Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Flying Clouds

Seite 13 von 17 Zurück  1 ... 8 ... 12, 13, 14, 15, 16, 17  Weiter

Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 Fr Apr 02, 2010 2:12 pm

Tiffany.
Als wir nach Hause kamen waren weder Mama, noch Papa zu Hause. Mama hatte uns einen Zettel da gelassen, dass sie so schnell wie möglich wieder da sein würde, und dass sie uns leckere Brote in den Kühlschrank gestellt hatte und so mussten Vicky und ich uns die Zeit zusammen vertreiben. Bis Abends, Mama kam erst nach Hause, als es schon ziemlich dunkle draußen war.
Und sie sah müde und erschöpft aus. Gar nicht wie sonst, und deswegen musste ich automatisch an Vickys Worte denken. Vielleicht ging es Mama ja wirklich nicht gut und sie versuchte es zu verheimlichen?
„Kommt mal mit, ihr beiden.“, sagte sie mit einem zarten Lächeln auf dem Gesicht. Sie zog uns zum Sofa, wo wir uns rechts und links neben ihr nieder ließen. Eine Zeit sagte sie gar nichts.
„Wo ist denn Papa?“, wollte Vicky wissen und schaute nach hinten, als erwartete sie ihn dort.
Mama strich ihr über den Kopf. „Ich muss mit euch über etwas sehr dringendes reden.“, sagte sie, und ignorierte die Frage meiner Schwester. „Es ist sehr wichtig.“
Vicky und ich tauschten einen Blick und nickten dann synchron.
„Euer Vater hat heute einen Stromschlag bekommen, ihr beiden.“ Sagte sie ernst. „Aber es geht ihm relativ gut. Er ist jetzt im Krankenhaus und ruht sich da aus.“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps192
„Dass ist gut.“, murmelte ich. „Im Krankenhaus kann man die ganze Zeit auf ihn aufpassen. Dass ist sehr gut.“ Meine Lehrerin hatte mir viel von Krankenhäusern erzählt, und dass sie den Menschen halfen.
Lächelnd drückte meine Mutter mich enger an sich. „Ja, genau, Liebling. Da kümmern sie sich sehr gut um ihn, damit er bald wieder zu uns nach Hause kann.“
Vicky stupste sie an. „Ist er denn ganz außer Lebensgefahr, Mama?“
Schon alleine der Gedanke, mein Vater würde von uns gehen brachte die Tränen in meinen Augen zum überlaufen. Ich wischte sie schnell weg, bevor Mama, die sich gerade Vicky zuwandte, sie sehen konnte.
„Ja, Schätzchen. Er ist außer Lebensgefahr. Die wollen ihn nur noch zu Beobachtung bei sich haben.“, erklärte sie ihr voller Zuneigung. „Euer Papa kann wahrscheinlich schon Ende der Woche wieder zu uns kommen.“
Vicky nickte beruhigt und lehnte sich an unsere Mama.
„Da ist aber noch etwas, über das ich mit euch sprechen möchte.“, fuhr Mama fort. „Ich und euer Vater, wir sind ja schon ziemlich alt, oder?“ Sie lächelte. „Ich hab euch beide ziemlich spät bekommen, und deswegen bin ich auch schon eine ziemlich alte Mutter.“
„Nein.“, protestierten Vicky und ich im Chor. „Wir finden du bist noch jung. Auch wenn du graues Haar hast.“
Lachend strich sie uns über die roten Schöpfe. „Danke, ihr Lieben. Aber trotzdem bin ich vom Alter her, schon etwas älter. Und wenn man älter ist, dann stirbt man irgendwann, dass wisst ihr ja.“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps193
„Ja, Mrs. Wohl hat es uns erzählt, dass man irgendwann einfach einschläft und dann tot ist.“, beeilte sich meine Schwester mit ihrer Klugheit zu sagen. Mir ließ sie nur ein nicken übrig.
„Ja genau, und ich und euer Papa werden auch irgendwann einfach sterben, dass wisst ihr doch, oder?“
Wir nickten traurig. Natürlich wussten wir es, aber so genau hatten wir uns darüber noch keine Gedanken gemacht.
Meine Mutter seufzte. „Lass uns ins Bett gehen Kinder. Morgen habt ihr Geburtstag.“ Anscheint hatte sie sich um entschieden, dass sie mit uns über den Tod sprechen wollte, denn sie seufzte noch einmal.
Ich hob meine Arme und sah sie bittend an. „Nimmst du uns jetzt noch mal ganz fest in den Arm?“
„Natürlich.“, antwortete sie lachend und drückte ihre beiden Lieblingsmädels fest an sich. „Ich liebe euch beide.“

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 Fr Apr 02, 2010 2:33 pm

Ricky.
Der Geburtstag der Zwillinge kam, und sie veränderten sich nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich. Zwar behielten sie beide ihr rotes Haar, aber sonst wurden sie tatsächlich so verschieden, dass man sie kaum noch für Zwillinge hielt. Oder eher halten konnte!
Tiffany wurde ein Mädchen das Farben über alles liebte. Weswegen sie ihr Zimmer mit leuchtenden bunten Flammen gestallten und die sonstige Einrichtung frech zusammen würfelte aus allem mögliche, was sie fand und was nicht direkt teuer war. Sie plante sich sogar einen Piercing stechen zu lassen. Und der Hammer war, dass sie später gerne zum Militär wollte und für unser Land kämpfen wollte. Als Mutter sah ich dies nicht gerne, aber ich ließ sie in Ruhe, schließlich sollte sie selbständig sein.
Victoria veränderte sich nicht besonders stark. Sie hatte einen klaren Hang zu hübschen hellen und zarten Farben, wie rosé und weiß, oder hellem Blau. Und ihr Kleidungstil würde förmlicher. Was natürlich auch daran liegen konnte, dass sie sich entschieden hatte einmal das Gesetz zu werden, also die höchste Richterin.
So verschieden wurden meine beiden Lieblinge.
Wir gingen an ihren Geburtstag zu nächst einmal shoppen und anschließend, als es schon dunkle war, fuhren wir auf den Friedhof. Nachdem das mit Angelo passiert war, hatte ich mich entschieden Joys Grab zu besuchen und Abschied von meiner guten Freundin zu nehmen. Schließlich war sie stets für mich da gewesen.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps194
Nun stand ich vor ihrem Grab und wusste nicht recht, wie ich mich verhalten sollte. Ich fühlte mich merkwürdig befangen so alleine vor ihr zu stehen.
„Hallo Joy.“, fing ich schüchtern an. „Es tut mir Leid, dass ich erst so spät hier her komme, aber irgendwie hatte ich Angst, dich zu besuchen. Ich weiß selber, dass es dumm war, aber ich hatte wirklich Angst. Der ganze Friedhof hier macht mir Angst, er vermittelt mir das Gefühl von Tod. Und wenn ich ehrlich bin, hab eich schreckliche Angst zu sterben, weißt du.“ Ich belächelte mich selber über diese Dummheit. „Nicht weil ich Angst vor den Schmerzen hab, nein, ich habe bloß Angst meine Lieben hier alleine zu lassen. Das Gefühl, dass ich ihnen nicht mehr helfen kann, wenn sie in Not sind. Dass fühlt sich schlecht an. Ich meine, Josh, zum Beispiel. Der arme Junge hat gerade dich, seine Mutter verloren und er hat nur noch seinen Vater, der selber total eingenommen ist, vor Trauer. Ich zweifele nicht daran, dass du von oben auf sie aufpasst, aber was kannst du machen um deiner Familie über diesen schweren Weg zu helfen? Nichts.“ Ich seufzte und griff mir an den Kopf. „Dass möchte ich einfach nicht. Die Mädchen brauchen mich und werden mich noch ewig brauchen. Ich bin ihre Mutter und sie sind gerade Teenager geworden. Also für mich sollte es noch nicht Zeit sein zu gehen.“
„Mama?“, meine Tochter, die gerade auf den dunklen Weg aufgetaucht war, sah mich besorgt an. „Mama ist alles on Ordnung bei dir?“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps195
Ich nickte rasch. „Ja, ich habe nur etwas mit Joy gesprochen.“ Ich lachte über den irritierten Gesichtsausdruck meiner Tochter. „Sie hat natürlich nicht mit mir geredet.“
„Mh.“, antwortete Vicky besorgt. „Willst du nicht mit herein kommen?“
„Gleich.“, sagte ich und schaute noch einmal zum Grab. „Ich glaube ich komme absofort öfter her, Joy.“, sprach ich zu meiner Freundin und lächelte. „Dann bist du nicht so alleine.
Vicky kam näher zu mir und betrachtete ebenfalls Das Grab. „Ich kann mich kaum an Joy erinnern.“, beichtete sie traurig. „War sie öfter bei uns?“
Rasch schüttelte ich den Kopf. „Nein, sie ist die Schwester deiner Tante Maya und wir waren sehr gut befreundet. Aber in der letzten zeit, seid wir alle Kinder bekommen haben, haben wir uns nur noch selten gesehen, es gab immer irgendetwas zu tun.“ Ich seufzte. „Ich bedaure es heute sehr.“
Vicky öffnete ihre Arme weit und ich umarmte sie fest. So fest, wie ich konnte.
„Mama.“, stöhnte sie nach Luft schnappend. „Du bringst mich um.“
Lachend ließ ich von ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Lass uns reingehen und am Gottesdienst teilnehmen, danach fahren wir noch ins Restaurant und essen etwas Feines, okay?“
Sie nickte und Arm in Arm gingen wir in die Kirche.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 Fr Apr 02, 2010 2:55 pm

Victoria.
Ich schlüpfte in mein Nachthemd und ließ mich mit meinen Hausaufgaben auf dem Boden nieder. Den Schreibtisch hatte, wie so oft meine geliebte Schwester in Beschlag genommen, dabei hatte sie einen eigenen, der aber immer so voll war, dass sie niemals ihre Aufgaben darauf machen konnte.
Ich nahm es so hin, und erledigte meine Aufgaben auf dem Boden, was nicht schlimm war, mein Boden mit den Teppichen war wirklich sehr gemütlich.
Hinter mir stürmte Tiffy rein, lief an mir vorbei und ließ sich auf den Schreibtischstuhl nieder.
„Tiffany!“, rief meine Mutter aus der Küche. „Ich komme in einer Stunde und kontrolliere ob du die Aufgaben gemacht hast, dass ist mein ernst! Wenn nicht gehst du am Wochenende nirgendwo hin.“
Tiffy zog eine Grimasse zur geschlossenen Tür und klappte eines ihrer Hefte auf.
„Warum ist Mama sauer auf dich?“, fragte ich ohne den Blick von meinen Rechnungen zu heben.
„Sie sagt, ich würde mich viel zu wenig um die Schule kümmern.“, beschwerte sie sich. „Und würde sowieso denken dass mein Leben durch den Militär bestimmt wäre.“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps196
Ich stimmte meiner Mutter innerlich zu, Tiffany hielt nicht viel von der Schule, aber ich würde meiner Schwester nie in den Rücken fallen. Schließlich war se eigentlich ja mein Spiegelbild.
„Na komm.“, versuchte ich sie zu besänftigen. „Ich helfe dir bei den Aufgaben, dann bist du schnell fertig und kannst Samstag weg gehen.“ Ich bot ihr ständig meine Hilfe an.
Dankbar nickte Tiffy. „Du bist die beste Zwillingsschwester die es auf der gesamten Erde gibt, Tiffy.“ Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Und dafür nehme ich dich am Samstag mit.“
„Wohin?“, fragte ich besorgt.
Tiffany und ich waren so verschieden, etwas was ihr gefiel, konnte mir eigentlich überhaupt nicht gefallen. Wir waren zwar Zwillinge sahen aber weder so aus, noch benahmen wir uns so, aber wir fühlten es immer noch.
Ohne eine Antwort stand sie auf, nahm sich das Handy, was sie gerade neu bekommen hatte und tippte eine Nummer ein. Sie wartete kurz, dann sprach sie. „Hallo Mrs. Melone, hier ist Tiffany, ist Lucy da? ... Danke…“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps197
Sie hob den Daumen in meine Richtung. „…oh, hallo Lucy, ich bin’s…ja ich wollte dich fragen, wie es mit Samstag aussieht, steht noch alles? … Cool, dass heißt du hast wirklich organisiert, dass ich den DJ machen darf? ... Sehr cool, danke…Ich wollte noch etwas fragen, kann ich jemanden mitbringen? …“ Tiffy sah in meine Richtung und zwinkerte mir zu. „…ne nur meine Schwester, Vicky…echt? Dankeschön. Ich freu mich…“
Natürlich, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Alle hatten in der Schule darüber gesprochen, dass sie am Samstag als Gruppe in die Disco in Flying Clouds gehen wollten. Schnell hob ich die Arme und wedelte damit herum, damit Tiffy sah, dass ich nicht mitkommen wollte. Aber sie ignorierte es gekonnt.
Sie setzte sogar noch einen drauf: „Sag mal, weißt du zufällig ob Henning mitkommt?“, fragte meine Schwester und zwinkerte mir noch einmal zu, sie wusste, dass ich ihn gern hatte. „Echt? Sehr gut…nein, nein. Nicht für mich. Erklär ich dir ein anderes Mal. Bis Samstag Lucy.“ Und dann legte sie auf. „Alles gebongt.“, strahlte sie mich an.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 Fr Apr 02, 2010 3:15 pm

