Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Fiary Rainbowcy

Seite 4 von 6 Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6  Weiter

Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Re: Fiary Rainbowcy

Beitrag  singingmiri Di Nov 08, 2016 6:01 pm

Einige Drinks später, schlug ich vor nach nebenan zu gehen und etwas Shuffleboard zu spielen. Sie willigte ein und so vergnügten wir uns dort eine Weile. Und die ganze Zeit dachte ich, wie gut die Chemie zwischen uns stimmte. So sehr, dass ich alle Warnungen meiner Mutter in den Wind blies. Nach dem dritten Spiel legte ich lachend den Arm um sie und – ich wusste nicht genau, was mich dazu brachte – küsste sie.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera13

Es war sicher nicht das erste Mal, dass eine gemeinsame Nacht mit einem solchen Kuss angefangen hatte und normalerweise hatte ich mit dieser Taktik gute Erfahrungen gemacht. Andere Simas hatten nur zu willig den Kuss erwidert. Darum überraschte mich Rubinias Reaktion umso mehr. Sie stieß mich heftig von sich und ohrfeigte mich so kräftig, dass ich für einen Moment die Sterne tanzen sah. „Du denkst wohl du kannst jede haben!“, fuhr sie mich an und sah mich angewidert an.
„Beruhige dich doch“, flehte ich. „Ich dachte, wir würden uns gut verstehen und...“
„Es gibt ja wohl noch ein paar Stufen zwischen 'gut verstehen' und 'flirten'“, gab sie unvermindert laut und verärgert zurück. Und damit drehte sie sich auf dem Absatz um und stolzierte hoch erhobenen Hauptes davon. Ich blieb noch eine Weile wie angewurzelt stehen, dann schüttelte ich den Kopf. „Simas“, murmelte ich verständnislos.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera12
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Re: Fiary Rainbowcy

Beitrag  singingmiri Mi Nov 16, 2016 5:40 pm

Kapitel 3

Ich vergass Rubinia schnell wieder. Sie war nur eine Sima unter vielen, die mich abgelehnt hatte, und nach der ersten Verblüffung, tat ich es schnell ab und dachte nicht weiter daran. Wie versprochen hatte ich meiner Schwester den Briefumschlag mit den Fotografien übergeben und die Gelegenheit genutzt, ein Spaziergang durch den Park mit ihr zu unternehmen, bevor sie wieder den Mannschaftsbus bestieg und zurückfuhr. Meine Mutter hatte sich am nächsten Tag gemeldet und bedankt und sich ausnahmsweise nicht über mich beschwert. Ich schloss daraus, dass Rubinia ihr bisher nicht erzählt hatte, dass ich sie geküsst hatte. Ich selbst würde heute ebenfalls verreisen. Ich hatte eine Promo-Tour vor mir, direkt gefolgt von Dreharbeiten in der Saribik. Die nächsten Monate vergingen wie im Flug. Ich bewegte mich ständig zwischen Dreharbeiten, rotem Teppich und Fernsehinterviews und wieder zurück ins Studio zu Dreharbeiten. Bei den Dreharbeiten zu dem dritten Film in dieser Periode lernte ich Scarlett kennen. Sie war eigentlich hauptsächlich Model, aber wie so viele übernahm sie gelegentlich auch kleinere Rollen in Filmen. Dieser Film war ihre erste größere Rolle und als meine Filmpartnerin schlug sie sich ganz hervorragend. Es mochte daran liegen, dass es gar nicht lange dauerte, bis wir ein Paar wurden.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera16

Ebenso wie ich wohnte sie auch in Bridgeport, aber bei meinem Terminkalender war es kein großes Wunder, dass wir uns bisher nie über den Weg gelaufen waren. Es gefiel mir, mit Scarlett auszugehen. Sicher, sie konnte eine snobistische Diva wie aus dem Buche sein, aber dafür war sie im Bett eine echte Kanone.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera15

Mit ihr konnte ich mich auch im Gegensatz zu meinen flüchtigen Bekanntschaften gut auf dem roten Teppich zeigen. Sie kannte das Einmaleins des Stardaseins in und auswendig. Sie wusste, wie sie sich zu kleiden hatte, wie sie auf Fotos posieren musste, wie man Journalisten antwortete, ohne ihnen mehr zu sagen, als man sie wissen lassen wollte. Sie störte sich auch nicht daran, wenn ich ihr in den Wochen, in denen wir uns nicht sahen, gelegentlich untreu wurde. Kurzum: Sie war die perfekte Partnerin für mich und das sah die Presse auch so.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera14
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Kapitel 4

Beitrag  singingmiri So Jun 18, 2017 3:09 pm

Lange hielt dieses Glück nicht an. Je länger wir zusammen waren, desto mehr störten mich Scarletts ständige Diva-Anfälle. Hatte ich sie zu Beginn noch als amüsant abgetan, fand ich sie bald nur noch anstrengend. Natürlich war sie nach wie vor die perfekte Begleiterin, aber kaum waren wir allein, fing sie an zu meckern. Meistens darüber, dass ich so viel unterwegs war und sie wochenlang nicht sah. Ich fing bald wieder an, alleine auszugehen (was der Presse nicht entging) und das schien sie noch mehr auf die Palme zu bringen. Noch schlimmer war jedoch, dass sie nach wenigen Monaten Beziehung anfing anzudeuten, dass ihr eine bloße Beziehung nicht genug war und dass sie sich eine Traumhochzeit wünschte. Der bloße Gedanke erfüllte mich mit Schrecken. Zunächst hielt ich sie vage hin, aber natürlich redete ich mit einer Sima, die jeden Kniff kannte, wie man der Presse entkam. Ich konnte sie nicht lange täuschen, dass ich es im Grunde nicht ernst mit ihr meinte. Es war eine Erleichterung, als ich nach einem knappen Jahr die Beziehung beendete. Daraufhin machte sie mich gründlich vor der Presse schlecht. Ich hatte mir jedoch den ein oder anderen Kniff bei ihr abgeschaut und mithilfe meines Managers gelang es mir den Schaden zu begrenzen. Scarlett verschwand von der Bildfläche und lange interessierte sich niemand mehr für sie.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera11

Ich war zufällig gerade in Bridgeport als ich die Nachricht erhielt, dass mein Vater im Sterben lag. Ich sagte meine Termine ab und flog sofort nach Hause. Ich war lange nicht mehr Zuhause gewesen. Meine Besuche, seit ich Filmstar geworden war, waren sehr selten geworden. Ich kam mir fremd vor, als ich wieder in meinem alten Zimmer auf dem Bett lag und ein Nickerchen hielt. Das Haus war voller Erinnerungen und trotzdem fühlte ich mich nicht mehr Zuhause.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera10

Mein Vater starb schon am nächsten Nachmittag. Vormittags hatten wir uns lange unterhalten. Er hatte mich gebeten mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen und vor allem für meine Mutter da zu sein, wenn er fort war. Ich versprach es. Wie konnte man einem Sterbenden einen Wunsch abschlagen? Zumal mein Vater Recht hatte, wenn er sagte, dass ich mich nicht wie ein Familienmitglied verhalten hatte. Er warf mir nicht meinen Lebensstil vor, er verlangte nicht, mich von Grund auf zu ändern. Er wollte nur, dass wir zusammenhielten. Mir wurde klar, wie sehr ich ihn vermissen würde und plötzlich tat es mir Leid, dass ich so wenig Zeit hier verbracht hatte.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera12
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Kapitel 5

Beitrag  singingmiri Mi Jun 21, 2017 4:18 pm

Ich hielt Wort. Nach der Beerdigung blieb ich einige Zeit in meinem Elternhaus, um meiner Mutter zur Seite zu stehen. Ich reduzierte die Zahl meiner Termine auf ein Minimum, nahm keine neuen Rollenangebote an. Die Angebote, die ich bereits unterschrieben hatte, erfüllte ich, aber ich sorgte dafür, dass in meiner Abwesenheit immer einer meiner Geschwister Zuhause war. Seit dem Tod meines Vaters hatte meine Mutter, die immer so vor Energie gesprüht hatte, kaum noch Antrieb. Sie aß mechanisch, was man ihr vorsetzte, aber sie kochte nie selbst. Bisher hatte das immer mein Vater getan. Ich wusste nicht, ob sie es nicht konnte, oder ob sie in der Küche von Erinnerungen eingeholt wurde. Vermutlich beides, dachte ich. Tante Ginny hatte mir mal erzählt, dass meine Mutter noch nie in ihrem Leben gekocht hatte. Vielleicht übertrieb sie damit etwas, aber ich hatte sie tatsächlich noch nie Kochen sehen. Das hatte immer mein Vater übernommen. Ihre Teilnahmslosigkeit machte meinen Geschwistern und mir Angst. Sicher wollte sie nicht einfach aufgeben und sterben... oder?

