Traumwald

Sie betritt die Feuerwache durch den Hintereingang und es gelingt ihr, unbemerkt durch die Räume zu gehen. In einem der Aufenthaltsräume entdeckt sie Otto, der in den Fernseher starrt. Das kennt sie von ihm gar nicht, sonst hat er auf der Feuerwache pausenlos geschraubt und gebastelt und nicht mal vor den Toiletten halt gemacht.



Marie zieht sich in einen kleinen, selten benutzen Abstellraum zurück und beobachtet Otto von dort. Was soll sie von ihm halten? Was soll sie jetzt machen? Wie soll es jetzt weiter gehen? Wenn sie ihn so sieht, fühlt sie einen tiefen Schmerz in ihrem Herzen, sie liebt ihn immer noch, trotz allem.

Was sie jetzt zu sehen bekommt, schockt Marie zutiefst. Otto ist aufgestanden, als ihre gemeinsame Arbeitskollegin den Raum betritt und ..... sie kann es einfach nicht glauben! Otto hält sanft und zärtlich die Hand dieser kaltherzigen Sima, die nicht einmal als ihr Ehesimo starb, Ariadnes Geburtstagsparty verlassen mochte. So erklärt sich dieses unmögliche Verhalten! Bestimmt hat sie schon damals ein mehr als kollegiales Interesse an Otto gehabt!

Als Christopher Ursine den Raum betritt und die beiden empört zur Rede stellt, ist es um Maries Fassung geschehen. Weinend stürzt sie sich in die Arme ihres alten Freundes und Kollegen, während Otto scheinbar völlig gleichgültig diese blöde Sima weiter an der Hand hält. Er ist nicht nur ein Lügner, sondern auch ein Betrüger!



(Was soll ich bloß machen, die beiden flirten wirklich pausenlos! Ich habe eigentlich eine Versöhnung angestrebt, aber so wird das ja wohl nichts! Ich bin kurz davor, Marie zu schütteln, damit sie ihm eine scheuert und nicht nur flennt. Aber jetzt dürfen sie selbst schauen, wie sie mit dieser Situation klar kommen, denn ich wechsel zur nächsten Familie.)

HAUSHALT URSINE

Ursula Ursine (Tochter von Carmen Ursine und Sam Sekemoto)
Ethel Ursine (Tochter von Aurora Ursine und Ethan Bunch)
Raul Ursine (Ehesimo von Ursula)

Ursula ist guter Hoffnung. Rauls Reaktion auf diese Mitteilung findet sie einfach bezaubernd. Natürlich ist es nicht so einfach, mit so einem zugeknöpften Simo locker und entspannt Zärtlichkeiten auszutauschen, aber seine Blicke können ihr Herz berühren, wie es keinem anderen Simo je gelungen ist.

Ursula genießt die Schwangerschaft, sie stöbert entspannt in den Geschäften nach pädagogisch wertvollem Spielzeug und besucht regelmäßig die Bücherei, um sich über die neuesten Erkenntnisse über Kindererziehung kundig zu machen. Manches, was sie da liest, lässt sie nur den Kopf schütteln. Kinder sollen doch Kinder sein, und keine dressierten Affen oder gar Laborratten. Wie gut, dass sie durch ihre Großeltern und ihre Tante Aurora in einer liebevollen und wertschätzenden Umgebung aufgewachsen ist, sie weiß genau, wie ihr Kind aufwachsen soll.

Und hier ist sie, die jüngste Tochter der Ursines. Miranda, die Tochter von Ursula, die Enkelin von Carmen und die Urenkelin von Claire Ursine, das erste Kind der vierten Generation in Traumwald.



Ethel ist ganz stolze Tante. Wie in ihrer Familie üblich, fühlt sie sich für das Wohl dieses kleinen Wesens mit verantwortlich. Ursula arbeitet nach wie vor als Polizistin und Raul beim Militär, beides Berufe, die nicht ganz ungefährlich sind. Für Ethel ist es selbstverständlich, dass sie als Zweitmama fungiert, von den tiefen Liebe, die ihre kleine Nichte bei ihr auslöst ganz zu schweigen.

Miranda ist ein bezauberndes Kleinkind, dass im Moment noch ganz nach dem Papa kommt.

Der lernt im Umgang mit Miranda, dass Berührungen für das Wohlbefinden so eines kleinen Wesens sehr wichtig sind, und das färbt auch ein wenig auf seinen Umgang mit seiner geliebten Ursula ab.

Dank Ethels Unterstützung gelingt es Raul und Ursula wenigstens jeden zweiten Tag zusammen zu frühstücken. Diese Zeit ist ihnen sehr kostbar.



Manchmal muss einer von ihnen zwar auch diese Zeit noch nutzen, um in wichtige Unterlagen zu schauen, aber sie sitzen friedlich und vertraut nebeneinander, ihre Knie berühren sich, und ab und zu schauen sie sich in die Augen.

Ursula nutzt den ersten Tag auf der Wache nach Beendigung des Schwangerschaftsurlaubs, um sich in Traumwald wieder mit allem vertraut zu machen. Dazu gehört selbstverständlich auch ein Besuch auf der Feuerwache und ein kleines Gespräch mit ihrem Stiefvater Christopher. Der erzählt ihr, dass ihre Mutter Carmen ihren Job bei der Zeitung geschmissen hat, gerade als sie befördert werden sollte. Sie scheint nach wie vor Probleme mit der Übernahme von Verantwortung zu haben.

Selbst nach diesem Gespräch fällt Ursula aus allen Wolken, als sie am Sonntag um 7:00 Uhr Besuch von ihrer Mutter Carmen erhält. Oh je, meint sie das jetzt ernst? Will sie wirklich in ihrem fortgeschrittenen Alter noch als Latrinenputzerin beim Militär arbeiten?

Bevor sie noch viel sagen kann, stürmt Carmen ins Haus und überrascht Raul und Ethel, die gerade erst aus den Federn gekrochen sind. Für einen äußert pingeligen und zugeknöpften Simo reagiert Raul bewundernswert gelassen auf die unzähligen Fragen, die Carmen zum Thema wie putze ich eine Latrine richtig und zeitsparend, auf ihn abfeuert. (Er wollte gerade in die Dusche, deswegen hat er "nur" eine Badehose an)



Ethel verzieht sich lieber ins Kinderzimmer zu Miranda. Besser da ist jemand, der die kleine fest im Arm hat, wer weiß, was ihre Großmutter sonst so mit ihr anstellt. Ethel mag Carmen zwar sehr, aber die hat auf jeden Fall einen Sprung in der Schüssel. Jetzt versteht sie deutlich besser, warum in ihrer eigenen Kindheit immer ein Familienmitglied in ihrer Nähe war, wenn Carmen im Hause auftauchte.

Erleichtert sehen sich alle an, als Carmen ein knappes Viertelstündchen später wieder abzieht. „So etwas nenne ich mal einen Blitzbesuch ….... natürlich gar nicht zu vergleichen mit einem Blitzkrieg, aber ich verstehe jetzt deutlich besser, warum Blitzkriege so eine verheerende Wirkung haben.“ Ethel und Ursula prusten los. So etwas aus dem Mund des immer ruhigen und freundlichen Raul!

Das war der krönende Abschluß dieser Woche bei der Familie Ursine.

HAUSHALT KNAUTSCHGESICHT

Happy Knautschgesicht verheiratet mit Tragic Knautschgesicht geb. Clown
Agneta Knautschgesicht
Belinda Knautschgesicht
Circe Knautschgesicht; Drillinge, Töchter von Happy und Tragic
Dean Knautschgesicht

Nach wie vor schlafen die drei Mädels in einem Zimmer, obwohl Räume genug da wären und jede ihr eigenes Reich haben könnte. Aber davon wollen sie immer noch nichts wissen. So verschieden sie in manchen Bereichen auch sein mögen, die Gemeinsamkeiten überwiegen bei weitem. Sie schwärmen für die gleichen Jungen, spielen mit Hingabe ein Instrument und nur weil Happy darauf besteht, beschränkt sich Agneta auf die Tasten des Klavieres,

Belinda bearbeitet fast ausschließlich die Drums

und Circe zupft am Bass. Wenn ihre Mutter nicht da ist, tauschen die drei munter die Instumente untereinander aus, nur bei ihrer Kleidung sind sie etwas eigen, da hat jede ihren eigenen Stil.

Dean ist inzwischen schon ein Schulkind. Rein äußerlich ähnelt er seinem Urgroßvater, dem Vater seiner Großmutter Agnes. Glücklicherweise ist er vom Wesen her sehr viel freundlicher und umgänglicher als dieser und leider auch viel schlampiger in seinen Tischmanieren, sehr zum Leidwesen seiner Schwestern, die ihm jetzt, da er ein Schulkind ist, nicht mehr alles nachtragen und hinterherräumen wollen.



Inzwischen sind die ABCs so perfekt an ihren Instrumenten, dass sie in den Nachmittagsstunden im Park genug verdienen, um sich die neuesten Notenbücher der angesagtesten Hits selbst finanzieren zu können. Darauf sind sie mit Recht sehr stolz.

Bisher haben sie noch keinen Namen für ihr Trio gefunden. "Die ABCs" erscheint ihnen doch zu einfallslos, "die drei Blondies", Vorschlag ihres kleinen, manchmal sehr blöden Bruders, einfach unter aller Würde.

Es ist einfach zum Haare raufen, auch ihre Freunde haben nur entweder langweilige, alberne oder zu aufreißerische Vorschläge. Wenn das so weiter geht, werden sie trotz ihrer hervorragenden musikalischen Leistungen nie einen Plattenvertrag oder gar Auftritte in großen Konzerthallen angeboten bekommen. Wer bucht schon eine Band ohne einen coolen Namen?

Ansonsten verläuft das Leben der Knautschgesichts in sehr geruhsamen Bahnen: Happy produziert ein Meisterwerk nach dem anderen, Tragic rettet so vielen Sims wie nur möglich das Leben am OP-Tisch und wenn sie dann noch einen Moment Zeit haben, dann nutzen sie das genüßlich aus.

Geruhsam ist natürlich ein dehnbarer Begriff, da die Drillinge der Meinung sind, dass Morgenstund Gold im Mund hat. Die Sonne ist noch nicht einmal aufgegangen und trotzdem machen die Vögel in den Bäumen rund ums Haus einen riesen Rabatz. Warum bloß? Auf der Dachterrasse sitzt doch nur Belinda und vertreibt die Schatten der Nacht mit einem Trommelwirbel..... Agneta sammelt schon mal, wie immer um diese Zeit, in allen Schlafräumen die Dreckwäsche ein, und dass, obwohl weder ihre Eltern noch ihr Bruder sich je dafür ordentlich bedankt haben.



Circe betätigt sich lieber in der Küche und backt frische Waffeln. Immerhin erntet sie mehr Dank als ihre Schwestern, denn Belinda und Agneta freuen sich über das leckere Frühstück. Der Rest der Familie muss sich leider mit kalten Waffeln begnügen, selber Schuld, wenn die immer erst um 7:00 Uhr in der Küche auftauchen.

Dean fällt in jeglicher Hinsicht aus dem Rahmen. Er hat sich ein Chemielabor gewünscht und experimentiert dort in jeder freien Minute. Ich habe ja den Verdacht, dass er einen Schlaftrunk für seine Schwestern entwickeln möchte, denn Schlaftabletten gibt es ja leider nur auf Rezept und das will sein Vater ihm einfach nicht ausstellen.

Als wenn er mit seinen Schwestern nicht schon gestraft genug wäre, spielt ihm sein zweites Geburtstagsgeschenk die haarsträubensten Streiche. Hier rennt er mit ungläubig-unglücklichem Blick die Straße entlang, um es wieder einzufangen....

Es gibt immer wieder Schüler, die dem Schulbus hinterher laufen, aber dass Dean seinem Fahrrad hinterher laufen muss, das ist auch für traumwälder Verhältnisse sehr merkwürdig.

Immerhin, er hat sein Fahrrad erwischt und ihm die Leviten gelesen. Wer sagt, dass Fahrräder nicht hören können? Dann aber hat er eingesehen, dass sich sein Geburtstagsgeschenk nicht genügend geschätzt fühlt und es auf den Namen toller Roller getauft. Kein Fahrrad kann so lange und so weit den Berg hinunter rollen wie seines!



Jetzt benimmt toller Roller sich wie ein vernünftiges Fahrrad und gerät noch nicht einmal in Panik, wenn sein Besitzer mit seinem Großvater Ball spielt. Auch wenn er hinter Dean sehr gefährdet steht, weil der längst nicht jeden Ball fangen kann.

Die ABCs waren auf dem Schulball. Happy und Tragic erkundigen sich, neugierig wie Eltern nun mal sind, wie es war. "Die Musik war nicht so mein Fall" meint Circe (links), "Es ging so, gute Nacht" lautet der Kommentar von Belinda.

Agneta, die es gerade so schafft ohne Polizeieskorte nach Hause zu kommen, formuliert immerhin einen etwas längeren Satz: " Die Musik war nicht so unser Fall, die Jungs waren albern oder betrunken oder beides, und das Buffet .... da schweig ich lieber drüber."

Happy und Tragic sehen sich seufzend an. Das also ist das traurige Ergebnis von tagelangen Diskussionen, unzähligen Ausflügen in die Boutiquen und diversen Schminkutensilien.