Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Fiary Rainbowcy

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Fiary Rainbowcy - Seite 3 Empty Re: Fiary Rainbowcy

Beitrag  singingmiri Di Aug 14, 2012 7:52 pm

Am letzten Abend las ich gerade ein Buch, das ich auf dem Markt gekauft hatte, als Seance sich neben mir auf den Stuhl fallen ließ.
„Hattest du einen schönen Tag?“, fragte er.
„Klar.“, gab ich kurz zurück und las noch den Abschnitt fertig, bevor ich das Buch zuklappte. „Und du? Alles erkundet?“
„Jap. Bis in den letzten Winkel.“ Er wirkte äußerst zufrieden mit sich. „Was machen wir heute Abend?“
„Keine Ahnung. Ich habe mir überlegt, ich könnte heute Abend nochmal ans Meer.“, meinte ich.
„Warst du da nicht schon die ganze Woche?“, grinste er.
„Nicht bei Nacht.“, grinste ich zurück.
„Dann lass uns doch heute Nacht am Meer die Sterne anschauen. Wir können unser Zelt auch dort aufschlagen und da übernachten.“, schlug er vor.

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Ich war sofort Feuer und Flamme. In Windeseile packten wir unsere Sachen zusammen und waren noch vor Einbruch der Dunkelheit am Wasser und hatten unser Zelt aufgestellt. Wir grillten am Lagerfeuer und setzten uns dann in den warmen Sand, um in die Sterne zu schauen, die hier so völlig anders aussahen als Zuhause. Das Meer rauschte neben uns unablässig. Es war wunderbar beruhigend. Ich fühlte mich wie gelöst. Ausgelassen erfanden wir Sternbilder und lachten darüber bis uns der Bauch weh tat.

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Nach einiger Zeit fröstelte ich. Seance stand sofort auf und zog mich hoch. Für einen Moment sahen wir uns lächelnd in die Augen, dann presste Seance plötzlich seine Lippen auf meine.

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Ich war gelinde gesagt überrascht. Aber ich schubste ihn nicht weg. Im Gegenteil, ich erwiderte seinen Kuss. Es fühlte sich gut an. Als hätte es immer so sein sollen. Als hätte ich es tief in meinem Herzen schon lange erwartet. Es war, als ob in mir plötzlich etwas 'Klick' gemacht hätte, das mir sagte, dass es gut so war. Ich presste mich enger an ihn. Er stöhnte leise und legte seine Arme um meine Taille. Eine Weile standen wir noch knutschend da, dann verlegten wir den Schauplatz des Geschehens ins Zelt.

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Beitrag  singingmiri Mo Aug 20, 2012 10:54 pm

Kapitel 11

Am nächsten Morgen kam mir alles noch wie ein Traum vor. Ich konnte kaum glauben, was letzte Nacht passiert war. Aber es fühlte sich immer noch gut an und ich beschloss, der Sache eine Chance zu geben. Als ich aus dem Zelt kletterte, sah ich, dass Seance schon den größten Teil unserer Sachen gepackt hatte. Er nickte mir einen kurzen Morgengruß zu, unterbrach seine Beschäftigung aber nicht mal für einen kurzen Morgenkuss. Auch zeigte er sonst keine Regung, die darauf schließen ließ, dass ihm das letzte Nacht irgendetwas bedeutet hatte. Ein Blick auf die Uhr, ließ mich vermuten, dass es daran lag, dass wir schon spät dran waren und uns beeilen mussten, zum Flughafen zu kommen. Ich dachte mir, dass er sicher später darauf zu sprechen käme, wenn wir nicht mehr unter Zeitdruck standen.
Das war nicht der Fall, wie mir bald klar werden sollte. Er schwieg beharrlich während der gesamten Fahrt zum Flughafen, hielt auch in der Wartehalle den Mund und schlief den größten Teil des Flugs. Letzteres vermutete ich zumindest. Während er wach war, ließ er sich durch nichts anmerken, dass letzte Nacht überhaupt etwas zwischen uns passiert war, noch schien er Interesse daran zu haben, darüber zu reden. Ich hätte zu gern gewusst, was er darüber dachte und ob es ihm ernst damit gewesen war, oder doch nur ein One-Night-Stand. Und Allgemein, ob er etwas für mich empfand oder nicht. Ich zum Beispiel empfand gerade eine ganze Menge. Da waren zum einen, die plötzlichen Gefühle für ihn, aber auch die Enttäuschung, dass es ihn scheinbar so kalt ließ, Verwirrung, weil die Situation allgemein sehr merkwürdig war und Wut, weil ich nichts daran ändern konnte, zumal Seance offensichtlich entschlossen war, die Sache tot zu schweigen. Dies und die Tatsache, dass der Rückflug sehr unruhig war, sorgte dafür, dass ich andauernd zur Toilette hastete und alles, was ich am Tag zu mir genommen hatte, rückwärts aß. Es wurde erst besser, als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Die Fahrt vom Flughafen nach Hause verlief, wer hätte es gedacht, schweigend. Mein Magen zog sich mehrfach schmerzhaft zusammen und ich konnte gerade noch verhindern, ins Auto zu reihern. Als wir schließlich Zuhause ankamen, schaffte ich es gerade noch hinters Haus, um mich dort zu übergeben. Für einen Moment lehnte ich mich an die Hausmauer. Die Kühle war wohltuend. Mein Magen entspannte sich langsam und atmete tief durch, bevor ich wieder zurück zur Straße ging, um mich von Seance zu verabschieden.

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Er wartete an der Gartenmauer mit meinem Gepäck und sah immer noch so aus, als wolle er sich distanziert verhalten. Ich hatte ja so Recht gehabt, dass Freundschaften kaputt gingen, wenn man nur ein bisschen Romantik hinein ließ. Es tat ihr einfach nicht gut.
Klonk. Der Koffer, den ich gerade aufgehoben hatte, um ihn ins Haus zu tragen, fiel wieder zu Boden, nur Zentimeter neben Seance Füßen. Für einen Moment meinte ich etwas wie Besorgnis zu sehen, als er mir prüfend ins Gesicht sah. Aber das war mir für diesen Moment egal. Was hatte er damals gesagt, als er zurückkam und mir nicht sagen wollte, warum er vorher ohne ein Wort gegangen war? Dass es unserer Freundschaft nicht gut tun würde, wenn er mir die Wahrheit sagte? Es war, als würde ich endlich das berühmte fehlende Puzzleteil finden, mit dem sich auf einmal alle Fragen beantworten ließen. Das Rätsel, das er mir aufgegeben hatte, löste sich plötzlich von selbst. Warum war ich nie darauf gekommen?
„Seance.“, begann ich langsam, während ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen. „Wieso bist du damals einfach weggegangen, ohne dich zu verabschieden?“, wiederholte ich meine Frage, die ich vor Wochen gestellt hatte.
Er seufzte. „Das willst du gar nicht wissen.“, antwortete er und klang dabei irgendwie resigniert.
„Ich würde nicht fragen, wenn ich es nicht wissen wollte.“, gab ich zurück.
„Ich will es dir nicht sagen. Es würde...“
„... die Freundschaft kaputt machen. Ich weiß. Das stammt von mir.“, unterbrach ich ihn. Sein Gesichtsausdruck war schwer zu deuten, aber es lag etwas unendlich Trauriges darin. „Ich denke, ich weiß inzwischen ganz gut, warum du gegangen bist und auch warum du mir einfach nicht die Wahrheit sagen willst. Und weißt du was? Vor ein paar Tagen hätte ich dir sogar noch zugestimmt. Jetzt denke ich, dass es im Zweifel besser ist die Wahrheit zu sagen und sie nicht einfach tot zu schweigen. Denkst du nicht auch?“ Ich hatte ihm dabei die ganze Zeit in die Augen gesehen, doch nun ertrug ich seinen Blick nicht mehr. Er sah mich so seltsam an. Seine Mimik verriet nur soviel, dass er überrascht war. Er zeigte keine Regung sich zu äußern, also wandte ich mich mit aufkeimender Wut von ihm ab und stapfte Richtung Haustür. Wenn er nicht den Mumm hatte, es mir zu sagen, was ich ohnehin schon wusste, konnte ich ihm auch nicht helfen!

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Ich kam nur ein paar Schritte weit, bevor mich seine Stimme aufhielt. „Oceana, warte!“ Er sah kein bisschen distanziert mehr aus, als ich mich ihm wieder zuwandte. Im Gegenteil, er wirkte aufgeregt und nervös, als er mir nun wieder gegenüber stand.
„Ich liebe dich, Oceana.“, sprudelte es aus ihm heraus. „Und das schon sehr lange. Aber du warst mit Flourite zusammen. Das konnte ich nicht ertragen. Darum bin ich abgehauen. Ich wollte dich vergessen und hab gehofft, dass du so sauer auf mich sein würdest, dass du mich nie wieder sehen wollen würdest, selbst wenn ich zurückkäme. Aber dann hab ich von Syringa gehört, dass du mit Flourite Schluss gemacht hättest und da musste ich einfach zurückkommen und für dich da sein, ob du nun sauer warst oder nicht. Aber ich hatte auch furchtbar Angst, dir die Wahrheit zu sagen und es schien mir auch nicht der rechte Zeitpunkt.“ Bis hierhin hatte ich ihn reden lassen, ohne ihn zu unterbrechen. Er sprach so schnell, dass ich kaum mitkam. Als er geendet hatte, wirkte er so erleichtert wie jemand, dem eine schwere Last abgenommen worden war.
„Warum hast du nur nie etwas gesagt?“, wisperte ich schließlich, um mir den Kloß im Hals nicht anmerken zu lassen.
„Du hast immer so deutlich gemacht, dass du denkst, dass aus Freundschaft nicht Liebe werden sollte. Ich wollte es dir sagen, ehrlich. Ich hatte sogar Pläne, wie ich es am besten anstellen könnte, aber dann kam mir Flourite dazwischen und er hatte natürlich die besseren Startbedingungen.“, gab er zu.
„Moment, Moment. Du hast mich schon geliebt, bevor ich Flourite überhaupt kannte?“ Ich hielt mich vorsichtshalber an der Gartenmauer fest. In Anbetracht dessen, dass ich mir heute schon die Seele aus dem Leib gekotzt hatte, ging ich besser kein Risiko ein.
Seance bemerkte, wie ich mich festklammerte. Natürlich. Seance bemerkte fast alles. Deshalb war er so gut bei der Polizei und beim Erkunden von Grüften.
„Ist dir nicht gut?“, fragte er vorsichtig.
„Wie sollte es? Ich hab seit heute Morgen nichts mehr bei mir behalten, weil du dich so komisch verhalten hast und jetzt erzählst du mir, dass du mich seit Jahren liebst, ohne je einen Ton zu sagen! Wie soll mir da noch gut sein?“
„Shsh“, machte er und nahm mich sanft in die Arme. „Ganz ruhig. Ich bin da. Ich werde dir alles genau erzählen, wenn du willst. Komm, ich bring dich rein.“

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Eine halbe Stunde blieb mir, um mich zu erholen. Seance brachte schnell meine Koffer in mein Zimmer, verabschiedete sich dann mit einem flüchtigen Kuss und beeilte sich nach Hause zu kommen, um sich frisch zu machen. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass sich vor allem selbst sammeln wollte, bevor er mir alles erzählte. Ich stand einige Minuten einfach nur in der Mitte meines Zimmers und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Schließlich lenkte mich ab, in dem ich mir überlegte, wie ich mein Zimmer umgestalten wollte, sobald ich Zeit dazu fand. Dann ging ich in die Küche, um nach Zwieback zu suchen. Ich hatte mir überlegt, dass ich meinem Magen besser etwas leicht Verdauliches geben sollte, bevor ich wieder mit normalem Essen anfing.

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Ich war beim vierten Zwieback, als Seance wieder vor der Tür stand. Er hatte sich geduscht und umgezogen und wirkte alles in allem wieder recht ruhig. Nachdem wir es uns auf der Couch im Wohnzimmer bequem gemacht hatten, sah ich ihn erwartungsvoll an, während ich unablässig Zwieback kaute. Endlich hatte ich etwas gefunden, das ich bei mir behielt. Er nahm sich auch einen, wohl eher, um seinen Händen etwas zu tun zu geben. Dann sah er versonnen auf den schwarzen Fernsehbildschirm.
„Wusstest du, dass du und Flourite öfters im Ausland im Fernsehen zu sehen wart?“, fragte er schließlich.
„Tatsächlich?“, gab ich verwundert zurück.
„Du bist ziemlich berühmt. Oder vielleicht eher deine Filmmusik. Wann immer eine Premiere von einem eurer gemeinsamen Filmproduktionen war, hat man euch in den Boulevardnachrichten gesehen. Ich hab mich manchmal fast verfolgt gefühlt, wenn ich nur kurz in einen Imbissladen wollte, und man im Fernsehen mal wieder dein Gesicht sah. Es war nicht leicht, dich ständig an seiner Seite zu sehen, aber irgendwie habe ich es auch gemocht. Ich wusste dann, dass du gesund und glücklich warst und das war schließlich das Wichtigste für mich. Obwohl es mir natürlich lieber gewesen wäre, wenn ich statt Flourite dort zu sehen gewesen wäre.“, sinnierte er und fügte dann mit einem Seitenblick auf mich zu: „Nicht, um mich in deinem Ruhm zu sonnen. Dazu hätte ich nur in einer Kneipe mal erwähnen müssen, dass ich mit dir zur Schule gegangen bin. Aber dann wäre ich von früh bis spät mit Fragen über dich bestürmt worden und das wollte ich vermeiden. Es war so schon schwer genug, dich zu vergessen und das wollte ich schließlich. Dich vergessen und aufhören, dich zu lieben. Beides ist mir nicht gelungen. Im Gegenteil. Je länger ich fort war, desto schlimmer wurde die Sehnsucht. Ich hab versucht, sie durch meine Jagd nach Abenteuern zu ersticken. Doch jedesmal, wenn ich irgendetwas Neues entdeckte, ein überwältigendes Bauwerk zum Beispiel, hab ich mir gewünscht, du würdest mit mir zusammen davor stehen. Insofern war mein Vorschlag, dich mit nach Ägypten zu nehmen nicht ganz uneigennützig.“ Er grinste mich zufrieden an.
„Hast du es geplant?“, fragte ich mit großen Augen.
„Was geplant?“
„Letzte Nacht. Du weißt schon, das im Zelt.“, druckste ich herum.
„Hast du Angst der Sache einen Namen zu geben?“, neckte er. „Man sollte meinen, dass es für dich weniger peinlich ist, nachdem du mit Flou...“ Er unterbrach sich, atmete kurz tief durch und sagte dann so ruhig wie gewöhnlich: „Nein, ich habe es nicht geplant. Natürlich hatte ich schon lange entsprechende Wunschträume, aber nie hätte ich mir träumen lassen, dass es soweit kommen würde.“
„Warum hast du es dann getan?“, wollte ich wissen.
„Ich bin ein Simo.“, antwortete er schlicht. „Ich hab einfach nicht mehr widerstehen können. Ich glaube, du weißt gar nicht, wie attraktiv du bist. Mir war spätestens seit unserem Abschlussball klar, dass es für mich keine schönere Sima gibt.“
Seine Worte rieselten mir mit einem wohligen Schauer, den Rücken hinab. Ich war mir sicher, dass ich nicht glücklicher sein konnte, als in diesem Moment. „Also hast du dich an unserem Abschlussball in mich verliebt?“, brachte ich hervor, während ich mich nur zu gut daran erinnerte, dass das genau Heavens Absicht gewesen war, als sie mich damals zurechtmachte.
„Zumindest ist es mir da klar geworden.“, meinte er zögernd. „Es war seltsamerweise keine Überraschung für mich. Als hätte ich es insgeheim erwartet. Ich hab mehrfach am Abend versucht, dir zu sagen, was ich fühlte, aber jedesmal, wenn ich wieder den Mut gefunden hatte, wurden wir unterbrochen. Danach war auch nie der richtige Zeitpunkt. Erst starb dein Vater, dann lerntest du Flourite kennen. Für den Abend, an dem du ihn kennen gelernt hast, hatte ich eigentlich einen romantischen Strandspaziergang mit dir geplant, um dir näher zu kommen und vielleicht meine Gefühle zu gestehen. Aber es kam mir einfach nicht mehr richtig vor, nachdem du plötzlich so viel Interesse an Flourite zeigtest.“
„Es tut mir Leid, dass du so viel wegen mir leiden musstest.“, sagte ich schließlich leise. „Ich hab es einfach nicht bemerkt. Du warst für mich immer nur mein bester Freund und ich war so überzeugt davon, dass man Freundschaft und Liebe strikt trennen sollte, dass ich es mir nie eingestanden hätte, wenn ich mich damals in dich verliebt hätte. Obwohl das vermutlich für uns beide schmerzfreier gewesen wäre.“
„Wir werden nie wissen, ob wir glücklicher gewesen wären. Es hätte auch gut sein können, dass wir uns nach ein paar Monaten getrennt hätten, vielleicht, weil wir noch zu unreif für eine Beziehung gewesen wären. Und dann hättest du völlig Recht gehabt, dass wir es besser hätten sein lassen sollen und Freunde hätten bleiben sollen.“
Ich biss von einem weiteren Zwieback ab. Ich wusste schon gar nicht mehr, der wievielte es war. Die Packung war jedenfalls schon deutlich leerer. „Denkst du...“, fragte ich zögernd, „Denkst du, dass wir heute eine glückliche Beziehung führen könnten?“
„Oh...hm...tja...äh.“, machte er, wenig intelligent und wirkte plötzlich wieder ganz nervös. „Das kommt drauf an, ob... naja... ähm...“ Er brach ab, als er bemerkte, dass er nur unzusammenhängende Worte stammelte. Er atmete erneut tief durch und es beruhigte ihn wie vorhin schon. Dann sah er mir fest in die Augen. „Liebst du mich?“

