Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Flying Clouds

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Flying Clouds - Seite 9 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 Do Feb 18, 2010 4:49 pm

Rain.
„Und gibt es irgendetwas Neues?“, fragte ich. Während die Teller fast auf den Tisch flogen, so viel Schwung benutzte ich. Ich sah Niki fragend an, als diese nicht antwortete. „Ist etwas passiert?“
„Nein, nein.“, beruhigte sie mich. Wir ließen uns an dem gedeckten Tisch nieder und ich betrachtete meine Zuhörerin und Freundin. Bis sie endlich etwas sagte. „Ich denke ich habe meinen nächsten Ehemann kennen gelernt.“ Sie hob den Blick und sah mich an.
Natürlich war ich erstaunt. Ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass sie wieder heiraten wollte. Nicht in ihrem Alter. „Na, dann meine herzlichen Glückwünsche.“ Ich steckte mir schnell ein Stück Crepe in den Mund, damit er nicht nutzlos offen blieb.
Niki wirkte glücklich, vielleicht tat ihr das mal wieder gut, einen Mann an ihrer Seite zu haben. Ich dachte automatisch daran, wie es wäre selber wieder einen Mann zu haben, aber ich konnte es mir nicht vorstellen. Robert war mein einziger Freund gewesen. Ich würde alles vergleichen.
Anscheint verriet mich mein Gesichtsausdruck, denn Niki seufzte. Ihr Blick sah mich prüfend an. „Bitte sag mir, dass du nicht gerade an Robert denkst.“
Ertappt. Aber woher wusste sie es? Verriet mein Gesichtsausdruck wirklich so viel? „Na ja. Ich habe darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn ich noch einen Mann kennen lernen würde.
„Sicherlich würde dir dass richtig gut tun, schließlich bist du noch nicht tot.“
Ich lachte gequält. „Aber alt, Niki.“ Ich dachte an Robert, der in seinem Alter noch zwei gesunde Kinder gezeugt hatte, beinahe wäre mir ein wehmütiger Seufzer über die Lippen gekommen. „Mich möchte keiner mehr.“
„Als ob, Rain Melone. Ich gebe es ungern zu, aber du bist die hübscheste alte Frau, die ich kenne.“ Sie nickte zum Nachdruck. „Und dass mit Abstand, meine Liebe.“ Einen Moment kaute sie auf den Crepe herum, dann sah sie mich grübelnd an. „Denkst du etwa Robert wird keine Frau mehr nehmen?“ Es klang verächtlich.
Eisig schüttelte ich den Kopf. „Nein, natürlich wird er eine neue Frau nehmen. Beziehungsweise, hat er. Sie heißt Pia Dodo. Die beiden haben letzte Woche Zwillinge bekommen.“ Stöhnend verschwand mein Kopf zwischen meinen Händen, von da aus ich zwischen ihnen hervorpresste: „Und jetzt hat er wieder eine glückliche Familie. Und ich bin alleine. Ohne Geld. Ohne Mann und ohne Erfolg.“
Niki kicherte neben mir leise. Ich hörte wie sie ihren Teller leer kratzte und anschließend von sich schob. „Du solltest endlich wieder mal nach Silvertown kommen. Wir könnten in so eine Bar gehen, da findest du sicher einen geeigneten Mann, glaub mir. Da hab ich meine anderen auch her.“
„Wenn du dass sagst.“, antwortete ich lachend, erhob mich und stellte unsere Teller weg. „Aber ich bin Mutter von einer 12 Jährigen. Ich kann nicht einfach verschwinden.“ Auch wenn ich es mir wünschte.
Ich wusste dass Niki dass verstand, aber sie würde niemals aufgeben mich zu überreden. „Ach komm, zwei Tage. Mary kann doch auf Lucy aufpassen. Oder wir schicken sie so lange zu ihrem Vater. Eine Möglichkeit wird es geben. Mary hat doch eh nicht viel zu tun. Sie ist doch mit der Schule fertig.“
„Ja.“, sagte ich gedehnt. „Aber sie ist ein Teenager. Sie will Party machen und shoppen gehen. Ich hab schon meiner ersten Tochter ihre Jugend genommen, dann muss ich das bei Mary nicht genauso machen. Außerdem lernt sie die meiste Zeit dort drüben für dass College. Und nicht zu vergessen. Sie hat ihren Freund Ian, um den sie sich kümmern muss. Oder will.“ Ich drehte mich zu Niki um und hob den Finger. „Nein ist mein letztes Wort.“
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Beitrag  Finplay8 Do Feb 18, 2010 5:32 pm

Mary.
Total erschöpft betrat ich unser trautes Heim. Dieses zaubern übe, machte mich total müde und schlapp. Käthe hatte gesagt, dass würde sich mit der Zeit stabilisieren, aber wann denn bloß?
Ich Flur viel mir als erstes die hellblaue Jacke auf und ich stöhnte genervt. Natürlich, Mum’s merkwürdige Freundin aus Silvertown war da. Ich mochte sie nicht besonders. Sie war so…Flittchenhaft.
Als mein Magen knurrte beschloss ich in die Küche zu gehen, seid heute Mittag hatte ich nichts mehr gegessen und meine Mum hatte sicher Abendesse gekocht. Gerade wollte ich an den Kühlschrank, als die Küchentür wieder auf ging und Absätze auf dem Boden halten.
„Oh. Hallo Mary, Kind.“, sie berührte mich am Arm. „Du bist aber groß geworden. Wie lange haben wir uns nicht gesehen, Schätzchen? Ich komme ja nicht so oft her.“
Gott sei Dank. Ich wollte sie gar nicht hier haben, aber meine gute Erziehung wusste es besser. „Wie Schade.“, sagte ich. „Wäre bestimmt schöner, wenn sie öfter hier wären.“
Sie lachte mit ihrer hellen Stimme und klatschte wie ein kleines Kind erfreut in die Hände. Dann ging sie an mir vorbei zum Schrank und nahm sich eine Tüte Kekse heraus. „Deiner Mum geht es gerade nicht besonders gut, Liebes. Sie ist total…“ Sie wedelte mit ihrer Hand in der Luft herum. „Ich will ihr ein wenig Beistand leisten. Was dein Vater da schon wieder gemacht hat. Unglaublich.“ Sie lief zum Fenster und sah kurz hinaus, als würde sie etwas überprüfen. „Aber na ja. Jetzt bin ich ja da. Aber wenn ich ehrlich bin, wäre es das Beste, sie würde mit nach Silvertown kommen. Am besten für mindestens zwei Monate, aber ich denke ein paar Tage würden auch reichen. Meinst du nicht, Schätzchen?“
Nein, dass dachte ich nicht. Meine Mum wurde hier zu Hause gebraucht. Schließlich war ich nicht Lucys Babysitter und wollte mich auch keine paar Tage um sie kümmern. Ich hatte genug zu tun. Mein zweites Hexenzertifikat stand an. Jetzt bald und ich hatte noch nicht einmal die Hälfte von dem gelernt, was ich lernen musste. „Ich denke sie fühlt sich hier schon wohl. Und was mein Vater tut geht sie überhaupt nicht ans.“, antwortete ich gereizt, was dachte sich diese Frau überhaupt?
Sie sah mich böse funkelnd an, aber dass konnte ich ebenso gut.
Meine Mum unterbrach unsere Stille. „Niki?“ Sie betrat die Küche, ihr Blick fiel zwischen ihr und mir hin und her, dann richtete sie sich schließlich an mich. „Warum bist du denn noch auf, Mary? Willst du nicht schlafen gehen? Du siehst total müde aus.“
Ich nickte kurz. „Gute Nacht.“, murmelte ich und stapfte in mein Zimmer. Ich mochte Niki Zang nicht. Sie sollte verschwinden.
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Beitrag  Finplay8 Mi Feb 24, 2010 3:23 pm

Rain.
Nachdem die Küchentür wieder geschlossen worden war, sah ich Niki fragend an. „Worüber habt ihr geredet.“ Ich trat ans Waschbecken und wusch die beiden Sektgläser ab, die ich und Niki eben zum Anstoßen gebraucht hatten. Worauf hatten wir noch mal angestoßen? Ach ja, ein glücklicher, und alter Single und eine alte Frau, die bald wieder vor den Altar treten wird. Super…
„Ach, ich habe ihr nur vorgeschlagen, wie es wäre, wenn sie mal ein paar Tage Ruhe vor dir hat.“, sie lachte mit ihrer hohen Stimme auf. „Aber sie schien nicht wirklich begeistert.“
Natürlich nicht. Wenn ich wegfahren würde, dann müsste sich Mary um Lucy kümmern. „Niki! Ich habe doch nein gesagt. Ich kann jetzt nicht wegfahren. Vielleicht in ein paar Tagen, was hältst du davon?“ Kompromisse kommen immer gut. „Vielleicht wenn Lucy ein Teenager wird, dann kann sie sich hauptsächlich selber versorgen.“
Niki trocknete die Gläser die ich ihr gab ab, an ihrem Gesichtsausdruck, sah ich dass sie überlegte. Endlich lächelte sie einverstanden und nickte. „Vielleicht hast du Recht, Rain. Ich meine, ich könnte ja eh erst in ein paar Tagen heiraten. Und den Jungesellinenabschied machen wir dann wenn du da bist.“ Die Gläser wanderten an ihren Platz und Niki klatschte begeistert in die Hände. „Dass wird super.“
Angesteckt von ihrer Freunde grinste ich, trocknete meine Hände ab und umarmte Niki. „Danke dass du dich immer so lieb um mich kümmerst, Niki. Du bist echt eine besondere Freundin, weißt du dass?“
„Natürlich weiß ich das, Schätzchen.“ Sie lächelte mich liebevoll an, dann fiel ihr Blick auf ihre rote Armbanduhr. „Oh, Mist. So spät schon. Ich muss los, ich gehe ein Stückchen zu Fuß, ich will noch mal bei euren Supermarkt vorbei und da ruf ich mir dann ein Taxi.“
Ich brachte sie zur Tür und verabschiedete mich. „Bis bald, Niki.“
„Bald ist gut. In ein paar Tagen sehen wir uns wieder.“
Gerädert verschwand ich anschließen ins Bett. Nicht ohne noch einmal einen Blick auf meine Jüngste zu werfen, die aber selig zu schlafen schien. Ich war eine gute Mutter, auch wenn ich für ein paar Tage nach Silvertown fuhr. Meine Kinder waren nun alt genug auch mal alleine zu bleiben. Außerdem war es ein besonderer Anlass. Niki würde heiraten und ich wollte gerne dabei sein. Lucy würde es sicher verstehen, nur Mary würde sich quer stellen. Vielleicht konnte ich sie überreden so lange zu ihrem Dad zu ziehen. Schließlich konnte der sich auch mal um unsere pubertierende Tochter kümmern. Zu Ian konnte sie wohl eher nicht, Maya stand mit der Farm und allem sicher schon genug im Stress. Es würde schon einen Weg geben. Sicher war, ich würde noch in dieser Woche nach Silvertown verschwinden.
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Beitrag  Finplay8 Mi Feb 24, 2010 4:12 pm

