Silent Hill - Familiendynamik

Herzlich willkommen bei Holger, Walter und Erna Bechler. Die drei sitzen gerade beim Frühstück . Es gibt angebrannte Omeletts. Doch die nimmt ihr keiner übel. Immerhin ist Erna schon etwas älter und ab und zu vergisst sie eben auch mal, dass in der Küche etwas auf dem Herd steht.

[b]

Walter und Erna sind schon seit vielen Jahren verheiratet. Sie sind die Besitzer dieses riesigen Hofes, den sie zusammen mit ihrem einizgen Sohn Holger bewirtschaften. Holger sollte eigentlich nie ein Einzelkind bleiben aber die Natur war da anderer Meinung.

"Wird Zeit, dass wir die Felder wieder bewirtschaften, deine Mutter hat nichts mehr in der Speisekammer" meint Walter zu seinem Sohn. Die beiden haben ein sehr gutes Verhältnis und stehen den ganzen Tag draußen, um die Bäume zu pflegen, die Felder zu düngen und das Gemüse zu gießen. Holger weiß, dass es um den Hof nicht gut steht. Es fehlen die Einnahmen, denn hier in Silent Hill gibt es niemanden der Gemüse oder anderes kaufen will. So hält sich die Familie mit ihrem angebauten Obst über Wasser. Geheizt wird mit einem Bollerofen und das Wasser kommt aus dem Brunnen. Den Strom den gibt es eben - und keiner will Geld dafür haben. Wer sollte auch hier in dieses verlassene Örtchen kommen?

Es ist Nacht in Silent Hill. Man hört nicht einmal die Grillen zirpen. Ab und zu nur das Mauzen von Micky und Minnie, die Katzen der Bechlers. Totenstille hier. Niemand da. Oder?

"Holger hast du deinen Vater gesehen? Ich mache mir Sorgen. Es ist schon dunkel draussen. Du weist doch das...". Erna ist sichtlich beunruhigt. "Nicht das die wieder kommen...Vielleicht ist es besser ich schaue mal nach ihm er wollte doch nur schnell die Tomaten gießen!" "Nein, du kannst doch jetzt nicht da raus gehen Mutter! Vater wird bestimmt gleich kommen. Er weiß doch selber, dass es nicht ungefährlich ist nachts! Bitte..es ist lange nichts passiert wir sollten uns daran halten!" versucht Holger seine Mutter zurückzuhalten. Genau in diesem Moment stürmt Walter völlig außer Atem ins Haus. "Gott sei Dank da bist du ja! Ich hatte mir schon Sorgen gemacht! Ist alles in Ordnung?" Walter ist kreidebleich. "Sie waren wieder da...schnell verschliesst die Tür!" Zitternd steht er im Flur und versucht den Schlüssel ins Schloss zu bekommen. Holger hilft ihm: "Wir sollten die Polizei rufen." "Verdammt was sollen die denn machen? Ihr wisst genau das die machtlos sind! Rennen selber weg. Schluss jetzt! Macht die Fensterläden zu und dann kein Wort mehr darüber!" spricht Walter energisch und versucht seine Angst herunter zu schlucken. "Aber..."will Erna einwenden. "Nichts aber! Wo ist das Abendessen?"

Am nächsten Tag ist der Vorfall vom Abend vergessen. Zumindest redet keiner mehr darüber. "Erna schau mal was hier in der Zeitung steht. Silent Hill soll neu bevölkert werden." erzählt Walter seiner Frau von der Anzeige. "Was wer um Gottes Willen kann denn so verrückt sein freiwillig hier her zu kommen?" "Wir, meine Liebe sind so verrückt." "Walter du weist genau was ich meine! Das kann doch nicht wahr sein. Die Regierung weiß ganz genau was hier los ist..." "Halt den Mund Erna! Wir hatten gesagt wir verlieren kein Wort mehr darüber! Wir werden sehen ob sich überhaupt jemand meldet, der hierher ziehen will."

Es meldet sich tatsächlich eine Familie, die nach Silent Hill ziehen will:

"Ich bin so froh mein Schatz, dass wir hier her gezogen sind!" meint Alica freudestrahlend. "Vielleicht sind die Leute hier toleranter was unsere Ehe angeht." Kurt nimmt Alicas Hände und schaut sie liebevoll an "Selbst wenn nicht ist mir das Gerede völlig egal. Ich liebe dich und nur das zählt." Kurt und Alica sind in ihrer alten Heimat auf viele kopfschüttelnde Menschen getroffen. Keiner wollte wahrhaben, dass die beiden nicht Vater und Tochter, sondern Mann und Frau sind. Als Alica dann noch schwanger wurde war es ganz aus. Keiner wollte mehr etwas mit den beiden zu tun haben. Kurt wurde gedroht, dass man ihn anzeigt. Immerhin ist Alica am Anfang der Beziehung erst süße 17 gewesen. "Komm lass uns reingehen ich will dir endlich unser Haus zeigen!" steigt Kurt die Treppen hinauf.

Kurt macht sich als erstes daran einen Job zu finden. Immerhin ist das ganze Ersparte für das Haus drauf gegangen. Die Einrichtung fürs Kinderzimmer fehlt noch komplett und so lange wird es nicht mehr dauern bis der oder die Kleine auf die Welt kommt. "Das ist vielleicht eine komische Zeitung! Die haben nur eine Stellenanzeige - und zwar als Journalist. Viel verdient man nicht aber ich werde mich trotzdem mal melden oder was meinst du Schatz?" schaut Kurt etwas skeptisch. Alica nickt nur - sie liest gerade in einem ihrer Schwangerschaftsbücher. Die bevorstehende Geburt macht ihr Angst und je besser sie informiert ist, um so sicherer fühlt sie sich. Ein Telefongespräch später ist Kurt der neue Mitarbeiter der Silent Hill Press. Sein Dienst beginnt um drei. Höchste Zeit sich auf den Weg zu machen!

Als Kurt abends nach Hause kommt liegt Alica schon im Bett. Am nächsten Morgen beim Frühstück jammer sie: "Ich bin gestern vor Langeweile fast umgekommen. Wenn wir doch wenigstens einen Garten hätten in dem ich mich ein wenig betun könnte." "Ich glaube kaum, dass hier Blumen wachsen mein Schatz aber wenn du möchtest kaufe ich vom nächsten Lohn ein paar Blumensamen." Kurt hat viel Geduld und Verständnis für seine Frau. "Aber wenn das Baby da ist wirst du bestimmt keine Langeweile mehr haben und so lange dauert das ja auch nicht mehr." Gerade als Kurt den letzten Satz zuende gesprochen hat schreit Alica auf - das Baby acht sich auf den Weg! "Schnell Kurt ruf den Krankenwagen alleine schaff ich das nicht!" Alica kann sich vor Schmerzen kaum noch auf den Beinen halten. Ihr Mann rennt zum Telefon und wählt die Notrufnummer aber alles was er hört ist ein "tut, tut, tut..." "Das Telefon ist tod." "Was??? das kann doch ...aua..nicht dein Ernst sein? Soll ich unser Kind etwa auf dem Küchenboden bekommen?" "Bleib ganz ruhig mein Schatz!" versucht Kurt seine Frau zu beruhigen während er etwas warmes Wasser und ein paar Handtücher holt. Ein paar Minuten später halten die beiden ihre kleine Tochter in den Armen. Alica ist sichtlich erschöpft aber glücklich und auch Kurt kann es kaum fassen, dass er gerade sein Kind auf die Welt geholt hat. "Ist sie nicht wunderschön? Sie sieht genauso hübsch aus wie du - die braunen Augen und die braunen Haare. Unsere kleine Antonia!"

Der Vorfall mit dem Telefon ist kurt und Alica völlig unverständlich. Denn kurz nach der Geburt klingelte es - und niemand meldete sich!
Solche Anrufe gibt es nun mehrmals täglich. Vor allem in den Abendstunden. Kurt fällt es immer sehr schwer seine kleine Familie allein zu lassen. Er merkt wie ängstlich Alica ist. "Mach dir keine Sorgen in ein paar Stunden bin ich wieder da. Wenn das Telefon klingelt geh einfach nicht ran oder zieh den Stecker aus der Dose. Am besten du verschliesst sämtliche Türen bis ich wieder da bin." "Schatz ich will hier wieder weg! Was sind das für komische Anrufe? Woher haben die unsere Nummer und wieso meldet sich keiner? Ich drehe noch durch vor Angst!" Alica ist völlig außer sich.
Als Kurt weg ist klingelt es wieder...Minutenlang. Alica denkt an ihr Versprechen. "Nein ich habe Kurt gesagt ich gehe nicht ran!" Es klingelt weiter. Antonia wird wach und schreit. Alica schreckt hoch. "Vielleicht ist es Kurt, der wissen will ob alles in Ordnung ist?" Alica nimmt den Hörer ab: "Hallo? Kurt?" Stille am anderen Ende. "Hallo? Wer ist da?" Keiner meldet sich. "Verdammt nochmal was sollen diese Anrufe? Lassen sie uns endlich in Ruhe!" schreit Alica in den Hörer. Plötzlich ein Geräusch. Alica hört jemanden lachen "Hahahahahahaha...." Sie kracht den Hörer aufs Telefon, verschliesst hektisch alle Türen und zieht überall die Vorhänge zu. Dann rennt sie ins Kinderzimmer und schnappt sich die schreiende Antonia und versteckt sich im Schlafzimmer unter der Decke.
Sie zittert noch als Kurt nach Hause kommt.

Am nächsten Tag hat Alica Holger Bechler zu besuch. Er ist vorbei gekommen um sich die neuen Bewohner anzusehen. Alica lädt ihn zum Mittag ein. Die beiden unterhalten sich gut und die junge Frau ist froh, endlich noch jemanden in Silent Hill getroffen zu haben. Holger erzählt ihr, dass er mit seinen Eltern das große Gut am Ufer bewirtschaftet. "Und ihr seid alo die einzigen Einwohner hier?" fragt Alica neugierig. "Naja früher haben hier schon mehrere Familien gewohnt aber die sind nach und nach weggezogen." "Ach und warum?" "Keine Ahnung. Dein Essen schmeckt wirklich gut wo hast du so gut kochen gelernt?" versucht Holger vom Thema abzulenken."Oh danke das hat mir meine Mutter beigebracht. Du sag mal wir bekommen seit ein paar Tagen so komische Anrufe. Erst hat sich immer niemand gemeldet und dann lacht plötzlich jemand ganz komisch." Holger verschluckt sich bei Alicas Worten "Ich muss los *hust* hab ganz vergessen, dass ich mit meinem *hust*Vater noch die Obstbäume beschneiden muss. Danke für die Einladung!" stürmt Holger davon und lässt eine ratlose Alica zurück. "Ja aber..." Zu spät. Holger ist längst verschwunden. "Komisch!" denkt Alica und räumt den Tisch ab.

Die kleine Antonia bekommt von den ganzen misteriösen Dingen nichts mit und wächst zu einem fröhlichen Kleinkind heran. Endlich hat Kurt auch genügend Geld verdient um das Kinderzimmer rosa zu tapezieren und ein paar Möbel zu kaufen. Die zeit bevor er auf Arbeit muss nutzt er um seinem Töchterchen das Sprechen beizubringen "Sag mal Papa" sagt er immer und immer wieder die Worte vor. Doch die kleine Antonia gluckst nur fröhlich "Dada!" "Nein mein Schatz: Papa!" Alica steht in der Tür und beobachtet die beiden. Finanziell geht es der Familie jetzt etwas besser und das Paar wünscht sich noch weitere Kinder. Nur hat es bis jetzt noch nicht geklappt. "Mamam!" ruft Antonia freudestrahlend und streckt ihre kleinen Ärmchen der Mutter entgegen. "Du kleine Motte hast wohl keine Lust mit Papa zu üben?" nimmt Alica ihr Töchterchen auf den Arm. "Da ist der Papa traurig!" Kurt streicht seinen Mädels liebevoll über den Kopf. "Passt gut auf euch auf. Ich muss los zur Arbeit." "Kurt ncht schon wieder. Was wenn du weist schon..." "Alica nicht wenn die Kleine dabei ist. Du weist was wir besprochen haben. Du ziehst den Stecker vom Telefon und verschliesst alle Türen. Ich bin bald wieder da!"

"Walter, Holger kommt mal schnell! Seht nur Minnie bekommt kleine Kätzchen! Sind die nicht niedlich?" ruft Erna aufgeregt ihren Männern zu. Die beiden stürmen schnell herbei. Hat die Familie doch schon lange gedacht, dass sich bei Minnie was ankündigt. Walter schlägt die Hände über dem Kopf zusammen "Um Gottes Willen gleich vier Stück - wer soll die denn bitte alle großziehen?" Doch Walters Sorgen interessieren seine Frau überhaupt nicht. Sie schmust ein Kätzchen nach dem anderen und verteilt fleißig Namen. "Alibaba der Kater und die drei Miezen nennen wir Anni, Angie und Asty." Holger verdreht die Augen "Mutter was sind das denn bitte für blöde Namen?" "Lass deine Mutter nur machen soll sie sich doch mit den vier Fellknäulen rumschlagen..."

"Wie sollen wir nur über den Winter kommen mit der mageren Ernte? Und nun auch noch die vier kleinen Kätzchen die versorgt werden wollen. Naja vielleicht reicht es ja doch wenn der Winter nicht so schnell kommt und so streng wird." überlegt Walter während er die reifen Tomaten und Gurken pflückt. In Silent Hill gibt es kein Legensmittelgeschäft und so muss die Familie für sich selbst sorgen.

Beim gemeinsamen Frühstück macht sich Erna Sorgen um ihren Sohn. "Holger willst du dir nicht langsam mal eine Frau suchen?" Du warst doch letztens bei dieser - wie heißt sie gleich - na die neu hierher gezogen sind. Ist das nichts für dich?" Holger merkt wie ihm die Wangen glühen, dass seine Mutter aber auch immer dieses peinliche Thema anschneiden muss. Er weiß doch selber dass er noch nie eine Frau geküsst hat und es langsam mal Zeit wird. "Du meinst Alica Mühlberg. Naja ich weiß nicht so richtig..." "Was heißt hier ich weiß nicht so richtig? D wirst sie zum essen einladen und dann wird das schon was mit euch beiden." fällt Erna ihrem Sohn ins Wort. "Aber Mutter was wenn sie gar nicht herkommen will?" "Du hast sie doch noch gar nicht gefragt!" mischt sich Walter in das Gespräch zwischen Mutter und Sohn ein. "Ruf sie an und lad sie zum Mittag ein!"

So hat Holger keine andere Wahl und lädt Alica zum Mittagessen ein. Diese stimmt sofort zu und ist nur wenige Minuten später auf dem Hof der Bechlers angelangt.
"Alica, das sind meine Eltern Walter und Erna Bechler" stellt Holger sie einander vor. "Wir freuen uns sehr, dass Holger hier in Silent Hill so ein nettes Mädchen kennengelernt hat! Aua!" Holger hat seiner Mutter einen Tritt gegeben "Willst du nicht lieber die Suppe servieren?" fragt er in bestimmtem Ton. "Oh natürlich wie unanständig von mir! Nur herein in unsere gute Stube! Ich hoffe Sie haben Hunger mitgebracht!"
Beim Essen wandern Holgers Blicke immer wieder auf Alica weiten Ausschnitt. Sie gefällt ihm wirklich gut aber die Verkupplungsversuche seiner Mutter gehen ihm ziemlich auf die Nerven. "Und Alica erzählen Sie doch mal ein bisschen. Gefällt Ihnen unser Holger? Aua!" Ein Tritt von Holger an das Schienbein seiner Mutter. "Oh ja er ist wirklich nett. Wir haben uns schon gut unterhalten als er neulich bei mir war. Schade, dass er dann so abrupt weg musste. Aber bei der vielen Arbeit hier auf dem großen Hof kann man das ja gut verstehen." antwortet Alica und tut als hätte sie das Aua überhört. "Und könnten Sie sich vorstellen hier auf so einem Hof zu leben?" Wieder zuckt Erna zusammen, verkenift sich aber diesmal das "Aua". Holger wirft ihr einen bösen Blick zu. "Nun ja ich weiß nicht so recht. Kurt und ich sind ja vor kurzem erst hierher gezogen. Aber für Antonia wäre das sicherlich ein schöner Platz zum aufwachsen und spielen." "Ach Sie sind wohl gar nicht allein hierher gezogen sondern mit Ihrer Familie?" fragt Erna neigierig und noch immer voller Hoffnung ihren Sohn an diese hübsche Dame verkuppeln zu können. "Nein. Kurt und ich wir sind verheiratet und Antonia ist unsere Tochter. Sie ist gerade zu einem Kleinkind geworden und unser ganzer Sonnenschein!" Erna und Holger fällt vor Schreck der Löffel aus der Hand. Dieses hübsche Mädchen ist bereits verheiratet und hat eine Tochter? Alle Pläne mit einem mal zerworfen.

Wenige tage später sind die Mühlbergs wieder bei Familie Bechler zu besuch. Sie wollten unbedingt mal Alicas Ehemann Kurt kennenlernen. Doch als Kurt dann vor ihnen stand konnte und wollte keiner so recht glauben, dass die beiden mann und Frau und nicht Vater und Tochter sind. Das Gespräch verlief anfangs ziemlich schleppend. Waren die Bechlers doch leicht verwirrt wegen des großen Altersunterschiedes. Doch dann fiel Alica wieder das Thema ein wegen dem Holger so abrupt verschwunden war: "Wir bekommen immer solche komischen Anrufe seit wir hier wohnen. Es klingelt die ganze Zeit und wenn man ran geht meldet sich niemand oder es ist ein ganz gehässiges Lachen." Erna wird kreidebleich und Walter fängt an zu zittern. "Nicht auch sie..." flüstert er. "Wie nicht auch sie? Wissen Sie etwas über die Anrufe? Wer ist das und was soll das? Ich habe das Letztens schon Holger erzählt aber er wollte mir auch nichts dazu sagen!" "Junge Frau es ist besser Sie vergessen dieses Thema ganz schnell wieder! Am besten Sie nehmen den Telefonhörer nicht ab dann kann Ihnen das auch keine Angst einjagen." Walter ist das Thema sichtlich unangenehm und auch Holger und Erna versuchen krampfhaft das Thema zu wechseln. Doch so leicht lässt sich Alica nicht abwimmeln. "Aber wenn Sie etwas drüber wissen dann sagen Sie es uns doch! Ich habe Angst um unsere Tochter!" "Das hätten Sie sich überlegen sollen bevor Sie nach Silent Hill gekommen sind! Keiner will hier freiwillig wohnen und das hat seine guten Gründe! Es ist nicht unsere Aufgabe über die Geschichte dieses Örtchens aufzuklären!" Walter wird zornig und haut mit der faust auf den Tisch. "Alica, lass es sein. Sie wollen nicht darüber reden. Wir wollen doch keinen schlechten Eindruck bei unseren neuen Nachbarn machen!" versucht nun auch Kurt seine Frau auf ein anderes Thema zu bringen. Glücklicherweise gelingt es ihm und so wird der Abend noch recht lustig und die Familien haben sich eng angefreundet.

Worüber noch keiner geredet hat - auch Familie Bechler bekommt diese Anrufe. Immer dann wenn jemand etwas über Silent Hill erfahren wollte...Immerhin sind die drei die Einzigsten die erzählen könnten warum es so gefährlich ist nachts draußen zu sein oder warum Silent Hill so ausgestorben ist...
Doch sie ignorieren diese Anrufe. Wie sie es Kurt und Alica geraten haben. Aber die Angst wenn es klingelt bleibt.

Die vier kleinen Fellknäule sind mitterlweile groß geworden und Holger und Erna sind fast den ganzen Tag damit beschäftigt sie zu erziehen. Loben wenn sie aufs Katzenklo gegangen sind, ausschimpfen wenn sie die Möbel zerkratzen. Aber das zeigt Erfolg und bald haben alle 6 katzen vortreffliche manieren. "Was hälst du davon wenn du Alica eine von den Katzen schenkst?" fragt Erna ihren Sohn. "Hab sie schon mal gefragt aber sie sagt sie hätten kein Geld." "Sie sollen sie doch auch nicht bezahlen. Geschenkt! Von mir aus auch zwei damit sie nicht so alleine sind!" bohrt Erna weiter. "Holger ist genervt. Seine Muttr kann es einfach nicht lassen ihn immer und immer wieder auf Alica zu drängen. Dass sie verheiratet ist scheint ihr wenig auszumachen. "Ja ich wollte sie doch schneken aber Alica wollte nicht, da sie einfach zu wenig Geld haben. Sie konnten noch nicht mal gleich das Zimmer von Antonia streichen. Sie meinte wenn Kurt mehr verdient würde sie es sich nochmal überlegen." "Wie wenn er mehr verdient? Was arbeitet er denn?" Erna ist verblüfft. Hier in Silent Hill einen Job? das ist doch gar nicht möglich! "Alica meint er ist bei der Zeitung angestellt. Keine Ahnung was er da macht. Naja uns solls egal sein." sprichts und macht sich auf den Weg nach draußen.

"Holger um Gottes Willen!!! Erna!....Erna!...." Walter ruft verzweifelt nach seiner Frau. "Erna nun komm schnell! Bring eine warme Decke und mach einen Tee oder eine Suppe zurecht!!" "Was ist denn los das du hier so rumschreist? Komm rein es ist schon dunkel du weist doch..." ruft Erna genervt zurück. "Ja verdammt ich weiß, dass es dunkel ist! Erna komm jetzt hier sie waren da und sie haben Holger..." Erna lässt alles stehen und liegen, schnappt sich die nächstebeste Decke und rennt nach draußen. "Holger! Bitte nicht! Lebt er noch?" "Ja er atmet aber ganz schwach. Schnell hilf mir ihn in sein Bett zu bringen!" Der alte Mann nimmt seinen Sohn Huckepack und trägt ihn ins Haus. Erna rennt in die Küche und macht eine Schüssel mit Wasser und einen Tee zurecht. Vor Aufregung will ihr alles nicht so recht gelingen und sie verschüttet auf dem Weg nach oben die Hälfte des Tees.

Nachdem sie ihren Sohn ins Bett gelegt haben und sich vergewissert haben, dass er ohne große Verletzungen davon gekommen ist fallen sich Erna und Walter weinend in die Arme. "Er hätte tod sein können!" flucht Walter "Diese verdammten Mistviecher! Was? Was haben wir euch getan? Womit haben wir das verdient?" Er kann sich vor kaum noch auf den Beinen halten. "He psst du weckst Holger auf. Denk an dein Herz Walter. Willst du das sie ihr Ziel erreichen? Du musst stark sein. Wir alle müssen stark sein. Und vorsichtiger!" Die beiden sitzen noch lange am Bett ihres Sohnes und hoffen, dass er wieder zu Kräften kommt.

Das Geld bei Familie Mühlberg wird immer knapper. Alica hätte gern eine von den kleinen Katzen der Bechlers aber sie kann sich nichtmal das Futter leisten. Von Kurts Lohn bleibt kaum etwas übrig. "Ach Schatz sei nicht traurig. Wir schaffen das schon mit dem Geld!" ist Kurt zuversichtlich. "Ja aber du verdienst nicht viel und wenn wir noch mehr Kinder wollen wie sollen wir denn unsere Familie ernähren? Ich könnte einen Job annehmen und du bleibst zuhause und passt auf Antonia auf. Was hälst du davon?" "Was ich davon halte? Gar nichts! Eine Mutter gehört zum Kind und nicht in den Beruf! Du weist ich liebe dich aber ich möchte das du zuhause für unsere Kinder da bist. Außerdem wie willst du arbeiten gehen wenn du schwanger wirst? Nein Alica die Idee ist schwachsinnig." Alica will etwas erwidern aber an dem Tonfall ihres Mannes merkt sie, dass es keinen Zweck hat. Abends sucht sie heimlich im Internet nach einem Job aber das ist aussichtlos bei einem Ort der aus zwei Familien besteht und wo es nichtmal einen Laden gibt... "Na toll! Wieso sind wir eigentlich in dieses blöde Dorf gezogen?! Es bringt nur Unglück! Erst diese unheimlichen Anrufe, dann die Geldnot und jetzt gibt es nicht mal Arbeit! Ich hasse es hier! Ich will hier weg! Hier kann man doch nicht leben...und erst recht keine Kinder groß ziehen!" Alica ist ganz aufgelöst.

Das einzige was sie an diesem Ort aufmuntert sind die Bechlers. In Holger hat sie einen sehr guten Freund gefunden...er gefällt ihr und seit dem letzten besuch bei seinen Eltern weiß sie auch, dass er mehr für sie empfindet. Er hat es ihr zwar nicht gesagt aber die Fragen der Mutter waren ja recht eindeutig.
"Holger schön dich zu sehen! Ich bin echt am Ende! Es ist doch schrecklich hier! Ich ba mich mit Kurt gestritten, wegen dem wenigen Geld was wir haben..." erzählt Alica Holger von dem Gespräch zwischen ihr und Kurt.

Doch da hat sich Holger wohl getäuscht...
"Was du nur an diesem Jüngling immer findest! Ich weiß genau, dass er dir gefällt! Ich dachte immer du bist glücklich mit mir und unserer Tochter?" Kurt hat Alica und Holger beobachtet und seiner Meinung nach sind die beiden etwas zu vertraut mit einander. "Ich weiß wirklich nicht was du hast? Ich bin mit Holger befreundet! Sie sind die Einzigsten Leute hier im Ort und ich bin froh, auch mal mit jemandem in meinem Alter zu reden...das hat doch nichts mit uns zu tun! Klar bin ich glücklich mit dir und Antonia! Würde ich sonst ein weiters Kind von dir austragen?" Alica streicht sich über den Bauch. Sie ist wieder schwanger und kann Kurts Eifersucht überhaupt nicht verstehen. "Wer sagt mir, dass das Kind nicht von ihm ist? Ich hab doch gesehen wie er dich anguckt! Woher soll ich wissen, dass er dich mir nicht wegnehmen will?" Kurt steigert sich immer mehr in diese Vorstellung hinein. "Jetzt ist aber gut das wird langsam echt albern! Du glaubt doch nicht wirklich, dass ich mit Holger...sag mal spinnst du? Weißt du eigentlich was du mir hier unterstellst? Was fällt dir eigentlich ein? Und dann denkst du ich würde dich nicht lieben? Kurt - ich bin mit dir in dieses Kaff gezogen, weil ich dich liebe! ich finde es schrecklich hier und trotzdem bleib ich, weil ich mit dir zusammen sein will!" Alica laufen die Tränen übers Gesicht. So etwas hat sie nicht erwartet. "Denk mal darüber nach was du hier redst!" wirft sie Kurt an den Kopf und geht zu Antonia, die von dem Streit ihrer Eltern wach geworden ist.

Am nächsten Tag haben Kurt und Alica sich wieder vertragen. Es ist Antonias Geburtstag und den wollte die Familie nicht im Streit feiern.
"Mama komm ich will ein bisschen Ball spielen draußen!" ruft Antonia ihrer Mutter auf dem Weg nach draußen zu. "Mensch meine Kleine nun mach aber langsam du brichst dir noch den Hals! Aber nicht mehr lange es ist schon dunkel und morgen ist dein erster Schultag da willst du doch ausgeschlafen sein oder?" Alica und Kurt haben Antonia in der Schule im nächsten Ort angemeldet. Der ist ca 1,5 Stunden entfernt aber eine andere Möglichkeit gab es nicht. Dem Privatunterricht zuhause wurde nicht zugestimmt. Die Schulleitung war zwar erst etwas stutzig geworden, weil die Familie aus Silent Hill kommt aber hat der Aufnahme dann doch zugestimmt.