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera13

Ich grübelte, wie ich meine Mutter aus ihrer Lethargie reißen konnte, während wir gemeinsam aßen. Mechanisch aß sie Gabel für Gabel. Ich bezweifelte, dass sie überhaupt bemerkte, was sie aß. Nicht, dass das Essen, das ich gekocht hatte, außergewöhnlich gut schmeckte. Dem Vergleich mit dem Essen meines Vaters würden meine Kochkünste nie standhalten, aber ich fand ich hatte schon Fortschritte gemacht, nicht zuletzt, weil Akelei mir das ein oder andere gezeigt hatte.
Ich wollte eben einen neuen Versuch starten, meine Mutter in ein Gespräch zu verwickeln (bisher fruchtlose Bemühungen, mehr als einsilbige Antworten bekam ich für gewöhnlich nicht), als es an der Tür läutete. Ich wischte mir den Mund ab und ging zur Haustür.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera14

Vor der Tür stand die letzte Person, die ich erwartet hatte. Einen Augenblick war ich sprachlos, dann fiel mir auf, dass sie nicht allein war.
„Darf ich?“, fragte Scarlett schnippisch und trat ohne eine Antwort abzuwarten über die Schwelle.
„Was tust du hier?“, fragte ich verwundert und verärgert über ihr Auftauchen.
„Ich bringe dir deine Tochter“, gab sie bissig zurück.
„Bitte was?“ Ich sah sie entsetzt an.
„Deine Tochter“, wiederholte sie so langsam als sei ich schwer von Begriff. „Es ist an der Zeit, dass du dich um sie kümmerst.“
„Du willst mir ein Kind unterjubeln? Woher soll ich wissen, dass das wirklich von mir ist?“ Ich verschränkte die Arme.
„Du kannst einen Vaterschaftstest machen, wenn es dir nicht genügt, wie ähnlich sie dir sieht“, gab sie verächtlich zurück.
„Aber sollte ein Kind nicht bei seiner Mutter bleiben?“, versuchte ich zu argumentieren.
Scarlett fuhr auf: „Das hättest du wohl gerne! Du schwängerst mich, muss ich das Balg austragen und soll dann auch noch meine Karriere an den Nagel hängen, um es großzuziehen! Und du hast so viel Geld, dass es gar kein Problem ist, wenn du nicht arbeitest.“ Das Kind in ihren Armen erwachte von ihren lauten Worten und begann ungnädig zu schreien.
„Du glaubst, du kannst sie mir einfach anhängen?“, gab ich laut zurück, um das Geschrei zu übertönen.
„Es ist mir egal, was du mit ihr tust!“, schrie sie mich an. „Wenn du sie nicht willst, gib sie in ein Heim oder frag deine Mutter, ob sie es großzieht. Ich jedenfalls will sie nicht.“ Und damit drückte sie mir das schreiende Bündel in die Arme und verließ eilig das Haus.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera15
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Kapitel 6

Beitrag  singingmiri Sa Jul 01, 2017 10:32 am

Ich stand wie vom Donner gerührt da und starrte ratlos auf die Tür, durch die Scarlett gerade verschwunden war. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Zu sagen, dass ihre letzten Worte mich schockiert hatten, wäre eine glatte Untertreibung. Ich war mehr als das – ich konnte kaum fassen, zu was meine Exfreundin fähig war. Nachdenklich sah ich auf das kleine Würmchen in meinen Armen herunter. Während unserer Auseinandersetzung hatte sie wie am Spieß gebrüllt, aber nun sahen mich große, tränennasse Augen an. Ob sie wohl spürte, dass ihre Mutter sie verstoßen hatte? Ob sie fürchtete, dass ich dasselbe tat? Ich wischte den Gedanken beiseite. Sie war noch ein Baby! Und dennoch oder vielleicht gerade deshalb durchwogte mich unerwartet eine Welle des Mitleids für das kleine Ding, das keiner wollte und nichts dafür konnte, das es existierte. Und ich wusste, dass ich sie nicht weggeben konnte, auch wenn ich ein wenige Wochen altes Baby nun wirklich nicht gebrauchen konnte.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera11

„Deins, nehme ich an?“, fragte meine Mutter hinter mir. Ich hatte nicht bemerkt, dass sie unsere Auseinandersetzung mitangehört hatte, obwohl nach dem Geschrei vermutlich auch der letzte in der Stadt wusste, dass ich Vater war. Vater! Meine Knie wurden ganz weich und für einen Moment fürchtete ich, dass ich das Kind fallen lassen würde. Aber der Moment der Schwäche verging und ich drehte mich langsam zu meiner Mutter um.
„Sie hat sie mir einfach in den Arm gedrückt und ist gegangen. Sie will nichts mit ihr zu tun haben“, antwortete ich immer noch fassungslos.
„Was für eine reizende Person“, bemerkte meine Mutter sarkastisch und in diesem Moment klang sie wieder, als wäre sie ganz die Alte. In ihre Augen kehrte ihr altbekanntes Funkeln zurück. „Herzlichen Glückwunsch“, setzte sie noch dazu.
Ich widerstand mühsam dem Impuls ihr das Baby in die Arme zu drücken, ebenso wie Scarlett es eben bei mir getan hatte, und das Weite zu suchen.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera13

Meine Mutter schien zu ahnen, was in meinem Kopf vorging. „Glaub ja nicht, dass du das auf mich abwälzen kannst“, warnte sie.
„Komm schon, Mama. Sie braucht jemanden und sie kann doch nichts dafür!“
„Ach – und ich schon? Nein, nein. Das kommt gar nicht in Frage. Die Suppe hast du dir eingebrockt, nun löffel sie auch aus.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
Ich schluckte schwer und sah auf das Kind – mein Kind - herunter. „Ich kann das nicht“, meinte ich schließlich jämmerlich. „Ich habe keine Ahnung, wie man ein Baby versorgt und ich habe einen Job, der mich wochenlang außer Haus sein lässt. Ich kann mich nicht um sie kümmern.“
„Dann gib sie doch weg“, schlug meine Mutter gleichmütig vor.
Ich sah sie entsetzt an. Was war nur in die Simas der Welt gefahren? Ich schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht.“
Sie seufzte erleichtert. „Nun gut. Dann lass uns Pläne machen.“
Ich sah sie irritiert an. „Du hast das gar nicht ernst gemeint, dass wir sie weggeben?“
Sie stemmte grinsend die Arme in die Seiten. „Für wen hältst du mich? Du glaubst doch nicht, dass ich mein Enkelkind aus dem Haus werfe!“ Damit ging sie zurück in die Küche. Ich sah ihr ungläubig hinterher. Es schien fast, als würde das kleine Würmchen sie aus ihrer Lethargie reißen.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera12
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Kapitel 7

Beitrag  singingmiri Mo Jul 10, 2017 6:33 pm

Es stellte sich heraus, dass das kleine Würmchen Persia hieß. Das ging aus der Geburtsurkunde hervor, die wir in einer Tasche mit Babysachen fanden, die Scarlett vor der Tür zurückgelassen hatte. Sie war tatsächlich nur wenige Wochen alt. Meine Mutter wies mich an, mein altes Babybett aus dem Keller zu holen und im Babyzimmer aufzustellen. Dann zeigte sie mir, wie man ein Baby versorgte. Anfangs fasste ich Persia noch wie ein rohes Ei an, da ich ständig befürchtete, ihr wehzutun, aber unter Anleitung meiner Mutter wurde ich schon nach wenigen Tagen geschickter im Umgang mit ihr.
Meine Mutter erklärte sich bereit, sich um das Kind zu kümmern, wenn ich unterwegs war, bestand aber darauf, dass ich die Verantwortung trug und nicht wochenlang außer Haus war. Ihre Argumente, dass sie zu alt und schwach war, um sich um ein Baby zu kümmern, waren sicher nicht ganz unbegründet, auch wenn sie seit Persia im Haus war, wieder aktiver wirkte und sich weniger gehen ließ.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera14

Die Monate flogen dahin, ohne dass ich es bemerkte. Mein Tagesablauf kreiste um meine Tochter, um die ich mich mit Sorgfalt kümmerte. Sie wuchs schnell, wie ich nicht ganz ohne stolz feststellte und als sie mich zum ersten Mal anlachte, spürte ich zum ersten Mal eine Regung in mir, die nichts mit Mitleid zu tun hatte. Ich brauchte lange, bis ich mir eingestand, dass ich Persia liebte. Ich hatte sie nicht gewollt, aber wenn sie mir ihre Ärmchen entgegen streckte, sich an mich schmiegte oder mich zahnlos anstrahlte, ging mir jedes Mal das Herz auf.
Und dennoch, wurde ich nach einiger Zeit unruhig. Der lange Aufenthalt im Haus, das Fehlen jeglicher sozialer Kontakte mit erwachsenen Menschen, die nicht meiner Familie angehörten und nicht zuletzt die fehlende Nähe einer Sima, machte mir mehr und mehr zu schaffen. Ich fing mehr aus Einsamkeit denn aus echtem Interesse eine Affäre mit dem Hausmädchen an, der meine Mutter allerdings schnell einen Riegel vorschob, in dem sie das Hausmädchen entließ. Ich konnte nicht sagen, dass ich ihr nachtrauerte.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera15

