf, seinen Vater auf die Palme zu bringen.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree408

"Krieg du überhaupt erstmal einen Rock zu fassen, Söhnchen. Dann sollten wir uns über das Thema Frauen weiter unterhalten. Und sowieso: Es reicht jetzt! Noch eine blöde Bemerkung von dir und du kannst die nächsten zwei Wochen in deinem Zimmer verbringen!"
Langsam tappte sich Glorius an die Nervengrenzen seines Vaters heran.
"Von mir aus gerne. Dann brauche ich wenigstens nicht mehr rennen und Gewichte stemmen und all so einen Scheiß!"
Da blieben Thomas erstmal die Worte im Halse stecken.
Nach einer Minute, in derer er seinen Sohn mit einem Ausdruck ansah, der von überrascht zu ungläubig wechselte um dann in wütend zu enden, sagte Thomas, nur noch mühsam beherrscht:
"Du kleine Ratte. Du kannst dich jetzt gleich umziehen. Wir haben Trainingsgeräte im Garten stehen. Da will ich dich in 15 Minuten sehen..."
Zum Glück war Glorius in der Lage zu erkennen, wann es Zeit war, den Rückzug anzutreten. Und so trollte er sich.
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Beitrag  Marie Sa Mai 29, 2010 6:32 pm

Glorius hielt sich natürlich nicht an den verordneten Stubenarrest. Dafür war er gerade ein viel zu renitenter Teenager. Und da sein Vater sowieso meistens schon zum Training war, wenn Glorius nach Hause kam, bekam der das gar nicht mit. Zwar rief ihn sein Vater hin und wieder kontrollmäßig auf dem Festnetz zuhause an, aber der hatte nicht mit dem Erfindungsreichtum seines Sohnes gerechnet, der den Apparat zuhause so einrichtete, dass automatisch auch Glorius' Handy bimmelte.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree409

So hatte dieser alle Zeit der Welt sich herumzutreiben. Vorallen ein bisschen außerhalb von Dämelingen. Da, wo sich Frauen aus dem horizontalen Gewerbe herumtrieben.

"Was kostet denn einmal?" fasste sich Glorius eines nachmittags ein Herz und sprach eine der Frauen an.
"Einmal was, Süßer?"
"Naja, einmal mit alles."
"Einmal mit alles? Du bist ja süß. Und was soll das sein? Einmal mit alles? Pommes rot-weiß?" grinste die Angesprochene in sich rein.
"Also... einmal Sex eben... normal eben...", stammelte Glorius und wurde knallrot dabei.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree410

"Ach, wie süüüüß, der Kleine ist noch Jungfrau. Also, dann würde ich mal sagen... und weil du es bist und ich die Ehre haben soll... 25 Simoleons..."

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 5 Scree411

Aber da verließ Glorius der Mut und er drehte sich einfach um und rannte davon. Und zwar so schnell, dass sein Vater stolz auf ihn gewesen wäre.
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