Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Wohin der Wind mich bringt!

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Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Empty Re: Wohin der Wind mich bringt!

Beitrag  Finplay8 Mi Jan 25, 2012 2:45 pm

Philomenia…

Langsam spazierte ich durch Sunset Valley, beobachtete die Leute und genoss die Wärme, der Sonne, die leidenschaftlich auf mich herunter strahlte. Schule zu schwänzen war mehr als schön, fiel mir in diesem Moment auf, und ich bereute keineswegs mich gegen meine Bildung entschieden zu haben. Ich war einigermaßen glücklich. Alles was mir fehlte war jemand, der mich verstand. Der da war. Der den Platz einnahm, denn meine Eltern füllen sollten. Doch in ein paar Tagen war ich achtzehn und würde schneller weg sein, als sie blinzeln konnten. Wohin ich gehen würde, und was ich tun würde, dass wusste ich noch nicht.
Als ich aufsah, um mich aufs Neue spontan zu entscheiden wo ich hinging, entdeckte ich Cecilia, die mit ihrer neuen Figur neben dem Bistro stand und mich freudestrahlend ansah.
„Hey!“, rief sie und hob die Hand zum Winken. „Philly! Hier bin ich, komm doch mal her.“
Mit einem zierlichen Lächeln ging ich auf sie zu. Cecilia hatte ich schon immer sehr gern gehabt, und früher war ich oft bei ihr und Mason gewesen, wenn ich zu Hause raus musste. Es tat gut mit jemanden zusammen zu sein, der so war wie ich. „Hey, Cecilia.“, begrüßte ich sie freundlich und umarmte sie kurz.
Meine Schwester hob eine Augenbraue. „Wenn ich mich nicht täusche, solltest du dich genau jetzt in der Schule befinden, oder nicht?“ Der freundliche Ausdruck war verschwunden und stattdessen sah sie aus wie eine Lehrerin, wie sie da vor mir stand. Es fehlte nur noch, dass sie mir mit dem Finger drohte.
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree282
Augen rollend sah ich zur Seite und nahm meine typische Abwehrhaltung an. Mit verschränkten Armen und genervten Gesichtsausdruck stand ich vor ihr. „Ich kann tun und lassen, was ich will.“, erwiderte ich trotzig. „Und falls Mum dich geschickt haben sollte, kannst du ihr ausrichten, dass auch du mir nichts zusagen hast.“
Zwischen Cecilias blonden Augenbrauen bildete sich eine tiefe Falte. Sie sog die Luft geräuschlos ein und ließ sie dann zwischen den Zähnen entweichen, dass es wie ein Pfiff klang. „Da ist aber jemand ganz tief in seiner pubertären Phase.“, urteilte sie schmunzelnd.
Wütend warf ich ihr einen Blick. „Das ist keine pubertäre Phase!“ Es schien, als würde nicht einmal meine eigene Schwester mich kennen. Und dabei hatte ich immer gedacht in Cecilia eine Verbündete zu haben, jemand der unaufgefordert für dich da war, aber das was nun vor mir stand, war nicht meine Schwester. Nicht mehr.
Cecilia schien meinen Gedankengang nicht mitbekommen zu haben, denn sie lachte nur leise auf. Freundschaftlich tätschelte sie meinen Arm. „Das haben wir doch alle mal durchgemacht, Philly.“ Sie warf einen prüfenden Blick auf mein Äußeres: „Wobei es bei keinem von uns so extrem war.“
„Was weißt du denn schon vom Leben, Cecilia?“, fauchte ich sie wütend an. Abwertend deutete ich auf ihren Körper. „Du bist doch nicht einmal mehr du selbst. Du hast aufgegeben zu kämpfen und dich damit abgefunden, was du kriegen kannst. Einen alten vereinsamten Mann!“ Tränen der Wut traten in meine blauen Augen. „Ich hatte dich immer als Vorbild, und ich hatte immer gedacht, dass wir uns verstehen. Aber du bist nicht anders als sie. Du bist wie Mum und du bist wie Dad. Ihr perfektes Kind.“
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Für einen Moment sah es aus, als wollte Cecilia weinen, aber dann schien sie sich zu fangen. Mit beweglosem Gesichtsausdruck nickte sie. „Wenn du das so sehen willst, gerne Philomenia. Aber vielleicht solltest du dir an deine eigene Nase fassen. Findest du nicht, dass du eine ziemliche Show abziehst?“ Sie schnaubte verächtlich. „Du kannst keinen Menschen dazu zwingen dich zu sehen, egal wie sehr du es versuchst.“
„Ich will gar nicht mehr gesehen werden.“, erwiderte ich kalt. „Das einzige was ich hier tue, ist meine Zeit abzusitzen, wie in einem Gefängnis. Und dann verschwinde ich, hörst du? Ich packe meine Sachen und fang an zu leben. Und ich schwöre bei Gott, dass du mich nie wiedersehen musst.“ Kopfschüttelt drehte ich mich um und eilte davon. Ich wusste nicht wohin und dank den Tränen sah ich auch nichts. Aber ein Plan nahm langsam Gestalt an in meinem Kopf. Vielleicht würde ich jetzt schon gehen. Warum nicht?

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Beitrag  Finplay8 Mi Jan 25, 2012 3:12 pm

Noah…

Lotta warf mir einen prüfenden Blick zu. „Ich weiß ja nicht, ob ich dich reinlassen soll.“
„Nun lass mich schon rein.“, erwiderte ich wütend. Ich war es gewohnt, dass man mir gab, was ich wollte und nur Lotta machte immer wieder ein Spiel daraus. „Ich hab dir meine ganzen Bonbons gegeben und du hast gesagt, dass ich dafür heute zu mir nach Hause kommen darf.“
„Du lügst doch auch immer.“, hielt sie mir grinsend vor, bevor sie sich einen der eben genannten Bonbons in den Mund steckte und still und leise darauf herum lutschte.
Ich kniff die Augen zusammen und hob drohend die Faust, um ihr Angst zu machen, doch es kümmerte sie nicht einmal. „Na gut.“, änderte ich sekundenschnelle meine Antwort. „Ich will auch gar nicht reinkommen.“
„Dann ist ja gut.“ Sie sprang von der Mauer, vor ihren Haus, schnappte sich ihren grünen Schulranzen und wollte zur Gartentür hinein, mich wahrhaftig stehen lassen, Ganz alleine.
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Es war ungewohnt für mich, nicht gleich das zu bekommen, was ich mir wünschte. Die anderen Kinder in der Schule hatten zu große Angst vor mir, als dass sie sich trauen würden mir ein Widerwort zu geben. Nur Lotte war anders. Seit dem sie den ersten Tag in unsere Klasse gestolpert war. War sie anders. Nicht nur, dass sie anders und fast merkwürdig aussah, mit ihren strohblondem Haar und der sehr dunklen Haut, nein sie benahm sich auch noch anders. Sie trug zwar ein hübsches grünes Kleid, mit Rüschen und Schleifen, aber gleichzeitig kaute sie gelangweilt auf einem Grashalm herum. Und da nirgendwo anders ein Platz hatte sie sich ohne Aufforderung neben mich gesetzt und mir von Anfang an gezeigt, dass sie eben anders war.
„Ich will mitkommen, Lotta.“, murmelte ich halblaut. Während ich zu Boden sah, konnte ich aus den Augenwinkeln erkennen wie sie grinste und dabei eine Zahnlücke entblößte.
Sie hielt mir die Gartentür ein Stück auf. „Na komm.“, meinte sie freundlich und zog mich an der Hand herein. „Ich mach doch nur Spaß. Komm rein und ich zeig dir mein neustes Spielzeugauto.“
Ich folgte ihr in das große Haus, konnte meinen Blick aber nicht von ihr abwenden. So ein tolles Mädchen wie sie, hatte ich noch nie getroffen. Überhaupt war sie der einzige Mensch, den ich wirklich leiden konnte.
„Lotta?“ Ich blieb stehen und zwang sie damit ebenfalls stehen zu bleiben.
Fragend sah sie mich an, nachdem sie ihren Ranzen in die Ecke gepfeffert hatte. „Was gibt’s?“
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Ich zitterte am ganzen Körper, aber ich hatte mir von Anfang an vorgenommen ihr heute diese Frage zu stellen. So ein tolles Mädchen wie sie, durfte ich nicht einfach gehen lassen, hatte mein Vater gesagt. Nur deswegen war ich zu ihr nach Hause mitgekommen, denn zu Hause gab’s frische Kekse. „Ich wollt dich eigentlich fragen, ob du mich später vielleicht heiraten willst?“
Eine große Frau, die ich erst jetzt bemerkte, kicherte hinter vorgehaltener Hand, was Lotta aber nicht wahrzunehmen schien. Sie sah mich einen Moment nachdenklich an.
„Na gut.“, war ihre simple Antwort, dann lächelte sie. „Aber nur wenn du mich ein schickes Auto kaufst und ein Haus baust und mit mir einmal um die Welt reist.“ Sie streckte mir ihre Hand entgegen.
„Abgemacht!“, erwiderte ich lächelnd und schlug ein. Nachher würde ich meinem Vater sagen, dass man sich gar nicht küssen musste, wie er es mir prophezeit hatte, denn das fand ich echt eklig.
Die Frau, die genau so aussah wie Lotta, nur in groß strich ihr lächelnd über das Haar. „Na, ihr beiden, habt ihr Hunger nach einer aufregenden Verlobung?“ Sie zwinkerte mir zu und ich fand sie sofort nett.
„Oh ja, Mummy.“, jubelte Lotta, bevor sie sich nochmal zu mir drehte. „Meine Mama kocht nur mit dem Gemüse aus unseren Garten, das schmeckt prima. Das musst du UNBEDINGT probieren, Noah.“
Begeistert nickte ich und folgte ihr in die Küche. Zum ersten Mal benahm ich mich wirklich gut.

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Beitrag  Finplay8 Do Jan 26, 2012 5:02 pm

Philomenia…

Ein wenig nervös stand ich vor der alten blauen Tür, des kleinen Häuschens. Ich atmete tief durch, versuchte meine Gedanken und meine Atmung zu kontrollieren, egal wie schwer es mir fiel.
Ich drückte auf den etwas verrosteten Klingelknopf und hörte das gedämpfte Geräusch von drinnen. Gleich darauf ertönten Absätze, die sich langsam auf die Tür zu bewegten. Nachdem die Tür geöffnet wurde, sah meine Stiefschwester Melanie mich überrascht an. „Philly!“
„Hey Melanie.“, begrüßte ich sie mit einem vorsichtigen Lächeln. „Du hattest doch gesagt, dass ich immer zu dir kommen kann, wenn etwas ist.“ Ich öffnete die Arme, wie eine Willkommens Geste. „Da bin ich.“
„Ja, äh…komm rein.“ Verwirrt trat sie einen Schritt zur Seite und ließ mich in ihr kleines Haus eintreten. Melanie sah etwas abwesend aus, als sie so da stand und sich umsah, als sei sie selber zum ersten Mal hier. Auf den kleinen Tisch, der das Esszimmer symbolisieren sollte, stand ein schwarzer Laptop und geöffnet war ein Schreibprogramm. Anscheint hatte sie meinen Blick bemerkt, denn sie lachte leise. „Ich schreibe an einem Roman.“, erklärte sie freundlich. „Noch bin ich nicht besonders weit, aber ich denke dass wird.“
Ich nickte, wandte den Blick wieder ab und versuchte mich voll und ganz auf Melanie zu konzentrieren. Sie war meine einzige Chance da weg zu kommen, noch bevor ich achtzehn wurde. „Du hattest doch gesagt, dass du immer ein offenes Ohr für mich hast und mir hilfst, wenn ich deine Hilfe brauche, oder?“ Melanie nickte abwartend. „Jetzt brauch ich dringend deine Hilfe.“
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„Und wofür?“, fragte sie misstrauisch. Sie deutete auf die kleinen Sofas, die in der einen Ecke standen. „Möchtest du dich setzen oder etwas essen oder trinken?“
„Nein.“, erwiderte ich mit einer hektischen Handbewegung, bevor ich wieder zum Thema zurückkam. „Ich kann nicht mehr zu Hause wohnen, Melanie.“, platzte ich gleich mit der ganzen Wahrheit heraus. „Kann ich bitte hier wohnen?“ Als ihr Ausdruck zu entsetzt wechselte, beeilte ich mich ihr Honig um den Mund zu schmieren. „Ich schwöre dir, dass du mich gar nicht bemerken wirst! Ich mache den Haushalt und schlafe hier, ansonsten arbeite ich im Wellness Center, verdien mir so auch noch etwas Geld für die Miete und bin kaum zu Hause. Du wirst mich nicht einmal bemerken, dass verspreche ich!“ Bittend sah ich sie an.
„Philly…“ Melanie seufzte einmal laut und kratzte sich unbeholfen an ihrem Kopf. Sie schien nachdenklich und nicht ganz bei der Sache, als wenn sie etwas anderes noch viel mehr beschäftigte. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.“, murmelte sie unbehaglich. „W-was ist denn zu Hause los, dass du nicht bleiben kannst?“
Wütend verschränkte ich die Arme vor der Brust und ging in dem kleinen Raum hin und her. „Sie machen mich wahnsinnig, alle samt!“, spukte ich unsanft heraus. „Ob ich nun da bin oder nicht, kümmert sie doch gar nicht. Mum hat nur Noah vor Augen und Dad arbeitet. Und wenn er zu Hause ist verbringt er Zeit mit seinem großen Jungen.“ Verächtlich lachte ich. „Ich will einfach nicht da bleiben.“
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Melanie seufzte abermals. Eine Falte hatte sich auf ihrer makellosen Stirn gebildet. „Und was ist mit Cecilia?“ Sie registrierte mein Augenrollen mit einem hilflosen Schulterzucken. „Ich weiß doch auch nicht!“
„Bitte, Melanie.“, bettelte ich mit gefalteten Händen. „Ich tue alles was du willst! Ich…ich räum hier für dich auf und ich zahl Miete und…und ich koche! Ich kann einigermaßen gut kochen…Aber bitte, bitte schick mich nicht zurück zu Mum und Dad. Da kann ich nicht bleiben. Und zu Cecilia kann ich auch nicht.“
Melanie nickte, schüttelte anschließend aber wieder den Kopf. „Du kannst hier zurzeit nicht wohnen, Philomenia. Ich habe momentan…eine Menge Probleme. Ich kann nicht auch noch einen Teenager erziehen.“
„Du musst mich nicht erziehen. Außerdem werde ich in ein paar Tagen sowieso achtzehn und dann hau ich ab, versprochen.“ Ich machte mich so klein wie möglich um möglichst schutzlos zu wirken. „Bitte!“
Melanie seufzte leise. „Na gut! Ich werde mit Dad darüber reden, aber versprechen kann ich dir nichts!“
Damit musste ich erst einmal auskommen. „Danke, Melanie! Du bist die Beste.“ Ich umarmte sie sanft.