Am Morgen von Persias Geburtstag schlurfte ich gähnend in die Küche. Persia zahnte gerade und hatte mich fast die ganze Nacht wach gehalten. Entsprechend müde steuerte ich nun die Kaffeemaschine an, als ich zwischen halb geschlossenen Lidern wahrnahm, dass wir einen Gast hatten. Ich hielt in meiner Bewegung inne und rieb mir ungläubig die Augen. Am Tisch mit meiner Mutter saß die Person, von der nie gedacht hätte, sie noch einmal zu sehen.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera16
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Kapitel 8

Beitrag  singingmiri Mi Aug 09, 2017 3:19 pm

„Guten Morgen“, begrüßte meine Mutter mich fröhlich.
„Morgen“, gähnte ich zurück.
„Du kennst Rubinia ja schon. Sie wird ein paar Tage bei uns bleiben. Wir haben ein paar wichtige Dinge zu besprechen.“
Ich nickte müde und wandte mich wieder der Kaffeemaschine zu, wo erfreulicherweise schon eine heiße Kanne Kaffee wartete. Ich stürzte mir den Gebräu herunter, in der Hoffnung, dass das Koffein so schneller in meinem Blut ankam und verließ die Küche schleunigst wieder mit der Begründung, nach Persia sehen zu müssen. Die schlief mittlerweile selig, aber die Ausrede kam mir gerade recht. Rubinias Auftauchen hatte mich mehr aus der Bahn geworfen, als ich mir selbst eingestehen wollte. Ich erinnerte mich nur ungern an den Abend, an dem ich meinen ersten Korb bekommen hatte – nicht, weil das meinen Stolz verletzt hatte, sondern weil ich mich ein wenig schämte. Ich hätte wissen müssen, dass sie von anderem Kaliber war, als die Simas, die ich sonst in mein Bett geholt hatte. Ich hätte die Finger von ihr lassen sollen.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera19

Ich holte den fehlenden Schlaf mittags, während Persia schlief, nach. Als ich aufwachte und nach ihr sah, fand ich im Babyzimmer schon beide Simas vor. Meine Mutter führte Rubinia gerade stolz ihr Enkelkind vor. Meine Mutter hatte wirklich viel mehr Lebenskraft als noch vor einigen Monaten, fand ich. Ich beobachtete Rubinia verstohlen. Sie schien nichts davon erzählt zu haben, was zwischen uns vorgefallen war. Überhaupt wirkte sie sehr offen. Sie kam offenbar sehr gut mit meiner Mutter klar. Nach einer Weile gesellte ich mich zu ihnen und übernahm Persia wieder. Und am Abend feierten wir gemeinsam ihren Geburtstag.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera20

Ich ging Rubinia die nächsten Tage erfolgreich aus dem Weg, in dem ich fast den ganze Zeit mit Persia verbrachte. Es war vielleicht nicht notwendig sie rund um die Uhr zu betreuen, aber ich stürzte mich mit Feuereifer darauf, ihr Sprechen und Laufen beizubringen und sie an das Töpfchen zu gewöhnen.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera18
Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera17


Zuletzt von singingmiri am Mi Aug 09, 2017 3:21 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Re: Fiary Rainbowcy

Beitrag  singingmiri Mi Aug 09, 2017 3:21 pm

Aus ein paar Tagen wurden Wochen. Da ich mich nicht ewig im Kinderzimmer verkriechen konnte, begann ich mich wieder mehr im Haus zu zeigen und nahm ab und an Termine außer Haus wahr. Persia konnte sich auch gut ein paar Stunden alleine beschäftigen und meine Mutter sah gerne ab und an nach ihr. Am Weihnachtsmorgen saß ich gemeinsam mit den beiden Simas am Frühstückstisch und ging gedanklich all die Dinge durch, die bis zum Abend noch vorbereitet werden mussten. Viele meiner Verwandten würden abends kommen und mit uns feiern.
„Ich habe dir etwas mitzuteilen“, unterbrach meine Mutter meine Gedanken. Kauend sah ich sie an. „Ich habe vor, ein Museum zu eröffnen“, fuhr sie fort.
Ich verschluckte mich fast an meinem Bissen. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich noch befürchtet, dass sie sterben würde und nun plante sie ein solches Großprojekt! „Denkst du nicht, dass das ein bisschen viel Arbeit ist?“, fragte ich darum vorsichtig.
„In meinem Alter, meinst du?“ Meine Mutter grinste mich wissend an. „Ich sprühe geradezu vor Energie. Unbeschäftigt zu sein hat mir noch nie gut getan.“
„Okay“, sagte ich gedehnt. „Und was für eine Art Museum?“
„Ein Museum über uns“, gab sie ruhig zurück.
Diesmal verschluckte ich mich wirklich. „Über uns?“, krächzte ich und griff eilig nach einem Glas Wasser. „Was soll denn da zu sehen sein?“
„In unserem Keller lagern eine Menge Kunstwerke, die in den letzten Generationen von unserer Familie hervorgebracht wurden. Nicht zu vergessen die Sammlung an Artefakten, die dein Großvater gesammelt hat.“
Ich sah meine Mutter zweifelnd an. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das jemanden interessierte.
„Deine Urgroßmutter Pure und deine Großmutter Oceana und ihre Schwester Heaven waren sehr berühmte Musiker. Ein Teil der Ausstellung wird sich mit ihrem Leben und ihren Erfolgen befassen. Dein Großonkel Silver war ein berühmter Autor und Maler. Einige Werke hat er zu Lebzeiten verkauft, aber der Großteil befindet sich hier in diesem Haus. Dann ist da noch dein Urgroßvater Blueberry, ebenfalls ein Maler und dazu Bildhauer. Wir haben einige seiner Skulpturen noch hier. Die Kunst wird einen weiteren Teil des Museums ausmachen. Der dritte Teil wird die gesammelten Artefakte und Fotografien von den Reisen meines Vaters behandeln. Darum habe ich Rubinia hier her gebeten. Sie kennt sich damit besser aus.“
Ich streifte Rubinia flüchtig mit einem Blick.
„Ich habe Archäologie und alte Kunst studiert und außerdem ein paar Kurse in moderner Kunst belegt“, erklärte sie.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera22

„Außerdem hat sie viele der Länder, in denen mein Vater war, ebenfalls bereist und selbst einige Artefakte gefunden, die gut in unsere Sammlung passen. Noch dazu ist sie eine hervorragende Fotografin. Mit anderen Worten: Sie wird die Kuratorin des Museums sein und die Arbeit fortsetzen, wenn ich sterbe“, setzte meine Mutter hinzu. „Natürlich wird sie dafür bezahlt und ich habe ihr angeboten, dass sie hier wohnen darf. Sie wird Auroras altes Zimmer beziehen und im Keller richten wir ihr einen Arbeitsraum ein.“
Als guter Schauspieler gelang es mir meinen Unwillen über diese Nachricht zu verbergen. Rubinia dauerhaft im Haus zu haben würde sicherlich kein Spaß werden. Aber ich wusste, dass ich meine Mutter von dieser Idee nicht abbringen konnte. Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, also würde sie es durchziehen.
Meine Mutter war schon wieder bei den Plänen zu ihrem Museum „Außerdem möchte ich einen Teil des Museums als Platz für Sonderausstellungen einrichten, um damit junge Künstler zu unterstützen. Diesen Platz wird zunächst Rubinia mit ihren Fotografien einnehmen.“
„Aber das wäre dann doch kein reines Familienmuseum mehr“, wandte ich vorsichtig ein.
„Das ist richtig. Aber ich möchte junge Künstler gerne unterstützen. Ich wäre mit meiner Akrobatik nie so weit gekommen, wenn mich nicht auch Sims unterstützt hätten. Das würde ich gerne weitergeben.“

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera21
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Kapitel 9

Beitrag  singingmiri Mo Nov 20, 2017 8:18 pm

Ich schlug die Augen auf und sah mich verwundert um. Der Platz neben mir im Bett war leer. Das war nicht weiter ungewöhnlich, denn in den letzten Jahren war das eher der Normalzustand geworden. Was mich wunderte, war meine Umgebung. Ich war nicht in meinem Schlafzimmer, sondern – wie mir aufging – in Rubinias. Ich hatte diesen Raum bisher nach Möglichkeit gemieden, darum war mir die Umgebung nicht vertraut. Woran ich mich allerdings gut erinnerte, war wie ich hierher gekommen war. Wie hätte ich die letzte Nacht auch vergessen können. Doch zuerst einmal von vorne.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera10

Nach ihrer Ankündigung, ein Museum eröffnen zu wollen, waren beide Simas mit Feuereifer an die Arbeit gegangen. Rubinia hatte sich dieses Zimmer eingerichtet und ihren Arbeitsplatz in unserem Werkraum im Keller eingerichtet. Von nun an fand man sie oft bis tief in die Nacht an ihrem Zeichenbrett, wo sie Entwürfe für die Einrichtung des Museums skizzierte, Ideen und Konzepte entwarf, die sie dann mit meiner Mutter besprach. Die kümmerte sich dann darum, das Handwerker anrückten, um die Ideen in die Tat umzusetzen.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera11

Zwischendrin reiste sie immer wieder für einige Wochen ins Ausland, um dort Inspiration und weitere Artefakte zu finden und natürlich um zu fotografieren. Die Sammlung der Ausstellungsstücke, die bislang sorgfältig verpackt in unserem Lagerraum im Keller aufbewahrt wurden wuchs ständig. Anfangs hatte ich mich bemüht, mich nicht allzu interessiert zu zeigen, aber nachdem ich den Umfang der Sammlung zu Gesicht bekommen hatte, wurde mir klar, dass es ein großes Museum werden würde.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera12
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Re: Fiary Rainbowcy

Beitrag  singingmiri Mo Nov 20, 2017 8:21 pm

Noch bevor die Bauarbeiten abgeschlossen waren, begann Persia zur Schule zu gehen. Mein kleines Baby wurde groß, bemerkte ich nun und ich fragte mich, wo nur die Zeit geblieben war.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera13

Da sie nun älter war, konnte ich mich mehr der Schauspielkarriere widmen. Ich nahm wieder mehr Rollen und Termine an. In vielen Fernsehshows und Interviews wurde ich zu meiner Entscheidung, meine Karriere zu unterbrechen, um mich um mein Kind zu kümmern befragt. Es hatte meiner Beliebtheit keinen Abbruch getan, stellte ich fest. Natürlich war ich einige Zeit nicht präsent gewesen, aber der Name Fiary öffnete mir immer noch viele Türen. Falls Scarlett gehofft hatte, so meine Karriere zu zerstören, hatte sie sich getäuscht, dachte ich mit Befriedigung. Im Gegenteil: Die Presse war geradezu begeistert, dass ich trotz meines Lebenswandels als Draufgänger genug Pflichtbewusstsein gezeigt hatte, mich um ein ungewolltes Kind zu kümmern. Dass ich öffentlich zeige, dass die Verantwortung nicht immer an der Sima hängen bleiben müsse und ich damit der Gleichberechtigungsbewegung einen großen Dienst erweise, schrieben einige Journalisten. Ich hatte natürlich nichts dergleichen im Sinn gehabt, als ich mich dazu entschlossen hatte und dass meine Mutter mir quasi die Pistole auf die Brust gesetzt hatte, um mich dazu zu bewegen, verschwieg ich wohlweislich. Ich genoss lieber den Rummel. Und dennoch hatten sie in einem Punkt recht: Ich hatte mich verändert. Ich hätte die ein oder andere Sima immer noch gerne für eine Nacht in mein Bett genommen, aber ich tat es nicht.
Der Grund war Rubinia. Mir war schon bei unserer ersten Begegnung klar gewesen, dass ich sie anziehend fand. Je länger ich mit ihr unter einem Dach lebte, desto mehr mochte ich sie. Nachdem ich aufhörte, ihr aus dem Weg zu gehen, stellte ich nicht nur fest, dass sie mir wegen des einen Abends nichts nachtrug, sondern dass sie nicht so zickig war, wie ich sie mir immer vorgestellt hatte. Ihre Abenteuerlust, Tatkraft und Warmherzigkeit faszinierten mich und ehe ich mich versah war ich über beide Ohren verliebt. Ich gab mir Mühe, mir nichts anmerken zu lassen. Ich hatte nicht vor, mir eine zweite Abfuhr einzuhandeln. Aber ich konnte nicht anders, als immer wieder ihre Nähe zu suchen. Ich hatte sogar das Gefühl, dass sie sich gerne mit mir unterhielt. Und ich konnte stundenlang den Geschichten von ihren Reisen lauschen. Natürlich war auch ich viel um die Welt gereist, aber ich hatte oft das Gefühl, dass sie mehr erlebt hatte. Auch Persia kam gut mit Rubinia zurecht. Sie schien in ihr eine Art Mutterersatz zu sehen. Rubinia störte sich daran nicht. Sie mochte meine Kleine sehr.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera15

Und trotzdem zögerte ich lange, ob ich einen Schritt weiter gehen und zeigen sollte, was ich empfand. Ich hatte Angst, dass das alles kaputt machen würde. Doch dann starb meine Mutter überraschend. Keiner hatte es kommen sehen. Sie hatte so vital gewirkt. Die Eröffnung des Museums stand bevor, aber meine Mutter würde es nicht mehr erleben.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera14
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Re: Fiary Rainbowcy

Beitrag  singingmiri Mo Nov 20, 2017 8:23 pm

Zu allem Übel ging wenige Tage später die Küche in Flammen auf. Rubinia schnappte sich geistesgegenwärtig den Feuerlöscher und versuchte der Flammen Herr zu werden, während ich meine Tochter aus der Gefahrenzone zog. Als das Feuer gelöscht war, lagen unsere Nerven blank. Ich schickte Persia ins Bett und schenkte Rubinia und mir erstmal einen Drink ein.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera18

Der Saft hatte vor allem eins zur Folge: dass sich unsere Zungen lösten. Wir sprachen uns den Kummer von der Seele, trösteten uns gegenseitig und vertrauten uns unsere Sorgen an. Wir trauerten gemeinsam um meine Mutter, bedauerten, dass sie die Eröffnung ihres Museums nicht miterleben konnte und sprachen darüber wie es weitergehen würde. Meine Mutter hatte in ihrem Testament verfügt, dass Rubinia auch nach der Eröffnung des Museums noch weiter im Haus leben durfte, wenn sie wollte, und sie zur Direktorin ernannt. Einen Teil unseres Vermögens stellte sie ihr für das Museum zur Verfügung. Sicher hatte Rubinia sich in dieser Hinsicht Sorgen gemacht, aber ich hätte es ihr auch ohne das Testament meiner Mutter angeboten.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera16

Und nach einiger Zeit fingen wir an miteinander herumzuknutschen. Eins führte zum anderen und als ich am nächsten Morgen fand ich mich in ihrem Bett wieder.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera17
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Kapitel 10

Beitrag  singingmiri Do Nov 23, 2017 7:16 pm

„Papa, ich will ins Internat“, teilte meine Tochter mir an einem Nachmittag wenige Tage später mit. Ich hielt abrupt im Laufen inne. Ich hatte gerade hinunter wollen, um mich auf meinen nächsten Termin vorzubereiten. In den letzten Tagen hatte eine Aufgabe die nächste gejagt. Rubinia hatte sich mit Feuereifer in die Vorbereitung der Eröffnung gestürzt, übernahm sie doch nun auch die Aufgaben, die zuvor meine Mutter erledigt hatte. Ich hatte ihr bereits einiges abgenommen, aber auch ich hatte einen vollen Terminkalender. Und so hatte ich, wie mir nun schuldbewusst klar wurde, kaum Zeit mit meiner Tochter verbracht.
„Wenn die Eröffnung erst um ist, nehme ich mir wieder mehr Zeit für dich, versprochen“, sagte ich deswegen und fuhr ihr mit der Hand über den Kopf.
Sie schüttelte den Kopf. „Darum geht es nicht. Du hast viel zu tun und Ruby auch, das verstehe ich schon. Dafür könnt ihr doch nichts. Aber wenn ich im Internat bin, kannst du viel mehr Rollen annehmen. Ich will dir nicht im Weg sein“, gab sie ernst zurück.
„Du bist mir nicht im Weg“, lächelte ich. „Ich bin froh, dass ich dich habe.“
Sie konnte nicht anders als zu strahlen. „Aber Oma hat mir gesagt, dass du gerne mehr Karriere machen würdest.“
Ich zuckte die Achseln. „Man kann nicht alles im Leben haben. Und du bist mir wichtiger.“
Sie schwieg eine Weile nachdenklich. Mir war schon aufgefallen, dass sie für ihr Alter viel zu nachdenklich war. Und seit sie Lesen konnte, war sie kaum noch vom Bücherregal wegzubekommen. Vermutlich konnte sie sich deshalb so gut ausdrücken.
„Ich will trotzdem ins Internet. Das wäre doch für uns alle am Besten. Du und Ruby könnt mehr arbeiten und für mich ist gesorgt. Außerdem habe ich schon eine tolle Schule gefunden, an die ich will.“
Ich fragte mich, ob sie in einem ihrer Bücher auf die Idee gekommen war. Der Gedanke, mein Baby wegzugeben, gefiel mir nicht. Aber wenn sie unbedingt wollte... „Welche?“, fragte ich.
„Es ist nicht ganz billig.“ Ihr Blick flackerte unsicher. Ich winkte ab. Ich bezweifelte, dass es irgendetwas gab, dass wir uns nicht leisten konnten. Das Vermögen meiner Familie war riesig, wie mir nun, da ich es selbst verwaltete, klar geworden war. Persia atmete tief durch. „Die LeFromage Kunstschule.“
Das war mir ein Begriff. Ich kannte nicht wenige Künstler, die dort zur Schule gegangen waren. Meine Tochter würde dort jede Fördermöglichkeit in Sachen Kunst bekommen, die sie sich wünschen konnte. Aber es war weit weg. Ich sah sie an. Sie war so schnell groß geworden. Konnte ich sie wirklich schon gehen lassen? Ich würde einen Teil ihrer Kindheit verpassen. Aber ich konnte an ihrem Blick sehen, dass sie sich nichts sehnlicher wünschte.
„Ich würde dir nie etwas abschlagen, was du unbedingt willst. Lass uns die Schule gemeinsam anschauen und dann entscheiden wir, okay?“
„Danke, Papa“, jubelte sie und fiel mir um den Hals. Ich nahm an, dass es nichts gab, was sie von ihrem Vorhaben ablenken konnte, also würde ich sie wohl gehen lassen müssen.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera20

Ich hielt Wort und sah mir gemeinsam mit Persia das Internat an. Es machte einen ausgezeichneten Eindruck auf mich. Meine Tochter war hellauf begeistert und ließ mir keine Ruhe, bis ich sie anmeldete und schon bald machte sie sich auf den Weg in ihr neues Zuhause.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera19

Nachdem die Limousine, die Persia fortbrachte meinen Blicken entschwand, verschloss ich seufzend die Haustür und setzte mich ins Auto. Persias Abreise war ausgerechnet am Tag der Eröffnung und es gab noch eine Menge zu tun. Ruby hatte mir eine lange Liste an Besorgungen in letzter Minute gegeben und ich musste mich sputen. Einige Stunden später schleppte ich meine Einkäufe die Stufen zum Museum hinauf. Ich war natürlich schon einige Male hier gewesen, aber ich musste sagen, dass ich von der Ausstellung immer noch beeindruckt war. Das Gebäude war riesig. Manche Räume wirkten noch etwas leer, aber es gab auch so Vieles zu sehen. Mir war nicht klar gewesen, wie groß die Sammlung in unserem Keller war. Und dabei wurde nicht mal alles ausgestellt. Es gab noch etliche Statuen, Gemälde und Artefakte, die weiterhin in unserem Keller lagerten.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera21
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Re: Fiary Rainbowcy

Beitrag  singingmiri Do Nov 23, 2017 7:22 pm

Ruby drückte sich die Hände ins Kreuz als ich mich näherte. Sie wirkte erschöpft. Als sie mich sah, hellte sich ihr Gesicht auf.
„Hast du alles bekommen?“, fragte sie.
Ich nickte. „Ich musste meine Beziehungen spielen lassen, dass die Schneiderin den Auftrag sofort erledigt hat, aber sie hat es hinbekommen. Das Kleid sieht aus wie neu.“
„Ein Glück. Mit diesem Riss hätte ich heute unmöglich herumrennen können.“ Sie grinste und schnappte sich die Tüte mit dem Kleid. „Ich ziehe mich eben um. Bringst du den Rest ins Hinterzimmer?“
Ich nutzte die Zeit, während sie im Bad war, um zu prüfen, ob der Caterer alles vorbereitet hatte und warf mich dann selbst in Schale.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera23
Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera22

Bald darauf trudelten die ersten Gäste ein. Da ich eine große Verwandtschaft hatte und fast jeder in unserem Ort auf die eine oder andere Weise mit mindestens einem der Künstler verwandt war, hatte ich bald das Gefühl, dass fast die ganze Stadt anwesend war. Ruby ging in ihrer Rolle als Kuratorin voll auf, führte durch die verschiedenen Räume, erklärte wer welches Werk geschaffen hatte oder woher die Artefakte stammten. Ich hielt mich eher im Hintergrund und beobachtete sie heimlich, während ich gleichzeitig mit Interesse die Ausstellungsstücke begutachtete.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera24
Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera27
Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera25
Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera29
Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera26
Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera28
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Re: Fiary Rainbowcy

Beitrag  singingmiri Do Nov 23, 2017 7:23 pm

„Du liebst sie“, stellte mein Bruder fest. Akelei hatte sich unbemerkt neben mich gestellt. Er hatte Falten bekommen, fiel mir auf als ich ihn ansah.
„Schön, dass du da bist“, sagte ich ohne zu antworten. „Wie gefällt es dir?“
„Was denkst du denn? Es ist großartig!“ Seine Augen leuchteten auf. „Es ist schön zu sehen, was unsere Familie erreicht hat. Nur schade, dass Mutter nicht dabei sein kann.“
Ich nickte. „Sie hat sich so für dieses Projekt eingesetzt.“
„Und dir eine passende Sima ins Haus geholt“, neckte er. Ich verdrehte die Augen und er schlug mir lachend auf die Schulter. „Hab dich nicht so. Sie ist großartig. Versemmel es nicht.“
„Das würden wir dir nie verzeihen, hörst du?“ Aurora tauchte unvermittelt neben ihrem Zwilling auf und grinste mich schalkhaft an.
Ich stöhnte und rang theatralisch die Hände. „Was hab ich nur verbrochen, dass mir ständig jemand Ratschläge geben will?“ Akelei lachte nur noch mehr und ich musste unwillig einstimmen. Aurora drückte uns jeweils ein Glas Champagner in die Hand. „Auf dein Glück, Bruderherz.“ Sie prostete mir zu.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera31

„Das war eine gelungene Eröffnung“, gratulierte ich Ruby, als sie sich später ächzend zu mir ans Feuer setzte. Nachdem wir spät nach Hause gekommen waren, hatte ich beschlossen, den warmen Tag am Feuer zu beschließen. Sie lächelte erschöpft und streckte die Hände dem Feuer entgegen. Der Tag mochte warm gewesen sein, aber nun wurde es allmählich frisch.
„Ich kann es noch nicht ganz glauben, dass es geschafft ist“, sagte sie schließlich.
Ich nickte und eine Weile schwiegen wir. Ich beobachte sie von der Seite wie sie nachdenklich ins Feuer sah. Sie wirkte nicht nur erschöpft, sondern auch etwas traurig, vielleicht sogar besorgt. Ich nahm an, es lag daran, dass sie nun, da die Eröffnung vorüber war, nicht wusste, wie es weitergehen würde. Ich wollte etwas sagen, das sie aufmunterte. Ich grübelte noch, was die richtigen Worte waren, da hob sie den Kopf und lächelte mich ob meines Blickes unsicher an. Vielleicht hatte es gar nichts mit der Eröffnung zu tun, ging mir auf. Vielleicht machte sie sich Sorgen, was mit uns war. Wir hatten immer noch nicht darüber geredet.
„Ruby, ich will dir sagen, dass...“ Ich brach ab und schüttelte den Kopf über meine eigene Unfähigkeit, meine Gefühle auszudrücken. Man sollte meinen, dass es mir leicht über die Lippen kam, nachdem ich in unzähligen Filmen den Verliebten gemimt hatte und trotzdem fühlte meine Zunge sich plötzlich schwer an. Ich schluckte. „Wegen unserer Nacht letztens: Das war...“ Ich brach wieder ab. Warum war es nur so schwer?
„Du willst sagen, dass es nur passiert ist, weil wir so viel Saft getrunken haben und dass es nichts zu bedeuten hat“, murmelte sie und ihre Schultern sackten ab. Bildete ich es mir ein, oder glitzerte eine Träne in ihrem Augenwinkel. „Ich hätte es wissen müssen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Im Grunde wusste ich es.“ Sie erhob sich wieder und wandte sich ab, um davon zu laufen.
„Ruby, nein, bleib hier. Du verstehst das falsch“, rief ich erschrocken.
„Was verstehe ich falsch?“, fragte sie aufgebracht und mit verdächtig zittriger Stimme. „Dass du einfach deine Finger von keiner Sima lassen kannst? Das wusste ich doch schon bei unserer ersten Begegnung. Ich war nur so dumm, zu glauben, du habest dich geändert. Ich hatte gedacht, du meintest es ernst.“ Ihre Stimme schraubte sich zum Ende einige Oktaven höher.“ Sie schluckte und nun konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. Verärgert wischte sie sich die Tränen aus den Augen.
Ich hatte bei ihren Anschuldigungen die Hände vor meinen Mund geschlagen. Es war unschön, dass sie so von mir dachte. Zumal sie nicht ganz Unrecht hatte. „Ruby, ich...“
„Sag bitte nichts“, presste sie hervor. „Das macht es nur schlimmer.“
„Himmel, Ruby, ich versuche seit zehn Minuten, dir zu sagen, was ich für dich empfinde und finde einfach nicht die richtigen Worte. Kannst du einfach mal die Klappe halten, damit ich eine Chance habe?“, entfuhr es mir aufgebracht.
„Du... was???“ Sie sah aus, als würde sie gleich ohnmächtig werden. Ich führte sie fürsorglich wieder zu ihrem Stuhl und setzte mich selbst wieder hin.
„Vielleicht fange ich nochmal von vorne an“, seufzte ich. „Es ist wahr, dass ich in der Vergangenheit Simas eher benutzt habe. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht. Ich war nur auf der Suche nach Vergnügen. Und letztlich hat mir keine von ihnen viel bedeutet. Und dann traf ich dich. Ich will nicht behaupten, dass ich damals schon ernsthafte Absichten hatte, aber du warst viel interessanter als diese hohlköpfigen Simas, die sonst um mich herum waren. Das fand ich anziehend. Vielleicht war es gut, dass du mir eine so deutliche Abfuhr erteilt hast. Es hat mich mehr getroffen, als ich für möglich gehalten hätte. Aber ich wollte nicht wahr haben, was wohl der Grund dafür war. Dann bist du hier eingezogen und ich habe mich zuerst gar nicht getraut, dir unter die Augen zu treten, weil ich mich geschämt habe. Aber ich konnte mich ja nicht ewig verkriechen. Und je mehr Zeit ich mit dir verbrachte, desto mehr wurde mir klar, dass du eigentlich etwas Besseres als mich verdienst. Das Problem ist nur, dass ich dich liebe und dich daher nicht gehen lassen will.“ Ich lächelte selbstironisch. „Du sieht, ich bin immer noch ein selbstsüchtiger Blödmann.“
In ihren Augen lag ein warmer Glanz und es schimmerte schon wieder feucht. „Was für eine miserable Liebeserklärung. Zu dumm, dass es nun eh zu spät ist“, meinte sie trocken. „Ich bin schwanger.“

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera30
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Kapitel 11

Beitrag  singingmiri So Nov 26, 2017 7:52 pm

Die Eröffnung erneut Vater zu werden verschlug mir zunächst die Sprache. Wenn es eine Sima gab, mit der ich eine Familie haben wollte, dann war es wohl Ruby, aber natürlich hatte ich nicht so bald darauf gehofft. Andererseits sah ich es als Fortschritt gegenüber dem letzten Mal, dass ich von meinem Kind schon vor der Geburt erfuhr. Rubinias Bauch rundete sich und bald ließ sich ihre Schwangerschaft auch vor der Presse nicht mehr verbergen. Es hatte schon einige Zeit Spekulationen darüber gegeben, wer die Sima in meinem Haus war und wie wir zueinander standen. Ich schirmte meine Freundin so gut es ging von dem Trubel ab, aber die wenigen Interviews, die sie gab, meisterte sie gelassen.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera32

Die Zeit bis zur Niederkunft ging schnell vorbei und bald brachten wir unsere erste gemeinsame Tochter nach Hause, die wir aufgrund ihrer Hautfarbe Rose nannten.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera33
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Re: Fiary Rainbowcy

Beitrag  singingmiri So Nov 26, 2017 7:56 pm

Trunken vor Freude über meine Tochter, machte ich Ruby schon bald einen Heiratsantrag, den sie freudestrahlend annahm.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera36

Unsere Hochzeitsfreier fand bald darauf im Kreis unserer Freunde und Verwandten statt.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera35
Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera37

Zu diesem Anlass kehrte auch Persia aus dem Internat zurück. Sie war mittlerweile zu einer hübschen Teenagerin geworden.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera39

Unter unseren Gästen war ein wahrer Babyboom ausgebrochen. Nicht nur meine Cousinen Wisteria, Shameka und Danube erwarteten ein Kind, sondern auch Aurora und Hester, Akeleis Ehesima.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera34
Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera38
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Kapitel 12

Beitrag  singingmiri Mi Nov 29, 2017 2:20 pm

Bald nach unserer Hochzeit stellte Ruby erneut eine Schwangerschaft fest.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera41

Eigentlich hatte Ruby nach Frankreich reisen wollen, um dort noch mehr Artefakte zu finden und weitere Bilder für unsere Ausstellung zu fotografieren. Als Schwangere war dies nun nicht mehr möglich. Stattdessen nutzte sie die Zeit bis zur Niederkunft, um Pläne für unseren geplanten Hausumbau zu machen. Die letzte Renovierung lag schon einige Zeit zurück und nachdem drei Generationen darin gehaust hatten, waren einige Ausbesserungen am Gemäuer nötig. Doch Ruby wollte noch weitergehen. Sie wollte einiges umbauen und auch den Garten anders anlegen lassen. Die ersten Arbeiten begannen noch in der Schwangerschaft, dann kam unsere nächste Tochter, Viola, auf die Welt.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera42

Rose konnte mittlerweile krabbeln. Sie hatte erstaunlicherweise wenig Ähnlichkeit mit Ruby. Genau genommen, sah sie meinem Vater am Ähnlichsten und war völlig rosa.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera40
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Re: Fiary Rainbowcy

Beitrag  singingmiri Mi Nov 29, 2017 2:23 pm

Einige Zeit nach Violas Geburt brach Ruby zu einer längeren Reise durch China und Ägypten auf.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera46
Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera45

Mit einer vollen Speicherkarte und kistenweise Artefakten kehrte sie zurück und stürzte sich sogleich wieder in die Renovierungsarbeiten, die gute Fortschritte machten.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera44

Einige Wochen später war auch der letzte Handwerker abgezogen und wir saßen zusammen in unserer neuen, wunderschönen Küche, als es plötzlich an der Tür klingelte und ein unerwarteter Gast die gute Stimmung störte.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera43

(Weitere Bilder zum Haus findet ihr hier)
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Kapitel 13

Beitrag  singingmiri Mo Dez 04, 2017 6:02 pm

Persia kam mit ratloser Miene zurück.
„Draußen steht ein Mädchen aus meiner Schule und will dich sprechen“, teilte sie mir mit.
„Ich hoffe, es ist nicht irgendein Fan“, brummte ich und machte keine Anstalten aufzustehen.
„So sieht sie nicht aus“, gab meine Tochter zurück. „Sie sieht eher so aus als bräuchte sie Hilfe.“
Ich legte seufzend mein Besteck ab und erhob mich. Durch die Haustür sah ich eine rötliche Teenagerin mit rosafarbenen Haaren. Sie kam mir vage bekannt vor. Hatte ich sie schon mal gesehen?

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera81

„Guten Tag. Ich bin Perfume Fiary. Du wolltest zu mir?“, fragte ich und sah ihr forschend ins Gesicht um herauszufinden, an wen sie mich erinnerte. Das Mädchen sagte zunächst gar nichts und sah mich mit großen Augen an. Sie schluckte schwer und brachte keinen Ton heraus. „Ich beiße nicht“, fügte ich mit einem leichten Lächeln hinzu.
„Vielleicht doch, wenn ich Ihnen sage, wer ich bin“, antwortete sie und schlug sich auf die Lippen, als wollte sie das Gesagte zurücknehmen. Ich hob fragend meine Augenbrauen. Man sah ihr an, dass sie all ihren Mut zusammen nahm. Sie atmete tief durch. „Ich bin Ihre Tochter“, brachte sie hervor.
Mir war es als würde die Kraft aus meinen Beinen weichen. „Was?“, fragte ich und versuchte mich etwas sicherer hinzustellen.
„Meine Mutter hat eine Zeit lang bei Ihnen als Putzfrau gearbeitet. Ihr Name war Poppy Hill“, erklärte das Mädchen.
Meine Augen weiteten sich und ich begann unwillkürlich zu rechnen. Poppy war jene Putzfrau gewesen, mit der ich eine kurze Affäre eingegangen war, als ich Persia bei mir aufgenommen hatte.  Das Alter des Mädchens konnte also hinkommen. Ich musterte sie genauer. Die rosanen Haare sahen denen von Rose nicht unähnlich und die violetten Augen erinnerten an die meine Mutter. Es war nicht auszuschließen, dass das Mädchen tatsächlich meine Tochter war. Noch ein uneheliches Kind, von dem ich erst spät erfuhr.
„Wie heißt du?“
„Coralle Hill“, antwortete sie und sah mich dabei unverwandt an. Vielleicht suchte auch sie nach Ähnlichkeiten mit sich selbst.
„Nun, Coralle, was ist mit deiner Mutter. Warum hat sie mir nie etwas von dir erzählt?“
Sie schluckte wieder. „Sie ist tot.“ Tränen traten in ihre Augen. „Ich weiß nicht, warum sie nichts gesagt hat. Vielleicht dachte sie, Sie hätten kein Interesse.“
Ich sah sie ratlos an. Ich wusste nicht recht, was ich tun sollte. „Es tut mir Leid“, sagte ich etwas unbeholfen. Dann atmete ich tief durch und lächelte sie an. „Warum duzt du mich nicht? Wenn du wirklich meine Tochter bist, wäre es doch komisch, wäre das doch angebracht“, schlug ich vor. Sie nickte. „Und ich würde vorschlagen, dass du erstmal reinkommst. Ich befürchte, das Willkommen wird nicht allzu herzlich ausfallen, wenn meine Ehesima erfährt, wer du bist.“
„Das kann ich mir vorstellen“, murmelte sie bedrückt.
Ich hielt ihr die Tür auf. „Keine Sorge. Ruby mag manchmal etwas hitzköpfig sein, aber im Grunde hat sie ein großes Herz.“

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera80

Wie zu erwarten war die Reaktion meiner Familie, als ich Coralle in das Esszimmer schob und erklärte, wer sie war, schnell von Verwunderung in Schock und Ablehnung umgeschlagen. Ruby hatte mich finster angesehen und Persia wirkte eher irritiert, aber auch verärgert. Sie hatte nichts gegen Geschwister einzuwenden. Vielleicht lag es daran, dass Coralle nicht sehr viel jünger als sie selbst war. Vielleicht war sie gewissermaßen stolz darauf, dass sie die einzige war, die nicht Rubys Kind war, vielleicht fürchtete sie, dass ihre Sonderstellung damit dahin war. Ich wusste es nicht. Seit sie ein Teenager war, waren mir ihre Gefühle oft ein Rätsel. Meine anderen Kinder waren noch zu klein, um die Tragweite wirklich zu begreifen und außerdem waren sie gerade im Kinderzimmer.
Ich hatte Coralle schließlich schnell ins Wohnzimmer geführt, bevor Ruby etwas sagte. Und da standen wir jetzt und wussten nicht recht, was wir sagen sollten. Man sah, dass sie sich sichtlich unwohl fühlte.
„Mach dir keine Sorgen wegen der anderen. Ich rede später mit ihnen“, sagte ich schließlich.
Sie nickte. Dann zog sie einen Umschlag aus ihrer Tasche und reichte ihn mir. „Den soll ich Ihnen... dir vom Jugendamt geben.“
Ich nahm den Umschlag an mich, öffnete ihn und warf einen flüchtigen Blick hinein. Verschiedene hochoffiziell aussehende Dokumente und ein Schreiben, wie es aussah. Ich seufzte und beschloss es mir später genauer anzusehen.
„Wir müssen sehen, wo wir dich am Besten einquartieren. Eventuell musst du ein paar Tage hier auf der Couch nächtigen.“
Sie nickte. „Das heißt, du nimmst mich hier auf?“, fragte sie nervös.
Ich sah sie stirnrunzelnd an. Die Frage hatte sich mir gar nicht gestellt, seit ich wusste, dass sie meine Tochter war. „Ich kann schlecht die eine Tochter aufnehmen und die andere vor die Tür setzen, meinst du nicht?“, meinte ich augenzwinkernd. „Aber ich werde dich nicht zwingen. Wenn du nicht bei einer völlig fremden Familie leben möchtest, kann ich das verstehen. Dann finden wir eine andere Lösung.“
Es war nicht die Antwort, die sie erwartet hatte, das sah man. Sie sah wieder etwas hilflos drein. Ich fragte mich, welche Antwort sie erhofft hatte. Vielleicht so etwas wie „Natürlich, du bist mein geliebtes Kind“? Aber das konnte sie wohl kaum erwarten, fand ich.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera82

singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Re: Fiary Rainbowcy

Beitrag  singingmiri Mo Dez 04, 2017 6:06 pm

Ich unterhielt mich noch eine Weile mit Coralle, um sie ein wenig kennen zu lernen. Dann wurde es Zeit, mich für den Abend vorzubereiten. Wir hatten Gäste, denn Viola und ich feierten heute Geburtstag. Ich konnte nicht glauben, wie alt ich mittlerweile war. Andererseits hatten in meinem Alter nur wenige zwei halberwachsene Töchter.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera85

Viola wurde ein niedliches Kleinkind, das mir sehr ähnlich sah. Nur die Augen hatte sie von Ruby.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera83

Nachdem die Gäste gegangen waren und die Kinder im Bett waren beziehungsweise in Coralles Fall auf dem Sofa, lag ich auf dem Bett und wartete auf Ruby. Sie hatte sich auf der Feier bemüht, den äußeren Schein zu wahren, aber natürlich hatte es ein paar unangenehme Fragen zu Coralle gegeben. Sie sah mir wohl ähnlich genug, dass man eins und eins zusammenzählen konnte, wenn man uns nebeneinander sah.
„Wieso hast du mir nie davon erzählt?“, fragte sie, als sie den Raum betrat.
„Weil ich nichts davon wusste“, gab ich zurück.
„Aber dir muss doch klar gewesen sein, dass es ein gewisses Risiko gab, dass eure Putzfrau schwanger wird, wenn du mit ihr schläfst.“
„Sie hat behauptet die Pille zu nehmen“, antwortete ich achselzuckend.
Sie sah mich eine Weile stirnrunzelnd an. „Du hast mir nie von ihr erzählt.“
Ich seufzte. „Es war nicht so, dass es eine ernsthafte Beziehung war. Sie hat mir im Grunde nichts bedeutet. Ich war überfordert mit der Babypflege, konnte nicht aussehen, nie Simas kennenlernen und ich habe mich einfach einsam gefühlt. Und Poppy hat sich mir mehr oder weniger an den Hals geschmissen.“
„Du meinst also, sie ist absichtlich schwanger geworden und die auf Unterhalt zu verklagen?“
Ich wägte meine nächsten Worte ab. „Wer weiß das schon. Da sie mir nie etwas vom Coralle erzählt hat und nie Unterhalt gefordert hat, ist es möglich, dass sie es nicht vorhatte. Entweder das, oder meine Mutter hatte ihre Hand im Spiel.“
„Das kann ich mir nicht vorstellen“, sagte Ruby wegwerfend.
Ich hob wieder die Achseln. „Sie hat Poppy auch entlassen, um die Beziehung zu beenden. Ich weiß nicht, was sie mit ihr besprochen hat.“
„Aber ohne Geld hat sie sich doch bestimmt nicht abspeisen lassen. Sie hätte dir einen Anwalt auf den Hals hetzen können.“
Die Erkenntnis durchzuckte mich. „Sie hat Geld bekommen“, stellte ich fest.
Ruby sah mich irritiert an. „Gerade hast du noch etwas anderes behauptet.“
Ich beachtete sie nicht. „In Mutters Testament war eine gewisse C. Hill bedacht. Es war keine riesige Summe, daher habe ich nicht genauer nachgeforscht. Aber es hätte ausgereicht, um Coralle bis sie erwachsen wird zu versorgen und ihr eine gute Ausbildung zu verschaffen.“
„Du meinst, Mora hat dafür gezahlt?“, fragte Ruby zweifelnd.
„Möglich wäre es. Ich muss es mir genauer ansehen. Genau wie die Dokumente vom Jugendamt.“
Ruby nickte, aber in ihrem Blick lag immer noch etwas vorwurfsvolles. Vermutlich fühlte sie sich in gewisser Weise betrogen. „Es tut mir Leid“, sagte ich daher. „Ich wollte, es wäre anders.“
Sie winkte ab. „Gib mir Zeit, damit fertig zu werden“, winkte sie ab. Und damit drehte sie sich weg von mir.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera84
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Kapitel 14

Beitrag  singingmiri Di Dez 05, 2017 4:56 pm

Es wäre übertrieben zu sagen, dass sich die Lage schnell besserte. Es war nicht leicht, jemanden in die Familie aufzunehmen, den man vorher gar nicht kannte. Das ging nicht nur mir so, auch wenn wir uns alle größte Mühe gaben. Ruby schlug nach ein paar Tagen vor, dass wir das Zimmer, das wir ursprünglich für Rose, wenn sie älter wurde angedacht hatten, für Coralle einrichten könnten und Rose – mittlerweile auch ein Schulkind – in ihrem Kinderzimmer lassen würde. Vermutlich würde sie es sich eine Zeit lang mit Viola teilen müssen, aber die beiden waren ohnehin altersmäßig nicht weit auseinander. Es war auch Rose, die Coralle am schnellsten als große Schwester annahm. Vielleicht lag es daran, dass sie beide gerne mit der Konsole spielten.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera89

Ruby schaffte es in kurzer Zeit geeignete Möbel für Coralles Zimmer anzuschaffen. Als wir ihr dann zum ersten Mal ihr Zimmer zeigten, standen meiner neuen Tochter Tränen in den Augen. Verblüfft fragte Ruby, ob es ihr nicht gefiele. Coralle schüttelte nur den Kopf und flüsterte dann mit zittriger Stimme: „Es ist so schön und so groß“ und lächelte uns schüchtern an.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera90

Ob es nun Coralles Not, ihre offensichtliche Bewunderung für unser Haus oder einfach die Tatsache, dass sie ein freundliches Mädchen war, das Sport, Comics und Spiele liebte, war, ließ sich nicht sagen, aber nach und nach kamen wir gut mit unserem Familienmitglied klar.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera87

Auch Persia begann nach einer Weile, sich um ihre neue Schwester zu kümmern. Als sie bemerkte, dass Coralles schulische Leistungen eher unterdurchschnittlich waren, erbot sie sich, ihr ein wenig unter die Arme zu greifen. Von da an, sah man die beiden oft im Turmzimmer, wo Persia (längst mit den Hausaufgaben fertig) malte und Coralle mit ihren Heften paukend auf dem Boden saß und sich von ihrer großen Schwester den Stoff erklären ließ.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera88
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Re: Fiary Rainbowcy

Beitrag  singingmiri Di Dez 05, 2017 4:58 pm

Vielleicht trug auch dazu bei, dass Ruby schon wieder ein Kind erwartete. Ich hatte nie damit gerechnet, viele Kinder zu bekommen und nun waren es bald schon fünf.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera91

Kurz vor ihrem Geburtstag setzten bei Ruby die Wehen ein.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera92

Einige Stunden später hielten wir unsere dritte gemeinsame Tochter in den Händen, der wir aufgrund ihrer Hautfarbe den Namen Cherry gaben und wegen des rosa Flaums auf dem Kopf Blossom als Zweitnamen.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera93

Cherry Blossom, da waren wir uns einig, sollte das letzte Kind werden. Fünf Töchter waren genug, fand ich. Ich hatte sie alle auf ihre Art lieb. Persia mit ihrer künstlerischen Ader, Coralle, die eher sportliche, die aber auch stundenlang zocken konnte, Rose, die eher naturliebende und Viola und Cherry, bei denen man noch nicht so genau wissen konnte, wie sie sich entwickeln würden.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Genera94
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Generation 5 – Cherry Blossom Fiary

Beitrag  singingmiri So Apr 08, 2018 7:09 pm

Prolog

„Montag 10 Uhr – Simlische Anatomie, 14 Uhr – Grundlagen der Sportmedizin“, murmelte ich undeutlich vor mich hin, während ich das Vorlesungsverzeichnis studierte, das am schwarzen Brett aushing. Heute war die Semesterbeginn-Infoveranstaltung beim Studentenverband, der Raum war erfüllt von Stimmengewirr. Studenten, die sich kannten, tauschten die Erlebnisse ihrer Semesterferien aus, anderen sah man sofort an, dass sie genau wie ich Erstsemester waren und von der Fülle an Informationen schier erschlagen wurde. Ich bemühte mich, mir den Erstie nicht zu sehr anmerken zu lassen und tat so als sei das alles Routine für mich. Zum Glück hatte Persia darauf bestanden, dass ich schon vorab ein Beratungsgespräch führte. So wusste ich nun ungefähr worauf es ankam, welche Kurse zuerst belegt werden sollten und viel wichtiger: Was ich nicht mehr belegen musste.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Gen5-r13

Ich hatte in der Schule so herausragende Leistungen erbracht, dass meine Lehrer sich dafür eingesetzt hatten, dass ich schon vor Schulabschluss einige medizinische Grundlagenkurse besuchen konnte. Fast alles davon wurde mir im Studium angerechnet, so dass ich eigentlich im zweiten Semester einstieg.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Gen5-r12

Es änderte nichts daran, dass ich mich am allerersten Tag ein wenig verloren fühlte – genau wie Persia es mir prophezeit hatte. Persia hatte vor einigen Jahren Literaturwissenschaften studiert und obgleich sie an einer anderen Uni in einer völlig anderen Fakultät gewesen war, hatte sie mir doch viele nützliche Tipps gegeben. Normalerweise passte es mir nicht, wenn meine Eltern oder meine älteren Geschwister sich zu sehr in meine Angelegenheiten einmischten, aber ich musste zugeben, dass es mir in diesem Fall einen entscheidenden Vorteil verschaffte – das hoffte ich zumindest. Vermutlich würde ich spätestens wenn ich in der Vorlesung mit lauter Sims saß, die sich bereits kannten und in Lerngruppen organisiert hatten, meine Meinung darüber wieder ändern. Um den Stoff machte ich mir weniger Sorgen, den würde ich schon in meinen Kopf bekommen, aber ich war nicht so der extrovertierte Typ, der schnell Anschluss fand.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Gen5-r11
von links: Cherry, Cousine Lime und Persia

Das war der Grund, den ich meinen Eltern gegenüber angeführt hatte, in ein Wohnheim ziehen zu wollen, statt wie von ihnen vorgeschlagen in ein kleines Häuschen, das sie für mich anmieten wollten. Der eigentliche Grund war, dass mir davor graute immer abhängig von meinen Eltern zu sein. Ich hätte es wahrlich nicht nötig gehabt, eins der günstigen Wohnheimszimmer zu mieten, aber ich wollte mich selbst finanzieren – zumindest so weit ich konnte. Ich hatte mit meinen Eltern sogar ausgehandelt, dass sie mir einen festen monatlichen Betrag zukommen ließen, der nicht allzu hoch ausfiel. Als Begründung dafür hatte ich vorgeschoben, dass ich mich von dem Rest der Studierenden nicht zu sehr abheben wollte. Ich wollte nicht wieder zum Außenseiter werden, weil meine Eltern reich und berühmt waren und weil es nichts gab, das ich mir nicht leisten konnte, während meiner Mitschüler jeden Simoleon zweimal umdrehten. Meine Mutter hatte sich sofort auf meine Seite geschlagen und meinen Vater mit dem Argument, dass es nicht schaden könne, wenn ich lernte mit Geld umzugehen, überzeugt.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Gen5-r10


Zuletzt von singingmiri am So Apr 08, 2018 7:20 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Re: Fiary Rainbowcy

Beitrag  singingmiri So Apr 08, 2018 7:11 pm

Ich wusste, dass sie sich wünschten, dass ich die Haupterbin wurde – warum auch immer. Ich hatte lange geglaubt, dass sie Viola dazu auserwählen würden. Sie half meiner Mutter jetzt schon so viel im Museum und hatte sich viel mehr mit dem Erbe der Familie auseinander gesetzt. Ihr Freund Citron war sogar bei uns eingezogen. Ich dagegen hatte kein Interesse, länger als nötig im Elternhaus zu leben – schon gar nicht mit meinem (noch nicht vorhandenen) Freund.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Gen5-r14

Meine Schwester Persia war nach ihrem Studium zu ihrem (viel älteren) Verlobten Rhino gezogen. Es hatte böses Gerede darüber gegeben, denn er war entfernt mit uns verwandt, sehr entfernt. Er war ebenfalls ein Urenkel unserer Ururgroßmutter Pure, aber sein Großvater war ein Bruder unserer Urgroßmutter Oceana oder so. Ich stieg da selbst nicht mehr durch. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass fast jeder in meinem Heimatort auf die ein oder andere Weise mit mir verwandt war. Zum Beispiel war die Verbindung zwischen Viola und ihrem Freund Citron viel skandalöser. Schon seine Mutter Shameka war eigentlich zu nah mit seinem Vater Perano verwandt gewesen, der ein Cousin ihres Vater gewesen war. Und sein Großvater Indigo war der Bruder meiner Großmutter Zarzamora gewesen. Und Iron, der Freund von Rose, hatte sogar praktischweise schon denselben Nachnamen wie wir, weil wir die selbe Urgroßmutter hatten – Pure.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Gen5-r15
irgendeine Geburtstagsparty - fragt mich nicht, wer das alles ist, aber am Tisch sitzen Rhino (rote Haut, blaue Haare), Citron (hellgrün) und Lime (nur von hinten zu sehen). Rechts neben Perfume steht Viola, im Hintergrund (halb verdeckt) Cherry


Zuletzt von singingmiri am So Apr 08, 2018 7:19 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Re: Fiary Rainbowcy

Beitrag  singingmiri So Apr 08, 2018 7:19 pm

Ich war froh, dass die Presse zu beschäftigt war, sich über das Liebesleben meiner letzten Schwester Coralle aufzuregen und nicht auf die Idee kam, sich unsere Stammbäume genauer anzuschauen. In den Nebenlinien unserer Familie gab es da einige Ungereimtheiten. Aber wie sollte man es ihnen verübeln – es gab ja fast nur Verwandte am Ort. Weshalb ich romantischen Avancen der jungen Simos am Ort immer aus dem Weg gegangen war. Wer wusste schon, ob es nicht wieder ein Cousin 4. Grades war, der auf mich stand. Aber zurück zu Coralle und ihrem skandalösen Liebesleben. Sie hatte nicht lange damit gewartet, meinen Vater zum Großvater zu machen. Kaum hatte sie den Abschluss in der Tasche, war sie auch schon schwanger (pikanterweise von unserem damaligen Hausmann). Ich vermutete, dass das eher ein Unfall war.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Gen5-r16
Coralle und der Hausmann im Whirlpool
Fiary Rainbowcy - Seite 4 Gen5-r17
Coralle und ihr Sohn Jon (der Vater ist sehr eindeutig)

Verwunderlich war eher, dass ihr Freund Conifer (noch ein Ururenkel von Pure) sie trotzdem geheiratet hatte, obwohl er wusste, dass das Kind nicht von ihm war. Wie sie das angestellt hatte, hätte mich mal interessiert, aber sie ließ darüber nichts verlauten. Nachdem ihr kleiner Jon nun aus dem gröbsten raus war, hatte sie sich beim Militär verpflichtet – eine Karriere die ich ihr nie zugetraut hätte. Vermutlich war sie mir in dieser Hinsicht am Ähnlichsten. Genau wie sie verstand auch ich eher wenig von Kunst und Showgeschäft, das den Alltag meiner Vorfahren nun schon seit vier Generationen dominierte.

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Gen5-r19
Coralle und Conifer - auch im Whirlpool

Wie alle Fiarys hatte ich als Kind Musikstunden bekommen – in so ziemlich jedem Instrument, das in unserem Haus stand. Der Erfolg war eher mäßig. Ich konnte zwar Noten lesen, aber da hörte es mit der musikalischen Begabung auch schon auf – und zugegebenermaßen mit der Begeisterung zu üben. Nach vielen fruchtlosen Bemühungen und tränenreichen Auseinandersetzungen erlösten meine Eltern mich schließlich von dieser Qual und schenkten mir einen Labortisch mit Ausrüstung, an dem ich voller Enthusiasmus experimentierte. Und hier war ich, die erste Fiary seit Generationen, die sich den Wissenschaften zuwandte.
Fiary Rainbowcy - Seite 4 Gen5-r18
singingmiri
singingmiri
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 3251
Alter : 34
Ort : BaWü
Anmeldedatum : 02.01.09

Nach oben Nach unten

Fiary Rainbowcy - Seite 4 Empty Re: Fiary Rainbowcy

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Seite 4 von 6 Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6  Weiter

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten