Traumwald

Happy experimentiert gern mit ihren Malfarben, viele bemerkenswerte, eigenwillige Werke sind so entstanden, leider musste sie aber auch Rüchschläge hinnehmen: drei ihrer Porträts von Familienangehörigen sind im Laufe der Jahre restlos verblasst und lassen sich nicht wieder herstellen. Darunter befindet sich ausgerechnet eines ihrer frühesten Werke, mit dem sie ihre Mutter Agnes auf die Leinwand gebannt hatte. So sehr Happy sich auch bemüht, es will ihr einfach nicht gelingen, an Hand von Fotos ein neues Porträt ihrer Mutter zu malen. Irgendwie gelingt es ihr nicht, dem eigenwilligen Charakter ihrer Mutter gerecht zu werden und so gibt sie schließlich auf und besucht ihren Bruder Lucky Blue.



Das wollte sie schon lange machen, um herauszufinden, wie er damit zurecht kommt, dass seine ehemalige Lebensgefährtin Bettina jetzt seine Stiefmutter ist. Beruhigt kann Happy wenig später nach Hause gehen, ihrem Bruder scheint es gut zu gehen, aber er hat wie immer wenig Zeit, er muss sich auf das nächste Spiel vorbereiten. Immerhin verspricht er, in den nächsten Tagen mal vorbeizuschauen, um seinen kleinen Neffen Dean kennenzulernen, bevor der zum Schulkind wird.

Als die drei ABCs am nächsten Tag von der Schule kommen, ist Lucky Blue schon da. Leider hat Milton wieder keine Zeit mitzukommen, er verbringt jede freie Sekunde mit seiner Freundin Ethel.

Happy freut sich sehr, dass ihr Brunder sich sogar die Zeit nimmt, sich mit Tragic und den Kindern zu unterhalten, und sich, oh Wunder, von ihr porträtieren zu lassen. Heimlich macht Happy sich Hoffnung, dass es ihr vielleicht doch gelingen könnte, alle ihre Familienangehörigen auf die Leinwand zu bannen.



Als auch noch ihr Vater Erik vorbeikommt, und die beiden sich ganz entspannt und freundlich unterhalten, ist Happys Glück perfekt.

Abends geben die ABCs auf der Dachterrasse ein kleines Konzert, bei dem Thema Musik sind sie ein Herz und eine Seele.



Und so endet eine wunderschöne, völlig stressfreie Woche im Hause Knautschgesicht.

HAUSHALT BIRKENHAIN

Rose Birkenhain
(Weide Birkenhain lebt mit Wolfgang Kennedy zusammen; Söhne Wolf und Träumer)
(Topas Birkenhain lebt mit Marlene Merkwürdig zusammen; Tochter Berit)
(Alabaster Birkenhain lebt bei ihrem Bruder Topas und ihrem Freund Merlin Merkwürdig)
Feuerdorn Birkenhain
Meteor Birkenhain
Flammendes Käthchen Birkenhain

Die neue Woche beginnt bei den Birkenhains ziemlich turbulent. Feuerdorn ist erwachsen geworden und statt sich den Wind um die Nase wehen zu lassen, hat er sich in den Kopf gesetzt, seine langjährige Freundin Elea Bunch zu heiraten. Zu Hause ist sie nicht, da läuft nur ihr nerviger Bruder hin und her und lässt Feuerdorn knapp wieder aus der Tür, weil er ihm so viel erzählen will. Wie hat Elea das nur all die Jahre mit dem unter einem Dach ausgehalten?



Im Stadtpark trifft er sie dann zufällig und ohne weitere Umstände macht er ihr einen Heiratsantrag, der freundig angenommen wird. Noch am gleichen Abend soll die Hochzeit bei den Birkenhains gefeiert werden.

Nun, das wird eine wirklich sehr besondere Hochzeit. Die Braut kann nur mit Mühe und Hilfe von oben (nämlich von mir) das Haus verlassen und unter den Hochzeitsbogen treten, weil unzählige Zwerge (na ja, das ist leicht übertrieben, es waren 22) ihr den Weg verstellen. Aus allen Ecken des Grundstücks sind sie aufgetaucht. (Vermutlich sind die einfach schlauer als Feuerdorn, denn seine Verlobte ist eine echte Beißzange. Bestimmt wollen sie diese unglückliche Verpaarung verhindern, aber Feuerdorn wünscht sich diese Hochzeit, also helfe ich ihm mal wider besseres Wissen und versetze die Zwerge)



Und so findet die Feier dann doch statt. Die Zwerge haben nach meinem Eingreifen die Türblockade aufgegeben und sich um den Hochzeitsbogen versammelt. Auch Weide harrt schon der Dinge.