Tiffany.
Ich schloß den Reisverschluss des Kleides, der sich an der Seite befand und drehte mich einmal kurz vor dem Spiegel. Ich sah wirklich nicht schlecht aus. Ich hatte meine roten Haar durch einen geraden Pony, und einem Seitenzopf gebändigt, mich ziemlich dezent geschminkt und trug nun dieses nagelneue Kleid. Wow.
Selbstbewusst ging ich durch Flur und Küche, ins Wohnzimmer, wo ich meine Schwester und Carmen vor dem Fernseher auffand, Vertieft in ein Musikvideo von Shakira.
„Hey ihr beiden.“, lenkte ich die Aufmerksamkeit auf. „Na wie seh ich aus?“
Carmen sah mich an und klatschte kurz begeistert in die Hände. „Wow. Du siehst richtig hübsch aus.“
Vicky hingegen klatschte sich die Hände vor das Gesicht und jaulte wie ein leidender Hund. „Oh nein, so etwas Schreckliches habe ich noch nie in meinem gesamten Leben gesehen.“ Sie grinste durch ihre Hände hindurch. „Und ich hab schon wirklich viel Schreckliches gesehen. Dich zum Beispiel, wenn du gerade aufgestanden bist.“
Ich streckte ihr die Zunge raus. „Äußerst witzig, Vicky. Zieh du dir erst einmal ein hübsches Kleid an, dann kannst du gerne weiter über mich lästern.“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps198
Um ihnen mein Kleid noch einmal vorzuführen, drehte ich mich noch mal und stellte mich anschließend in eine Pose. „Ich finde es einfach wundervoll, war das Geld echt wert.“
Carmen berührte den Saum des Kleides ehrfürchtig. „Wie viel?“, fragte sie.
„190 Simeloens.“, ich biss mir auf die Unterlippe. „Kannst dir ja vorstellen wie begeistert Mama gewesen ist.“
Kichernd nickte Vicky. „Oh ja, sie hat einen Ausraster der feinsten Art bekommen.“ Wild fuchtelte meine Schwester mit den Händen in der Luft herum um zu demonstrieren was sie meinte.
Lachend setzte ich mich zwischen Carmen und meiner Schwester und sah sie herausfordernd an. „Und jetzt Mal im ernst. Was ziehst du an, heute Abend?“
Auch Carmen sah jetzt neugierig zu meiner Schwester rüber, die noch tiefer ins Sofa sank.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps199
„Ich will doch überhaupt nicht hingehen, Tiffy, dass habe ich dir schon drei Mal gesagt.“, erwiderte sie mit verschränkten Armen. „Und ich bleibe dabei.“
„Tust du?“, fragte ich lachend. „Auch wenn ich dir sage, dass Henning gefragt hast, ob du kommst?“
Vickys Augen wurden größer, als sie mich mit überraschtem Blick ansah. „Hat er?“
Carmen kam mir zuvor. „Jap, ich war sogar dabei. Ich zitiere: ‚Wisst ihr ob vielleicht ob Vicky auch kommt’?“
Die Wangen meiner Schwester röteten sich schnell und sie senkte den Kopf.
„Na komm.“, versuchte ich sie zu stärken. „Ich hab ein richtig hübsches schwarzes langes Kleid, was dir sicher gefallen wird. Hängt in meinem Schrank, zieh es wenigstens mal an.“
Sie nickte schließlich und lenkte damit ein.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 Fr Apr 02, 2010 3:44 pm

Victoria.
Da stand ich nun in einem schwarz, silbrigen Kleid, vor unseren Spiegel im Badezimmer. Eigentlich gefiel ich mir sogar irgendwie. Ich hatte mich geschminkt, etwas anders als sonst. Und ich hatte meine Haare zu einem lockeren Zopf hoch gesteckt. So schlecht sah ich gar nicht aus.
Trotzdem fühlt eich ich komisch. Es war ja nicht so, dass ich noch nie ein Kleid anhatte, ich trug jeden Tag ein Kleid, aber dieses Kleid war das Kleid, was ich heute Abend tragen würde. Heute Abend wenn ich in der Disco stehen würde und auf Henning warten würde. Ich würde mich für immer daran erinnern.
Nachdenklich drehte ich mich noch einmal vor dem Spiegel, begutachtete meinen Rücken, mich, von der Seite. Aber das Gefühl verschwand einfach nicht.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps200
Und die ganze Zeit tauchte Hennings Kopf vor mir auf, der mich schüchtern anlächelte. Und ich stellte mir vor wie er herein kommen würde, nur Augen für mich hatte, auf mich zu kam, mir die Hand reichte und mit seiner tollen stimme fragte, ob ich mit ihm tanzen wollte. Und ich würde ja sagen und zusammen würden wir die Tanzfläche unsicher machen. Es würde einfach herrlich sein. Und wir würden so viel reden, und am Ende der Nacht würde er sich sicher sein, dass wir praktisch für einander bestimmt sind.
Ich lächelte selig in den Spiegel und mein Spiegelbild lächelte zurück.
„Wow.“, ertönte es hinter mir. „Ich dachte das mit diesem süffisanten Grinsen ist nur eine Geschichte, aber das machen Verliebte ja wirklich.“
Ich fing mich augenblicklich wieder und warf meiner Schwester einen gehässigen Blick zu. „Na und?“, fragte ich. „Wenigstens habe ich einen Grund.“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps201
Tiffy rollte mit den Augen, zuckte die Schultern und kam auf mich zu. Eingehend betrachtete sie mich. „Du siehst wirklich toll aus.“, rief sie schließlich mit einem breiten Lächeln aus. „Richtig hübsch.“
„Danke.“, erwiderte ich und sah noch einmal in den Spiegel. „Ich finde auch, dass ich wirklich nicht schlecht aussehe.“ Neben bei zupfte ich die letzten Falten des Kleides glatt.
Tiffy stand neben mir und sah mir mit einem bedeutsamen Lächeln zu.
„Tiffy, jetzt mal im Ernst.“, bat ich sie, bereit enttäuscht zu werden. „Hat Henning wirklich nach mir gefragt?“
Eifrig nickte meine Zwillingsschwester. „Ich verspreche es dir hoch und heilig.“, sie hob die rechte Hand zum schwören. „Ein Zwillingsehrenwort.“
Ich umarmte sie stürmisch. „Dann bin ich beruhigt.“

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 Fr Apr 02, 2010 4:00 pm

Victoria.
Ich stieg mit wackeligen Beinen aus dem Taxi. Einerseits lag es daran, dass ich mehr als aufgeregt war, andererseits hatte ich wirklich extrem hohe Schuhe an.
Tiffy stieg nach mir aus, und ging gleich in die Richtung der anderen, die vor der kleinen grauen Disco warteten. Ich konnte sogar ein paar bekannte Gesichter ausmachen. Unter ihnen war Lucy, die dass ganze geplant hatte. Und der Sohn der Schwester meiner Tante, Josh. Und sogar der kleine Kaito war gekommen, aber seine große Schwester konnte ich nirgendwo sehen.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps203
Statt ebenfalls zu den anderen zu gehen, stand ich eine Weile bloß herum. Ich war mir nicht mehr so sicher, ob es so gut war, dass ich mitgekommen war. Es fühlte sich nicht mehr so toll an.
Jemand tickte mir von hinten auf die Schulter, ich drehte mich erschrocken um. „Wusste ich es doch, dass du es bist.“, begrüßte mich Henning und küsste mich rechts und links flüchtig auf die Wange. „Cool dass du gekommen bist. Waren sich ja alle nicht so sicher.“
Ich nickte, gerade etwas unfähig etwas zu erwidern. Immer noch spürte ich seine Küsse auf meinen Wangen.
„Wollen wir vielleicht reingehen? Ist ja doch bisschen kalt hier draußen.“, er rieb sich fröstelnd die Arme.
Ich nickte wieder und folgte ihm in die volle Disco.
Was war ich bloß für ein Trottel, dass ich ihm nicht antwortete? Der musste doch denken, dass ich stumm bin, oder gar, dass ich ihn nicht leiden kann. Angst machte sich in mir breit.
Aber Henning schien ganz entspannt, er wippte ein bisschen zu der Musik und immer wenn sich unsere Blicke trafen lächelte er mich an. Ganz locker.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps204
Ich versuchte einen mit ihm zu reden. „Ich hab gehört du bist Schotte?“
Er zeigte mir mit Händen an, dass er mich nicht verstand, also schrie ich lauter. „Du bist Schotte?!“
Wieder das gleiche. Lachend zog er mich ganz nah an sich heran, so dass ich sein Parfum riechen konnte.
„Ich habe gehört du bist Schotte?“, schrie ich so laut ich konnte und wich erschrocken zurück, als Henning sich lachend die Ohren zu hielt.
Als er meinen besorgten Gesichtsausdruck bemerkte, zog er mich wieder an sich heran und rief mir halblaut zu. „Du brauchst nicht schreien, wenn du direkt an meinem Ohr bist.“, ergrinste und ich wurde rot. „Und um deine Frage zu beantworten, ja ich bin Schotte, sieht man das nicht?“ Er deutete auf sein Kilt.
Ich nickte, noch mehr errötend. „Tut mir Leid.“, stammelte ich unsicher. „Ich…ich wollte bloß…“
Er winkte ab, nahm mich bei den Händen und fing an mit mir zu tanzen. „Dazu sind wir doch hier, oder?“
Ich nickte schüchtern und tanzte, so gut ich es eben konnte.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 Fr Apr 02, 2010 4:14 pm

Tiffany.
Ich stand am Mischpult, legte eine Platte nach der anderen auf und tanzte ganz unauffällig dazu. Die Leute schienen einen riesigen Spaß zu haben, wie die Wilden tanzten und tanzten sie.
Die Musik berauschte alle, und ich verdiente pro Stunde 15 Simeloens, also würde ich bald das Geld für das tolle Kleid schon wieder drinne haben und meine Mutter würde nicht mehr lange sauer sein.
Lucy kam zu mir ans Pult, brachte mir ein Getränk. „Damit du nicht verdurstest.“, sagte sie lachend. Dann schaute sie sich die Platten, die in den Kästen waren eine Weile an. „Wow, so viele Platten.“
Ich nickte. „Leider nicht meine.“
Die Platten gehörten der Disco, ich durfte sie für einen Abend benutzen und musste sie wieder abgeben, aber das war okay, ich hatte zu Hause ja etwas viel besseres als einen Plattenspielern. Eine eigene Jukebox.
Lucy zeigte auf ein tanzendes Paar, dass sich Händchen haltend zu der Musik bewegte. Nach längerem Hinsehen erkannte ich meine Schwester und Henning. „Die beiden laufen ab heute Abend nur noch zu zweit rum.“, witzelte sie und trank einen Schluck aus meinem Glas.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps205
„Glaub ich auch.“, antwortete mit gemischten Gefühlen. Ich gönnte meiner Schwester alle Male, das sie einen Jungen gefunden hatte, den sie mochte und der sie mochte, aber dass würde unsere Zwillingsverbundenheit bestimmt ein wenig herunter spielen. Sie würde viel mehr mit Henning machen. „Ich freu mich für sie.“, sagte ich trotzdem und meinte es auch so!
Lucy nickte nun. „Hoffentlich hält es lange, bei Ian und meine Schwester gab’s ja schon mal richtig Stress und jetzt haben die beiden ein Baby.“ Sie sah mich Stirn runzelnd an.
„Aber meine Schwester würde nie ein Baby in die Welt setzen.“, antwortete ich etwas schnippisch. „Außerdem ist sie zu gutherzig um sich überhaupt mit jemand zu streiten. Du kennst dich Vicky.“
Wieder nickte Lucy, trank noch einen Schluck und verschwand dann wieder auf die Tanzfläche.
Diese blöde Kuh hatte gar kein Recht meine Schwester so etwas zu unterstellen, nur weil ihre Schwester so blöd gewesen war. An der Schule erzählte man sich ja auch, Mary hätte das Kind eh nur bekommen, damit Ian bei ihr blieb, nach dem riesigen Streit, den sie hatten.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps206
Als ich jetzt wieder zu Henning und Vicky rüber sah, knutschten die beiden schon verliebt miteinander herum. Hatte ich doch geahnt, dass es mit den beiden heute Abend sicher etwas werden würde. Hoffentlich war Henning lieb zu ihrer Schwester, sonst konnte er sich aber auch auf etwas gefasst machen!
Plötzlich schwankte Vicky, und sackte dann anschließen in Hennings Armen zusammen. Ich war in weniger als zwei Sekunden bei den beiden, und half meiner Schwester, die sich durch Trunkenheit kaum auf den Beinen halten konnte auf. Aber es war Ergebnislos. Immer wieder sackten ihre Beine weg, schließlich nahm Henning sie auf den Arm, sie hielt sich lallend an ihm fest und er trug sie an die frische Luft. Dort rief ich ein Taxi dass uns samt Henning anschließend nach Hause fuhr.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 Fr Apr 02, 2010 4:49 pm