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Beitrag  singingmiri Do Aug 23, 2012 1:02 pm

Kapitel 12

Ich brauchte eine Weile, bis es mir gelang, auf Seance Frage zu antworten. Ich wusste nicht, ob man gleich von Liebe sprechen konnte, nur weil ich seit unserer gemeinsamen Nacht im Zelt eindeutig Verliebtheitsgefühle für ihn entwickelt hatte. Ein Leben ohne Seance konnte ich mir allerdings nicht vorstellen und das hieß, dass er für mich zu den wichtigsten Sims in meinem Leben gehörte. Ich sagte ihm all das, und er antwortete mit einem Strahlen, als hätte ich ihm gerade die schönste Liebeserklärung gemacht, dass das schon mehr sei, als er in den letzten Jahren zu hoffen gewagt habe. Wir kamen darin überein, dass wir es langsam angehen würden, auch wenn wir bereits miteinander geschlafen hatten.
Ich erzählte Heaven am nächsten Morgen davon. Sie strahlte und sagte nur: „Ich hab dir ja gesagt, du würdest mir noch dankbar sein!“, bevor sie mich fest in die Arme nahm und drückte. „Ich bin so froh, dass du endlich dein Glück gefunden hast.“, meinte sie immer und immer wieder. Dann wirbelte sie davon, um einen ihren Pressetermine wahrzunehmen.

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Ein paar Wochen vergingen und ich war die ganze Zeit furchtbar glücklich. Seance machte mich glücklich. Dass ich ihn liebte, war für mich nicht mehr länger eine Frage. Nicht, weil er für mich einfach alles tun würde, nicht, weil er mich immer wieder mit kleinen Aufmerksamkeiten überraschte, sondern einfach, weil er er war, und weil ich bei ihm ich sein konnte, kurzweil es keinen besseren Freund und Partner für mich hätte geben können. Ich blühte regelrecht auf. Und nicht nur das. Ich konnte endlich wieder anfangen zu komponieren. Ich verbrachte viele Stunden alleine am Strand, nur mit meinem E-Piano, um Melodien zu schreiben, die zum Meer passten. Meistens tat ich es, während Seance arbeitete. Er war wieder in seinen alten Job als Polizist zurückgekehrt und musste daher meist morgens arbeiten. Uns blieben oft nur wenige Stunden am Tag zusammen, aber die ließen wir uns nicht nehmen.

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Zwar wohnte Seance offiziell noch bei seinen Eltern, aber tatsächlich verbrachte er dort herzlich wenig Zeit. Er schlief bei mir, nahm die meisten Mahlzeiten mit uns ein und verbrachte jede Minute, in der wir beiden nicht arbeiteten, mit mir. In der Zeit, in der ich arbeitete, war er oft in der Stadt unterwegs oder bespaßte seine kleine Nichte Honey, deren Haut genauso violett war, wie die ihrer Mutter, aber einen eindeutig türkisen Flaum auf dem Kopf hatte. Ich selbst hatte wenig Interesse daran, sie mir selbst anzusehen, zumal ich auf Syringa schon länger nicht mehr gut zu Sprechen war. Eines abends kam ich mit mehreren großen Neuigkeiten nach Hause und suchte sofort Seance auf, um sie ihm mitzuteilen. Es war ziemlich ruhig im Haus, seitdem Silver mit Illusion ausgezogen war und Heaven fast jeden Abend Konzerte überall auf der Welt gab. Parsley und Mum schliefen meistens schon, wenn ich von der Arbeit nach Hause kam. Aber ich wollte sowieso, dass Seance zuerst davon erfuhr.
„Stell dir vor, was passiert ist.“, fing ich an und schloss meine Zimmertür schwungvoll. Seance lag schon in seinen Schlafshorts ein Buch lesend auf dem Bett. „Ich habe endlich einen neuen Auftrag für Filmmusik.“
„Tatsächlich. Das ist ja wundervoll.“, freute er sich und stand auf, um mich in die Arme zu nehmen. „Wie kommt das so plötzlich.“
„Einer der Filmproduzenten hat sich an mich erinnert und sich gefragt, weshalb man so lange nichts mehr von mir gehört hat. Und er hat ein Projekt am Laufen und will, dass ich die Musik dazu schreibe.“, strahlte ich.

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Ich ließ mich glücklich aufs Sofa plumpsen und zog meinen Freund mit hinunter.
„Ich hab noch eine Neuigkeit.“, sagte ich mit einem Lächeln.
„Ich bin neugierig.“, meinte er, musste aber vor Müdigkeit gähnen. Wahrscheinlich war er wieder wach geblieben, um mir noch eine gute Nacht wünschen zu können, statt zeitig schlafen zu gehen, wo er doch so früh aufstehen musste. Ich beschloss, es daher kurz zu machen.
„Ich bin schwanger.“, verkündete ich.
„Wirklich?“, fragte er und riss die Augen auf. Die Müdigkeit schien wie weggeblasen. „Aber wir waren doch immer so vorsichtig.“
„Bis auf das eine Mal im Zelt.“, bemerkte ich trocken. „Ich war heute morgen beim Arzt und er meint, das müsse auch in etwa der Zeitpunkt gewesen sein, als ich schwanger wurde.“
Statt zu antworten, drückte Seance mich ganz fest und küsste meinen Hals vor Freude. „Ich freu mich so. Ich wollte immer, dass du die Mutter meiner Kinder wirst, auch wenn das alles sehr überraschend ist.“, strahlte er nun kaum weniger als ich. „Was hältst du davon, dass ich jetzt richtig einziehe? Ich meine, immerhin werden wir bald eine kleine Familie sein.“

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Natürlich wollte ich, dass er bei mir wohnte. Es würde ohnehin kaum noch einen Unterschied machen, aber dennoch freute ich mich wahnsinnig darüber. Mum war auch begeistert. Sie fand meine Partnerwahl diesmal ganz ausgezeichnet und die Aussicht auf weitere Enkelkinder, machte sie geradezu enthusiastisch. Noch mehr freute sie sich, als ich eines Tages verkündete, dass wir Zwillinge erwarteten.

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Mum sollte die Zwillinge jedoch nie erleben. An einem Nachmittag im letzten Drittel meiner Schwangerschaft, als sie gerade Parsley füttern wollte, starb sie. Von Parsleys Weinen angelockt, kam ich ebenfalls ins Kinderzimmer und wurde so Zeugin von Mums letzten Momenten.

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Beitrag  singingmiri So Aug 26, 2012 1:39 pm

Kapitel 13

Die Aufregung und die vielen Dinge, die zu Mums Bestattung erledigt werden mussten, waren wohl zu viel für mich. Ein paar Tage nach der Beerdigung, kam ich abends nach einem Besuch bei Logan und Shiraz anlässlich Mischkas 18. Geburtstag nach Hause. Ich schloss gerade die Haustür auf, als mich die erste Wehe durchzuckte. Ich keuchte erschrocken. So schmerzhaft hatte ich es mir nicht vorgestellt. Ich stolperte zur Tür rein.
„Seance!“, schrie ich ins Treppenhaus. Er tauchte kurz darauf am Treppenabsatz auf. Er brauchte nicht lange, um zu begreifen, weshalb ich mir mit schmerzverzogenem Gesicht den Bauch hielt.
„Die Babys kommen?“, fragte er trotzdem wenig intelligent, dann fasste er sich. „Ich fahr dich ins Krankenhaus.“
„Zu spät.“, keuchte ich. Ich wusste instinktiv, dass es schon fast vorbei war. „Hol die Hebamme! Ins Krankenhaus schaff ich es nicht mehr!“ Ich machte Anstalten die Treppe hochzugehen, um mich ins Schlafzimmer zu legen. Seance half mir für sorglich hinauf uns ins Bett. Dann rief er die Hebamme an. Sie versprach, so schnell wie möglich zu kommen und dennoch kam sie zu spät. Bis sie ankam, hatte ich meine Zwillinge längst zur Welt gebracht. Es waren zwei tiefviolette Mädchen, kahlköpfig und kaum zu unterscheiden. Sie waren etwas zu früh zur Welt gekommen, daher fürchtete ich, es könne irgendetwas nicht in Ordnung sein. Die Hebamme beruhigte mich aber, dass Zwillinge oft zu früh zur Welt kämen und dass mit meinem Mädchen alles Ordnung sei.

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In den ersten Tagen hatten wir noch unsere liebe Not, Aubergine und Zarzamora* auseinander zu halten. Wir entdeckten jedoch, nachdem wir ihnen stundenlang nur beim Schlafen zugeschaut hatten, dass es doch kleine Unterschiede gab.

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Es wurde noch einfacher, sie zu unterscheiden, als die beiden, schneller als erwartet, anfingen herumzukrabbeln und ihre ersten Worte zu brabbeln. Zarzamora hatte meine blauen Haare geerbt, dafür aber Seance Augenfarbe. Aubergines Haare waren violett wie die ihres Großvaters, aber dafür hatte sie die blauen Augen meines Vaters.

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In den ersten beiden Lebensjahren der Zwillinge waren wir quasi am rotieren. Seance arbeitete vormittags und konnte mir nur nachmittags beistehen, obwohl er dann meistens schon recht müde war. Heaven war auch keine große Hilfe. Da sie mittlerweile fast jeden Abend einen Auftritt hatte und tagsüber diverse Pressetermine wahrnehmen musste, blieb ihr kaum Zeit, sich mal um Parsley zu kümmern. Der war glücklicherweise bereits im Schulalter und brauchte nicht mehr soviel Aufmerksamkeit, wie die beiden Mädchen. Dennoch war es Seance und mir überlassen, ihn abends rechtzeitig ins Bett zu schicken und zu überwachen, dass er seine Hausaufgaben ordentlich erledigte.

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*Zarzamora ist ein spanische Wort für Brombeere
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Beitrag  singingmiri So Aug 26, 2012 1:45 pm

Als mein Mutterschutz vorbei war und ich wieder arbeiten ging, war es mit gemeinsamer Zeit mit Seance entgültig vorbei. Er arbeitete morgens, ich ab mittags. Ich kümmerte mich morgens um die Zwillinge, er nachmittags um alle drei. Abends brachten wir die drei Kinder gemeinsam zu Bett um dann selbst meistens totmüde ins Bett zu fallen, ohne auch nur auf die Idee zu kommen, vorher ein wenig zu kuscheln oder sich zu unterhalten, wie es noch während meiner Schwangerschaft der Fall gewesen war. So freute ich mich über die Maßen, als Seance mich eines Abends einlud, mit ihm am Strand spazieren zu gehen, um mal etwas anderes als Babygebrüll zu hören, sondern nur das sanfte Rauschen des Meeres. Er hatte es irgendwie fertig gebracht, Heaven dazu zu bewegen, an diesem Abend kein Konzert zu geben und sich zur Abwechslung mal selbst um ihren Sohn zu kümmern und auf unsere Töchter zu achten. Schließlich taten wir dasselbe mit ihrem Sohn Abend für Abend. Ich konnte mir vorstellen, dass es nicht leicht gewesen war, Heaven zu dieser Gefälligkeit zu überreden. In den letzten Jahren hatte sie das Verhalten einer Diva entwickelt und ob sie anderen Sims einen Wunsch erfüllte, war, um es vorsichtig auszudrücken, eine Frage des richtigen Timings. Ob nun wegen des guten Timings oder ob Seance' Argumente ihren Egoismus durchdrungen hatten, jedenfalls brachten wir an diesem Abend gut gelaunt Zarzamora und Aubergine ins Bett und machten uns auf den Weg zum Strand. Ich fragte Seance nicht, wie er es angestellt hatte, Heaven als Babysitter zu gewinnen, denn ich wollte mir den Abend nicht mit möglichen Diva-Geschichten über meine Schwester verderben lassen. Vielmehr wollte ich genießen, dass ich endlich mal wieder meinen Freund nur für mich hatte und wir Arm in Arm durch den Sand spazieren konnten und ich mein geliebtes Meer sehen konnte. Ich war viel zu selten hier.

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Über dem Meer ging die Sonne gerade unter. Wir blieben stehen und beobachteten den Sonnenuntergang ohne ein Wort zu sagen. Dann zog Seance mich in seine Arme und wir versanken in einem langen und intensiven Kuss.

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Als wir uns wieder voneinander lösten, war am Horizont nur noch ein schwacher violetter Schimmer zu sehen. Es war beinahe Nacht. Seance sah mich mal wieder seltsam an. Ich hatte mittlerweile gelernt, dass nach so einem Blick meistens etwas romantisches folgte und lächelte erwartungsfroh. Was er tat, überstieg meine Vorstellungskraft allerdings. Er sank auf die Knie und fragte: „Oceana, willst du mich heiraten?“ Ganz ohne große Liebeserklärung vorweg und ohne lange um den heißen Brei herum zu reden. Er musste mir nicht sagen, was er fühlte, denn ich wusste es bereits. Nun, ich hatte seit der Geburt der Zwillinge nicht besonders viel Zeit gehabt, mir über eine mögliche Heirat Gedanken zu machen. Aber natürlich wollte ich den Vater meiner Kinder heiraten!

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Seance steckte mir den Ring an, den er mir entgegen gehalten hatte. Er war wunderschön und funkelte selbst in dem schwachen Licht noch. Wann er zwischen Arbeit und Babypflege diesen Ring organisiert hatte, konnte ich mir nicht erklären, aber wen interessierte das in diesem Moment!? Ich war verlobt mit dem besten Simo, den ich mir vorstellen konnte! Und diesmal würde ich wirklich heiraten!

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Beitrag  singingmiri Fr Aug 31, 2012 5:18 pm

Kapitel 14

Die Hochzeit fand bald darauf in unserem Garten statt. Heaven hatte es sich nicht nehmen lassen, eine große Party zu veranstalten. Und so waren fast die ganze Familie und unsere Freunde anwesend.

