Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Flying Clouds

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Flying Clouds - Seite 10 Empty Re: Flying Clouds

Beitrag  Finplay8 Sa Feb 27, 2010 10:52 am

Familie Haroun

Kiriko.
Es war ein wenig komisch im Haus, nachdem Mayumi weg gegangen war. Obwohl sich optisch nichts verändert hatte, schien mir alles fremder und ungemütlicher. Wenn ich ehrlich war, sie fehlte mir entsetzlich und ich wusste, dass ich nicht die einzige war, der es so ging. Meinem Bruder fehlte sie ebenso und auch Sayuri hörte sah ich oft unter ihrer Abwesenheit leiden. Sie war für uns alle so etwas wie ein Fels in der Brandung gewesen. Eigentlich, und es war wohl jedem klar, brauchten wir sie dringender als sie uns.
Mit diesem letzten und eindeutigen Gedanken verabschiedete ich mich vom Meer und schlurfte die Treppen zum Haus wieder hoch. Es erhob sich hell und freundlich auf dem grünen Untergrund. Selbst im Winter, wo unsere hübschen Bäume, die sonst rosa Blüten trugen, kahl und kalt waren, strahlte der Rest etwas Willkommenes aus. Ich öffnete die Tür, die zur Küche führte und trat leise ein. Meine Mutter hatte sich für ein paar Stunden hingelegt, dass machte sie oft, seid Mayumi gegangen war. Ich hörte sie niemals, aber ich war mir sehr sicher dass sie Träne um Träne um ihre erste Tochter verlor.
Ich verstand, dass sie traurig war, aber sie hatte es sich selber zuzuschreiben. Doch ich durfte darüber keinesfalls urteilen. Es stand mir ganz und gar nicht zu und daran hielt ich mich, wenn auch nur schwer.
Die Kunst einer guten Ehefrau war, ihr wirkliches Gesicht unter einer Maske der Fröhlichkeit, Höflichkeit und Liebe zu verstecken. Genau diese Worte hatte meine Mutter letztens bei einer unserer Unterrichtsstunden benutzt. Wie Recht sie doch hatte.
Gedankenverloren nahm ich das nächst bestem Buch und ließ mich in den hellen Möbeln nieder, die aussahen, als hätte noch nie jemand darauf gesessen. „Legenden von Kirschblüten und Geishas.“ Dieses Buch verriet fiel über die pflichten einer Ehefrau, aber so wie es im Buche stand konnte man es selten in die Tat umsetzten. Ich seufzte, was ich mir auch nur erlaubte, wenn niemand da war. Es gehörte sich nicht seine Hilflosigkeit zu zeigen. So stand es geschrieben und so musste Frau sich daran halten.
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Beitrag  Finplay8 Sa Feb 27, 2010 11:04 am

Kiriko.
Mein Bruder betrat gereizt, wie fast immer in den letzten Tagen, den Flur. Auf seiner Stirn hatte sich eine tiefe Denkfalte gebildet und ließ ihm um mindestens drei Jahre altern. Er sah mich eine Weile sprachlos an, dann schüttelte er den Kopf. „Ich weiß echt nicht mehr wo mir der Kopf steht, Kiriko.“ Er schien wirklich verzweifelt, was bei meinem Bruder nicht besonders oft vorkam. Er war eigentlich ein Mensch, der aus allem das gute herausholte und es so lange hoch deponierte, dass man dachte es gab nur noch gute Dinge im Leben.
„Wenn bloß dieser ganze Stress nicht wären.“ Und wenn er bloß nicht so ein Sturkopf wäre, schob ich in Gedanken hinter her und konnte am Ausdruck meines Bruder erkennen, dass er das gleiche tat.
Ich legte mein Lesezeichen auf die Seite, die ich gerade gelesen hatte und klappte das Buch vorsichtig zu, damit ja keine Seite zerknickte. Mein Blich wanderte zu meinen Bruder. „Wir fahren bald aus College, Akio. Du solltest etwas ruhiger werden, wirklich. Meditiere doch ein wenig.“, meinte ich mit höflicher Stimme.
Er dachte kurz nach, schüttelte dann jedoch bedächtig den Kopf. „Nein.“, sagte er entschlossen. „Meidtieren wird nicht helfen. Ich bin nicht aufgeregt Kiriko.“ Er sah zur Seite, damit ich ihn nicht ansehen konnte. Er schämte sich. „Ich habe das erste Mal in meinem Leben Angst vor der Zukunft.“
Erstaunt ließ ich fast das Buch aus meinen Händen fallen. Was war aus meinem Akio geworden? Er hatte nie Angst gehabt. Oder sich um irgendetwas gesorgt, geschweige denn mit so ernsten und gut überlegten Worten gesprochen. Ich erkannte ihn gar nicht wieder, aber es gefiel mir. Ich hatte das Gefühl endlich Einblick in sein Leben zu bekommen. So einen klaren, wie noch nie.
„Ich weiß nicht ob ich das schaffe, was mein Vater, unsere Vater von mir verlangt weißt du? Ich denke wirklich nicht, dass ich zum regieren geboren bin.“, versuchte er sich mühevoll zu erklären.
Aber dass musste er gar nicht. Ich verstand ihn doch. „Aber du schaffst das Akio. Außerdem hast du noch mich und Mayumi.“ Ich stockte, als ich daran denken musste, dass ich sie bald, endlich, wieder sehen würde. Glücksgefühle taten sich in mir auf und hätten mich zum Lächeln verleitet, wenn ich nicht so auf meine Maske einstudiert wäre. „Mayumi wird dir in jeder Lage helfen. Ich bin mir sicher, dass wir es schaffen, Akio.“
Mein Bruder nickte. Langsam schritt er zum Telefon und rief die Taxi Gesellschaft an, die uns heute Abend abholen sollte. Mir war klar, dass er alles wieder auf letzten Moment machen musste, aber es war in Ordnung, so lange wir es schafften. Und dass würden wir mit Sicherheit. Das College wartete schon auf uns.
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Beitrag  Finplay8 Sa Feb 27, 2010 11:31 am

Kiriko.
„Das Essen ist serviert.“, rief unser Butler aus der Küche und Akio und ich beendeten unser Gespräch abrupt. Sein Blick bat mich dies für mich zu behalten und meiner gab ihm zu verstehen, dass es eine Sache zwischen Zwillingen bleiben würde. Erleichtert nickte er kaum merklich und ging mir voran in die Küche.
Meine Mum saß schon am Tisch und sah uns mit ihren üblichen ‚Alles ist perfekt’ Lächeln durchdringend an. Ich wusste dass es ihr nicht gut ging, aber auch sie darauf anzusprechen stand mir nicht zu. Mayumi hatte es stets getan, wenn sie sah, dass es jemanden nicht gut ging, war sie die erste die da war. Aber ich war nicht wie sie. Ich war um einiges schlechter, ich hatte nicht einmal den Mut mich gegen irgendetwas aufzurichten. Ich seufzte innerlich und versuchte nicht daran zu denken. Es machte ja doch keinen Sinn.
„Seid ihr fertig für eure Abreise in den wirklichen Ernst des Lebens?“, fragte meine Mutter und schnitt sich feinsäuberlich ein Stück von dem Brot ab. Auf ihrer Maske erschien ein glückliches Lächeln.
Akio sah mich nicht an als er antwortete. Er log. „Wir sind mehr als bereit.“, sein typisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht, aber ich sah, und wahrscheinlich nur ich, dass es nicht echt war. „Koffer sind gepackt. Das Taxi bestellt und die letzten Formulare feinsäuberlich verschlossen.“
Meine Mutter nickte zufrieden und genehmigte sich noch ein Stück des Brotes. Mit langsamen Bewegungen kaute sie es sorgfältig durch und schluckte es anschließend kaum merklich runter.
Ich hatte keinen Appetit, aber ich zwang mich trotzdem zu Essen, des guten Willens drum. Das Brot fühlte sich in meinem Mund falsch an und lag mir schwer im Magen als ich es herunter schluckte. Diese ganze Situation kam mir so unendlich falsch vor. Aber ich blieb bei meiner Maske, meiner Rolle, wie eine gute Schauspielerin. „Ich habe uns auch etwas Lektüre für die Reise eingepackt, wir werden nicht unvorbereitet dort auftauchen.“, verkündete ich gut erzogen und dachte an die schweren Wälzer in meinem Handgepäck. Akio würde sicherlich keins der Bücher anrühren, aber dass musste er auch nicht. Hauptsache er wahrte den Schein.
„Sehr gut.“, sagte meine Mutter steif. Ihr Blick wandte sich zu Uhr und sie schloß kurz die Augen. „Euer Vater wird wohl erst heute Abend zurück kommen. Ich bin mir nicht sicher, ob er euch verabschieden kann. Aber er versucht es sicher. Ihr wisst ja, dass er eine sehr wichtige Persönlichkeit ist, als Polizeipräsident.“
Kaito, der am Kopf des Tisches saß, verschluckte sich fast an seinem Brot, so sehr wollte er etwas sagen. „Die blöde Lucy, die mal in meiner Klasse war, hat immer gesagt, dass ihr Papa einen viel besseren Job hat. Er muss immer in Höhlen und so klettern, aber dann habe ich gesagt, dass mein Papa ihren Papa ganz schnell einfangen kann, wenn er will, weil er nämlich der höchste Mann ist und ganz viel Geld verdient.“
Schmunzelnd sah meine Mutter ihren Jüngsten an. Nur um anschließend wieder auf die Uhr zu sehen und etwas besorgt auszusehen. „Wo denn bloß eure Schwester bleibt.“, fragte sie besorgt in die Runde.
Ich hatte so eine Ahnung, wo Sayuri sich rum trieb. Es gab drei wesentliche Orte, wo man sie anfinden konnte, wenn sie mal wieder verschwunden war. Der eine war bei den Melones. Und ihrer besten Freundin Lucy. Die beiden konnten den gesamten Tag quatschen. Der andere war das Fitnesscenter in der Innenstadt von Flying Clouds. Und der dritte war Downtown. Eine Stunde Fahrzeit und furchtbar aufregend. Ich war noch nie da, aber ich wusste von anderen dass Sayuri sich gerne dort aufhielt.
„Hoffen wir dass sie nach Hause kommt, bevor ihr Vater da ist. Er hat es doch nicht gern, wenn seine Kinder abends noch irgendwo herumgeistern.“ Besorgt, aber eher weil sie die Wut ihres Mannes fürchtete, als den Zustand ihrer Tochter, legte sie das Besteckt beiseite und sah gedankenverloren aus dem Fenster.
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Beitrag  Finplay8 Sa Feb 27, 2010 11:47 am

Kiriko.
Ich ließ die letzte Tasche aus meinem Zimmer in den Flur bringen und folgte unseren Butler still und leise. Meine Augen waren zu meiner eigenen Verwunderung knochentrocken, keine einzige Träne hatte sich gebildet, es schien als würde ich mein zu Hause nicht vergessen. Aber dies tat ich sehr wohl, weil ich wusste, dass ich nie wieder so zurückkehren würde. Nach dem College würde ich unverzüglich mit meinem arrangierten Ehemann in ein bescheidenes Haus ziehen, ihn heiraten und Kinder mit ihm bekommen. Eine andere Option gab es nicht.
Akio tippte mir vorsichtig auf die Schulter, aber ich zuckte trotzdem zusammen, so versunken war ich in meiner Gedankenwelt und meiner Zukunft. „Du hast mich erschreckt.“
„Tut mir Leid.“, murmelte er und grinste. Eine reine Überspielung seiner Angst. „Ich wollte dir bescheid sagen, dass wir los müssen.“ Er sah zur Tür, wo der Taxifahrer unsere Sachen hinaustrug und im dem geräumigen Auto unterbrachte.
Ich folgte seinem Blick, aber nichts veränderte sich an meiner Gefühlslage. „Ich werde Mutter noch Auf wieder sehen sagen.“, antwortete ich trocken und versuchte zu lächeln. Stattdessen verzog sich mein Gesicht zu einer grässlichen Grimasse, die Akio zum Schmunzeln brachte. Entschlossen ging ich an ihm vorbei und klopfte an die helle Schlafzimmertür und meine Mutter öffnete sie im nächsten Moment. Wie immer sah sie schön zu recht gemacht aus, wie frisch aus dem Ei gepellt.
„Ich bin gekommen um dir Lebe wohl zu sagen.“, sagte ich meinen Text artig auf.
Meine Mutter nickte und drückte mich liebevoll an sich. Ich erwiderte die Umarmung. „Lebe wohl ist nicht das richtige Wort, Kiriko. Auf wieder sehen ist besser. Wir werden uns doch wieder sehen.“ Sie ließ es ein klein wenig wie eine Frage klingen. Sie schien verunsichert, aber ich nickte eilig. „Natürlich Mutter.“
Eine weitere, etwas festere Umarmung folgte. „Bitte sorge ein wenig für deinen Zwillingsbruder, ja? Ich möchte dass er sich etwas wie zu Hause fühlt.“
„Natürlich.“ Dass zweite Mal, dass ich dieses Wort benutzte, aber es klang so schön eintönig. Wie die Gefühle, die ich gerade empfand. Sie hatten wirklich nichts mit der Liebe zu tun, die man seiner Familie entgegen bringen sollte. Rein gar nichts. Momentan fühlte ich mich wie eine Ausgestoßene, vielleicht war ich dass auch.
„Ich muss jetzt gehen, Mutter.“, ich löste mich vorsichtig von ihr und drehte mich um, um meinen Weg in ein neues, aber irgendwie auch altes Leben zu starten. In Wirklichkeit war es bloß eine Pause von meinem monotonen Leben, hier in Flying Clouds.
Meine Mutter schloß die Tür wieder, ich hörte noch wie sie auf den Tasten herumtippte, aber ich ging weiter. Vorbei an Sayuris Zimmer, die noch nicht zu Hause zu sein schien, an Kaitos, der schon friedlich schlummerte und hinaus in die Dunkelheit, wo Akio mit einem Lächeln auf mich wartete. „Na dann los.“, sagte er. Als würden wir einen Ausflug machen und nicht aufs College fahren.
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Beitrag  Finplay8 Mo März 01, 2010 2:49 pm

Hitomi.
Ich sah dem Taxi nur eine geringe Zeit nach, bevor ich mich umdrehte und versuchte das Gefühl des verloren haben zu unterdrücken. Ich hatte weder Kiriko, noch Akio verloren. Sie waren meine Kinder und würden es immer bleiben, egal ob Kiriko sofort nach dem College zu ihrem neuen Ehemann ziehen würde, und egal ob Akio vielleicht erst zurück nach Hause kehren würde, wenn ich schon verstorben war. Wer wusste dass schon.
Ich sah wieder kurz auf die Uhr, die zu meinem stetigen Begleiter geworden war. Es war spät und Sayuri war immer noch nicht da. Wo trieb sie sich denn bloß rum?
Gerade als ich in die Küche gehen wollte, kam mir unser Butler Theodor entgegen. Er lächelte mich höflich an, wie immer wenn wir uns begegneten. Diesmal jedoch hielt ich ihn kurzerhand an. „Theodor, haben sie vielleicht einen Moment für mich Zeit?“
Er blieb stehen, wartend auf eine Bitte oder eine Frage. „Natürlich Mrs. Ich habe stets etwas Zeit für sie.“
„Ich denke, nein ich weiß, dass sie noch immer einen sehr guten Draht zu meiner Tochter Mayumi pflegen.“ Ich wusste selber nicht warum ich ihn darauf ansprach. Hatte ich mich nicht selber gezwungen nicht mehr an sie zu denken, sie ihren Weg gehen zu lassen, auch wenn es mir mehr weh tat als ihr? Ich fuhr trotzdem fort. „Ich bitte sie, wahrscheinlich ist es zu viel, worum ich bete, aber ich versuche es trotzdem. Können sie vielleicht ein wenig auf meine kleine Mayumi aufpassen? Seien sie einfach da, wenn sie Hilfe braucht, okay?“
Theodor nickte bedächtig. „Natürlich, Mrs. Wenn es ihr Wunsch ist.“
„Und da wäre noch etwas.“, ich f1ühlte wie Unbehagen in mir aufstieg, ich bat Menschen, die ich nicht besonders gut konnte ungern um Dinge, besonders nicht um mehrere. „Würden sie mir vielleicht berichten, wie es ihr geht? Vielleicht ein bis zwei Mal in der Woche, wenn sie etwas von ihr gehört haben.“
Noch ehe ich den Satz wirklich zu Ende sprechen konnte, wusste ich wie seine Antwort ausfiel. „Tut mir Leid, Mrs. Ich würde es wirklich gerne machen, aber ihre Tochter bat mich nicht von ihr zu erzählen. Es wäre ein Vertrauensbruch, den ich mit einer guten Freundin begehen würde.“
Und ich konnte es ihm nicht einmal verübeln. Also stimme ich stumm zu. Er hatte Recht, ich hatte nicht das Recht zu wissen, wie es meiner Tochter erginge, wenn ich sie selber fort schickte und sie ihrem neuen Leben ohne Stütze und Hilfe überließ. Ich atmete tief durch und setzte ein neutrales Lächeln auf. „Ich danke ihnen trotzdem sehr, Theodor. Wirklich.“
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Beitrag  Finplay8 Mo März 01, 2010 3:11 pm

Shin.
Es war noch Recht früh, als ich am nächsten Morgen die Augen verschlafen öffnete. Mein Wecker zeigte halb Fünf an und als ich mich zu meiner Frau umdrehen wollte, erblickte ich ein leeres Bett. Sie war schon weg? Ich legte mich noch einmal zurück in meine Kissen und schloß die Augen. Was machte meine Frau um diese Uhrzeit wohl? Weggefahren war sie nicht, dass hätte ich mit Sicherheit gehört. Und in der Küche schien sich auch nichts zu regen. Das gesamte Haus schlief, außer meiner Frau. Als ich die Augen wieder öffnete und zum Fenster sah, wurde mir allmählich klar, wo sie wohl war. Unten am Meer, dass tat sie oft, wenn sie alleine sein wollte und diese Momente häuften sich seid einiger Zeit immer mehr. Wüsste ich nicht dass meine Hitomi eine sehr starke Frau war, würde ich mir sicher große Sorgen machen.
Um den Morgen ebenfalls zu nutzen stand ich auf und zog mich sorgfältig an. In dem großen dunklen Spiegel, der an der Wand hing, betrachtete ich mein Aussehen genausten, ich musste perfekt aussehen als hochgeschätzter Polizeipräsident, einen Posten den ich mir hart erarbeitet hatte.
Ich ging aus dem Schlafzimmer, im Flur schnappte ich eine wundervolle Melodie auf, die mir sehr bekannt vorkam. Wahrscheinlich, weil ich sie als Kind selber sehr gerne gesummt hatte. Es war eins meiner alten Volkslieder, hatte ich es Akio nicht oft vorgesungen? Und hatte ich Kaito nicht letztens gerade die Noten gereicht, vor einem Tag, damit er lernte es zu singen? Ich trat an die Tür meines Jüngsten und horchte. Es hörte sich einfach fabelhaft an, ich hatte noch nie jemanden so wunderbar Geige spielen hören, wie meinen jüngsten Sohn. Ich war beeindruckt. Still und leise öffnete ich die Tür und betrat den in blau gehaltenen Raum mit reinster Vorsicht um ihm nicht beim üben zu stören.
So glücklich hatte ich noch nie eins meiner Kinder gesehen. Mit einem sanften Lächeln bewegte er den Bogen über die Seiten, so leicht als würde er blinzeln. Es sah wirklich atemberaubend aus. Und es hörte sich sehr hübsch an. Sicher hätte es Hitomi gefallen, wenn sie es hören würde.
Die Musik stoppte und Kaito drehte sich überrascht zu mir um. „Vater, was machst du denn hier?“
„Ich habe dir zugehört, Kaito. Ich bin wirklich sehr beeindruckt.“, lobt eich ihn gutmütig. „Wo hast du gelernt so fabelhaft auf dieser Geige zu spielen?“
Kaito stellte das dunkle Instrument an seinen Platz und zuckte mit den Schultern. „Mutter hat mir die Geige geschenkt und ich habe einfach mal darauf gespielt. Und jetzt kann ich dank Kiriko Noten lesen und dann habe ich dein Lieblingslied gelernt. Es ist noch nicht perfekt aber ich glaube bis zum Auftritt kann ich es sicher.“
Ich staunte nicht schlecht, weil mein Sohn es so selbstverständlich hinnahm. „Ein Auftritt?“
„Hat Mutter es dir nicht erzählt?“ Kaitos Augen weiteten sich erstaunt. „Ich trete nächste Woche, wenn ich in der Oberstufe bin, mit dem Orchester auf und ich darf ein Solo spielen.“ Er schien stolz zu sein.
Ich lächelte anerkennend und wuschelte ihm zufrieden durch das pechschwarze Haar. „Ich bin sehr stolz auf dich Kaito.“ Mein Sohn war eben noch meine letzte Waffe aus der hinter Hand. Falls es mit Akio nicht klappen sollte, mit dem Thron, aber ich bezweifelte es stark, würde Kaito meinen Platz rechtmäßig einnehmen. Wir würden hier in Flying Clouds unser eigenes kleines Reich aufbauen.
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Beitrag  Finplay8 Mo März 01, 2010 3:24 pm

Sayuri.
Still und leise glitt ich an den Frühstückstisch, mein Herz pochte bis zum Hals. Es war wirklich sehr spät gewesen, als ich nach Hause gegangen war, aber dass hatte einen triftigen Grund.
Ich setzte mich an meinen Platz und biss eilig von dem kleinen Stück Brot auf meinen Teller ab, nur um die vorwurfsvollen Blicken meiner Eltern, die ausnahmsweise mal beide am Tisch saßen, zu entkommen.
Aber lange Ruhe vor dem Sturm hatte ich nicht. Die scharfe Stimme meines Vaters durchbrach die angenehme und erholsame Stimme, die am Frühstückstisch herrschte. „Wo warst du gestern nach der Schule, Sayuri?“
Ich schluckte den fiel zu großen Happen runter. „Ich war bei Lucy und wir sind zusammen ins Fitnessstudio gefahren um noch ein wenig für die Meisterschaften zu trainieren.“
Mein Vater sah mich streng an. „Was habe ich dir über Pünktlichkeit und Ordnung erzählt?“
„Dass sie die wichtigsten Teile eines Lebens sind um man sie seinen Kindern so früh wie möglich lernen sollte.“
„Und warum“, fragte er mit hochgezogener Braue. „Muss ich erleben, dass du nach mir nach Hause kommst? Sayuri du hast den Unterricht deiner Mutter verpasst und dass ist nicht zu vergessen.“
Ich nickte reuevoll. Ich wusste dass es schwer lag, wenn man den Unterricht in der Kunst des Frau seins verpasste, und es war mit Sicherheit das erste und letzte Mal dass ich ihn verpasste.
„Am besten du vergisst diesen Sportteil.“, verkündete mein Vater. „Eislaufen brauchst du nicht. Du geht’s einmal am Tag mit deinem Bruder Joggen und Samstags eine Runde schwimmen unten am Meer, dass müsste reichen um dich für einen Mann zu formen.“
Entsetzt sah ich erst meine Mutter und dann meinen Vater an. Sie konnten mir doch nicht dass einzige nehmen, was mir mehr als Spaß machte. Ich liebte es mit Lucy nach der Schule ins Studio zu fahren und mich so richtig auszupowern. Ich brauchte dass auch. Und danach sah ich Lucy auch verdammt gerne beim Training zu. Um dass alles ab zu Runden gingen wir meistens noch etwas gesundes Essen. Und wenn er mir dies nehmen würde, hätte ich so fast gar nichts mehr, dass mich irgendwie glücklich machte. Es war unfair. Aber ich wusste, ich musste es akzeptieren oder den Mut aufbringen, wie Mayumi mich gegen meine Eltern zu stellen. Mein Kopf nahm die erste Möglichkeit, egal wie sehr mein Herz die zweite wollte.
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Beitrag  Finplay8 Mo März 01, 2010 3:47 pm

Hitomi.
„Tschüss Liebling, und hab viel Spaß in der Schule.“, ich drückte Kaito noch einen liebevoll Kuss auf die Stirn, bevor ich ihn praktisch zum Bus schubste. Meinen kleinen Träumer.
Er winkte mir noch einmal zu und stieg dann eilig in den Bus ein, wo er, wie ich erkennen konnte, sich neben Josh Bachon niederließ, der Sohn von meiner guten Freundin Joy.
Ich drehte mich um und schloß die Haustür. Auf mich wartete jetzt erst einmal ein ruhiger Tag. Wenn die Kinder in der Schule waren nutze ich die Zeit meistens um ein paar Gerichte zu lernen, ein paar Telefonate zu führen und manchmal auch um noch etwas zu schlafen. Ich fühlte mich in den letzten Tagen müde und geschwächt, da kam es schon einmal vor, dass ich ein paar Stunden schlief. Theodor war dann meistens so nett und weckte mich eine Stunde bevor die Kinder aus der Schule kamen, damit ich mich wieder ordentlich anziehen konnte.
Doch heute stand etwas Wichtigeres an. Kaito hatte morgen Geburtstag und ich wollte einen besonderen Kuchen backen. Ich wollte die Zeit nutzen um nach etwas geeigneten zu suchen.
Doch bevor ich die Küche überhaupt betreten konnte, eilte Shin aus dem Schlafzimmer, wo er seine Uniform ordnungsgemäß angezogen hatte, und ergriff mich an meinem Arm. Vorsichtig und liebevoll schwang er mich so herum, dass ich in der Tanzposition vor ihm stand. Er lächelte. „Darf ich um diesen Tanz bitten?“
Ich kicherte wie ein Teenager. „Aber Shin, ich habe noch so unendlich viele Sachen zu tun.“
„Ich weiß“. Erwiderte er bloß und begann augenblicklich mit mir zu tanzen. Und ich ließ es geschehen, denn es gefiel mir. „Weißt du noch, unseren aller ersten Tag hier?“
Ich sah etwas verträumt aus dem Fenster, während ich nickte. Wie sollte ich dies auch jemals vergessen? Es war der Anfang meines heutigen Glückes.
„Damals konntest du noch keinen einzigen Tanzschritt, weißt du noch?“, fragte er belustigt.
Ich nickte wieder. „Natürlich. Aber du hast es mir ja recht schnell beigebracht.“ Ich küsste ihn zärtlich auf die Wange. „Und jetzt tanzen wir in unserem eigenen, selbst erbauten Palast. Ist es nicht unwirklich?“
Shin wollte gerade antworten, als er plötzlich das Gesicht, auf dem eben noch ein zufriedenes Lächeln saß, schmerzvoll verzog und ein wenig schneller atmete.
„Shin?“, rief ich besorgt aus. „Was ist los? Sag doch was.“
Er richtete sich nach kurzer Zeit wieder auf, und setzte ein nicht sehr überzeugendes Lächeln auf. „Schon gut, Hitomi. Ich hatte nur einen kurzen Schmerz. Es geht schon wieder.“
Aber ich war immer noch besorgt. „Vielleicht sollten wir heute nach Silvertown fahren und dich untersuchen lassen. Und du solltest dich endlich mal ausruhen. Nimm doch heute Urlaub.“, versuchte ich ihn zu drängen.
Aber er verneinte lächelnd. „Erstens Liebling, brauchen wir nicht mehr nach Silvertown fahren. Sie haben hier, zehn Minuten entfernt von Flying Clous ein Krankenhaus errichtet. Und zweitens geht es mir gut. Ich werde eben nur alt.“ Er küsste mich auf den Mund. „Und jetzt muss ich zur Arbeit. Bis heute Abend.“
„Ja.“, murmelte ich leise. „Bis heute Abend.“
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Beitrag  Finplay8 Mo März 01, 2010 4:02 pm

Hitomi.
Immer noch besorgt, regierte ich fast überhaupt nicht auf das Telefon, bis mich Theodor aus meiner Gedankenwelt holte. „Mrs?“, rief er. „Es ist für sie.“
Ich nickte, nahm ihm den Hörer aus der Hand und versuchte meine Sorgen zu verdrängen. Es wäre dem Anrufer gegenüber nicht besonders höflich. „Hitomi Haruon am Apparat?“
„Hey, Hitomi, ich bin’s, Rain. Wie geht es dir?“ Meine alte Freundin Rain. Ich freute mich sehr dass sie mich anrief, wie lange war es her, dass wir uns getroffen hatten, dabei pflegen unsere beiden jüngsten Töchter eine sehr gute Freundschaft. Und wir sahen uns trotzdem nie.
„Rain.“, antwortete ich also eben so erfreut. „Es ist viel zu lange her, oder?“
„Oh ja. Wirklich.“ Sie seufzte. „Liegt wohl aber auch sehr an mir. Seid ich mich von Robert getrennt habe, hatte ich nur andere Sachen im Kopf. Da vergisst man schon mal die wichtigen Dinge, wie Freundschaft und Familie.“
Sie klang betrübt, also sprach ich sie prompt darauf an. „Ist etwas passiert?“
Sie lachte traurig. „Es ist viel passiert, Hitomi. Und es wundert mich, dass du von all dem ganzen nichts weißt. Normalerweise machen doch solche Nachrichten sofort die Runde in Flying Clouds.“
„Ich habe in letzter Zeit wichtige Dinge zu tun, so dass ich mich selten um den Klatsch und Tratsch im Dorf kümmere.“, erwiderte ich kühler als gewollt.
Doch Rain schien es gar nicht zu beeindrucken. „Ist ja nicht schlimm. Dann ist es wohl besser ich sage es dir. Ich bin nämlich vor kurzem Oma eines kleinen Enkels geworden.“
Im Kopf ging ich die Alter der drei Mädchen von Rain durch. Die Älteste, Lorry war doch gerade erst auf dem College, mit meiner Tochter Mayumi. Und sie schien mir immer so verantwortungsbewusst. „Oh. Dann meinen Herzlichen Glückwunsch, Rain. Wie hat Lorry ihn denn genannt?“
Am anderen Ende wurde es kurz einen Moment still, dann lachte Rain. „Schön wär’s, wenn es Lorrys Baby gewesen wäre, das in einer Nacht und Nebel Aktion auf die Welt kam. Nein. Es ist Marys Baby.“
Mir blieb fast die Spucke weg. Wenn es Marys Baby war, dann war Ian wahrscheinlich der Vater. „Wow.“, antwortete ich also wirklich erstaunt. „Geht es denn Mutter und Kind gut?“
„Ja, ja. Es ist alles in bester Ordnung. Ich habe Mason, gerade aus dem Krankenhaus abgeholt und Mary ist aufs College verschwunden nach langen Diskussionen. Ich kümmere mich so lange um den Kleinen.“
Ich nickte, bis mir auffiel, dass sie dies gar nicht sehen konnte. „Dass finde ich sehr gönnerhaft, Rain. Wirklich.“
Aus dem Hintergrund klang ein Schreien an mein Ohr und ich hörte wie Rain in ein anderes Zimmer ging. „Tut mir Leid, Hitomi, dass ich so schnell wieder auflegen muss, aber Mason hat Hunger. Ich melde mich die Tage noch einmal, okay?“
„Okay.“, antwortete ich und legte auf. Ich versuchte in meinem Gehirn zu speichern, dass ich noch mehr ein Auge auf meine Töchter haben sollte, ich wollte jetzt nicht Oma werden.
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Beitrag  Finplay8 Mo März 01, 2010 4:18 pm

Sayuri.
Ich eilte zum Schlafzimmer meiner Eltern, wo ich meine Mutter vermutete. Kiriko war am Telefon und sie hatte nicht lange Zeit. „Mutter?“ Ich riss die Tür auf. „Da ist…“ Augenblicklich stockte ich, als ich nicht meine Mutter sondern einen Jungen, ein wenig älter als erblickte. Er hatte schwarzes Haar, was mit viel Gel nach hinten bugsiert worden war. Seine Wangen schmückte ein drei Tage Bart und ließen ihn ein klein wenig ungepflegt aussehen. Seine Kleidung zeugte auch nicht wirklich von gutem Hause, mit der schwarzen eingetragenen Leder Jacke und der teilweise kaputten Jeans Hose. „Entschuldigung?“, fragte ich sichtlich irritiert. „Was machen sie in dem Schlafzimmer meiner Eltern?“
Er grinste. „Ich gammele ein bisschen am PC.“ Er hatte ein großes Selbstvertrauen, wie mir in der ersten Sekunde klar wurde, aber dass hinderte mich keineswegs mein großes Mundwerk aufzureißen.
„Da dass jedoch mein Haus ist, würde ich sie höflich bitten aus diesem Raum zu verschwinden.“
Er lachte diesmal sogar. „Du meinst ich soll von hier verschwinden?“
Ich nickte. „Und zwar auf dem schnellsten Weg. Oder ich muss unseren Butler rufen.“
„Na dann.“, der Junge erhob sich schwerfällig, aber das freche Grinsen auf seinen Lippen blieb. „Ist es wohl besser wenn ich mich von meinem Freund Kaito verabschiede und den Heimweg antrete.“
Meine Augen weiteten sich vor Überraschung. Dieser Halunke gehörte zu meinem Bruder Kaito? Er war sein Gast? Es würde sicher großen Ärger geben, wenn meine Eltern erfuhren wie ich einen Gast behandelt hatte und sicherlich dürfte ich noch drei weitere Wochen auf das Training verzichten. „Oh nein.“, murmelte ich leise. „Es tut mir ausdrücklich Leid. Ich wusste nicht dass sie ein Gast sind.“
Der Junge zuckte gelassen mit den Achseln. „Was soll’s. Vergessen und vergeben.“ Er zwinkerte mir zu, bevor er an mir vorbei hinaus in den Flur ging.
Hoffentlich schwärzte er mich nicht bei meinem Bruder an. Der würde mit Freude erzählen, dass ich etwas Falsch gemacht hatte.
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Beitrag  Finplay8 Mo März 01, 2010 4:29 pm

Hitomi.
Ich stellte die Teller mit dem frischen Truthahn auf den Tisch. „Das Essen ist angerichtet.“ Wir hatten heute zur Feier des Tages, Kaitos Geburtstag, einen Gast. Ein Schulfreund von Kaito, der meines Wissens mit ihm eine Musik AG besuchte. Wie ein Klassikfanatiker sah der junge Mann jedoch nicht aus.
Sayuri erschien als erstes, sie sah nicht besonders glücklich aus, als sie sich schweigend an den Tisch setzte.
Die nächsten waren Kaito und sein Freund, dessen Namen mir augenblicklich entfallen war. Mein Mann, der heute frei hatte, gesellte sich wie so oft als letzter zu uns an den Tisch.
„Kaito, willst du uns unseren Gast nicht mal vorstellen?“, fragte mein Mann mir einem strengen Blick.
Kaito nickte eilig. „Natürlich Vater. Dass ist Angelo Esser, er geht mit mir in eine Musik AG.“
Ich konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie Sayuri zusammen zuckte, bei diesen Namen und unseren Gast einige Sekunden lang anstarrte, als sei er ein Alien. Und er lächelte sie an, zwinkerte und widmete sich wieder seinem Essen. Bei mir schrillten sämtliche Alarmglocken die es wohl gab.
„Ah, ein Musik Liebender. Wie schön. Welches Instrument spielst du, Angelo?“, mein Mann tat interessiert.
„Gitarre, Sir. Schon seid ewigen Zeiten.“, antwortete Angelo gut erzogen, bevor er sich an seinem Teller, mit einem hervorragenden Appetit bediente.
Ich musterte ihn noch einmal genaustens. Gitarre, also. So, so, so. Wahrscheinlich diese schrecklichen E-Gitarren die so laut waren, dass die Kinder Hörschäden erlitten.
Doch Kaito schien dieses nicht zu stören, er sah den jungen Mann unter uns an, als sei es ein Gott. „Er spielt fabelhaft Vater. Besser als jeden den ich bisher gehört habe, nicht war Sayuri?“, er sah seine Schwester nach Zustimmung heischend an, und diese nickte stumm.
Angelo lächelte. „Schon gut, Kaito. So gut bin ich nun auch wieder nicht. Ich spiele anständig, sagen wir es so.“
Kaito nickte bedächtig und Sayuri konnte ihre Augen immer noch nicht von ihm nehmen. Ich machte mir Sorgen dass gerade etwas mit meiner Tochter passierte, was jedem Teenager irgendwann widerfuhr. Nur führte es bei uns zu massiven Problemen
Flying Clouds - Seite 10 Snaps103

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Beitrag  Finplay8 Mo März 01, 2010 4:51 pm

Sayuri.
Meine Eltern verabschiedeten sich für eine Weile, sie wollten eine Teestunde nur zu zweit genießen und ließen uns ein wenig Freizeit, aber auch nur weil Kaitos Geburtstag war.
„Kaito? Ich muss eh nach Hause. Du weißt ja, die Busse fahren in euer Kaff ab einer bestimmten Zeit nicht mehr.“ Angelo grinste meinen Bruder an, klatschte ab und ging auf die Tür zu.
Ich wartete bis Kaito in seinem Zimmer verschwunden war und lief ihm hinter her. Kurz vor der Tür konnte ich ihn lautlos aufhalten. „Ähm.“, begann ich zögerlich. „Ich wollte ich entschuldigen, dass ich unhöflich war, vorhin. Ich wusste nicht dass du…also…“
Er winkte freundlich ab. „Wie gesagt vergessen und vergeben.“ Er sah mir tief in die Augen. „Und du bist also Sayuri, die ältere Schwester von Kaito.“ Ich nickte. „Warum hab ich dich dann noch nie gesehen?“
Dass wüsste ich auch zu gerne. Angelo war eine Legende auf unsere Schule. Er spielte so gut Gitarre wie kein anderer und es gab so viele Geschichten über ihn, dass er in einer Drogengang war, dass er in einer Jugendgruppe wohnte, wo den ganzen Tag nur geraucht wurde, und so weiter. Er war anziehen, für jedes Mädchen, dass ich kannte. Aber da ich mich mit solchen Jungs lieber nicht abgab hatte ich ihn noch nie zuvor wirklich gesehen und so mit konnte ich ihn auch nicht erkennen. „Na gut. Dann will ich dich nicht weiter aufhalten.“, murmelte ich, jetzt wo es geklärt war und sah zur Tür.
Doch er bewegte sich nicht. Immer noch hing sein Blick gnadenlos an mir fest. Er lächelte cool. „Hoffentlich sehen wir uns bald mal wieder, Sayuri.“
„Vielleicht.“, antwortete ich. Er sollte sich bloß nicht einbilden, dass ich ihn heiß fand. Sicher nicht schließlich wollte ich mit solchen Typen nichts zu tun haben. Ich hatte mich bloß entschuldigt weil ich ein kleines bisschen Angst vor ihm hatte. Oder immer noch hatte.
Er drehte sich um, nicht ohne mich noch einmal anzuzwinkern und verschwand nach draußen.
„Bilde dir ja nichts ein.“, murmelte ich streng und ging in mein Zimmer.
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Beitrag  Finplay8 Do März 04, 2010 5:10 pm

Hitomi.
Ich zog meinen Schlafanzug an und begab mich dann sehr leise, weil meine Kinder schon schliefen in den Flur. Auf den hellen Möbeln ließ ich mich nieder und entspannte für einige Momente die Beine, die in meinem Alter nicht mehr alles mit machten. So ein ganzer Tag am Herd oder am Strand belasteten sie manchmal so sehr, dass ich das Gefühl hatte vor Schmerzen nicht einschlafen zu können.
Mein Mann kam von draußen rein, er hatte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck, doch als er mich sah lächelte er. „Du bist noch wach, Liebling?“
„Ja.“, antwortete ich und nahm seine Hand. So wie ich es früher getan hatte. „Ich konnte nicht schlafen ohne meinen Ehemann an meiner Seite zu haben.“ Ich sah ihn liebevoll an. „Du übernimmst dich in letzter Zeit.“
Ein Seufzen kam von seiner Seite. Sein Blick ruhte auf unseren Händen, die mit einander verbunden waren.
Ich wusste er würde es nicht zu geben, er gab nie etwas zu, denn er war ein Sturkopf pur. Auch wenn mich diese Eigenschaft wirklich Unmengen gekostet hatte, die Vorstellung ihn und damit auch diese Eigenschaft nicht mehr zu haben ließ mich fast alles vergesse. Bis auf den konstanten Schmerz in meiner Brust um meine Tochter.
„Hitomi?“, sagte er sanft, doch er sah mich nicht an. „Du weißt doch, dass ich dich wirklich sehr liebe, oder?“
Ich nickte. Vorsichtig hob ich seine alte Hand ein wenig hoch und küsste sie.
„Es tut mir Leid, wenn ich dich verletzt habe.“, sagte er mit ruhiger Stimme. „Es war nicht wirklich meine Absicht. Eigentlich wollte ich nur, dass wir glücklich werden.“ Er sah sich um Flur um wie in einem Museum.
Irgendetwas in seinen Worten machte mir Angst. Ich ließ seine Hand los und sah ihn besorgt an. „Aber ich bin doch glücklich Shin. Ich glaube glücklicher kann man gar nicht mehr sein. Ich habe fünf hervorragenden Kindern das Leben gescheckt und mit dir einen Palast aufgebaut, so wie du es immer wolltest.“
„Ich weiß, Liebling. Aber du musstest auch Opfer bringen.“
Ich dachte an Mayumi, und ich konnte den Kopf nicht verneinend schütteln. Ich hatte ein wesentliches Opfer gebracht, das stimmte. Aber um Glück zu erreichen musste man durch das Unglück gehen. Ich sah ihn mit festen Blick an und sagte: „Ich habe Opfer gebracht, Shin. Aber was ich dafür bekommen habe ist genau so viel wert, verstehst du? Ich liebe dich und dass ist momentan das einzige was wirklich zählt.“
Shin lächelte wieder sanft, zog mich so nah es eben ging auf diesen Sesseln, als sich heran und küsste mich auf die Stirn. „Ich liebe dich auch Hitomi. Und ich bitte dich bloß mir zu verzeihen.“
Ich konnte nichts darauf erwidern. Alles hätte sich falsch angehört als blieb ich als Geste einfach in seinen Armen liegen.
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Beitrag  Finplay8 Fr März 05, 2010 3:11 pm

Sayuri.
„Und er war wirklich hier?“, Lucy legte mit einem großen Staunen ihre Jacke ab und folgte mir in die Küche, wo der frisch gebackene Kuchen herrlich vor sich hin dampfte. Sie war nicht mehr zu bremsen. „Darf ich ein Stück.“
Ich füllte ihr ein ziemlich großes und mir ein mittleres Stück Kuchen auf die Teller und setzte mich an den Tisch, damit ich ihre neugierigen Fragen nach der Reihe beantworten konnte.
„Jetzt erzähl doch mal, Sayuri. Wie war er?“
Ich seufzte und legte meine Kuchengabel beiseite. Zum essen würde ich wohl erst später kommen. „Na ja. Er sah eben so aus, wie ihn viele Mädchen beschreiben. Draufgängerisch.“ Ich versuchte mir das Gesicht des Jungen, der gestern hier wieder in Erinnerung zu rufen, aber es war ein wenig schwer. „Dunkelhaarig, groß.“
Lucy schluckte den Kuchen runter. Immer noch hatten ihre Augen annähernd die Form eines Tellers, so aufmerksam war sie. „Und? Was hat er gesagt? Man Sayuri, lass dir doch nicht immer alles aus der Nase ziehen.“ Beleidigt schob sie die Unterlippe vor. „Wir sind doch beste Freundinnen.“
„Ja sind wir.“, versuchte ich sie zu beruhigen. Ich wollte ich ja auch mehr erzählen, aber ich hatte mehr als die Hälfte schon wieder vergessen, weil er mich einfach nicht interessierte. „Ich weiß nicht mehr genau was er gesagt hat. Es waren nur ein paar kurze Sätze.“
Lucy nickte nachdenklich. „Wahrscheinlich tust du jetzt nur so, als hätte dich sein Besuch überhaupt nicht berührt.“ Sie steckte sich noch eine Gabel mit dem leckeren Kuchen in den Mund meinte anschließend: „Aber in Wirklichkeit bist du überhaupt nicht so cool. Du findest ihn sicher toll.“
Ich schüttelte hartnäckig den Kopf. Sicherlich hatte ich gebürtigen Respekt vor ihm, und vielleicht auch in irgendeiner Weise Angst, aber toll fand ich ihn sicherlich nicht.
„Na wenn du dass sagst.“, meine beste Freundin grinste mich an. Sie schien mir nicht zu glauben.
„Weißt du Lucy.“, antwortete ich also selbstsicher. „Ich bin nicht so wie du und der Rest der Mädchen.“
Es sollte nicht so hart klingen, aber Lucy schien es zu verletzen, die sie schürzte bestürzt die Lippen.
„Tut mir Leid.“, ich schob ich meinen Teller mit Kuchen rüber und versuchte sie an zu lächeln. „Ist mir so rausgerutscht. Aber ich meinte eigentlich etwas ganz anderes.“
Lucy nickte, verneinte jedoch zu dem zweiten Stück Kuchen. „Schon gut. Ich weiß ja, dass du es nicht böse meinst.“ Sie sah den Kuchen auf meinem Teller seufzend an. „Mein Gott, ich könnte noch zehn Stücke verdrücken, aber dann wäre Rosalinde sicher sauer.“
Wir beide lachten und machten abwechselnd Lucys Eislauftrainerin nach, bis wir nicht mehr konnten und keuchend mit dem Kopf auf der Tischplatte lagen.
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Beitrag  Finplay8 Fr März 05, 2010 3:28 pm

Kaito.
Mädchen Gelächter drang an mein Ohr und ließ mich aufhorchen. Leise legte ich die Geige beiseite und schlich zu Tür, die ich einen Spalt öffnete um zu horchen.
„Na gut. Überredet, Sayuri.“, kicherte Lucy, die beste Freundin meiner Schwester und noch dazu das hübscheste Mädchen, was ich in meinem gesamten Leben gesehen hatte.
Ich hörte wie meine Schwester mit Geschirr klapperte und schließ den Geschirrspüler betätigte. „Sehr gut. So ein kleines kühles Bad kann uns beiden doch nicht schaden.“
Meine Chance kommen sehen, betrat ich unauffällig den Flur, wo ich Lucy dann freundlich abfing. „Hey Schönheit. Schön dich hier bei uns zu sehen.“
Sie nickte mir eher abgetan zu. „Hallo Kaito.“
Ich wusste aus sichere Quelle, dass Lucy nicht unbedingt an mir interessiert war, weil ich ersten jünger war und zweitens der kleine Bruder ihrer besten Freundin, aber ihre Gefühle würde ich noch schnell genug ändern, so sah zumindest mein Plan aus. Dass er scheitern konnte kam mir nicht einmal in den Sinn.
Sayuri folgte Lucy und sah mich mit einem Augen rollen an. „Kaito.“, sagte sie ernst. „Kannst du uns nicht einfach in Ruhe lassen. Wir lassen dich doch auch in Ruhe.“
Ich dachte nicht einmal daran die Gelegenheit meines Lebens an mir vorüberschweifen zu lassen. Für ein paar Dinge im Leben musste man kämpfen. „Weißt du Sayuri, Vater sagte vorhin du solltest noch einmal kurz in den Garten und dich um die Anordnung kümmern.“ Als sie meiner höflichen Bitte nicht folgte sah ich sie streng an. „Sofort, Sayuri. Ich kümmere mich so lange um Lucy, wenn es dir Recht ist.“
„Natürlich.“, antwortete Sayuri bissig, aber sie wusste sie durfte sich nicht gegen mich stellen, denn ich hatte ein viel höheres Ansehen in dieser Familie.
Lucy wollte Einwände erheben. „Na gut, dann helfe ich dir eben. Zu zweit schaffen wir das sicher besser.“
„Tut mir Leid Lucy, es ist ein besonderer Garten. Ein Garten in dem Gebetet wird und nur die Frauen des Hauses dürfen ihn betreten, weswegen auch unser Butler nichts machen darf.“, verneinte Sayuri traurig.
Lucy nickte, auch wenn ich mir sicher war, dass es ihr nicht gefiel. „Dann warte ich eben hier.“, seufzte sie und drehte sich zu mir um, während meine Schwester eilig davon ging. „Und jetzt?“
„Und jetzt unterhalten wir beide uns ein wenig. Dazu kommen wir ja nie.“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir kommen nie dazu? Kaito ich habe keine Lust mich mit dir zu unterhalten. Darum geht es einfach, weil du ein schleimiger Besserwisser bist, der seine Schwester herum kommandiert. Und dass sollte man als jüngere Bruder nicht.“
Darüber sah ich hinweg, denn das arme unwissende Ding vor mir hatte ja keine Ahnung wie die Traditionen aussahen. Es sei ich verziehen, wenn wir heiraten, würde sie sie schon lernen und befolgen.
„Am besten ich warte in Sayuris Zimmer.“, fuhr sie fort, nachdem ich nicht geantwortet hatte.
„Wie du möchtest.“, antwortete ich höflich. Da sie nicht auf die Macht Masche ansprang würde ich eben die des höflichen Jungen heraus lassen und dann würde sie mich lieben. Irgendwann. „Sag bescheid wenn du etwas brauchst. Ich bin gleich hier im Wohnzimmer.“
Sie nickte und rauschte an mir vorbei. Meine Lucy, du wirst schon noch früh genug zu mir gehören.
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Beitrag  Finplay8 Fr März 05, 2010 3:41 pm

Sayuri.
Ich lag entspannt auf meinem Bett, meine Augen fielen mir so langsam zu, so anstrengend war der Tag gewesen. Lucy und ich hatten an allen möglichen Theorien und Geschichten über verschiedene Leute gearbeitet, bis sie um sechs Uhr eilig nach Hause musste, um auf ihren Neffen aufzupassen. Und jetzt lag ich hier und versuchte die abendliche Ruhe in diesem Haus zu genießen, bis ich zum Abend Unterricht musste.
„Sayuri?“, meine Mutter rief mich, und riss mich damit aus der ruhigen Welt in meinem Zimmer.
Stöhnend erhob ich mich und schlürfte in den Flur, wo ich meine Mutter am Telefon anfand. Mit der einen Hand umklammerte sie den Hörer, mit der anderen deckte sie die Sprechanlage zu. „Telefon für dich. Ein gewisser Angelo Esser. War dass nicht der junge Mann, der hier war?“, fragte sie misstrauisch.
Selber überrascht und überrumpelt nickte ich und nahm den Hörer entgegen.
„Mach nicht zu lange, ich möchte pünktlich anfangen.“ Ermahnte sie mich noch und ging dann.
Ich presste den kalten Hörer fest an meine Wange, die vor Überraschung und Aufregung glühten. „Hallo?“
„Sayuri?“, seine Stimmet klang freundlich an, aber hatte diesen Schwung Arroganz. „Ich dachte ich ruf dich mal an und frage wie es dir so geht und was du heute Abend machst.“
„Ich muss viel lernen.“, behauptete ich. „Wieso willst du das wissen?“
Er lachte. „Warum wohl? Die Jungs fahren heute mit den Motorrädern ein Wettrennen, ne Meile von Flying Clouds entfernt. Geile Gegend. Ich will dich mitnehmen."
Wütend darüber, dass er sprach als gehörte ich ihm blockte ich hab. „Schön, aber ich will nicht dass du mich mit nimmst, verstehst du dass? Ich verzichte.“ Ich ermahnte mich innerlich leise zu sprechen, bevor meine Mutter etwas mit bekam, sie wäre nicht begeistert.
„Hab ich mir gedacht, dass du nicht willst. Na gut, jedes anderes Mädchen reist sich drum.“
Ich nickte zu stimmend und dachte an Lucy. „Wie schön für jedes andere Mädchen, ich hab besseres zu tun als mit so einem Protz wie dir durch dunkle Gassen und Wege zu fahren, also Danke, aber nein Danke.“
Angelo lachte am anderen Ende wieder. „Zickig und frech wie ich dich kennen gelernt habe, du wirst es nicht glauben, aber dass spornt mich noch mehr an.“ Es klickte in der Leitung und er war weg. Ohne sich zu verabschieden, wie unhöflich. Wütend knallt eich den Hörer auf und rauschte wieder in mein Zimmer, doch an Schlaf war nicht mehr zu denken, also nahm ich mir eine der schweren Lektüren über meine Heimat vor.
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Beitrag  Finplay8 Fr März 05, 2010 4:04 pm

Hitomi.
Ich sah aus dem Fenster, wo mein Mann und mein Sohn ihre innere Balance aufrechterhielten. Es war Kaitos erste Stunde, und er schien noch nicht besonders gut in dieser besonderen Kunst.
„Mutter?“, Sayuri tauchte neben mir auf und warf ebenfalls einen Blick nach draußen. „Ich übe ein wenig im Teezimmer, damit ich nachher noch für eine Stunde zu Lucy kann, in Ordnung?“
„Natürlich, Liebling.“, antwortete ich.
Sie verschwand wieder und meine ganze Konzentration legte sich auf den Rest meiner Familie. Dieses Bild wollte ich mir für immer einspeichern. Mein Mann und mein Sohn lernten zusammen, so wie ich es mit meinen Töchtern tat. Es vermittelte mir ein Gefühl von Zusammengehörigkeit. Schließlich war dies einer der wichtigsten Bestandteile einer Familie. Einer guten Familie. Kaito war seinem Vater so ähnlich wie keiner meiner Kinder. Er bewunderte ihn, er lobte ihn in den Himmel. Zwar hatte Akio immer gehorcht, aber ich hatte nie das Gefühl, dass er seinen Vater bewundern würde. Nie.
Seufzend dachte ich an meine Kinder auf dem College. Wie es ihnen wohl erginge? Mayumi war nur noch zwei Semester da, ich wusste nicht was sie dann tun würde. Aber nach Hause kommen sicher nicht. Dabei würde ich sie gerne noch einmal sehen, bevor ich sterben würde. Und dieser Moment konnte nicht mehr lange auf sich warten lassen, schließlich war ich schon sehr alt.
Gerade als ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, brach mein Mann in seiner Figur zusammen und blieb einen Moment reglos auf dem Boden liegen. Dass reichte, damit ich hinaus rannte. Kaito hatte ihm wieder aufgeholfen und sah mich mit ängstlichem Gesicht an.
„Shin?“, fragte ich besorgt. „Was ist los?“
Er stand vor mir und hielt sich den Arm, als hätte er dort starke Schmerzen. „Ich weiß es nicht. Mein Arm tut weh. In meiner Brust auch. Ich habe auf einmal so starke Schmerzen.“
„Ruf einen Krankenwagen Kaito.“, rief ich meinen Sohn zu und half anschließend Shin sich auf dem Boden zu setzen. „Du musst ruhig und tief durch atmen. Hilfe kommt bald.“
Shin nickte, aber sein Gesicht war mit Schweißperlen überlaufen. Er sah aus als hätte er hohes Fieber. Er versuchte sogar zu lächeln. „Wie gesagt, die Schwierigkeiten eines alten Mannes. Yoga ist eben nur für die Jugend gedacht, aber da hat man keine Lust dazu.“, er lachte heiser.
Die Angst in mir wuchs und wuchs, aber ich versuchte sie wie eine gute Ehefrau zu verbergen. „Auch alte Menschen können Yoga, Shin.“, tadelte ich ihn. „Und dass du früher dazu keine Lust hattest ist dein eigenes Pech. Dass hast du alleine zu verantworten.“
„Ich weiß.“, flüsterte er. „Ich weiß.“ Einen Augenblick sah er mich nachdenklich an, dann lächelte er liebevoll. „Ich liebe dich Hitomi Haruon. Du bist das Beste was mir passieren konnte. Du hast mit fünf wundervolle Kinder geschenkt, darunter zwei Nachkommen für unser Reich. Was wünscht man sich mehr als Mann?“
„Gesundheit.“ Ich wischte mit meinem Ärmel den Schweiß von seiner Stirn. „Erfolg.“ Sein Kopf bettete auf meinem Schoß. „Glück.“ Er sah nachdenklich aus.
Dann lachte er. „All dieses ist doch wertlos im Gegensatz zu dir, Liebling.“
Ich konnte nichts erwidern. Ich wusste es würde jetzt zu Ende gehen und niemand konnte etwas ändern. Meine Unterlippe zitterte und Tränen sammelten sich in meinen Augen, als er die Augen schloß und sein flacher Atem langsam, aber deutlich verebbte. Und dann war er tot. Ohne dass ich daran etwas ändern konnte.
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Beitrag  Finplay8 Fr März 05, 2010 4:13 pm

Kaito.
Der Krankenwagen transportierte meinen Vater ab. Sie hatten ihm nicht mehr helfen können. Er war mit seinen sechsundsiebzig Jahren an einem Herzinfarkt verstorben.
Ich stand da und sah zu wie sie die Türen leise schlossen und sie sich vorne ins Auto setzten, einer der Männer kam auf meine Mutter zu und sprach in einem leisen und mitleidigen Ton mit ihr.
Hinter mir hörte ich die Haustür schwungvoll aufgehen und hallende Schritte. „Mutter? Mutter was ist passiert?“
Ich stoppte Sayuri bevor sie zu unserer Mutter laufen konnte und hielt sie am Arm fest.
„Was ist passiert?“, wiederholte sie. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt. Sie sah aus als verstände sie die Welt nicht mehr. Als wäre etwas Unerklärliches passiert.
Ich nahm sie in den Arm. „Vater ist tot Sayuri. Er hatte gerade einen Herzinfarkt.“
Diesen Blick denn sie mir zu warf, so tief traurig und verletzt, als wäre sie zu jung um dass alles zu verstehen, denn würde ich niemals wieder vergessen. Dessen war ich mir im Klaren. Ich war zwar jünger als sie, aber jetzt war es meine Aufgabe mich um sie zu kümmern. Ich musste stark sein und ihr aus ihrer Trauer helfen. So machten es die Männer immer.
„Aber wieso denn? Es ging ihm doch gut?“, flüsterte sie. „Was ist denn passiert?“
Meine Mutter, die von dem Sanitäter kam, warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu. „Sayuri, Liebes. Beruhig dich. Dein Vater war sehr alt und sein Herz hat es einfach nicht mehr mit gemacht.“ Man sah ihr an, dass sie am liebsten geweint hätte. Aber sie verdrängte es. „Er ist nun an einem viel besseren Ort, Kind.“ Liebevoll nahm sie mich und meine Schwester in den Arm und strich uns über die Rücken. „Es geht ihm jetzt besser.“
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Beitrag  Finplay8 Fr März 05, 2010 4:27 pm

Hitomi.
Mit einer gewissen Art von Schock setzt eich mich zwei Stunden nach dem Tod meines Ehemannes an den Computer um auch meinen anderen Kinder diese Welt verändernde Nachricht zu überbringen. Schließlich musste Akio informiert werden, dass er nun als nächstes unseren Palast weiter führen musste, das Oberhaupt der Familie sein musste. Sein Vater hatte diesen Platz freigegeben.
Liebe Kiriko, Lieber Akio,
Ich schreibe euch diese Nachricht, weil ich um über ein trauriges Ereignis in Flying Clouds unterrichten möchte. Euer geliebter und geehrter Vater ist heute verstorben. Er erlitt einen Herzinfarkt und obwohl die Sanitäter wirklich schnell da waren, konnte man ihm nicht mehr helfen. Sie haben alles versucht, meine Kinder, aber euer Vater hatte entschieden diese Welt schon zu verlassen.
Ich denke er wird euch genau wie mir sehr fehlen und es wird keinen Tag geben, an dem wir nicht an ihn denken oder für ihn beten werden. Schließlich gab er uns all dass, was wir zum Leben brauchten.
Nun, da wir uns hier etwas aufgebaut haben, was wir ordnungsgemäß weiterführen wollen, bist du, Akio, der nächste der deinem Vater folgen würde. Sein Thronfolger, wenn wir hier einen Thron hätten. Doch da du noch studierst und wir einen sehr großen Wert auf deine Ausbildung legen, möchte ich bitte, dass du fertig studierst. So lange werde ich über all das verwalten, was euer Vater zurück gelassen hat.
Und wenn du mit deinem Studium fertig bist, kommst du zurück und verwaltest weiter. Es wird keine Probleme geben. Alles hat seine Ordnung.
Bitte richtet Mayumi diese traurige Nachricht aus.
Eure Mutter.
Ich schickte die Nachricht ab und legte weinend den Kopf in die Hände. Ich verstand nicht warum Shin jetzt schon gehen musste? Hätten wir nicht zusammen gehen können. Wir wollten nie dass der Tod uns trennte. Er hatte damals alles getan damit ich am Leben blieb und ich hatte ihm nicht helfen können. Er fehlte mir so.
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Beitrag  Finplay8 Mo März 08, 2010 12:02 pm

Familie Bachon

Joy.
„So, Liebling. Ich hab dann die letzten Kisten ausgepackt, ich muss los.“, Norbert steckte sein Kopf aus dem Schlafzimmer und sah mich fragend an, als wollte er noch mehr Aufgaben.
Ich nickte, legte das letzte Kissen so hin, wie es mir gefiel und richtete mich dann an meinen Ehemann. „Okay, kannst du Josh mit zur Schule nehmen? Ich hab ihm schnell eine Entschuldigung geschrieben, für die erste und zweite Stunde. Er konnte ja nichts dafür.“
„Okay.“, antwortete Norbert gut gelaunt, schnappte sich die Autoschlüssel des neuen Autos und ging in den Flur. „Josh? Beeile dich bitte, ich komme sonst zu spät zur Arbeit.“
Mein Sohn kam aus seinem neuen Zimmer, von dem er hell auf begeistert war. „Oh man, Dad. Warum muss ich denn heute noch zur Schule? Ich bin müde vom auspacken.“
Lachen wuschelte ich ihm durch das schwarze Haar. „Du kannst gar nicht müde sein, schließlich haben dein Dad und ich alles ausgepackt, du Schlingel.“ Ich schubste ihn sanft zu Tür. „Und jetzt hopp.“
Josh stöhnte genervt auf, erwiderte jedoch nichts mehr und folgte seinem Vater zur Tür. Ich sah meinen beiden Männern noch kurz nach und schritt dann zum Telefon. Ich musste Hitomi anrufen und sie fragen wie es ihr ginge. Schließlich hatte sie gerade ihren Mann verloren und schon alleine die Vorstellung Norbert in irgendeiner Weise zu verlieren ließ mich innerlich Schmerzen ertragen.
Es klingelte dreimal, dann nahm jemand ab. „Guten Tag, hier bei den Harouns, Theodor am Apparat, wenn möchten sie denn sprechen?“
„Ähm, hier ist Joy, ich würde gerne mit Hitomi reden, ist sie da?“, ich erinnerte mich nur noch gering an den höflichen Butler der Harouns, so lange hatte ich sie nicht mehr besucht.“
Einen Moment später ertönte Hitomis Stimme, aber sie klang müde und leer. „Hallo?“
„Hey Süße, ich bin’s. Joy. Wie geht es dir denn?“, fragte ich mitleidig.
Sie räusperte sich. „Es geht. Die Welt dreht sich weiter.“
Natürlich. „Und wie haben die Kinder es verkraftet?“, fragte ich besorgt. „Braucht ihr vielleicht Hilfe?“
„Nein, aber es ist sehr nett von dir, dass du fragst.“, antwortete einer meiner besten Freundinnen in dieser Stadt gequält. Sie klang als wäre sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch. „Es ist alles geregelt. Bald kommen ja auch Akio und Kiriko wieder nach Hause und Sayuri und Kaito sind schon sehr selbstständig.“
„Okay. Aber wenn du Hilfe brauchst, ruf mich einfach an. Ich komme sofort vorbei.“
„Wie gesagt, vielen Danke.“ Sie räusperte sich wieder. „Es tut mir Leid, dass ich dich jetzt so abwürge muss, aber es wartet noch ziemlich viel Papierkram auf mich. Ich rufe dich an, wegen der Beerdigung.“
Ich nickte. „Kein Problem, Süße. Meld dich einfach.“ Wir legten auf.
Ich ging zu unseren Schreibtisch, um nach den Todesunterlagen meiner Eltern zu suchen, vielleicht konnte ich Hitomi in dieser Weise irgendwie behilflich sein. Aber statt den Todesurkunden, stach mir etwas ganz anderes ins Auge. Ein roter Brief mit meinen Namen darauf. Hatte ich ihn etwa übersehen? Aber er wäre mir doch aufgefallen. Nachdenklich öffnete ich ihn und las. Meine Augen weiteten sich.
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Beitrag  Finplay8 Mo März 08, 2010 12:13 pm

Joy.
Ich saß auf der kleinen Bank vor unseren neuem Haus. Die Sonne schien und es wirklich angenehm warm draußen. Ein perfekter Tag für Gartenarbeit, die ich vor einer halben Stunde verrichtet hatte. Aber nur um meinem Ärger Luft zu machen.
Und jetzt saß ich im kühlen Schatten auf der Bank und wartete, dass mein Sohn nach Hause kam. Ich seufzte in mich hinein und warf noch einmal einen Blick auf den Brief, den ich fast nicht aus der Hand gelegt hatte. Es hatte mich so verletzt und traurig gemacht. Ich war mir nicht sicher wie ich es ihm jemals verzeihen sollte.
Der gelbe Schulbus hielt mit quietschenden Reifen vor unserer Tür und der Busfahrer öffnete geräuschvoll die beiden Türen. Josh sprang aus dem Fahrzeug heraus und entdeckte mich, kaum das er aufgesehen hatte.
Mit raschen Schritten trat er an den Gartenzaun. „Alles in Ordnung Mum?“
Ich nickte mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Alles wunderbar, Josh. Es ist nur so schön kühl hier im Schatten. Ist es nicht einfach ein wundervolles Haus?“
„Klar.“, antwortete Josh verunsichert und kam durch das Gartentor rein. Er blieb auf dem Weg stehen. „Ist wirklich alles in Ordnung, Mum? Du siehst irgendwie nicht gut aus.“
Lachend erhob ich mich von meinem Platz und kam auf meinen großen Jungen zu. „Dass sagt man aber nicht zu einer Frau, mein Lieber. So bekommst du sicher keine Freundin.“
Sein Blick sprach Bände. „Ich will doch auch überhaupt keine Freundin, Mum. Alle Mädchen sind hübsch, da muss man sich doch nicht festlegen.“ Er lachte.
Gespielt böse haute ich ihm auf den Kopf. „Na, so redet man nicht über Frauen, Josh. Und jetzt ab ins Haus. Ich mach uns etwas zum Mittag und dann sind die Hausaufgaben dran.“
„Super.“, rief Josh. „Mittagessen! Dann können wir gleich über meine Geburtstagsparty reden.“ Er grinste wissend und rannte mir voraus ins Haus. Und ich schmunzelnd hinter her.
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Beitrag  Finplay8 Mo März 08, 2010 12:26 pm

Joy.
Schon im Schlafanzug saß ich abends auf der Couch und schaute mir eine Wiederholung meiner Lieblingsserie an. Es war eine spannende Stelle, als die Haustür aufging und Norbert nach Hause kam, so dass ich es im ersten Moment überhaupt nicht bemerkte.
Erst als er sich stöhnend auf dem Sofa niederließ schreckte ich aus meiner Serie auf und sah ihn erschrocken an.
„Hallo Liebling.“, sagte er und wollte mich küssen, aber ich drehte den Kopf demonstrativ zur Seite. „Was ist?“, fragte er besorgt und sah mich ziemlich durcheinander an.
„Was los ist?“, fragte ich gereizt. Anschließend zog mich mit viel Wucht den roten Brief hinter ein paar Kissen hervor. „Kommt der dir vielleicht bekannt vor?“
Ich konnte praktisch sehen, wie Norbert in seinem Kopf entschied ob er die Wahrheit sagen sollte oder lieber Lügen und nach seinem Seufzen zu Mute entscheid er sich für die Wahrheit. „Es tut mir Leid, Joy. Ich weiß auch nicht wirklich was in mich gefahren ist. Es ist nur so…“ sprachlos warf er die Hände in die Luft. „…schwierig.“
Ich kniff die Augen wütend zusammen, während ich mit dem Brief nah vor seiner Nase herum fuchtelte. „Was ist daran denn bitte schwierig, Norbert? Weißt du eigentlich was du getan hast?“
Wie ein kleiner Junge, der aus reinem Übermut eine Vase umgeworfen hatte schüttelte Norbert den Kopf.
Ich faltete den Brief mit zitternden Fingern auseinander um ihn vor zu lesen. „Liebe Joy, ich weiß dass du meine Gefühle nicht so erwiderst, wie ich es mir wünschen würde. Du bist verheiratet, hast eine wunderbare Familie, dein kleiner Sohn ist wirklich ein Wunder. Aus dem wird bestimmt noch mal etwas sehr großes. Ich weiß nicht wie oft ich mir Hoffnungen gemacht hab, dass du mich irgendwann genau so lieben würdest wie ich dich, wenn du mit Essen rüber gekommen bist. Wenn du dich einfach um mich gekümmert hast. Aber gerade beim letzten Joggingausflug ist mir klar geworden, dass du deinen Mann um nichts in der Welt verlassen würdest. Ich habe es akzeptiert und muss damit leben, aber ich kann es nicht in deiner Gegenwart. Es tut mir Leid dass ich dich ohne richtigen Abschied verlasse, ich ziehe in eine große Stadt, sehr weit weg von Flying Clouds. Trotzdem möchte ich dir sagen, dass du die beste Freundin warst, die ich je in meinem gesamten Leben hatte. Dein Clemens.“ Ich machte eine bedächtige Pause, bevor ich Norbert enttäuscht ansah. „Verstehst du was du getan hast? Du hast mir die Möglichkeit genommen meinen besten Freund daran zu hindern für immer zu verschwinden.“
„Ich weiß.“, antwortete Norbert entschuldigend. „Und es war das falscheste, was ich nur tun konnte. Aber dieser Mann…Weißt du, ich hab den Brief nie gelesen, aber ich wusste dass er in dich verliebt war. Ich hatte Angst dich zu verlieren, verstehst du dass nicht?“
Angewidert von diesem Mann, der sich mein Ehemann nannte, sprang ich auf und warf den Brief vor seine Füße. „Hättest du es mir gesagt, hätte sich nichts verändert. Durch deine unnötige Aktion hast du unsere Ehe ziemlich ins schleudern gebracht.“ Ich ging an ihm vorbei in Richtung Schlafzimmer. „Am besten du schläfst heute auf der Couch.“
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Beitrag  Finplay8 Di März 09, 2010 12:59 pm

Josh.
Als ich an diesem Morgen, nur um es kurz zu erwähnen: meinem Geburtstag, in die Küche kam, empfing mich eine eher kühle Stimmung, ein totaler Gegensatz zu der sonst so liebevollen Umgebung.
Meine Mum stellte die drei Teller auf den Tisch, wobei sie mich endlich bemerkte. „Oh.“, sagte sie überrascht und umarmte mich liebevoll. „Ich wusste nicht dass du schon wach bist, Liebling. Alles Gute zum Geburtstag.“
„Aber Mum, wer schläft denn bitte an seinem Geburtstag aus?“
Sie belächelte meine Aussage bloß und schob mich zum Tisch, auf dem drei Teller mit frischen Käsestangen lagen. Ich liebe Käsestangen mehr als alles andere, aber an so was konnte auch nur eine Mum denken.
Mein Dad setzte sich zu uns gut gelaunt biss er in seine Käsestange. „Und, Sohnemann? Freust du dich auf deine Geburtstagsparty?“, fragte er.
Ich nickte eifrig. „Natürlich Dad, was glaubst du denn? Lucy ist auch schon ganz aufgeregt, hat sie gesagt. Und Kaito kommt auch, hat er gesagt. Obwohl seine Mum so traurig ist.“ Beklommen dachte ich daran, dass mein bester Freund gerade seinen Vater verloren hatte. Reflexartig sah ich zu meinem eignem Vater, der jedoch genüsslich sein Frühstück in sich hinein lümmelte. Keine Anzeichen, dass er vielleicht bald sterben könnte.
Anscheint hat meine Mum meinen Blick bemerkt, denn sie nahm fürsorglich wie immer meine Hand. „Ach Schätzchen. Was mit Shin passiert ist, ist sehr traurig, aber deswegen muss es deinem Vater nicht passieren.“ Sie wandte den Kopf und sah meinen Vater fragend an. Aber es war kein Blick wie sonst, sie sah ihn so anders an. „Nicht wahr, Norbert?“
„Natürlich nicht.“, antwortete dieser und schluckte schnell. „Ich bin noch voll in Form.“
Zufrieden gestellt nagte jetzt auch ich an meinem Frühstück, aber ein anderes Problem hatte sich mit dieser Problemlösung aufgetan. Das Verhalten meiner Eltern. Ich kann mit stolz behaupten, dass meine Eltern eines der wenigen Paare auf dieser Welt sind, die sich nach wie vor über alles lieben, zumindest war ich davon ausgegangen, aber als ich jetzt bemerkte, wie meine Mutter meinem Vater praktisch die kalte Schulter zeigte, wurde mir flau im Magen. Nicht dass sie sich jetzt noch trennten, dabei hätten sie doch bald Hochzeitstag. Ich entscheid mich für eine einfache Erklärung. Sie hatten einen kleinen Streit, der sich noch innerhalb dieses Tages legen würde. Nicht mehr oder weniger.
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Beitrag  Finplay8 Di März 09, 2010 1:07 pm

Norbert.
Josh erhob sich, als draußen der Schulbus ertönte. „Ich muss los, bis nachher.“, rief er und eilte aus der Küche. Man konnte fast meinen der Junge liebte die Schule.
Auch Joy erhob sich, wenn auch etwas langsamer. Sie sah auf die Uhr, kontrollierte kurz in Gedanken wie lange sie brauchte und nickte dann. Ich kannte das, dass machte sie jeden Morgen.
„Joy, können wir vielleicht reden?“, fragte ich vorsichtig. Die Trauer über unsere Krise könnte man aus meiner Stimme hören. Ich war völlig fertig.
Sie sah mich an. So kalt. „Ich wüsste wirklich nicht was es noch zu reden gibt, Norbert.“
„Gut.“, antwortet eich gestresst. „Dann rede wir nicht. Dann hör mich einfach zu, okay? Ich rede und du brauchst nichts machen. Nur zu hören. Ich fasse mich auch kurz.
Joy seufzte, schüttelte jedoch den Kopf. „Ich muss los.“ Dann rauschte sie an mir vorbei ins Wohnzimmer.
Ich folgte ich eilig, ich musste doch mit ihr reden. Ihr sagen wie Leid es mir tat und wie sehr ich sie liebte. Und dass ich sie um nichts auf dieser Welt verlieren wollte. „Joy bitte, fünf Minuten.“
„Nein.“, wiederholte sie kalt, riss die Haustür auf und blieb kurz stehen. „Ich muss erst einmal darüber nachdenken, ob ich mit jemand zusammen bleiben kann, der mich so hintergangen hat. Ich denke, dass verstehst du sicher, oder?“ Sie wartete nicht auf eine Antwort, sondern ging gelassen zu dem Auto was sie jeden Morgen abholte. Sie stieg ein, ohne mich noch einmal anzusehen.
Als das Auto weggefahren war holte ich den Rechen, damit ich mich wenigstens etwas ablenken konnte. Was ich getan hatte, war falsch. Dass wusste ich jetzt, aber ich hätte nie gedacht, dass es meine Ehe so erschüttern konnte. Ich dachte immer sie wäre so stabil. Und ich dachte Joy würde es niemals merken. Ich könnte mich selber verprügeln, dafür, dass ich diesen Brief nicht gleich vernichtet hatte. Wenn Joy mich verlassen würde, so kurz vor unseren Hochzeitstag, ich hatte keine Ahnung ob ich damit klar kommen würde. Und Josh erst. Der Junge war gerade in einem schwierigen Alter. Er brauchte beide Elternteile. Ich seufzte resigniert. Meine Ehe musste beistehen bleiben, egal was kommen sollte.
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Beitrag  Finplay8 Di März 09, 2010 1:19 pm

Joy.
Ich seufzte noch einmal, bevor ich ein betont fröhliches Lächeln aufsetzte und die Schlafzimmertür öffnete. Ich wollte nicht durch den Streit mit meinem Ehemann, die Party meines Sohnes verderben. Dass wäre Josh gegen über nicht besonders fair, also bemühte ich mich fröhlich zu wirken.
„Hallo Joy, gut siehst du aus.“, Ricky kam mir gutgelaunt entgegen und umarmte mich kurz.
Ich erwiderte ihre Umarmung und gab das Kompliment zurück. „Danke, du auch. Wie geht es den Zwillingen?“
„Super. Sie wachsen und wachsen.“, Ricky sah mich einen Augenblick nachdenklich an, dann schüttelte sie den Kopf und lächelte wieder. „Tolles Essen übrigens. Ich geh dann mal Vicky suchen.“
Ich ging an ihr vorbei, in die Küche, wo das reinste Chaos herrschte. Unmengen unsere Freunde hatten sich in der eigentlich ziemlich großen Küche versammelt, und sie wirkte voller als voll. Sie lachten und scherzten und aßen nebenbei meine Häppchenplatten, die ich kurz bevor sie kamen noch schnell angerichtet hatte.
Mit einem Teller ließ ich mich am Tisch nieder, wo sich mein Mann und Hitomi gerade über Mary und ihre Schwangerschaft unterhielten. Wie zwei Lästertanten.
„Ich habe es auch nicht geglaubt, als Rain es mir erzählt hat.“, seufzte Hitomi. „Aber gut, ich denke die Kleine kann es mit Hilfe von Rain ganz gut schaffen.“
Norbert seufzte. „Da bekommt man schon ein wenig Angst um seine eigenen Kinder. Schon alleine der Gedanke Josh würde auf einmal ein Kind in die Welt setzen. Gott.“, erst jetzt bemerkte er mich und sah mich einen Moment entsetzt an, dann versuchte er arm zu lächeln.
Ich erwiderte das Lächeln und richtete mich dann an Hitomi. „Schön, dass du kommen konntest, Hitomi.“
Sie nickte. „Den Geburtstag von Josh konnte ich mir doch nicht entgehen lassen.“ Sie lächelte, sah aber nicht besonders glücklich aus. Wohl genau wie ich. „Er ist wirklich sehr groß geworden.“
„Oh ja.“, antwortete ich lachend. „Josh könnte der beste Basketballspieler werden.“ Hitomi lachte amüsiert und auch Norbert lächelte über meinen schwachen Witz.
Dann richtete sich Hitomi an Norbert. „Und Norbert? Was kaufst du deiner Frau zum Hochzeitstag? Ihr habt doch bald, oder? Feiert ihr ihn?“ Sie wechselte zwischen mir und Norbert.
Norbert spannte sich auf seinem Stuhl an, er sah mich fragend an, als wollte er wissen ob wir überhaupt noch Hochzeitstag feiern würden. Und ich starrte genauso zurück, denn ich war mir da auch nicht mehr ganz sicher.
„Ähm.“, murmelte ich abwartend. „Wir denken noch darüber nach, ob wir eine Feier machen.“
Norbert nicke zustimmend. „Genau. Joy hat viel mit der Arbeit gerade zu tun und ich versuche mich auch noch etwas hoch zu arbeiten, das Erbe an meinen Sohn soll groß sein.“ Er lachte.
Hitomi warf mir einen ihrer berühmten Blicke zu, ließ die Sache jedoch dann auf sich beruhen.
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