Ricky.
Es klingelte an der Tür, und ich, die gerade Essen vorbereitete, musste natürlich an die Tür gehen, denn beide Mädchen waren ausgeflogen.
Zuerst war Tiffany gegangen und hatte mir irgendetwas mit Lucy Melone zugerufen, und anschließend, kaum fünf Minuten später wurde Victoria von einem rothaarigen Knaben, der sich mir als Henning Platz vorstellte, mit einem Auto abgeholt. Und ich hatte beide Mädchen ohne Widerworte gehen lassen.
Ich öffnete also die alte Haustür und erblickte zu meiner Überraschung Angelo, mit einem großen Koffer. Er lächelte mich freundlich an, als wäre er bloß kurz weg gewesen.
„Angelo.“, rief ich erfreut aus und zog ihn ins Haus. „Mein Gott, was machst du denn hier?“
Lachend zog er mich fest an sich. „Ich wohne hier, oder hat etwas ein andere Kerl meinen Platz hier eingenommen?“ Er sah sich suchen um
Ich schüttelte den Kopf so heftig, dass fast meine Brille von meinem Gesicht rutschte. „Ich dachte du würdest erst morgen kommen, ich wollte dich doch abholen!“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps207
„Tut mir Leid, ich dachte du würdest dich bestimmt freuen, wenn ich früher wieder komme.“, er küsste mich flüchtig auf den Mund, bevor er an mir vorbei sah. „Wo sind denn meine Mädchen? Hey, euer Vater ist wieder da!“, rief er laut in die Wohnung.
„Du brauchst überhaupt nicht schreien, Angelo.“, sagte ich lachend. „Deine lieben Töchter sind nämlich beide ausgeflogen.“ Ich lachte, nahm den Koffer und ging zum Schlafzimmer, wo ich ihn kurz rein schob.
Angelo folgte mir. „Wie ausgeflogen? Wo sind sie denn?“ Er sah richtig enttäuscht aus.
„Dass kommt davon, wenn man Überaschungsbesuche macht.“, erklärte ich mit einem tadelnden Ton in der Stimme. „Manchmal hat man Pech und niemand ist da.“
„Jaja.“ Er blieb vor der Zimmertür unsere Zwillinge stehen und warf einen Blick hinein. „Mein Gott, was ist denn damit passiert?“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps208
Ich erinnerte mich dumpf, dass Angelo ja gar nicht mitbekommen hatte, dass sie die beiden so anders entwickelt hatten, dass sie jeder ein eigenes Zimmer wollten, aber nicht getrennt schlafen wollten. Also hab eich das Zimmer vergrößern lassen und jede hatte ihres so gestalten können, wie sie es wollte.
„Stell dich nicht so an.“, murmelte ich grinsend, während ich die Schüsseln mit dem Essen hinstellte. „Sie sind eben keine kleine Mädchen mehr, sondern mehr oder weniger junge Frauen, die auf eigenen Füßen stehen.“ Um ihn richtig zu schocken fügte ich hinzu: „Und ich glaube sogar, dass Vicky einen festen Freund hat.“
Angelo, der sich gerade hinsetzen wollte, bekam fast einen Herzinfarkt. „Bitte?“
Ich klopfte ihn lachend auf die Schulter, drückte ihn einen Löffel in die Hand und forderte ihn auf zu essen. „Darüber reden wir später. Genieß erst einmal das frische Mittagessen.“

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 Fr Apr 02, 2010 5:10 pm

Tiffany.
Das Papa nach Hause gekommen war, hatten Vicky und ich nur am Rande mitgekommen. Wir waren gestern so spät zu Hause gewesen, dass er schon geschlafen hatte und Mama war so böse, dass sie uns gleich ins Zimmer geschickte hatte. Aber schon am nächsten Morgen schien der Ärger wieder verraucht zu sein, denn sie hatte Schokopudding zum Frühstück gemacht. Etwa, was es sonst nie bei uns gab.
„Und wie war die Zeit ohne mich? Habt ihr eure Mutter sehr geärgert?“, fragte mein Vater und sah Vicky und mich abwechselnd an.
Synchron rollten wir mit den Augen, aber ich antwortete ihm. „Wir sind doch keine fünf mehr, Papa. Wir ärgern Mama doch nicht. Eher ärgert sie uns, weil sie uns sämtliche Hausarbeit aufdrückt.“ Ich lachte.
Meine Mutter streckte mir die Zunge raus. „Ich versuche euch bloß auf euer späteres leben vorzubereiten, liebe Tiffy.“, sagte sie im ernsten Ton, nahm dem Satz aber mit einem liebevollen Lächeln den Stachel. „Schließlich können dein Vater und ich dir nicht ständig hinter her räumen.“
Vicky lachte aus vollem Halse. „Ich glaub das müsst ihr später trotzdem noch.“, erwiderte sie. „Tiff wird niemals hier ausziehen, Mama. Sie bleibt für immer, wie Unkraut.“
Ich rammte meiner gut gelaunten Schwester den Ellbogen in die Seite, sie wich jedoch geschickt aus. „Klar wird eich hier ausziehen, darauf könnt ihr Gift nehmen.“ Mit hochnäsigem Blick fügt eich noch hinzu. „Ich hab nämlich jetzt schon einen Arbeitsplatz beim Militär, für mein Alter natürlich.“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps209
Meine Eltern wurden gleichzeitig kreidebleich im Gesicht. Abwechselnd sahen sie sich und dann wieder mich an, als hätte ich ihnen eröffnet, ich würde gleich Morgen in den Krieg ziehen.
„Liebling.“, begann meine Mutter in diesem merkwürdigen Ton, der immer damit zusammen hing, dass Eltern einem etwa ausreden wollten. „Du willst also direkt nach der Schule beim Militär anfangen?“
Ich schüttelte hastig den Kopf, bevor ich die Schokopudding in meinem Mund hinunter schluckte. „Natürlich nicht, Mama. Ich will erst einmal studieren gehen, dass muss ich nämlich. Und wenn ich damit fertig bin, geh ich einfach zum Militär. Die haben mir dass genau erklärt.“
„Mh.“, machte meine Mutter. Dann ergriff mein Vater das Wort. „Ich lasse euch immer eure eigenen Entscheidungen fällen, dass ist euch klar, oder?“
Vicky und ich nickten gleichzeitig. Eine Sache die wir uns angewöhnt hatten.
„Und auch hier, will ich dir überhaupt nicht Reinsprechen, Tiffany. Aber überleg es dir gut.“
Wieder ein nicken, dann versuchte ich eilig das Thema zu wechseln, ich wollte nicht mehr Mittelpunkt der Unterhaltung sein. „Vicky hat übrigens einen Freund.“
Und es klappte. Augenblicklich richteten sich beide Augenpaar auf meine Schwester und schienen sie zu durchleuchten. Wie Scanner. Dann stand mein Vater auf.
„Dass ist ein Gespräch zwischen euch Frauen. Ich verabschiede mich ins Gewächshaus.“ Murmelte er und ging eilig hinaus.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps210
Meine Mutter rutschte einen Platz weiter, direkt neben meine Schwester und sah sie mit schief gelegtem Kopf an. „Erzähl doch mal.“, bat sie sie. „Ist es dieser Henning?“
Meine Schwester warf mir einen vernichtenden Blick zu. „Ja.“, sagte sie artig. „Henning Platz. Du wirst ihn sicher mögen, Mama. Er ist wirklich ausgesprochen nett.“
Sie nickte und nahm die Hand meiner Schwester. „Natürlich werde ich ihn mögen. Vielleicht mag er ja mal zum Abendessen kommen?“, fragte sie. Als meine Schwester genickt hatte, fuhr sie fort. „Aber da du jetzt einen festen Freund hast, Liebling müssen wir natürlich über das wichtige Thema Verhütung reden.“
Vicky und ich verdrehten die Augen. „Mama, das haben wir alles schon in der Schule gehabt.“, beschwerte sich meine Schwester und rückte ihr Stuhl zurück. „Ich werde dass nicht noch einmal alles mit dir durchkauen.“
Ich tat es ihr gleich. Ich hatte ebenso wenig Lust mir das noch einmal anzuhören.
„Ist ja gut.“, besänftigte unsere Mutter uns. „Ich mein ja nur, wenn ihr Fragen habt, könnt ihr zu mir bekommen. Bitte bevor ihr wie Ian…“, sie stockte und klappte schnell den Mund zu.
„…bevor wir wie Ian mit einem Sohn nach Hause kommen.“, beendete ich ihren Satz und grinste. „Dass erzähl ich Tante Maya.“ Eilig nahm ich Vicky bei der Hand und zog sie in unser Zimmer.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 Sa Apr 03, 2010 10:18 am