Ihr Ehesimo Wolfgang Kennedy tanzt lieber noch ein wenig mit seiner Ziehschwester Marie Merkwürdig, alle Gäste lassen sich ihre Verwunderung über die Zwergeninvasion nicht anmerken. Oder können sie die kleinen Wichte etwa nicht sehen?

Immerhin haben die Zwerge erreicht, dass die Zeremonie erst im Dunkeln stattfindet, sehr zum Verdruß der Braut, denn die fürchtet sich bei Dunkelheit. Da ist dieses abgelegene Haus in den Bergen, weit ab von jeder Straßenlaterne genau das richtige Umfeld für sie.

Schon am nächsten Tag zickt Elea, entsprechend ihres Naturells, Feuerdorns Schwester Alabaster vor dem Stadion an. Nur weil sie gerade einen Fitnesskurs besucht hat meint sie, ihrer Schwägerin etwas über die richtige Art zu trainieren erzählen zu müssen, das kommt bei Alabster aber gar nicht gut an. Sie findet, dass sie fit genug ist.

Na ja, vielleicht hat Elea ja jetzt weniger Zeit andere zu ärgern. Da muß jetzt ja wohl so Einiges umgebaut, gekauft und organisiert werden, ganz abgesehen von der Vorbereitung auf die Geburt.



(Ähmm, nur mal so am Rande, Toiletten sind wirklich sehr nützlich und hilfreich, aber gleich Freundschaft mit ihnen zu schließen ist vielleicht doch etwas übertrieben.)

Feuerdorn hat von seinem Arbeitgeber netterweise ein paar Tage frei bekommen. Er besucht einen Geburtsvorbereitungskurs und hilft seiner Mutter Rose ein wenig im Garten, obwohl er daran nicht sehr viel Spaß hat.



Als er sich auf macht, um ein wenig in den Stadtpark zu gehen, stolpert er unversehens über diesen merkwürdigen kleinen Wicht.
(Gemeinheit, der rechte Rand des Bildes fehlt. Grummel. Dann werde ich wohl versuchen später ein passendes Foto nachzuliefern.)

Welcher Sim hat ihm denn diesen Streich gespielt? Nur weil er Vater wird? Aber trotzdem, richtig süß, der Kleine und Feuerdorn wird richtig rührselig und gibt ihm den Namen Stups. Das ist unverfänglich, denn wer kann bei Zwergen schon das Geschlecht auseinanderhalten? Auch die Zwergenfrauen haben schließlich Bärte.

Während ihr Ehesimo weg ist, nutzt Elea die Chance, sich mit Käthchen näher bekannt zu machen. Auf ihre übliche, freundliche Art und Weise versteht sich.



Flammendes Käthchen ist davon so "angetan", dass sie sich völlig frustriert neu stylt. Jetzt ist Schluß mit angepasst und nett!

Nein, nicht wie ihr denkt. Damenhaft elegant und irgendwie sehr erwachsen sieht Käthchen jetzt aus und ihre Schwägerin traut sich nicht mehr so recht sie anzumotzen.



Auch wenn sie die Augenfarbe ihrer Mutter hat, und Meteor die ihres Vaters, sehen sich die beiden trotzdem sehr ähnlich, in der Art, wie sie in die Welt schauen.

Käthchen bleibt jetzt nach der Schule öfter im Ort und besucht Kunstausstellungen. Dort, in der Einsamkeit der großen Räume blüht sie auf. Zu Hause ist ihr einfach viel zu viel los. Sie träumt von einem eigenen, mitten im Wald gelegenen kleinen Häuschen nur für sich und ihre Bilder.



Jetzt muss sie sich aber sputen, die Bilder haben sie so sehr abgelenkt, dass sie bisher nur einen Bruchteil ihrer Hausaufgaben erledigt hat. Der Lehrer droht schon, ihre Mutter zu informieren, nur weil sie in der letzten Zeit zweimal aus dem Schulgebäude verschwunden ist. Dabei war sie nur auf dem Schulhof, die Klasse ist ihr viel zu laut und sie kann es mit so vielen Sims in einem Raum einfach nicht aushalten. Wenn sie jetzt auch noch die Hausaufgaben nicht erledigt .....

Feuerdorn lauscht sprachos den Geräuschen seines Kindes. Es ist ein Wunder, sein Wunder!



(Nun, ich finde ja, es ist ein Wunder wie nett seine Sima zu ihm ist. Er ist der einzige Sim, der nie von ihr angezickt wird, sie liebt ihn scheinbar wirklich.)

Glücklich hält Rose ihren Enkel Elrond in den Armen. Den Namen findet sie zwar völlig unangemessen, aber ihre Schwiegertochter kann sehr ungemütlich werden, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat.

Leider muss auch Käthchen das wieder einmal erfahren. Elea spielt sich als zukünftige Hausherrin auf und verbietet Käthchen das abendliche Schwimmen im Pool. Das verhagelt Käthchen derartig die Petersilie, dass sie sich ihrem vollständigen Namen entsprechend feurig benimmt und ihre Schwägerin lautstark darauf hinweist, dass sie nicht ihre Mutter ist und ihr gar nichts zu sagen hat. (Ich finde es echt bewundernswert, wie zurückhaltend und höflich sich flammendes Käthchen benommen hat. Mir wären noch ganz andere Worte eingefallen. Räusper, in Wirklichkeit ist Elea zwar ein Zankteufel, aber auch dermaßen wasserscheu, dass sie selbst auf der Wasserrutsche Angst hat. Diese Sima besteht nur aus Komplexen.)



Diesmal bekommt Rose alles mit und fühlt sich leider in ihrer Meinung über ihre Schwiegertochter bestätigt. Aber was nun?

Schon am Abend zeichnet sich ein weiteres Problem ab. Da Elea sich nach wie vor im Dunkeln fürchtet, verlangt sie von Feuerdorn, dass der ganze Garten taghell erleuchtet wird. Dem ist sofort klar, dass Rose sich darauf nie einlassen wird. Das wäre ein zu eklatanter Eingriff in die Natur. Die Nacht zum Tag machen, das wird Rose in ihrem Garten nie erlauben.
Rose hat keine Ahnung, wie sie ihre Familie ohne großen Krach durch diese Situation hindurchlavieren soll. In diesem unbefriedigenden Zustand endet diese turbulente Woche bei den Birkenhains.

WOCHE 16

FAMILIE MERKWÜRDIG

Marie Merkwürdig und Otto Merkwürdig geb. Seltsam
Merlin Merkwürdig (Erw.)
Marlene Merkwürdig (Erw.); Tochter Berit Merkwürdig; Partner Topas Birkenhain
Ariadne Merkwürdig
Lutz Merkwürdig

Marie ist wie betäubt. Sie zieht sich um und ruft dann ein Taxi, das sie zum Flughafen bringen soll. Ihr Geist ist wie in Watte gepackt, alles scheint ganz weit weg zu sein, das ist auch der einzige klare Gedanke zu dem sie noch fähig ist: Weg, ich will weg!

In der fremd-vertrauten Umgebung versucht sie sich mit ihren alten Freunden, den Büchern abzulenken, aber es will ihr nicht recht gelingen. Immer wieder tauchen andere Buchstaben vor ihren Augen auf, die sich zu der Geschichte zusammenfügen, die sie unbedingt vergessen will. Es tut einfach zu weh.



Irgendwo, in einer anderen Zeit und auf einer anderen Welt hat sie einen Ehesimo und Kinder zurückgelassen. Sie kann sich trotz aller Bemühungen nur Bruchstückhaft an sie erinnern, dennoch hat sie das Gefühl, dass etwas sehr Wichtiges und Schönes aus ihrem Leben verschwunden ist. Ein Simo mit Blättern statt Haaren und einer Haut, wie sie selbst sie einst hatte, strahlende Kinderaugen eines kleinen, süßen Mädchens .... ein Simo mit absolut fremdartigen Gesichtszügen aber so unglaublich viel Liebe in seinen Augen ... Wie soll sie so weiter mit Otto zusammen leben können? Sie war schon sehr alt, als sie in diese Welt kam und alles was sie hat sind Erinnerungsfragmente, die eher an Träume erinnern als an gelebtes Leben.

Warum ist Otto all die Jahre so... so unehrlich, um nicht zu sagen verlogen gewesen? Hätte sie eher davon erfahren, wäre Max noch am Leben gewesen und sie hätte ihn über ihre Vergangenheit befragen können.



Wußte vielleicht auch Erin, Max Ehesima mehr über Otto oder ihre Vergangenheit? Jedenfalls hat sie Otto nie wirklich gemocht und ihn der Heimlichkeiten verdächtigt. Otto hat abgewunken als Marie ihn darauf ansprach, und es die Schrullen einer alten Sima genannt, die ihren Ehesimo vermisst und sich mit Albernheiten ablenkt.

Aber jetzt, im Nachhinein fragt sich Marie, ob Ottos Erklärungen zu seiner längeren, plötzlichen Reise ins Ausland nicht auch gelogen waren, ob er ihr da auch irgend etwas verheimlichen wollte? Was kann sie ihm überhaupt noch glauben? Warum der plötzliche Auszug aus ihrem alten Haus in dem sie mit Max und Erin gelebt hatten? Sie hatte nie wirlich Zeit gehabt, den Keller aufzuräumen. Ob da vielleicht Informationen von Max für sie gewesen wären? Jetzt existiert das Haus nicht mehr, die neuen Besitzer haben es abreißen lassen und einen kleinen, moderen Bungalow errichtet.

Die Gedanken kreisen unendwegt in Maries Kopf. Sie findet keinen Schlaf mehr und macht sich müde und verzweifelt auf, alte Grabstätten zu untersuchen. Wenn sie aufpassen muss, ob sie gerade eine Falle auslöst, bleibt nicht mehr so viel Zeit für Grübeleien. Sie kann schließlich sogar in ihrem kleinen Zelt schlafen.

Nur die Notwendigkeit sich mit Vorräten einzudecken zwingt sie ab und zu wieder unter Simos. Dabei ist sie so sehr in ihre eigene Gedankenwelt verstrickt, dass sie nicht einmal bemerkt, wie sehr sich die Sitten in diesem Lande seit ihrem letzten Aufenthalt gelockert haben und sie die Einzige ist, die noch so zugeknöpft durch die Gegend läuft.

Tag um Tag, Nacht um Nacht reiht sich so aneinander. Alle Grabstätten sind erforscht, so verlegt sie sich auf die Beobachtung der Vogelwelt.



Irgenwann beginnt sie, ihre Kinder zu vermissen. Was ist nur los mit ihr? Sie trauert um Kinder, an die sie sich gar nicht mehr erinnern kann, aber vergisst darüber ihre Kinder Merlin, Marlene, Ariadne und Lutz. Als sie auf einen Kalender schaut, ist sie geschockt: Mehr als vier Wochen sind inzwischen vergangen und sie hat nicht einmal Kontakt zu ihrer Familie aufgenommen!

Ohne zu zögern bucht Marie den Rückfug. An Otto mag sie nach wie vor nicht denken, aber nach ihren Kindern, ihrem Garten und ihren Freunden sehnt sie sich sehr. Ob ihre Kinder ihr verzeihen können, dass sie sich all die Wochen nicht gemeldet hat?

Im Laufe des nächsten Vormittages trifft sie zu Hause ein. Ariadne ist in der Schule, Otto zur Arbeit und Lutz wird von einem Babysitter betreut. Ihr Sohn erinnert sich zwar an sie, ist aber sehr schüchtern und vorsichtig im Umgang mit ihr und traut sich nicht wirklich in ihre Nähe. Das tut sehr weh, ist aber nur zu verständlich. Sie war einfach zu lange fort für so ein kleines Kind.



Nachdenklich schaut sie ihre Feuerwehruniform an, die immer noch griffbereit an einem Haken neben der Eingangstür hängt. Vielleicht ist es das Beste, wenn sie Otto auf neutralem Boden und unvorbereitet trifft?