Mary.
Meine Mutter saß mir gegenüber am Tisch. Viel schweigsamer als sonst, normalerweise plapperte sie über ihre Pläne, die Geldsorgen, meinen Vater oder andere Dinge, die ihr gegen den Strich gingen. Doch heute, absolute Stille. Und das war unangenehm.
„Mum?“, Lucy durchbrach diese unangenehme Stille und sah meine Mutter fragend an. „Kannst ich in den nächsten Tagen bin Sayuri ins Fitnessstudio? Die ersten Eislaufstunden nehmen?“
Meine Mum nickte nachdenklich und rührte weiter in ihrem Kaffee, als sei er das interessanteste Objekt auf der gesamten Welt, und nicht etwa ihre zwei bezaubernde Kinder vor ihr.
„Es könnte aber ein wenig später werden, Sayuri muss den ganzen Tag lernen.“ Wieder bloß ein nachdenkliches Nicken und das Geräusch des Löffels, der auf dem Boden des Bechers kratzte.
Ich seufzte, schob den Becher etwas bei Seite und stellte mich dem überraschten Blick meiner Mum. „Was ist eigentlich mit dir los, Mum? Du bist so abwesend.“
„Bin ich überhaupt nicht Schätzchen.“, antwortete sie eilig und sah mich und meine Schwester konzentriert an. „Vielleicht noch etwas müde. Ich saß gestern wieder ziemlich lange an unseren Rechung.“ Sie seufzte und schaute zum Fenster. „Nur Geldsorgen.“
Lucy und ich schauten einen bedächtigen Blick. Konnte es sein, dass sie so abwesend war, weil es so schlecht um unsere Finanzen stand? Dass wäre schrecklich, denn ich wollte ende dieser Woche aufs College, und die Gebühren betrugen 1000 Simeloens. Beinahe wäre mir ebenfalls ein Seufzer heraus gerutscht, aber ich hielt ihn zurück. Ich wollte meiner Mum nicht noch mehr Kummer machen.
Plötzlich wandelte sich die Stimmung meiner Mutter, sie sah uns mit ein tröstendes Lächeln an, und trank einen Schluck ihres Morgenkaffees. „Wisst ihr.“, sagte sie mit ruhiger Stimme. „Euer Vater wird uns sicher noch etwas überweisen, wenn wir ihn lieb fragen. Und so schlimm steht es um uns gar nicht. Wir können nur eben keine großen Sprünge machen, nicht war Mary?“ Sie sah mich eindringlich an und einen Moment dachte ich, sie würde das College meinen, aber gleich darauf viel mir das Handy ein, dass schon in meiner Schultasche ruhte.
„Übrigens.“, sie schluckte kurz. „Ich fahre heute Abend nach Silvertown. Ich bin Samstag wieder da.“
Sie sagte es, als würde sie uns sagen, sie würde noch einkaufen gehen, dabei war dies eine viel schwerwiegendere Sache. Dass zwei Stunden entfernte Silvertown. Super.
„Dass ist nicht dein ernst, oder?“, fragte ich gereizt.
Sie nickte zustimmend und sah mich fast herausfordernd an. „Ich diskutiere nicht mit dir darüber, Mary Melone. Entweder du arrangierst dich damit und bleibst hier, oder du ziehst so lange zu seinem Vater.“ Mit weicherer Stimme wandte sie sich an meine Schwester. „Dir ist es natürlich auch freigestellt, ob du hier bleibst oder nicht, Schätzchen. Sicher können wir auch noch ein Zimmer bei deinem Vater frei machen.“
Lucy schüttelte dankbar den Kopf. „Nein, schon gut, Mum. Dad und Pia sind mit den Zwillingen eh schon ziemlich belastet, da wäre es vielleicht nicht so gut, wenn ich mich da jetzt auch noch einnisten will. Ich denke ich bleib hier.“ Jetzt sah sie mich gespannt an.
Ich knirschte wütend mit den Zähnen. „Ihr könnt mich echt alle mal. Dad und du seid doch von der gleichen Sorte, bloß nicht um eure Kinder kümmern.“ Ich schob den Stuhl geräuschvoll zurück und beeilte mich aus der Küche zu kommen, bevor meine Mutter mir etwas tadelndes sagen konnte.
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Beitrag  Finplay8 Mi Feb 24, 2010 4:21 pm

Mary.
Ich brauchte ein wenig Zeit für mich alleine, denn in dem gesamten Chaos, was mein Leben gerade bestimmte, fühlte ich mich mies und unbedeutend. Ich verstand einiges nicht mehr und hatte so viele Fragen in meinem Kopf, die alle nicht beantwortet werden konnten. Es war, als fehlte ein Bedeutender Schlüssel.
Mein Blick wanderte aus dem Fenster, wo sich die Sonne hinter den Bergen gerade erhob, und den Himmel in ein herrliches Rot verwandelte. Ich blieb am Fenster stehen und sah zu. Wobei mir ein paar Tränen über die ungeschminkte Wange liefen.
Die Trennung meiner Eltern hatte mich verletzt, ja. Aber ich hatte mich letztendlich damit abgefunden. Ich wusste dass ich nicht Schuld war, dass ich aber auch nichts dagegen tun konnte. Sie blieben meine Eltern. Aber jetzt war diese Frau aufgetaucht, Meilen jünger als mein Vater, und hatte mit ihm zwei Kinder bekommen. Meine Halbgeschwister. Dass war der springende Punkt den ich nicht akzeptieren konnte. Sie wohnten bei meinem Vater, sie würden bis zum Ende ihres Lebens von ihm aufgezogen werden und mir galt diese Chance nicht. Dass war nicht richtig. Er hätte jetzt auch hier sein sollen, sich um mich und Lucy kümmern sollen. Und nicht bei seinen neuen Kindern.
Und auch Ian bat mir keine richtige Zuflucht mehr. Obwohl wir uns vertragen hatten, schwebte eine unbehagliche Wolke über uns, die anscheint nur ich sah. Ian war wie immer zu mir. Er liebte mich, sagte er, aber ich hörte etwas anderes. Ich konnte es einfach nicht einordnen. Irgendetwas war gewaltig schief gelaufen, aber was nur? Konnte er sich wirklich nicht damit arrangieren, dass ich eine böse Hexe war? Ich war doch immer noch Mary, oder?
Ich schniefte leise vor mich hin.
Vielleicht war ich ja gar nicht mehr Mary, sondern irgendjemand anderes. Eine Person die niemand mochte und alle verachteten. Ich wollte Mary sein. Und vielleicht musste ich dafür die Zauberei aufgeben…
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Beitrag  Finplay8 Mi Feb 24, 2010 5:24 pm

Lucy.
Ich winkte meiner Mutter noch einmal durchs Fenster und drehte mich dann um. Jetzt war sie weg und Mary und sie hatten sich nicht vertragen. Ich seufzte nur über den Streit meiner Mutter und meine Schwester. Ich verstand beide und sie machten es mir unheimlich schwer in Harmonie zu leben.
Das Telefon holte mich aus meinen Gedanken und da sich Mary bis auf weiteres in ihrem Zimmer eingeschlossen hatte, blieb mir nichts anderes übrig als selbst heran zu gehen.
„Lucy Melone am Apparat.“
„Lucy, Engel, wie geht es dir?“ Mein Vater schien bester Stimmung zu sein.
Ich unterdrückte den Seufzer, der sich in mir breit machen wollte und log mit fester Stimme. „Wunderbar geht es mir, Dad, Danke der Nachfrage. Und dir und den Zwillingen? Und natürlich Pia?“
„Uns geht es allen bestens. Die Zwillinge gedeihen perfekt. Ich glaube sie werden so richtig schlau wie ihre älteren Geschwister.“ Er lachte. „Ich hoffe es zumindest.“
„Ja. Ich hoffe es auch sehr, Dad.“
Er schien zu merken dass etwas nicht stimmte, denn seine gute Laune wich der Besorgnis. „ist etwas passiert, Lucy? Du kannst es mir ruhig sagen, schließlich bin ich dein Vater. Braucht ihr etwas mehr Geld? Ich denke ich und Pia können euch noch etwas geben.“
„Nein.“, ich räusperte ich um das Zittern meiner Stimme, dass die Tränen ankündigte zu verscheuchen. „Das ist es nicht, Dad. Es ist nur gerade ein wenig schwierig hier.“
„Was bedeutet schwierig?“, er klang ernst.
„Na ja. Mary und Mum streiten sich so oft und jetzt ist Mum für ein paar Tage weggefahren-„
„Sie ist was?“, unterbrach er mich wütend. „Weggefahren? Dass ist nicht ihr ernst. Sag mal hat sie denn überhaupt kein Verhältnis mehr zu ihren Töchtern? Es geht langsam zu weit mit ihren ständigen Ausflügen, wir sind her doch nicht in einem Wunschkonzert!“ Er grummelte irgendetwas dass sich nach einer Beleidigung anhörte, dann fing er sich wieder. Vielleicht war ihm klar geworden, dass es seine Tochter war, mit der er gerade telefonierte. „Tut mir Leid, Lucy. Ich denke ihr packt eure Sachen und ich hol euch in einer halben Stunde ab, dann könnt ihr hier wohnen, bis eure Mutter wieder da ist. Oder länger eben.“
Dass wollte ich doch gar nicht. Ich versuchte angestrengt die Situation zu retten. „Du hast mich falsch verstanden Dad. Mir macht dass nicht viel aus. Ich finde es okay, wenn Mum für einige Tage wegfährt. Ihre Freundin heiratet diese Woche noch. Mary und ich kommen schon klar. Außerdem ist es bei euch viel zu eng. Mit den Zwillingen geht dass gar nicht. Ist schon in Ordnung Daddy.“
Ich hörte wie er schluckte. „Es tut mir Leid, wenn du dass Gefühl hast hier ist kein Platz für euch. Ich will dass du weißt, dass hier immer Platz für euch ist, okay? Ein Bett steht eh noch bei mir im Schlafzimmer und ein zweites kriegen wir bei den Zwillingen rein. Dass würde alles klappen, glaub mir.“
„Ich weiß“. Ich bevorzugte nun das Gespräch langsam zu beenden, Sayuri und ich hatten uns im Fitness Studio verabredet. „Ich muss auflegen, Daddy. Ich ruf dich die Tage sicher noch mal an.“
„Okay.“, sagte er mit einem leichten Nachgeschmack von der Besorgnis von eben. „Ich hab dich wirklich lieb, Lucy, Kind.“
„Ich weiß.“, behaupte ich und lege auf. Dass war gelogen. Ich bin mir da nie sicher gewesen.
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Beitrag  Finplay8 Mi Feb 24, 2010 5:55 pm

Lucy.
Sayuri und ich hatten besprochen, dass wir uns vor dem Studio treffen wollten, und als ich prustend ankam, stand sie schon gelangweilt da. Als sie mich entdeckte kam sie lächeln auf mich zu. „Hey Lucy, wie immer zu spät.“, sie lachte amüsiert und umarmte mich.
Erleichtert, jetzt bei meiner besten Freundin zu sein umarmte ich sie ebenfalls. Sayuri und ich waren schon seid der ersten Klasse die besten Freundinnen. Wir hatten alles zusammen gemacht, und dass sollte auch so bleiben. Sie war mir neben Josh die Liebste.
Drinne zogen wir uns eilig um und machten uns auf den Laufbändern warm, anschließend wollten wir zum Eislauftraining, was in der Halle neben an stattfand.
„Sag mal geht es dir nicht besonders?“, fragte Sayuri und sah mich besorgt an. „Die siehst irgendwie echt schlecht aus.“
Ich warf ihr einen dankenden Blick zu, stieg auf das Laufband und fing an langsam zulaufen. In meinem Kopf ratterten die Antworten auf ihre Frage, aber keine entsprach wirklich meinen Gefühlen.
Sayuri tat es mir gleich, beobachtete mich jedoch weiterhin. Irgendwann hielt sie mein nachdenken nicht mehr aus. „Was ist los mit dir, Lucy?“, platze es aus ihr heraus.
„Meine Familie. Ich versteh sie einfach nicht mehr. Ich glaube langsam drehen sie alle am Rad. Es ist unglaublich.“ Ich spürte wie ich wütend wurde, und scheitete noch ein Gang auf. Besser als rumschreien.
Sayuri nickte mir zustimmend zu, ich wusste sie verstand dass, schließlich war ihre Familie nicht besser. Aber dass sagte ich lieber nicht. Es würde sie sicher verletzten.
„Manchmal braucht man eine kleine Pause von seiner eigenen Familie. Meine Mum geht dann immer in unser Teezimmer. Sie schließt sich für eine Stunde ein und dann kommt sie wieder raus.“ Sayuri stockte kurz. „Manchmal höre ich dass sie weint, aber sie würde es nie zu geben.“, murmelte sie dann eher zu sich, als zu mir. Aber ich hatte es gehört und ich wusste wie sehr es sie beunruhigte. Langsam schaltete ich die Gänge wieder runter, bis das Laufband zum stehen kam und drückte ihre Hand. „Lass uns zum Eislauftraining gehen. Und danach holen wir uns hier noch irgendetwas Leckeres zu essen. Ausnahmsweise und zur Aufmunterung.“
Dankbar nickte Sayuri und trat ebenfalls von ihrem Laufband. Eingehackt machten wir uns auf den Weg in sie Eishalle um unserer großen Leidenschaft nachzugehen.
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Beitrag  Finplay8 Do Feb 25, 2010 3:37 pm

Mary.
Lächelnd öffnete ich die Tür und ließ Ian eintreten. Ian, den Jungen meiner Träume, wirklich. Vielleicht hat mir unser Streit, der fast mit einer Trennung geendet hatte, die Augen geöffnet und mir gezeigt, dass ich ihn mehr als alles andere liebte. Und ihm schien es nicht anders zu gehen.
„Hey Schatz:“, er küsste mich zärtlich auf den Mund, dann auf die Nasenspitze. „Du siehst gestresst aus. Ist etwas passiert?“ Besorgt beobachtete er mich.
Ich schmiegte mich eng an ihn, so dass ich sein Parfum riechen konnte und seufzte. „Meine Mum meinte auf einmal wieder für ein paar Tage nach Silvertown abhauen zu müssen und wollte mich wirklich zu meinem Vater schicken. Diesem…kümmert sich doch auch kaum noch um mich und Lucy.“ Nachdenklich betrachtet ich aus den Augenwinkeln das Telefon, ich hatte gehört wie Lucy vor einer halben Stunde mit ihm telefoniert hatte.
Ian strich mir liebevoll über das braune Haar. „Es tut mir Leid, dass du momentan so viel Stress hast.“
„Danke.“, flüsterte ich beruhigt darüber, dass ich jemanden hatte, der mich half. Ohne Ian wäre ich sicher nicht in Flying Clouds geblieben. Irgendein andere Ort auf dieser Welt hätte es sicher auch getan. „Vielleicht brauch ich einfach mal Urlaub, so wie du. Wie war’s eigentlich in den Bergen?“
Seine Muskeln spannten sich ein wenig an, aber durch das folgende Schulter zucken konnte es auch eine Einbildung gewesen sein. „Ganz in Ordnung. War eben kalt, war ja auch Winter. Aber im Sommer soll es wirklich toll sein, meinte…“ er stockte. „Hab ich gehört.“
Lächelnd sah ich ihn an. „Wir könnten ja mal zusammen in den Urlaub fahren. Nur wir beide.“
„Klingt super.“, murmelte er und drückte mich sanft in Richtung Schlafzimmer. „Aber darüber sollten wir später nachdenken. Deine Mutter ist in Silvertown, deine Schwester anscheint auch nicht zu Hause und ich hier. Was fällt uns beiden Hübschen denn da ein?“ Er grinste mich frech an, öffnete die Wohnzimmertür und schob mich durch.
Ich ließ mich lachend von ihm bewegen. Dass hier war auch eine Sache, auf die ich lange hatte verzichten müssen.
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Beitrag  Finplay8 Do Feb 25, 2010 3:48 pm

Lucy.
Bahn um Bahn fuhr ich, versuchte ein paar von den leichten Sprüngen und ließ mich von der Musik meiner Kür tragen. Rosalinda, meine Trainerin hatte gesagt, ich wäre perfekt für das Eislaufen, ich wäre ein Naturtalent und ehrlich gesagt, fühlte sich dass auch so an. Ich hatte einfach das Gefühl frei von meinen Sorgen umher fliegen zu können und tun und lassen, was ich wollte. Ich brauchte keine Rücksicht nehmen, keine Verantwortung tragen und mir keine Sorgen machen. Ich konnte einfach laufen.
Sayuri selber gefiel es nicht lange so gut wie mir, wie wollte lieber wieder in den Fitnessraum. Ich glaubte aber auch, dass es etwas damit zu tun hatte, dass Eislaufen sehr viel Zeit nahm, die sie nicht hatte. Ihr Vater gönnte ihr ja kaum eine Minute Ruhe, hatte sie mir erzählt. Sie sagte, er würde alle seine Hoffnungen in sie setzten. Seine letzte Tochter. Und sie müsse sie erfüllen.
Ich verstand ihre Kultur nicht wirklich, aber ich fand mich damit ab. So lange sie mir immer erzählte, was los war, würde ich da sein und ihr helfen, dass hatte ich ihr mit sechs Jahren versprochen.
„Hey! Lucy?“ Aufgeschreckt von dem Rufen, stoppte ich und sah zum Rand rüber. Sayuri lächelte mich an. „Mein Gott, dass sieht aus als machst du es schon mindestens drei Jahre.“
Ich lachte, fuhr einen großen Schlenker und drehte mich sicher. „So fühlt es sich auch an. Es ist wirklich perfekt, Sayuri. Ich liebe es. Ich könnte es mein Leben lang machen.“ Langsam fuhr ich zu ihr rüber und stützte mich an der Bande ab, ein wenig außer Atem.
„Du siehst fabelhaft aus.“, versicherte mir meine beste Freundin. „Wie eine Fee gleitest du über das Eis, deine Mum wird stolz sein, wenn du deinen ersten Auftritt hast, dass kannst du mir glauben.“
Ich nickte nachdenklich. Was hatte Rosalinde gesagt? In drei bis vier Wochen wäre ich soweit. Und bis dahin sollte ich möglichst zweimal die Woche mit ihr trainieren und an den anderen Tagen meine Fitness aufbessern.
„Worüber denkst du nach?“
„Ich weiß nicht, ob ich dass schaffe.“, murmelte ich verlegen. „Ich laufe gerne, aber mit der Schule. Ich will studieren weißt du, dafür sollte ich mindestens eine zwei haben und ein Stipendium bekomme ich bloß mit einer eins. Wie soll ich denn dann noch Eis laufen?“
Die Frage war ernst gemeint, aber Sayuri konnte sich ein lachen nicht verkneifen. „Ich bitte dich, Lucy.“, sagte sie kichernd. „Wenn dass eine schafft, dann du. Außerdem dauert es noch lange, bis du aufs College gehen kannst. Du hast also noch viel Zeit. Wir schaffen dass schon.“ Sie kniff mir freundschaftlich in die Wange und drehte sich dann um. „Ich geh duschen und so. Wenn du gleich mit mir etwas essen willst, solltest du dich beeilen. Ich warte nicht lange, mit so einem Bärenhunger.“
Ich kicherte, fuhr meine letzte Runde, zum ausgewöhnen und raste ihr, so schnell es ging hinter her
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Beitrag  Finplay8 Do Feb 25, 2010 4:02 pm

Mary.
Ich sah kurz auf die Uhr, nachdem ich und Ian uns es auf dem bett gemütlich gemacht hatten. Lucy hatte mir einen Zettel geschrieben, dass sie um 20 Uhr wieder da sein würde. Ich hatte also noch ein wenig Zeit mit meinem Schatz alleine. Und ich genoss es.
Wir küssten uns und küssten uns und es fühlte sich besser denn je an. Ian und ich, dass war etwas ganz festes, da war ich mir sehr sicher. Nichts würde uns jemals wieder auseinander bringen, oder?
Ich stockte leicht, bei den Gedanken an meine Kräfte. Hatte sich Ian jetzt wirklich damit abgefunden?
Ian schien zu merken, dass sie nicht mehr ganz bei der Sache war, denn er unterbrach ihre Knutscherei zögernd. „Alles in Ordnung, Schatz?“
„Ja.“, antwortete ich leise, schüttelte dann aber recht schnell den Kopf. „Nein, eigentlich. Beziehungsweise, bei mir ist alles in Ordnung, ich frage mich nur eine Sache.“ Ich sah ihn vorsichtig an.
Und er sah fragend zurück. Anscheint wusste er nicht worauf ich hinaus wollte. Wie auch.
„Ich habe mich gefragt, ob du jetzt eigentlich damit klar kommst, dass ich eine Hexe bin.“
Der Satz hing eine Weile bedeutungslos in der Luft herum, dann seufzte Ian, zog mich noch ein wenig enger an sich heran und legte sein Kinn auf meinem Kopf ab. „Was heißt klar kommen, Mary. Ich akzeptiere es. Du bist was du bist, und ich liebe dich, nicht aber die Hexe in dir, die noch dazu böse ist.“ Er lachte leise. „Aber wenn du eine Hexe sein möchtest, dann bin ich damit einverstanden, weißt du.“
Ich lächelte glücklich. Es war alles in Ordnung, uns stand nichts mehr im Weg, nachdem er sich damit abgefunden hatte, was ich war. Ich war einfach nur glücklich für diesen Moment und beschloss jetzt nicht mehr an die Probleme zu denken, die Hinter der Schlafzimmertür warteten. Jetzt war Pärchenzeit. So lange Lucy noch nicht zu Hause war. Ich sah Ian verschmitzt an und wir machen da weiter, wo wir aufgehört hatten.
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Beitrag  Finplay8 Do Feb 25, 2010 4:17 pm

Lucy.
„Was hast du denn gegessen?“, fragte ich angewidert und drehte mich von meiner Schwester weg, die sich lauthals über unsere Toilette übergab.
Mary zuckte mit den Achseln, sie glitt an der kalten Badezimmerwand herunter und seufzte. „Keine Ahnung. Irgendetwas von unseren Lebensmitteln muss schlecht gewesen sein.“
Ich konnte mir ein Stirnrunzeln nicht verkneifen. Ich hatte gerade unseren Kühlschrank neu aufgefüllt und alles Alte weggeschmissen, da war sicher nichts schlecht gewesen, aber wenn sie meinte.
Sie rappelte sich schwermütig hoch und balancierte wie eine Betrunkene zum Waschbecken. Das kalte Wasser wurde auf höchste aufgedreht und sich spitzte es sich ohne abzuwarten ins Gesicht. Anschließend spülte sie sich den Mund aus und putzte Zähne.
„Soll ich Mum anrufen? Oder einen Arzt?“, fragte ich, nun doch etwas besorgt. So blass hatte ich sie noch nie gesehen. Sie sah wirklich krank aus.
Doch sie verneinte rasch. „Schon gut Lucy. Halt dich einfach von mir fern, damit du dich nicht ansteckst. Wir wollen ja nicht dass du in der Schule fehlst.“, sie grinste mich durch den Spiegel an. „Und bring mir aus der Apotheke irgendetwas gegen Übelkeit mit, okay?“
Nickend warf ich ihr ein Handtuch zu und sah zu, wie sie sich das Gesicht abtrocknete. Nachdem sie sich Wasser ins Gesicht gespritzt hatte, sah sie gar nicht mehr so krank aus. Und sie schien sich auch besser zu fühlen, denn sie konnte schon wieder freundlich lächeln. „Ich denke ich gehe heute Abend ein wenig zu Ian. Ist das okay für dich?“, fragte sie, mehr aus Höflichkeit, als aus Besorgnis.
Doch ich nickte wieder. Sollte sie doch. „Ich werde wahrscheinlich eh heute zur Eisbahn gehen.“
Mary sah mich fragend an. „Eisbahn?“
Dass war wieder klar. Miss IchKannMichNurMitMeineEigenenKramBeschäftigen wusste natürlich nicht, dass ich seit einiger Zeit auslaufen machte. Ich seufzte. „Ja, die Eisbahn, die ich besuche, um mein Eislauftraining zu fördern, Mary Melone. Und wenn du dich nur ein kleines bisschen für mich interessieren würdest, statt nur für dich, dann wüsstest du dass.“ Wütend rauschte ich ab, nahm meine Schultasche und stieg in den Bus, der schon auf mich wartete.
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Beitrag  Finplay8 Do Feb 25, 2010 4:38 pm

Mary.
Ich beschloss mich noch einmal ins Bett zu legen. Wenn ich genug schlief würde ich schon in ein paar Tagen wieder fitt sein und dann könnte ich mit Ian vielleicht sogar meine Reisepläne verwirklichen. Ich musste schmunzeln, als ich an den Nachmittag dachte, nachdem wir es getan hatten und danach noch eine Weile nebeneinander lagen und Pläne für die Zukunft schmiedeten. Es schien alles so perfekt, bis er auf die Uhr sah und bemerkte dass er los musste.
Ich seufzte leise, schloß die Augen und versuchte schnell einzuschlafen, vielleicht würde ich ja etwas Schönes träumen. Wer wusste dass schon.
Als ich die Augen wieder öffnete befand ich mich in einem weißen Raum. Ich erkannte schnell, dass ich in einem Krankenhaus sein musste, denn ich lag in einem dieser komischen Betten, und neben mir war ein weißer Nachttisch, mit bunten Luftballons darauf. Sie trugen die Aufschrift: „Alles Gute.“
Alles Gute? Wo für? Im Krankenhaus, war man doch, wenn man krank war, und nicht wenn man etwas Tolles Erlebt hatte. Ich war verwirrt. Hatte ich eben nicht noch in meinem rosa Zimmer friedlich vor mich hin geschlummert? Warum war ich jetzt hier?
Die Tür ging auf, und Ian kam herein. Er trug ein kleines Bündel auf seinem Armen und sah zufrieden und glücklich aus. Als er mich ansah lächelte er.
Ich lächelte ohne besonderen Grund zurück. Vielleicht erfreute mich der zufriedene Ausdruck auf seinem Gesicht, ich wusste es nicht.
„Wie geht es dir?“, fragte er und er schien ein wenig besorgt.
Ich sah an mir herunter, sah nach ob noch alles dran war und nickte dann. „Mir geht’s bestens, wieso?“
Nun verschwand der besorgte Blick und stattdessen schien er verwirrt. „Na ja. Ich dachte du wärst vielleicht irgendwie erschöpft oder so.“ Er sah das kleine Bündel. „Aber wenn es dir bestens geht, dann ist ja alles super. Willst du ihn vielleicht mal halten?“
„Wen?“, fragte ich irritiert.
Und nicht nur ich war irritiert, sondern auch Ian sah mich so an. „Deinen Sohn? Unseren Sohn?“, fragte er vorwurfsvoll. Er hielt das Bündel so, dass ich etwas erkennen konnte. In seinen Armen schlummerte in kleiner Junge, der große Ähnlichkeit mit mir hatte.
Ich war erstaunt. „Unseren Sohn?“, fragte ich deshalb noch mal nach. Vorsichtig berührte ich die weiche Wange des Babys und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Bis mir dann wieder einfiel, dass ich nicht hier her gehörte. „Ian? Wie alt sind wir?“, fragte ich nervös.
Er sah mich erstaunt an. „Sechzehn. Fast siebzehn, wieso? Mary, soll ich die Schwester holen?“, er wollte schon zu der roten Klingel eilen, aber ich hielt ihn zurück. „Nein.“, sagte ich mit einem beruhigenden Lächeln. „Ich muss wohl nur etwas schlafen.“
Er nickte und küsste mich zärtlich auf die Stirn, bevor er mein Krankenzimmer leise verließ.
Und ich lehnte mich zurück und schloß abermals die Augen. Als ich sie nun wieder öffnete, lag ich schweißgebadet in meinem Bett, zu Hause. Es war nur ein Traum. In dieser Ruhe weilte ich nicht lange, die Übelkeit überfuhr mich wieder und ließ mich zum Badezimmer sprinten.
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Beitrag  Finplay8 Do Feb 25, 2010 4:56 pm

Mary.
Ich duschte rasch. Irgendwie fühlte ich mich gesund, aber total verwirrt und verschwitzt.
Gerade als ich aus der Dusche kam, klingelte mein Handy, und ich beeilte mich ranzugehen. Käthe stand in großen schwarzen Buchstaben auf dem Display.
„Hallo Käthe.“, sagte ich mit wenig Freude in der Stimme. Es lag gar nicht an ihr, eher daran, dass ich nicht wusste, was das alles hier zu bedeuten hatte. Ich fühlte mich so unwissend.
„Hallo Liebes. Na alles in Ordnung? Ich wollte dich nur an dein Hexenzertifikat erinnern. In ein paar Tagen ist es so weit, bist du gut vorbereitet? Oder brauchst du noch Hilfe?“
Gut vorbereitet, konnte man das nicht nennen. Ich hatte in den letzten Tagen nicht besonders oft in mein Hexenbuch geschaut. Andere Dinge schwirrten in meinem Kopf herum. „Ne, bin bestens vorbereitet.“, log ich.
Sie schien es nicht bemerkt zu haben. „Ehrlich gesagt habe ich auch nicht wirklich daran gezweifelt. Aber du kennst das ja. Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist auf jedenfall besser.“ Sie lachte.
„Mh.“, antwortete ich abwesend. Ich hatte mich auf dem Rand der Badewanne niedergelassen und schaute nachdenklich die Wand gegen über an. „Käthe?“, fragte ich plötzlich. „Kann ich dich etwas fragen?“
„Natürlich.“, antwortete sie gelassen. „Dafür bin ich wohl deine Mentorin.“
Ich platze gleich heraus. „Gibt es so etwas wie Visionen, in unsere Welt, meine ich.“
Sie dachte nach. Ich hörte es fast. „Ja natürlich.“, gab sie schließlich zu. „Aber eigentlich kann man dies erst, sobald man das letzte Stadium der Hexenverwandlung erreicht hat. Es ist eine schwere und sehr kraftvolle Kraft, man muss vorsichtig mit ihr sein.“
„Und, wenn ich dir jetzt erzähle, dass ich einen Traum hatte und der mir nicht wie andere Träume vorkam sondern, eher wie…eine Vision?“
Ich hörte sie schlucken. „Dann würde ich dich bitten, dass du mir erzählst, wie der Traum war.“
Also erzählte ich ihr jedes kleinste Detail und wartete ab, was sie sagen wollte.
„Es hört sich an wie eine Vision, Mary. Vielleicht gehörst du zu den besonderen, weil du unter diesem bestimmten Stern geboren worden bist.“ Ich hörte sie in etwas lauten blättern. „Hier steht, dass dies aus passieren kann. Herzlichen Glückwunsch, Mary. Du bist schwanger.“
Ich wurde blass und grün gleichzeitig. Wie ich in dem Spiegel neben mir erkennen konnte. Ich und schwanger? Ich hatte doch nicht einmal studiert. Ich konnte doch jetzt kein Baby bekommen.
„Bist du noch da Mary?“
„Ja.“, antwortete ich flüsternd. Meine Kehle war trocken.
Doch Käthe schien überhaupt nicht aufgebracht. Sogar eher erfreut. „Dass ist doch wundervoll. Vielleicht haben wir Glück und es wird eine kleine Hexe, wäre dass nicht toll. Wenn es jedoch ein Junge wird, müssen wir hoffen, dass er unter dem Stern des bösen Magistikus geborgen wird, sonst nützt er uns gar nichts.“
Ich seufzte und schüttelte den Kopf. „Käthe ich brauch ein wenig Ruhe. Ich…ich ruf dich später an.“
Ich legte auf. Ich war also schwanger. Und was nun?
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Beitrag  Finplay8 Do Feb 25, 2010 5:11 pm

Mary.
Obwohl ich es selber nicht wahrhaben wollte, einige Zeit später, musste ich erkennen, dass in mir ein neues Leben heranwuchs. Ich war zum Arzt gegangen, und der hatte mir meine Schwangerschaft bestätigt. Seid dem war ich hauptsächlich in meinem Zimmer und weinte. Ich aß, aber auch nur um dem Baby überhaupt eine Chance zu geben, zu überleben, nicht etwas, weil ich Hunger hatte.
Und Lucy ließ ich auch nicht mehr richtig an mich heran. Sie kümmerte sich rührend um mich, kochte und räumte auf. Sie hatte wohl auch Mum und Dad nichts gesagt, aber nur weil ich ihr versprochen hatte, ich würde Lorry anrufen, so bald ich dazu in der Lage war.
An diesem Nachmittag klopfte es nicht so zaghaft wie sonst an meiner Tür. „Mary? Mary ich bin’s. Bitte mach auch.“, bat mich Ian fast verzweifelt.
Ich stand auf, mein Bauch war schon ein wenig größer geworden, schloß die Zimmertür auf und sah meinen Freund mit nassen Augen an.
Er nahm mich sofort in den Arm, drückte mich liebevoll an sich und küsste mich zärtlich auf den Kopf. „Oh Mary. Was haben wir bloß getan?“, fragte er schuldbewusst.
Ich schniefte laut. „Was sollen wir jetzt tun Ian? Ich weiß nicht was wir tun sollen.“
Er nickte, dass spürte ich, aber eine Lösung schien er auch nicht wirklich zu haben. Es blieb still, bis ich mich aus seinen Armen wandte und ihn fragend ansah.
„Was guckst du mich so an Mary? Ich bin auch völlig überfordert, mit der Situation.“, er fuhr sich durch das braune Haar, was ich so liebte. „Ich weiß auch nicht was wir machen sollen. Ich meine, ich wollte in nächster Zeit studieren. Wie soll ich denn da ein Kind aufziehen? Und wie soll ich es meinen Eltern sagen?“
Wütend funkelte ich ihn an. „Denkst du bitte auch mal an mich? Was soll ich jetzt tun? Wenn du wirklich willst kannst du sofort abhauen. Du kannst Unterhalt bezahlen und dann einfach so mir nichts, dir nichts aufs College verschwinden. Ich nicht.“ Ich deute auf meinen Bauch. „Ich werde mein Leben lang an ihn gebunden sein.“
Ian nickte. Aber ich wusste, er konnte es nicht nachvollziehen. Er wusste nicht, wie ich mich fühlte.
„Wie sollen wir ihn denn groß ziehen? Wir können ihn nicht mit auf die Uni nehmen. Dass geht nicht.“, schlussfolgerte ich weinend. „Und nicht studieren geht auch nicht. Dann bekomme ich doch keinen Job.“
„Es gibt sicher eine Möglichkeit.“, versuchte Ian mich aufzumuntern. Ein schwacher Versuch. „Vielleicht können unsere Eltern oder so auf ihn aufpassen.“ Plötzlich lächelte er. „Es wird ein Junge?“
Ich nickte, und strich mir über den leicht gerundeten Bauch. „Ja, ein kleiner Stammhalter.“
Ian küsste mich zärtlich. „Wir schaffen dass, Mary. Ich weiß es.“
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Beitrag  Finplay8 Do Feb 25, 2010 5:32 pm

Mary.
„Ich muss jetzt los, Mary.“, verabschiedete sich Ian gegen acht Uhr. „Meine Mum macht sich sicher schon Sorgen. Aber ich komme morgen wieder okay?“
Ich nickte, auch wenn mir danach war, dass er blieb. „Aber bitte sag ihr nichts von dem Baby, Ian. Ich weiß ja selber noch nicht wie dass alles enden wird.“
Ich wusste dass er es nicht gern tat, aber er stimme zu. „Aber irgendwann werden wir es ihr sagen müssen. Und deiner Mutter auch Mary.“ Er küsste mich auf die Stirn. „Sie werden nicht lange böse sein.“
Dass war mir klar, aber trotzdem. Ich war mir ja nicht mal sicher, ob ich dieses Baby behalten wollte.
Als ich Ian nach draußen brachte, entdeckte ich zu meiner großen Überraschung Käthe. Nachdenklich stand sie am Briefkasten und beobachtete den Himmel.
Ian musterte sie kurz, dann sah er mich wieder an. Ich beruhigte ihn. „Dass ist Käthe. Sie ist eine Hexe.“, flüsterte ich. Ian nickte stumm, küsste mich noch einmal und ging dann in Richtung des großen Hofes.
Und ich ging zu Käthe. „Was machst du denn hier?“, fragte ich freundlich.
Sie drehte sich schwungvoll um und sah meinen Bauch an. „Wow, Mary. Du scheinst wirklich eine besondere Hexe zu sein. Obwohl du eigentlich nicht so weit sein solltest, kannst du Visionen hervorrufen. Ich bin echt beeindruckt.“ Sie legte mir eine Hand auf den Bauch und seufzte dann traurig. „Tja, das Leben ist eben kein Wunschkonzert, richtig Liebes?“
„Richtig“, antwortete ich langsam. Was meinte sie damit?
„Du bist noch so jung, irgendwann wird es sicher eine Hexe werden, und dann wird sie hoffentlich so besonders, wie ihre Mum. Dass dies jetzt erst einmal ein Junge wird ist da nicht besonders schlimm.“ Sie legte den Kopf schief und sah mich freundlich an. „Eben kein Magistikus.“
Schützend legte ich die Hände über meinen Bauch und verzog die Augen zu Schlitzen. „Es ist mir egal, ob es ein Magistikus ist, oder nicht. Ich liebe dieses Kind. Egal was es ist.“ Die Worte, die gerade aus meinem Mund gekommen waren, kamen mir selber fremd vor, aber sie waren genau das, was ich tief in meinem Inneren fühlte. Eine tiefe und nicht durchbrechbare Liebe zu diesem Kind in mir.
Käthe lachte. „Ich weiß doch. Ah, hätte ich doch bloß ein paar Kinder bekommen. Es wäre sicher ein Magistikus darunter gewesen. Ich bin mir sehr sicher.“ Verträumt sah sie in den Himmel, dann sah sie mich plötzlich sehr ernst an. „Mary, es ist wichtig, dass du trotz allem nicht vergisst für dein Hexenzertifikat zu lernen. Wir müssen dich pünktlich und richtig ausbilden, wir brauchen dich.“
„Wofür?“, fragte ich misstrauisch.
„Noch ist es nicht an der Zeit es dir zu sagen.“ Sie klang wie damals, an meinem Geburtstag, an dem ich zu einem Teenager herangewachsen war. Mit einem Zischen war der Besen urplötzlich neben ihr. „Aber du wirst es früh genug erfahren. Hör einfach auf mich und lerne für dein Zertifikat. Bitte.“ Sie schwang sich auf den dunklen Besen und rauschte augenblicklich davon. Und ich blieb unwissend und zweifelnd zurück. Irgendetwas lief hier nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich musste kichern, nichts lief so, wie ich es mir vorgestellt hatte.
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Beitrag  Finplay8 Do Feb 25, 2010 6:19 pm

Mary.
Die Zeit verging wie im Flug. Ich wusste, es würde nur noch ein paar Monate dauern, bis das Baby da sein würde. Und auch meine Schwester Lucy schien sich mit mir langsam zu freuen. Ich erwischte sie des Öfteren, wie sie mit kleinen blauen Tüten nach Hause kam, in dem sich Strampler, oder kleines Spielzeug befand. Und auch meiner großen Schwester Lorry hatte ich bescheid gesagt, und sie hatte versprochen am Wochenende vorbei zuschauen, momentan ließ der Stoff es nicht zu. Nur meine Mum hatte ich nicht angerufen. Ich wollte es ihr nicht sagen, sie hatte es nicht verdient. Wenn sie anrief, ließ ich mich verleugnen, wenn ich selber ranging murmelte ich stets etwas von wenig Zeit und, dass ich sie später zurück rufen wollte. Ian hatte seinen Eltern auch noch nichts gesagt, aber seid einigen Tagen war er recht komisch. Die anfängliche Angst, war Vorfreude gewichen, die sich nun aber wieder in irgendetwas anderes, negatives, umgewandelt hatte.
Auch heute war er komisch und recht nachdenklich. Wir standen in der Küche, ich wollte uns gerade etwas zu essen machen, als er mich ansprach. „Sam mal Mary?“
Ich drehte mich um. „Ja?“
„Hast du eigentlich schon darüber nachgedacht, was mir machen wollen, wenn der Kleine da ist? Ich meine, die Schwangerschaft ist noch ruhig, und noch geht doch alles, aber wie soll es weiter gehen?“
Ja, ich hatte mir Gedanken gemacht. Aber ich war zu keiner richtigen Lösung gekommen. Ich wollte aufs College, mehr als alles andere. Aber ich wollte mein Kind nicht hier lassen.
Ian sah mich eine Weile an, dann fuhr er fort. „Ich habe mir überlegt, dass wir vielleicht darüber nachdenken sollten, dass Kind zu Adoption freizugeben.“
Stille. Bedrückende Stille. Wütende Stille. Traurige Stille. Alles zusammen.
Bei mir brachen sämtliche Leitung, als ich es aus dem Mund meines Freundes hörte, der mich und das Kind bis vor kurzem noch geliebt hatte. „Wie kannst du nur?“, fragte ich mit zitternder Stimme. „Ian, dass ist unser Kind. Unser kleiner Sohn, und du willst ihn weggeben?“
„Versteh mich doch, Mary. Mir würde es auch nicht leicht fallen, aber denk doch mal nach. Wir sind zu jung um ein Kind zu bekommen. Wir…wir sind selber noch fast Kinder.“, versuchte er sich zu verteidigen.
„Dass ist es also.“, sagte ich wütend. „Dass ist es, warum du dich seid einiger Zeit nicht mehr freust. Du willst ihn loswerden.“ Meine Hände legten sich automatisch schützend um den Bauch. „Aber dass wirst du nicht schaffen. Ich liebe ihn. Jetzt schon. Ich werde ihn nie weggeben können.“
Ian sah mich an. Und plötzlich funkelte auch in ihm die Wut. „Mary, denkst du eigentlich auch mal an andere Sachen, als an dich? Denkst du mal an mich und meine Zukunft? Wir verbauen uns alles. Verstehst du dass?“
„Dass hättest du dir früher überlegen müssen.“, schrie ich wütend.
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Beitrag  Finplay8 Do Feb 25, 2010 6:39 pm

Mary.
Ein entsetzlicher Schmerz ließ mich zusammen zucken und die Hände auf meinen Bauch pressen.
Und Ian stand vor mir, verwirrt und besorgt. „Was ist los, Mary?“, fragte er nervös.
Ich versuchte ruhig zu atmen. „Ich weiß es nicht.“, murmelte ich ängstlich, der Schmerz ließ nach, aber nur um kurz darauf vom neuen und noch heftiger zu beginnen. „Ian, bring mich ins Krankenhaus, irgendetwas stimmt nicht. Irgendetwas läuft falsch.“ Ich spürte wie es feucht um meine Beine würde, aber wie ich erkannte war es nicht nur Fruchtwasser, sondern auch Blut.
Ian war wie versteinert. Er sah mich mit geweiteten Augen an. Und erst als ich ihn anschrie, bewegte er sich. „Lucy? Ruf sofort den Notarzt.“, schrie er so laut er konnte.
Im nächsten Moment stand Sayuri neben mir in der Küche. Sie legte mir die Hände auf die Schulter und versuchte mich zu beruhigen. „Setzt dich am besten hin, Mary. Der Notarzt wird bald da sein. Lucy ruft ihn schon.“ Dann wandte sie sich an Ian. „Was ist passiert?“
Er fuhr sich gestresst durchs Haar. „Ich weiß nicht. Wir haben gestritten und auf einmal hat sie geschrieen und dann das ganze Blut.“ Er sah Sayuri immer noch erschrocken an. „Wird das Baby sterben?“
Ich horchte auf und musterte meine Beistehenden mit Tränen in den Augen. „Dem Baby wird doch nichts passieren oder?“, fragte ich zitternd. „Meinem Baby muss es gut gehen.“
Sayuri nickte langsam. „Alles wird gut, Mary. Du musst dich entspannen und jetzt nur auf deine Atmung achten, okay?“ Sie atmete mir vor, ich und ich tat es ihr gleich, gefühlte fünf Stunden später war der Krankenwagen da und brachte mich auf den schnellsten Wege ins Krankenhaus.
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Beitrag  Finplay8 Do Feb 25, 2010 6:53 pm

Lucy.
Leise schlich ich durch die Tür, in das weiße Zimmer. Meine Hände zitterten immer noch, von dem Schrecken, den Mary mir eingejagt hatte. Ich hatte noch nie in meinem gesamten Leben so eine Angst um meine Schwester gehabt, wie an diesem Abend.
Als ich jetzt nach ihr sah, schlief sie ruhig, an einem Tropf angeschlossen in einem dieser Krankenhausbetten. Die Ärzte hatten gesagt, es wäre alles in Ordnung. Sie hatten die Blutung stoppen können und Mary müsste sich nun nur ein paar Tage ausruhen, um dann wieder fit zu sein. Um ihren kleinen Sohn stand es ein wenig schlechter. Er wurde in den Brutkasten gelegt, weil er um einiges zu früh auf die Welt gekommen war, aber auch ihm würde es mit der Zeit besser gehen, hatte der Arzt gesagt.
Ich ging zu Marys Bett und strich ihr vorsichtig das braune Haar aus der Stirn. Sie atmete ruhig und gleichmäßig, so dass meine Sorge um sie fast ganz verschwand. Dann drehte ich mich zu meinem kleinen Neffen, der dort in dem Kasten lag und schlief. Ich musste lächeln.
„Hallo, mein Kleiner. Willkommen in Flying Clouds.“, flüsterte ich und steckte meine Hände durch die beiden Löcher, um sein Köpfchen vorsichtig zu berühren. „Ich hoffe dir geht es bald wieder gut, mein Lieber. Schließlich habe ich mich so sehr auf dich gefreut.“ Ich lächelte.
Der Kleine öffnete seine kleinen Augen ein wenig, schloß sie dann aber wieder sofort und bewegte sich ein wenig. So zart und zierlich sah er aus, dass man Angst haben musste, er würde zerbrechen.
„Er ist wundervoll, oder?“, hörte ich hinter mir eine zarte Stimme.
Ich drehte mich um, meine Schwester war wach geworden und sah mich an, wie nur eine Mutter es konnte. „Er soll Mason heißen.“
„Dass ist ein schöner Name.“, antwortete ich und sah meinen Neffen noch einmal an.
Mary richtete sich vorsichtig ein wenig auf, so dass sie ihn sehen konnte. „Geht es ihm denn gut, Lucy?“
„Natürlich geht es ihm gut. Er muss noch ein wenig dort drinne bleiben, aber im großem und ganzem geht es ihm gut.“ Ich versuchte sie abzulenken, von der Sorge um ihren Sohn, indem ich mich mit ernster Miene an ihr Bett setzte und ihre Hand nahm. „Mary, ich hatte Angst, dass du sterben würdest.“
„Ich weiß“, sagte sie trocken, brach dann aber gleich in Tränen aus. „Und es tut mir Leid. Ich hätte nicht so ein dumm Kopf sein sollen und mir helfen lassen sollen. Als ich diese Schmerzen hatte und Angst um das Leben meines Babys hatte, da habe ich mir nichts mehr gewünscht, als das Mum hier wäre und mir beistehen würde.“
Ich nickte. Ich wusste es, ich wusste dass sie Mum irgendwann brauchen würde. „Ich habe sie angerufen. Sie ist außer sich. Sie sagt sie ist so schnell sie kann zu Hause.“, beichtete ich.
Mary atmete beruhigt und dankte mir mit einem zufriedenen Lächeln.
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Beitrag  Finplay8 Do Feb 25, 2010 7:02 pm

Mary.
Im nächsten Moment klopfte es zaghaft an der Tür. Ich hoffte so sehr dass es Ian war, ich wusste nicht wann ich ihn dass letzte Mal gesehen hatte, es kam mir alles so schrecklich weit weg vor.
Die Tür öffnete sich langsam, und Ian betrat den Raum. Er sah fürchterlich aus. Seine Haare waren zerzaust und in seinen Augen steckte immer noch der erschrockene Ausdruck von vorhin. Er kam auf mich zu, blieb aber unschlüssig vor meinem Bett stehen. „Wie geht es dir?“
Lucy, die bis eben an meinem Bett gesessen hatte, stand auf und musterte Ian vorwurfsvoll. „Was glaubst du denn wie es ihr geht? Ian, sie wäre fast gestorben und dass nur, weil du unbedingt mit ihr streiten musstest.“
„Lass gut sein, Lucy.“ Ich drückte liebvoll ihre Hand. „Lässt du uns für ein paar Minuten alleine, bitte?“
Sie nickte, jedoch widerwillig. Aber sie beugte sich meinem Willen und ging nach draußen. Ich war mir sicher, dass sie vor der Tür stehen würde und warten würde.
Nun kam Ian doch noch ein paar Schritte näher. Er warf einen kurzen Blick auf unseren Sohn und lächelte stolz. „Er sieht aus wie du, ist dir dass aufgefallen?“
„Ja.“, sagte ich glücklich. „Aber er hat eindeutig deine Augen.“
Wir schwiegen uns eine Weile an. Niemand traute sich etwas zusagen. Ich wollte nicht wieder streiten.
„Es tut mir Leid, was ich gesagt habe.“, begann er leise. „Ich würde ihn um kein Geld der Welt weggeben. Er ist mein ganzer Stolz, weißt du. Ich habe mir nur Sorgen gemacht. Wie soll es denn weiter gehen?“
Woher sollte ich dass wissen? Ich war doch genauso hilflos wie er. „Lucy hat meine Mum angerufen. Sie kommt her. Sie wird sicher eine Möglichkeit finden. Ich glaube daran.“
„Ich würde auch gerne daran glauben, dass es eine Möglichkeit gibt, dass wir alle zufrieden sind.“, murmelte er. „Meine Eltern waren vorhin übrigens hier. Sie sind nach Hause gefahren um ein bisschen was zu regeln und Eve bescheid zu sagen.“
„Okay.“, sagte ich erschöpft. Die Müdigkeit fing mich wieder ein, obwohl ich es nicht wollte. „Wir können gute Eltern sein, Ian. Mason wird es gut bei uns haben.“
Ich sah wie er lächelte. „Mason? Ein wunderbarer Name, für ein wunderbares Kind.“ Er küsste mich zärtlich auf die Stirn und deckte mich zu. „Am besten du schläfst noch ein bisschen. Ich fahre kurz nach Hause und dusche, ich komm so schnell ich kann wieder.“
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Beitrag  Finplay8 Do Feb 25, 2010 7:27 pm

Rain.
Ich weiß nicht mehr genau wie, aber ich weiß, dass ich so schnell ich konnte los gefahren war und urplötzlich vor dem Zimmer meiner Tochter und des meines Enkels stand. Mein herz pochte noch immer unnormal schnell. Es hatte sich nicht beruhigt, es war fast gestorben vor Sorge um meine Tochter.
Ich trat einfach ein, ohne zu klopfen, dafür hatte ich keinen Nerv. Als ich sah, dass das Bett leer war, bekam ich erst einmal einen Schreck, aber dann entdeckte ich Mary an dem kleinem Tisch sitzen und ihr Baby gedankenverloren ansehen. Ich kam auf sie zu und drückte sie erst einmal an mich. „Mein Gott Kind, jag mir nie wieder so einen Schrecken in, okay?“ Tränen traten in meine Augen, als ich mein kleines Mädchen wieder wohlbehalten in die Arme nehmen konnte.
Mary erwiderte die Umarmung. „Du bist endlich da, Mum.“
„Natürlich bin ich da.“, sagte ich und drückte sie wieder in den Rollstuhl. „Ich bin immer da, Liebes. Ich wäre schon viel früher hier gewesen, wenn du mir nur etwas gesagt hättest.“ Obwohl ich so glücklich war, dass es ihr gut ging, stieg in mir die typische Mutterwut. „Wie kannst du es nur wagen, deiner Mutter nicht bescheid zu sagen, wenn du schwanger bist? Was fällt dir eigentlich ein, Mary Melone? Ich habe Todesängste ausgestanden, als deine Schwester mich unter Tränen angerufen hat.“
„Ich weiß.“, antwortete Mary mit gesenktem Kopf.
Ich seufzte und griff mir ans Herz. Lange machte es dies sicher nicht mehr mit. Ich musste mich beruhigen. Ich musste mich jetzt um meine Tochter kümmern. „Wie geht es dir denn jetzt?“, fragte ich also besorgt.
Doch Mary schien es ganz gut zu gehen. „Besser. Der Arzt hat mir ein paar Tabletten gegeben, die mich ruhiger machen, mich etwas beruhigen. Und sie gucken oft nach mir.“ Sie sah auf die Uhr. „Aber eigentlich sollte ich schlafen. Aber irgendwie kann ich mich nicht von diesem süßem kleinem Kerlchen losreißen.“
Ich folgte ihrem Blick und sah meinen ersten Enkel. Er war niedlich, auch wenn er in diesem Brutkasten lag. „Er kommt doch durch, oder?“, fragte ich leise.
Mary nickte, sie hatte diesen mütterlichen Blick auf, dieses Vertrauen in ihr Kind.
Ich war stolz auf meine Tochter. Sie hatte es irgendwie gemeistert, ohne dass ich dabei war. Sie wurde erwachsen, dass wurde mir jetzt erst richtig klar. „Wie ist es denn passiert, dass er zu früh geboren ist?“
„Der Arzt hat etwas von einer Blutung gesagt.“, sie versuchte sich zu erinnern. „Ausgelöst durch Stress.“
„Wieso hattest du denn Stress? Ist irgendetwas nicht in Ordnung gewesen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ian und ich haben uns gestritten. Wegen unsere Zukunft.“
Ich nickte wissend. So jung ein Baby zu bekommen war sicher nicht einfach. „Wir schaffen dass schon.“, sagt eich und küsste sie liebevoll auf den Handrücken. „Zusammen schaffen wir das.“
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Beitrag  Finplay8 Fr Feb 26, 2010 2:31 pm

Rain.
Als ich zu Hause ankam, war ich völlig erschöpft. Ich war so lange bei Mary geblieben, bis sie endlich eingeschlafen war und selbst da konnte ich mich nicht richtig von ihr los reißen. Aber ich hatte noch eine andere Tochter um die ich immer kümmern musste, also fuhr ich nach Hause.
Ich schloß die Haustür auf und betrat den mir so bekannten Flur. Wow, meine Kinder hatten es trotz dem ganzen Stress geschafft, Ordnung zu halten. Ich war mehr als stolz.
„Lucy-Schätzchen?“, rief ich und hängte den Schlüssel neben der Tür an den Haken. „Ich bin zu Hause.“
Meine Tochter steckte den Kopf aus Marys Zimmer und nickte. „Okay, Mum. Ich mache gerade Marys Zimmer, es soll ordentlich sein, wenn sie nach Hause kommt.“ Stolz lächelte sie mich an.
„Okay.“, antwortete ich gelassen, eigentlich wollte ich mich nur hinlegen und meine Sorgen weg schlafen, aber das Telefon hinderte mich mit seinem schrillen Klingeln daran. Ich beschloss ranzugehen, vielleicht war es ja das Krankenhaus. „Rain Melone.“
„Rain? Wie schön dass du endlich auch mal zu Hause bist.“ Ich hätte los schreien und gleichzeitig genervt aufstöhnen können, als ich die Stimme meines Exmannes vernahm. „Wo hast du dich schon wieder rumgetrieben, wir haben doch darüber geredet! Du sollst dich gefälligst um unsere Kinder kümmern, oder ich nehme sie ohne lange Umschweife zu mir, dass kannst dir mir glauben.“
Ich seufzte. Meine Kraft mit ihm zu diskutieren war irgendwo heute Nacht zwischen Sorgen und Wut verkocht. Also stellte ich ihm nur eine Frage. „Wusstest du, dass unsere Tochter nach einer sehr schweren Geburt im Krankenhaus liegt?“ Ich wartete.
Im Hintergrund schien irgendetwas umzufallen, dann hörte ich wie sein Sofa quietschte. „Nein.“, murmelte er schuldbewusst. „Dass habe ich nicht gewusst. Wie geht es ihr?“
„Gut.“, sagte ich trocken. „Sie wird morgen wieder entlassen.“ Momentan fehlte mir eigentlich jede Lust mich mit ihm zu unterhalten. Ich wollte dass er nie wieder anrief, aus unserem Leben verschwand und mit seiner neuen kleinen Familie glücklich wurde. Aber dass konnte ich ihm schlecht sagen.
„Und? Habe ich eine Enkelin, oder einen Enkel?“, fragte ich. „Und wie geht es ihm oder ihr.“
„Du hast einen kleinen Enkel bekommen, sein Name ist Mason. Ihm geht es von Tag zu Tag besser.“ Ich leierte es herunter, als hätte ich den Text auswendig gelernt. Lucy steckte neugierig ihren Kopf aus der Tür und formte mit ihren Lippen lautlos die Frage, ob es ihr Vater sei. Ich nickte und sie verschwand eilig wieder in dem Zimmer, wahrscheinlich hatte sie große angst vor einer Standpauke.
„Ich werde sie gleich besuchen gehen. Ist sie in dem Krankenhaus in der nähe von Silvertown?“
„Ja.“, sagte ich und gähnte. „Aber sie ist gerade eingeschlafen, also besuch sie doch bitte später.“ Wieder musst eich gähnen. „Und ich muss mich jetzt auch hinlegen. Vielleicht verschiebst du deine Wut auf ein anderes Mal.“ Ich hatte nicht mal mehr die Kraft für die Höflichkeit und legte einfach auf. Danke, aber nein danke.
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Beitrag  Finplay8 Fr Feb 26, 2010 2:47 pm

Mary.
„So und gleich mach ich dir erst einmal einen herrlichen Salat, was hältst du davon?“ Meine Mum half mir aus dem Taxi, nahm mir die kleine Reisetasche ab und führte mich wie eine Blinde zum Haus.
Es war ja wirklich lieb, wie rührend sie sich um mich kümmerte, aber es war nicht nötig. Mir ging es schon fast wieder so gut, wie vor der Schwangerschaft mit Mason. Nur ein wenig müde fühlte ich mich, was aber auch an den Tabletten liegen konnte, die die Ärzte mir noch gegeben hatten.
„Du liebst doch diesen Chickensalat, ich hab alle Zutaten da und mache ihn gleich ganz frisch für dich.“
Ich nickte, während ich meine Jacke aufhängte und mich umsah. Nichts hatte sich in der kurzen Zeit verändert. Ich sah in den großen Spiegel an der Wand und musste mich berichtigen. Doch, ich hatte mich verändert. Viel darüber nachdenken konnte ich jedoch nicht, denn ich musste meiner Mutter in die Küche folgen und mich artig auf einen der gemütlichen Stühle setzen. Sie hingegen trat an die Theke und schmiss alle Zutaten für den Salat zusammen, um ihn anschließend fertig vor mich auf die Tischplatte zu stellen. „Lass es dir schmecken.“
Es war extra nur wenig, denn mein Appetit hatte sich nicht wirklich verbessert. Ich aß, aber auch nur weil ich es musste, wenn ich ohne Nahrung leben könnte, ich hätte es gemacht.
„Mary-Schätzchen? Ich möchte mit dir über etwas sehr wichtiges reden.“, meine Mum sah mich fürsorglich an.
Irgendwie wusste ich was sie meinte. Meine Zukunft, welche Mutter machte sich keine Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder? Ich versuchte offen zu sein. „Was gibt es denn, Mum?“
Sie räusperte sich. Ihre Finger, gezeichnet vom abwaschen und putzen, falteten sich ordentlich auf dem Tisch. „Es geht darum, wie es jetzt weiter gehen soll.“, sagte sie ernst. Mit einem einzigartigen Mutterblick sah sie mir tief in die Augen. „Ich weiß, du möchtest dein Kind sicher nicht verlassen. Nicht nachdem, was passiert war. Aber es wäre besser für alle, wenn du trotzdem studierst, verstehst du dass?“
„Natürlich.“, gab ich artig wieder. „Aber ich kann es nicht, Mum. Ich will nicht zwei Stunden entfernt von Mason studieren. Wann werde ich ihn denn mal aufwachsen sehen? Du weißt doch wie schnell Kinder groß werden und ich möchte nicht, dass er mir irgendwann unerstellt, ich hätte mich nicht um ihn gekümmert.“
Sie schien zu verstehen, denn nickte zustimmend. „Ja, natürlich. Aber du kannst Mason doch nichts bieten, wenn du nicht studierst. Und ich werde auch nicht ewig da sein, um dich zu unterstützen.“ Sie sah mich fast flehendlich an mit ihren türkisen Augen, genau wie meine.
Sie hatte Recht. Ich musste studieren, ob ich wollte oder nicht. Und Mason würde ich jeden Tag besuchen können. Egal wann. „Na gut.“, willigte ich schweren Herzens ein. „Aber versprich mir, dass es Mason gut bei dir haben wird. Und dass du ihm viele Fotos von mir zeigt, damit er ja nicht vergisst, wer seine Mummy ist, okay?“ Tränen sammelten sich in meinen Augen. „Ich komme ihn so oft es geht besuchen.“
„Ja natürlich, Liebes.“ Sie tupfte mir mit einem ihrer Taschentücher die Tränen weg. „Ich zeige ihm Fotos und erzähle ihm jeden Tag vor dem zu Bett gehen von dir, dass verspreche ich dir hoch und heilig.“
„Okay.“ Meine Stimme war leise, aber bestimmt. „Lässt du mich kurz alleine, damit ich Ian anrufen kann?“
Sie nickte, nahm den leeren Teller vor mir und verschwand, nachdem sie ihn in den Geschirrspüler gestellt hatte nach draußen.
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Beitrag  Finplay8 Fr Feb 26, 2010 3:40 pm

Mary.
Wartend sah ich aus dem Fenster. Bereit mich meinem Freund gegenüber zu stellen und von meiner Entscheidung, die meines Wissens die Beste war. Ich hatte lange darüber nachgedacht.
Und da tauchte er auf. Er sah nach den Strapazen in den letzten Tag nicht wirklich besser aus, als das letzte Mal, als ich ihn gesehen hatte, aber ich selber musste auch schrecklich aussehen. Ich ging ihm entgegen, jeder Schritt kam mir wie Blei vor, bis ich endlich vor unseren Haus stand und ihn begrüßte.
Er küsste mich, aber es fühlte sich irgendwie eigenartig an. Nicht wie sonst.
„Hey.“, sagte er leise, nahm meine Hände und hielt sie fest. Er schien zu warten, dass ich etwas sagte.
Ich war mir nur noch nicht sicher was genau.
„Du hast mich angerufen, weil du etwas besprechen wolltest?“ Er ließ es wie eine Frage klingen.
Ich seufzte. „Genau.“ Der Anfang fehlte. „Ian ich habe eine Entscheidung getroffen, wie es jetzt weiter gehen soll.“, purzelten die Wörter aus mir heraus, wie bei einem Wasserfall.
Ian wartete, er hatte sich ein wenig angespannt und sah mich fast ängstlich an.
„Ich liebe Mason. Er ist schließlich unser Sohn, aber ich muss trotzdem meine Zukunft in den Griff bekommen, okay? Ich werde studieren gehen. Und dass schon Morgen. Sonst läuft die Anmeldefrist ab.“
Ich sah Ian besorgt an. Aber er schien überhaupt nicht wütend zu sein oder Einwände zu haben. Er stand einfach da und musterte mich mit gleich bleibendem Gesichtsausdruck.
Ich fuhr einfach fort. „Ich werde ihn ganz oft besuchen und du darfst ihn auch so oft du willst besuchen. Meine Mum wird so lange ich, beziehungsweise wir, studieren auf ihn aufpassen und sich um ihm kümmern, glaub mir, er wird es hier gut haben, dass hat sie versprochen.“
„Okay.“, sagte Ian und lächelte einverstanden. „Wenn du der Meinung bist, es sei das Beste für unseren Sohn, dann glaube ich dir und vertraue dir. Ihm wird es schon gut gehen und im Notfall sind auch noch meine Eltern da. Sie haben sich gleich in ihren kleinen Enkel verguckt.“
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Beitrag  Finplay8 Fr Feb 26, 2010 3:55 pm

Lucy.
Ich ließ sofort nach meine Schwester und Ian hinter her zu spionieren, als ich Sayuri am Ende des Wegesrand entdeckte. Ich hatte total vergessen, dass sie heute kommen wollte. Rasch sprintete ich raus um meine beste Freundin zu begrüßen, aber die war noch mit den frischen Eltern beschäftigt.
„Sayuri?“, rief ich dazwischen und winkte, um auf mich aufmerksam zu machen.
Sie sah auf und lächelte. „Hey Lucy. Ich wollte nur eben deine Schwester fragen, wie es ihr und Mason denn so geht. Nach dieser anstrengenden Geburt.“ Sie lächelte nun Mary und Ian zu, die sich wie ein richtiges Liebespaar verliebt an den Händen hielten und viel sagende Blicke austauschten.
Ian durchbrach schließlich diesen komischen Moment. „Na gut, Mary und wollen noch schnell einen Strampler kaufen gehen und anschließend ins Krankenhaus.“ Er schien mächtig stolz zu sein und ich gönnte es ihm als frisch gebackener Papa.
Grinsend sah ich den beiden hinter her, wie sie Händchen haltend in der Ferne verschwanden. Dann widmete ich mich Sayuri und wir beide setzten uns in das trockene Gras, was den Sommer ankündigte. „Komisch, jetzt schon Tante zu sein.“, sagte ich eher zu mir selber als zu Sayuri.
Doch dass hinderte sie nicht daran zu antworten und ihre Meinung zum Besten zu geben. „Na ja. Ich denke ich werde auch bald eine Tante sein. Also ich weiß es ja nicht, weil wir keinen Kontakt zu Mayumi haben, aber sicher wird sie auch bald ein Baby bekommen.“ Sie sah zum Himmel. „Was soll man in diesem langweiligen Kaff auch sonst machen, als jede Menge Babys zu bekommen.“
Ich musste kichern, aber Sayuri schien das ganze sehr ernst zu meinen, denn sie sah mich wütend an.
„Tut mir Leid.“, meinte, immer noch dabei den Kicheranfall zu unterdrücken. „Dass hörte sich nur so lustig an. Außerdem“, ich wedelte wichtig mit meinem Finger in der Luft herum. „Hier kann man viel mache, Sayuri. Du könntest Lehrerin werden, oder Verkäuferin oder sonst etwas. Warum studierst du sonst?“
„Ja, ja.“, antwortete sie gelangweilt, als hätte sie dies schon zu oft gehört. „Man kann werden was man will, man muss nur daran glauben.“, verspottete sie einen meiner Lielingssprüche.
Beleidigt lehnte ich mich ein Stück weg und studierte anstrengend das Gras. Als ob sie eine bessere Idee hatte.
„Wäre es nicht verdammt cool, wenn wir um die Welt reisen würden, Lucy? In jeder Stadt einmal sein, und wenn wir irgendwann alt sind. Dann erzählen wir unseren Neffen und Nichten von den verschiedenen Reisen.“ Verträumt sah sie mich an. Mir machte der Gedanke eher etwas Angst.
„Mh. Meine Schwester hat so einen Kumpel, der macht das. Man nennt es Trampen. Aber ich finde es ehrlich gesagt nicht so toll. Viel lieber will ich mir hier in meinem schönen Flying Clouds etwas aufbauen.“
Ich merkte das Sayuri nickte, aber sie schien mir nicht zuzustimmen. Dann seufzte sie traurig. „Du hast Recht. Vielleicht ist es so wie so viel besser hier in Flying Clouds zu bleiben.“ Sie stand auf. „Ich muss nach Hause, wollte nur eben vorbei schauen und gucken ob ihr irgendwelche Hilfe braucht.“
Aufstehen tat ich nicht. Ich wusste dass ich sie ein wenig verärgert hatte, aber bestimmt würde es sich in den nächsten Tagen legen. Sie war nicht nachtragend.
Mit einem halbherzigen Winken ging sie wieder die Straße hinunter zu ihrem Haus, was nur zehn Minuten von meinem entfernt war. Als ich auf die Uhr sah, merkte ich, dass ich mich auch ranhalten musste. Ich hatte meiner Mum versprochen ihr beim Kuchen zu helfen, den sie backen wollte, weil Lorry heute Nachmittag kommen wollte. Ich freute mich darauf, vielleicht endlich jemand, mit dem ich reden konnte.
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Beitrag  Finplay8 Fr Feb 26, 2010 4:22 pm

Lucy.
Doch es kann ganz anders.
Lorry setzte sich zu uns an den Tisch. Sie hatte sich kaum verändert, außer dass sie etwas größer und noch schlanker zu sein schien. Ihr Gesicht wirkte nun auch ein wenig älter, aber auch irgendwie müde. Aber sie lächelte immer noch. „Wie geht es dir eigentlich, Mary. Es tut mir so leid, dass ich nicht kommen konnte, aber es ging wirklich nicht.“ Sie sah meine Schwester entschuldigend an und diese zuckte gnädig mit den Achseln.
Meine Mum scheitete sich ein. „Es ist ja auch nicht deine Aufgabe auf deine kleine Schwester aufzupassen und für sie die Verantwortung zu übernehmen, sonder meine.“, sie sah Mary streng an. „Und von Mary war es nicht okay, dass sie sich niemanden anvertraut hatte.“
Ich seufzte innerlich. Ich war also niemand. Wie schön, ich wollte schon immer unsichtbar sein.
„Gerade wollte ich sagen, dass ich beim nächsten Mal da sein werde, aber ich denke, so schnell wird es kein nächstes Mal geben. Oder Mary?“
Meine Schwester schüttelte so heftig den Kopf, dass ihr langes braunes Haar fast in den Kuchen fiel. „Sicherlich nicht. Ich muss jetzt erst einmal das Studium schaffen und so etwas.“ Sie überlegte einen Moment. „Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich überhaupt noch einmal schwanger werden will.“
Ich sah sie etwas irritiert an. Etwa nicht? Noch so ein kleines Baby, wie meinen Neffen Mason?
Lorry nickte verständnisvoll, was ich wiederum keineswegs verstand. „Ich weiß was du meinst, Schwesterherz. Ich bin fast fertig mit dem College und weiß ehrlich gesagt auch nicht, ob ich Kinder haben will.“ Mit einem kurzen Blick auf mich und dann auf Mary fuhr sie fort. „Es kommt mir alles so kompliziert mit Kindern vor.“
„Ist es auch, Liebes.“, versicherte ihr Mum. „Kinder sind das Komplizierteste, was es gibt. Aber auch das Schönste.“ Musste sie mit einem grinsen feststellen.
Ich war mir sicher, dass ich später mindestens zwei Kinder haben wollte. Seid ich Mason in den Armen gehalten hatte, war dieser Wunsch klar und deutlich in mir aufgetaucht.
Erschrocken bemerkte ich, wie Lorry mich ansah. Ihr Blick war misstrauisch aber ich versuchte ihr mit einem höflichen Lächeln zu antworten. Es schien als würde sie sich erst einmal damit zufrieden geben, aber irgendetwas in ihr schien darüber nachzudenken, was dieser Blick zu bedeuten hatte. Ich atmete tief durch. Es war ja nicht so, dass ich jetzt Kinder wollte, oder? Und wenn schon, mit wem denn?
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