Tiffany.
Beklommen setzte ich mich auf das weiße Sofa und strich mit der rechten Hand über den schon etwas abgenutzten Stoff. Er war rau, von dem ganzen hin und her Rücken, was beim Fernsehgucken immer passiert war. Mama hatte uns steht’s gesagt, wir sollen das lassen, aber wir konnten einfach nicht.
Nachdenklich sah ich zu dem aus gescheitetem Fernseher hinüber, als ob ich wartete, dass er angehen würde. Aber wozu? Wozu sollte ich jetzt noch Fernseh gucken, wenn niemand da war, der mir einen missbilligenden Blick zu warf und beim Abendessen mit tadelndem Ton sagte: „Du solltest dich mehr um die Schule als um die blöden Footballspiele im Fernsehen kümmern, Tiffany.“
Tränen schossen mir in die Augen, die rasch weg wischte. Ich hatte schon genug geweint und davon bekam ich ja bloß Kopfschmerzen und dann würde es mir noch viel mehr schlecht gehen, als es mir sowieso schon ging.
Langsam legte ich mich auf das Sofa und zog den Duft an den Rückenpolstern ein. Eins davon roch nach dem Parfum meiner Mutter, sie hatte am liebsten da gesessen.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps211
Ich verbarg mein Gesicht in dem Polster und weinte nun doch, denn die Tränen konnte ich jetzt doch nicht mehr zurück halten. Sie liefen einfach, die ganze Zeit, ohne dass ich die hätte stoppen können.
Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte betrat Vicky das Wohnzimmer.
Sie sah nicht viel besser aus, ihre Augen waren noch gerötet und sie trug schon ihren Schlafanzug, dabei war sie heute eigentlich mit Henning verabredet gewesen. Ich verstand dass sie nicht hinging.
„Hey.“, sagte sie matt und ließ sich neben mir nieder. „Wie geht es dir?“
Die Frage war rein rhetorisch gemeint. Erstens konnte es mir nur schlecht gehen, zweitens fühlte meine Zwillingsschwester immer, was ich fühlte. Eine Art Verbindung.
„Du meinst ob es mir schlecht, oder extrem schlecht geht?“, fragte ich ironisch. „Dann nehme ich das zweite.“ Ich wischte mich noch einmal über die Augen und sah dann meine Schwester an. „Dass ist nicht fair, Vicky.“
„Ich weiß.“, sagte sie ruhig. „Dass ist es wirklich nicht.“
„Wir brauchen sie noch, Vicky. Sie kann nicht einfach weg sein. Ich bin doch noch viel zu jung um Halbweise zu sein.“, stellte ich zornig fest. Nachdem ich traurig war, stellte sich auf einmal die Wut ein.
Vicky strich mir beruhigend über das rote Haar. Eine Geste die mich sehr an unsere Mutter erinnerte. „Ich verstehe es auch nicht. Es ging ihr doch noch so gut, heute Morgen. Und jetzt.“, sie stockte.
Wir schwiegen ein Weilchen, jeder hing seinen Gedanken nach.
„Wo ist Dad?“, fragte ich in die Stille hinein.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps212
Vicky seufzte. „Er ist in die Kirche gefahren um mit dem Pastor abzusprechen, dass wir nächste Woche die Beerdigung machen. Er sagt er kommt nicht all zu spät nach Hause.“
„Ich glaube, es geht ihm noch viel schlechter als uns, aber er zeigt es nicht.“
„Mh.“, meine Vicky und seufzte wieder. „Aber ich glaube irgendwie fällt es ihm leichter, weil er damit gerechnet hat.“ Sie nickte zustimmend. „Er wusste dass Mama alt war, und dass sie nicht mehr all zu lange zu leben hatte, und wir wussten es auch irgendwie, aber wir wollten es nicht wahrhaben.“
Es stimmte schon, aber ich wollte es nicht hören. Als ob es dass leichter machte, dass man wusste dass eine geliebte Person sterben würde. Es war einfach ein schlechter Zeitpunkt. Auch wenn es nie einen guten Zeitpunkt gab zu sterben, aber Vicky und ich waren noch so jung. Wir brauchten unsere Mutter doch.
„Lass uns ins Bett gehen.“, schlug Vicky vor. „Wenn du willst schlafe ich heute sogar in deinem Chaotenbett.“ Sie lächelte mich aufmunternd an.
Nickend erhob ich mich, nahm ihre Hand und ging mit ihr in unser Zimmer.
Ich war müde vor Trauer. Und ich war unendlich froh, dass ich meine Schwester bei mir hatte.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 So Apr 04, 2010 9:54 am

College Melone/Haroun/Melone/Payten

Lorry.
„Oh mein Gott.“, rief ich glücklich aus, als die Tür endlich aufging und zwei junge Gestalten mit Koffern das Haus, was nun nicht mehr so klein war, nach dem Umbau, betraten. „Oh mein Gott.“
Mary ließ augenblicklich ihre Koffer fallen und stürzte auf mich zu. Eine lange Umarmung folgte, wo wir beide wohl nichts anderes besser fanden, als uns endlich wieder zu sehen.
„Endlich bist du da.“, ich drückte ihr einen dicken Schmatzer auf die Wange. Etwas was sie früher die die Pest gehasst hatte. Dann drückte ich sie ein Stück von mir weg, um sie zu betrachten. „Und du hast dich so verändert. So groß und hübsch bist du geworden, dass ist ja unglaublich.“
Lächelnd errötete meine Schwester und schlug mir leicht auf die Schulter. „Ach komm, hör auf.“
Ich nahm sie noch einmal in den Arm. Erst jetzt bemerkte ich, dass mir meine Geschwister wirklich fehlten. Mary jetzt endlich wieder so nah zu sein, machte mich glücklich, wie eine Mutter. Denn so etwas war ich ja für Mary eine Zeit lang gewesen. Eine Ersatzmutter.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps213
„Wie war denn die Fahrt?“, fragt eich aufgeregt. „War der Taxifahrer okay?“
Mary nickte gelassen und gähnte. „Ja, aber anstrengend. Ich bin echt tot müde.“ Sie drehte sich zu dem jungen Mann hinter ihr um und lächelte. „Aber ich hatte Ian ja dabei, also war es in Ordnung.“
Neugierig schaute ich ebenfalls an ihr vorbei. Ich hatte den jungen Mann überhaupt nicht erkannt, dabei war er bloß etwas in die Höhe geschossen. Er hatte immer noch das braune Haar, die stechend blauen Augen, und war immer noch schlank. Wieso hatte ich ihn denn nicht erkannt?
„Hey.“, murmelte er etwas unschlüssig. Immer noch stand er neben seinem Koffer, als würde er gleich wieder abreisen. Er sah verloren aus.
Mary sah sich kurz um. „Wow, ich hatte es mir viel kleiner vorgestellt.“ Sie zeigte mit den Händen eine übertrieben kleine Größe an. „Etwa in Pappkartongröße.“ Sie lachte.
„Als ob.“, ich zog eine Grimasse. „Außerdem wurde ausgebaut. Oben sind die Schlafzimmer. Wir haben aber nur zwei. Das heißt Ian und du, ihr teilt euch eins und Mayumi und ich.“ Mayumi winkte von dem Sessel aus, auf dem sie Platz genommen hatte.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps214
Zustimmend nickte Mary. „Okay.“, sagte sie und gähnte wieder. „Dann verzieh ich mich schon einmal nach oben. Bin wirklich hundemüde.“ Sie nahm ihren Koffer und ging an mir vorbei.
Ina wollte ihr folgen, aber ich hielt ihn am Ärmel zurück. Ich reichte ihm meine Hand. „Herzlich Willkommen Ian. Ich hoffe du gewöhnst dich mit drei Mädels schnell ein.“
Er lachte. Ein schüchternes Lachen, wie mir auffiel. „Wird ich schon irgendwie schaffen.“
Mit den Händen in den Hüften schaute ich ihn prüfend an. „Aber wage es ja nicht meine kleine Schwester jemals zu verletzten, sonst setzt es was.“ Entgeistert schaute er mich an, so dass ich ein Lachen nicht unterdrücken konnte. „War nur Spaß.“, sagte ich und umarmte ihn herzlich.
Glücklich endlich abhauen zu können, nickte er mit einem künstlichen grinsen, nahm seinen Koffer und stürmte fast seiner Freundin hinter her.
Mayumi warf mir einen tadelnden Blick zu. „Du bist so fies.“

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 So Apr 04, 2010 10:10 am

Mayumi.
Gelangweilt saß ich auf dem Sofa und schaute mir eine Nachrichten Sendung nach der anderen an. Alles nicht besonders Interessant, aber ich hatte nichts zu tun. Und niemanden, mit dem ich mich beschäftigen konnte. Mary und Lorry waren zusammen ins Campuscafe gegangen um die verlorene Zeit aufzuholen und Ian hatte eine Vorlesung. Und nur ich alleine saß im Haus und kontrollierte die Fernsehsender, sehr erfüllend.
Als es klingelte, wachte ich praktisch aus einer Art Trance aus. Wie aus der Pistole geschossen stand ich auf und eilte zur Tür. Im Hinterkopf ermahnte ich mich, dass es ja auch bloß der Postbote sein konnte.
Doch es war ganz anders und sehr viel besser, als ich gedacht hatte.
Al sich nämlich die Tür öffnete, schauten mich zwei braune Augen durch eine Brille an, umrahmt wurde das Gesicht von langem schwarzen, glänzenden Haar. „Kiriko.“, murmelte ich erstaunt. „Was machst du denn hier?“
Sie lachte über meine Überraschtheit und viel mir in die Arme. „Dich besuchen, was denn sonst.“
Ich erwiderte ihre Umarmung, stand aber zu sehr unter Schock, als dass ich irgendetwas hätte sagen können.
„Guck nicht wie so ein Auto, Mayumi.“, forderte mich meine kleine Schwester auf. „Wir sind es wirklich.“
„Wir?“, fragte ich erstaunt und sah an ihr vorbei, wo ich meinen Bruder entdeckte.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps215
Schneller als ich hätte Akio buchstabieren können, war ich an Kiriko vorbei gelaufen und hatte meinen kleinen Bruder, der jetzt schon ziemlich groß war umarmt.
Kiriko folgte mir gelassen, sie hatte ihre Geschwister ja auch nicht so eine lange Zeit nicht gesehen.
„Was macht ihr beide denn hier?“, fragte ich noch einmal. „Weiß Mama dass ihr hier seid? Oder Papa?“
Die Gesichter der beiden wurden betreten. Sie sahen zu Boden.
„Also wissen sie es nicht?“, schlussfolgerte ich traurig. „Ihr seid heimlich hier?“
„Nein, nein.“, entfuhr es Akio schnell. „Nein, wir sind neben an eingezogen, Schwesterherz. Wir studieren jetzt hier, falls du es vergessen haben solltest.“, er lächelte gutmütig.
Trotzdem schien irgendetwas nicht richtig zu sein, den Gesichtausdrücken zu folgen. „Aber was ist dann los?“
Kiriko ergriff das Wort und meine Hände. „Mayumi, letzte Woche, am Samstag, ist Papa von uns gegangen.“
Ich sah erst meine Schwester und dann meinen Bruder fassungslos an. Und dann hätte ich am liebsten mich fassungslos angesehen, aber das ging nicht. Ich spürte nichts. Rein gar nichts. Keine Trauer, keine Wut, nicht einmal Erleichterung. In mir blieb alles unverändert, und es war als hätten sie mir erzählt, dass sie umgezogen wäre. Es traf mich nicht.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps216
Kiriko vermutete mein Schweigen als Schock, denn sie legte fürsorglich den Arm um meine Schultern. „Er hatte einen Herzinfarkt. Die Ärzte haben versucht ihn wieder zu beleben, aber es hat nicht geklappt, hat Mama erzählt.“, sie seufzte. „Mama ist am Boden zerstört.“
Nickend sah ich meinen Bruder an. Er hatte am meisten Kontakt zu unseren Vater gehabt. „Wie geht es dir?“
Schulter zuckend sah er zurück. „Weiß nicht.“, murmelte er. „Den Umständen entsprechend.“
Ich umarmte ihn noch einmal ganz fest und erwiderte diese Umarmung als würde er Halt suchen. Mein armer kleiner Bruder. Bestimmt vermisste er ihn.
„Wir wär’s, wenn ihr rein kommt?“, fragte ich, um die beiden aufzumuntern. „Es ist gerade niemand da und ich glaube sogar dass Lorry noch frische Amerikaner gebacken hat.“ Meine Augen blitzen auf.
Kiriko und Akio nahmen das Angebot dankend an und folgten mir aus der Winterkälte in das warme Haus.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 So Apr 04, 2010 10:30 am

Ian.
Ich öffnete die Augen und musste mich erst einmal erinnern, wo ich eigentlich war. Die Wände sahen anders aus, es roch ganz anders, und anders als sonst wachte ich neben Mary auf, die aber noch tief und fest schlief.
Ich sah gedankenverloren auf die Uhr. Sieben Uhr morgens, bestimmt schliefen alle noch.
Trotzdem stand ich auf, ganz leise um meine Freundin nicht zu wecken und schlich aus dem Zimmer, durch das Zimmer von Mayumi und Lorry, einen anderen Weg gab es nicht.
Zu meiner Verwunderung war auch dort schon die Hälfte des Bettes leer, also gab es hier noch einen Frühaufsteher, wen, konnte ich nicht erkennen, den die Person die noch schlief hatte sich die Decke über beide Ohren gezogen und man hörte nur den gleichmäßigen Atem.
Ich ging also weiter, die Treppe hinunter durchs Wohnzimmer, in die Küche um mir etwas zu essen zu machen, dass erste was ich morgens dringend brauchte. Ein ordentliches Frühstück.
Ich erschrak etwas, als ich Mayumi schon am Tisch entdeckte. Sie trug noch ihren Schlafanzug, eine kurze Hose, aus der ihre langen Beine guckten, und ein weißes Shirt. Sie sah auf als ich den Raum betrat.
„Guten Morgen.“, begrüßte ich sie kurz und steuerte dann so gleich den Kühlschrank an.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps217
Mayumi sah mir hinter her, wie ich aus den Augenwinkeln erkennen konnte. „Morgen Ian.“, sie klang lange nicht so fröhlich, wie ich sie sonst erlebte. Nachdenklich und auch irgendwie verstört.
Ich suchte im Kühlschrank nach etwas essbaren, was meinem Appetit heute Morgen entsprach, aber irgendwie fand ich nichts. Und dass nicht nur, weil der Kühlschrank noch nicht einmal zu Hälfte gefüllt war. Ich schloß die Tür also wieder und sah mir das Holz des alten Kühlschrankes an.
„Wenn du willst kannst du eine Käsestange essen.“, murmelte Mayumi mit vollen Mund. „Ich hab sie vor zehn Minuten gemacht müssten also noch lauwarm sein.“ Sie deutet auf einen Teller neben sich, auf dem sich eine leckere Käsestange befand, ganz so als würde sie auf mich warten.
Einen Moment zögerte ich, dann ließ ich mich aber von meinem Hunger übermannen und setzte mich neben Mayumi, genüsslich biss ich von der Stange ab.
Mayumi sah mich kurz an, als ich zurück sah, lächelte sie aufmunternd. Dabei schien nicht ich, sondern sie dringend eine Aufmunterung zu brauchen.
„Ist alles in Ordnung?“, ich wusste nicht genau warum ich fragte, und ob es sich überhaupt gehörte, aber sie schien irgendwie Hilfe zu brauchen. „Tut mir Leid, wenn ich neugierig bin, du musst nicht antworten.“, schob ich also eilig hinter her, um etwas Anstand zu bewahren.
Mayumi seufzte und legte die Käsestange, die sie in der Hand zerpflückt hatte auf den Tellern. „Mein Vater ist letzte Woche gestorben.“, sagte sie unbewegt. „Er ist tot.“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps218
Ich nickte mitleidig. „Ich weiß was du meinst.“, sagte ich vorsichtig. Berichtigte mich aber augenblicklich. „Also nicht so direkt. So halb. Meine Eltern leben beide noch, aber meine beiden Tanten sind letzte Woche verstorben. Bringt einen ziemlich um, was?“
Zu meiner -und ihrer anscheint auch- Überraschung schüttelte sie den Kopf. „Nein.“, sagte sie ernst. „Es berührt mich nicht einmal. Also dass mit meinem Vater.“ Sie sah mich an. „Dass mit deinen Tanten tut mir Leid.“
„Danke.“ Ich sah wieder auf meinen Teller. „Dass mit deinem Vater tut mir auch leid.“
Ein Lachen ließ mich wieder aufsehen. „Wieso sollte es dir Leid tun, wenn es mir nicht einmal Leid tut?“, fragte sie belustig. „Dass ist ein wenig…merkwürdig.“
„Manchmal trauert man erst viel später. Wenn man viel um die Ohren hat, verflüchtigt sich die Trauer manchmal für eine bestimmte Zeit. War bei meiner Mutter auch so.“
Mayumi nickte. Dann stand sie auf und stellte schweigend den Teller in den Geschirrspüler. Als sie an mir vorbei hinausging, fasste sie mir noch kurz auf die Schulter. „Danke Ian, fürs Zuhören.“

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 So Apr 04, 2010 11:04 am

Lorry.
Die Tage zogen ins Land, wir gewöhnten uns alle langsam an das volle Haus, und jeder ging seinen Weg. Mayumi fand man immer öfter drüben, bei ihren Geschwistern, Ian und Maya verbrachten viel Zeit damit, zwischen Flying Clouds und dem College hin und her zu fahren und ja ihren Sohn noch oft zu sehen. Wenn sie dann mal hier waren, verbrachten sie kurze Zeit zu zweit und konzentrierten sich dann wieder auf ihr Studium.
Und ich versuchte schnell mit den Semesterarbeiten und Hausaufgaben durch zu kommen.
Wie auch heute. Ich saß mal wieder gelangweilt am Computer und versuchte einen genauen Bericht über eine Psychologiestudie zu schreiben, die wir in der letzten Vorlesung hatten. Es war schwer wach zu bleiben.
Doch gerade als ich einen himmlischen Schreibfluss hatte, klopfte es an der Tür.
Ich seufzte laut, erhob mich aber doch, vielleicht war es ja jemand wichtiges, eine Professorin, oder ein Engel der meine Seminararbeit schreiben wollte. Ich kicherte bei den Gedanken.
Als ich die Tür öffnete, stand da erst einmal niemand und einen Moment hielt ich es für einen dummen Kinderscherz und wollte schon wüste Beschimpfungen in die Gegenschreien. Aber dann viel mir ein junger Mann auf, der mit dem Rücken zu mir stand, so dass ich sein Gesicht nicht sehen konnte.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps219
„Hallo?“, rief ich halblaut. „Kann ich ihnen irgendwie helfen?“
„Seid wann siezen wir uns denn?“, fragte er und drehte sich zu mir um.
Erst jetzt erkannte ich ihn. Sein blondes Haar schien länger geworden zu sein. Seine braunen Augen leuchteten immer noch wie früher und sein Mund grinste mich genau wie damals frech an. Tom.
Ich ging nach draußen, schnell, aber nicht rennend, als ich ihn endlich erreicht hatte viel ich ihm in die Arme, wie ein kleines Mädchen, dass ich so sehr freute einen alten Freund wieder zu sehen.
Er erwiderte meine Umarmung, strich mir beruhigend über den Rücken und küsste mich zärtlich auf die Wange.
„Wow.“, sagt eich atemlos und löste mich von ihm. „Wie lange habe ich mir das gewünscht?“
Er lachte laut auf. „Ich glaube ich hab es mir noch viel länger gewünscht.“ Mit einem aufmerksamen Blick musterte er mich von unten bis oben. „Und richtig groß bist du geworden. Aus dir ist eine so richtig hübsche junge Dame geworden, kann dass sein?“, fragte er ungläubig.
„Kann sein.“, antwortete ich verlegen. Ich wandte mich unter seinem Blick. „Hab auch dran gearbeitet.“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps220
Er lachte wieder, dann verstummte er plötzlich und sah mir tief in die Augen. „Weißt du wovon ich geträumt habe, seit ich dich dass erste Mal gesehen habe, Lorry?“
Zaghaft schüttelte ich den Kopf, hielt seinem Blick stand.
Er beugte sich vor und verschloss meinen Mund mit seinem. Ein Kuss, den ich so noch nie erlebt hatte.
Als er sich wieder von mir löste, lächelte er. „Und damals durfte ich es nicht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Jetzt darf ich es und es fühlt sich toll an.“
Ich sah ihn erstaunt an. „Willst du damit sagen, du bist in mich verliebt?“, fragt eich unsicher. Die Frage kam mir so doof vor, er war doch viel älter, was sollte er mit so einer Kleinen.
Doch zu meiner Überraschung nickte er. „Und wie, Lorry. Und wie.“
Und endlich wusste ich, warum er mir so gefehlt hatte. Warum ich an ihn gedacht hatte, wenn Mayumi von Alfons erzählt hatte. Wenn ich ihn bei mir wünschte, wenn Ian und Mary verliebt rumknutschten.
Ich war verliebt in einen meiner längsten Freunde.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 So Apr 04, 2010 12:31 pm

Mary.
Ich küsste Ian zärtlich auf den Mund. „Ich bin müde, ich geh schon einmal schlafen.“
Etwas erstaunt befühlte er meine Stirn. „Bist du krank?“, fragte er? „Es ist gerade mal halb acht. Der Abend fängt gerade erst an, wir wollten doch noch in die Campushalle gehen.“ Traurig musterte er mich.
„Tut mir Leid, Schatz.“ Ich küsste ihn noch mal. „Ich brauch dringend mal wieder Schlaf zwischen Mason, dem lernen und dir. Ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten. Lass es uns verschieben.“
Er nickte, wenn auch wenig damit einverstanden. „Na gut, auch wenn es meinen Plan völlig durcheinander bringt.“ Er seufzte, drehte sich um und ging in die Küche um sich ein Brot zu machen.
Ich hingegen schlich müde nach unten, zumindest solange man mich sehen konnte. Als ich oben war, viel die Müdigkeit praktisch von mir ab und ich machte mich gut gelaunt auf den Weg in Ians und mein gemeinsames Schlafzimmer, dass wir nur höchsten vier Stunden nutzen.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps221
Doch statt mich wie angekündigt hinzulegen, richtete ich mich ans Regel an der Wand. „Magestikum Valum.“, murmelte ich halblaut und das Regal bewegte sich wie durch Zauberhand.
Ich trat eilig ein und es schloß sich hinter mir wieder. Nun stand ich in einem düsteren Raum, mein Zauberraum, den man von außen nicht sah, und der von niemand betreten wurde, als von mir.
Es war nicht so, dass ich ein Geheimnis aus meinen Kräften machte, viel mehr durfte niemand einen Blick in das Buch werfen, oder gar in den Kessel, das Risiko mit den eignen Waffen geschlagen zu werden war zu groß.
Außerdem wusste ich da Ian immer noch ein wenig damit kämpfte, dass ich eine böse Hexe war. Er sah mich meistens etwas nachdenklich an, wenn ich meinen Besen rausholte und zum Unterricht flog, dabei war es doch gar nichts Besonderes mehr. Es gab sogar noch drei, vier Hexen auf dem Campus, mit denen ich den Kontakt jedoch auf strengste mied. Sie waren weit unter meinem Rang.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps222
Ich stellte mich an das Hexenbuch und begann Formeln und Sprüche auswendig zu lernen, für mein Hexenzertifikat. Die letzte Prüfung um eine besonders krasse, böse Hexe zu werden stand bald an, und ich hatte noch nicht einmal die Hälfte dafür gelernt. Ich war einfach viel zu abgelenkt damit, meinen Sohn zu sehen, Ian und meine Beziehung aufrecht zu halten und neben bei noch zu studieren.
Käthe war bestimmt sauer auf mich, sie rief in den letzten Tagen nicht mehr an, ließ sich auch nicht mehr blicken. Einmal hatte ich sie angerufen, da hatte sie gesagt sie hätte momentan viel zu tun und ich solle nicht auf sie warten, sie würde mir später alles erklären.
Immer war sie so geheimnisvoll, manchmal mochte ich es, manchmal machte sie mir damit wahrlich Angst. Irgendetwas lag in der Luft, und da sie es mir nicht sagen wollte, vermutete ich etwas Schlechtes.
Und dass machte mir Angst. Aber nicht nur ihre Geheimniskrämerei, sondern auch meine besonderen Hexensinne, verrieten mir, dass etwas nicht stimmte, dass ein Sturm auf uns zu kam, nur nicht in Form eines Windes, oder Regens. Etwas viel Schlimmeres, und man konnte es nicht aufhalten.
Eilig schüttelte ich den Kopf um nicht in noch tiefere Gedanken zu fallen. Ich musste die Zeit zum lernen nutzen und Käthe würde mir schon rechtzeitig bescheid sagen, da war ich mir sicher. Schließlich waren wir Freunde.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 So Apr 04, 2010 1:46 pm

Mayumi.
Ian kam durch die Tür, als er mich in der Küche ganz alleine erblickte, hellte sich sein Gesichtsausdruck an. Er zog seine Jacke aus und setzte sich zu mir.
„Hey.“, sagte er freundlich. „Wie war dein Tag?“
Ich mochte Ians aufgeschlossene Art. Ich fühlte mich stets wohl bei ihm. Mit ihm konnte ich mich einfach unterhalten. Letztens hatten wir sogar eine kleine Schneeballschlacht im Garten gemacht. Es war einfach toll jemanden zu haben, der einen Verstand, aber auch gerne die andere Seite einer Geschichte zeigte. Er war so etwas wie meine Wahrheit, jemand der mich nicht in Watte packte.
Ich seufzte müde. „Eigentlich ganz gut, ich hab bloß den halben Tag am Computer gesessen und an meiner Seminararbeit geschrieben.“ Als beweiß hielt ich meine geschundenen Finger hoch. „Siehst du?“
Lachend strich er drüber und einer kleiner Schauer überfiel mir urplötzlich. „Einfach in heißes Wasser packen, dann geht es denen nach ein paar Minuten schon wieder bestens.“, sagte er und schnappte sich ein Salatblatt aus meinem Teller, was ich mit einer hochgezogenen Braue strafte.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps223
Lachend stibitze er sich noch eins, nur um mich richtig zu provozieren.
Um ihn nicht wieder strafend ansehen zu müssen, wechselt eich das Thema. „Wo warst du heute? Ich habe dich heute den ganzen Tag nicht gesehen.“ Was ziemlich komisch war, fügte ich in Gedanken hinzu.
Ian lächelte breit. „Ich war in Flying Clouds.“, sagte er glücklich. „Zuerst bei meinem Sohnemann und dann noch bei meinen Eltern.“ Prüfend sah er mich an, als wartete er auf einem Weinkraft oder so etwas.
Doch ich fühlte mich völlig normal. „Dass ist schön.“, antwortete ich lächelnd. „Warst du ohne Mary? Und wie geht’s deinem Sohn und deinen Eltern?“
„Mary fühlte sich heute nicht gut.“, bemerkte er stumpf und sein Blick würde leicht zornig. „Ich bin also alleine hin, Mason hat natürlich gefragt wo seine Mama ist. Aber sonst war er heute total lieb. Meinen Eltern geht es gut, aber sie freuen sich wenn ich fertig mit studieren bin und die Farm wieder übernehme.“ Er lachte.
„Willst du dass denn?“, fragte ich interessiert. Eilig erinnerte ich mich daran auch noch den letzten Rest vom Salat zu essen. Schließlich hatte ich Hunger.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps224
Er zuckte mit den Achseln und erhob sich. „Weiß nicht genau.“, meinte er. „Manchmal will ich es, manchmal will ich es nicht. Ich kann mich nicht entscheiden.“
Ich folgte ihm, nachdem ich den Teller weggebracht hatte. „Ich weiß was du meinst.“ Ich lächelte ihn an. „Dieser Zwang von den Eltern, dass sie etwas erwarten, so dass du kaum nein sagen kannst.“
Urplötzlich umklammerten seine Arme meine Hüfte. Ich genoss diese spontane Umarmung sehr, fast noch nie hatte es sich so gut und richtig angefühlt. Es war herrlich.
„Danke Mayumi.“, flüsterte er in mein Ohr. „Dass du mich verstehst bedeutet mir sehr viel.“ Dann löste er sich von mir, zwinkerte mir zu und trat den Weg ins Schlafzimmer an.
Und ich stand da, völlig verwirrt. Was war nur los?