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Im Laufe der Feier vekündeten Heaven und Forest, dass sie ebenfalls bald heiraten wollten. Meine Schwester hatte dem Vater ihres Sohnes einen Antrag gemacht und er ihn freudestrahlend angenommen. Sie wollten noch vor der Hochzeit zusammen ziehen. Das hieß, dass Seance und ich mit unserer Familie bald alleine im Haus waren.

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Unsere Flitterwochen verbrachten wir wenig romantisch Zuhause mit unseren Kindern. Wir hatten uns gegen eine Hochzeitsreise entschieden, da wir unsere Kleinen nicht mit Heaven alleine lassen wollten, zumal meine Schwester einen gut gefüllten Terminplan hatte, auch ohne Babysitting.

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Völlig überraschend brachte Akina erneut Nachwuchs zur Welt. Diesmal bekam sie gleich drei kleine Kätzchen. Akiko, Misaki und Chinatsu nannten wir die drei Fellknäuel.

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Fünf Katzen waren jedoch eindeutig zuviel für unseren Haushalt. Also trennten wir uns schweren Herzens von Momoko und gaben sie Syringa. Seance Schwester hatte sich immer schon eine Katze aus unserer Zucht gewünscht, und auch wenn ich mit ihr nicht gerade ein herzliches Verhältnis pflegte, wusste ich doch, dass Momoko es bei ihr gut haben würde. Zwei von den drei neugeborenen Kätzchen – Chinatsu und Misaki – verteilte ich in der Verwandtschaft, so dass nur noch Akiko übrig blieb.

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Aubergine und Zarzamora wurden immer selbstständiger. Bald mussten wir nicht mehr den ganzen Tag mit ihnen in einem Raum sein, sondern konnten sie getrost ein paar Stunden zusammen spielen lassen.

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Die nun neu gewonnene Zeit nutzen Seance und ich, um die lange fällige Renovierung des Hauses zu planen. Jetzt, da Heaven und Parsley ausgezogen waren, hatten wir frei Hand und mussten keine Rücksicht auf andere Geschmäcker nehmen. Außerdem kamen Zarzamora und Aubergine bald ins Schulalter und brauchten neue Zimmer. Also beschlossen wir, das Haus von oben bis unten neu zu gestalten.

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Beitrag  singingmiri Sa Sep 01, 2012 3:35 pm

Kapitel 15

Als die Zwillinge eingeschult wurden, stellte ich fest, dass ich erneut schwanger war. Seance war so aufgeregt, als wäre es mein Erstes und nervte mich bald damit, dass er andauernd an meinem Bauch horchen wollte. Zumal sein verhalten irgendwie auf die Zwillinge abfärbte, die auch ständig ihren Kopf an meinen geschwollenen Bauch legen wollten und begeistert quiekten, wenn das Baby trat.

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Jetzt, wo Zarzamora und Aubergine, oder Mora und Ginny, wie sie nun genannt werden wollten, zur Schule gingen, vielen die kleinen Unterschiede zwischen ihnen immer mehr auf. Mora war eher der sportliche Typ. Sie erbrachte in allen sportlichen Disziplinen hervorragende Leistungen. In Sport war sie Klassenbeste. Wenn sie nicht in der Schule war, besuchte sie meistens Klassenkameraden, ging ins Schwimmbad oder streifte durch die Natur. Meistens mussten wir sie abends ermahnen, ihre Hausaufgaben zu erledigen, egal, wie müde sie war.

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Aubergine dagegen war eher der häusliche Typ. Sie kam nach der Schule meist sofort nach Hause, erledigte ihre Aufgaben und spielte danach mit ihren Puppen oder mit ihrem Spielzeugherd, für den sie eine besondere Vorliebe hegte. Sie liebte es zu Backen. Ihre Muffins waren köstlich.

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Bei aller Sanftheit, die sie normalerweise an den Tag legte, sollte man sie dennoch nicht unterschätzen. Wenn sie gelegentlich Freunde nach Hause brachte, lieferte sie sich mit ihnen ausgelassene Kissenschlachten und wilde Fangspiele.

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Beitrag  singingmiri Sa Sep 01, 2012 3:46 pm

Eines nachts erwachte ich von einem stechenden Schmerz im Unterleib. „Das Baby kommt!“, dachte ich und weckte Seance. Er war sofort hellwach und sprang aus dem Bett, während ich mich ebenfalls langsam erhob. Ich wollte mir gerade meine Kleider anziehen, als wir ein merkwürdiges Geräusch von unten hörten. Seance legte den Finger an die Lippen und ging zum Fenster, um hinauszuspähen. „Dieser Hund!“, knurrte er und griff nach seinem Handy. Ich begriff überhaupt nichts, während er eine Nummer wählte, die, wie sich kurz darauf herausstellte, der Polizei gehörte. Während er seinen Kollegen mitteilte, dass sich ein Dieb an unseren Autos zu schaffen machte, und Verstärkung von ihnen anforderte, weil er mich ins Krankenhaus fahren müsse, zog ich mich mit zitternden Fingern an. Das hatte gerade noch gefehlt! Ausgerechnet in dieser Nacht, in der ich Wehen bekam, musste hier ein Dieb auftauchen und ich musste meine armen Zwillinge allein lassen! Zu dumm, dass Heaven gerade selbst Mutter eines kleines Mädchens namens Zanah geworden war und nicht kommen konnte, um meine Mädchen zu beschützen.
„Shsh.“, machte Seance neben mir und reichte mir ein Taschentuch. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich weinte. „Sie sind gleich da. Schaffst du es noch ins Krankenhaus?“
Ich nickte und schniefte in mein Taschentuch. „Tangaro war in der Polizeistation, als ich angerufen habe. Er kommt auch her. Er wird dafür sorgen, dass es Mora und Ginny gut geht. Mach dir keine Sorgen.“, beruhigte er mich. Ich wurde augenblicklich ruhig. Tangaro war ein hochrangiger Polizist und mein Bruder. Wenn er sich der Sache annahm, konnte ich sicher sein, dass meinen Töchtern nichts geschah.

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Der Spuk war schnell vorbei. Noch während die Diebin (der Dieb stellte sich bald als Frau heraus) an meinem Auto zu schaffen machte, um es zu stehlen, brauste ein Streifenwagen heran und zwei Polizisten stiegen aus. Nachdem sie die Diebin dingfest gemacht hatten, bewachte der eine ihre Gefangene und Tangaro übernahm es, das Haus zu inspizieren. Mich schickte er sofort ins Krankenhaus und Seance versprach nachzukommen, sobald die Diebin abgeführt war.

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Nach dieser turbulenten und aufregenden Nacht, kehrten Seance und ich abgespannt mit unserem kleinen Sohn Indigo zurück.

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Indigo fing gerade an zu Krabbeln, als ich meine dritte Schwangerschaft feststellte. Weil mir die Schwangerschaft mehr zusetzte, als alle vorigen, musste sich Seance nun überwiegend allein um Indigo kümmern. Nach der Hälfte der Schwangerschaft verkündete ich Seance, dass ich nie wieder schwanger werden wollte, wenn dieses Kind erstmal draußen war. Ich wurde langsam zu alt und diese Schwangerschaft war schon unerträglich.

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Trotzdem feierten wir den Geburtstag der Zwillinge gebührend. Nun wurden meine Töchter schon Teenager. Es war wirklich viel Zeit vergangen, seit Seance und ich zusammengekommen waren, wie mir plötzlich klar wurde.

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Mora und Ginny nahmen mir in den letzten Monaten der Schwangerschaft eine Menge ab. Ob es nun darum ging, sich mit Indigo zu beschäftigen...

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… oder um Hausarbeit. Sie waren immer zur Stelle. Aubergine ging sogar so weit, das Gemüsebeet wieder zu bepflanzen. Ihr machte das Kochen jede Menge Spaß und mit frischen Gemüse aus dem Garten schmeckte es noch viel besser.

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Nicht lange nach dem Geburtstag der Zwillinge, brachte ich ein kleines Mädchen zur Welt. Wir nannten sie Iris. Sie hatte eindeutig meine Haut und meine Augen, aber die Haare musste sie von meiner Mutter haben. Von Seance schien sie recht wenig geerbt zu haben. Nicht lange, und meine Kinder würden selbst erwachsen werden und das Nest verlassen. Wie ihr Leben wohl verlaufen würde?

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Beitrag  singingmiri Mo Okt 01, 2012 7:20 pm

Prolog

„Begrüßt mit mir unser nächstes Talent! Morasenna!“, tönte mir die Stimme den Moderators in den Ohren und schon machten sich meine Beine von alleine auf den Weg auf die Bühne. Hier war ich auf meinem allerersten richtigen Auftritt. Natürlich beherrschte ich mein Repertoire sicher, aber trotzdem war ich krank vor Nervosität. Was, wenn ich versagte? Dann konnte ich mich nie wieder in der Öffentlichkeit blicken lassen. Was um alles in der Welt hatte ich mir dabei gedacht, als ich vor ein paar Tagen zugesagt hatte, auf dem SimFest als Akrobatin aufzutreten? Ich musste komplett wahnsinnig gewesen sein! Oder zu geschmeichelt darüber, dass man mich für so talentiert hielt, dass ich vor größerem Publikum auftreten könnte. Aber nun war es zu spät, um noch einen Rückzieher zu machen. Das wäre ja noch peinlicher! Nein, ich musste da jetzt durch und das Beste draus machen. Was doch alles passieren konnte, wenn man sich aus Langeweile entschied, etwas Verrücktes zu tun.

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Angefangen hatte alles damit, dass ich nach unserem Schulabschluss nichts zu tun hatte. Ginny, meine Zwillingsschwester, hatte sich ganz die zuverlässige, reife Sima, die sie nunmal war, ohne zu Zögern im Bistro beworben und arbeitete dort jetzt als Küchenmädchen. Ich hatte weder Lust im Bistro zu arbeiten, noch in einem Büro oder im Theater. Eine Karriere als Sportlerin kam für mich ebenfalls nicht in Frage, obwohl ich eigentlich sehr gerne Sport trieb. Und so breitete sich schon in den ersten Tagen nach meinen Schulabschluss vor mir eine gähnende Leere aus. Tagsüber hatte ich im Haus nur Gesellschaft von den Katzen und dem Hausmädchen. Meine Eltern und Ginny arbeiteten, meine jüngeren Geschwister gingen zur Schule. Und so belustigend es auch sein konnte, die Katzen zu beobachten, wenn man das einen Tag lang getan hatte, hatte man genug davon.

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So kam es, dass ich Tag für Tag in den Park joggte und den Tag dort verbrachte, abends heimjoggte und nachts die Clubs unsicher machte. Und eines Tages, als ich mal wieder oben im Spielhaus saß, wo mich keiner sah, aber ich dafür jeden, kam ich auf die Idee für Trinkgeld zu Jonglieren. Ich hatte Jonglieren in der Schule gelernt und ein gewisses Talent bewiesen. Kaum hatte der Gedanke in meinem Kopf Gestalt angenommen, schon war ich auf den Beinen und rannte zurück nach Hause, schnappte mir meine Keulen und flitzte mit dem Rad zurück in den Park. Meine Jongliertricks kamen gut an bei den Rentnern, die tagsüber den Park bevölkerten und sie gaben reichlich Trinkgeld. Beflügelt von diesem Erfolg, kaufte ich von dem eingenommenen Geld Messer und Fackeln, die ich Jonglieren konnte. Am nächsten Tag kam ich wieder und nahm wieder eine Menge Geld ein. Im laufe der Zeit erweiterte ich mein Repertoire um ein paar Pantomimische Einlagen, legte mir ein Kostüm zu und hatte bald ein festes Publikum. Gelegentlich ging ich auch in einen der kleineren Parks, um neue Zuschauer zu gewinnen, aber meistens trat im großen Park auf. Meinen Eltern sagte ich zunächst nichts davon. Ich hatte das ungute Gefühl, dass es ihnen nicht gefallen würde und das mit dem Jonglieren war nicht so ernst. Ich wollte es nur solange machen, bis ich wusste, was ich arbeiten wollte.

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Es machte mir jedoch soviel Spaß, dass ich dazu überging selbst Zuhause noch dafür zu trainieren. Außerdem konnte man das Trinkgeld allmählich als Einkommen betrachten. Die Rentner waren wirklich sehr großzügig oder wussten nicht wohin mit ihrem Geld. Nach zwei Wochen nahm ich für ein paar Stunden Jonglieren und Pantomime bereits dreistellige Summen ein. Darum teilte ich meinen Eltern mit, dass ich im Park für Trinkgeld aufträte, bis mir etwas besseres einfiele. Sie nahmen es erstaunlich locker auf. Vermutlich waren sie froh, dass ich überhaupt Geld dafür verlangte.

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Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich es mit meinen Jonglierkünsten auf eine Bühne schaffen würde. Eines Abends berichtete Aubergine mir, als ich mein Fahrrad vor dem Haus parkte (mit dem ganzen Kram, den ich mittlerweile täglich in den Park schleppte, konnte ich das mit dem Joggen natürlich vergessen), dass meine Auftritte in aller Munde seien.
„Ein paar von meinen Kollegen haben mich auf dich angesprochen und an einem Tisch saßen Gäste, die dich gerade im Park gesehen haben. Ich hab gehört, wie sie sich über jede spektakuläre Bewegung unterhalten haben. Deine Fackeln kommen ziemlich gut an, glaube ich. Ich bin stolz auf dich.“
Ich fühlte mich geschmeichelt. Mir war bisher nicht bewusst, dass meine Vorführungen so bekannt waren. Es verging nicht viel Zeit, bis ich eines Tages, als ich gerade eine Pause zwischen meinen Vorführungen machte, von einem Simo angesprochen wurde, der sich als Eigentümer den Kaffeehauses herausstellte. Er lud mich ein, bei dem SimFest, das auf seiner Bühne in ein paar Tagen stattfinden sollte, aufzutreten. Ich sagte sofort zu – wie üblich ohne zu überlegen. Weshalb ich nun hier war. Zum ersten Mal auf einer Bühne mit richtigem Publikum. Meine anfängliche Nervosität legte sich, sobald ich mich auf meine Keulen konzentrierte und ich vergaß meine Zuschauer. Ich führte die beliebteste Pantomime vor, die ich beherrschte: Gefangen in einer Kiste. Das kam immer gut an. Ich jonglierte mit brennenden Fackeln und großen Messern und ich führte einige ganz neue akrobatische Übungen durch, die ich extra für diesen Auftritt einstudiert hatte. Mit großem Erfolg. Ich gewann sogar den ersten Preis des SimFests. Vielleicht würde ich nun doch häufiger auf Bühnen auftreten, dachte ich, als ich glücklich den Preis entgegen nahm.

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Zuletzt von singingmiri am Do Sep 29, 2016 6:11 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  singingmiri Mi Okt 03, 2012 12:09 pm

Kapitel 1

„Lecker.“, mampfte ich. „Ich muss Ginny unbedingt für diesen Burger loben.“
„Du weißt, dass sie dafür höchstwahrscheinlich nicht verantwortlich ist?“, fragte meine Mutter belustigt.
„Aber sie weiß, an wen sie das Lob weitergeben muss.“, grinste ich und wischte mir den Mund ab. „Aber du hast mir immer noch nicht verraten, warum du mich hier eingeladen hast.“
Meine Mutter schwieg. Das bedeutete wohl nichts Gutes. Hatte sie mich deswegen zum Essen eingeladen, um mich milde zu stimmen?
„Ich weiß, dass du das vielleicht nicht gerne hörst.“, begann sie schließlich. Aha. Wusste ich es doch! „Aber denkst du nicht, dass du dir langsam doch einen Job suchen solltest?“
Ich verdrehte die Augen. „Ach, Mama, ich verdiene doch mittlerweile ganz gut an meinen gelegentlichen Auftritten. Und es macht mir soviel Spaß. Es wäre doch schade, wenn ich das aufgeben würde. Ehrlich mir reicht das, was ich verdiene!“
„Jetzt vielleicht noch. Aber das wird vielleicht nicht immer so bleiben. Stell dir vor, du verletzt dich bei diesen akrobatischen Übungen und kannst nicht mehr auftreten. Womit willst du dann dein Geld verdienen?“
„Ich bin mir sicher, ich würde etwas finden.“, antwortete ich betont sorglos. „Wenn ich mich verletzen sollte, oder irgendetwas schief geht, kann ich mir doch immer noch etwas Ungefährlicheres suchen.“
„Hm.“, machte meine Mutter verstimmt und sah plötzlich sehr alt aus. Es erschreckte mich. Bisher war mir nicht bewusst gewesen, wie sehr sie in letzter Zeit gealtert war.
„Mama, was ist los? Sag es mir einfach. Ich werde nicht sauer, ich verspreche es.“
Sie seufzte. „Ich vergesse manchmal, wie groß ihr geworden seid. Weißt du, dein Vater und ich haben uns überlegt, dass wir gerne in Rente gehen würden.“
Ich verschluckte mich an meinem letzten Bissen. „In Rente? Aber so alt seid ihr doch noch gar nicht!“, gab ich entsetzt von mir.
Sie lächelte mich ironisch an. „Danke für das Kompliment. Aber überleg mal. Für die Polizeiarbeit ist dein Vater längst zu alt und meine Ohren werden langsam schlechter. Ich werde nicht mehr lange dirigieren können, geschweige denn gute Musik schreiben. Außerdem wollen wir unseren Lebensabend zusammen genießen. Nur werden wir viel weniger verdienen und es bereitet uns Sorge, dass wir euch weniger zukommen lassen können als bisher.“
„Macht euch darum mal keine Sorgen. Erstens verdienen Ginny und ich mittlerweile ganz gut. Ich komme locker mit meinen Einnahmen aus. Und außerdem habt ihr doch auch noch die Einnahmen aus den Geschäften. Ihr habt doch mittlerweile an fast jedem Geschäft hier Anteile.“
Sie lächelte. „Das stimmt. Ich sehe nun, dass es weise war, Geld in Immobilien zu stecken. Zumal meine Erbin partout keinen richtigen Job annehmen will.“
Ich schnappte nach Luft. „Erbin?“, stammelte ich. „Wie... aber... was?“
„Dein Vater und ich haben uns dazu entschlossen, dich zur Erbin unseres Hauses zu machen.“, wiederholte meine Mutter ruhig. Sie hätte genauso gut vom Wetter reden können, wenn man den Inhalt ihrer Worte mal beiseite ließ.
„Warum das denn? Warum nicht Ginny? Oder Indigo? Oder Iris?“
„Iris ist noch zu jung. Indigo entwickelt langsam eine kleine neurotische Ader und ich denke, es wäre unklug ihm das Haus zu vermachen. Und Aubergine hängt nicht so sehr am Haus, wie du. Im Grunde wartet sie nur auf eine gute Gelegenheit, auszuziehen.“
„Ginny will ausziehen? Das hat sie mir gar nicht erzählt.“, gab ich verblüfft zurück.
„Vermutlich, weil sie noch nichts handfestes hat.“
„Typisch für sie.“, murmelte ich.
„Nun, das wollte ich dir nur sagen.“ Meine Mutter legte geschäftig das Besteck auf dem Teller zusammen und machte Anstalten aufzubrechen. „Du wirst das Haus und natürlich alle Anteile an Geschäften erben. Dafür bekommen deine Geschwister jeweils eine angemessene Summe. Sie wissen bereits Bescheid.“
„Du sagst es mir als Letztes?“, fragte ich entsetzt.
Meine Mutter setzte ein unschuldiges Grinsen auf. „Damit du dich nicht weigern kannst. Amüsier dich heute Abend noch gut.“

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'Amüsier dich noch gut.' Das war ja wohl nicht zu glauben! Erst schockte sie mich mit so einer Bekanntmachung und dann sollte ich noch einen unbeschwerten Abend genießen. Die Aussicht auf das Erbe sollte mich vermutlich in Hochstimmung versetzen. Im Moment jedoch übermannte mich eher die Angst vor der Verantwortung, die auf mich zukam. Naja, noch lebten meine Eltern und es gab keinen Grund, sich über ungelegte Eier zu sorgen. Besser setzte ich den Vorschlag meiner Mutter um und amüsierte mich. Die nächstgelegene Möglichkeit dazu, war die Karaokebar. Auch wenn mein Gesangstalent eher dürftig war, heiterte mich Karaoke immer auf. Ich ließ Ginny einen Gruß im Restaurant da und joggte querfeldein hinüber zur Karaokebar.

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Die Abkürzung über die Wiese kannte ich schon seit Jahren und ich fand den Weg mühelos, auch bei Nacht. Auf den letzten Metern legte ich noch einen schnellen Sprint ein, vorbei an den parkenden Autos und dann--- RUMMS! Ich lief gegen etwas Hartes, das außerdem laut „Autsch“, schrie. Ich sah auf und blickte in das ziemlich erzürntes Gesicht eines jungen Simos. „Kannst du nicht aufpassen?!“, schrie er und sammelte den Inhalt der Tüte, die er getragen hatte, ein. Orangen! Ich sprachlos. Nur weil ich gegen ihn gelaufen war und seine Orangen zu Boden gingen, musste er doch nicht gleich so einen Aufstand proben. Die waren schließlich nicht aus Glas! Also wirklich. Er hätte selbst aufpassen können! Und überhaupt, was stand er hier auch so versteckt im Dunkeln hinter den Autos, wo ihn keiner sehen konnte?
„Willst du dich nicht wenigstens entschuldigen?!“, fragte er verärgert, aber weniger laut und musterte mich abschätzig. „Nanu, wenn das nicht der kleine Clown aus dem Park ist.“, setzte er spöttisch hinzu, bevor ich antworten konnte.
Das schlug dem Fass den Boden aus. CLOWN! Das war ja wohl die Höhe! Meinen Lebensinhalt so herabzuwürdigen! Mein Dasein als Akrobat bedeutete mir fast alles. Na der konnte was erleben!

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„Das heißt Sie“, informierte ich ihn mit scheinbarer Ruhe, die, wie meine Familie wusste, nie Gutes verhieß. „Und wenn Sie meinen sie müssten hier im Dunkeln rumstehen, brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn man Sie übersieht und Ihnen Ihre hochheiligen Orangen runterfallen.“ Damit machte ich eine schnelle Bewegung und die Orangen landeten erneut auf dem Boden. Es hatte wirklich Vorteile, ein paar akrobatische Tricks drauf zu haben. Er hatte die Bewegung vermutlich kaum wahrgenommen, fluchte und bückte sich erneut nach seinen Orangen. Ich lachte ihn aus. „Oh, und übrigens,..“, teilte ich ihm hochnäsig mit. „Ich empfehle Ihnen dringend einen Besuch im Zirkus. Da bringt man Ihnen vielleicht den Unterschied zwischen Clown und Akrobat mit. Und wer weiß, vielleicht finden Sie ja dort Arbeit und müssen nicht mehr dumm in der Gegend herumstehen. Ich habe gehört, sie suchen noch einen Affen.“ Damit stolzierte ich triumphierend davon.

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Beitrag  singingmiri Fr Okt 05, 2012 6:00 pm

Kapitel 2

Am nächsten Morgen hatte ich die Beleidigung des Fremden schon fast wieder vergessen. Mein zweiter Auftritt auf der Parkbühne stand heute im Terminkalender. Der Besitzer des Parks hatte mich nach meinem ersten Auftritt vor einer Woche gefragt, ob ich einen regelmäßigen Termin haben wollte. Natürlich hatte ich nichts dagegen gehabt. Bestens gelaunt setzte ich mich an den Frühstückstisch. Indigo und Iris waren bereits auf dem Weg zur Schule und so frühstückte ich mich mit meinen Eltern und Aubergine, die Pfannkuchen gemacht hatte. Es war wirklich praktisch, eine angehende Köchin im Haus zu haben. Ich kaute genüsslich meinen Pfannkuchen, während Ginny erwähnte, vor der Arbeit noch im Garten zu arbeiten. Dann stand sie auf und ich war mit meinen Eltern allein.
„Hattest du einen schönen Abend?“, fragte meine Mutter freundlich.
„Mhm.“, machte ich, da ich gerade den Mund voller Pfannkuchen hatte. Ich schluckte meinen Bissen hinunter. „Köstlich. Was mache ich nur, wenn Ginny auszieht.“, seufzte ich und stand auf. Während ich meinen Teller zur Spüle hinüber trug, fragte meine Mutter: „Ist alles in Ordnung bei dir? Hast du über das nachgedacht, was ich dir gestern gesagt habe?“
„Natürlich.“
„Und?“
„Was und? Ich kann doch schlecht ablehnen, wenn ihr unbedingt mich als Erbin wollt.“, antwortete ich halb unwirsch, halb belustigt. „Auch wenn ich mich frage, ob das wirklich so klug von euch ist.“, setzte ich trocken hinzu.
„Ich denke, gerade weil du das sagst, bist du genau die Richtige dafür.“, grinste mein Vater und zwinkerte mir zu.
„Denkst du, du bekommst das hin?“, wollte meine Mutter wissen. „Ich meine finanziell und so.“
„Keine Sorge. Wenn ich noch ein paar regelmäßige Auftritte dazu bekomme und das werde ich bestimmt, dann verdiene ich mindestens soviel wie Papa früher und das sollte wohl reichen. Außerdem...“ Ich machte eine Kunstpause. „Ich habe gestern mit der Besitzerin der Karaokebar geredet, als ich da war und sie meinte, ich soll heute Mittag mal zu einem Casting vorbei kommen. Wenn alles gut läuft hab ich in ein paar Tagen meine erste Show in der Karaokebar und ihr wisst, dass das etwas heißt.“
„Toll.“, freute sich mein Vater. „Ich wusste doch, dass du Talent hast! Und wenn du in der Karaokebar auftrittst, kommen wir auch alle. Versprochen.“
Ich grinste. „Ich nehm euch beim Wort. Bis heute Abend. Ich muss los.“ Und damit packte ich meinen Koffer mit den Requisiten und verließ das Haus.

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Mein Casting verlief zufriedenstellend und ich bekam einen Auftritt in der nächsten Woche zugesichert. Bis zu meinem Auftritt am Abend hatte ich noch reichlich Zeit, wie mir einfiel. Also machte ich mich gemütlich auf den Weg in den Park. Ich würde heute nicht für Trinkgeld auftreten, um mich nicht vor dem Auftritt zu verausgaben. Damit meine Stunts gut funktionierten, durften meine Muskeln nicht zu müde sein. Daher würde ich mich vorher nur ausreichend aufwärmen. Folglich hatte ich einen entspannenden Tag vor mir. Als ich am Park ankam, sah ich wie der Eiswagen vorfuhr. Begeistert rannte ich hinüber zu dem Wagen, um mir das Häscheneis zu kaufen, das ich so sehr liebte. Der Tag versprach gut zu werden! Dann jedoch, als ich gerade das Eis erhielt und zum ersten Mal daran lecken wollte, hörte ich eine bekannte Stimme sagen: „An deiner Stelle würde ich nicht soviel Eis essen. Schadet deiner Figur. Aber andererseits hat man mir im Zirkus gesagt, dass Clowns dick sein müssen, um erfolgreich zu werden. Also iss ruhig weiter, kleiner Clown.“
Ich fuhr wütend herum. Da stand schon wieder dieser Kerl von gestern! Und den Unterschied zwischen Clown und Akrobat kannte er ganz offensichtlich immer noch nicht! Geschweige denn, dass er mich siezte. Blödmann! Dann pfiff ich eben auch auf jede Höflichkeit!
„Nach deiner Meinung hat keiner gefragt.“, gab ich bissig zurück und beherrschte mich mühsam, ihm das Eis nicht ins Gesicht zu werfen. „Wirklich schade, dass sie dich nicht als Affen behalten haben. Wäre besser für die Welt.“ Ich schleckte demonstrativ mein Eis ab und zog schlecht gelaunt von dannen.

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Bis zu meinem Auftritt am Abend besserte sich meine Laune wieder. Letztlich war es ja nicht so wichtig, was irgendein Fremder von mir hielt, solange mein Publikum zufrieden war. Doch, oh nein, kurz bevor ich die Bühne betrat, entdeckte ich den Fremden unter den Zuschauern und mein Ärger kehrte zurück. Aber ich hatte keine Zeit, mich lange damit aufzuhalten, denn das Publikum wartete auf meine Show. Also zwang ich mich zu einem strahlendem Lächeln und betrat entschlossen die Bühne. Ich würde ihm zeigen, dass man über mein Talent nicht lachen konnte. Leider fing mein Kostüm in meinem Eifer an einer meiner Fackeln Feuer und das Publikum brach in tosendes Gelächter aus. Glücklicherweise gelang es mir das Feuer rasch zu löschen, ohne dass ich mich dabei verletzte. Aber ich fühlte mich so gedemütigt, dass ich am Liebsten sofort weinend von der Bühne gerannt wäre. Dann kam mir aber in den Sinn, dass ich wohl kaum dafür bezahlt wurde, meine Show frühzeitig zu beenden und führte ein paar Stunts durch, die ich sicher beherrschte und bei denen ich mich nicht selbst in Brand setzen konnte. Das Publikum vergaß mein Missgeschick freundlicherweise schnell und applaudierte laut bei jedem Stunt.

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Als ich Zuhause ankam, war mir fast zum Heulen zumute. Der Tag hatte so gut angefangen und dann dieses Missgeschick auf der Bühne! Hochmut kommt vor dem Fall, dachte ich seufzend, aber es tröstete mich nicht. Meine Laune wurde auch nicht besser, als meine Mutter mir traurig erzählte, dass Akina tot war. Das war zuviel für mich. Ich floh weinend in mein Zimmer. Sicher, ich hatte nicht so sehr an Akina gehangen, wie meine Mutter beispielsweise, aber es war immer noch ein geliebtes Haustier. Und es bewies mir, dass heute fast alles schief gelaufen war.

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Der nächste Tag war besser. Ich erholte mich von meinem Patzer auf der Bühne und trainierte den ganzen Tag meine akrobatischen Fähigkeiten, damit mir so etwas nicht noch einmal passierte. Akinas Tod tat nicht mehr so sehr weh und wir dachten bereits darüber nach, einen Kater zu adoptieren, in der Hoffnung, dass Akiko erstens nicht so einsam war und zweitens Nachwuchs bekam.

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Der absolute Höhepunkt war allerdings, dass ich einen Anruf bekam, von einem Veranstalter aus einer der nächsten Städte, der von mir gehört hatte und mich bat, bei ihm aufzutreten. Natürlich sagte ich sofort zu. Seine Anfrage steigerte meine Laune enorm und ich beschloss mir zur Feier des Tages wieder mein Lieblingseis zu kaufen. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellte. Kaum hatte ich begonnen mein Eis zu schlecken, tauchte aus dem Nichts wieder diese rosa Nervensäge von Sim auf, und machte wieder abfällige Bemerkungen über mein Eis und meine Show. Diesmal warf ich ihm das Eis zielsicher ins Gesicht und wandte mich mit Tränen in den Augen ab um nach Hause zu gehen. Er hatte ein paar Dinge gesagt, dich mich wirklich verletzt hatten.

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Beitrag  singingmiri Di Okt 09, 2012 12:53 pm

Kapitel 3

Wenige Tage später saß ich im Taxi, das mich in die Nachbarstadt bringen sollte, um dort meine Show abzusolvieren. Ich war natürlich aufgeregt. Meine erste Tour! Diesmal würde ich ausschließlich vor Unbekannten spielen. Das war etwas völlig anderes, als hier, wo ich jeden kannte, oder zumindest schonmal gesehen hatte. Das stellte ich mir einerseits einfacher vor, weil ich keine Angst haben musste, dass meine Zuschauer mir jeden Patzer mein Leben lang nachtragen würden. Andererseits war es jedoch möglicherweise schwieriger, das Publikum zu beeindrucken, weil sie mir nicht das Wohlwollen meiner Nachbarn und Freunde mitbrachten. Auf der Fahrt versuchte ich mich zu entscheiden, ob ich aufgeregter sein musste, als sonst, oder nicht. So verging die Zeit schnell und ehe ich mich versah, war ich an Ort und Stelle. Mir wurde die Bühne gezeigt und ich gab Anweisungen, wie alles aufgebaut werden sollte. Dann aß ich mit dem Veranstalter zu Mittag, ein wirklich freundlicher Simo, und bereitete mich auf meinen Auftritt vor. Die übrige Zeit war schnell vorüber und schon stand ich auf der Bühne und gab mein Repertoire zum Besten. Alles in allem, war es ein erfolgreicher Auftritt und der Veranstalter versprach mir, wieder auf mich zuzukommen.

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Ich kam Samstag Mittag wieder zurück und traf fast meine ganze Familie bis auf meine Mutter im Wohnzimmer an. Sie hatte auf ihre alten Tage noch Spaß am Bildhauen gefunden und war kaum noch von ihren Figuren zu lösen. Die anderen schauten entweder Fern oder lasen oder, wie in Indigos Fall, liefen unruhig auf und ab. Indigo war immer ein bisschen nervös, vor allem, wenn er sich Sorgen darum machte, ob er den Wasserhahn oder den Herd ausgeschaltet hatte. Heute musste man wohl einen Teil seiner Nervosität auf den Abschlussball schieben, der am Abend bevorstand. Indigo ging mit seiner Cousine Zanah hin, Tante Heavens Tochter. Unsere Tante war seit Kurzem tot und wir kümmerten uns alle ein wenig um Zanah, die noch so jung war. Ich fand es sehr nett von Indigo, sie einzuladen. So musste sie nicht alleine hingehen. Iris war in ihr Buch vertieft und es war nicht erkennbar, ob sie nervös war. Andererseits war es auch möglich, dass sie so vertieft war, dass sie den Schulball vorübergehend vergessen hatte. Ich sagte nur kurz Hallo und verschwand zu einem Nickerchen in mein Zimmer. Heute stand kein Termin mehr an und ich gedachte, mir einen entspannten Nachmittag zu machen.

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Während Indigo und Iris auf dem Schulball waren, kam unser neuer Kater an. Akiko und er schienen sich auf Anhieb gut zu verstehen, was ein gutes Zeichen war, wenn man bedachte, dass Akiko für gewöhnlich alles und jeden anfauchte. Vielleicht hatte sie sich tatsächlich etwas einsam gefühlt, so dass sie nun nicht mehr so wählerisch war.

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Ich verbrachte einen äußerst ruhigen Abend. Eigentlich war ich zu müde, um lange wach zu bleiben, aber ich wollte unbedingt wissen, wie es meinen Geschwistern auf dem Ball ergangen war. Und da meine Eltern mittlerweile recht früh zu Bett gingen und Ginny arbeitete, blieb ohnehin nur ich, die ihnen zuhören konnte, was sie zu berichten hatten. Ich trainierte in meinem Zimmer ein wenig, um Zeit totzuschlagen. Schließlich gegen halb zwölf hörte ich die Tür unten zuschlagen. Noch ehe ich meine Zimmertür erreicht hatte, öffnete sie sich auch schon, Iris kam weinend herein und warf sich schluchzend in meine Arme.
„Iris, was ist denn los?“, fragte ich hilflos. Oh, warum war meine Mutter schon im Bett?! Sie eignete sich doch viel besser dafür!
Iris konnte eine Weile nicht sprechen. Ich bot ihr ein Taschentuch an und sie wischte sich das Gesicht ab. „N-Niema-nd w-w-wollte m-m-mit m-mir t-tanzen.“, brachte sie schluchzend heraus.
„Was?“, fragte ich überrascht. „Aber warum das denn?“
„W-w-weiß n-nicht.“, jammerte sie.

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Ich war eine Weile sprachlos. Dann fing ich mich wieder. „Die Jungs in der Schule müssen alle blind sein oder komplette Volltrottel, dass sie ein Mädchen wie dich stehen lassen. Vielleicht auch Beides.“, meinte ich finster.
„Nein. Ein paar s-sind w-wirklich n-nett, a-aber ich b-bin einf-fach nicht so hübsch wie die a-anderen.“
„Quatsch. Du bist so ein schönes Mädchen. Das werden sie schon noch merken. Und bis dahin pfeifst du einfach auf sie. Was willst du mit Typen, die dich so behandeln?“
„Aber Ginny und du, ihr hattet auf eurem Ball doch immer jemanden zum Tanzen.“
„Naja, nicht immer. Und außerdem war ich mit Mojo auf dem Ball. Der sich im Nachhinein übrigens auch als Idiot herausgestellt hat. Zwei Wochen später hat er mit einer anderen rumgeknutscht und mich einfach fallen lassen. Wie der Vater, so der Sohn, würde ich sagen. Ich glaube, Jungs in dem Alter sind alle ein wenig bescheuert.“ Ich lächelte sie aufmunternd an, dann bemerkte ich trocken: „Andererseits will ich nicht behaupten, dass Simos mit der Zeit besser werden. Die, die ich in letzter Zeit kennengelernt habe, sind entweder die Veranstalter von irgendwelchen Shows oder totale Vollidioten.“
Iris musste wider Willen lachen. „Ach, Mora, du bist immer noch meine Lieblingsschwester!“, seufzte sie und drückte mich fest. Ich lächelte geschmeichelt.
„Und wie ging es Indigo auf dem Ball?“, fragte ich neugierig.
Iris sah nachdenklich aus und antwortete eine Weile nicht. „Weißt du...“, sagte sie schließlich langsam. „Wenn ich nicht wüsste, dass Zanah unsere Cousine ist, würde ich sagen, dass er sich ein bisschen in sie verguckt hat. Einmal dachte ich, sie küssen sich gleich. Aber ich muss mir das eingebildet haben!“ Sie schüttelte energisch den Kopf.
„Hm... Geh jetzt ins Bett. Es ist spät.“ Ich klopfte ihr aufmunternd auf den Rücken. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, dachte ich mit einem unguten Gefühl, dass sie eher so ausgesehen hatte, als wäre sie von ihrem letzten Satz nicht sonderlich überzeugt.

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Beitrag  singingmiri Di Okt 23, 2012 7:12 pm

Kapitel 4

Am nächsten Abend überredete mich Ginny, mit ihr in die Disco zu gehen. Sie hatte frei und ich keinen Auftritt und sie wollte mal wieder einen Mädelsabend mit mir verbringen. Ich hätte auch nichts gegen einen ruhigen Abend auf der Couch gehabt, denn ich war immer noch recht müde von meiner ersten Tour, aber Ginny war sehr überzeugend. Und außerdem hatte sie ja Recht, wenn sie behauptete, dass wir schon viel zu lange nicht mehr gemeinsam weg waren. Wir steuerten die von uns aus nächstgelegene Disco an, in die schon unsere Eltern gern gegangen waren. Wir versorgten uns an der Bar erstmal mit Drinks und verzogen uns damit aufs Sofa, um uns dort gegenseitig Kommentare zuzuschreien.

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Dummerweise sorgten Drinks bei Ginny grundsätzlich dafür, dass sie andauernd zur Toilette musste, um ihre Blase zu entleeren. Es dauerte daher nicht lange, bis sie aufstand und sich entschuldigte und hinüber zur Damentoilette lief. Ich blieb auf dem Sofa sitzen, trank genüsslich meinen Drink und sah gut gelaunt dem Treiben um mich herum zu. Meine gute Laune verschwand sofort, als neben dem Sofa dieser ätzende rosa Simo auftauchte und mich mit den Worten begrüßte: „Hallo, rosa Häschen.“
Rosa Häschen? Wie ich den Typen verabscheute! Ich stand mit meiner finstersten Miene auf und sagte so garstig ich konnte: „Du schon wieder. Warum tauchst du überall auf, wo ich gerade bin?“
„Dasselbe könnte ich dich fragen.“, antwortete er schmunzelnd. „Ich kann mir Schöneres vorstellen, als dir andauernd über den Weg zu laufen.“
„Du könntest wenigstens aufhören, mich ständig dumm anzuquatschen. Ich kann auf deine unqualifizierten Kommentare zu meinem Job gut verzichten. Genauso wie auf dich, im Übrigen. Also mach die Fliege und belästige jemand anderen.“, giftete ich zurück.
„Bist du zu jedem so? Ehrlich, so findet man keine Freunde.“, gab er achselzuckend zurück und ging hinüber zur Tanzfläche.

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Ich hatte nicht viel Zeit, ihm sprachlos und wütend hinterher zu schauen. Der Typ war einfach das Letzte! Kaum, war er außer Hörweite, war Ginny auch schon wieder da und fragte mit glänzenden Augen: „Oh, Mora, kennst du den?“
„Leider.“, antwortete ich finster.
„Oh....Der ist ja total süß! Bitte, bitte, stell mich ihm vor.“
Ich starrte sie an, als hätte sie nicht mehr alle Nadeln an der Tanne. „Der? Süß? Sag mal, hast du Fieber? Der Typ ist zum Kotzen!“, fuhr ich auf und fletschte meine Zähne.
Ginny lachte mich aus. „Himmel, wo hast du deine Augen, Mora! Der Typ ist heiß! Wie heißt er?“
„Was weiß ich?!“, wütete ich weiter vor mich hin. „Er geht mir auf die Nerven. Und ich werde ihn dir nicht vorstellen!“ Das wäre ja noch schöner! Ich konnte mir seinen ätzenden Kommentar schon im Geiste vorstellen, wenn ich plötzlich auf ihn zuginge, nachdem ich ihn gerade so gründlich abgefertigt hatte.
„Oh, bitte, Mora.“, quengelte Ginny. „Du weißt, mir fällt es nicht leicht, Fremde anzusprechen. Und am Ende haben wir uns gar nichts zu sagen und schweigen uns peinlich an. Du bist viel besser darin.“
„Nein.“, gab ich entschieden zurück. „Ich kann ihn nicht ausstehen und ich will nicht mit ihm reden. Wenn du ihn kennen lernen willst, musst du das allein tun. Ich bin sicher, es wird kein peinliches Schweigen geben. Der Typ hat einfach immer etwas zu sagen, ob man es nun hören will oder nicht. Ihn zum Schweigen zu bringen ist definitiv schwieriger. Ich bin sicher, er wird dich mögen. Du musst genau sein Typ sein. Immer gut und freundlich. Das gefällt ihm sicher.“, meinte ich zynisch.

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Ginny sah mich amüsiert an, bevor sie Richtung Tanzfläche zu dem rosa Blödmann abzog. Soviel zum Thema Mädelsabend. Nun, ich war entschlossen, den Abend allein zu genießen. Ohne unerwünschte Kommentare über mein Verhalten von Typen, die ich nicht ausstehen konnte! Ich begab mich in die Ecke der Tanzfläche, die am Weitesten weg war von dem rosa Typ und meiner Schwester, die innerhalb von kürzester Zeit anfingen, zusammen zu tanzen. Ich tanzte alleine und vergaß die Beiden. Tanzen tat gut. Es hob meine Laune gewaltig.

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Auf dem Heimweg sprudelte Ginny fast über vor Glückseligkeit und erzählte mir zu meinem Leidwesen jedes Detail über den Typen, den ich so verabscheute. Er selbst begleitete uns nicht, was mich einerseits freute, aber andererseits davon überzeugte, dass er keinen Anstand besaß. Welcher Simo ließ eine Sima nachts schon ohne männliche Begleitung heimgehen?
„Er heißt Raspberry“, plapperte Ginny. „Und stell dir vor, er ist in der Südsee aufgewachsen. Ich beneide ihn so. Ich würde da so gerne auch mal hin! Und als er erwachsen war, ist der weg von dort gegangen und hat in Bridgeport gearbeitet. Er ist DJ und Barmixer, weißt du. Und er arbeitet im Moment im Kaffeehaus, weil er als DJ nicht soviel verdient. Aber er tritt manchmal im Park auf, und verdient sich ein bisschen Trinkgeld.“
Ich unterbrach ihren Redestrom und bat sie, mich mit seiner Lebensgeschichte zu verschonen. Sie ließ das Thema für den Moment fallen und erzählte stattdessen davon, dass er so ein netter Simo sei und sie eingeladen hätte, ein paar seiner Drinks zu probieren.

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Am nächsten Morgen brachte Akiko den lang ersehnten Nachwuchs zur Welt. Es war ein kleiner Kater, der den Namen Riku erhielt.

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Beitrag  singingmiri So Okt 28, 2012 12:33 pm

Kapitel 5

In der folgenden Zeit bekam ich mehr von Raspberry zu hören als mir lieb war. Ginny war unerschöpflich bei diesem Thema. Mir schien, dass ihr ganzes Leben sich um ihn drehte. Es war mehr als eindeutig, dass sie ziemlich verliebt war. Ich fand es unerträglich. Es reichte doch schon, dass der Typ mir im Park ständig über den Weg lief! Musste er da auch noch Ginnys Gesprächsthema Nummer eins sein? Er kam sogar manchmal zu Besuch und alle schienen sich blendend mit ihm zu verstehen. Ich zog mich für gewöhnlich auf mein Zimmer zurück oder floh schleunigst in den Park, wenn er aufkreuzte.

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Doch trotz Ginnys Bemühungen, wurde aus Raspberry und ihr kein Paar. Weil es mich wunderte, begann ich die beiden so unauffällig wie möglich zu beobachten, wann immer sie alleine waren. Sie waren ziemlich gute Freunde und verbrachten viel Zeit miteinander, soviel war klar. Aber er zeigte kein tiefergehendes Interesse und überging Ginnys Avancen einfach. Er war ziemlich geschickt darin. Er tat einfach so, als würde er die wahre Bedeutung ihres Verhaltens nicht verstehen. Ich dagegen war mir ziemlich sicher, dass er es sehr wohl begriff, denn obwohl ich ihn verabscheute, musste ich zugeben, dass er nicht dumm war. Da er Ginny so geschickt auswich, kam ich zu dem Schluss, dass er einiges an Übung haben musste. Das wiederum ließ in mir den Verdacht aufkeimen, dass er schwul sein könnte. Soweit ich von Ginny wusste, hatte er keine Freundin und wirkte auch sonst nicht sonderlich interessiert an Simas. Vielleicht war ihm auch einfach keine gut genug. Es hätte sicherlich gut zu ihm gepasst, aber die Idee, dass er schwul war, hatte sich in meinem Kopf festgesetzt. „Arme Ginny!“, dachte ich und heiße Wut kochte in mir hoch, wenn ich daran dachte, dass Raspberry meiner Schwester so sehr weh tat.

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Das waren die Gedanken, die mich beschäftigten, wenn ich Ginny und Raspberry sah. Während meine Wut auf Raspberry immer höher wurde und mein Mitgefühl für Ginny immer größer, machte ich Karriere. Ich spielte in immer größeren Hallen vor immer größerem Publikum, und ging auf immer ausgedehntere Touren.

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Nach einer meiner längeren Touren, war ich mal wieder in der Karaokebar um über meine neuste Bühnenaufstellung zu reden, die ich am nächsten Tag verwenden wollte, als ich plötzlich ein allzu bekanntes Gesicht entdeckte.
„Crocus!“, rief ich erstaunt aus.
„Mora!“, antwortete er nicht weniger verblüfft. „Schön, dich zu sehen. Wie geht es dir?“
„Sehr gut. Was führt dich hierher?“
„Das Geschäft.“, grinste er. „Was sonst? Ich habe einen Managerposten hier erhalten.“ Crocus war vor langen Jahren als Austauschschüler an unserer Schule gewesen. Ginny, er und ich hatten uns gut verstanden und eine lustige Zeit zusammen verbracht. Leider hatten wir uns mit der Zeit etwas aus den Augen verloren. Sein Vater arbeitete in der Wirtschaft und sein Sohn tat es ihm nun gleich.
„Glückwunsch.“, freute ich mich.
„Wie ich höre, bist du eine berühmte Akrobatin geworden.“ Er sah mich bewundernd an. „Ich wusste gar nicht, dass du derartige Ambitionen hattest.
„Ich auch nicht.“, lachte ich. „Das kam mehr zufällig.“ Und schon waren wir in einem Gespräch über die gute, alte Zeit, was wir seit unserem Schulabschluss getan hatten und wie es meiner Familie ging.

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Nach einer Weile meinte ich gut gelaunt: „Das ist alles so lange her. Aber du hast dich kein bisschen verändert. Wie immer stets im schicken Hemd und Anzughose.“ Ich grinste ihn frech an. Er wollte gerade zu einer gutmütigen Antwort ansetzen, als eine Stimme von der Seite kam.
„Na, wie geht’s rosa Häschen. Wie immer dabei Leute zu beleidigen?“
Ich fuhr wütend herum. „Ich heiße Zarzamora.“ Ich betonte jede Silbe meines Namens extra. „Und ich kann mich nicht erinnern, dich zu diesem Gespräch eingeladen zu haben. Also halt die Klappe!“
Crocus sah verblüfft zwischen mir und Raspberry, dem Ekel, hin und her. „Ihr kennt euch?“
Jetzt war es an mir irritiert auszusehen. „Woher kennst du ihn? Hat er euch in eurer Firma seine Drinks aufgedrängt?“ Ich nahm aus dem Augenwinkel wahr, dass über Raspberrys Gesicht kurz ein gekränkter Ausdruck huschte. So sehr ich ihn auch verabscheute, taten mir meine Worte nun doch ein wenig Leid. Aber ich wischte meine Bedenken rasch fort, in dem ich mir in Erinnerung rief, dass er mich „Clown“ genannt hatte.
„So ähnlich.“, erklärte Crocus halb amüsiert, halb geschockt über die wütenden Blicke, die Raspberry und ich uns zuwarfen. „Raspberry ist ein alter Freund von mir. Wir haben uns in Bridgeport kennengelernt, als er dort in einer meiner Lieblingsbars gearbeitet hat. Im Moment wohne ich bei ihm, bis ich etwas Eigenes gefunden habe.“
„Tatsächlich.“, sagte ich kühl und warf Raspberry einen eisigen Blick zu. Er zuckte nur die Schultern.
„Ihr scheint euch nicht sonderlich zu mögen.“, stellte Crocus fest. „Ich hätte schwören können, dass ihr euch gut verstehen würdet. Ich hatte vor, euch vorzustellen.“
„Keine Chance.“, warf Raspberry trocken ein. „Sobald wir uns über den Weg laufen, fangen wir an zu streiten. Du hast es ja gesehen.“
Crocus grinste frech. „Was sich liebt, das neckt sich.“
In meinem Blick lag blankes Entsetzen. Allein die Vorstellung, mit Raspberry zusammen zu sein und jeden Morgen 'rosa Häschen' genannt zu werden....! Ehe ich zu einer Antwort ansetzen konnte, versetzte Raspberry kühl: „Die da lieben? Die ist viel zu kindisch für mich.“
„Und du zu überheblich und snobistisch für mich.“, gab ich bissig zurück.
Crocus schüttelte nur unverständlich den Kopf.

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Beitrag  singingmiri So Okt 28, 2012 12:37 pm

Die Ankunft von Crocus lenkte Ginnys Aufmerksamkeit vorübergehend von Raspberry ab und ich war nicht mehr gezwungen, mir von früh bis spät Lobhymnen auf ihn anzuhören. Indigos Geburtstag nahte nun heran und wir planten eine große Party für ihn. Alle Freunde von Indigo waren eingeladen. Dort hatte ich reichlich Zeit, das zu tun, was ich mir bereits vor Wochen vorgenommen hatte: Indigo und Zanah zu beobachten. Ich hatte Iris nicht mehr darauf angesprochen, um so zu tun, als messe ich dem keine Bedeutung bei, aber insgeheim hatte ich ein sehr mulmiges Gefühl bei der Sache. Ein paar Mal hatte ich die Beiden zusammen im Park gesehen, und obwohl sie sich meistens wie ganz normale Freunde verhielten, verließ mich nicht das Gefühl, dass da mehr war, als man auf den ersten Blick sah. Es mochte natürlich sein, dass ich zu misstrauisch war, nachdem Iris mir von dem Ball erzählt hatte. Seine Geburtstagsparty würde mir genügend Zeit geben, die Beiden genau zu beobachten. Und das tat ich – selbstverständlich unauffällig, während ich an der Bar stand und versuchte halbwegs gut schmeckende Drinks zu mixen. Ich fragte  mich, warum Ginny nicht Raspberry darum gebeten hatte, das zu tun, wenn er es doch so toll konnte... (Er war überhaupt in letzter Zeit wenig da). Andererseits konnte ich keine bessere Tarnung haben. Und so schwer konnte das ja schließlich nicht sein!

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Indigo und Zanah fingen recht bald an zu Tanzen. Seine Freunde taten es ihm nach und die Tanzfläche war schnell gut gefüllt. Mir fiel auf, dass Indigo und Zanah etwas abseits vom Rest tanzten. Und dann die Blicke, die ich bisweilen bemerkte...! Ich musste unbedingt mit Indigo sprechen! Und zwar schnellstmöglich. Ihm musste doch bewusst sein, dass er nichts mit seiner Cousine anfangen konnte!?

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Die Gelegenheit bot sich schneller als gedacht. Als der Kuchen angeschnitten wurde, saßen Indigo und ich unversehens alleine nebeneinander am Tisch.
„Was läuft zwischen dir und Zanah?“, fragte ich ohne Einleitung leise, dass uns niemand hörte.
Indigo verschluckte sich fast an seinem Bissen. „Was soll da sein?“, fragte er scheinbar gleichgültig, aber ich hatte einen Blick aufgefangen, der mir alles sagte.
„Indigo. Ich will dir nicht weh tun. Ich hab gesehen, wie ihr euch anschaut. Aber es geht nicht. Sie ist deine Cousine. Es ist verboten.“
Mein Bruder warf mir einen gequälten Blick zu. Es tat mir weh, ihn so zu sehen. Ich tätschelte seinen Arm.
„Das weiß ich doch.“, murmelte er heiser. „Aber glaubst du, das hilft mir? Ich hab doch versucht, sie nicht.... naja, du weißt schon.“
„Oh, Indigo....“, seufzte ich und sah ihn mitfühlend an.
Er fing sich und straffte die Schultern. „Schon okay. Wenn ich meinen Abschluss in der Tasche habe, gehe ich in den Osten und arbeite in einem Kinderdorf. Lass mir nur diesen einen Abend mit ihr. Danach werde ich sie vergessen, versprochen.“
Er würgte den letzten Bissen runter und stand auf. Ich sah ihm erstarrt nach. Mein kleiner Bruder – Helfer in einem Kinderdorf!

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Beitrag  singingmiri So Nov 18, 2012 8:22 pm

Kapitel 6

Bald darauf feierten wir mal wieder eine Party. Diesmal war es Ginnys Verlobungs-Umzugs-party. Ziemlich bald nachdem Crocus hergezogen war, hatte sie ihn ihrer völlig überraschten Familie als Verlobten präsentiert. Meine Mutter wirkte zuerst etwas enttäuscht, dass nicht Raspberry ihr Schwiegersohn wurde, aber sie fing sich schnell wieder und nahm Crocus mit derselben Herzlichkeit auf, die sie zuvor Raspberry angedeihen ließ. Ich dagegen war froh, dass sie nicht mehr Raspberry hinterher hing und einen Simo gefunden hatte, der ihre Zuneigung erwiderte. Und so gab ich mich besonders enthusiastisch, auch wenn die Angelegenheit mir eine unangenehme Tatsache klar machte: Ich war einsam. Jedesmal, wenn ich einen der liebevollen Blicke sah, mit denen sich meine Schwester und Crocus bedachten, wurde mir erneut klar, dass ich niemanden hatte, der mich so liebte. Und das machte mich irgendwie traurig. Solange Ginny selbst Single gewesen war, war es mir nie so sehr aufgefallen. Darum zog ich mich auf der Party weitestgehend von der Masse zurück und übernahm es freiwillig Drinks zu mixen, obwohl Raspberry es sicher mit Freuden getan hätte. Ich war allerdings nicht besonders gut darin. Das Mixen war doch komplizierter als gedacht. Ich maß gerade konzentriert etwas Nektar ab, als mich ein Rascheln von Chips neben mir zusammenfahren ließ. Ich blickte zur Seite und sah die Person, mit der ich mich am wenigsten unterhalten wollte, genüsslich Chips aus der Schale neben mir futtern: Raspberry. Ich wandte mich gleichmütig wieder meinen Mixversuchen zu, spürte aber, dass er mich genau beobachtete.

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„Was denn? Heute keine Beleidigungen am Start?“, fragte er nach einer Weile amüsiert.
„Mir war nicht klar, dass du drauf stehst, aber wenn du so versessen drauf bist... bitte, kannst du haben!“, schnappte ich.
„Das hab ich nicht behauptet. Mir ist nur aufgefallen, dass du dich in letzter Zeit etwas absonderst.“ Ich verdrehte die Augen. Das hatte mir gerade noch gefehlt! Ausgerechnet Raspberry fiel auf, dass ich mich zurückzog.
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“, antwortete ich bissig.
„Nichts.“, gab er prompt zurück. „Ich sagte auch nur, dass es mir aufgefallen ist.“
Ich stöhnte genervt. „Schön, und nun, da dir das nicht mehr auf der Seele lastet, könntest du bitte verschwinden?“ Ich stieß ausversehen eine der vielen Flaschen vor mir um. Knurrend bückte ich mich, um sie aufzuheben, aber Raspberry war schneller. Statt sie mir zurückzugeben, schob er ich sachte zur Seite und machte sich daran, meinen angefangenen Drink zu retten. Ich sah ihm mit finsterer Miene zu, wie er scheinbar mühelos Drinks schüttelte und zusammenmixte.
„Angeber.“, murmelte ich, als er einen seiner Bartricks, von denen mir Ginny bereits vorgeschwärmt hatte, vorführte.
Er zuckte die Schultern. „Gegen deine Kunststücke ist das doch nichts.“
Ich sah ihn sprachlos an. Es hörte sich fast so an, als hätte er mir ein Kompliment machen wollen.
„Hör mal.“, sagte er zögernd. „Ich finde, wir sind die Sache völlig falsch angegangen. Was hältst du davon, wenn wir uns vertragen?“
Ich sah ihn verdattert an. „Hat dir jemand eins übergebraten oder was ist los? Oder hast du Fieber?“
„Nein, mir geht es bestens. Ich habe nur keine Lust ständig mit dir zu streiten. Also: Frieden?“
„Ich denke nicht im Traum daran.“, antwortete ich verstockt. „Ich habe noch nicht vergessen, wie du dich über meine Show lustig gemacht hast.“
Er seufzte. „Das war nicht ernst gemeint... Ich hatte einen schlechten Tag, das war alles.“
„Ach und sonst hättest du mir nicht ehrlich gesagt, was du davon hältst?“
„Es war nicht meine ehrliche Meinung. Glaubst du, ich hätte meinem Arbeitgeber vorgeschlagen, dich für das SimFest im Kaffeehaus zu nominieren, wenn ich dich nicht für deine Kunststücke bewundert hätte?“, entgegnete er heftig und sah gleich darauf so aus, als wolle er sich für diese Antwort schlagen.
„Du hast mich vorgeschlagen? Das glaube ich nicht.“
„Ach, glaub doch, was du willst.“, erwiderte er unwirsch, schnappte sich einen Drink und gesellte sich wieder zu den anderen, von denen keiner unserer Auseinandersetzung mitbekommen oder beachtet hatte.

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Der Gedanke, dass ich Raspberry meinen ersten Auftritt verdankte, hielt mich die halbe Nacht wach. Nachdem ich mir immer und immer wieder seinen Gesichtsausdruck, nachdem er mir das offenbart hatte, ins Gedächtnis gerufen hatte, kam ich zu dem Schluss, dass er wohl die Wahrheit gesagt hatte. Eine Stimme in mir sagte mir, dass ich ihm dafür eigentlich dankbar sein sollte und dass ich mittlerweile wohl genug Rache geübt hatte. Und immerhin hatte er sich quasi dafür entschuldigt. Dann wiederum fiel mir ein, dass ich ihn nicht leiden konnte und dass er angefangen hatte, mich zu ärgern und ich überzeugte mich davon, dass ich sein Friedensangebot nicht brauchte.
Am nächsten Tag bereute ich es, solange wach gelegen zu haben. Ginnys Umzug stand an und Raspberry und Crocus, die in Indigos ehemaligen Zimmer geschlafen hatten (obwohl ich mir bei Crocus da nicht so sicher war), halfen uns, die Kisten in Ginnys und Crocus neues Haus zu fahren. Raspberry behandelte mich wie Luft, was mir noch weniger gefiel, als all seine Sticheleien. Vermutlich war er mir böse, und wenn ich ehrlich war, konnte ich es ihm nicht verübeln. Andere Sims hätten ihm vermutlich vergeben. Ich dagegen hatte mich nachtragend gezeigt. So schleppten wir wortlos Kisten, bauten Möbel auf, und räumten Sachen in Regale. Ich vermied es, alleine mit ihm in einem Raum zu sein. Ginnys schien das nicht seltsam zu finden, bedachte man, dass Raspberry und ich ohnehin kein besonders herzliches Verhältnis hatten.
Mittags aßen wir im Stehen einige von Ginnys besten Sandwiches. Ich war gerade dabei, den letzten Bissen zu schlucken, als sie Raspberry fragte: „Könntest du mit Mora die restlichen Kisten und das Sofa holen? Crocus und ich kommen hier ganz gut alleine klar, denke ich.“
Ich verschluckte mich und fing an zu husten. Warum um alles in der Welt war sie nur immer so sehr darauf erpicht, Raspberry und mich zusammen zu beschäftigen? Und ich hatte eine wage Vorstellung, wie das mit dem weiter arbeiten bei Crocus und Ginnys enden könnte! Raspberry sah alles andere als begeistert aus, stimmte aber zu, während ich mich damit begnügte mit tränenden Augen, ärgerlich zu husten.
„Kein Grund, gleich in Tränen auszubrechen.“, bemerkte Raspberry sarkastisch, als er meine feuchten Augen sah. Ich warf ihm einen hasserfüllten Blick zu und stakste verärgert aus den Haus. Ich hörte Ginny noch aufgebracht sagen: „Warum musst du sie immer aufziehen? Kannst du nicht...“
Den Rest hörte ich nicht, weil ich die Haustür hinter mir zuwarf. Ich gab meiner Schwester völlig Recht. Warum musste er mich immer ärgern?

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Raspberry holte mich ein, als ich bereits ungeduldig neben dem Auto stand.
„Wo bleibst du so lange? Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“, herrschte ich ihn an und sah mit einiger Zufriedenheit, wie er erschrocken zusammen fuhr.
Wir redeten kein Wort auf der kurzen Fahrt. Zuhause warf ich die Autotür geräuschvoll hinter mir zu und ging auf die Eingangstür zu, ohne mich zu vergewissern, ob er hinterherkam. Ich riss die Haustür auf und war schon fast bei den Treppen, als ich meine Mutter in der Wohnzimmertür entdeckte. Sie sah uns verwundert entgegen. „Welch seltene Kombination, euch beide zusammen eintreten zu sehen.“, bemerkte sie sarkastisch. Ich warf ihr einen grimmigen Blick zu. Sie erwiderte den Blick mit hochgezogener Augenbraue. „Ach, Mora, ich hab hier etwas gefunden und bin mir nicht sicher, ob es deines ist oder Ginnys. Komm doch kurz mit. Raspberry, du kannst schonmal anfangen, die Kisten runterzutragen!“ Sie zog mich, ohne meine Antwort abzuwarten, ins Wohnzimmer und schloss die Tür.
„Warum könnt ihr euch nicht vertragen? Raspberry ist ein wirklich netter Simo. Er verdient deine Ablehnung nicht.“, sagte sie sofort. Mir war natürlich klar gewesen, dass dieses Objekt, das sie angeblich gefunden hatte, nur imaginär war.
„Das entscheide ich, wie ich ihn behandle. Und er ist selbst Schuld. Würde er mich nicht ständig zur Weißglut bringen, müsste ich nicht zurückschlagen. Er geht mir so auf den Keks! Warum kann er nicht einfach aus unserem Leben verschwinden?“, wütete ich.
„Was um alles in der Welt hat er dir getan? Wegen so ein paar Neckereien rastest du doch sonst nicht aus.“
„Was weiß ich? Ich frage mich, was ich getan habe, dass er mich ständig ärgern muss?!“
Meine Mutter seufzte und sah mich lange an. „Hast du dich schonmal gefragt, woran es liegt, dass er dich so aufs Blut reizen kann?“
Ich sah sie sprachlos an. „Wenn du meinst, dass es daran liegt, dass ich ihn besonders mögen würde, dann irrst du dich!“, sagte ich schließlich finster. „Ich hasse ihn!“
„Du kleiner, kindischer Trotzkopf!“, seufzte meine Mutter traurig. Ich hasste es, wenn mich jemand kindisch nannte, ganz gleich, wie sehr ich es verdiente. Wütend stapfte ich hinaus und die Treppe hinauf.

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Ich machte mir nicht einmal die Mühe, mich zu beruhigen, bevor ich Ginnys altes Zimmer betrat. Hier stand alles voller Umzugskisten. Raspberry sah kurz auf, als ich eintrat. Wie es aussah, hatte er das Sofa aus der Ecke gezerrt, während ich mit meiner Mutter geredet hatte. Als er meinen Gesichtsausdruck sah, hob er nur ironisch die Augenbraue.
„Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?“, fragte er, seiner Miene nach zu urteilen, ohne darüber nachzudenken.
„Halt die Klappe!“, fauchte ich. „Ich brauche heute keine weiteren Belehrungen mehr!“
Er sah mich eine Weile an, sagte aber nichts. Dann atmete er einmal tief durch.
„Mora...“, sagte er beinahe sanft.
„Welchen Teil von 'Halt die Klappe!' hast du nicht verstanden?“, unterbrach ich sofort.
Er ließ sich davon nicht beeindrucken. „Es tut mir Leid, dass ich dich immer so ärgere. Wirklich, ich wollte dich nicht verletzen.“
„Hast du aber.“, zuckte ich die Schultern.
„Ich weiß. Und ich kann gar nicht sagen, wie sehr es mir Leid tut. Hätte ich gewusst, dass ich dich so tief damit treffen würde, hätte ich so etwas nie zu dir gesagt. Ich bin davon ausgegangen, dass du genug Selbstvertrauen hast, dass du einfach drüber lachen kannst.“
„Ach, jetzt hab ich also zu wenig Selbstvertrauen?“, fuhr ich eher halbherzig auf. Die Tatsache, dass er sich zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden entschuldigte, hatte zugegebenermaßen etwas beeindruckendes an sich.
„Nein. Aber jeder Sim hat wohl einen verletzlichen Punkt. Vielleicht sollte ich mir gratulieren, dass ich ihn bei dir zielgenau getroffen habe.“, bemerkte er sarkastisch.
Ich starrte ihn an. Dann, plötzlich, ohne, dass ich es zurückhalten konnte, fing ich unerwartet an zu lachen. Er stimmte sofort ein. Es war dieses Lachen, dass letztlich alle Verbitterung gegen ihn in mir löste. Er kam mir nun, da wir zusammen lachten, weniger abscheulich vor. Ehe wir uns versahen lagen wir uns in den Armen.

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Beitrag  singingmiri Sa Jan 05, 2013 10:16 pm

Kapitel 7

Es wäre übertrieben zu behaupten, dass Raspberry und ich von diesem Tag an die besten Freunde waren. Es dauerte einige Zeit, bis alles vergessen war, was zwischen uns geschehen war. Raspberry schien die Aussöhnung besonders wichtig zu sein. Kein einziges Mal gab er einen verletzenden Kommentar von sich, und seine gelegentlichen Neckereien ertrug ich mit einem gutmütigen Lachen. Er kam zu jeder Show, wenn er nicht arbeiten musste, und selbst, wenn etwas schief lief, fand er immer noch ein nettes, aufbauendes Wort. Ich war mir nicht immer sicher, ob er nur so nett war, um mich nicht zu verletzen, aber andererseits tat es mir sein Lob so gut, dass ich mir nicht weiter Gedanken darum machte.
Oft mixte er an unserer Bar nach einem anstrengenden Auftritt ein paar erfrischende Drinks, bei denen wir uns meist gut unterhielten oder einfach nur schwiegen. Ich vermutete, dass meine Mutter extrem glücklich war, über diese Entwicklung, aber sie sagte gar nichts dazu. Überhaupt kam es mir vor, als ob sie und mein Vater in letzter Zeit sehr müde waren. Sie wurden eben nicht jünger. Und das schürte in mir die Ängste, dass sie bald sterben könnten.

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Ich betrat nach einem anstrengenden Auftritt die Küche, nachdem ich kurz meinen Eltern eine gute Nacht gewünscht hatte und seufzte.
„Was ist los?“, fragte Raspberry sofort.
„Nichts. Ich mache mir nur Sorgen um meine Eltern.“, murmelte ich und schnappte mir einen der Drinks auf der Theke.
„Weil sie langsam alt werden?“
„Hm. Ich weiß nicht, was werden soll, wenn sie nicht mehr da sind. Der Gedanke ist so merkwürdig.“ Ich nahm einen Schluck. „Oh, das ist gut. Was ist das?“
„Ultra Boysenbeere Dreifach Atomer Monsun mit Frechheit“, gab er todernst zurück.
Ich sah ihn entgeistert an. „Ultra-Beere-was?“
Er lachte über meinen Gesichtsausdruck. „Das war ein Witz. Ich habe noch keinen Namen dafür.“
Ich kicherte. „Ultra-was-auch-immer klingt doch ganz toll! Ich weiß nur nicht, ob sich das gut verkaufen würde.“
„ Ultra Boysenbeere Dreifach Atomer Monsun mit Frechheit.“, berichtigte er beflissen. „Und ich habe nicht vor, den Drink zu verkaufen.“
„Wieso? Er ist doch echt gut.“
Er schwieg einen Moment dazu, bevor er mit einem Tonfall, als spräche er über das Wetter, meinte: „Ich habe ihn nur für dich kreiert. Extra auf die Bedürfnisse einer erschöpften Akrobatin abgestimmt.“
Ich sah ihn ungläubig an. „Machst du dich über mich lustig?“, fragte ich unsicher.
„Würde mir nicht einfallen.“, grinste er. Er probierte einen Schluck. „Ich hätte einen Schuss mehr Nektar hineintun sollen, er ist zu...“
„Er ist perfekt.“, fiel ich ihm schnell ins Wort.
Er lächelte mich glücklich an. Eine Weile schienen sich unsere Blicke ineinander zu verhaken. Mir wurde plötzlich sehr warm. Simmer, wieso war mir nie zuvor aufgefallen, wie sehr ich sein Lächeln liebte? Er sah weg und ich nahm den letzten Zug aus meinem Drink.
„Ich habe morgen Nachmittag einen Auftritt in der 'Masse'.“, sagte ich schließlich, um das Schweigen zu brechen.
„Ich weiß.“, gab er lächelnd zurück.
„Bist du da?“, fragte ich.
Er schüttelte den Kopf. „Ich bin morgen als DJ engagiert. Aber du schaffst das sicher auch ohne mich.“ Er zwinkerte mir zu.
„Klar.“, murmelte ich, aber ich konnte den etwas enttäuschten Unterton nicht unterdrücken. „Naja, ich muss morgen früh aufstehen. Ich werde bald schlafen gehen.“ Ich stellte mein Glas auf der Spüle ab.
Er lachte leise. „Schon verstanden. Ich lass dich allein.“
„Du kannst auch im Gästezimmer schlafen.“, bot ich an, ohne darüber nachzudenken. Irgendwie hatte ich noch nicht recht Lust mich zu verabschieden.
Raspberry musste mindestens so überrascht über mein Angebot sein wie ich selbst, denn er ließ die Flasche, die er gerade wegstellen wollte, beinahe auf den Fußboden fallen. „Lass mal.“, meinte er, als er die Flasche wieder sicher in der Hand hielt, wobei er sich offensichtlich Mühe gab, seine Stimme möglichst lässig klingen zu lassen. „Ich habe keine Angst allein im Dunkeln Heim zu gehen.“
„Habe ich nicht befürchtet.“, gab ich trocken zurück. „Ich wollte dich nur nicht rausschmeißen.“
„Weiß ich. Es ist wichtig, dass du genug schläfst.“
„Du bist wirklich nett.“, bemerkte ich mit einem Lächeln.
„Aus deinem Mund geht mir das runter wie Öl.“, grinste er. „Wenn man bedenkt, dass du mich vor Kurzem noch für ein Scheusal gehalten hast.“ Er warf den Lappen, mit dem er gerade die Bar abgewischt hatte, in die Spüle und prüfte, ob er alle seine Sachen in den Hosentaschen hatte. „Mach's gut, große Künstlerin.“, lächelte er.
„Gute Nacht.“ Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er drückte mich nur kurz und ging.

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Ich verbrachte einen großen Teil der Nacht damit, mir Gedanken darüber zu machen, wie sich das Verhältnis zwischen Raspberry und mir verändert hatte. Mittlerweile konnte ich auch Ginny gut verstehen, dass sie so sehr für ihn geschwärmt hatte. Er war tatsächlich ein toller Typ. Ich lächelte still vor mich hin, wenn ich daran dachte, wie gut er immer zu mir war und wie er mich zum Lachen brachte. Bis mir auffiel, dass ich ein fettes Grinsen auf dem Gesicht hatte, weil ich an ihn dachte.
„Dummes Huhn!“, schimpfte ich mit leise mir. „Du wirst dich doch nicht ausgerechnet in ihn verliebt haben?!“ Ich klatschte mir eins der Kissen ins Gesicht und verzog schmerzhaft das Gesicht. Ich musste die Frage nicht beantworten, um zu wissen, dass es so war. Tief in mir ahnte ich das schon lange. Was für ein dummes Herz ich doch besaß! Und dabei war ich mir immer noch nicht sicher, ob er schwul war oder nicht. Das sollte ich wohl schleunigst herausfinden!
Dank meiner nächtlichen Grübelei verschlief ich am nächsten Morgen und geriet prompt in Stress. Mir blieb kaum Zeit mich aufzuwärmen und meine Ausrüstung zu prüfen, da musste ich mich schon auf den Weg machen. Ich fuhr hastig in mein Kostüm und wollte gerade meiner Stulpen befestigen, als es an der Haustür klingelte. Wenig später rief meine Mutter von unten herauf, dass jemand für mich an der Tür sei. „Auch das noch.“, knurrte ich und hüpfte einbeinig zur Treppe, während ich gleichzeitig versuchte, die zweite Stulpe zu befestigen. Der Schnelligkeit halber rutschte ich das Treppengeländer hinunter und flog buchstäblich in Raspberrys Arme.
„Du bist spät dran.“, grinste er.
„Habe ich schon bemerkt.“, gab ich trocken zurück. „Ich dachte, du hast heute keine Zeit?“
„Habe ich auch nicht. Und weil das so ist, hab ich dir die hier mitgebracht.“ Damit zauberte er aus dem Nichts einen Strauß pinkvioletter Blumen hervor.
„Blumen.“, bemerkte ich wenig intelligent.
„Gut erkannt. Ich dachte schon, ich würde dich verpassen. Aber mir scheint, ich bin heute nicht der Einzige, der nicht aus den Federn gekommen ist.“
Ich ignorierte seine Stichelei. „Die sind toll.“, sagte ich bewundernd. „Aber das wäre doch nicht notwendig gewesen!“
„Doch, war es.“ Er lächelte mich an. „Ich muss gehen. Sonst komme ich zu spät. Du solltest dich auch beeilen.“ Mit einem flüchtigen Kuss auf die Stirn verabschiedete er sich.
„Ich dachte schon, das passiert nie.“, meinte die Stimme meiner Mutter hinter mir.
Ich drehte mich grinsend um, drückte ihr die Blumen in die Hand und sagte: „Kannst du sie bitte ins Wasser stellen? Ich muss wirklich los.“ Ich stürmte wieder die Treppe hinauf und war so glücklich, wie noch nie in meinem Leben.

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Beitrag  singingmiri Sa März 16, 2013 4:39 pm

Kapitel 8

Das Wasser um mich herum plätscherte leise bei jedem Schwimmzug, den ich tat. Die gleichförmigen Bewegungen taten meiner aufgeregten Seele gut. Zug um Zug, Bahn um Bahn schwamm ich. Es war Anfang der Woche und ich hatte frei. Zwei Tage, in denen sich mein Körper von den Anstrengungen des Wochenendes erholen konnte. Und nur noch eine halbe Stunde, bis Raspberry kam. Genauso wie ich, hatte er in den ersten Tagen der Woche meistens frei und oft trafen wir uns an solchen Tagen. Doch heute war ich besonders aufgeregt. Es war das erste Mal, dass wir uns wieder sahen, seit er mir die Blumen geschenkt hatte und ich war mir mittlerweile ziemlich sicher, dass ich mich in ihn verliebt hatte – und wenn man bedachte, dass ich ihn vor kurzer Zeit noch abgrundtief gehasst hatte, grenzte das an ein Wunder. Was ihn betraf, so hoffte ich, dass er mir diese Blumen geschenkt hatte, weil er damit seine Gefühle zum Ausdruck bringen wollte und dass auch sein aufmerksames Verhalten mir gegenüber, darauf zurückzuführen war. Wenn nicht, dann wusste ich nicht, was werden sollte. Und genau darum war ich heute so aufgeregt: Weil ich instinktiv spürte, dass dieser Tag entscheidend für unsere Beziehung sein würde.

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Ich schwamm selbstvergessen noch einige Runden und achtete nicht weiter auf meine Umgebung. Bis mich auf einmal eine Ladung Wasser mitten ins Gesicht traf.
„Aufwachen, Träumerin!“, rief Raspberrys Stimme fröhlich und als ich mir das Wasser aus den Augen gewischt hatte, sah ich, dass er genau vor mir war. Wie mir seine Anwesenheit vorher entgehen konnte...
„Hi.“, brachte ich vor und strahlte ihn an. Er antwortete mit einem ebenso strahlenden Lächeln.

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„Lust auf einen kleinen Tauchgang?“, fragte er.
„Klar. Wer länger die Luft anhalten kann!“, gab ich begeistert zurück. „ Auf Drei. Eins, zwei,...“ Ich holte tief Luft und ließ mich zum Grund des Pools gleiten. Unten öffnete ich die Augen und sah, wie Raspberry direkt vor mir landete. Nun, ich konnte sehr lange die Luft anhalten.

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„Alle Achtung!“, rief er mir noch immer außer Atem zu, als ich eine ganze Weile nach ihm wieder auftauchte und mich am Beckenrand hochzog. Ich hatte den Wettkampf eindeutig gewonnen. „Hast du vielleicht Kiemen, oder warum hältst du es solange unter Wasser aus?“ Er tat so, als wolle er meinen Kiefer genauer untersuchen. „Keine Kiemen. Schade.“ Er seufzte theatralisch. „Ich muss wohl doch ein bisschen besser trainieren, um dich zu schlagen.“
Ich sagte nichts. Er hatte mich noch nicht losgelassen. Seine Berührung löste auf meiner Haut ein angenehmes Kribbeln und darunter einen heißen Blutstrom aus, der vorübergehend meine Denkfähigkeit minimierte. Darum konnte ich leider nichts tun, außer ihn verlegen anzulächeln. Dann küsste er mich und mein Denkvermögen verabschiedete sich endgültig.

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Beitrag  singingmiri Mo März 18, 2013 11:01 am

Kapitel 9

„Ein toller Abend.“, seufzte ich und ließ mich in das heiße Wasser des Whirlpools gleiten. Es waren einige Wochen vergangen, seit Raspberry und ich zusammen gekommen waren und wir führten seitdem eine sehr leidenschaftliche Beziehung, um es mal vorsichtig auszudrücken. Um ehrlich zu sein, waren wir kaum noch voneinander zu lösen, so dass ich Ginny häufiger die Augen rollen sah. Ich wusste, was sie dachte. Dass Raspberry und ich von einem Extrem ins nächste fielen. Genauso leidenschaftlich wie ich ihn zuvor gehasst hatte, liebte ich ihn nun. Und umgekehrt war es wohl genauso. Für uns beide gab es einfach nichts Schöneres, als Zeit miteinander zu verbringen. Zum Beispiel abends nach einem anstrengenden Tag, wenn meine Eltern schliefen, im Whirlpool.

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Heute genoss ich das heiße Wasser und die Massagedüsen besonders. Iris hatte Geburtstag gefeiert und war nun ebenfalls erwachsen. Im Gegensatz zu meinen Geschwistern hatte sie jedoch noch keine Ambitionen auszuziehen. Stattdessen wollte sie sich lieber um Haushalt und Garten kümmern. Mir war es Recht. Ich mochte es nicht sehr, zu putzen, hatte ohnehin wenig Zeit neben meinen Auftritten, mich um solche Sachen zu kümmern. Einen Freund hatte sie immer noch nicht und ich wusste, dass ihr das sehr viel Kummer bereitete, dass sich scheinbar niemand für sie interessierte. Vielleicht hatte sie sich darum entschieden, vorerst nicht auszuziehen.

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Aber heute hatten wir uns nicht solchen Gedanken hingegeben. Heute hatten wir bis tief in die Nacht ihren Geburtstag gefeiert. Iris und meine Eltern schliefen schon und Raspberry und ich hatten beschlossen, trotz Müdigkeit noch ein Bad im Whirlpool zu nehmen.
„Wirklich ein toller Abend.“, stimmte Raspberry mir zu und zog mich näher zu sich heran. „Aber wir könnten ihn noch besser machen...“, meinte er versonnen und streifte mit dem Mund sanft mein Ohr. Ich kicherte, weil es ein wenig kitzelte und wandte mein Gesicht ihm zu, um ihm einen leidenschaftlichen Kuss zu geben. Nichts hätte mich jedoch darauf vorbereiten können, was er als nächstes sagte.
„Willst du mich heiraten?“
Ich schnappte nach Luft. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Ich hatte bisher nicht einen Gedanken ans Heiraten verschwendet. Aber sicher: Wenn es jemanden gab, den ich heiraten wollte, dann ihn. Einen anderen Partner konnte ich mir nicht vorstellen.
„Ja.“, brachte ich hervor.
„Zum Glück.“, seufzte er erleichtert. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich du mich machst.“ Er drückte mich noch fester.

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Die Hochzeit sollte schon bald nach unserer Verlobung stattfinden. Es war nicht so, dass wir es wirklich eilig hatten, aber ich wünschte mir, dass meine Eltern den Tag noch erlebten, an dem ich heiratete. Dass wir in so kurzer Zeit eine Feier auf die Beine stellten, verdankten wir jedoch einzig allein den guten Ratschlägen meiner Mutter und Iris helfender Hand. Andernfalls hätte ich wohl deutlich seltener auftreten können. Und so kam der Hochzeitsmorgen und alles lief schief. Ich war bereits den ganzen Morgen furchtbar aufgeregt. Man sollte meinen, nach so vielen Auftritten wäre ich gegen Lampenfieber gefeit, aber dem war leider nicht so. Früh morgens schon entdeckte ich, dass sich an meinem Kleid eine Naht gelöst hatte. Iris musste sie erst wieder in Ordnung bringen. Dann fiel Raspberry auf der Treppe beinahe über eine unserer Katzen und als ich nochmal schnell unter die Dusche springen wollte, war das Wasser eiskalt. Schließlich, als ich mich gerade in mein Zimmer begeben wollte, um mir mein Kleid anzuziehen und die Haare von Ginny frisieren lassen wollte – Raspberry war natürlich schon längst fertig – hörte ich aufgeregte Rufe aus dem Hobbyraum, der direkt nebenan lag. Natürlich musste ich sofort rüber und nach den Rechten sehen.
Mein Vater war tot vor der Staffelei zusammengebrochen. Wir wussten nicht wie lange er unbemerkt dort gelegen hatte, denn wir hatten ihn seit Stunden nicht mehr gesehen. Sein letztes Gemälde blieb unvollendet.

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Beitrag  singingmiri Do März 21, 2013 11:26 am

Kapitel 10

Es konnte nicht wahr sein. Mein Vater konnte nicht gestorben sein. Nicht am Tag meiner Hochzeit. Doch es war die traurige Realität. Die Ärzte, die kurz darauf eintrafen, konnten es nur bestätigen. Unter diesen Umständen verschoben wir die Hochzeit natürlich um ein paar Wochen. Wochen in denen ich viel Zeit vor dem Fernseher verbrachte, um mich von meinem Kummer abzulenken.

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Als die erste Trauer überstanden war, bestimmten wir einen neuen Termin für die Hochzeit. Ich war dieses Mal noch aufgeregter als beim letzten Mal, da ich befürchtete, dass wieder alles schief laufen könnte. Wäre es wieder so gekommen, hätte ich es wohl für einen Wink des Schicksals gehalten, Raspberry nicht zu heiraten. Aber allein der Gedanke daran, brach mir das Herz. So war ich umso erleichterter, als ich endlich mit meinem Verlobten unter dem Hochzeitsbogen stand und die Ringe tauschte. Ich sah ihm die Erleichterung, dass alles glatt gegangen war, ebenso an.

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Die anschließende Feier war ausgelassen. Alle, die mir nahe standen, waren da. Sogar Indigo war angereist, obwohl er so Zanah über den Weg lief. Allen Anschein nach war er jedoch über seine Jugendliebe, die bald ihren Freund Ziggur heiraten wollte, hinweg. Tatsächlich hatte er nur Augen für Jordy, einer Stieftochter meines Onkels Silver, die ein Kind von ihm erwartete. Ich freute mich für ihn, dass er Zanah vergessen hatte.

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Jordys Wehen setzten am Ende unserer Hochzeitsfeier ein, als nur noch wenige Gäste da waren. Die ganze verbleibende Gesellschaft geriet in Aufregung. Bis meine Mutter eingriff. Sie schickte Indigo zum Auto, dass er es startklar machte und half der werdenden Mutter zur Auffahrt hinüber. Anschließend fuhr sie mit ins Krankenhaus. Vermutlich wollte sie es sich nicht entgehen lassen, zu sehen, wie eines ihrer Enkelkinder auf die Welt kam.

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Als wir es uns schließlich auf dem Bett bequem machten, waren wir bereits sehr müde. Aber natürlich wollten wir uns unsere Hochzeitsnacht nicht entgehen lassen.

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Eine Nacht, die nicht ohne Folgen blieb. Wenige Wochen nach der Hochzeit, kam ich morgens in die Küche, wo Raspberry gerade einen neuen Drink mixte. Wie immer stand ich viel später als er auf. Das hatte zwei Gründe. Zum Einen trat ich wieder auf und ging später schlafen. Zum Anderen war mir morgens in letzter Zeit immer so übel, dass ich lieber liegen blieb. Mittlerweile war mir auch klar, weshalb. Und das wiederum war wohl Ursache für meinen verstörten Gesichtsausdruck, als ich an diesem Morgen die Küchentür hinter mir schloss.
„Guten Morgen.“, sagte Raspberry und sah lächelnd auf. Bei meinem Gesichtsausdruck wich das Lächeln sofort einem besorgten Blick. „Was ist los?“ Er umrundete die Bar und kam auf mich zu.
Ich wusste nicht recht, wie ich es ihm sagen sollte. „Ich...“, begann ich unschlüssig. Es hatte keinen Zweck um den heißen Brei herum zu reden. „Ich bin schwanger.“, brachte ich mühsam hervor.
Er sagte eine Weile gar nichts. „Das ist... Das ist doch toll!“, meinte er schließlich. „Warum guckst du so besorgt? Hattest du Angst, dass ich mich nicht freuen würde?“
„Nein. Es ist nur so... überraschend. Das war überhaupt nicht geplant. Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, wie es ist, Mutter zu sein.“
„Mora, wann in deinem Leben hast du schonmal etwas wirklich geplant? Ist es nicht eher so, dass sich alles irgendwie ergeben hat?“
„Ja. So ist es wohl.“ Ich musste unwillkürlich lächeln. „Das wird ganz schön langweilig, die nächsten Monate. Ich werde nicht mehr auftreten können. Es wäre viel zu gefährlich.“
„Hm.“, machte er und strich mir sanft über die Wange. „Das wird schon. Stell dir vor, wir werden Eltern!“ Er küsste mich stürmisch. Na, immerhin musste ich mir keine Sorgen machen, dass er sich nicht auf das Baby freuen würde.

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Beitrag  singingmiri Fr März 29, 2013 11:40 am

Kapitel 11

Wie hatte ich nur glauben können, die Zeit der Schwangerschaft würde langweilig werden? Sicher, die Auftritte fehlten mir. Aber nun hatte ich plötzlich Zeit, die Bücher zu lesen, die ich schon immer mal lesen wollte, durfte essen, was ich wollte und wann ich wollte, ohne darüber nachzudenken, dass es meiner guten Figur, die so wichtig in meinem Beruf war, schaden könnte. Und dann war da noch die Tatsache, dass ich noch mehr Zeit mit Raspberry verbringen konnte. Je dicker mein Bauch wurde, desto mehr freute er sich und sobald ich die ersten Bewegungen des Babys spürte, wollte er ständig an meinem Bauch fühlen, ob er auch etwas spürte. Manchmal redete er auch mit meinem Bauch, was mich jedes Mal zum Lachen brachte, weil es mir so komisch vorkam.

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Als ich bereits eine gewaltige Kugel vor mir herschob, bei der ich mir nicht sicher war, ob es nur das Baby war, sondern vielleicht auch ein paar extra Pfunde, erfuhren wir, dass Zanah ebenfalls ein Baby erwartete. Ihre Schwangerschaft war nicht so weit fortgeschritten wie meine. Aber sie würde wohl nicht lange nach mir entbinden.

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Bald darauf war es so weit. Eines morgens, als ich mir gerade ein drittes Frühstück genehmigen wollte, setzten die Wehen wuchtartig ein. Raspberry war zum Glück gleich zur Stelle und gemeinsam fuhren wir ins Krankenhaus.

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Am frühen Abend hielt ich mein erste Tochter im Arm. Wir nannten sie Lavendar.

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Zuletzt von singingmiri am Fr März 29, 2013 11:45 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  singingmiri Fr März 29, 2013 11:44 am

Meine Mutter ließ es sich nicht nehmen einen großen Teil der Babypflege zu übernehmen. Ich ließ sie gewähren. Ich wusste, es bedeutete ihr viel, sich noch einmal um so ein kleines Wesen zu kümmern.

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Außerdem konnte ich so früher anfangen, wieder zu trainieren. Ich musste tatsächlich ein paar Pfunde loswerden und wieder meine Muskeln aufbauen.

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Trotzdem wurde der Abend, an dem mein großes Comeback stattfand, ein einziges Desaster. Zuerst stellte ich auf der Bühne fest, dass ich noch nicht so fit wie vor der Schwangerschaft war und machte darum einen Fehler nach dem anderen. Dinge, die ich zuvor mit Leichtigkeit aufführen konnte, fielen mir plötzlich schwer. Mein Publikum war trotzdem begeistert. Zumindest bis in den hinteren Reihen eine ältere Sima zusammenbrach und starb. Ich unterbrach meine Aufführung für eine Weile, um mich selbst nach diesem Schock zu sammeln. Just in dieser Pause erhielt Raspberry einen Anruf von meiner Mutter, sofort nach Hause zu kommen. Es musste etwas mit Lavendar sein! Er suchte mich nur kurz hinter der Bühne auf, um mir Bescheid zu sagen und mich zu überzeugen, meinen Auftritt wenigstens noch zu beenden.

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Ich hörte auf ihn und verabschiedete mich von meinem Publikum mit ein paar Jongliereinlagen. Danach eilte auch ich schleunigst heim. Zuhause stand ein Leichenwagen vor der Tür. Ich hastete angstvoll hinein, nur um zu erfahren, dass meine Mutter an diesem Abend dahingeschieden war. Sie hatte gerade noch genug Zeit gehabt, um Raspberry anzurufen, dass er heimkommen musste. Als er eintraf, war es schon zu spät.

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Beitrag  singingmiri Mi Apr 03, 2013 2:54 pm

Kapitel 12

Nach dem Tod meiner Mutter, dauerte es nicht mehr lange, bis Lavendar ein Kleinkind wurde. Leider wurde nun immer deutlicher, dass sie rein äußerlich überhaupt nichts von Raspberry hatte. Sie sah eher wie eine jüngere Schwester von mir aus mit nur ein wenig hellerer Haut. Ich gab nun weniger Auftritte, um mehr Zeit für meine Tochter zu haben.

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Raspberry brauchte Monate, um mich zu überreden, dass ich wieder bei einer Tour zusagen sollte. Ich fürchtete, dass wieder etwas passierte, wenn ich außer Haus war. Schließlich sah ich jedoch ein, dass es auch wichtig für meine Karriere und damit für unser Geld war, dass ich auf Tour ging. Mein Weg führte mich dabei auch nach Appaloosa Plains, dem Ort aus dem die berühmte Sängerin Butterfly stammte.

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Beitrag  singingmiri Mi Apr 03, 2013 3:05 pm

Es war auch gleichzeitig meine Abschlusstournee bevor ich erneut eine Schwangerschaftspause einlegte, denn ich stellte vor einem meiner letzten Konzerte fest, dass ich wieder ein Baby erwartete. Raspberry war natürlich begeistert. Und noch mehr, als sich herausstellte, dass ich nicht eins, sondern zwei Babys unter meinem Herzen trug.

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Bevor es soweit war, bekamen wir jedoch anderen Familienzuwachs. Iris adoptierte eine Katze namens Shika. Als ob zwei Katzen nicht genug gewesen wären! Aber ich ließ Iris gewähren. Sie war eben ein bisschen tierverrückt.

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Eines Tages brachte sie sogar eine Krähe aus dem Garten mit ins Haus, die sie gezähmt hatte. Was Simos betraf hatte sie jedoch weniger Glück als beim Zähmen von wilden Tieren. Ganz im Gegensatz zu Indigo, der sich mittlerweile von Jordy getrennt hatte und nun in ständig wechselnden Beziehungen lebte.

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Ich kümmerte mich unterdessen viel um mein erstes Baby, das gar nicht mehr so klein war.

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Kurz vor Lavendars nächstem Geburtstag brachte ich schließlich unsere Zwillinge zur Welt. Es waren ein Junge und ein Mädchen, die wir Akelei und Aurora nannten.

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Beitrag  singingmiri Di Mai 21, 2013 3:36 pm

Kapitel 13

Nach der Geburt der Zwillinge und Lavendars Geburtstag schien die Zeit nur so dahin zu fliegen. Lavendar fing an zur Schule zu gehen.

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Ehe wir uns versahen, waren unsere Zwillinge schon im Krabbelalter und machten das Haus unsicher.

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Iris fand nach langem Singledasein endlich einen Freund. Er war ein Multimillionär, der zum Spaß in einer Lounge Klavier spielte. So lernte sie sich kennen. Es dauerte gar nicht lange, bis sie heirateten und Iris zu ihm zog.

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Zuletzt von singingmiri am Di Mai 21, 2013 3:44 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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