Das Tagebuch des Floris O'Hara
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Schon bald ging Solveigs Wunsch in Erfüllung: Sie feierte ihren 18. Geburtstag und verließ das Kinderheim. Sie bekam nicht nur ein kleines eigenes Häuschen zur Verfügung gestellt, dort wartete auch bereits jemand auf sie: Nelli, eine hübsche und freundliche Mischlingshündin.
Solveig schien keine richtige Arbeit von Mr. Nocturn zugewiesen bekommen zu haben. Ich sah sie nur häufig durch die angrenzenden Hügel streifen und die dortige Tierwelt beobachten.
Die Wildpferde der Gegend schienen sie besonders zu interessieren. Umgekehrt genauso – häufig sah man gleich mehrere von ihnen um ihr kleines Häuschen streifen.
Solveig schien keine richtige Arbeit von Mr. Nocturn zugewiesen bekommen zu haben. Ich sah sie nur häufig durch die angrenzenden Hügel streifen und die dortige Tierwelt beobachten.
Die Wildpferde der Gegend schienen sie besonders zu interessieren. Umgekehrt genauso – häufig sah man gleich mehrere von ihnen um ihr kleines Häuschen streifen.
Chester- Familiensim
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Eines Tages kam sie uns besuchen. Gewöhnlich war ich es, der die Geschwister im Kinderheim besuchte, nicht umgekehrt. Henrietta sah es nicht gern, wenn sie zu uns kamen. Sie meinte, wir hätten genug mir unseren eigenen und den Tageskindern zu tun. Auch wenn ich versuchte, sie vom Gegenteil zu überzeugen, drängte sie die Kinder dazu, mich anzurufen, wenn sie meine Hilfe brauchten oder mich einfach nur mal wieder sehen wollten, und ins Kinderheim einzuladen. Da Solveig nun nicht mehr dort lebte und auch kein Kind mehr war, dachte ich zunächst, dass es ihr vielleicht einfach zu langweilig in ihrem Häuschen geworden war. Mit einem Hund konnte man sich schließlich nicht unterhalten. Wir aßen gemeinsam zu Mittag und sie half uns ein wenig mit den Kleinen. Obwohl uns die Arbeit kaum Zeit ließ, miteinander zu reden, merkte ich schnell, dass etwas auf Solveig lastete. Ich lud sie deshalb ein, auch das Abendbrot mit uns einzunehmen und gab ihr so Gelegenheit, sich mit mir in Ruhe zu unterhalten. Aber sie rückte einfach nicht mit der Sprache heraus.
„Was ist los, Solveig?“ fragte ich deshalb, als sie sich verabschieden wollte. „Ach, es ist eigentlich nichts“, brachte sie mühsam heraus. „Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, bevor ich herkam. Und jetzt hab ich gesehen, wie viel ihr zu tun habt. Ich denke, ich komm schon allein klar. Danke für’s Essen.“ „Jetzt red keinen Quatsch. Ich hab immer Zeit für dich, egal wie viele kleine Monster hier durch mein Haus wuseln. Also red schon.“ „Na ja“, antwortete sie zögerlich. „Es ist wirklich nichts besonderes, aber ich habe morgen Abend einen Termin mit Mr. Nocturn. Er will mich um Mitternacht im alten Stall auf dem Hügel treffen. Irgendwie hab ich ein komisches Gefühl.“ „Hat er gesagt, worum es geht?“ „Ich habe heute Morgen nur einen Zettel im Briefkasten gefunden. Hier…“
Sie streckte mir ein sauber gefaltetes Blatt entgegen:
Bitte kommen sie Freitag Abend um Mitternacht zur alten Reithalle. Ich werde Sie dort in ihre Aufgabe einweisen.
Norbert Nocturn
„Ich meine, warum muss es Mitternacht sein? Warum so ein abgelegener Ort?“ Ihre Stimme klang ängstlich. „Die Nocturns sind…. na ja, irgendwie nachtaktiv“, versuchte ich die ungewöhnliche Uhrzeit für einen Geschäftstermin zu erklären. „Soll ich dich begleiten?“ fragte ich unsicher. „Mir wäre wohler dabei“, gab Solveig zu. „Aber wie sieht das denn aus?“ „Ich könnte mich ja im Hintergrund halten, draußen verstecken oder so...“, schlug ich vor.
Und so machten wir es.
Im Verlauf des nächsten Tages suchte ich mir einen geeigneten Platz in der Nähe des Reitstalls. Am Abend begab ich mich schon gegen 23 Uhr auf meinen Beobachtungsposten. Die Halle war bereits erleuchtet, Mr. Nocturn musste also schon anwesend sein. Kurz vor Mitternacht erschien Solveig. Sie sah sich suchend um und ich überlegte, mich bei ihr bemerkbar zu machen, um ihr die Angst zu nehmen und die Sicherheit zu geben, dass ich da war. Doch ich wollte nicht ertappt werden und drückte mich weiter in die Büsche, hoffend, dass sie nicht der Mut verlassen und sie nach Hause laufen würde. Doch plötzlich straffte sie sich und steuerte zielstrebig auf das große Tor zu, dass sie gleich darauf zu verschlucken schien.
Die nächsten Minuten kamen mir endlos vor. Von Zeit zu Zeit vernahm ich Stimmen, doch ich konnte nicht verstehen, was gesprochen wurde. Dann wieder war es still. Schließlich hörte ich ein Klirren, als ob Metallketten aneinander schlugen, gefolgt von einem dumpfen Geräusch. Ich wollte schon aus meinem Versteck aufspringen, als sich das riesige Maul der Reithalle erneut öffnete und Solveig wieder ausspuckte. Doch sie verließ das Gebäude nicht auf eigenen Füßen, sondern auf einem wunderschönen Pferd. Sie blickte kurz in meine Richtung, dann galoppierte sie davon. Aus der offenen Halle hörte ich Mr. Nocturns Stimme: „Grüßen sie ihren Bruder Floris.“ Oder war es: „Grüßen sie ihren Bruder, Floris.“ Ich war mir nicht sicher.
„Was ist los, Solveig?“ fragte ich deshalb, als sie sich verabschieden wollte. „Ach, es ist eigentlich nichts“, brachte sie mühsam heraus. „Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, bevor ich herkam. Und jetzt hab ich gesehen, wie viel ihr zu tun habt. Ich denke, ich komm schon allein klar. Danke für’s Essen.“ „Jetzt red keinen Quatsch. Ich hab immer Zeit für dich, egal wie viele kleine Monster hier durch mein Haus wuseln. Also red schon.“ „Na ja“, antwortete sie zögerlich. „Es ist wirklich nichts besonderes, aber ich habe morgen Abend einen Termin mit Mr. Nocturn. Er will mich um Mitternacht im alten Stall auf dem Hügel treffen. Irgendwie hab ich ein komisches Gefühl.“ „Hat er gesagt, worum es geht?“ „Ich habe heute Morgen nur einen Zettel im Briefkasten gefunden. Hier…“
Sie streckte mir ein sauber gefaltetes Blatt entgegen:
Bitte kommen sie Freitag Abend um Mitternacht zur alten Reithalle. Ich werde Sie dort in ihre Aufgabe einweisen.
Norbert Nocturn
„Ich meine, warum muss es Mitternacht sein? Warum so ein abgelegener Ort?“ Ihre Stimme klang ängstlich. „Die Nocturns sind…. na ja, irgendwie nachtaktiv“, versuchte ich die ungewöhnliche Uhrzeit für einen Geschäftstermin zu erklären. „Soll ich dich begleiten?“ fragte ich unsicher. „Mir wäre wohler dabei“, gab Solveig zu. „Aber wie sieht das denn aus?“ „Ich könnte mich ja im Hintergrund halten, draußen verstecken oder so...“, schlug ich vor.
Und so machten wir es.
Im Verlauf des nächsten Tages suchte ich mir einen geeigneten Platz in der Nähe des Reitstalls. Am Abend begab ich mich schon gegen 23 Uhr auf meinen Beobachtungsposten. Die Halle war bereits erleuchtet, Mr. Nocturn musste also schon anwesend sein. Kurz vor Mitternacht erschien Solveig. Sie sah sich suchend um und ich überlegte, mich bei ihr bemerkbar zu machen, um ihr die Angst zu nehmen und die Sicherheit zu geben, dass ich da war. Doch ich wollte nicht ertappt werden und drückte mich weiter in die Büsche, hoffend, dass sie nicht der Mut verlassen und sie nach Hause laufen würde. Doch plötzlich straffte sie sich und steuerte zielstrebig auf das große Tor zu, dass sie gleich darauf zu verschlucken schien.
Die nächsten Minuten kamen mir endlos vor. Von Zeit zu Zeit vernahm ich Stimmen, doch ich konnte nicht verstehen, was gesprochen wurde. Dann wieder war es still. Schließlich hörte ich ein Klirren, als ob Metallketten aneinander schlugen, gefolgt von einem dumpfen Geräusch. Ich wollte schon aus meinem Versteck aufspringen, als sich das riesige Maul der Reithalle erneut öffnete und Solveig wieder ausspuckte. Doch sie verließ das Gebäude nicht auf eigenen Füßen, sondern auf einem wunderschönen Pferd. Sie blickte kurz in meine Richtung, dann galoppierte sie davon. Aus der offenen Halle hörte ich Mr. Nocturns Stimme: „Grüßen sie ihren Bruder Floris.“ Oder war es: „Grüßen sie ihren Bruder, Floris.“ Ich war mir nicht sicher.
Zuletzt von Chester am Sa Jan 07, 2012 12:35 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Am nächsten Tag rief ich Solveig an. Schließlich wollte ich wissen, was ihr Mr. Nocturn als „Aufgabe“ in unserer kleinen Gemeinde aufgetragen hatte. „Komm doch einfach zum Reitstall, Floris“, kam es etwas gehetzt durch den Hörer. „Ich muss mich beeilen. Wir treffen uns dort.“ Und schon hatte sie aufgelegt. Da Samstag war, und wir keine Tageskinder zu betreuen hatten, schnappte ich mir Malvida und meine eigenen Kinder (Texas war mittlerweile auch schon etwas größer geworden) und startete einen Ausflug zum Reitstall.
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Im Stall trafen wir auf Flame Lynfort, die, wie mir Simon einmal berichtet hatte, aus der Ehe seiner Schwester Juline mit einem Feuerwehrmann entsprungen war.
Ihr Vater hatte seinerzeit die Brände in Nocturn Valley selbst gelegt, war dann allerdings in einem von ihnen umgekommen. Juline hatte sich wenig später im örtlichen Schwimmbad ertränkt. (nachzulesen in "Gespräch unter Geistern") Flame war damals noch ein Kleinkind gewesen und wurde von ihrer Großmutter Milaa Lynfort aufgezogen. Für Simon war sie wie eine Schwester, obwohl es sich bei ihr genau genommen um seine Nichte handelte. Die Haarfarbe passte gut zu ihrem Namen, es war flammend rot. Sie war eigentlich ganz nett, plauderte etwas mit uns, aber dem Pferd, das die eigentliche Attraktion dieses Tages darstellte, schenkte sie gar keine Beachtung. Stattdessen besah sie sich den Stall ausgiebig und griff immer wieder in das frische Stroh der Boxen, um es mit beiden Armen beigeistert in die Luft zu schmeißen.
Ihr Vater hatte seinerzeit die Brände in Nocturn Valley selbst gelegt, war dann allerdings in einem von ihnen umgekommen. Juline hatte sich wenig später im örtlichen Schwimmbad ertränkt. (nachzulesen in "Gespräch unter Geistern") Flame war damals noch ein Kleinkind gewesen und wurde von ihrer Großmutter Milaa Lynfort aufgezogen. Für Simon war sie wie eine Schwester, obwohl es sich bei ihr genau genommen um seine Nichte handelte. Die Haarfarbe passte gut zu ihrem Namen, es war flammend rot. Sie war eigentlich ganz nett, plauderte etwas mit uns, aber dem Pferd, das die eigentliche Attraktion dieses Tages darstellte, schenkte sie gar keine Beachtung. Stattdessen besah sie sich den Stall ausgiebig und griff immer wieder in das frische Stroh der Boxen, um es mit beiden Armen beigeistert in die Luft zu schmeißen.
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Meine Familie und Flame waren jedoch nicht die einzigen Besucher des Reitzentrums, wie es nun von allen genannt wurde. Es hatte sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen, dass es jetzt auch ein gezähmtes Pferd in Nocturn gab und die Reitanlage wohl wieder in Betrieb genommen werden würde. Die Bürger des kleinen Ortes veranstalteten direkt ein Grillfest zur Feier des Tages und es gab sogar kostenlose Drinks.
Auf die jüngeren wartete der Eiswagen, der wie immer sein Eis verschenkte. Normalerweise fuhr er allerdings montags durch den Ort, um den Kindern den ersten Schultag der Woche zu versüßen.
Solveig war eine viel gefragte Sima an diesem Tag. Ständig wollte irgendjemand von ihr wissen, wie sie sich die Zukunft des Reitzentrums vorstellte. Dabei hatte sie bis zum Vorabend selbst noch nie auf einem Pferd gesessen.
Auf die jüngeren wartete der Eiswagen, der wie immer sein Eis verschenkte. Normalerweise fuhr er allerdings montags durch den Ort, um den Kindern den ersten Schultag der Woche zu versüßen.
Solveig war eine viel gefragte Sima an diesem Tag. Ständig wollte irgendjemand von ihr wissen, wie sie sich die Zukunft des Reitzentrums vorstellte. Dabei hatte sie bis zum Vorabend selbst noch nie auf einem Pferd gesessen.
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„Na, da hast du ja einen schönen Auftrag von Mr. Nocturn bekommen“, sprach ich Solveig von hinten an. Sie drehte sich erschrocken zu mir um und fragte: „Wieso?“
„Na ja, ein Reitzentrum zu führen, ist doch sicher etwas, das dir gefällt, oder?“ „Ach so, ja natürlich. Ich freu mich drauf“, stammelte sie. Scheinbar hatte ich sie mehr erschreckt, als mir bewusst gewesen war. Ich sollte mir wirklich abgewöhnen, immer so herumzuschleichen. Die meisten Leute mochten es nicht, wenn ich plötzlich auftauchte. Aber so bekam man eben einfach viel mehr mit. „Wirst du mit dem hübschen Tier auch züchten?“ „Woher weißt du das, Floris?“ Ihre Stimme war nur ein Hauch und sie schien wirklich erstaunt über meine Frage. „Na, das ist doch naheliegend, schließlich soll diese Stadt doch wiederbelebt werden. Warum nicht auch mit Pferden?“ „Ja, da hast du Recht. Wenn man es so sieht, ist es naheliegend.“ Irgendwie verhielt sie sich merkwürdig an diesem Tag, doch ich vermutete, dass es nur daran lag, dass sie nicht gewohnt war, so im Mittelpunkt zu stehen.
„Na ja, ein Reitzentrum zu führen, ist doch sicher etwas, das dir gefällt, oder?“ „Ach so, ja natürlich. Ich freu mich drauf“, stammelte sie. Scheinbar hatte ich sie mehr erschreckt, als mir bewusst gewesen war. Ich sollte mir wirklich abgewöhnen, immer so herumzuschleichen. Die meisten Leute mochten es nicht, wenn ich plötzlich auftauchte. Aber so bekam man eben einfach viel mehr mit. „Wirst du mit dem hübschen Tier auch züchten?“ „Woher weißt du das, Floris?“ Ihre Stimme war nur ein Hauch und sie schien wirklich erstaunt über meine Frage. „Na, das ist doch naheliegend, schließlich soll diese Stadt doch wiederbelebt werden. Warum nicht auch mit Pferden?“ „Ja, da hast du Recht. Wenn man es so sieht, ist es naheliegend.“ Irgendwie verhielt sie sich merkwürdig an diesem Tag, doch ich vermutete, dass es nur daran lag, dass sie nicht gewohnt war, so im Mittelpunkt zu stehen.
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Als es dunkel wurde ging Malvida mit den Kids nach Hause, um sie ins Bett zu bringen. Ich blieb noch etwas, denn ich wollte die Gelegenheit, die Bürger Nocturns kennen zu lernen, ausgiebig nutzen. Schnell hatte ich gemerkt, dass es hier wichtig war, zusammenzuhalten. Doch mir wurde schnell bewusst, dass ich für viele noch lange ein fremder bleiben würde. „Wir schicken dich in Simons Garten.“ war ein running Gag dieses Abends, den ich nicht verstand, und den mir auch niemand erklären wollte. Also machte ich mich, nachdem ich mich von dem Fest verabschiedet hatte, kurzer Hand auf den Weg, den Garten selbst zu erkunden, denn Simon Grundstück lag ebenso abgelegen wie das Reitzentrum, nämlich direkt gegenüber. Doch ich war kaum um die erste Hausecke gebogen, als mir im Dunkeln ein riesiger Hund entgegen kam.
Ich entschied mich spontan, meine Erkundungstour aufzugeben und hatte nun auch eine gewisse Vorstellung, was es mit dem Gag auf sich hatte.
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Kurz nach diesem Ereignis bekam Henrietta wieder ein Baby, sozusagen per Post. Der Briefträger klingelte und legte es ihr in den Arm. „Mit besten Grüßen von Mr. Nocturn“, sagte er trocken. „Sie dürfen den Namen selber wählen.“
Henry nahm das „Paket“ entgegen, „bestimmte“ das Geschlecht des Säuglings und nannte ihn Jenna.
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Obwohl sie das kleine Mädchen über alles liebte, wuchs ihr die Arbeit im Kinderheim langsam aber sicher über den Kopf. Lasse war zwar mittlerweile zum Teenager herangewachsen, entwickelte sich allerdings immer mehr zum „Hänger“ und verbrachte seine Zeit am liebsten mit fernsehen, essen und schlafen. Somit war er keine große Hilfe.
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Henrietta besorgte sich deshalb einen Termin bei den Nocturns. Sie wollte erreichen, dass zumindest keine neuen Kinder mehr gebracht wurden und sie vielleicht Unterstützung von einer Haushaltshilfe bekäme.
Mr. Nocturn machte sie jedoch darauf aufmerksam, dass die Leitung des Heims und die Betreuung der Kinder ihr Job sei und sie auch durchaus die jüngeren Bewohner zu diesem Zweck einsetzen könne. Dann verabschiedete er sich mit den Worten. „Sie können Lasse gerne darauf hinweisen, dass er das Privileg, in Nocturn Valley leben zu dürfen, jederzeit aufgeben und sich eine neue Heimat suchen kann, wenn ihm das Leben mit seinen Aufgaben hier zu anstrengend erscheint.“
Mr. Nocturn machte sie jedoch darauf aufmerksam, dass die Leitung des Heims und die Betreuung der Kinder ihr Job sei und sie auch durchaus die jüngeren Bewohner zu diesem Zweck einsetzen könne. Dann verabschiedete er sich mit den Worten. „Sie können Lasse gerne darauf hinweisen, dass er das Privileg, in Nocturn Valley leben zu dürfen, jederzeit aufgeben und sich eine neue Heimat suchen kann, wenn ihm das Leben mit seinen Aufgaben hier zu anstrengend erscheint.“
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Es blieb Henrietta also nichts anderes übrig, als weiterhin alle Arbeit allein zu erledigen oder Lasse ein wenig auf die Füße zu treten. Sie entschied sich für Letzteres.
Damit war sie nicht ganz erfolglos. Auch wenn Lasse noch immer wenig von Hausarbeit hielt, kümmerte er sich von nun an zumindest hingebungsvoll um die jüngeren Geschwister.
Er gestand mir sogar, wie viel Freude ihm diese Arbeit machte und ich nahm mir vor, bei meinen eigenen Kinder niemals zu vergessen, dass der Sim Herausforderungen braucht, um das Leben genießen zu können.
Damit war sie nicht ganz erfolglos. Auch wenn Lasse noch immer wenig von Hausarbeit hielt, kümmerte er sich von nun an zumindest hingebungsvoll um die jüngeren Geschwister.
Er gestand mir sogar, wie viel Freude ihm diese Arbeit machte und ich nahm mir vor, bei meinen eigenen Kinder niemals zu vergessen, dass der Sim Herausforderungen braucht, um das Leben genießen zu können.
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„Simons Garten“ ließ mir einfach keine Ruhe. Ich fand, bei so wenig Einwohnern in der Stadt, sollte man möglichst gut über jeden (und ggf. seinen Garten) informiert sein. So beschloss ich, Simon und seine Familie zu besuchen und dabei einen Blick auf das entsprechende Gelände zu werfen. Bevor ich klingelte, ging ich also zunächst um das Haus herum. Dort stand ein riesiger Zwinger, in dem sich ….
…Tiger befanden? Ich machte einen Satz rückwärts und bei dem Gedanken, dass ich nur wenige Tage vorher dann wohl einer dieser Raubkatzen in der Dunkelheit begegnet war, rutschte mir das Herz in die Hose.
(Diesmal keine Schafe. Aber vielleicht finde ich iwann doch noch welche im Exchange...)
…Tiger befanden? Ich machte einen Satz rückwärts und bei dem Gedanken, dass ich nur wenige Tage vorher dann wohl einer dieser Raubkatzen in der Dunkelheit begegnet war, rutschte mir das Herz in die Hose.
(Diesmal keine Schafe. Aber vielleicht finde ich iwann doch noch welche im Exchange...)
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Eilig ging ich zur Haustür und klingelte. Simons Frau Leyla öffnete und bat mich herein. Als Simon hinzukam, verabschiedete sie sich jedoch ins Schlafzimmer. Sie war einige Jahre älter als Simon und machte gesundheitlich wirklich keinen guten Eindruck auf mich.
Ich schob es zunächst auf ihr Alter, aber als Simon meinen besorgten Blick bemerkte, erklärte er mir, dass Leyla erneut schwanger sei. Mit einem Lächeln fragte er mich, ob er schon mal einen Platz für das Kind in unserer Tagespflege buchen könne. Leyla müsste zwar nicht mehr arbeiten, aber sei sicher froh, wenn sie in ihrem Alter auch einmal ein paar Stunden am Tag Zeit für sich hätte. Trotz des Lächelns auf seinem Gesicht sah ich, dass auch er sich große Sorgen um seine Frau machte. Diese Schwangerschaft war sicherlich nicht mehr geplant gewesen.
Ich schob es zunächst auf ihr Alter, aber als Simon meinen besorgten Blick bemerkte, erklärte er mir, dass Leyla erneut schwanger sei. Mit einem Lächeln fragte er mich, ob er schon mal einen Platz für das Kind in unserer Tagespflege buchen könne. Leyla müsste zwar nicht mehr arbeiten, aber sei sicher froh, wenn sie in ihrem Alter auch einmal ein paar Stunden am Tag Zeit für sich hätte. Trotz des Lächelns auf seinem Gesicht sah ich, dass auch er sich große Sorgen um seine Frau machte. Diese Schwangerschaft war sicherlich nicht mehr geplant gewesen.
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Etwas plump wechselte ich das Thema. "Simon, hab ich richtig geguckt? Hast du Tiger in deinem Garten?“ fragte ich, noch immer etwas ungläubig und vielleicht auch ein bisschen in der Hoffnung, mich verguckt zu haben. „Das weißt du doch, Floris“, antwortete er erstaunt. „Die anderen haben doch neulich den ganzen Nachmittag Witze darüber gemacht.“ Ich kam mir ein wenig doof vor, aber ich konnte mich beim besten Willen nicht erinnern, dass auch nur einmal das Wort Tiger gefallen wäre. „Die Zucht ist mein Job. Mr. Nocturn möchte einen reinweißen haben. Bisher ist mir allerdings nur ein weißer mit schwarzen Streifen geglückt. Möchtest du ihn mal streicheln?“ fuhr er fort und deutete auf ein kleines Fellknäuel, dass gerade ins Wohnzimmer tapste.
„Nein, danke.“ Obwohl der Kleine lange nicht so gefährlich wirkte wie die Großen, musste ich mich erst mal wieder sammeln. „Hast du keine Angst um deine Kinder? Das sind Raubkatzen. Was, wenn sie plötzlich mal Appetit bekommen? Und, by the way, ich glaube, neulich Abend ist einer ausgebrochen.“ Simon lachte. „Mach dir keine Sorgen, Floris. Klar bleiben sie wilde Tiere, aber ich habe sie alle von Hand aufgezogen. Es ist noch nie etwas passiert und normalerweise laufen sie auch nicht frei herum. Als wir auf dem Reiterhof gefeiert haben, hat sich Ole um die Tiere gekümmert und er hatte es etwas eilig, wieder auf das Fest zurückzukehren. Da hat er die Tür wohl nicht richtig verschlossen. Sultan lag auf dem Abtreter vor unserer Haustür, als wir heim kamen.“
„Nein, danke.“ Obwohl der Kleine lange nicht so gefährlich wirkte wie die Großen, musste ich mich erst mal wieder sammeln. „Hast du keine Angst um deine Kinder? Das sind Raubkatzen. Was, wenn sie plötzlich mal Appetit bekommen? Und, by the way, ich glaube, neulich Abend ist einer ausgebrochen.“ Simon lachte. „Mach dir keine Sorgen, Floris. Klar bleiben sie wilde Tiere, aber ich habe sie alle von Hand aufgezogen. Es ist noch nie etwas passiert und normalerweise laufen sie auch nicht frei herum. Als wir auf dem Reiterhof gefeiert haben, hat sich Ole um die Tiere gekümmert und er hatte es etwas eilig, wieder auf das Fest zurückzukehren. Da hat er die Tür wohl nicht richtig verschlossen. Sultan lag auf dem Abtreter vor unserer Haustür, als wir heim kamen.“
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Sein jüngerer Bruder Robin war schon als Kleinkind bei uns in die Tagespflege gegangen. Er hatte ständig voller Inbrunst das Xylophon und damit unser aller Ohren traktiert.
Trotzdem waren sich meine Mädchen schon damals einig gewesen: Später wollten sie ihn heiraten. Beide.
Trotzdem waren sich meine Mädchen schon damals einig gewesen: Später wollten sie ihn heiraten. Beide.
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Mittlerweile war er zu einem noch hübscheren Schulkind herangewachsen und ich musste zugeben, Arizona und Tennessee hatten Geschmack.
Das erinnerte mich daran, dass meine Mädels am nächsten Tag auch Geburtstag haben würden und ich ihnen versprochen hatte, rechtzeitig das Etagenbett aufzubauen. Ich ließ mir von Simon die großen Tiger noch durch’s Küchenfenster zeigen,
dann verabschiedete ich mich und eilte nach Hause, um mein Versprechen einzulösen.
Das erinnerte mich daran, dass meine Mädels am nächsten Tag auch Geburtstag haben würden und ich ihnen versprochen hatte, rechtzeitig das Etagenbett aufzubauen. Ich ließ mir von Simon die großen Tiger noch durch’s Küchenfenster zeigen,
dann verabschiedete ich mich und eilte nach Hause, um mein Versprechen einzulösen.
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Da wir immer viel Platz für die Tageskinder benötigten, hatten wir ein großes Spielzimmer eingerichtet, dass natürlich auch unsere Mädchen ausgiebig nutzten. Dadurch fiel ihr Schlafzimmer jedoch recht klein aus.
Ich fand es trotzdem recht gemütlich.
Ich fand es trotzdem recht gemütlich.
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Am nächsten Tag feierten wir also den Geburtstag der Zwillinge. Es zeigte sich, dass die Mädchen sehr unterschiedlich waren.
Tennessee war eine Sportskanone und trug vorzugsweise Hosen.
Arizona mochte Kleider und liebte Musik.
Abenteuerlustig waren sie jedoch beide, jede auf ihre Art ein Wirbelwind.
Tennessee war eine Sportskanone und trug vorzugsweise Hosen.
Arizona mochte Kleider und liebte Musik.
Abenteuerlustig waren sie jedoch beide, jede auf ihre Art ein Wirbelwind.
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Von nun an bevölkerten neben unseren eigenen und den Tageskindern auch noch deren Freunde unser Haus, die oft bis zum späten Abend blieben. Es herrschte Trubel ohne Ende.
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Auch Solveigs Haus wurde ziemlich voll, denn ihre Hündin Nelli bekam unerwartet Nachwuchs.
Meine „Frauen“ waren allesamt begeistert von den kleinen quirligen Welpen und wollten am liebsten jede einen bei uns aufnehmen. Ich hatte große Schwierigkeiten, mich gegen Malvida durchzusetzen, die sich in vielerlei Hinsicht nicht von unseren Töchtern unterschied. Im Allgemeinen mochte ich ihre naive kindliche Art. In diesem Fall war es jedoch anstrengend, sie davon zu überzeugen, dass wir weder Zeit noch Platz für Haustiere hatten.
Da Weihnachten kurz vor der Tür stand, malte Tennessee dem Weihnachtsmann ein Bild mit einem Hund als Wunschzettel. Ich entschloss mich mit schlechtem Gewissen, die Zeichnung als Stofftier zu interpretieren.
Tennessee war, ehrlich gesagt, zunächst wenig begeistert. Aber schon nach wenigen Stunden hatte sie das Stofftier so in ihr Herz geschlossen, wie ich seinerzeit Malvida. Ich hoffte inständig, dass nicht auch noch der Stoffhund durch einen Trank zum Leben erweckt würde.