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 So Apr 04, 2010 2:07 pm

Ian.
Oben angekommen, erwartete mich zu meiner nicht gerade großen Überraschung eine kerngesunde Mary. Lächelnd klopfte sie auf den Platz neben ihr.
Ich folgte ihrer Einladung, nicht zuletzt, weil mir unsere Zweisamkeit auch sehr fehlte. Es war einfach nicht genügend Zeit, zwischen Kind und Studium. Sie fehlte mir, und da sie sich heute wirklich hübsch gemacht hatte, konnte ich nicht anders, als mich zu ihr zu legen.
„Wie war denn dein Tag.“, schnurrte sie, während sie zärtlich meinen Hals küsste. „Wie geht es Mason?“
Ich lächelte, als ich als stolzer Vater an meinen Sohn dachte. „Super. Er hat nach dir gefragt. Er wächst so entsetzlich schnell, ich hab Angst dass er schon erwachsen ist, wenn wir fertig mit dem Studium sind.“
Mary lachte, ein glockenhelles Lachen. „Dass glaube ich nicht.“, beharrte sie. „Wir werden schon genug von ihm mitbekommen, schließlich sind wir oft genug da.“
Seufzend gab ich mir ihr hin, und ließ mich verwöhnen. Wie gesagt, ich musste es ausnutzen.
„Weißt du, Mayumi hat ziemlich starke Probleme, hab ich das Gefühl. Irgendetwas stimmt nicht.“
Augenblicklich hörte Mary auf mich zu küssen und sah mich verständnislos an. „Wie bitte?“
Ich wiederholte mich: „Ich glaube Mayumi geht es nicht besonders gut.“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps225
Ungläubig sah meine Freundin mich mit ihren türkisenen Augen. „Ian, dass ist nicht den Ernst.“, brachte sie zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. „Ich versuche dich gerade zu verführen und du redest von Mayumi? Was ist eigentlich mit die los?“ Wütend schmiss sie sich wieder auf ihre Seite des Bettes.
Ich sah meinen Fehler ein. Ich wusste selber nicht genau warum ich das getan hatte, es war mir einfach so in den Kopf gekommen, und noch bevor ich darüber nachgedacht hatte, war es raus gewesen.
„Tut mir Leid, Liebling.“, versuchte ich sie zu beruhigen. „Ich weiß auch nicht…ich glaub ich hab zu viel im Kopf momentan, weißt du? Ich sollte echt mal eine Pause machen.“
Sie nickte zustimmend, immer noch mit verschränkten Armen.
Nun war ich es, der die Initiative ergriff und langsam auf sie zu krabbelte. „Tut mir leid.“, murmelte ich noch mal, während ich sie sanft küsse. „Ich verspreche dir, dass diese zwei Stunden nur dir gehören.“
Sie kicherte, weil ich sie am Hals küsste, und sie dort ziemlich kitzelig war. „Na gut.“, räumte sie ein. „Letzte Chance. Aller letzte Chance.“
Als wir ‚fertig’ waren, fielen wir beide erschöpft auf unsere Seiten zurück.
Sie lächelte erfreut. „Wow. Dass war…gut.“ Ein kichern erklang.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps226
Ich nickte zu stimmend und schloß die Augen. Ich war müde. Sehr müde und wollte einfach nur noch schlafen.
Mary drehte sich mit den Rücken zu mir und seufzte einmal kurz. „Weg mich, wenn es Abendbrot gibt.“
„Mh.“, antwortete ich und drehte mich ebenfalls mit den Rücken zu ihr.
Vor meinem inneren Auge sah ich Mayumi, wie sie lachte, wie sie ihr schwarzes Haar schüchtern zurück strich. Wie sich verlegen einen Saucenfleck vom Kleid wischte. Wie sie konzentriert mit einer Haarsträhne spielte, während sie an ihrer Seminararbeit schrieb.
Meine Augen riss ich erstaunt auf, als mir klar wurde, wie ich gerade an sie dachte. So hatte ich auch einmal an Mary gedacht, lange, lange bevor wir zusammen waren.
Ich warf einen verwirrten Blick über die Schulter. Warum dachte ich jetzt nicht mehr so an Mary? Was war passiert, dass wir jetzt nicht mehr zusammen gekuschelt nebeneinander lagen und uns küssten? Und warum, um Himmelswillen, dachte ich stattdessen an Mayumi?
In meinem Kopf war ein einziges Chaos, so schlimm, dass ich nicht einmal einschlafen konnte. Ich machte mir Sorgen um meine eigentlich so klare Zukunft. Sie verschwamm immer mehr vor meinem Auge.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 So Apr 04, 2010 2:25 pm

Lorry.
Es war mal wieder einer der Abende, an dem Tom zu mir kam. Dass passierte in letzter Zeit öfter, schon seid einer geschlagenen Woche hielt er sich in Silvertown auf und kam regelmäßig um mich zu besuchen.
Ich war mehr als glücklich darüber, schließlich liebte ich diesen Mann.
Tom spielte gedankenverloren mit meinen Fingern, während wir auf dem Bett lagen.
Eigentlich hatte ich etwas anderes geplant, was sonst eigentlich immer stattfand, aber irgendwie schien Tom ziemlich abwesend zu sein. Er hatte nicht viel gesprochen seid er hier war, und mich auch nicht besonders oft geküsst, als ob ihn etwas bedrückte.
„Tom?“, flüsterte ich vorsichtig. „Was ist los? Heute stimmt irgendetwas nicht mit dir.“
Er sah auf und lächelte. „Ist das so offensichtlich?“, fragte er wehmütig. „Ich hatte gehofft ein geheimnisvoller Mensch zu sein, undurchschaubar.“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps227
Ich küsste ihn als Entschuldigung. „Bist du auch. Nur heute irgendwie nicht. Ist etwas passiert?“
„Nein.“, sagte er, dass Lächeln auf seinem Gesicht war verschwunden. Er richtete sich ein Stück auf und sah mich an. „Es zieht mich wieder weg, Lorry.“
Dass war für eine Zeit lang, dass einzige, was mich erreichte. Die Worte hallten in meinem Kopf wieder, schienen mit dem Rest meiner Gedanken Pingpong zu spielen.
Es zog ihn wieder weg? Er wollte mich wieder verlassen, nachdem ich ihn endlich hatte? Warum?
„Ich…ich verstehe dass nicht.“, stotterte ich mühselig und drehte mich von ihm weg. Ich setzte mich auf den Rand des Bettes, mit den Füßen auf dem Boden. „Warum willst du wieder gehen?“
Er blieb auf seiner Seite, ganz so als verstand er, dass ich seine Nähe gerade nicht ertragen konnte. „Ich bin ein Tramper, Lorry, ich war’s schon immer, und dass wusstest du doch.“
Ich nickte stumm. Ja, ich hatte es gewusst, aber ich hatte gehofft ihn durch meine Liebe irgendwie an mich binden zu können. Dass er blieb, weil er ohne mich genauso wenig konnte, wie ich ohne ihn. Was für ein Müll.
„Ich liebe dich wirklich Lorry, aber es ist einfach noch nicht die Zeit, um sesshaft zu werden.“, sagte er ernst.
Ich musste auflachen, aber es klang nicht glücklich. Erbost drehte ich mich zu ihm um. „Und wann ist die Zeit? Wenn du sechzig bist? Kurz vor dem sterben?“ Wie Worte klangen hart.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps228
Tom griff sich seufzend an die Nasenwurzel. „Ich weiß doch auch nicht.“, rief er aus. „Es zieht mich einfach weg. Ich kann einfach nicht hier bleiben. Ich bin schon viel zu lange geblieben.“
Der entscheidende Satz der mich dazu bewegte aufzustehen. Ich griff in die Schrankschublade, nahm die wenigen Sachen von ihm die er hier gelassen hatte, und schmiss sie ihm hin.
„Haub ab.“, schrie ich wütend. „Geh einfach, ich will dich nicht mehr sehen.“
Und er tat es, ohne Widerworte. Dass war das schlimmste. Ich fühlte mich verlassen.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 So Apr 04, 2010 4:24 pm

Mayumi.
Ich spielte wie von Sinnen dieses Computerspiel, welches Mary gestern angeschleppt hatte. Anfangs war ich skeptisch, aber nun gefiel es mir wirklich.
Schritte auf der Treppe, dann verstummen sie und schließlich erblickte ich einen verlegen Ian, der mich lächelnd musterte, er sah noch ganz verschlafen auf.
Mir viel ein, dass ich selber noch meinen Schlafanzug trug, aber nun aufzuspringen und mich anziehen, nachdem er mich schon so oft so gesehen hatte, kam mir komisch vor. Also lächelte ich bloß zurück.
„Guten Morgen.“, sagte er halblaut, nahm sich einen Controller und ließ sich neben mir nieder. Wie ein alter Freund. „Gut geschlafen?“
Ich nickte, obwohl es aus sah, als würde ich mich nur für das Spiel interessieren, konnte ich meine Augen kaum von Ian lassen, und dass durfte nicht sein. Es gab drei gute Gründe dafür. Erstens: Ian hatte eine Freundin, und mit der sogar ein Kind. Zweitens: Ich hatte einen Freund, den ich eigentlich liebte. Drittens: Er war doch viel jünger als ich, dass würde nie im Leben gut gehen.
Ich wurde freundschaftlich in die Rippen gestoßen und kam dadurch wieder in die Realität zurück.
Ian sah mich immer noch fragend an, als hätte er eine Frage gestellt. Hatte er wahrscheinlich auch.
„Tut mir Leid.“, ich errötet. „Ich hab nicht zugehört. Ich war total im Spiel.“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps229
Er grinste wissend. „Kenne ich. Passiert mir auch manchmal. Ich hab gefragt was du heute vorhast.“
„Vorlesungen über Vorlesung du zwischen durch kleine Joggingrunden.“, antwortete ich grinsend. „Um die Kondition zu halten, wenn ich mal wieder spät dran bin.“
Lachend sah er mich an. Ein tolles Lachen. Selbst seine Augen lachten mit, es war wirklich merkwürdig, wie sehr es mir auffiel. Aber ich war nicht verliebt in ihn, nein!
Ian schien mich auch zu mustern, denn als ich wieder richtig zum Bildschirm sah hatten sich beide Autos aufgehängt und somit war das Spiel unentschieden ausgegangen.
Ich erhob mich eilig. „Ich geh mich eben anziehen.“
Er nickte und stand auch auf. „Kommst du dann wieder runter?“, es klang irgendwie hoffnungsvoll. „Wir können ja das Frühstück vorbereiten?“, er ließ es wie eine Frage klingen und als ich nickte grinste er zufrieden. „Super bis gleich.“ Und schon verschwand er in die Küche.
Ich zog mich eilig um und war in weniger als fünf Minuten neben ihm in der Küche. Während er die Brote schmierte, wusch ich das dreckige Geschirr von gestern ab, was Lorry, die sonst so ordentlich war wohl liegen gelassen hatte. Sie war in letzter Zeit sowieso sehr merkwürdig.
„Wie ist die Sache mit deinem Vater jetzt eigentlich?“, fragte Ian besorgt. „Irgendwelche Trauer?“
Ich schüttelte etwas bedauernd den Kopf. „Ich verstehe es ja selber nicht. Irgendwie weiß ich, dass ich trauern müsste, aber es geht nicht.“, mutlos ließ ich den Teller in das Wasser gleiten. „Ich spüre nichts.“
Ian seufzte, dann schwiegen wir eine Weile.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps230
„Und wie geht es dir? Denkst du oft an deine Tanten?“, fragte ich vorsichtig.
Er sah mich nachdenklich an, bevor er weiter schmierte. „Ich weiß nicht genau. Manchmal denke ich an sie. Aber mehr an Tante Ricky, als an Tante Joy. Weil Tante Ricky mich praktisch aufgezogen hat, verstehst du?“ Ich nickte eilig. „Sie war so etwas wie eine zweite Mutter, und dass sie jetzt tot ist…ist schon komisch.“
Wieder schwiegen wir und gingen unseren Tätigkeiten nach.
Plötzlich schmunzelte Ian. „Komisch.“, sagte er und sah mich fest an. „Mit Mary rede ich nie über so etwas. Bei uns gibt es nur das Thema Mason. Nie fragen wir uns, wie es uns eigentlich geht.“ Erleichtert darüber, dass er es ausgesprochen hatte, sah er mich an. Fast so als würde er ein urteil erwarten.
Ich sah weg. Ich konnte diesem Blick nicht wirklich standhalten. „Vielleicht dreht sich bei euch alles nur noch um Mason.“ Was bedenklich war. „Ihr seht euch nicht mehr als Paar.“
Ian lächelte. „Bist du die Psychologin, oder Lorry?“
Dafür spritze ich ihn mit dem schaumigen Wasser nass, so dass er erschrocken herum fuhr und mir das gleiche antat. Es endet in einer kleinen Wasserschlacht in der sich unsere Hände zu oft berührten.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 So Apr 04, 2010 4:40 pm

