Silent Hill - Familiendynamik

Plötzlich klingelt das Telefon. Alica schreckt hoch. Sie ist starr vor Angst. So lange gab es keine misteriösen Anrufe und sie hatte schon gehofft der Horror wäre endlich vorbei. Doch da hat sie sich wohl getäuscht. Das Babygeschrei und das Telefongeklingel macht sie noch wahnsinnig! Soll sie ans Telefon gehen oder nicht? Vielleicht ist es auch Kurt. Vielleicht ist ihm etwas passiert? Alica nimmt all ihren Mut zusammen und hebt den Hörer ab: "Ja hallo?" "....." "Verdammt nochmal was wollt ihr schon wieder?" "....pass auf deine Kinder auf..." Alica stehen die Nackenhaare zu Berge. Ihre Kinder? "Was wollt ihr von meinen Kindern? Lasst uns endlich in Ruhe!" schreit sie ins Telefon. Doch am anderen Ende kommt nur ein hysterisches Lachen. Alica bekommt Angst. Schnell rennt sie in den Flur und verschliesst die Haustür. Dann löscht sie in jedem Zimmer das Licht und holt ein Messer aus der Küche. Wenn jemand kommt ist sie gewappnet. Plötzlich hört sie unten im Keller Geräusche. "Antonia!" schießt es ihr in den Kopf. Was wenn ihr jemand etwas antut? Schreiend rennt sie mit erhobenem Messer die Treppe hinunter und geradewegs ihrem Mann Kurt in die Arme. "Alica, um Gottes Willen, willst du mich umbringen?" Kurt wirft schützend seine Arme vor sich. "Kurt?! Du bists? Verdammt nochmal findest du das etwa witzig?" "Aber Alica, wer steht denn hier mit dem Messer vor mir und hätte mich beinhae umgebracht? Was ist denn los?" Kurt kann noch immer nicht fassen was gerade passiert ist. "Schatz ich will hier weg! Sie haben wieder angerufen." und dann erzählt Alica ihrem Mann von dem Anruf.

Seit dem Anruf ist Alica immer unruhiger wenn sie eines ihrer Kinder nicht in ihrer Nähe hat. Am liebsten würde sie umziehen aber sie kann ihren Kurt nicht dazu bewegen. Er denkt es erlaubt sich irgendwer einen dummen Streich. Jeden Nachmittag steht sie am Fenster und wartet darauf, dass Antonia nach Hause kommt. Wenn sie dann da ist nimmt sie ihre Große erstmal ganz fest in die Arme. "Mama ist alles in Ordnung?" "Ja mein Schatz was soll denn sein?" antwortet Alica ausweichend. Sie will nicht, dass ihre Kinder etwas mitbekommen. "Du bist in letzter Zeit so komisch. Immer stehst du am Fenster wenn ich nach hause komme und dann erdrückst du mich fast. Und alleine draußen spielen darf ich auch nicht mehr." "Ach Schatz die Mama ist einfach froh, wenn sie dich wieder hat. Immerghin hast du einen ganz schön weiten Schulweg weißt du?" Doch Antonia lässt sich nicht so leicht abwimmeln. "Ich weiß, dass du nicht gerne hier wohnst Mama. Ich hab gehört wie du mit Papa geredet hast. Wieso hast du Angst hier zu wohnen Mama?" Alica schluckt. Anscheinend wird ihre Tochter schneller groß als ihr lieb ist und ihre Ohren hat sie auch überall. "Ach quatsch mein Schatz. Das hab ich nur so gesagt. Komm jetzt zeig mir deine Hausaufgaben. Solange die Kleinen schlafen kann ich dir schnell helfen."

Dann stehen der Reihe nach einige Geburtstage an. Die Vierlinge werden zu Kleinkindern, Konrad zum Schulkind und Antonia feiert ihren 13. Geburtstag. Alica und Kurt haben sogar ihre Nachbarn eingeladen und geben eine kleine Party.

Konrad liebt es den großen Bruder zu spielen und beschäftigt sich gerne mit Knut (rechts) und Kenny (links). Alica ist darüber sehr froh, da es immer mehr an ihren Kräften zehrt. Vier Kleinkinder zu versorgen, das laufen, sprechen und Töpfchen gehen beizubringen und dann noch der psychische Druck seit dem Anruf. Das alles nagt an ihr und manchmal hat sie das Gefühl, dass ihr alles über den Kopf wächst.

"Komm mein Schatz, fein machst du das. Noch ein paar Schritte, dann bist du bei Papa." Kurt versucht seine Frau so gut es geht zu unterstützen und nutzt seine freie Zeit, um den Kindern das Laufen beizubringen.



Doch auch ihm merkt man an, dass er nicht mehr der Jüngste ist. In den letzten Jahren seit Konrads Geburt ist Kurt merklich gealtert. Nur zugeben will er es nicht so richtig. Lieber geht er bis an seine Grenzen.

Eines Tages sieht Alica Holger am Haus vorbei gehen. Er war auf einem kleinen Spaziergang. Sofort stürmt sie hinaus. "Holger, Holger! Wie schön dich zu sehen!" Stürmisch umamrt sie den ganz aus seinen Gedanken gerissenen Mann. "Holger ich muss dir unbedingt was erzählen. Los komm mit rein ich mach uns auch was zu essen. Kurt ist auf Arbeit und die Kleinen schlafen grad. Los nun komm schon!" zieht sie den etwas unwillgen Holger ins Haus und platziert ihn in der Küche. "Was willst du essen? Ach weißt du was - ich mach gleich die berühmte Oma-Suppe. Die kann deine Mama doch auch so gut." Holger sitzt nur stumm auf seinem Platz. Während Alica kocht sprudelt alles aus ihr heraus. "Ich bin so froh, dass ich mal wieder jemanden zum reden hab weißt du? Bei uns ist in letzter zeit alles so stressig. Die vier Kleinen fordern meine ganze Aufmerksamkeit und dann hab ich Angst um Konrad und Antonia. Wenn sie nun jeden Tag so weit zur Schule müssen. Letztens hatte ich wieder einen Anruf. Ich sollte auf meine Kinder aufpassen. Holger du kannst dir gar nicht vorstellen was ich für Angst habe! Wer sind denn diese Leute? Deine Eltern wissen doch mehr darüber! Wieso sagen sie uns nichts? Das kann doch nicht sein, dass es da jemanden gibt der die ganzen Familien in Angst und Schrecen versetzt. ich meine da muss doch was getan werden!" "Alica..." "Ja Holger ich weiß, ihr habt selber Angst vor denen und ich weiß ja auch nicht was vorgefallen ist aber naja. Ist ja jetzt auch egal. Jedenfalls belastet mich das so sehr und mit Kurt läuft es auch nicht mehr so richtig weißt du? Ich meine wir haben schon seit Wochen, nein was sag ich, seit Monaten nicht mehr gekuschelt, geschweige denn miteinander geschlafen. Das ist doch keine Beziehung mehr! Ich komme mir vor als wäre ich nur noch Mutter und Hausfrau! Versteh das bitte nicht falsch ich liebe meine Kinder, aber soll das wirklich schon alles sein? Wo bleibt der Spass am Leben? Ach Holger ich bin richtig froh, dich zu haben..." "Alica!" "Weist du, du bist so ein guter Freund und ich kann mit dir über alles reden..." "ALICA!!!!!" "Was ist denn hab ich was falsches gesagt?" Alica ist ganz erschrocken, dass Holger auf einmal so schreit. "Nein verdammt, du laberst mich hier die ganze Zeit zu mit deinen Problemen. Zerrst mich in dein Haus ohne zu fragen ob ich Zeit und Lust habe mir dein blablabla anzuhören!" Holger ist ganz aufgebracht und außer sich vor Wut. "Aber Holger ich..." "Ja genau ich,ich,ich was anderes hört man von dir gar nicht! Weißt du wie egal es mir ist wie es zwischen dir und Kurt läuft? Ich bin immer nur gut genug wenn du irgendwelche Probleme hast. Dann weißt du auf einmal wer ich bin! Aber hast du dich auch mal gefragt wie es mir dabei geht? Du weißt ganz genau, dass du mir nicht egal bis Alica! Kannst du dir nicht denken, dass es weh tut immer nur der Schuhabtreter zu sein?" Alica ist den Tränen nah. So hat sie Holger noch nie reden hören. "Holger es...es..." "Nein Alica vergiss es einfach! Frag doch wenigstens einmal nach wie es mir geht! Alica verdammt ich hab andere Sorgen! Meine Mutter ist vor ein paar Tagen gestorben! Denkst du wirklich da hab ich Lust mir deinen Mist anzuhören?" Mit diesen Worten steht Holger auf, verlässt das Haus und lässt eine völlig perplexe Alica zurück.

Wie in Trance holt Alica nach Holgers Abgang die Kleine Anna aus dem Bett um sie aufs Töpfchen zu setzen. "Erna Bechler ist tod? Wieso hab ich das nicht mitbekommen? Wieso hat Holger nichts davon erzählt?" "Mama guck mal!" reißt Anna ihre Mutter aus den Grübeleien. Die Kleine hat den unbeobachteten Moment genutzt um fleißig in der Toilette zu manschen. "Ach Anna was machst du denn da?" Schnell wäscht sie der Kleinen die Hände und wischt die Pfützen auf. "Bin ich wirklich so egoistisch? Armer Holger. Er ist in Traur und ich erzähl ihm - ausgerechnet ihm - von meinen Problemen mit Kurt...Ich glaube da ist eine riesengroße Entschuldigung fällig..."

Am Abend als Alica sich einfach nur noch ins Bett legen will fällt Kurt ein, dass er seine Frau die letzten Wochen ganz schön vernachlässigt hat. "Schatz was hälst du davon, wenn wir es uns mal wieder richtig gemütlich machen? Du weist schon nur du und ich..." "Weist du eigentlich hatte ich einen sehr anstrengenden Tag und will nur noch schlafen." entgegenet Alica ihrem Mann. Doch der lässt so schnell nicht locker und küsst sie sanft. Da kann auch Alica nicht mehr hart bleiben und geniesst auf was sie lange verzichten musste.

Dann werden die Vierlinge endlich zu Schulkindern und Alica kann aufatmen. Der Stress lässt nun so langsam aber sicher nach. Und sie hat mal wieder etwas Zeit für sich. Nur finanziell klemmt es mehr denn je. Vier Betten mussten gekauft werden und eigentlich müsste auch ein neuer Esstisch und Stühle her, damit die Familie gemeinsam ihre Mahlzeiten einnehmen kann. Kurt versucht was er kann doch sein Job bei der Zeitung wirft nicht viel Geld ab. So muss es eben erstmal bei vier Stühlen bleiben.

"Papa! Papa was ist denn los mit dir? Papa!" Alica hört Kennys Schreie aus dem Bad. Ihr stockt das Herz. Irgendetwas muss passiert sein! "Kenny was ist denn los?" ruft sie und rennt ins Bad. Dort sieht sie ihren Mann wie er sich die Brust hält. "Mein Herz..." haucht er noch und bricht vor der Badewanne zusammen. "Kurt, um Gottes Willen! Antonia schnell ruft den Krankenwagen!" Antonia rennt so schnell sie kann zum Telefon und wählt die Notrufnummer. Doch der Notruf kommt nicht durch. Das Telefon ist mal wieder tot. "Kurt! Kurt verlass uns nicht! Was soll ich denn ohne dich machen?" Alica sitzt weinend auf dem Fußboden. Ihren sterbenden Mann im Arm. Antonia versucht stark zu sein und bringt ihre kleinen Geschwister aus dem Zimmer. Sie versucht sie abzulenken, während das Herz ihres Vaters einfach aufhört zu schlagen...

SILENT HILL KURIER

Todesanzeigen



In unserem Herzen wirst du weiterleben


Viel zu zeitig müssen wir Abschied nehmen von unserem geliebten Ehemann und Vater


Herrn KURT MÜHLBERG


er verstarb im Alter von 73 Jahren.

In unendlicher Trauer
deine geliebte Alica
deine Kinder Antonia, Konrad, Knut, Kenny, Anna, Ariane und das Ungeborene

Noch am Todestag ihres geliebten Ehemannes erfährt Alica, dass sie wieder schwanger ist. Das ist zuviel für die junge Frau und sie bricht endgültig zusammen.

Die Woch bei Familie Jones startet mit einer Überraschung. "Du hast mich jetzt ganz schön geschockt mit deiner Neuigkeit, dass du auch ein Baby bekommst!" meint Maxime´ zu ihrer Zwillingsschwester Corinne´. "Geschockt? Wieso geschockt? Darf ich etwa kein Sexleben haben? Dass ich gleich schwanger werde war so natürlich nicht geplant aber das lässt sich jetzt ja nicht mehr ändern. Is doch cool wenn unsere Kinder zusammen aufwachsen oder?" Corinne´ gibt sich ganz lässig obwohl sie innerlich überhaupt nicht begeistert war, als sie von ihrer Schwangerschaft erfahren hat. "Ja naja ich mein ja nur, immerhin hast du keinen festen Partner und weist du denn überhaupt von wem das Kind ist?" "Ach Schwesterchen, lass das mal meine Sorge sein."

Der Vater von Corinne´s Kind ist mittlerweile das Hauptthema bei den dreien. "Los Corinne´ nun verrat endlich wer der vater ist. Jack sag doch auch mal was! Du willst doch bestimmt auch wissen wer der Vater ist!" Maxime´ lässt einfach nicht locker. "Schatz wieso lässt du Corinne´ nicht einfach machen? Wenn sie es nicht sagen will muss sie es doch auch nicht sagen." versucht Jack das Thema zu umgehen. "Ach wisst ihr was. Wenn ihr es unbedingt wissen wollt - es ist Holger Bechler!" Maxime´ und Jack bleibt der Mund offen stehen. "Holger? DER Holger? Komm Corinne´ aus dem Alter sind wir raus. Sag die Wahrheit!" Maxime´ kann nicht glauben was ihre Schwester da erzählt. Die hingegen kann sich ein Lachen nicht verkneifen. "Es ist die Wahrheit! Als wir letztens bei Bechlers zu besuch waren bin ich noch länger geblieben und habe dem kleinen Holger seine Unschuld genommen. Und jetzt bin ich schwanger. Weitere Details brauch ich dir ja nicht erzählen oder?" "Wie jetzt?" "Na du weist schon mit den Bienchen und den Blümchen..." "Corinne´! Das weiß ich verdammt nochmal! Willst du uns wirklich weis machen Holger Bechler wäre der Vater?" "Ja!" "Wenn das wirklich so ist, wieso wohnst du dann nicht bei ihm, oder wieso war er noch nicht hier?" "Verpflichtet ein Kind gleich zum zusammenwohnen? Außerdem weiß er es noch gar nicht." "Ach na da wird er sich aber freuen...wieso hast du es ihm denn nicht erzählt? Vielleicht will er sein Kind ja dann bei sich haben?" "Ach Mensch Maxime, wieos bist du immer so furchtbar kompliziert? Seine Mutter ist gerade gestorben da kann ich doch jetzt nicht hingehen und sagen ich krieg ein Kind von dir!" Mit diesen Worten steht Corinne´ vom Tisch auf. Langsam wird es ihr wirklich zu bunt. "Jack verstehst du das? Glaubst du wirklich, dass Holger der Vater ist?" fragt die immernoch total verdutzte Maxime´ ihren Freund. "Mh ist mir doch egal!" murrt der und räumt das Geschirr ab.

Abends sitzen Jack und Corinne´ noch gemeinsam vor dem Fernseher. Maxime´ ist bereits im Bett. "Du Corinne´?" Jack rutscht nervös auf seinem Platz hin und her. "Bist du dir sicher wegen Holger?" "Ich wusste, dass du mich das noch fragen wirst. Und wenn ich ehrlich bin nein ich bin mir nicht sicher." Jack wird blass. "Denkst du...also..ich mein gab es noch mehr außer Holger und...also außer Holger und..." "Außer Holger und dir? Nein." Jack merkt wie ihm das Herz förmlich in den Keller rutscht. "Und wenn du dir sicher bist, dass Holger nicht der Vater ist heißt das also..." "Ja Jack, ich denke du bist der Vater. Als ich mit Holger, na du weist schon, da war ich schon schwanger. Nur man hat noch nichts gesehen." "Scheiße!" "Was? Das ist alles was du dazu sagst? Na schönen Dank auch!" Corinne´ wird wütend. "Ja sorry ist mir so rausgerutscht aber versteh doch auch mal mich! Du bist schwanger von mir und da drüben im Schlafzimmer liegt meine Freundin - auch schwanger von mir! Wie soll ich ihr das denn bitte erklären?" Jack ist außer sich. "Also stehst du nicht dazu?" "Wie ich steh nicht dazu? Corinne´ es war nur Sex! Tut mir leid aber es hat mir rein gar nichts bedeutet! Ich dachte dir gehts genauso! Du bist doch kein Beziehungsmensch! Eins sag ich dir: wenn du Maxime´ irgendwas davon erzählst, dass das Kind von mir ist..." "Was dann? Was willst du dann machen Jack?" Corinne´ kämpft mit den Tränen. "Klar war es nur Sex, und ja mir hat es auch nichts bedeutet aber muss ich jetzt dafür bestraft werden in dem du mich mit dem Kind sitzen lässt? Es gehören immer zwei dazu Jack! Und nun hab ich ein Kind in meinem Bauch, was ich nicht will..." Jack versucht seine Nerven zu behalten. "Lass uns nicht streiten Corinne´. Ich helfe dir so gut ich kann und du erzählst weiter das Kind wäre von Holger ok? Und Maxime´ wird nichts von unserem Techtelmechtel erfahren. Abgemacht?" Jack sieht Corinne´ mit großen Augen an. "Bitte Corinne´!" "Abgemacht!" "Danke!" flüstert Jack und zieht die blonde Frau an sich, um sie in die Arme zu nehmen.

Dann ist es soweit. Maxime´ bringt ihre kleine Tochter Charlyn zur Welt.





Und Jack steht Corinne´ wenig später bei der Geburt der Zwillinge Connor und Carla zur Seite.

Da die drei mittlerweile etwas Geld zusammengespart haben konnte eines der Zimmer im Obergeschoss für Corinne´ und ihre Zwillinge renoviert werden.

"Sag mal hast du Holger denn nun schon erzählt, dass er Vater geworden ist?" fragt Maxime´ ihre Schwester eines Abends. "Nein hab ich nicht." "Aber warum denn nicht? Findest du nicht er hat ein Recht darauf es zu erfahren? Und Connor und Carla haben doch auch ein Recht auf ihren Vater!" "Maxime´ bitte äng dich nicht immer in meine Angelegenheiten rein! Es geht dich überhaupt nichts an ob meine Kinder ihren Vater kennen oder nicht! Und untersteh dich ja irgendein Wort an Holger zu sagen!" Corinne´ kann sich kaum bremsen, so sehr ist sie von den ständigen Bevormundungen ihrer Schwester genervt. Maxime´ kann nur schlucken "Ist ja gut ich werde meinen Mund halten. Auch wenn ichs überhaupt nicht richtig finde was du da tust." "Du würdest so einiges nicht richtig finden, was andere tun!" gibt Corinne´ zurück und sieht Jack dabei groß an. "Wie meinst du das?" ist Maxime´ neugierig geworden. "Frag doch mal deinen lieben Jack, der kann dir da bestimmt weiterhelfen. Ich muss nach den Zwillingen sehen." Maxime´ sieht Jack fragend an. Doch der versucht angestrengt in seinem essen zu pickern. "Weist du Schatz ich glaube das nächste Mal sollten wir die Toasts nicht so lange im Ofen lassen." versucht er vom Thema abzulenken. "Was hat meine Schwester gemeint Jack?" "Weiß ich doch nicht. Wer weiß was sie wieder hat. Vielleicht noch die nachträglichen Hormonschwankungen?" Jack nimmt sich vor Corinne´ bei Gelegenheit zur Rede zu stellen. Immerhin hatten sie eine Abmachung! Und auch Maxime´ will der Sache auf den Grund gehen. Irgendwas scheint doch hier im Busch zu sein.

Doch dann steht erstmal der große Kindergeburtstag an. Charlyn, Connor und Carla werden ein Jahr alt. Maxime´ wollte unbedingt eine Party geben und hat die Nachbarn eingeladen.

Abends kümmert sich Corinne dann noch darum die hungrige Dreierbande zu füttern. Charlyn (ganz links), Carla (Mitte) und Connor (rechts) können das Haus nämlich zum beben bringen mit ihrem Geschrei. "Ach ihr drei," meint Corinne´ und sieht von einem Kleinkind zum anderen. "Wer schlau ist und euch ansieht weiß sofort bescheid. Wie soll das nur weiter gehen? Soll ich jetzt für immer geheim halten, dass ihr Geschwister seid?" Klirr! Corinne´ dreht sich erschrocken um und sieht in das entsetzte Gesicht ihrer Schwester, die sich unbemerkt an den Abwasch machen wollte. "Geschwister?" stottert sie. "Du meinst? Aber..." "Maxime´ ich kann dir alles erklären es ist nicht so wie du denkst!" Corinne´ verflucht sich in diesem Moment. das hat sie wirklich nicht gewollt. Maxime´s Augen werden zu Schlitzen. "Du verlogenes Miststück! Von wegen Holger ist der Vater! Jetzt ist mir klar warum du ihm nichts erzählt hast! Weil Jack der Vater ist! Wie....wie konntest du nur?" "Maxime´ es tut mir leid!" Aber zu spät. Maxime´ ist aus dem Haus gerannt. "Verdammt!" denkt sich Corinne´ noch als plötzlich Jack in der Tür steht und fragt "Was ist denn los?"

Corinne´ sucht verzweifelt das Loch im Boden, in dem sie verschwinden kann aber aus der Situation kommt sie nun nicht mehr heraus. Jack sieht sie fragend an. "Nun sag schon. Was ist passiert?" "Maxime´ weiß es." "Wie Maxime´ weiß es?" "Mein Gott Jack ich hab nicht gemerkt das sie im Zimmer war und da ist es mir so rausgerutscht, dass die drei ja Geschwister sind. Und da ist meine Schwester natürlich total ausgerastet und nach draußen gerannt!" versucht Corinne´ Jack alles zu erklären. "Sag mal bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Du kannst ihr doch nicht einfach erzählen, dass die drei Geschwister sind! Was ist mit unserer Abmachung?" Jack kann nicht glauben was er gerade gehört hat. "Jack, ich hab nicht gemerkt, dass sie im Zimmer war!" "Das ist doch egal! Es gibt dir trotzdem nicht das recht die Sache rumzuposaunen! Mir war letztens schon klar, dass du es nicht mehr lange für dich behältst aber das es dann so kommt...!" "Es tut mir leid! So sollte Maxime´ das nicht erfahren. Aber denk doch auch mal an die Zwillinge." "Halt einfach den Mund Corinne´! Von wegen dir tut es leid! Wir hatten eine Abmachung! Und im Gegensatz zu dir hab ich mich dran gehalten! Ich habe den Zwillingen das Laufen beigebracht und dich immer unterstützt und jetzt? Jetzt bekomm ich den Arschtritt dafür? Eins sag ich dir: mit dir bin ich fertig!" wutentbrannt stürmt Jack nach draußen in der Hoffnung Maxime´ irgendwo zu finden.

"Na toll nun bin ich wieder der Arsch der Nation!" denkt sich Corinne´ während sie den drei Kleinen beim Spielen zusieht. "Mich kann wieder keiner verstehen. Ich will doch nicht mein ganzes Leben lang lügen müssen. Und wenn ihr zwei zu eurem Papa nur 'Jack' sagen dürft, was soll das denn? Irgendwann würdet ihr nach ihm fragen und dann?" Corinne´ ist völlig fertig mit den Nerven und die Tränen kullern ihr über die Wangen.

Am nächsten Morgen sucht Corinne´ das Gespräch mit ihrer Schwester. Doch die will gar nichts davon hören. "Corinne´ lass es einfach! Ich dachte du wärst meine Schwester! Das du mich so hintergehen würdest hätte ich nie im Leben gedacht!" "Maxime´ lass es mich doch erklären...Es war nur einmal. Ein Ausrutscher! Ohne jegliche Bedeutung!" "Erspar mir bitte die Details Corinne´! Am liebsten wäre es mir du würdest ausziehen! Und Jack gleich dazu! Aber ich kann euch ja schlecht aus dem Haus werfen. Immerhin gehört es euch auch." Corinne´ versucht weiter ihre Schwester zu besänftigen. "Maxime´ es tut mir ehrlich leid! Kannst du mir denn nicht verzeihen? es wird nie wieder vorkommen!" "Ha! Das wäre ja auch noch schöner!" lacht Maxime´ hysterisch. "Nein Corinne´ jetzt kann ich dir nicht verzeihen! Und ob ich dir irgendwann mal verzeihen kann - keine Ahnung. Und jetzt geh mir verdammt nochmal aus den Augen!"

"Sag mal Holger, was ist los mit dir? Du bist in letzter Zeit so in dich gekehrt." fragt Walther seinen Sohn eines abends auf dem Sofa. "Wie meinst du das? Mir macht Mutters Tod eben noch schwer zu schaffen. Ich konnte mich nicht einmal mit ihr vertragen..." "Ich weiß, dass du dir Vorwürfe machst aber ich merke, das dich noch etwas bedrückt. Willst du nicht mal mit jemandem darüber reden statt immer nur in Grübeleien zu versinken?" Walther spürt, dass sein Sohn sehr unglücklich ist. "Ist es wegen Alica? Oder wegen Corinne´?" Holger sieht seinen Vater verdutzt an. Woher weiß er das mit Corinne´? "Du hast recht. Ich habe mich mit Alica fürchterlich gestritten. Und mir ist bewusst geworden, dass ich sie niemals für mich gewinnen kann. Sie sieht in mir nur ihren Kummerkasten. Kurt ist ihre große Liebe und den Platz in ihrem Herzen werde ich, auch jetzt nach seinem Tod, wohl nie einnehmen können. Ich habe lange gebraucht, um das einzusehen. Mein Bauch hat es mir schon lange gesagt aber mein Herz wollte immer etwas anderes. Aber jetzt bin ich über sie hinweg." öffnet sich Holger seinem Vater gegenüber und merkt wie gut es tut nicht immer selbst der Zuhörer zu sein. "Ich bin froh, dass du es eingesehen hast. Auch wenn es mir sehr leid tut für dich. Und was ist mit Corinne´? Ich weiß, dass sie über nacht bei dir war. Sie ist mir früh in Unterwäsche auf dem Weg ins Bad begegnet." hakt Walther weiter nach. Holger wird rot. "Ja wir haben...na du weist schon. Aber für sie war das wohl ne einmalige Sache. Immerhin ist sie jetzt Mutter. Und ehrlich Vater - wenn du dir die Zwillinge genau ansiehst weißt du, dass sie von Jack sind." "Das hab ich mir auf der Geburtstagsfeier auch gedacht aber ich wollte nichts sagen. Ach Junge! Du wirst schon noch ein Mädel finden das dich genauso liebt wie du sie." "Glaubst du wirklich? Ich hab die Hoffnung langsam aufgegeben. Wer will denn schon einen 40 jährigen, der bis jetzt keine Beziehung hatte und an dem eine große Landwirtschaft dranhängt?" gibt Holger traurig zurück. "Mensch nun sieh doch nicht immer nur die Regenwolken! Du bist ein toller Kerl! Immerhin bist du mein Sohn! Und es gibt genug Frauen, die sich in Bauern verlieben! Sieht man doch im Fernsehen genug! Vielleicht solltest du dich auch mal anmelden?" Holger schaut seinen Vater mit großen Augen an. "Das ist doch nicht dein Ernst oder? Soll ich mich etwa vor der ganzen Nation zum Bummi machen? Außerdem hast du vergessen wo wir wohnen? Es ist viel zu gefährlich Vater!" Damit steht Holger auf und geht ins Bett. 'Klar, Bauer sucht Frau' denkt er noch bei sich. 'So ein Quatsch!'

"Vater, Vater! Komm schnell in die Garage!" ruft Holger aufgeregt. "Was ist denn los Junge?" Der alte mann versucht so schnell in seine müden Knochen tragen in die Garage zu kommen. Dort sieht er wie der Sensenmann gerade seine geliebten Katzen Minnie und Micky abholt. "Das darf doch nicht wahr sein!" ruft er noch aber da ist es schon zu spät. Alles was von den beiden übrig bleibt st ein bisschen Asche. Die beiden Männer heben im Garten ein Loch aus und gestalten ein hübsches Grab für die beiden. "Meine Zeit wird wohl auch bad kommen." flüstert Walther als er nach getaner Arbeit noch die neu gepflanzten Blumen giesst. "Hör auf mit solchem Mist, Vater!" entrüstet sich Holger. "Wir hatten wirklich genug Todesfälle in letzter Zeit! Du bleibst schön hier, dass das klar ist!" "Na ich hoffe der Sensenmann hat dich erhört..." gibt Walther noch zurück. Aber der alte Mann spürt, dass es nicht mehr lange dauern wird.