Meine „Frauen“ waren allesamt begeistert von den kleinen quirligen Welpen und wollten am liebsten jede einen bei uns aufnehmen. Ich hatte große Schwierigkeiten, mich gegen Malvida durchzusetzen, die sich in vielerlei Hinsicht nicht von unseren Töchtern unterschied. Im Allgemeinen mochte ich ihre naive kindliche Art. In diesem Fall war es jedoch anstrengend, sie davon zu überzeugen, dass wir weder Zeit noch Platz für Haustiere hatten.
Da Weihnachten kurz vor der Tür stand, malte Tennessee dem Weihnachtsmann ein Bild mit einem Hund als Wunschzettel. Ich entschloss mich mit schlechtem Gewissen, die Zeichnung als Stofftier zu interpretieren.
Tennessee war, ehrlich gesagt, zunächst wenig begeistert. Aber schon nach wenigen Stunden hatte sie das Stofftier so in ihr Herz geschlossen, wie ich seinerzeit Malvida. Ich hoffte inständig, dass nicht auch noch der Stoffhund durch einen Trank zum Leben erweckt würde.
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Für mich hielt die Weihnachtsnacht ebenfalls eine Überraschung bereit, allerdings eher eine unerfreulich. Ich war gerade eingeschlafen, als ich von einem merkwürdigen Gekicher wieder geweckt wurde. Zunächst dachte ich an einen Traum, denn vor unserem Ehebett standen zwei lebendige Puppen, so wie ich Malvida zunächst als Kind kennengelernt hatte.
Schnell musste ich jedoch feststellen, dass ich nicht mehr schlief und ich mich meinen beiden Mädchen gegenübersah. Malvida erwachte ebenfalls, schien jedoch von der Gestalt unserer Kinder wenig überrascht. Sie offenbarte mir, dass sie sich ebenfalls durch Willenskraft verwandeln konnte, dies jedoch bisher nie in meiner Gegenwart getan hatte, weil sie glaubte, ich würde ihre simlische Gestalt bevorzugen. Nun, damit hatte sie recht. Und das traf auch auf meine Mädchen zu. Nur schienen sie ihre Form leider nicht selber beeinflussen zu können. Sie wechselten ihre Erscheinung mehr oder weniger willkürlich, häufig jedoch zum gleichen Zeitpunkt, und ich hoffte, Malvida würde ihnen beibringen können, ihre simlische Form zu stabilisieren.
Schnell musste ich jedoch feststellen, dass ich nicht mehr schlief und ich mich meinen beiden Mädchen gegenübersah. Malvida erwachte ebenfalls, schien jedoch von der Gestalt unserer Kinder wenig überrascht. Sie offenbarte mir, dass sie sich ebenfalls durch Willenskraft verwandeln konnte, dies jedoch bisher nie in meiner Gegenwart getan hatte, weil sie glaubte, ich würde ihre simlische Gestalt bevorzugen. Nun, damit hatte sie recht. Und das traf auch auf meine Mädchen zu. Nur schienen sie ihre Form leider nicht selber beeinflussen zu können. Sie wechselten ihre Erscheinung mehr oder weniger willkürlich, häufig jedoch zum gleichen Zeitpunkt, und ich hoffte, Malvida würde ihnen beibringen können, ihre simlische Form zu stabilisieren.
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Auch für Simon Lynfort und seine Familie kam mit der Weihnachtsnacht eine böse Überraschung. Bei der Geburt seiner Tochter starb Leyla. Die Anstrengung der Schwangerschaft war tatsächlich zu viel für ihren altersgeschwächten Körper gewesen. Wir boten Simon an, schon das Baby zu uns in die Tagespflege zu nehmen, doch er wartete damit, bis die Kleine aus dem Säuglingsalter heraus war.
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In Henriettas Kinderheim hatte es auch mehrere Geburtstage gegeben. Lena
und Kosmo
waren nun Teenager und Felix ging schon seit einiger Zeit zur Schule. Er eiferte in allen Dingen seinem großen „Bruder“ und Vorbild Lasse nach. Darin war er eindeutig sehr gut.
und Kosmo
waren nun Teenager und Felix ging schon seit einiger Zeit zur Schule. Er eiferte in allen Dingen seinem großen „Bruder“ und Vorbild Lasse nach. Darin war er eindeutig sehr gut.
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