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Beitrag  Finplay8 Do Jan 26, 2012 5:30 pm

Mick…

Ich brachte den Müll raus, nachdem ich Kelly gezwungen hatte sich endlich einmal etwas Ruhe auf der Couch zu gönnen. Seit Noah so oft bei den Donaldsons war, konnte ich es nicht mehr so verantworten, dass sie so viel tat in der Familie. Dass mit Philomenia belastete sie zunehmend und auch Cecilias Zukunft bereitete ihr Bauchschmerzen. Dass ich ihr bei all dem so gut wie nicht helfen konnte, betrübte mich.
„Hey, Dad.“, holte meine Tochter Melanie mich aus meinen Gedanken, als sie gerade den Weg entlang ging. Sie sah gut aus, auch nach dem Tod ihres Verlobten. Sogar etwas Glanz hatten ihre Augen wiederbekommen.
„Melanie!“ Überrascht ließ ich die Zeitung in die Mülltüte gleiten und umarmte meine Tochter erfreut. „Wie schön dich zu sehen, Kleines. Wie geht es dir denn?“
„Gut.“ Sie warf mir ein überzeugendes Lächeln zu. „Ich habe gerade die letzten Sachen aus Gobias Haus ausgeräumt, zusammen mit Theo. Und da dachte ich, dass ich dich gleich besuchen kann.“
„Das freut mich sehr.“ Ich nickte mir selber zustimmend zu und deutete dann auf das Haus. „Willst du reinkommen? Kelly hat vorhin gerade frische Kekse gemacht, sind super lecker.“
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„Nein, nein.“, wehrte sie freundlich ab. Ihr Gesicht wurde ernst, als sie mich nun nachdenklich ansah. „Philomenia war heute bei mir.“, erklärte sie sanft. „Sie hat mich gebeten bei mir einzuziehen.“
Erschrocken sah ich sie an. Natürlich hatte ich auch selber bemerkt, dass Philomenia sich hier kaum noch wohlfühlte, aber ich hatte es für eine reine Teenagerphase gehalten. Dass sie jetzt sogar ausziehen wollte, bedrückte mich, schließlich war sie meiner Tochter. „Gut, dass du es nicht im Beisein von Kelly erzählt hast.“, bedankte ich mich mit einem nervösen Blick in Richtung Haus. „Sie ist nicht mehr die Jüngste und das Kind macht ihr schon so Sorgen genug.“ Ich seufzte leise und richtete mich wieder an Melanie, die mit unschlüssiger Miene neben mir stand. „Und warum möchte sie bei dir einziehen?“
„Sie hat gesagt, dass sie nicht bei dir und Kelly bleiben kann, weil sie sonst verrückt wird.“ Verlegen sah sie zur Seite, nur um einmal kurz Luft zu holen, und das Wort dann wieder an mich zu richten. „Dad, ich will euch nicht anklagen, auf keinen Fall! Ich will nur…nur einen Anstoß zu denken geben. Vielleicht ist es besser…“
„ Nein.“, unterbrach ich sie unsanft. „Philomenia kann nicht bei dir einziehen, Melanie. Dass würde Kelly nicht verkraften, denn sie liebt dieses Mädchen.“ Ich fuhr mir durch das inzwischen ergraute Haar. „Es ist momentan nicht einfach mit ihr, aber ich denke dass Kelly und ich das hinbekommen werden.“
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Obwohl meine zweitälteste Tochter nickte, sah ich in ihren blauen Augen, die meinen wie ein Ei dem anderen glichen, dass sie nicht wirklich daran glaubte. Und ich konnte sie verstehen.
So einen schwierigen Teenager wie Philomenia hatte ich noch nie gesehen und gewappnet war ich dafür auch nicht. Nicht einmal die starke Cecilia hatte etwas bei ihr erreichen können, wie sollten Kelly und ich das tun?
„Aber vielleicht tut ein wenig Abstand zwischen euch dreien mal gut.“, gab sie mir zu denken. Liebevoll strich sie mir über den Arm. „Hör zu, Dad. In ein paar Tagen ist sie sowieso erwachsen, und wenn du sie bis dahin hier einsperrst, wird sie sich so schnell aus dem Staub machen, wie sie nur kann.“
Ich wusste, dass sie Recht hatte, aber Kelly würde ich das trotzdem nicht antun können. „Tut mir leid, Melanie.“, entschuldigte ich mich. „Aber Philomenia muss hier bleiben. Und hiermit ist das Thema für mich beendet.“
Als ich an ihr vorbei sah, entdeckte ich einen roten Schatten hinter unserem Apfelbaum und war mir sicher, dass wir von einer pubertären Tochter belauscht worden waren. „Ich werde jetzt reingehen, kommst du mit?“
Sie schüttelte den Kopf und mit einem ergebenen Lächeln wandte sie sich ab. „Wir sehen uns Dad.“

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Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Empty Re: Wohin der Wind mich bringt!

Beitrag  Finplay8 Fr Jan 27, 2012 6:56 pm

Kelly…

Unruhig streifte ich vor dem Fenster hin und her, warf immer mal einen Blick durch die sauberen Fensterscheiben und versuchte mir keine allzu großen Gedanken zu machen.
„Das Kind ist fast achtzehn.“, erinnerte Mick mich, der unbemerkt die Treppe herunter gekommen war. Er hatte Noah ins Bett gebracht und hatte noch das Buch, was er ihm vorgelesen hatte in der Hand.
Ich nickte, ohne mich zu ihm umzudrehen. „Ich weiß wie alt meine Tochter ist, Mick. Vielen Dank.“ Durch meine Nervosität wurde ich leicht bissig, ohne dass ich das wollte. Ich seufzte bedrückt. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht so anfahren…aber….ich mach mir einfach Sorgen. Sie sollte seit einer halben Stunde zu Hause sein, und erreichbar ist sie auch nicht auf ihrem Handy.“
Mick ergriff meine Hüfte und zog mich eng an sich. Liebevoll küsste er meinen Hals. „Philomenia macht gerade eine ziemlich pubertäre Phase durch. Lass ihr diesen Freiraum.“
„Kann ich nicht.“, erwiderte ich wütend und drehte mich in seiner Umklammerung unsanft um. „Ich mache mir Sorgen um meine Tochter! Was ist wenn sie auf die schiefe Bahn gerät? Drogen? Kriminalität?“
Mick lächelte, aber als er meinen aggressiven Blick sah, wurde seine Miene neutral. „Wahrscheinlich steht sie mit ihrer Gitarre vor dem Theater und spielt für kleines Geld.“ Fragend sah ich ihn an. „Das macht sie öfters. Ich habe sie schon oft da gesehen und muss sagen, sie ist wirklich gut.“
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„Du meinst, sie ist kreativ?“, hakte ich überrascht nach. Wieder wurde mir vor Augen geführt wie wenig ich meine Tochter doch kannte. „Wann hat sie sich so von mir entfernt, Mick?“, fragte ich bedrückt.
Sanft ergriff er meine Hände, war mir der Halt, den er versprochen hatte zu sein, als wir heirateten. „Sie hat sich nicht von dir entfernt.“, versuchte er mich zu beruhigen. „Sie macht nur eine Phase durch.“
„Mick, das ist keine Phase mehr.“ Tränen standen in meinen Augen und ich versuchte sie erfolglos weg zu blinzeln. „Irgendetwas müssen wir falsch gemacht haben! Sie hasst uns. Sie will nicht hier wohnen, ich spüre dass doch.“ Auf seinen Blick, der betroffen zur Seite ging, wusste ich, dass ich Recht hatte. „Ich hab gesehen wie du und Melanie geredet hab.“, erklärte ich leise. „Sie will bei Melanie einziehen richtig?“
Mick nickte entschuldigend. „Ich wollte dich schonen, deswegen habe ich nichts gesagt.“
„Ich weiß“. Erwiderte ich, seufzte tief und vergrub mein Gesicht an seiner Schulter. „Ich bin so schrecklich froh, dass ich dich habe. Ohne dich würde ich dass alles hier nicht durchstehen.“
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„Du bist eine sehr gute Mutter, Kelly.“, flüsterte er in meinem Haar und selbst wenn er das nur so gesagt haben sollte, die tröstlichen Worte machten mich glücklich. „Schau doch mal wie Noah gedeiht. Ja, er ist wirklich manchmal eine kleine Verzogene Göre, aber im Grunde ist er ein guter Mensch, wie alle deine Kinder.“
Ich nickte und dachte an Cecilia, die einen guten Job hatte, ein eigenes schönes Leben lebte. Und ich dachte an meinen kleinen Noah, der jetzt schon seine große Liebe gefunden zu haben schien. Nur Philomenia passte nicht in das Bild. Nicht mehr. Früher war sie so ein liebes, nettes Mädchen gewesen.
„Lass ihr Zeit.“, bat er mich, ohne zu drängen. „Sie muss jetzt so sein, wie sie ist. Aber sie wird zurückkehren, da bin ich mir sehr sicher.“ Liebevoll schloss er seine Arme noch enger um mich. „Sie ist und bleibt deine Tochter, dass weißt du doch. Und als ihre Mutter wirst du immer da sein.“
Bevor ich etwas erwidern konnte, hörte ich wie ein Auto in unsere Garage fuhr. Erschrocken löste ich mich von Mick und trat ans Fenster. „Sie ist da.“, murmelte ich halblaut. „Ich werde kurz mit ihr reden.“
Mick nickte, machte eine ausladende Geste zur Tür und sah mir hinter her, wie ich verschwand.


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Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Empty Re: Wohin der Wind mich bringt!

Beitrag  Finplay8 Fr Jan 27, 2012 8:40 pm

Philomenia hatte sich mit ihrer Gitarre auf dem Rasen nieder gelassen und spielte leise und verträumt vor sich hin. Sie sah aus wie mein kleines Mädchen, wie sie da saß und einfach nur für sich spielte.
„Hey, Liebling“, flüsterte ich leise, dass sie sich nicht erschreckte. Aber sie schien mich völlig zu ignorieren. Leicht fröstelnd rieb ich mir die Arme, noch wollte ich nicht aufgeben. „Willst du nicht reinkommen?“
„Nein.“, erwiderte sie tonlos und spielte weiter ihre wunderbare Melodie auf der Gitarre die sie sich von ihrem eigenen Geld gekauft hatte. Es war eine unbekannte Melodie.
„Hast du das selber komponiert?“, fragte ich also leise. „Es klingt wirklich wunderbar, ich wusste nicht…“
„Du weißt gar nichts von mir.“, unterbrach sie mich so kalt, dass ich leicht zusammen zuckte. Sie legte ihre Hände auf die Seiten ihrer Gitarre, so dass die Melodie sofort verstummte.
Nervös knetete ich meine Hände. „Ich weiß, dass du mich momentan …hasst.“ Es fiel mir sehr schwer dieses Wort auszusprechen, aber es half nichts. „Aber lass uns doch wenigstens einmal miteinander reden, Liebling.“
„Warum?“, fragte sie wütend und sah mich das erste Mal seit langer Zeit an. „Was bringt es miteinander zu reden? Wir beide sind wie Feuer und Wasser, Mum. Wir werden nie zueinander finden. Nicht so.“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree292
„Was meinst du mit ‚Nicht so‘.“, fragte ich leise.
Philomenia legte ihre Gitarre zur Seite und erhob sich. Mit bedrückten Gesicht, in dem ich auf einmal so viel Schmerz lesen konnte, sah sie mich an. „Du warst nie für mich da Mum! Für dich gab es immer nur Cecilia oder Noah! Ich bin irgendwo dazwischen gerutscht.“ Als ich etwas einwenden wollte, schüttelte sie den Kopf und zwang mich mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Zuerst war es Cecilia, und euer merkwürdiger Streit, der alles auseinander gerissen hat. Jedes Mal wenn ich etwas sagen wollte, etwas erzählen wollte, warst du beschäftigt oder zu traurig deswegen. Ich hab alles in mich hineingefressen, weil ich dich nicht noch mehr bedrücken wollte. Als ihr euch dann vertragen habt, dachte ich wirklich jetzt würde alles gut werden, dass ich nun endlich an der Reihe war in deinem Leben auch mal die Nummer Eins zu sein, aber es wurde gar nichts gut!
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree293
Noah kam auf die Welt und ihr hörtet auf mich zu sehen. Ich war unsichtbar für euch Mum!“ Tränen rannen über ihre geschminkten Wangen und hinterließen schwarze Spuren. „Und jetzt willst du mir etwas von einer glücklichen Familie erzählen? Willst mit mir reden und alles klären? So als hätten wir nur eine Meinungsverschiedenheit? Nein, Mum. So leicht ist es nicht.“
Eine Weile bliebe s still zwischen uns beiden. Ich stand da, wie vor den Kopf gestoßen und sah wie meine Tochter innerlich verbrannte vor Schmerz, und mir ging es nicht anders. In diesem Moment sah ich all die Situationen vor meinen inneren Augen vorbei ziehen, spürte ihr Leiden und wünschte ich hätte jedes Mal anders gehandelt. Aber ich konnte die Zeit nicht zurückdrehen, egal wie gern ich es wollte.
„Es tut mir so unendlich leid.“, flüsterte ich mit gebrochener Stimme. „Ich hatte keine Ahnung, Philomenia.“
Sie nickte, aber ihr Blick war versucht mit Hass. „Und genau das ist es, Mum.“, flüsterte sie leise. „Du hast keine Ahnung von irgendetwas. Lass mich einfach in Ruhe. In zwei Tagen werde ich Achtzehn und dann bin ich für immer weg. Verschwinde endlich aus deinem Leben und du kannst heile Familie spielen.“
Bevor ich noch Einwände bringen konnte, hatte sie sich ihr Schmuckstück geschnappt und eilte eilig zum Auto. Ich konnte ihr nur noch nachsehen und mich hassen, für das was ich getan hatte.


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Beitrag  Finplay8 Fr Jan 27, 2012 9:03 pm

Noah…

„Und deine Schwester ist jetzt weg?“ Lotta sah mich fragend an, während sie mit einem Auge immer noch den Käfer auf ihrer dunklen Hand beobachtete.
Ich nickte gleichgültig. Ich war froh, dass Philomenia endlich weg war, denn jetzt würde ich mit Sicherheit ihr großes Zimmer bekommen und nicht mehr in dem kleinen wohnen wo kaum etwas hereinpasste! „Sie hat heute Geburtstag, aber bevor wir den Kuchen essen konnten oder sie die Kerzen ausgepustet hat, ist sie abgehauen.“
Lotta ließ den Käffer auf die andere Hand krabbeln. „Und warum hat sie nicht mit euch gefeiert?“
„Was weiß denn ich.“, antwortete ich genervt. Nun saßen wir schon eine Stunde hier draußen, ließen den Käfer, den wir Ralf genannt hatten, zwischen uns hin und her laufen und redeten über meine Familie. Ich konnte Lotta wirklich sehr gut leiden, sie war meine beste Freundin für immer und später würde ich sie mit Sicherheit auch heiraten, aber dass sie immer so viel wissen wollte, nervte mich auf die Dauer.
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree294
Lotta warf mir ein Lächeln zu, das jeden Tag ein Kribbeln in meinem Bauch verursachte. „Sei doch nicht immer so schnell garstig.“, bat sie mich lieb. Lotta war nie böse auf mich, dass verwunderte mich manchmal. „Ich will nur wissen warum Philly einfach so ihre Familie verlässt, und abhaut. Ich meine, mein großer Bruder wird auch bald achtzehn, aber er sagt er will noch eine Weile bei uns wohnen bleiben.“
Ich dachte eine Weile darüber nach. „Sicher ist sie gegangen weil Mum und sie immer gestritten hatten.“, schlussfolgerte ich ohne jegliche Emotionen. „Mum hat heute auch nicht besonders viel gelacht.“
„Bestimmt fehlt Philly ihr.“ Lotta hob den Blick und sah zum Haus, dass in der Dunkelheit leuchtende Lichtkegel auf den Rasen warf. „Ich würde meine Tochter vermissen, wenn sie einfach abhauen würde.“
„Dass weißt du doch gar nicht.“, erwiderte ich lachend. „Du hast ja gar keine Tochter, Lotta.“
„Sei nicht so ein Dummkopf, Noah.“, murmelte sie leicht verstimmt und erhob sich. „Ich meine doch wenn ich eine hätte! Und später werde ich mit Sicherheit eine bekommen.“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree295
Ich hatte mich ebenfalls erhoben und stand nun vor ihr und sah sie belustigt an. „Wirklich?“
„Ja, natürlich.“ Mit verschränkten Armen stand sie vor mir. „Wenn mich ein Mann heiraten will, dann muss er mir ein Haus kaufen, und ein Auto, und ein paar Kinder. Ich will nämlich ganz viele Kinder!“ Sie beugte sich zu mir rüber, so dass sie mir ins Ohr flüstern konnte: „Und wenn ich ehrlich bin, wünsche ich mir, dass du dieser Mann bist, Noah.“ Ich konnte sie grinsen fühlen.
Ich war schrecklich froh, dass es dunkel war, so dass niemand meine roten Wangen sehen konnte, denn das wäre sehr peinlich gewesen. Wie ein Mann zuckte ich die Schultern. „Mal sehen was sich da machen lässt!“
Lotta kicherte und fiel mir im nächsten Moment unerwartet um den Hals. „Du Dummkopf! Natürlich werden wir später heiraten. Du hast es mir versprochen, als du das erste Mal bei mir zu Hause warst.“
Immer noch etwas benommen von dem schönen Gefühl, dass sich eingestellt hatte, als sie mich umarmte, nickte ich. „Ja. Ich erinnere mich.“ Ich räusperte mich verlegen. „Na gut, dann werden wir beide eben heiraten.“
Sie grinste. „Ich muss jetzt nach Hause. Wir sehen uns morgen Noah. Und grüß deine Mutter.“

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Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Empty Re: Wohin der Wind mich bringt!

Beitrag  Finplay8 Fr Jan 27, 2012 9:42 pm

Haushalt 2 Clade / Frio
(Cecilia / Connor)


Cecilia…

„Sie ist einfach ausgezogen. Ohne ein Wort zu sagen.“ Ich war immer noch geschockt, dass meine Halbschwester einfach ihre Sachen gepackt hatte und ohne ein weiteres Wort abgehauen war. „Kannst du dir das vorstellen? Kannst du dir vorstellen, dass man so egoistisch sein kann? Denkt sie nicht auch mal an Mum?“
„Anscheint nicht.“, war Connor unbeteiligte Antwort, bevor er noch einmal von seinem Brot abbiss.
So lief das seit einigen Wochen. Connor beschäftigte sich seit seine Haare ergraut waren nur noch mit sich selber und seiner Arbeit. Er schrieb nun einen Roman, war der Meinung, dass das sein Lebenswerk werden würde. Ich war nur noch seine Freundin, die für ihn kochte und mit ihm das Bett teilte.
Ich seufzte innerlich. „Und wie war dein Tag, Liebling?“, versuchte ich ihn zu einem Gespräch zu zwingen.
Connor schnaubte verächtlich. „Wie jeder andere Tag auch, Cecilia. Ich saß hier zu Hause, hab an meinem Roman geschrieben und nur Pausen für die Toilette und fürs Essen. Was glaubst du denn?“ Er rollte mit den Augen, was mich fast dazu bewegte einen anderen Ton anzuschlagen.
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree297
Aber ich beherrschte mich, setzte ein zuckersüßes Lächeln auf und nickte. „Das hört sich…entspannt an.“ Mit gesenktem Kopf speiste ich mein Abendessen weiter und machte mir Gedanken über Philomenia.
„Das ist nicht deine Sache.“, murmelte er schließlich, als würde er meine Gedanken gelesen haben. Connor seufzte, und rieb sich zufrieden den Bauch, der Teller war leer. „Ja, das ist deine Familie. Aber nein, du bist nicht für sie verantwortlich. Kümmere dich lieber um deine eigene Familie.“ Er ergriff meine Hand und für einen Moment schien die Liebe, die er früher einmal für mich empfunden hatte, wieder aufzuflammen.
Ich nickte, etwas benommen von der liebevollen Geste und ein Lächeln stahl sich auf mein gerundetes Gesicht. „Du hast recht.“, erwiderte ich und betrachtete für einen Moment den Verlobungsring, den Connor mir vor gut vier Wochen angesteckt hatte. „Ich sollte mich auf meine eigene, kleine Familie konzentrieren.“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree298
Connors Hand ließ mich los, er nickte und erhob von seinem Platz. „Dann haben wir das ja geklärt.“ Etwas lieblos drückte er mir einen schnellen Kuss auf das blonde Haar, dass ich ihm zu liebe wieder offen trug. „Ich werde mich noch eine Weile um meinen Roman kümmern.“, erklärte er, dass so viel hieß wie: Ich werde heute wohl im Arbeitszimmer schlafen, als mach dir keine Hoffnungen auf liebevolle Stunden.
Leise stöhnend erhob ich mich ebenfalls, nahm einen Teller vom Tisch und stellte ihn in den Geschirrspüler. „Wie wäre es denn wenn wir heute einen Film zusammen ansehen würden? Ich hab gehört heute kommt eine tolle Dokumentation über Schriftsteller.“, versuchte ich ihn zu locken, wie ich es immer tat.
Doch Connor schüttelte den Kopf. „Nein, heute wirklich nicht, Liebes.“ Er lächelte mich entschuldigend an. „Du weißt doch, dass ich meine ganze Zeit für den Roman brauche, Cecilia. Dass ist mein Lebenswerk.“
„Ich weiß.“ Seufzend stellte ich den zweiten Teller ebenfalls in den Geschirrspüler und schenkte ihm ein Lächeln. „Geh schon nach oben und verwirkliche deinen Lebenstraum. Aber mach nicht so lange!“
„Nein, natürlich nicht.“ Er zwinkerte mir zu und beeilte sich nach oben zu kommen. Keine fünf Minutenspäter hörte ich das Ticken der Tastatur unseres Computers.




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Beitrag  Finplay8 Fr Jan 27, 2012 10:27 pm

Am nächsten Tag ging ich nach der Arbeit nicht gleich nach Hause. Ich wusste das Connor um die Mittagszeit am liebsten seine Ruhe hatte, und wenn ich unten im Haus herumwühlte, machte ihn das nervös. Also suchte ich mir bis zum Nachmittag einen anderen Platz. In den letzten Tagen war ich oft bei meiner Mutter gewesen, aber heute wollte ich unbedingt zu Mason. Denn seit er mit Bella in die Nachbarschaft gezogen war, sahen wir uns nicht mehr so oft. Ich freute mich sehr für ihn, aber gleichzeitig vermisste ich ihn auch.
Bella öffnete mir die Tür, mit ihrem typischen glücklichen Lächeln auf dem Gesicht. „Hallo Cecilia.“, begrüßte sie mich freundlich wie immer. „Schön, dass du mich besuchst, komm doch rein.“
Ich lächelte und schlüpfte hinter ihr in das Holzhaus, dass sie nun ihr Eigen nannten. Es war groß, nicht besonders schön und sehr Natur belassen. „Schön habt ihr es hier.“
Bella folgte meinen Blick und lächelte erfreut. Doch in ihren hübschen, curryfarbenen Augen versteckte sich ein verräterischer Glanz. „Wir haben ein bisschen was an Geld geerbt, von meinem Vater.“ Sie räusperte sich. „Und in dieses Haus habe ich mich sofort verliebt. Wir müssen noch viel machen, aber es wird wundervoll.“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree299
Da konnte ich ihr nur zustimmen. Denn schon allein durch die Liebe, die unter diesem Dach wohnte, würde es ein wunderschönes zu Hause werden. „Wie geht es dir denn?“ Ich sah Bella fragend an, denn ich hatte sehr wohl mitbekommen, dass ihr Vater vor einer geraumen Zeit das Zeitliche gesegnet hatte. Und von Mason hatte ich gehört, wie sehr sie an ihm gehangen hatte. Ebenfalls ein Grund warum Mason so schnell mit ihr zusammen gezogen war. Er liebte sie mehr als alles andere, das war mir klar geworden.
„Ganz gut, eigentlich.“, erwiderte sie mit einem zierlichen Lächeln. „Masons versucht mich jeden Tag aufzumuntern. Er ist so ein liebevoller, hilfsbereiter Mensch.“ Ihr Blick wanderte kurz zur Treppe, bevor sie mich wieder ansah. „Und wie geht es dir, Cecilia? Ich hab gehört du hast dich verlobt?“
Ich nickte, hob meine Hand und präsentierte ihr kurz meinen Verlobungsring. „Ja, Connor hat mich gefragt und ich habe ja gesagt.“ Das Lächeln in meinem Gesicht fühlte sich nicht mehr so glücklich an, wie vor vier Wochen, aber ich schob es beiseite. „Ich wollte auch eine Feier machen, aber du kennst ja Connor.“
Bella registrierte den Ring mit einem leicht neidvollem „Oh“ Dann sah sie mich etwas zögernd an. „Und es läuft immer noch so gut wie zu Anfang?“ Als sie meinen irritierten Blick bemerkte, fügte sie rasch hinzu: „Tut mir leid, ich wollte nicht so…aufdringlich sein. Ich hab nur…ich meine…ich…“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree300
Mason kam die Treppe herunter gepoltert. Er trug noch seine Arbeitskleidung. „Cecilia! Was machst du denn hier?“ Die letzten Treppenstufen nahm er mit einem Sprung und stürmte dann auf mich zu, um mich zu umarmen. „Toll dass du vorbei gekommen bist! Wie geht es dir?“
Bella warf mir einen letzten entschuldigenden Blick zu. „Ich werde dann mal das Abendessen vorbreiten. Möchtest du zum Essen bleiben?“ Sie sah mich fragend an.
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Bella.“ Dann wandte ich mich wieder an Mason. „Mir geht’s gut und dir Bruderherz? Du hast ja ein wahres Prachtstück an Land gezogen.“
Mason lachte leise auf und sah dann verträumt auf seine Liebste. „Ich weiß, besser hätte ich es gar nicht treffen können. Bella ist wundervoll und…einzigartig. Ich liebe sie, Cecilia.“
„Das ist schön.“, antwortete ich lachend. „Aber eigentlich habe ich dein Haus gemeint, Mason.“
Leicht errötend sah er sich kurz um. „Tut mir leid, aber sei ich mit Bella zusammen bin sehe ich gar nichts anderes mehr. Dass ist merkwürdig und gleichzeitig wunderschön.“
„Kann ich mir vorstellen.“ Eigentlich hatte ich mit ihm über Philomenia reden wollen, aber jetzt wo er so schrecklich glücklich war, wollte ich nicht mit den Problemen unserer Familie kommen und ihn belasten. „Ich muss dann auch mal wieder rüber, Connor hat sicher Hunger.“
Mason warf mir einen besorgten Blick. Ich wusste dass er meine Beziehung mit einem Mann der eigentlich ein Einzelgänger nicht guthieß. „Kann er nicht alleine kochen?“, fragte er etwas missmutig.
Ich lachte, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und erwiderte so locker wie möglich. „Ich mach das unheimlich gerne für ihn, also lass mich.“ Ich sah an ihm vorbei und rief Bella zu: „Tschüss Bella. Bis dann.“

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Beitrag  Finplay8 Fr Jan 27, 2012 11:10 pm

Connor…

Langsam schlich ich den dunklen Weg entlang. Dieser Park war einer der dunkelsten, den Sunset Valley besaß aber gleichzeitig spielten sich hier auch die besten Storys ab, und wenn ich noch immer Journalist wäre, dann wäre ich mit Sicherheit hier um zu arbeiten. Aber ich war in Rente gegangen um mich voll und ganz meinem Lebenswerk zu widmen. Dem Roman und natürlich Cecilia. Auch wenn es nun ein anderes Ziel hatte, als am Anfang unserer Beziehung. Ich hatte Cecilia geliebt, aber seit sie sich so verändert hatte, wollte ich nur noch dafür Sorgen dass es einen Nachkommen gab, der meinen Namen trug. Und Cecilia war da.
Schon von weitem sah ich Madison, wie sie einfach da stand und Ruhe ausstrahlte. Diese Frau war so wunderhübsch, dass er mir jedes Mal den Atme verschlug. So schön war Cecilia auch mal gewesen.
„Hey.“, begrüßte ich sie sanft und küsste sie auf die vollen Lippen, die perfekt in ihrem Gesicht lagen. „Tut mir leid, dass ich zu spät bin, aber Cecilia war etwas…wütend darüber, dass ich schon wieder abhaute.“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree301
Madison lächelte verliebt. „Kein Problem. Ich hab mich auf eine Affäre eingelassen und muss jetzt auch mit den Nachteilen leben.“ Sie lachte ihr wunderhübsches Lachen und ergriff meine Hände. „Ich bin froh, dass du überhaupt etwas Zeit für mich gefunden hast. Wie läuft es mit deinem Lebenswerk?“
„Sehr gut.“, erwiderte ich. Madison verstand mich. Sie wusste warum ich diesen Roman schreiben musste, erkundigte sich danach und unterstützte mich wo sie konnte. Cecilia ließ es zu, aber ich wusste, dass sie es nicht nachvollziehen konnte. „Ich schreibe Kapitel um Kapitel und ich finde es wird immer besser.“
Zustimmend nickte sie, und schmiegte sich ein wenig enger an mich. „Und wie willst du es mit Cecilia weiterführen?“, murmelte sie an meiner Schulter. „Wie sieht eure Zukunft aus?“
„Ich werde sie heiraten.“, erwiderte ich selbstsicher. Ich wusste das Madison auch nicht an einer engeren Bindung interessiert war, als eine normale Affäre, also konnte ich es ihr sagen. „Ehrlich gesagt möchte ich ein bis zwei Kinder mit Cecilia haben. Sie sträubt sich noch dagegen, weil sie keine Kinder mag, aber ich denke ich werde sie nach unserer Hochzeit dazu bringen. Sie…vertraut mir.“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree302
„Das sollte sich nicht.“ Lachte Madison und löste sich wieder von mir. Sie seufzte kläglich, was nicht besonders oft bei ihr vorkam. „Ich wünschte wir beide könnten einfach mal miteinander verreisen. Weit weg von Sunset Valley und von Cecilia. Wir müssten uns nicht in einem Park verstecken, sondern könnten durch die Stadt bummeln und ein wenig Normalität in unsere Beziehung bringen.“
Erstaunt sah ich sie an. „Madison…ich meine du und ich…du weißt doch, dass das mit uns bloß eine Affäre ist, oder? Ich werde Cecilia niemals verlassen und dich heiraten oder so etwas.“
„Ich weiß doch, Connor.“ Sie lachte laut auf, als hätte ich einen hervorragenden Witz gemacht. „Dass meinte ich auch gar nicht. Nur wünsche ich mir nur für ein paar Tage so etwas Normales.“
Zwar verstand ich sie nicht, aber bevor mir stritten nickte ich einfach. „Ja, das wäre sicher schön.“ Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. „Wir sollten zu dir gehen, allzu lange, kann ich nicht bleiben.“
„Ich weiß.“, erwiderte sie seufzend, ergriff meine Hand und zog mich hinter sich her.

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Beitrag  Finplay8 Sa Jan 28, 2012 12:11 am

Cecilia…

Ich warf einen Blick auf die Uhr an der Wand. Seit gut einer Stunde saß ich nun auf dem Sofa und starrte die leere Wand an. Das Mittagessen, das ich extra für mich und Connor hergerichtet hatte, hatte seinen Platz im Mülleimer gefunden, genau wie meine Hoffnung, dass de Tag etwas Besonderes werden würde.
Dabei war doch alles nach ihm gelaufen, warum konnte er mir dann nicht wenigstens die Ehre erweisen und pünktlich sein? Er hatte eine unkomplizierte, stille Hochzeit gewollt und ich hatte nachgegeben, obwohl ich gerne ein langes weißes Kleid gehabt hätte, mit allem Drum und Dran. Er hatte gewollt, dass wir beide zu Hause schön essen würden und anschließend ganz ungezwungen die Ringe tauschen würden. Und auch da hatte ich zu gestimmt, auch wenn ich mich nach meiner Familie sehnte. Und dass er jetzt nicht da war, war nicht fair!
Genau in diesem Moment ging die Haustür auf und Connor stolperte in den Raum. Er warf mir einen entschuldigenden Blick zu. „Der Juwelier war noch nicht fertig mit den Ringen, Cecilia.“
Ergeben nickte ich bloß. Was hätte ich den noch sagen können, was den Tag nicht noch mehr versaut hätte?
Er küsste mich sanft auf die Wange. „Jetzt wird geheiratet, Cecilia. Du wirst endlich meine Frau.“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree303
Mit gemischten Gefühlen erhob ich mich von unseren Sofa. Ich liebte Connor nicht aus ganzem Herzen, nicht so wie ich Scot geliebt hatte. Aber da war eine gewissen Zuneigung und Dankbarkeit, die ich ihm entgegenbrachte. Er kümmerte sich um alle anfallenden Reparaturen und war da, wenn ich ihn wirklich brauchte.
Zumindest war das zu Anfang alles so gewesen. Jetzt stand vor mir ein ganz anderer Mann, aber ich wagte nicht mehr zurückzugehen. Ich wollte nicht alleine sein und wenn Connors Art das Einzige war, mit dem ich leben musste, dann würde ich das in Kauf nehmen, hatte ich mir selber gesagt.
Wir standen in unserem Wohnzimmer, uns gegenüber. Connor holte eine kleine Schatulle heraus und öffnete sie. Zwei goldene Ringe kamen zum Vorschein und zeigten mir auf, welchen Schritt ich tat.
„Ich liebe dich, Cecilia.“ Connor lächelte mich an und nahm den einen Ring heraus. Er nahm meine Hand in seine, ganz locker und leicht fühlte sie sich an, aber sobald er den Ring ein Stück auf meinen Finger schob, wurde die Hand schwer wie Blei. „Und ich bin schrecklich froh, dass du mich zu deinem Ehemann nimmst.“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree304
Ich schluckte, lächelte ihn an und versuchte nicht daran zu denken, dass ich mir nichts mehr wünschte, als das Scot hier stehen würde. „Ich liebe dich auch, Connor.“, erwiderte ich trotzdem, mit so viel Ehrlichkeit wie möglich und steckte ihm eilig den Ring an den Finger. „Jetzt sind wir Mann und Frau.“
Connor nickte, zog mich kurz an sich und küsste mich mit Ungeduld und Leidenschaft. Etwas was selten bei ihm vorkam. Er strich mir noch einmal über die Wange und löste sich dann von mir.
„Ich weiß, wir wollten zusammen essen, aber mir ist auf dem Heimweg eine super Idee für meinen Roman eingefallen.“ Sanft nahm er meine Hände in seine. „Bitte sie mir nicht böse, Cecilia.“
Ich nickte, mit dem Gedanken an das Essen im Mülleimer. „Ich wollte mich so wieso hinlegen.“
Er nickte erfreut und eilte nach oben. Ließ mich hier zurück alleine. Und genauso würde meine Ehe sicher auch aussehen, dachte ich kläglich bei mir.

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Beitrag  Finplay8 Sa Jan 28, 2012 12:45 am

Am nächsten Morgen, als ich gerade die Rechnungen aus dem Briefkasten holen wollte, traf ich auf meine Mutter und meinen Vater, die einen morgendlichen Spaziergang machten.
„Hallo Kind.“, begrüßte meine Mutter mich und fiel mir lächelnd in die Arme. Obwohl sie schon alt war und schon graue Haare hatte, war sie in meinen Augen immer noch eine wunderhübsche Frau. „Wie geht es dir, Cecilia? Ich hab so ewig nichts mehr von dir gehört. Du solltest dich öfter melden!“
Ich lachte und nickte zustimmend. „Tut mir leid, Mum. Aber momentan ist hier so viel passiert.“ Nur ein winziger Blick auf meine Hand, ganz unbewusst, aber meine Mutter hatte es sofort gesehen.
„Das glaube ich jetzt nicht!“, platze es aus ihr heraus und ihre auffallenden Augen wurden groß. „Du willst mir doch jetzt nicht erzählen, dass du geheiratet hast ohne deinen Eltern etwas davon zu sagen oder sie gar einzuladen.“ Sie winkte meinen Vater zu uns. „Schau dir das an, Mick! Das ist ein Ring!“
„Ich weiß, dass das ein Ring ist.“, meinte mein Vater mit einem leichten Schmunzeln in meine Richtung. „Anscheint hat unsere Älteste den Bund der Ehe eingegangen. Herzlichen Glückwunsch.“ Er küsste mich liebevoll auf die Wange. Ich wusste dass er hinter mir stehen würde.
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Meine Mutter machte eine hektische Handbewegung. „Darum geht es doch nicht! Ich habe keine Einladung zur Hochzeit bekommen und du auch nicht.“ Sie sah mich wütend an. „Ich hatte gehofft bei der Hochzeit meiner Tochter, meiner ältesten Tochter, dabei zu sein! Und jetzt so etwas. Warum Cecilia?“
„Tut mir leid, Mum.“, wiederholte ich meine Worte von vorhin und drückte sanft ihre Hände. „Connor und ich haben ganz alleine gefeiert. Wir wollten eine Hochzeit im kleinen Kreis, ohne Zuschauer.“ Ich dachte daran, dass er es gewollt hatte und nicht ich, aber ich hatte mich gefügt. Also musste ich damit leben.
„Na gut.“, sie seufzte ergeben. „Wenn das dein und Connors Wunsch war, muss ich mich dem wohl fügen.“ Sie lächelte, küsste mich sanft auf beide Wangen und ich konnte ein paar Tränen in ihren Augen glitzern sehen. „Ach, wie schön. Meine Älteste hat als Erste den Hafen der Ehe angesteuert. Aber schwanger bist du nicht, oder?“, hakte sie nun doch etwas besorgt nach.
„Nein.“, beeilte ich mich zu sagen. „Connor und ich wollen…wir wollen vielleicht gar keine Kinder.“
Bestürzt sah meine Mutter für einen Moment zu Boden. „Oh, okay. Na gut, das ist eure Entscheidung.“
Mein Vater nahm mich vorsichtig beim Arm. „Ich muss kurz etwas mit Cecilia besprechen, Liebling.“, säuselte er meiner Mutter vor und zog mich dann ein Stück zu Seite. Sein Gesichtsausdruck wurde ernst. „Ich weiß, du und Philly hattet zum Ende hin auch kein besonderes Verhältnis, aber hast du eine Ahnung wo sie steckt?“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree306
„Nein.“, erwiderte ich wahrheitsgemäß. „Ich hab mir auch schon Gedanken gemacht und sie auch auf Handy angerufen, aber sie ist nicht erreichbar. Hat sie sich gar nicht mehr gemeldet?“
Er schüttelte bedauern den Kopf, mit einem nachdenklichen Blick in die Richtung wo meine Mutter stand und die Blumen betrachtete. „Kelly ist am Boden zerstört, auch wenn sie es nicht zu gibt. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich meine…sie ist nicht mehr die Jüngste und ich habe Angst dass es ihr das Herz bricht.“
Das tat es wahrscheinlich schon und sofort machte ich mir selber Sorgen um meine Mutter. Wie konnte Philomenia so egoistisch sein? Ich verstand das nicht. „Und was willst du tun?“
„Ich weiß es nicht.“, seufzte er. „Ich versuche sie abzulenken. Jetzt wo Noah auch kaum noch zu Hause ist, hat sie nicht mehr sonderlich viel zu tun.“
Ich erinnerte mich, dass man kleiner Bruder Noah gerade Geburtstag hatte und nun auch zu den Halbwüchsigen zählte. Ob er immer noch so ein verzogenes Balg war, fragte ich mich instinktiv.
Mein Vater seufzte noch einmal, bevor er mich kurz umarmte. „Wir werden dann mal weiter gehen. Komm uns ja bald besuchen, versprochen?“ Ich nickte. „Wir wollen deinen Ehemann kennenlernen.“
„Natürlich Dad!“ Zum Abschied winkte ich meiner Mutter. „Bis bald, Mum!“

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Beitrag  Finplay8 Sa Jan 28, 2012 1:18 am

Connor…

„Cecilia?“ Ich warf ihr über den Laptop einen kurzen Blick zu, wie sie am Herd stand und das Abendessen vorbereitete. Und erst als sie sich kurz umgedreht hatte, fuhr ich fort. „Wie soll es jetzt weitergehen?“
„Wie meinst du das?“, fragte sie irritiert, und stellte die Soße für ihr Essen auf den Herd. Zwischen ihren Brauen hatte sich eine Falte gebildet, wie immer wenn sie verwirrt war.
„Ich meine mit uns beiden.“ Als ich ihren ängstlichen Gesichtsausdruck bemerktem fuhr ich eilig fort. „Ich meine, wie unsere Planung aussieht. Für die Zukunft. Du weißt schon was ich meine.“
Sie nickte. „Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht.“, erklärte sie im sachlichen Ton. „Es ist ja logisch, dass wir beide keine Kinder wollen, deswegen hab ich mir gedacht, dass ich noch etwas intensiver in meinen Beruf einsteigen kann und du dann einfach…“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree307
„Wieso wollen wir keine Kinder?“, fragte ich sie scharf. Erstaunt ließ ich von meinem Roman ab und sah ihr ins Gesicht. „Wie kommst du darauf, Cecilia? Ich meine, wir sind eine Familie.“
„Ich weiß, Connor.“, erwiderte sie lachend. „Aber ich dachte, dass wäre klar gewesen.“ Sie legte den Kochlöffel beiseite und drehte sich zu mir um, um mich anzusehen. „Du weißt doch, dass ich nicht besonders gut mit Kindern kann. Sie sind mir einfach…zu laut. Da muss ich ja selber keine haben.“
„Und was ist mit mir?“, hakte ich entgeistert nach, als mir klar wurde, dass der Traum nach einem Stammhalter langsam aber sicher zu verschwinden schien. „Ich möchte unbedingt Kinder und mir war nicht klar, dass du so dagegen bist. Ich würde dir doch auch alles abnehmen!“
„Auch das Kinder kriegen?“, fragte sie mit einem ironischen Unterton, schnappte sich einen Teller und füllte ihn gemächlich. „Connor, ich will und kann nicht eine ganze Schwangerschaft aus meinem Beruf aussteigen. Nicht jetzt.“ Sie sah mich nach Verständnis heischend an. „Wirklich nicht, tut mir leid.“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree308
„Cecilia.“ Wie immer wenn ich mit ihr diskutierte, setzte ich eine ernste Miene auf. „Du kannst danach doch sofort wieder in deinen Beruf einsteigen. Ich kümmere mich hier zu Hause um das Kind, versprochen.“
Sie schüttelte den Kopf, und setzte sich auf den Platz vor mir. Gestresst fuhr sie sich durch das halblange blonde Haar. „Ich bin nicht dafür bestimmt Kinder zu bekommen, da bin ich mir relativ sicher.“
„Natürlich bist du das.“ Um den Laptop herum nahm ich ihre Hand und drückte sie sanft. „Wir beide sind dazu bestimmt Eltern zu sein, glaub mir. Du wirst eine tolle Mama sein und ich ein toller Papa.“
Ich wusste, dass ich sie fast hatte, denn sie hatte ihre sture Haltung schon längst aufgegeben. Nur ein paar Zweifel standen noch in den hübschen Augen.
„Und deine Mutter würde sich über Enkel auch sehr freuen.“, gab ich ihr sanft zu denken und ich wusste, dass ich sie damit hatte. „Sie ist doch so ein Familienmensch, oder nicht?“
„Ja, das stimmt.“, erwiderte sie seufzend. „Ich lass es mir durch den Kopf gehen.“ Aber ich wusste, dass dies schone in klares Ja war. Ich kannte meine Frau.

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Beitrag  Finplay8 Sa Jan 28, 2012 12:17 pm

Haushalt 3 Junggesell / Donner
(Bella / Mason)


Mason…

„Cecilia ist schwanger.“, verkündete ich mit gemischten Gefühlen, während ich den Tisch vom Abendessen säuberte. Ich hob den Kopf und sah Bella zweifelnd an. „Ich weiß nicht ob das richtig ist.“
Bella nickte mitfühlend. Sie wusste von den offensichtlichen Problemen in der Ehe meiner Schwester, auch wenn Cecilia nie etwas sagte. „Aber jetzt kann man es doch auch nicht mehr ändern.“, gab sie mir leise zu denken. „Und wir sind doch auch noch da. Wenn sie jemanden brauchen sollte, wir wohnen neben an.“
„Ich weiß.“, antwortete ich und seufzte laut, was Bella dazu bewegte zu mir herüber zu kommen und beruhigend meine Wange zu streicheln. Ich genoss es. „Ich hätte vielleicht nicht ausziehen sollen. Oder zumindest hätte ich etwas gegen diese Beziehung einbringen können. Mir war klar dass sie nicht glücklich werden würde.“
Bella nickte. „Wir wussten es alle.“, beantwortete sie meine Frage im Kopf. „Aber du kennst Cecilia. Sie ist stur wie ein Esel und sie hätte sie niemals von irgendjemanden reinreden lassen.“ Liebevoll küsste sie mich auf den Mund. „Sie wollte schon immer ein eigenständiges Leben führen und bis jetzt hat sie auch alles andere gemeistert. Sie wird auch das meistern, da bin ich mir zu hundert Prozent sicher.“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree309
Bellas Zuversicht ließ auch mich etwas hoffen. Ich zweifelte nicht direkt daran, dass Cecilia mit einem Baby nicht klar kommen würde, sondern eher daran, dass sie anschließend daran zerbrach. Und dass würde ich mir nie verzeihen, schließlich hatte ich Hals über Kopf meine Sachen gepackt und war ausgezogen. Dass mit Connor war daraufhin nur eine natürliche Reaktion, denn Cecilia konnte nicht lange alleine sein.
„Mach dir bitte nicht solche Gedanken, Mason.“, bat Bella mich und strich mit ihren zarten Fingern eine tiefe Falter auf meiner Stirn glatt. „Ich wollte heute einen schönen Abend haben…ich muss dir nämlich etwas sagen.“ Ein überglückliches Strahlen legte sich auf ihr Gesicht und ließ sie noch schöner aussehen, wenn das überhaupt möglich war. „Etwas ganz Besonderes, als schieb deine dunklen Gedanken für den heutigen Abend weg.“
Einverstanden und neugierig nickte. „Und was willst du mir sagen, meine Schöne?“, fragte ich lächelnd.
Das Lächeln auf ihrem Gesicht wurde noch größer, als sie mich nun ansah und endlich herausplatzte, was sie schon die ganze Zeit mit sich herum zu tragen schien. „Nicht nur Cecilia bekommt ein Kind.“
Im ersten Moment wusste ich nicht was sie meine, aber als mir dann ein Licht aufging kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wie aus einem Reflex heraus hob ich Bella hoch und drückte sie fest an mich. „Du meinst…du meinst wir beide werden auch Eltern?“, fragte ich hektisch nach.
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree310
Mit zusammen gepressten Lippen und einem verräterischen Glanz in den Augen nickte. „Ja, Mason. Wir werden Eltern.“ Sie küsste mich voller Zärtlichkeit. „Du wirst ein Vater und ich eine Mutter.“
Die Freude die in mir aufkeimte war unbeschreiblich. Ich liebte Bella aus vollem Herzen, sie war die erste Frau die mich wirklich erreicht hatte und das zur Krönung unserer Liebe jetzt auch noch ein Kind zu uns stoßen würde, war fast unglaublich. Und das, obwohl Bella um einiges älter war als ich.
Ich kramte in meiner Hosentasche. Eigentlich hatte ich ihr den Antrag erst ein paar Tage später machen wollen, aber es fühlte sich für mich an, als sei dies der perfekte Zeitpunkt. Also kniete ich mich vor ihr hin, was sie mit einem überraschten Blick registrierte, nahm die Schatulle heraus und hielt sie ihr geöffnet hin. „Bella Junggesell, du bist die große Liebe meines Lebens, wie man so schön sagt und ich kann mir nicht vorstellen nur einen Tag ohne dich Leben zu müssen. Also frage ich dich hier nun ganz offiziell, ob du meine Frau werden willst.“
„Natürlich will ich das, Mason.“; flüsterte sie mit erstickter Stimme, ließ sich den Ring von mir anstecken und fiel mir mit einem leisen Quietschen in die Arme. „Ich bin so unendlich glücklich, Mason.“
„Und ich erst einmal.“ , antwortete ich lachend.



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Beitrag  Finplay8 Sa Jan 28, 2012 2:52 pm


Ein paar Tage später luden wir unsere Familien ein um ihnen die frohe Botschaft zu verkünden. Oder eher einen Großteil meiner Familie, denn Bellas Bruder war mit der Freundin von ihrem verstorbenen Vater ein paar Tage weggefahren, um sich etwas auszuspannen, nach der harten Zeit.
Ich wusste dass Bella gerne mitgefahren wäre, aber schon alleine durch die Schwangerschaft hatte sich es sich noch einmal anders überlegt und war hier geblieben. Mit den Worten: „Hier gibt es genug zu tun!“
Ich schweifte mit dem Blick über die übersehbare Menge an Menschen, die sich in meinem Wohnzimmer tummelten und unterhielten. Meine Stiefmutter stand bei Bella und so wie es aussah, unterhielten sie sich amüsiert über ein paar Kindergeschichten von mir und Cecilia. Denn ich sah, wie Bella mir immer mal wieder einen belustigten Blick zuwarf, und dann in schallendes Gelächter ausbrach.
Meine Schwester Melanie stand mit meinem Vater in der Küche und quatschte über dies und das, nur Cecilia stand alleine unter der Treppe. Sie schien völlig in Gedanken versunken und strich sich unaufhörlich über den sehr gerundeten Bauch, den sie nun vor sich her trug.
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree311
Ich steuert auf sie zu, versuchte den sorgevollen Gesichtsausdruck zu verstecken. „Hey Schwesterherz, alles klar?“, fragte ich so neutral wie möglich und deutete anschließend auf ihren Bauch. „Ganz schön schwer, oder?“
Sie nickte und ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. „Ja, ziemlich. Deine Bella wird auch bald so etwas vor sich hertragen, mein lieber Mason.“ Schadenfreude zeigte sich auf ihrem Gesicht.
Nickend warf ich meiner Bella einen verliebten Blick. Nichts würde sie jemals entstellen können, da war ich mir zu hundert Prozent sicher und so ein gerundeter Babybauch würde sie noch um einiges hübscher machen.
„Ich freue mich wirklich sehr für dich.“, riss Cecilia mich sanft aus meinen Gedanken. Ihre Stimme war so viel leiser und schwächer geworden, dass es einem fast Angst machen konnte. „Bella ist die Richtige für dich.“
„Ich weiß“, erwiderte ich, einerseits stolz, aber andererseits bedrückt, weil meine Schwester und beste Freundin nicht das gleiche Schicksal teilte. „Und wie geht es Connor?“, fragte ich vorsichtig. „Wo ist er überhaupt?“
„Ihm ist etwas dazwischen gekommen.“ Sie lächelte, wich meinem fragenden Blick aber gekonnt aus. „Irgendetwas Lebensnotwendiges für seinen Roman, du weißt doch, sein Lebenswerk.“
Ich hob verächtlich eine Augenbraue. „Und dann lässt er seine Hochschwangere Frau einfach alleine zurück?“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree312
„Übertreib nicht, Mason. Ich bin ja nicht alleine.“ Sie deutete auf die Umgebung, auf Kelly, auf Dad, auf Bella und auf mich. „Ich hab euch doch, und dass weiß er. Er würde mich nie ohne Hilfe alleine zu Hause lassen.“
Ich konnte es mir nicht verkneifen, egal wie sehr ich es mir vorgenommen hatte. „Cecilia bist du überhaupt noch glücklich, mit dem wie es jetzt ist?“, fragte ich zweifelnd nach. „Sag mir die Wahrheit!“
„Natürlich bin ich glücklich!“, fauchte sie mich wütend an. „Misch dich nicht in Dinge ein, von denen du keine Ahnung hast! Connor und ich leben in einer sehr ausgeglichenen, glücklichen Ehe und dieses Kind ist das Beste was uns jemals passieren konnte.“ Ich konnte die Angst neben der Wut in ihren Augen lesen, aber ich schwieg um mir weiter ihre Schimpftirade anzuhören. „Und langsam habe ich die Nase voll davon, dass ihr immer alle dagegen sein. Akzeptiert endlich, dass ich mit Connor zusammen bin und zusammen bleiben werde!“
„Okay.“, erwiderte ich eilig und strich ihr beruhigend über den Arm. „Es tut mir leid, Cecilia. Beruhig dich bitte. Du musst an dein Kind denken.“ Ich legte meine Hand sanft auf den Bauch und streichelte ihn.
Cecilia sah mich dabei an, ich konnte es aus den Augenwinkeln sehen und es schien als würden sich kleine Tränen in ihren Augen gebildet haben. War sie so gerührt?
„Ich bin für dich da, Schwesterherz.“, murmelte ich, nachdem ich mich wieder aufgerichtet hatte. „Wenn du etwas brauchst sag einfach Bescheid und ich besorge es dir so schnell ich kann.“
Sie lächelte wieder zaghaft. „Einen Orangensaft hätte ich gerne, wenn ich ehrlich bin.“
„Kommt sofort.“, erwiderte ich lachend und eilte zum Kühlschrank.

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Beitrag  Finplay8 Sa Jan 28, 2012 3:14 pm

Bella…

„Und dann sind die beiden immer mit ihren kleinen Füßchen durch meine Wohnung gelaufen, das war einfach herrlich.“, schwärmte Kelly mir vor. Ich konnte an ihrem Gesichtsausdruck erkennen, wie gern sie Mutter war und immer gewesen ist und hoffte innerlich, man würde es mir auch irgendwann so intensiv ansehen. Kelly seufzte etwas ermüdet. „Und jetzt wird mal alt und die eigenen Kinder bekommen schon Kinder.“
Ich lachte leise. „Aber die ersten Enkel sind doch auch etwas wundervolles nicht wahr.“ Mit leuchtenden Augen strich ich mir sanft über den Bauch, der nur eine winzige, kaum erkennbare Wölbung aufzeigte.
„Natürlich.“, erwiderte Kelly lachend. „Ich freue mich tierisch, dass ich jetzt sogar Enkel in zweifacher Ausführung bekomme, aber alt fühlt man sich dann schon.“ Sie rieb sich die Kniegelenke. „Und man merkt es auch ans ich selber, dass die Zeit nicht Zeichenlos an einem vorbeirauscht.“
Ich wollte mir gerade ein paar nützliche Tipps von meiner Schwiegermutter in spe abholen, als ich wie etwas zu Boden viel und in tausend Teile zerfiel. Als ich mich umdrehte, umzusehen was los war, entdeckte ich Cecilia, verkrampft an der Treppe lehnte, die eine Hand an ihren Bauch gepresst und die andere hilfesuchend nach etwas ausgestreckt, an dem sie sich festhalten konnte. Die Lampe hatte nicht standgehalten und war kaputt.
„Cecilia.“, sofort war ich bei ihr und half ihr mit Kelly sich auf unser Sofa zu setzen. Zu Mason rief ich eilig. „Versuch Connor zu erreichen, Mason. Ich denke wir müssen Cecilia ins Krankenhaus bringen.“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree313
Kelly hatte sich neben ihre Tochter gesetzt und strich ihr beruhigend das blonde Haar aus dem Gesicht, während Cecilia sie mit ängstlichem Gesicht anstarrte. „Es wird alles gut, Liebes.“, flüstert Kelly unaufhörlich.
Mick steckte seinen Kopf aus der Küche. „Connor ist nicht erreichbar. Frag Cecilia wo er ist und ich sammle ihn von dort aus ein und bringe ihn direkt ins Krankenhaus.“
Ich wandte mich zu Cecilia und sah sie fragend an. „Wo ist Connor genau? Mason will ihn abholen.“
„Ich hab keine Ahnung.“, keuchte Cecilia hilflos und offensichtlich überfordert. Mit einer neuen Wehe kam ein neuer Schrei, der mich bis ins Mark erschütterte. „Ich weiß nicht wo Connor sich rumtreibt!“
Kelly warf mir einen schnellen Blick zu. „Bella hole die Autoschlüssel und starte schon einmal den Wagen.“ Sie drehte sich zu Mason und dem Rest der Truppe um. „Du Mason hilfst mir mit Mick sie ins Auto zu schaffen und du Melanie.“ Sie warf ihr einen Schlüssel zu, den sie aus ihrer Hosentasche gefischt hatte. „Du läufst rüber zu Cecilia nach Hause, schaust nach ob Connor da ist und wenn nicht hinterlässt du eine Nachricht, dass das Kind jetzt kommt. Dann holst du die gepackte Tasche neben der Tür und kommst ins Krankenhaus.“
Alle taten was ihnen gesagt wurde und eine viertel Stunde später waren wir alle im Krankenhaus angekommen. Weitere zwei Stunden vergingen und Cecilia brachte ein gesundes Mädchen zu Welt, dem sie den Namen Leonora gab. Connor blieb in all der ganzen Zeit völlig verschollen.

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Beitrag  Finplay8 Sa Jan 28, 2012 3:53 pm

Nachdem ich die letzten Tage hauptsächlich bei Cecilia und Leonora verbracht hatte, zwang mich mein Verlobter einen Tag mal völlig auszuspannen. Er packte einen Sonnenschirm ein und wir fuhren hinunter zum Alten Pier, um das warme Wetter ganz nah am Wasser zu genießen.
„Wow, das ist wirklich schön hier.“, murmelte ich und schirmte meine Augen mit meiner Hand ab, um noch etwas weiter sehen zu können. Vor mir breitete sich der Ozean in seinen schönsten Farben aus. „Danke dass du mich überredet hast hier her zu kommen. An einem so wundervollen Tag wie heute.“
Mason nickte. Nachdem er den Schirm aufgebaut hatte, legte er sanft seine Hände um mich. „Das war ja auch mal nötig, Bella.“ Er seufzte leise an meinem Hals. „Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du dich so hingebungsvoll um Cecilia und Leonora kümmerst. Und ich weiß sie ist deine Freundin geworden, aber du musst auch mal an dich denken. An dich und unser Kind.“ Er fuhr mit der Hand über die Wölbung, die tatsächlich um einiges gewachsen war in der letzten Zeit. „Überanstrenge dich nicht.“
„Ich war heute beim Ultraschall und es war alles okay.“, beruhigte ich ihn eilig. Zwar hatte er Recht, dass ich mich sehr häufig bei meiner Schwägerin aufhielt, aber dabei ließ ich nie meine eigene und die Gesundheit meines Kindes aus den Augen. Denn für mich gab es nichts Wichtigeres als dieses Kind! „Aber ich denke Cecilia braucht mich momentan einfach.“, gab ich Mason zu denken.
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree314
Er nickte zustimmend. Sein Blick wurde leicht abwesend, während er die richtigen Worte suchte. „Connor ist nicht besonders oft zu Hause, nicht wahr?“ Ich schüttelte beklommen den Kopf. „Das habe ich mir von Anfang an gedacht, aber Cecilia wollte es nicht hören. Sie war sich sicher, dass er der perfekte Vater wäre.“
„Das denkt sie immer noch.“, erwiderte ich. Vor meinen Augen tauchte das Bild der völlig erledigten Cecilia auf, die auf dem Sofa saß und ihre kleine Tochter nur mit Hilfe in den Arm nehmen konnte.
Mason küsste mich zärtlich auf den Mund. „Aber heute sind wir hier um unser Leben zu genießen und nicht um uns Sorgen um Cecilia zu machen, Liebling. Versprochen?“
Obwohl ich nickte, konnte ich den Gedanken an sie nicht beiseiteschieben. Cecilia war in der letzten Zeit eine wirklich gute Freundin für mich geworden, und wenn ich sah wie sie innerlich litt, dann wollte ich sie am liebsten einfach nur daraus holen. „Oh.“ Als wenn mir mein Baby zustimmte, trat es mich genau in diesem Moment unsanft gegen den Bauch und ließ mich zusammen zucken.
Mason sah mich erschrocken an. „Ist alles okay?“, fragte er aufgeregt und besorgt, wie immer wenn ich irgendetwas tat, dass danach aussah, als hätte ich Schmerzen oder gar Wehen.
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree315
Statt einer Antwort nahm ich seine Hand und legte sie auf die Stelle, wo mich unser Baby andauernd trat. „Sie scheint kleine Fußballerbeine zu haben, so doll wie sie immer wieder zutritt.“
Mason lachte, als er das Treten des kleinen Babyfußes vernahm. „Oder sie macht später Karate.“, träumte er lächelnd vor sich hin. Vaterstolz legte sich auf sein Gesicht. „Meine kleine Tochter.“
„Unsere kleine Tochter.“, korrigierte ich ihn, und ließ mich dann auf eine der Liegen nieder. Meine Beine und meine Füße taten weh, umso länger ich stand. „Ich weiß, ich hab dir versprochen, dass es heute nur um dich und das Baby und mich geht.“ Flehentlich sah ich ihn an. „Aber sei mir nicht böse, wenn ich nicht allzu lange bleibe. Ich wollte gern nochmal bei deiner Stiefmutter vorbeischauen und mit ihr reden.“
Mason stöhnte genervt auf, nachdem er sich neben mich gelegt hatte. Mit der Hand auf den Augen murmelte er: „Bella, du weißt dass Cecilia nicht will, dass du oder allgemein wir uns da einmischen.“
„Ja, ich weiß es.“, erwiderte ich stur. „Aber wenn ich sehe wie sie da lebt…da muss ich doch etwas tun Mason!“ Ich wusste nicht genau woher dieser Elan kam, aber er war da und ließ mich nicht aufhören an Cecilia und ihre Tochter zu denken. „Schon alleine Leonora sind wir es schuldig ordentliche Verhältnisse zu schaffen.“
Seufzend drehte mein Verlobter sich zu mir um, und ergriff fürsorglich meine Hand. „Na gut, Bella. Wenn du nicht anders kannst, dann fahr nachher meinetwegen zu meiner Stiefmutter und rede mit ihr. Unter zwei Bedienungen. Ersten: Du machst jetzt eine lange Pause, in der du dich einfach mal ausruhst. Und zweitens: Du bist heute Abend zum Abendessen zu Hause und fährst nicht zu Cecilia.“
Ich nickte einverstanden. „Na gut, Deal, Mason.“

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Beitrag  Finplay8 Sa Jan 28, 2012 11:51 pm

Mason…

Während Bella zu meinem Dad und Kelly fuhr, fuhr ich an ihrer Stelle zu meiner Schwester, um nach dem Rechten zu schauen. Mich beschlich ein ungutes Gefühl, wenn ich hörte was Bella so erzählte.
Ich klingelte und es dauerte eine Weile bis Cecilia mir die Tür öffnete. Sie hatte dunkle und tiefe Augenringe unter ihren eigentlich so hübschen Augen, und auch ansonsten sah sie ziemlich übermüdet aus. In den Armen hielt sie das putzmuntere kleine Mädchen, mit rosigen Wangen und glänzenden Augen.
„Was machst du denn hier, Mason?“, begrüßte sie mich leicht unfreundlich, trat aber ohne nachzudenken einen Schritt zur Seite um mich herein zu lassen. „Wo ist Bella?“
„Bei Kelly.“, erwiderte ich. „Ich dachte heute besuch ich dich mal. Wir sehen uns ja nicht so oft in letzter Zeit.“
Cecilia nickte und drückte mir ohne jegliche Vorwarnung ihre Tochter in den Arm. „Kannst du sie nur für einen Moment halten? Ich muss mich mal ganz kurz ausruhen.“ Völlig durcheinander und orientierungslos ließ sie sich auf einen der Küchenstühle nieder und legte den Kopf seufzend in ihre Hände.
Ich nahm Leonora noch etwas sicherer auf den Arm, wandte den Blick von meiner Schwester ab und betrachtete meine Nichte, die fröhlich glucksend in meinen Armen lag. Sie war wirklich wunderhübsch, wie mir sofort auffiel und ich dachte mir wie stolz Cecilia auf sie sein konnte. „Sie sieht aus wie du.“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree316
Cecilia nickte, die Hände immer noch auf das Gesicht gelegt. „Das sagen mir viele.“, tönte es etwas unverständlich zwischen ihnen hervor. „Ich sehe aber auch eine sehr große Ähnlichkeit zu ihrem Vater.“
„Wo ist der eigentlich?“, fragte ich und legte das kleine Mädchen sanft an meine Schulter. Es war eine instinktive Sache, und nahm mir plötzlich die Angst kein guter Vater zu sein. Leonora schien es zu gefallen.
„Ich weiß nicht wo er ist.“, erwiderte sie kraftlos. Sie schien nicht mal mehr willens zu sein sich eine Ausrede für ihren Göttergatten auszudenken, wie sie es früher immer getan hatte. „Er ist heute Morgen schon recht früh verschwunden. Leonora schreit den ganzen Tag und ich weiß echt nicht mehr…“ Sie verstummte.
Cecilia tat mir schrecklich leid. Noch nie hatte ich meine Schwester so willenlos und gebrochen gesehen und es tat mir in der Seele weh, ihr nicht wirklich helfen zu können. Ich wiegte ihre Tochter in meinen Armen sanft hin und her und brachte sie so in einem ruhigen Schlaf. Dass war das mindeste, was ich tun konnte.
„Wie geht es Bella?“, fragte Cecilia leise, mit dem Blick fest auf das Bündel in meinen Armen gelegt.
Ich nickte. „Ihr geht es gut. Sie ist noch voll aktiv, obwohl es jetzt ja gar nicht mehr so lange dauert, bis unser Baby kommt.“ Im Gegensatz zu ihr schwangen in jedem Wort meiner Vaterstolz mit und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lächeln. Bellas und meins Baby war alles was ich wollte, doch Leonora schien nicht einmal annähernd das gewesen zu sein, was Cecilia wollte, so wie sie sie ansah.
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree317
„Cecilia, hör mir zu.“ Ich legte Leonora vorsichtig ohne sie zu wecken in das Bett, was provisorisch hier unten aufgebaut war und wandte mich an meine Schwester. „Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht. Du bist völlig erledigt, wann hast du das letzte Mal wirklich geschlafen?“ Mit geschlossenen Augen saß sie da, zuckte die Schultern, als ginge sie das Ganze nichts an. „Wie wäre es, wenn du eine Weile zu Kelly ziehst?“
„Nein.“ Kopfschüttelnd erhob Cecilia sich, als wollte sie mir damit beweisen, dass sie völlig da war. „Mum hat schon genug zu tun, mit Noah. Und ihre Sorge um Philly. Ich komme zu Recht.“ Sie schwankte leicht und ich war keine zwei Sekunden später bei ihr, um sie zu stützen. „Es geht schon, danke.“
Plötzlich war ich schrecklich wütend. Wütend auf Connor, der sich von diesem Haus fernhielt, sei Leonora auf der Welt war. Wütend auf Cecilia, die nichts dagegen tat und einfach tatenlos alles über sich ergehen ließ und wütend auf mich selber, weil ich ihr und der Kleinen nicht helfen konnte.
„Wo ist dein Mann“, fragte ich barsch und etwas lauter als beabsichtigt. „Wo ist er, wenn du ihn wirklich brauchst, Cecilia? Wach doch endlich auf.“ Am liebsten hätte ich sie an den Schultern gerüttelt, aber ich hatte Angst sie schon bei der kleinsten Bewegung zu Boden zu reißen. „Deine Ehe ist eine Verschwendung!“
Normalerweise hätte Cecilia wie wild protestiert, aber sie stand einfach nur da und sah mich an. „Ich möchte mich etwas hinlegen.“, murmelte sie schließlich. „Bitte kümmere dich eine Stunde um Leonora. Bitte.“
Ich nickte seufzend und sah Cecilia nach, wie sie die Treppe hoch schlenderte. Was würde bloß aus ihr werden?

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Beitrag  Finplay8 So Jan 29, 2012 12:23 pm

Bella..

„Bella, Liebes. Wie schön dass du uns besuchst.“, begrüßte mich Kelly, mit ihrer üblichen Herzlichkeit. „Komm doch rein, möchtest du etwas essen, oder trinken? Ich habe noch Limettenkuchen da.“
„Nein.“, lehnte ich dankend ab. „Mason und ich waren eben essen, ich bin Papp satt.“ Lachend strich ich mir über die große Kugel die ich vor mir herschob. „Aber danke für die Frage.“
Kelly winkte ab, dann warf sie einen beeindruckten Blick auf meinen Babybauch. „Wow, der ist ja schon riesig.“, bemerkte sie lachend. „Aber ich finde er unterstreicht deine Schönheit noch, Kind.“
„Das ist lieb.“, erwiderte ich verlegen. Ich hatte Kelly und Mick sofort in mein Herz geschlossen, kaum dass ich sie kennengelernt hatte. Kelly war eine herzensgute alte Dame, und liebevoll zu jedem. Und Mick war ein genügsamer alter Mann, den nichts so schnell aus der Ruhe bringen konnte.
Obwohl ich eigentlich wegen etwas ganz anderem hergekommen war, konnte Kelly nicht von meinem Bauch ablassen. Sie legte ganz zärtlich ihre runzlige Hand auf den Bauch und lächelte verzückt. „Ich erinnere mich als sei es gestern gewesen, dass meine kleine Cecilia in meinem Bauch steckte.“ Ihr Lächeln verblasste für einen Moment, als dachte sie an etwas, was sie nicht erfreute, aber im nächsten Moment hatte sie sich schon wieder gefasst und richtete sich auf. Sie wechselte das Thema. „Wieso hast du Mason nicht mitgebracht?“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree318
„Er ist gerade bei Cecilia.“, antwortete ich, froh darüber endlich zum Thema zu kommen. „Und genau deswegen bin ich jetzt auch hier, Kelly. Können wir vielleicht zu dritt reden? Mick, du und ich?“
Sie nickte, aber eine dicke Sorgenfalte bildete sich auf ihrer alten Stirn. „Natürlich, Liebes. Komm, Mick schaut gerade seine Lieblingsserie, aber es wird ihn nicht stören, wenn wir ihn unterbrechen.“
Mick erhob sich von seinem Lieblingsplatz, als er mich erblickte. Liebevoll schloss er mich kurz in seine Arme. „Bella, wie schön, dass du uns besuchst, wie geht es dir denn?“
„Gut.“ Mit einem Lächeln, das meine einseitige Antwort entschuldigen sollte, sah ich ihn an. „Ich wollte mit dir und Kelly über Cecilia reden.“ Nervös sah ich sie an. „Ihr geht es nicht besonders gut.“
Kelly ließ sich wie ein nasser Sack auf dem roten Sofa nieder, die Hand erschreckt auf die Brust gelegt. „Ich hab doch geahnt, dass etwas mit ihr nicht stimmt.“ Sie sah betrübt zu Mick, der ihr sanft seine Hand auf die Schulter legte. „Sie hat sich schon ewig nicht mehr gemeldet, hab ich das Gefühl und immer wenn ich sie angerufen habe, meinte sie, sie wäre eindeutig zu müde um zu telefonieren. Ach Gott!“
Ich warf Kelly einen Blick zu, der sie ein Stück weit beruhigen sollte, und wendete mich stattdessen an Mick. Kelly wollte ich nicht noch mehr beunruhigen. „Ich unterstütze sie, wo ich kann, müsst ihr wissen, aber auch ich kann irgendwann nicht mehr.“ Ich strich mir über den Bauch. „Wenn das Baby erst einmal da ist, dann brauch ich wohl all meine Kraft für mein eigenes Kind und kann mich nicht noch um Leonora kümmern.“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree319
„Das verstehen wir.“, beeilte sich Mick zusagen. Er schien eine kurze und wortlose Diskussion mit Kelly zu führen, bevor er mir einen Vorschlag bereitete. „Wenn Cecilia damit einverstanden ist, kann sie eine Weile bei uns wohnen, nur so lange, bis sie sich wirklich erholt hat. Oder Kelly oder ich ziehen eine Weile zu ihr.“
„Ich werde das machen.“; brachte Kelly sich jetzt wieder in unsere Unterhaltung ein, nachdem sie eine Weile schweigend vor sich hingestarrt hatten. „Ich ziehe für ein zwei Wochen zu ihr und unterstütze sie.“
Ich seufzte leise. „Diesen Vorschlag hab ich ihr schon öfters gemacht, aber sie möchte eure Hilfe offiziell nicht in Anspruch nehmen. Sie ist der Meinung, dass sie und Connor das sehr wohl alleine schaffen.“ Ich verspürte einen stechenden Schmerz in meinem Rücken und zuckte kurz zusammen.
Kelly warf mir einen erwartenden Blick zu. „Ist alles okay, Bella? Willst du dich nicht setzen?“
„Nein.“, erwiderte ich abwinkend. „Ich werde jetzt nach Hause fahren, Mason wartet sicher schon.“ Ich umarmte erst Mick, dann Kelly, bevor ich mich zur Tür wandte. „Wir setzen uns noch einmal in Verbindung, wegen Cecilia.“ Ich wartete kurz das Nicken ab, bevor ich nach draußen ging und mich in mein Auto setzte. Mein Rücken schmerzte und auch mein Bauch schien merkwürdig hart zu werden.

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Beitrag  Finplay8 So Jan 29, 2012 5:54 pm

Mason…

Erleichtert schloss ich Bella in meine Arme, als sie durch die Tür herein kam. „Du hast gesagt, dass du heute nicht so spät kommst.“, klagte ich sie an, jedoch in einem sehr weichen zärtlichen Ton. Liebevoll küsste ich sie auf die Stirn, als ich sah wie durcheinander sie zu sein schien. „Ist alles okay bei dir?“
Sie nickte seufzend. „Deine Eltern sind so liebe Menschen.“ Lächelnd sah sie mich an. „Du kannst so schrecklich dankbar sein, dass du Mick und Kelly noch an deiner Seite hast. Sie würden alles für dich und Cecilia tun, ist dir dass eigentlich bewusst?“
„Ich weiß.“ Beruhigend strich ich ihr über den Rücken. „Und ich hoffe auch so ein wunderbarer Vater zu werden wie Dad es immer war. Ich möchte, dass meine Tochter das schönste Leben hat, was es gibt.“
Bella kicherte an meiner Brust leise vor sich hin, bevor sie sich stöhnend an den Rücken griff.
„Ist wirklich alles okay?“, fragte ich noch einmal, und schob sie ein Stück von mir weg, um sie ansehen zu können. Ihr Gesicht war zu einer schmerzvollen Grimasse verzogen. „Bella, sag doch etwas!“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree320
Doch wie immer verharmloste Bella alles, was ihr nicht in den Kram passte. „Ich glaub ich bin einfach schon viel zu lange auf den Beinen, mehr nicht.“ Sie ließ sich auf dem Sofa nieder und strich sich über den Bauch. „Du hattest Recht, so eine Schwangerschaft ist wirklich kein Zuckerschlecken. Ich bin tierisch müde!“
Lächelnd ließ ich mich neben ihr nieder, legte meinen Arm um sie und zog sie eng an mich heran, so dass ich ihr einen sanften Kuss auf das schwarze Haar geben konnte. „Wir beide schaffen das schon. In einer Woche ist es schon so weit, Bella. In einer Woche werden wir beide Eltern eines kleines Mädchens sein.“
Ich hatte erwartet dass Bella lachte, oder zumindest lächelte, aber als ich sie nun ansah, schien sie fast erstaunt darüber. Ihr Blick glitt nach unten zu ihrem Bauch und sie hauchte: „Meine Fruchtblase ist gerade geplatzt.“
„Meinst du dass ernst?“, fragte ich und sah entsetzt nach unten, wo sich langsam ein dunkler Fleck bildete, der mir meine Antwort schon gab. „Wir müssen ins Krankenhaus.“, murmelte ich, war aber wie erstarrt.
Dafür schien Bella alle ihre Sinne beisammen zu haben. Sie sprang auf und wankte zur Treppe, neben der ihre Tasche stand. Mit einem klaren Wurf landete sie neben mir auf den Sofa und Bella war schon an der Tür. „Komm jetzt, Mason. Oder muss ich das Kind alleine zur Welt bringen?“, herrschte sie mich nun doch etwas ungeduldig und gestresst an, bevor sie sich vor Schmerzen stöhnend wieder in den Rücken griff.
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree321
„Nein.“, erwiderte ich. Ein wenig in eine Art Trance und eilte los. „Natürlich nicht!“
Als ich zwei Tage später nach Hause fuhr, hatte ich meine Mädels endlich wieder dabei. Meine Frau hielt April, unsere Tochter sanft in den Armen als sie die Treppen hinauf schlich, um sie gleich in ihr Bett zu legen.
„Sie ist so wunderschön.“, teilte ich ihr mit, beobachtete das Ganze von der Treppe aus.
Bella lächelte stolz. Die Mutterliebe war ausgebrochen sobald sie das kleine Mädchen das erste Mal in den Armen gehalten hatte, und ich freute mich sehr für sie. „Sie hat ganz viel von dir.“, teilte sie mir verträumt mit.
„Aber mit Sicherheit deine schwarzen Haare.“ Ich hob den Blick von meiner kleinen Tochter und sah meine Verlobte an, die noch dieses Wochenende meine Frau werden würde. „Ich liebe dich, Bella.“
„Ich dich auch.“ Sie lächelte mich mit ihrem schönsten Lächeln an und ich wusste, dass ich mein Himmel hier auf Erden gefunden hatte.


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Beitrag  Finplay8 So Jan 29, 2012 7:19 pm

Bella…

„Hat es dir geschmeckt?“, fragte ich, während ich die Teller in der Spüle abwusch. Mason stand im Wohnzimmer und sah sich die wenigen Bilder von April an, die wir in der kurzen Zeit seit ihrer Geburt aufgenommen hatten. „Mason? Ich rede mit dir!“
Er schreckte hoch, ein glückliches Lächeln auf seinen Lippen. „Gut.“, erwiderte, aber man hörte heraus, dass er eigentlich ganz woanders war. „Sag mal wollen wir morgen mit April zu meinem Vater fahren?“
Ich trocknete mir die Hände an einem Geschirrhandtuch ab und nickte. „Klar, aber vorher müssen wir noch zum Arzt. Erste Vorsorgeuntersuchung, vergiss das nicht.“
Mason warf mir einen skeptischen Blick zu. Und er hatte Recht. Wenn es um April ging, vergaß er nie etwas.
Seufzend kam ich mit ausgestreckten Armen auf ihn zu. „Lass uns heute gleich schlafen gehen. Ich bin todmüde.“ Gähnend schmiegte ich mich eng an meinen Verlobten. „Wenn April wenigstens durchschlafen würde, dann könnte ich tagsüber ja auch mal was schaffen, aber so bleibt alles liegen.“
Natürlich wusste ich, dass es Mason da nicht anders ging, und der Arme musste auch noch arbeiten, aber jetzt gerade verlangte ich nach etwas Mitleid, dass ich wahrscheinlich auch bekommen hätte, wenn nicht Masons Handy prompt störend geklingelt hätte.
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree322
„Tut mir leid, Liebling.“, murmelte er und angelte es aus seiner Tasche, um es sich im nächsten Moment ans Ohr zu halten. „Ja? … Hey Dad, w-was … Wann?“ Er löste sich von mir und mit besorgtem Gesichtsausdruck wandte er sich von mir ab. „Hast du Cecilia schon angerufen, Dad? … Okay, natürlich. Bella und ich machen uns gleich auf dem Weg. Ich fahr am Krankenhaus vorbei und sammle dich ein.“
Bei dem Wort Krankenhaus blieb mir fast mein Herzt stehen. Erschrocken legte ich die Hände über den Mund, ich wollte endlich wissen was passiert war. Es klang alles so schrecklich.
„Mach dir keine Sorgen, Dad. Sie wird es verkraften …Okay, bis gleich. Rühr dich nicht von der Stelle.“ Mason legte auf, fuhr sich einmal durch das blonde Haar, was er nur tat, wenn er wirklich gestresst war.
Sanft legte ich meine Hand auf seine Brust und sah ihn besorgt an. „Was ist passiert, Mason?“
Ich konnte Tränen ins eine hübschen Augen glänzen sehen. Nur einmal hatte ich ihn weinen sehen, und dass war als seine Mutter Tamara gestorben war. Mein Herz setzte einen Moment aus. Es blieb still um uns.
„K-kelly ist…sie ist gestorben.“, brachte er heraus, bevor er in meinen Armen zusammen brach und an mir Halt suchte. Er weinte hemmungslos, zuckte die ganze Zeit, so dass es mir schon Angst machte.
Und ich hielt ihn fest. Versuchte jetzt der Halt zu sein, den er brauchte, denn ich wusste, in ein paar Minuten würde er sich wieder von mir lösen, die Schultern straffen und dann weiter machen, als sei er nicht betroffen.
Und so war es auch. „Okay.“, schniefte er ein letztes Mal, sah auf und wischte mir zärtlich die Tränen von den Wangen, die ich überhaupt nicht bemerkt hatte. „Fahr du bitte gleich zu Cecilia und Connor, ja? Ich denke meine Schwester brauch dich jetzt.“ Er wischte sich betrübt über die Augen. „Ich fahr ins Krankenhaus und hol Dad ab.“ Er nickte sich selber zu, als wenn er die einzige Person im Raum wäre.
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree323
„Okay.“, erwiderte ich und wischte die immer noch anhaltenden Tränen von meiner Wange. Nur ein einziges Mal wollte ich so stark sein wie Mason. Der Felsblock in der Brandung. „W-was ist mit Noah?“
„Noah ist bei seiner besten Freundin.“ Mason war schon in Bewegung. Er packte ein paar Unterlagen ein, während er mit mir sprach. „Lotta, weißt du? Das blonde nette Mädchen mit der er immer abhängt.“
Ich erinnerte mich verschwommen an sie, aber ich nickte. „Dann hol ich mal April.“
Er hielt inne und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Ach ja. Sie schläft ja. Ich…ich wusste nicht wirklich…Man! Ich hab überhaupt nicht an sie gedacht.“
„Mach dir keine Sorgen.“ Liebevoll und tröstend drückte ich ihm einen Kuss auf die Stirn. „Ich wecke sie sanft und nehme sie dann mit zu Cecilia rüber. Leonora ist ja auch noch da, die beiden können da weiter schlafen.“
Bevor ich einen weiteren Schritt in Richtung Treppe machen konnte, hatte er meine Hand ergriffen und hielt mich zurück. „Ich liebe dich, Bella. Dass weißt du doch, oder?“
„Ja.“, erwiderte ich lächelnd. „Ich liebe dich auch, Mason.“


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Beitrag  Finplay8 Mo Jan 30, 2012 12:05 am

Mason…

Die ganze Fahrt über hatte mein Vater kein Wort gesagt. Er hatte still und leise aus dem Fenster gesehen, keine Träne verdrückt und auch nicht geschluchzt oder gar geschnieft. Er war stumm geworden.
Ich betrachtete ihn nachdenklich, während ich an der Wand in Cecilias Haus lehnte, wie er nun aus dem Wohnzimmer sah, als gab es nichts Interessanteres seit dem Tod von Kelly.
„Hey.“ Ich war leise an ihn heran getreten und legte ihm nun sanft eine Hand auf die Schulter. „Dad, alles in Ordnung? Möchtest du etwas trinken oder essen? Cecilia hat sicher etwas da.“
Mein Vater zuckte unter meiner Berührung kurz zusammen, fasste sich aber wieder schnell. Dankend legte er seine Hand auf meine. „Nein, Danke, mein Sohn.“ Sein Lächeln war betrübt, aber ich wunderte mich, dass er überhaupt noch lächeln konnte. Kelly war sein Leben gewesen.
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree324
„Möchtest du mir erzählen, was passiert ist?“, fragte ich leise. Auf keinen Fall wollte ich ihn drängen, aber ich musste wissen wieso Kelly einfach so gestorben war. Und ob Noah dabei gesehen war.
Er riss sich vom Fenster los und drehte sich zu mir um. In seinen Augen lag so viel Schmerz, wie ich noch in meinem Leben bei einem Menschen gesehen hatte. „Kelly war etwas müde.“, begann er zu erzählen, den Blick nun abwesend auf einen Punkt neben mich gerichtet. „Sie…sie wollte sich nur für einen kleinen Moment hinlegen und anschließend wollten wir essen gehen. Feiern, dass wir nun beide Großeltern sind.“ Er schluckte schwer und Tränen sammelten sich in seinen alten Augen. Als er weitersprach war seine Stimme gebrochen von den Tränen. „Und als ich sie nach zwei Stunden wecken wollte, wachte sie einfach nicht auf. Ich habe einen Krankenwagen gerufen und die Ärzte haben sie mitgenommen. Ich hab die ganze Zeit gewartet. Aber Kelly ist einfach nicht…nicht wieder aufgewacht.“ Er schluchzte nun. „Sie ist nicht mehr aufgewacht.“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree325
Tröstend tätschelte ich ihm die Schulter. Ich brauchte gerade all meine Kraft um meine eigenen Tränen zurück zu halten. Kelly war wie eine Mutter für mich gewesen, in all den Jahren. Sie hatte sich um mich gekümmert, besonders nach dem Tod von meiner Mutter Tamara. Und jetzt war sie fort.
„Meine Zeit ist auch bald um.“ Mein Vater hatte aufgehört zu weinen. Er sah mich an, als wäre dies eine Erlösung für ihn. „Ich bin auch schon sehr alt, Mason, dass weißt du.“
Ich schüttelte beharrlich den Kopf. „Hör auf so etwas zu sagen, Dad. Du wirst noch lange leben.“
„Nein werde ich nicht.“ Er lachte leise, aber es hörte sich fast verzweifelt an. „Und genau deswegen bin ich jetzt hier. Ich wollte dich und meine Enkel gern noch einmal beisammen sehen. Auch Melanie treffe ich in den nächsten Tagen und Noah ist jeden Tag bei mir.“ Er tätschelte nun mir den Arm. „Nimm dich seiner an, falls er noch nicht volljährig ist, wenn ich von euch gehe, ja? Cecilia würde das überfordern.“
„Natürlich.“; erwiderte ich eilig, und eigentlich nur um ihn zu beruhigen. Mein Dad würde ich nicht so schnell sterben, nein. Er war munter und aktiv. Er musste noch weiter leben.

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Beitrag  Finplay8 Mo Jan 30, 2012 12:33 am

Bella…

Ich wandte den Blick von meinem Verlobten ab, während ich meine kleine Tochter sanft hin und her wiegte, damit sie wenigstens noch ein Fitzelchen Schlaf bekam. Sie schien zu spüren, dass etwas nicht stimmte, denn sie war unnatürlich unruhig, auch für ein kleines Baby.
„Glaubst du Mick wird damit klar kommen?“ Cecilia hatte sich von Connor und Leonora abgewendet und sah mich fast wie ein kleines hilfloses Kind an. Schmerz und Trauer in den hübschen Augen, die eindeutig Kellys waren. „Bella? Was soll er denn bloß ohne meine Mutter tun? Sie war alles für ihn?“
„Er wird es schaffen, Cecilia.“, versuchte ich sie sanft zu beruhigen und strich ihr mit meiner freien Hand über die Schulter. „Mick ist nicht alleine. Er hat noch Mason, und Melanie, und dich. Seine beiden Enkel.“ Wie ein Beweisstück hielt ich April ein Stück höher. „Das Leben ist immer noch lebenswert.“
Cecilia nickte, den Blick abwesend auf meine Tochter gerichtet. „Ja.“, murmelte sie schließlich leise. „Du hast sicherlich Recht, Bella.“ Sie sah Connor und ihre Tochter an, die er ausnahmsweise auf den Arm hielt.
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree326
„Cecilia soll ich etwas zu essen machen?“, fragte ich leise. Das tatenlose herumstehen, dass ich seit einer Stunde vollzog, machte mich noch wahnsinnig. Und obwohl ich April die ganze Zeit im Arm hielt, kam ich mir fast überflüssig vor. Ich hatte Kelly gekannt und auch geliebt, aber nie eine biologische Bindung zu ihr gehabt.
Doch zu meinem Leidwesen schüttelte Cecilia den Kopf. „N-nein.“, flüsterte sie halblaut. „Das brauchst du nicht, wir haben noch Essen im Kühlschrank.“ Sie sah Connor fragend an. „Hat die Kleine gegessen?“
Connor zuckte belanglos mit den Schultern. Allgemein sah er aus, als ginge ihn das Ganze nur ganz weit am Rande etwas an. „Woher soll ich wissen, ob das Bald schon gegessen hat?“
Ich zuckte zusammen unter der Bezeichnung für die kleine Leonora, aber Cecilia schien es gar nicht wahrzunehmen. Ich sah zu, wie sie kurz nickte und dann zum Kühlschrank eilte, um eine Flasche herzurichten.
Die Gefühle in mir kochten über. Ich war überwältigt von der Trauer um Kelly, und die Wut die dazu kam, ließ mich platzen wie ein zu volles Fass. „Wie redest du denn von deinem Kind.“, fauchte ich wütend an. „Das ist kein Balg, Connor. Dass ist deine Tochter! Verstehst du das?“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree327
Er drehte sich ganz zu mir um. Ein desinteressiertes Lächeln auf den Lippen. „Wie ich mein Kind nenne, kann dir vollkommen egal sein, Bella.“ Er wiegte Leonora kurz überschwänglich hin und her. „Sie ist meine Tochter, und somit kann ich sie nennen wie ich es will. Und wenn dir dass nicht passt, verlass das Haus.“
„Hört bitte auf euch zu streiten.“, bat Cecilia mit einem zarten Stimmchen. Sie nahm Connor das Baby aus dem Armen, dass inzwischen angefangen hatte zu weinen und versuchte es mit einem Schlaflied zu beruhigen.
Ich spürte Masons und Micks Blicke auf mir und ich verbat mir eine der Beleidigungen, die in meinem Mund steckten. Ich wollte Kellys Todestag nicht mit so etwas beschmutzen.
Connor warf mir einen letzten wütenden Blick zu und stolzierte dann zur Treppe, um nach oben zu gehen.
Ich sah ihm nach, und versuchte mir nicht zu wünschen, dass er für immer verschwinden möge.

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Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Empty Re: Wohin der Wind mich bringt!

Beitrag  Finplay8 Mo Jan 30, 2012 12:22 pm

Mir kam es merkwürdig vor, dass Mason trotzdem am nächsten Tag heiraten wollte, aber er begründete es damit, dass unsere ganze Familie jetzt etwas Fröhliches brauchte. Und damit hatte er Recht.
Also stand ich am nächsten Tag im Schlafzimmer, steckte mir eine weiße Blume in das ergraute Haar und besah mich im Spiegel. Die Zeit hatte auch mich eingeholt, aber ich würde meiner Tochter noch eine Weile erhalten bleiben. Meine Figur war schlank geblieben und auch allzu viele Falten hatte ich nicht bekommen.
Als ich dann die Treppen hinunter schritt, begleitet von der wunderbaren Hochzeitsmusik, wusste ich, dass mein Leben mehr als lebenswert war. Unten erwartete mich meine neue Familie, und Freunde. April schlief selig in den Armen ihres Großvaters, der den ganzen Tag schon mit ihr gespielt hatte.
Dann entdeckte ich Mason, der da stand und auf mich wartete. Seine lilanen Augen glänzten vor Stolz, als er mich erblickte. Immer wenn er mich ansah, hatte ich das Gefühl endlich irgendwo angekommen zu sein. Mit Mason und April an meiner Seite, würde ich jede noch so schwierige Lebenssituation meistern.
„Du siehst wunderschön aus.“, teilte er mir mit, nachdem er mir seine Hand gereicht hatte, um mich das letzte Stücke bis zur Mitte unseres Wohnzimmers zu begleiten.
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree328
Ich warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Na ja, für eine Braut ziemlich unscheinbar, findest du nicht?“ Denn ich trug nicht wie üblich ein weißes, wallendes Kleid. Ich hatte mich für etwas Dezenteres entschieden. Einerseits, in Andenken an Kelly, so dass nun auch sie etwas im Mittelpunkt stand und zum anderen, weil ich fand, dass mir die anderen wallenden Kleider nicht besonders gut gestanden hatten.
Doch Mason schüttelte den Kopf, und sagte mit viel Ehrlichkeit. „In meinen Augen bist du die schönste Frau. Egal welches Kleid du trägst, ob deine Haare schwarz oder grau sind. Hauptsache du verlierst dein Lächeln nicht.“ Er drückte meine Hand als Zeichen der Zärtlichkeit. „Ich hoffe April hat es geerbt.“
Ich lachte leise, erwiderte den Druck auf meiner Hand. „Unsere Tochter ist perfekt, egal was sie erbt.“
„Nun fangt doch endlich mit der Zeremonie an.“, rief Melanie, Masons kleine Schwester und grinsend zu.
Mason lachte, nickte und nahm den Ring aus seiner Brusttasche. Mit einem Lächeln ergriff er meine zitternde Hand, die augenblicklich ruhig wurde. Als wüsste sie, dass sie hier sicher war. „Bella Junggesell.“, begann er im feierlichen Ton. „Als ich dich kennengelernt habe, wusste ich von der ersten Minute an, dass du die Frau meines Lebens bist, und dass ich dich irgendwann einmal zum Altar führen würde. Du bist mein Glück, meine Hoffnung und mein Leben. Zusammen mit der kleinen April.“ Er warf ihr einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder auf mich konzentrierte. „Ohne hätte ich niemals den Tod meiner Mutter Tamara und anschließend den Tod meiner Stiefmutter Kelly ausgestanden, denn du warst und bist immer mein größter Halt.“ Seine Stimme wurde brüchig. „Ohne dich wüsste ich nicht was ich tun sollte. Und als Zeichen dafür, frage ich dich jetzt und hier ob du mich zu deinem rechtlich angetrauten Ehemann nehmen willst. In guten wie in schlechten Tage, bis das der Tod uns scheide und wir anschließend im Himmel wieder zusammen kommen?“
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Ich musste über die kleine Veränderung in seinem Text lächeln, nickte aber und ließ mir den goldenen Ring als Zeichen unserer Zusammengehörigkeit anstecken. „Ja ich will.“, hauchte ich betroffen.
Anschließend nahm ich seinen Ring, ergriff seine Hand und sagte mit zitternder Stimme. „Du warst der erste Mann, der nicht meinen Nachnamen kannte und mich auch nicht darauf reduzierte. Als wir unser erstes Date hatten, fühlte ich tief in mir, dass du der Richtige sein würdest. Und als dann auch noch mein Vater angetan war von dir….“ Ich lachte leise auf bei der Erinnerung an meinen geliebten Vater. „Wusste ich, dass ich eine Familie mit dir haben wollte. Kinder und heiraten. Egal in welcher Reinfolge.“ Ich musste schlucken denn meine Stimme war schrecklich belegt von den Tränen. „Also willst du, Mason Donner, mich zu deiner rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen? Mich lieben und ehren in guten wie in schlechten Tagen, bis das der Tod uns scheidet und der Himmel uns anschließend wieder zusammen bringt?“ Auch ich hatte mein Gelöbnis geändert.
„Ja, ich will.“, erwiderte Mason und ließ sich von mir den Ring anstecken. „Das ist alles was ich will.“ Und dann zog er mich fest an sich heran und küsste mich mit einer Leidenschaft, dass ich errötete.
Hinter uns hörte ich die Leute jubeln und Reis flog auf uns herunter. Ich hörte wie einige leise und gerührt schnieften und ich war mir sicher, dass es Cecilia war.
Ich hatte mein Glück auf dieser Welt endgültig und unwiderruflich gefunden!

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Beitrag  Finplay8 Mo Jan 30, 2012 8:37 pm

Haushalt 4 Donner (2)
(Melanie)

Melanie…

Theo stocherte lustlos in seinem Essen herum. Sein Gesicht war zu einer steinernen nachdenklichen Grimasse verzogen, undurchdringlich für mich.
Ich hatte ihn schon die ganze Zeit beobachtet und meine Laune, die am Anfang des Tages so weit oben war, sank von Minute zu Minute. Ich hatte mich schrecklich gefreut den Tag heute mit Theo zu verbringen. Gestern war die Hochzeit meines Bruders gewesen und ich befand mich immer noch im Rausch der Freude.
„Ist alles okay bei dir?“, hakte ich schließlich nach, als die Atmosphäre unerträglich für mich wurde.
Theo sah auf, sein müder Blick glitt von meinem Teller in mein Gesicht. „Ja.“, war seine knappe Antwort, dann seufzte er betrübt. Er legte seine Gabel beiseite und sah mich mit festem Blick an. „Melanie? Was ist das hier mit uns beiden?“, fragte er mich, völlig aus den Zusammenhang gerissen.
Erstaunt erwiderte ich seinen Blick. Theo und ich hatten seit dem Tag im Schwimmbad eine lockere Affäre. Wenn ich bei ihm war, war es ein wenig, als fühlte ich Gobias, auch wenn es nur ein Trugbild war.
„Liebst du mich, Melanie, oder deine Erinnerung an Gobias?“, fragte er mich mit scharfem Unterton.
„I-ich….ich meine…“ Verwirrt wandte ich meinen Blick von ihm ab und studierte stattdessen meine Hände. Es war als sträubte sich mein Körper dagegen die Wahrheit zu sagen, aus Angst das zu verlieren, was mir meinen Tag versüßte. Aber ihm gegenüber musste ich fair sein! „Du bist ein toller Mensch, Theo. Wirklich.“
Wohin der Wind mich bringt! - Seite 6 Scree330
„Ein toller Mensch?“, unterbrach Theo mich verächtlich. Eine Falte hatte sich auf seiner Stirn gebildet, als er mich ansah. „Ich will für dich nicht ein toller Mensch sein, Melanie. Ich will der Mensch sein den du liebst.“
Dass ich ihm genau das nicht geben konnte, wagte ich nicht auszusprechen, aber als ich sein gequältes Stöhnen hörte, wusste ich, dass ich auch nicht antworten musste. Die Antwort wurde stumm übermittelt.
„Dann haben wir uns nichts mehr zu sagen.“, murmelte er halblaut und erhob sich von unserem gemütlichen Platz. Ohne mich noch einmal eines Blickes zu würdigen spazierte er davon.
Angst packte mich. Angst den einzigen Halt in meinem Leben zu verlieren, und ließ mich aufspringen. Ich erfasste seine Hand, kurz bevor er durch das Tor ging. „Warte, Theo! Bitte!“
„Worauf, Melanie?“, fragte er erbost. „Darauf, dass du dich irgendwann unsterblich in mich verliebst und ich nicht mehr dein Gobias Ersatz bin?“ Er schüttelte verächtlich den Kopf und fuhr sich einmal durch das Haar. „Ich hab schon viel zu lange auf dich gewartet. Jetzt ist es genug.“
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Ich hörte den Schmerz aus seiner Stimme und es tat mir entsetzlich weh. „Ich habe dir nie wehtun wollen.“, flüsterte ich betrübt. „Wirklich nicht, Theo. I-ich…wusste nur nicht was ich tun sollte, verstehst du?“
Er holte tief Luft. Diese ganze Unterhaltung schien ihn sehr anzustrengen. „Nein, ausnahmsweise versteh ich dich nicht.“ Er sah mich an, und neben den Schmerz in seinen Augen war Trauer geraten. „Morgen bin ich weg, Melanie. Du siehst mich heute zum letzten Mal, und nur deswegen bin ich hier. Aber ich gebe dir eine letzte Möglichkeit.“ Er ergriff meine Hände. „Gib uns eine Chance und komm mit mir.“
Ich schüttelte ohne nachzudenken den Kopf. „Ich werde Sunset Valley nicht verlassen.“, erklärte ich ihm in einem sanften Ton. Obwohl alles in mir danach sehnte bei ihm zu bleiben, überwiegte mein Gewissen und ich war einfach nur ehrlich zu ihm. „Es tut mir leid, Theo. Wirklich.“
„Ich weiß.“ Er setzte ein missglücktes Lächeln auf und drehte sich um. An diesem Tag sah ich ihn das letzte Mal in meinem gesamten Leben.

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