Mary.
„Ian?“, rief ich halblaut, noch bevor ich die Tür aufgeschlossen hatte. „Ian, bist du zu Hause?“
„Jep.“, erklang es vom Sofa, wo ich meinen Freund auf dem Sofa fand. In der Hand einen der Controller.
Mit den Händen vor den Hüften baute ich mich vor ihm auf, so dass er an mir vorbei schauen musste. „ Ich habe eine geschlagene halbe Stunde auf dich gewartet, wir waren doch verabredet.“
Erschrocken sah er kurz auf, dann aber wieder auf den Bildschirm. „Sorry.“, es klang so einfach wie ‚Hallo’. „Ich hab die ganze Zeit gespielt und Mayumi und ich haben uns noch unterhalten. Tut mir echt Leid.“
Ich konnte ihn in diesen Moment wirklich umbringen. Mit Mayumi also? Dass kam in letzter Zeit häufiger vor. Mayumi hier, Mayumi da. Zum ausrasten war das.
„Mayumi, also?“, wiederholte ich den Namen. „Wie schön dass du wegen Mayumi deine Freundin UND deinen Sohn vergisst, wir wollten heute zu Mason fahren.“, schrie ich ihn empört an.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps231
Ian regte sich nicht, spielte seelenruhig weiter sein blödes Spiel, dass ich mitgebracht hatte.
„Weißt du, wenn du Mayumi so gerne hast, warum bist du dann nicht mir ihr zusammen?“, schimpfte ich weiter. „Wäre vielleicht besser, aber glaub mir, dann siehst du Mason nie wieder.“
Langsam hob Ian den Kopf und sah mich mit funkelnden Augen an. „Wage es nicht.“, zischte er. „Wage es ja nicht, mir meinen Sohn weg zu nehmen, für den ICH mehr sorge als du! Du beschwerst dich, dass ich so viel mit Mayumi mache? Überleg einfach mal warum.“ Dann sah er wieder auf den Bildschirm.
Bei mir tickten sämtliche Sicherungen durch. „Das war’s.“, schrie ich ihn an, und rauschte am Sofa vorbei. „Ich mach Schluss, du siehst mich nie wieder, glaub mir dass mal. Und Mason nehme ich gleich mit.“
Ian hand hielt mich fest am Arm und zog mich mit Wucht zurück. Einen Moment war ich zu überrascht um zu reagieren, Ian war nie so handgreiflich, aber dann riss ich mich los.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps232
„Du sagst ich hab keine Zeit mehr für meinen Sohn? Wer behauptet dass er krank ist und verschwindet den ganzen Tag in diesen sch**** Hexenzimmer?“ Ian war außer sich. „Du vergisst mich völlig, Mary, für dich zählt nur deine dumme Hexerei und wenn du dann zeit hast soll ich auch auf einmal springen, so nicht Mary, so nicht. Such dir einen anderen Dummen, ich hab auf diesen Mist keine Lust mehr.“
Ich sah Ian überrascht und wütend zugleich an. Ich war so fuchsteufelswild, dass ich ganze Bäume aus dem Boden reisen könnte, oder gar einen Wirbelsturm entstehen lassen konnte. Es brodelte.
„Hast du also doch etwas mit dieser Sch**** Mayumi?“
Stöhnend warf er die Hände in die Luft und erklärte mir anschließend wie wild gestikulierend: „Mayumi ist eine Freundin, die mich versteht, im Gegensatz zu dir, Mary. Sie hört mir zu, sie versteht mich. Etwas was du schon lange nicht mehr tust. Die Menschen sollen alle immer nur dich verstehen. Niemals verstehst du sie.“ Und dann drehte er sich um und ging hinaus. Ohne ein weiteres Wort.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 So Apr 04, 2010 4:56 pm

Lorry.
Ich schrieb wie wild an einem weiteren Text, nur um mich abzulenken. Außer einem Brief, in dem er sich entschuldigte und mir versprach er würde wieder kommen und er würde auch eines Tages bleiben, wenn ich es noch wollte, hatte ich von Tom nichts mehr gehört.
Am nächsten Tag, als es mir Leid getan hatte, dass ich ihn rausgeschmissen hatte, war er schon nicht mehr in Silvertown und auf die Emails, die ich ihm geschrieben hatte, reagierte er nicht. Wahrscheinlich konnte er sie nicht mal lesen, weil er wieder auf dem Weg ins Ungewisse war.
Manchmal hatte ich daran gedacht einfach mit zu gehen, wenn es die einzige Möglichkeit war bei ihm zu sein. Denn getrennt von ihm kam mir alles so unwirklich vor.
Aber er war schon weg und ich hatte mich irgendwie damit abgefunden. Ich vergrub mich in Arbeit, und natürlich in den Problemen andere. Zum Beispiel die Trennung von Ian und Mary, die, wie ich glaubte, aber nicht lange anhalten würde, die beiden verband etwas besonderes, nicht nur ein Kind.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps233
Oder Mayumis Probleme, von denen sie mir jedoch kaum erzählte, meistens war Ian ihr Gesprächspartnern.
„Hey, Workaholic.“, rief Mayumi mir belustigt zu. „Essen ist fertig, kommst du?“
Ich nickte und erhob mich. Ein starkes Schwindelgefühl durchdrang mich, so dass ich mich an dem Schreibtisch abstützen musste. Fast hätte ich mich übergeben.
Mayumi stellte die Teller hin und sah mich besorgt an. „Alles in Ordnung?“, fragte sie.
Ich nickte im ersten Moment und im nächsten krümmte ich mich unter starken Schmerzen.
Sofort war Mayumi bei mir und half mir mich hinzusetzen, aber die Schmerzen hörten nicht auf. Es tat so weh wie noch nie etwas, was ich gefühlt hatte und als Mayumi auch noch panisch anfing zu schreien, dass ich bluten würde, viel ich in eine tiefe Ohnmacht.
Als ich erwachte, war es schon dunkel und Mayumi hatte sich auf ihre Seite des Bettes gelegt. Etwas gedankenverloren starrte sie in die Wand an, sie sah konzentriert aus.
„Was ist passiert?“, fragte ich kaum hörbar. Meine Stimme war kratzig.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps234
Überrascht, dass ich wach war sah Mayumi mich erstaunt an. Dann lächelte sie ein warmes Lächeln. „Lorry, der Arzt hat gesagt, es ist alles gut gegangen. Aber es war wirklich knapp.“
Verdutzt sah ich sie an. „Was ist gut gegangen? Und was war knapp?“ Ich verstand gar nichts.
Erstaunt sah Mayumi mich an, dann begann sie zu erklären. „Du bist einfach mit diesen Schmerzen in Ohnmacht gefallen. Ich hab sofort den Doktor gerufen und als er da war, hat er alles getan, damit es euch gut geht. Er hat gesagt, dass es wirklich knapp war und dass du dringend etwas zurücktreten musst, weil du sie sonst verlierst.“ Sie machte eine kleine Kunstpause. „Du bist mit Drillingen schwanger, Lorry.“
Entsetzt sah ich sie an. Ich konnte nicht schwanger sein. Ich und Tom hatten verhütet. Ich durfte gar kein Baby bekommen, ich hatte weder einen Mann, noch einen richtig Job, ich war Studentin. Mein Leben war also praktisch vorbei und fing gleichzeitig erst an.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 So Apr 04, 2010 5:11 pm

Ian.
Ich stand da in der Kälte und sah in den Himmel, der heute merkwürdig klar war. Ich beneidete ihn, denn in meinem Kopf sah es lange nicht so klar aus. Alles war so schrecklich durcheinander.
Mary und ich hatten Schluss gemacht, sahen unseren Sohn nur getrennt und ich vermisste sie, obwohl ich es anfangs für das Beste gehalten hatte. Sie fehlte mir entsetzlich, wenn ich morgens aufwachte, wenn ich abends einschlief und zwischen durch auch. Da konnte nicht einmal die Anwesenheit von Mayumi etwas ändern.
Ich war mir relativ sicher, dass ich ein wenig in Mayumi verliebt war, aber dass durfte einfach nicht sein und sie empfand sowieso nicht so wie ich. Sie hatten einen Freund, mit dem sie glücklich war.
Ich hörte Schritte auf dem Asphalt und als ich mich umdrehte kam Mayr auf mich zu. Mit einem matten Lächelnd im Gesicht blieb sie vor mir stehen. Sie sah schlecht aus.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps235
Natürlich ging es ihr nicht besonders, sie sorgte sich bestimmt um Lorry, die seit der Nachricht der Schwangerschaft fast wie im Koma durch die Gegend lief.
„Ey Ian.“, sagte sie zaghaft, und sah mich an. „Ian, wir müssen reden. Es ist wichtig.“
Ich nickte. „Du hast Recht, es gibt viel zu bereden. Lass mich anfangen.“ Sie nickte einverstanden. „Es tut mir Leid, dass ich dich so angeschrieen habe, es war nicht richtig. Ich weiß dass die Hexerei wichtig für dich ist, aber nicht wichtiger als deine Familie, da habe ich dir etwas Doofes unterstellt. Es tut mir einfach Leid und ich wäre froh, wenn du mir dieses eine Mal noch verzeihen könntest.“
Ein leidenschaftlicher Kuss ersparte ihr die Antwort.
„Ich bin so froh, dass es wieder gut ist.“, murmelte sie an meinem Hals. „Ich hab dich schrecklich vermisst, Ian. Ich brauche dich wirklich. Ohne dich geht es nicht.“
„Stimmt.“, gab ich ihr Recht. „Ich kann mir ein Leben ohne dich auch nicht vorstellen. Es wäre viel zu einsam und irgendwie wertlos. Es würde ein riesiges Stück fehlen.“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps236
In meiner Tasche brannte der Ring, den ich kurz bevor wir hier zum College gefahren waren, gekauft hatte. Ich hatte bisher die eine Möglichkeit gefunden ihr einen Antrag zu machen. Und dann hatten wir uns getrennt und ich hatte ihn schon wegwerfen wollen. Aber jetzt war wieder alles anders.
Ich kniete mich vor Mary und sah sie an, wie sie da stand mit dem verdutzen Gesichtsausdruck. „Mary.“, sagte ich feierlich. „Wir sind schon ewig zusammen, hatten unsere Höhen und Tiefen, aber haben immer wieder zueinander gefunden. Und dass ist dann doch wahre Liebe oder? Und deswegen möchte ich dich hier und jetzt, und bevor es ein andere tut, fragen, ob du meine Frau werden willst.“
„Ja.“, stammelte sie glücklich. „Natürlich Ian, natürlich will ich deine Frau werden.“ Und dann fiel sie mir lachend in die Arme, nachdem sie sich von mir den Ring anstecken lassen hatte.
Ich lächelte ebenfalls. Es fühlte sich schon irgendwie richtig an, als ich aber zum Fenster sah und Mayumi da stehen sah, wie sie das ganze mit einem freundlichen Lächeln beobachtete, versetzte es mir einen Stich in der Brust. Als ob man mich daran erinnern wollte, das man Gefühle nicht vergessen konnte.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 So Apr 04, 2010 6:02 pm

Lorry.
„Liebling?“
Erschrocken sah ich auf, als ich die Stimme erkannte und drehte mich um. „Mama?“, fragt eich ungläubig. „Was machst du denn hier?“
Sie lächelte liebevoll und ließ sich neben mir nieder. „Mary hat mich angerufen, dass es dir sehr schlecht geht.“ Sie betrachtete besorgt mein Gesicht und anschließend meinen Bauch. „Ich will nicht noch einmal etwas verpassen, wobei ich dir wirklich helfen kann.“
Ich kuschelte mich mit Tränen in den Augen an meine Mutter. Dass hatte ich gebraucht. Eine Mutter die mich einfach liebevoll in den Arm nahm und mich tröstete. Mehr nicht.
„Liebling.“, begann sich noch einmal. „Ich weiß dass es sich unendlich schwer anfühlen muss. Eine Last, die du kaum tragen kannst.“ Genauso fühlte ich mich gerade. „Aber wenn du sie erst einmal in deinen Armen hältst, dann kannst du nicht anders, als sie lieben.“
Ich richtete mich wieder auf und sah meine Mutter fragend an. „Aber Mama, hätte ich die Wahl gehabt, dann hätte ich sie auf jedenfall abgetrieben, aber als ich es erfahren hab, war es zu spät. Also wie kann ich diese Kinder bitte jemals lieben Mama? Kannst du mir das sagen?“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps237
„Du wirst sie lieben.“, war die zuversichtliche Antwort meiner Mutter. „Jede Mutter liebt ihr Kind, glaub mir. Es wird dir kinderleicht fallen und du wirst dich eher fragen, wie du sie nicht lieben konntest, Schätzchen.“
Ich versuchte es mir vorzustellen, aber es wollte einfach nicht in meinem Kopf. Es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt um ein Baby zu bekommen und jetzt waren es auch noch drei. Wie sollte ich das meistern?
„Mama.“, begann ich weinerlich, wie ein kleines Mädchen. „Wie soll ich dass schaffen? Ich studiere noch, ich habe keinen Mann und keinen Job, wie, um Gottes Willen, soll ich drei kleine Mädchen aufziehen?“
Meine Mutter wischte mir die Tränen mit einem Taschentuch weg und lächelte aufmunternd. „Jetzt denkst du so, aber dann wird es gehen, vertrau mir.“ Sie drückte fürsorglich meine Hand. „Außerdem habe ich mir gedacht, dass du vielleicht mit deiner Schwester Lucy und mir in ein Haus ziehen könntest. Zumindest erst einmal, damit ich dich unterstützen kann. Außerdem will ich aus dem alten haus raus, zu wenig Platz und zu viele Erinnerungen.“, sie schnaubte genervt, was mich sofort zum lachen brachte.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps238
„Okay Mama.“, lenkte ich ein. „Ich ziehe mit dir in ein Haus. Aber bitte lass mir noch die Möglichkeit die drei zur Adoption freizugeben.“ Ich sah sie an und wartete auf eine Antwort.
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Schätzchen dass kann ich nicht. Natürlich musst du selber entscheiden, aber falls du sie zur Adoption freigeben solltest, was ich nicht glaube, dann werde ich sie adoptieren. Meine Enkelinnen bei fremden Menschen aufwachsen zu lassen, kann ich nicht machen.“
„Mh.“, antwortete ich und musste daran denken, wie es für mich gewesen wäre, wenn meine Mutter mich weggegeben hätte. Ich wäre am Boden gewesen. Gedankenverloren strich ich mir über den runden Bauch.
Meine Mutter erhob sich und aus Gewohnheit tat ich es auch. Sie umarmte ganz fest, so als wolle sie mich nie wieder los lassen, als wäre es das Schwerste auf der Welt.
„Liebling, es wird alles gut.“, machte sie mir Mut. „Genieße einfach deine Schwangerschaft, okay? Ich muss jetzt nach Hause, Lucy ist mit Mason alleine, der Kleine hat Windpocken.“ Sie seufzte, drückte mir einen Kuss auf die Wange und ging zur Tür. „Bis dann, Liebes. Meld dich, wenn du Hilfe brauchst.“

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 So Apr 04, 2010 6:18 pm

Mary.
Die Zeit verging wie im Fluge und knappe neun Monate später brachte meine Schwester in einer dunklen und regnerischen Nacht drei kleine Mädchen zu Welt.
Einen halben Tag später stand ich mit meiner Schwester, Mayumi und den drei Mädchen in ihrem improvisierten Kinderzimmer, dass lediglich aus drei Bettchen bestand und einer Wickelkommode, zu mehr war leider kein Platz gewesen und noch dazu mussten wir uns zu viert ein Schlafzimmer teilen.
Ich wiegte die schläfrige Tear in meinen Armen. Ich hatte mich praktisch sofort in sie verliebt. „Was deine Mama dir bloß für einen schrecklichen Namen gegeben hat.“, erwähnt eich laut und sah zu Lorry die mich mit einem Grinsen zurück ansah.
„Ich finde den Namen wundervoll.“, meinte sie selbst sicher. „Und die anderen beiden auch.
Mayumi, die die kleine Trudy im Arm hielt, sah ihre Freundin zustimmend an. „Schließlich sind es auch deine Kinder und nicht unsere. Also musstest du die Namen aussuchen.“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps239
Ich schnaubte unauffällig, von Mayumi hielt ich seit der kurzen Trennung von Ian nicht besonders viel. Sie stand uns im Weg, hatte ich das Gefühl und ich konnte nichts dagegen tun.
Lorry küsste die kleine Dawn auf den Kopf. „Sie sind wirklich allerliebst. Mama hatte Recht, ich liebe sie jetzt schon abgöttisch, ich kann mir gar nicht vorstellen sie weggeben zu wollen.“ Sie strich über den weichen Flaum des Babys. „Aber komisch, keines der Mädchen hat meine braunen Haare geerbt, alle sind sie blond. Und nur eine hat meine türkisenen Augen, dass ist traurig.“ Sie sah beleidigt zu mir und Mayumi rüber.
Mayumi lachte, legte Trudy in ihre kleine Grippe und zuckte mit den Schultern. „Ich denke sie werden deine Gesichtszüge entwickeln, sei doch froh darüber.“
Ausnahmsweise stimmte ich Mayumi zu. „Wenn sie bloß die Augenfarbe und Haarfarbe ihres Vaters haben, wirst du einfach nicht so oft an ihn erinnert. Das ist jedenfalls besser so.“
Flying Clouds - Seite 13 Snaps240
Lorry nickte und legte ebenfalls Dawn in ihr Bettchen. Ich tat es den beiden gleich und war die erste die die Treppe hinunter ging. Die anderen unterhielten sich noch über den Tagesplan, den wir erstellt hatten.
Unten traf ich auf Ian, der gut gelaunt aus der Küche kam. „Na.“, sagte er lächelnd. „Fertig mit Baby bestaunen?“ Es klang als machte er sich über uns lustig.
„Du musst zugegeben, sie sind wirklich kleine Engel.“, ich küsste ihn zärtlich auf den Mund. „Und so einen haben wir auch zu Hause. Du glaubst gar nicht wie sehr ich mich freue ihn wieder zu sehen. Er fehlt mir sehr.“
Ian lächelte. „Mir auch.“, gab er zu und küsste mich noch einmal. „Aber nicht mehr lange und wir haben ihn den ganzen Tag bei uns und dann wünschen wir uns, dass er mal für drei Stunden zu deiner Mutter rüber geht.“
Wir beide lachten und beschlossen dann noch einen kleinen Spaziergang durch die Nacht zu machen.

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 So Apr 04, 2010 6:37 pm

Mayumi.
„Und bist du schon sehr aufgeregt?“, Alfons schien gerade herumzulaufen denn sein Atem ging schneller.
„Mh.“, machte ich, während ich eine Strähne meines Haars gelangweilt drehte.
„Hast du schon ein Haus in Flying Clouds? Bei deinen Eltern willst du sicher nicht mehr einziehen, oder?“
„Nein.“, sagte ich auf die Frage mit dem Haus. Auf die andere hatte ich ehrlich gesagt keine genaue Antwort. Einerseits war mein Vater tot und außerdem fehlten mir meine Mutter und meine Geschwister, aber andererseits wollte ich auf eignen Beinen stehen. Mit Alfons.
Alfons lachte. „Irgendwie scheinst du nicht besonders gut drauf zu sein, heute.“, bemerkte er trocken. „Ist etwas vielleicht nicht in Ordnung, Mayumi?“
Ich seufzte tief. „Du fehlst mir.“, schob ich eilig vor. Das war doch auch so, oder? Nur deswegen fühlte ich mich zu Ian hingezogen, weil ich einsam war, punkt! „Wann kommst du mich besuchen?“
„Ich weiß nicht genau.“, sagte er entschuldigend. „Ich hab noch so viele Geschäftsreisen, aber ich komme so schnell wie es mir möglich ist, in Ordnung?“
Am liebsten hätte ich ganz laut ‚Nein’ geschrieen, aber ich beherrschte mich. Um mich noch besser unter Kontrolle zu halten nahm ich die herankrabbelnde Trudy auf den Arm, die Mädchen waren so schnell groß geworden. „In Ordnung.“, sagte ich seufzend. „Aber beeile dich wirklich.“
„Mayumi, warum sollte ich mich nicht beeilen? Auf mich wartet die schönste Frau, die ich kenne. Da wäre ich ganz schön doof, würde ich mich nicht beeilen.“, erklärte er mir mit seiner üblichen Gelassenheit.
Ich nickte und zog Trudy eine Grimasse, die dann glücklich auflachte.
„Wie geht es den Mädchen, eigentlich?“, wollte Alfons wissen, anscheint hatte er meinen kleinen Liebling gehört. Wie konnte man sie auch überhören?
„Gut.“, sagte ich und gähnte. „Halten uns alle ganz schön auf Trapp.“
Er lachte. „Glaub ich dir. Und wie sieht es mit dem Vater aus? Hat er sich gemeldet? Habt ihr ihn erreicht?“
„Nein, leider nicht.“, gab ich bedauernd zu. „Er geistert immer noch in der Welt Geschichte rum.
Aus dem Wohnzimmer erklang Lorry gestresste Stimme. „Trudy? Trudy wo bist du? Mama muss dir deine Jacke anziehen. Komm her Trudy, bitte.“
Ich sah meinen Engel auf meinen Schoß tadelnd an und setzte sie auf den Boden. „Und jetzt schnell zu Mama.“
Sie nickte und krabbelte los, so schnell sie eben mit den kleinen Beinchen konnte.
„Alfons? Ich muss jetzt auflegen, das Taxi ist gleich da und die Mädchen sind noch nicht angezogen.“
„Okay.“, erklang selber total im Stress. „Ruf mich an sobald du kannst, okay?“
„Mh.“, machte ich wieder. „Bis dann.“, Und schon hatte ich aufgelegt und half meiner Freundin ihre Kinder ins Taxi zu setzen. Eine schwere Arbeit.
Flying Clouds - Seite 13 Snaps241

Finplay8
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1747
Anmeldedatum : 12.10.09

Nach oben Nach unten

Flying Clouds - Seite 13 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Seite 13 von 17 Zurück  1 ... 8 ... 12, 13, 14, 15, 16, 17  Weiter

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten