Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy

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Beitrag  Akki Mo Aug 06, 2012 7:46 pm

Kapitel 7

Ich sah Plum und Harper mit erzwungenem Lächeln nach und winkte als sie um die Straßenecke bogen. „Es sind ja nur hundertfünzig Meter.“, hatte Plum immer wieder betont. „Und du kannst das Haus von deinem Zimmer aus sogar sehen.“ Das stimmte schon, aber es war eben nicht dasselbe wie zusammen zu wohnen. Neben mir stand Piper mit Argent auf dem Arm. Die beiden hatten offenbar ihre helle Freude daran dem Pärchen nachzuwinken, auch wenn nur gelegentlich ihre Köpfe zwischen den Hecken zu sehen waren. Ich drehte mich auf der Ferse um und stapfte ins Haus. Im Wohnzimmer ließ ich ein besonders lautes und entnervtes Hrmpf los.
Meine Ängste hatten sich bestätigt, als Argent ein Jahr alt geworden war. Plum und Harper kündigten an, ein eigenes Häuschen suchen zu wollen, um eine Familie zu gründen. Warum sie das nicht auch in unserem Elternhaus tun konnten, war mir schleierhaft. Mit mir (und Piper, wie ich zugeben muss) hätten sie doch die idealen Babysitter an der Hand. Ich kannte mich wahrscheinlich besser mit Kindern aus, als die meisten Eltern, die ihre Sprösslinge bei uns abgaben. Hrmpf. Als ich das gegenüber Piper äußerte, meinte er nur, wahrscheinlich läge da ein Teil des Problems: Plum und Harper würden ihre liebe Mühe haben, sich selbst um die Kinder zu kümmern. Hrmpf.

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Und nun war es soweit: Das Haus war gekauft und eingerichtet, meine Schwester samt Lebensgefährten bereit für den Start in ein neues Leben. Hrmpf. Bestimmt wollten sie jetzt auch noch heiraten!
Ich hrmpfte ein weiteres Mal. Die Haustür wurde geschlossen und ich hörte Piper mit Argent sprechen. Inzwischen war Argent fast zwei, so lange hatte die Suche der beiden nach einem Häuschen gedauert. Er sprach schon recht flüssig und schien überhaupt weit fortgeschritten in seiner Entwicklung. Ich lauschte seiner hohen Kinderstimme. Dann merkte ich auf.
Als Piper und er ins Wohnzimmer kamn sah ich Piper skeptisch an. Mein Mitbewohner setzte Argent auf den Boden und erwiderte den Blick gewohnt skeptisch.
„Hast du mein Kind gerade mit „Sohn“ angesprochen?“, fragte ich leise, so dass Argent ohne von mir irritiert zu werden, weiter ins Spielzimmer krabbelte.
Das spöttische Grinsen verschwand aus Piper Gesicht. Ein lila Hauch zog sich über seine Wangen und er sah aus, als hätte man ihn bei etwas ertappt. Hrmpf. Das hatte ich ja auch. Abwartend sah ich ihn an und bemühte mich dabei nicht wieder zu hrmpfen.
„Ja.“, antwortete Piper schließlich schlicht.
„Aha.“ Es kostete mich einiges an Überwindung Aha statt Hrmpf zu machen. „Und warum?“
Piper verschränkte seine Arme vor der Brust. „Warum wohl, Aya?!“ Ich bedeutete ihm fortzufahren, indem ich ein Schulterzucken andeutete. „Argent ist das Einzige was ich habe. Sonst habe ich niemanden.“
„Was ist mit Harper? Ist er nicht so was wie dein Bruder?“, gab ich zu Bedenken, auch wenn ich Piper im Stillen zustimmen musste. Ich hatte immerhin Eltern und Geschwister, auch wenn Mom und Dad nie da waren, Hibi längst aus Appaloosa weggezogen und Plum auch ausgezogen war. Und natürlich hatte ich auch Argent.
Piper verzog das Gesicht zu einem traurigen Lächeln. „Offiziell schon, ja. Er ist mein bester Freund, aber nicht wirklich Familie.“ Er deutete mit der Hand Richtung Spielzimmer. „Argent wird das einzige Kind sein, das ich jemals haben werde. Bitte Aya, nimm mir das nicht.“
Piper sah so mitleiderregend aus, dass ich mich beeilte den Kopf zu schütteln. Wie könnte ich auch? Ging es mir nicht genauso? Ich wollte eine Familie, Kinder, mehr als alles andere. Bisher hatte ich nur Argent. „Hrmpf. Wir ziehen ihn ohnehin gemeinsam auf. Ich wüsste nicht, warum du nicht sein Vater sein solltest.“
Erleichtert sah Piper mich an. Ehe ich mich versah, strich er einmal sanft über meine Wange und hauchte ein „Danke“, bevor er zu Argent ins Spielzimmer verschwand. Verblüfft sah ich ihm nach. Als ich bemerkte, dass ich geistesabwesend die Berührung seiner Hand nachfuhr, riss ich die Hand herunter. „Hrmpf.“

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Ich sprach Piper danach nicht wieder auf das Thema an. Argent begann uns mit Mommy und Daddy anzusprechen und wir ließen es zu. Viel Zeit mir darüber Gedanken zu machen hatte ich ohnehin nicht. Dadurch, dass wir nun zwei Sims weniger waren, fiel im Haushalt viel mehr Arbeit für Piper und mich an. Durch die Tagespflege und Argent waren wir fast den ganzen Tag mit Kindern beschäftigt. Abends teilten wir uns das Kochen, Aufräumen und Putzen bevor wir todmüde ins Bett fielen. Seit Argent nachts durchschlief, hatte sich Piper stillschweigend in Plums früheres Zimmer unterm Dach zurückgezogen. Ich gestattete mir nicht, seine Wärme in meinem Bett zu vermissen, denn ich hatte Angst vor dem was es bedeuten könnte…

Nach einigen Monaten gingen wir beide auf dem Zahnfleisch. Ich hatte das Haus bestimmt seit Wochen nicht mehr verlassen und bekam langsam einen Koller. Ich merkte wie ich den Kindern gegenüber ungeduldiger wurde und oft mit Piper aneinander geriet. Mir war klar, dass es so nicht weitergehen konnte, aber ich sah keine Lösung. Ich konnte unmöglich Urlaub nehmen, die Eltern verließen sich auf mich. Und Argent wollte ich nicht mal für ein paar Stunden weggeben.

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An einem dieser Tage, ich hatte gerade die erste von zu erwartenden drei Maschinen Wäsche angestellt und war unglaublich schlecht gelaunt, schellte es abends. Die Kinder waren alle längst abgeholt, Plum und Harper waren für eine Woche auf einem wissenschaftlichen Kongress in Riverview eingeladen und meine Eltern waren in Südsimerika. Wer konnte das also sein?
Missmutig stampfte ich zur Tür, ein hrmpf auf den Lippen und öffnete dir Tür.
„Hallo Aya!“, begrüsste mich eine deutlich gewachsene Lime fröhlich. Perplex ließ ich ihre Umarmung über mich ergehen und fand nur langsam meine Sprache wieder. „Lime! Was tust du denn hier?“
Das Mädchen drückte mich noch einmal und grinste breit, bevor sie spielerisch salutierte. „Soldatin Lime meldet sich zum Babysitter-Dienst!“, erklärte sie zackig.

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„Babysitter-Dienst?“, echote ich ungläubig.
Da schlenderte Piper aus dem Haus. Er grinste spöttisch und sah unglaublich selbstzufrieden aus. „Hi Lime. Schön, dass du da bist.“
Lime umarmte auch ihn. Ich verschränkte die Arme. „Hrmpf. Was geht hier vor?“
Beide grinsten mich breit an. Dann deutete Piper auf mein früheres Pflegekind. „Lime bleibt übers Wochenende und passt heute Abend auf Argent auf. Damit wir mal etwas anderes sehen können als Bauklötze und Windeln.“
Mein Hrmpf blieb mir im Hals stecken. Was hatten die beiden da hinter meinem Rücken ausgeheckt?
„Jetzt mach nicht so ein Gesicht, Aya.“ Lime hüpfte aufgeregt hin und her. „Argent und ich kommen schon klar und du siehst echt beschissen aus.“
„Lime! So was sagt man nicht, hrmpf!“
Sie zwinkerte mir zu. Seit sie ein Teenager war, war sie schon mal aufmüpfig, aber immer noch liebenswürdig. Jedes Jahr kam sie einige Male zu Besuch. Sie und Argent kannten sich und waren voneinander absolut hingerissen.
„Du kannst sie ruhig für ein paar Stunden allein lassen. Argent ist ohnehin müde vom heutigen Tag und Lime ist ein großes Mädchen.“ Piper hatte meine Ängste erraten. „Sie wird keine Probleme mit ihm haben.“
„Und ich habe eure Handynummern.“, fügte Lime hinzu.
Piper schob mich ins Haus. „Zieh dich um, wir machen einen Ausflug. Du hast es nötig.“

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Ich war zu perplex um lange zu protestieren. Wie ein Schlafwandler stieg ich die Treppen hoch, zog wahllos eine Bluse und eine Hose aus dem Schrank und zog mich um. Mir fielen tausend Gründe ein, warum ich nicht gehen sollte, aber Piper hatte recht: Ich brauchte dringend eine Auszeit. Als ich einen Blick in den Spiegel warf, fielen mir meine dunklen Augenringe auf. Simmer, ich hatte es wirklich nötig…
Als ich hinunter kam, bespaßte Lime bereits Argent, der seine letzten Energiereserven mobilisiert haben musste um mit Lime zu spielen. Er sah glücklich aus und mein schlechtes Gewissen beruhigte sich etwas.
Piper wartete neben dem Auto auf mich. Er lehnte lässig am Kotflügel, wie immer mit diesem spöttischen Ausdruck. Ich hrmpfte.
„Keine Widerrede und kein Hrmpf!“ Er drohte mir grinsend mit dem Zeigefinger. „Steig ein.“
Er setzte sich ans Steuer und aus Trotz hrmpfte ich dennoch leise, bevor ich mich neben ihn setzte.
„Wohin geht’s?“, fragte ich, als Piper den Wagen startete und vorsichtig zurücksetzte.
„Ich hatte entweder an Kino oder einen Trip zum Strand gedacht.“
„Strand! Eindeutig Strand!“, rief ich. Mein letzter Kinobesuch steckte mir immer noch in den Knochen. Hrmpf.
Piper lachte leise und sah mich schräg an. Dann konzentrierte er sich auf die Straße. Ich hatte weder ihm noch sonst jemandem, nicht einmal Plum erzählt, dass ich meine Unschuld in dieser Kinonacht verloren hatte, aber manchmal schwante mir, dass er etwas ahnte. Es war unheimlich wie gut er mich lesen konnte…
Am Strand parkte Piper den Wagen und zog vom Rücksitz eine Tasche. „Ich hab in weiser Voraussicht dein Schwimmzeug eingepackt.“
„Hrmpf! Du warst an meinen Sachen?!“
Piper lachte. „Du gehst doch auch an meinen Schrank, wenn du die Wäsche einräumst. Als ich gestern dran war mit einräumen, habe ich mir dein Badezeug rausgenommen.“
Ich hrmpfte leise. „Das hast du ja alles ganz toll geplant.“
Er sah mich selbst zufrieden an und nickte. Ich hrmpfte und verschwand mit der Tasche in einem der Umkleidehäuschen. Ich war ewig nicht mehr schwimmen gewesen und das letzte Mal, dass ich im Fluss geschwommen war, lag bestimmt schon Jahre zurück. Ein irrsinniges Gefühl der Vorfreude stieg in mir hoch. Ich musste gegen ein Lächeln ankämpfen, das sich auf meinen Lippen abzuzeichnen begann.

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Als wir etwas später wie junge Hunde im Wasser herumtollten, konnte ich mir das Lächeln nicht mehr verkneifen. Es stellte sich heraus, dass Piper nicht besonders gut schwimmen konnte. Er hatte zwar Autofahren gelernt, aber Schwimmunterricht hatte er nie bekommen. Er ging nicht tiefer als hüfttief ins Wasser und sah manchmal etwas gequält aus, wenn ich auf ihn zustürmte und bespritzte. Schließlich ließ ich von ihm ab und durchschwamm den Fluss um ihm von der anderen Seite zu winken. Er rief mir zu, ich solle zurückkommen, und klang dabei vielleicht eine Spur weniger selbstsicher als sonst. Machte er sich vielleicht sogar Sorgen um mich? … Hrmpf, als ob. Vermutlich hatte er nur keine Lust meine Beerdigung zu organisieren.
Aber ich schwamm dennoch zurück und rempelte ihn dann ins Wasser. Er ging kurz unter und sah mich so beleidigt an, als er wieder sicher stand, dass ich lachen musste. Ich hielt mir den Bauch und dachte darüber nach, dass ich schon lange nicht mehr so sehr gelacht hatte. Pipers Miene wurde zu einem selbstgefälligen Grinsen und er stimmte in mein Lachen ein.
Im Wasser wurde es langsam zu kalt, so dass wir uns auf den Liegen von der Sonne trocken ließen. Wir sprachen nicht viel und dösten bis zur Dämmerung eher vor uns her. Dann brachte Piper mir meine Klamotten. Wir zogen uns an und er holte eine Kühlbox aus dem Auto um und Fisch auf dem Grill zu braten. Endlich mal ein Essen im Sitzen, ohne dauernd einem Kind hinterherzulaufen, ein Kind zu füttern oder zu verhindern, dass ein Kind an seinem Brei erstickte. Und Piper konnte wirklich besser kochen als ich, hrmpf.

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Da es inzwischen dunkel geworden war, fuhren wir wieder heim. Es war nur ein kurzer Ausflug gewesen, aber ich fühlte mich wie neugeboren. Ich gab es nur ungern zu, aber Piper hatte recht: ich hatte eine Pause nötig gehabt. Ich musterte meinen Mitbewohner verstohlen von der Seite, während er uns heimfuhr. Auch er sah wesentlich entspannter aus, als die letzten Wochen.
Daheim sah ich als erstes nach Argent, der selig schlummerte. Lime hatte es sich auf meinem Nett gemütlich gemacht und surfte über ihr Smartphone im Internet. Ihre Augen waren schon ganz klein, so dass ich sie rasch ins Bett schickte, bevor ich wieder ins Erdgeschoss ging. Piper hatte uns noch einen Tee gekocht. Schweigend tranken wir das warme Getränk. Jeder hing seinen Gedanken nach.
Ich war ihm dankbar. Wirklich. Der Nachmittag hatte mir eine Verschnaufpause gegönnt, die ich bitter nötig gehabt hatte. Außerdem hatte ich Spaß gehabt. Unwillkürlich musste ich breit lächeln. Ich sah Piper an und er erwiderte mein Lächeln, ganz ohne Spott. Wir sahen uns eine Weile über die dampfenden Teetassen an, bevor wir sie leerten und in die Spülmaschine stellten.
Unschlüssig knetete ich dann meine Hände. Ich sollte mich wohl bedanken. „Hrmpf.“, war aber alles was ich hervorbrachte.
„Ich weiß.“, erwiderte mein Mitbewohner grinsend.
„Ich wollte mich bedanken!“, sagte ich empört, weil ich annahm, dass er mich aufzog.
Piper lächelte sanft. „Das weiß ich, Aya. Ich danke dir, dass du mitgekommen bist. Es war ein schöner Ausflug.“
Kein Hrmpf. Ich musste auch lächeln und ich glaube es war eines meiner wenigen tiefen und ehrlichen Lächeln. Spontan umarmte ich Piper, der die Umarmung fast augenblicklich erwiderte. Dieser Moment war fast der schönste an diesem Abend. Pipers Körperwärme und seine Hände in meinem Nacken und auf meinem Rücken, gaben mir das Gefühl angenommen zu werden.
Es war Piper, der die Umarmung löste. Er sah mich mit einem komischen Blick an. „Ich geh schlafen.“, erklärte er heiser.
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Verwirrt sah ich ihm nach, wie er zur Küchentür eilte. „Piper warte!“
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Beitrag  Akki Di Aug 07, 2012 12:07 pm

Kapitel 8

Er hielt inne und drehte sich langsam zu mir um. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, aber mir war klar, dass ich etwas sagen musste! Verlegen betrachtete ich kurz meine Schuhspitzen. Dann hob ich den Kopf und sah ihn ernst an. „Danke, dass du immer für mich da bist. Dass ich dank dir nie alleine bin.“, brachte ich hervor.
Er sah mich milde lächelnd an. „Dafür bin ich da.“
„Wie meinst du das?“
Nun war es an ihm verlegen zu schauen. „Es ist mein Lebenszweck an Deiner Seite zu sein. Für immer dein Freund zu sein, auch in den Momenten in denen du mich von dir wegstößt.“ Er grinste kurz spöttisch. „Was, nebenbei bemerkt, recht häufig vorkommt.“
Ich errötete heftig. Genau das hatte Plum damals gesagt: Dass ich die Sims, denen ich am Herzen lag, immer von mir wegstieß.
„Ist das dann alles?“, unterbrach Piper meine Gedanken. „Ich bin wirklich müde.“

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„Nein … ich …. Hrmpf.“ Ich sah unschlüssig zu Boden. In mir wirbelten die Gefühle durcheinander. Piper sah mich geduldig an, auch wenn ich einen Hauch von Spott in seinen Zügen wahrzunehmen glaubte. Ich atmete tief ein. „Willst du heute bei mir schlafen?“
Nachdenklich sah Piper mich lange an. Seine Kiefer mahlten, so als würde er die Antwort gut durchkauen wollen.
„Nein.“, antwortete er dann. „Das halte ich für keine gute Idee.“
Völlig entgeistert sah ich ihn an. „Was? Aber warum nicht?“
Plötzlich sah Piper sehr müde und traurig aus. „All die Zeit über, lässt du mich nicht an dich heran und dann soll ich heute bei dir schlafen? Nur weil du dankbar bist? Das ist nicht gut. Weder für dich, noch für mich.“
Seine Worte trafen mich stärker als ich es für möglich gehalten hatte. Ich schüttelte wild den Kopf, und spürte dabei ein Ziepen in den Augenwinkeln. Hrmpf, mir würden wohl doch nicht die Tränen kommen?
„Das ist es nicht.“, würgte ich trocken hervor.
„Nicht? Horch in dich hinein, Aya und sag mir, dass du mich bei dir haben willst, weil du es wirklich und immer und nicht nur heute so willst.“
Ich war wie gelähmt, konnte ihn nur ansehen. Mit diesem einen Satz hatte er mir mehr über sich verraten, als es ich in all den Jahren unseres Zusammenlebens erfahren hatte. Seine Worte – und der dahinter verborgene Sinn – trafen mich mit voller Wucht. Ich spürte, wie mir eine Träne über die Wange lief. Rasch wischte ich sie mit dem Handrücken weg. „Ich vermisse dich.“
„Wie kannst du mich vermissen, wenn du mich nicht kennst?“
Ich schluchzte laut auf. „Ich kenne dich!“
„Du hast mich verleugnet und dich von mir zurückgezogen.“
Jedes Wort war ein Stich ins Herz und mit jedem Wort sah ich klarer. Entschlossen machte ich einen Schritt auf ihn zu und nahm seine Hände. Sie waren eiskalt und ich bemerkte, dass er angespannt und zittrig zugleich war. Tränen rollten über mein Gesicht und ich konnte es kaum aushalten. „Piper.“ Als er aufsah, versuchte ich seinen Blick festzuhalten. Seine blauen Augen sahen tief in meine. „Ich kenne dich.“, wiederholte ich. „Du bist mein bester und längster Freund und wahrscheinlich auch der einzige den ich habe. Du bist an meiner Seite gewesen, wann immer ich dich brauchte. Und als ich dachte, ich bräuchte dich nicht länger und ich eine Mauer um mich herumgezogen habe, da warst du immer noch da.“ Ich schluchzte erneut. „D-du warst immer da.“
Piper nickte langsam und ich fuhr fort, fest entschlossen nicht noch mehr zu weinen (hrmpf, ein hoffnungsloses Unterfangen, da meine Augen sich in Wasserfälle verwandelt zu haben schienen). „Wenn ich verzweifelt bin, bist du da. Du holst mich aus der Reserve und du bringst mich zum Lachen, lenkst mich ab.“ Ich unterdrückte ein Schluchzen und griff seine Hände fester. „Und du liebst mich.“

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Da war es heraus. Mir war die Erkenntnis nur langsam heute Abend gekommen, aber jetzt erschien es mir so klar. Piper liebte mich. Blieb nur noch die Frage: Was empfand ich wirklich für ihn?
„Ja.“, sagte Piper schlicht. „Ich liebe dich, Aya. Vom ersten Moment an. Aber du …“ Er brach ab und wollte seine Hände den meinen entziehen. Ich hielt sie fest, öffnete seine Arme und lehnte mich an seine Brust. Unsere Hände verschloss ich hinter meinem Rücken. „Ich habe dich weggestoßen. Immer und immer wieder.“ Über meinem Kopf spürte ich wie er nickte. Mein tränennasses Gesicht lag an seiner Brust. Ich hörte sein Herz schlagen, aufgeregt wie das eines kleinen Vogels. „Es tut mir leid.“
„Das macht es nicht gut.“, erwiderte er heiser. Er versuchte nicht sich aus dieser erzwungenen Umarmung zu lösen. Still lagen seine Hände auf meinen, die wiederum auf meinem unteren Rücken lagen. Wir verharrten in dieser Pose und ich lauschte seinem Herzschlag.
„Das weiß ich.“, nahm ich schließlich unser Gespräch wieder auf. „Ich kann niemals gut machen, dass ich dich verletzt habe.“ Leise schluchzte ich. „Und ich weiß auch nicht, was ich für dich fühle.“
Piper wurde kurz steif, so dass ich mich beeilte weiterzusprechen. „Aber ich weiß, dass ich deine Nähe brauche! Ich will nicht ohne dich sein. Ich weiß, dass ich dich immer ärgere und absichtlich bösartig bin, aber ich brauche dich. Du bist wie mein Motor.“
„Das ist natürlich unendlich romantisch.“, schnaubte er.
„Hrmpf! Kannst du vielleicht einen Moment ernst bleiben?“
Piper lachte heiser. „Ich fürchte nein, denn sonst halte ich diese Anspannung nicht mehr aus!“
Ich schlang meine Arme um seinen Hals und drückte mich fest an ihn. Was war Piper für mich? Was fühlte ich für ihn? Ich wollte, dass er an meiner Seite war. Ich wollte seine Nähe spüren. Seit wir das Bett während Argents Säuglingszeit geteilt hatten und er danach nach oben gezogen war, hatte ich es gespürt, auch wenn ich das Gefühl unterdrückt hatte. Ich sehnte mich nach Piper.

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Piper legte seine Arme um meinen Körper und ich versenkte mein Gesicht an seinem Hals. Tief sog ich seinen Geruch ein. „Lass mich nicht allein.“, flüsterte ich.
„Du bist niemals allein.“ Sein Atem kitzelte in meinem Nacken. „Selbst wenn ich wollte, ich könnte dich niemals allein lassen.“
„Ich lasse dich nicht wieder gehen.“, stieß ich hervor. Ich riss meinen Kopf zurück und sah ihn beschwörend an. Er erwiderte den Blick ernst. Seine blauen Augen waren wie das Tor zu einer anderen Dimension, unendlich tief und mit einem verborgenen Versprechen. Ich legte meinen Kopf wieder an seine Schulter und drückte ihn noch fester. Wie Ertrinkende klammerten wir uns aneinander fest.
„Ich liebe dich, Aya.“, wiederholte er in mein kurzes Haar. „Ich liebe dich.“
Wild schluchzte ich abermals auf, und schluckte dann Tränen herunter. Ich löste mich kurz von ihm, nur um ihm mit fahrigen Fingern durchs Haar zu fahren. Da wieder dieser tiefe Blick. Mir wurde ein wenig schwindelig. „Ich liebe dich auch.“, hauchte ich kaum hörbar. Ich konnte meinen Ohren kaum trauen. Hatte ich das wirklich gesagt? Tat ich es ich wirklich? Liebte ich Piper? Liebte ich einen Sim, der einmal eine Puppe gewesen war? Wir sahen uns tief in die Augen. Ja, dachte ich. Es war völlig egal, welche Form er damals gehabt haben mochte. Er war jetzt hier und real. Er war an meiner Seite, in meinen Armen. Endlich begriff ich, was mir Plum immer hatte sagen wollen: Jetzt war Piper ein Simo. Und ich würde alles tun, damit er mein Simo würde. „Ich liebe dich.“, wiederholte ich, diesmal mit fester Stimme.
Piper wirkte kein bisschen erstaunt. Stattdessen spielte sein spöttisches Grinsen um seine Lippen. „Ich weiß.“
„Hrmpf!“ Ich zog ihn spielerisch an den Haaren. „Warum dann das ganze Theater?“
Piper wurde wieder ernst und sah mich herausfordernd an. Natürlich…, hätte er mich nicht – wieder einmal – aus der Reserve gelockt, dann hätte ich es in hundert Jahren nicht erkannt. Hrmpf.

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Doch dann senkte Piper seine Lippen auf meine. Willig öffnete ich den Mund und wir küssten uns intensiv. Als wir beide Luft holen mussten, sah ich ihn mit weichen Knien an. Er grinste spöttisch und ich beeilte mich, ihn weiter zu küssen, auch wenn ich jetzt bei seinem Grinsen eher erfreut war. Unsere Küsse wurden leidenschaftlicher und wir pressten uns fest einander. Ich würde es nicht zulassen, dass es nur bei diesen atemberaubenden Küssen blieb. Da gab es nur noch diese eine Beichte…
Als wir uns das nächste Mal schwer atmend voneinander lösten, stieß ich hervor: „Ich bin keine Jungfrau mehr.“
Piper grinste. „Ich weiß.“
„Hrmpf! Gibt es etwas, dass du nicht von mir weißt.“
Daraufhin küsste er mich heißblütig, bevor er mir ins Ohr flüsterte: „Ich weiß nicht wie du nackt aussiehst.“
Na, das konnten wir ändern…

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Beitrag  Akki Sa Aug 11, 2012 10:21 pm

Kapitel 9

„Hrmpf.“, entfuhr es mir ungewollt. Die Sima am anderen Ende stockte kurz in ihrem Redefluss, bevor sie fortfuhr zu versuchen mich davon zu überzeugen, weiterhin als Pflegemutter zur Verfügung zu stehen. Ich hrmpfte noch ein weiteres Mal und unterbrach sie rüde: „Das ist alles richtig und normalerweise würde mich ein Schwangerschaft und leibliche Kinder auch nicht davon abhalten, weiterhin Pflegemutter zu sein. Aber – und das habe ich Ihnen bereits mitgeteilt: Ich erwarte Drillinge, die Schwangerschaft ist anstrengend und mein Arzt hat mir mehr oder weniger Bettruhe verordnet. Wie könnte ich da ein Pflegekind gut versorgen?“
„Aber….“
„Miss….hrmpf Miller.“, fiel mir ihr Name wieder ein. „Nehmen Sie mich vorerst aus der Liste. Wenn meine Kinder auf der Welt und aus dem gröbsten raus sind, werde ich mich wahrscheinlich wieder zur Verfügung stellen. Aber bis dahin habe ich andere Sorgen.“
Andere Sorgen hatte ich wahrlich! Ich beendete das Gespräch deswegen auch und legte mich schnell auf die Couch, bevor Piper mit den Einkäufen zurück kam und mich stehend erwischte. Darüber hatten wir bereits eine Auseinandersetzung gehabt. Er war eine unausstehliche Glucke seit ich schwanger war und es war noch einmal schlimmer geworden, als die Komplikationen aufgetreten waren, die eine Mehrlingsgeburt mit sich bringen kann.

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Nicht dass wir eine Schwangerschaft, geschweige eine Mehrlingsschwangerschaft geplant hätten. Piper und ich hatten weder in jener schicksalhaften Nacht noch danach großartig über Verhütung nachgedacht und ich stellte ziemlich bald fest, schwanger zu sein. Ich hatte deswegen Plum gegenüber ein schlechtes Gewissen, denn sie und Harper versuchten krampfhaft ein Kind zu bekommen. Doch jeden Monat aufs Neue bekam Plum ihre Periode und jeden Monat aufs Neue war die Enttäuschung gut. Und bei Piper und mir klappte es einfach so.
Dass Piper und ich ein Paar waren, hatten wir zunächst nicht an die große Glocke gehängt. Als ich aber Plum meine Schwangerschaft mitgeteilt hatte (mein schlechtes Gewissen beruhigte sich nicht eben dadurch, dass sie sich ernsthaft für mich zu freuen schien), musste ich ihr wohl oder übel verraten, wer der Vater ist.

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„Plum, ich bin hrmpf… ich bin schwanger und der Vater ist Piper.“, spuckte ich ihr denn auch entgegen.
Doch Plum lächelte nur freundlich und nahm mich in den Arm. „Oh Aya, ich freu mich so für dich!“ Sie drückte mich fest. „Das ist großartig. Ihr werdet tolle Eltern sein. Das sieht man ja an Argent!“ Besagten Jungen hielt ich noch im Arm.
„Hrmpf.“, machte ich. „Kein anderer Kommentar?“
Meine Schwester lachte und tätschelte Argents Wange. Er strahlte. „Da werde ich mich hüten, Schwesterchen. Ich lebe nämlich gern.“
„Haha.“ Dann fing ich an zu weinen – doofe Hormone – weil mir Plum so leid tat, dass sie nicht schwanger war. Sie beruhigte mich und versicherte mir, dass sie überhaupt nicht neidisch war oder böse Gefühle mir gegenüber hegen würde. Um mich aufzumuntern oder abzulenken, ließ sie sich dann zu einem: „Aber das du und Piper zusammen kommen, dass wusste ich von Anfang an!“ hinreißen, so dass ich hrmpfen konnte, was sie Spannung löste.

Natürlich war das vor der Nachricht meines Gynäkologen gewesen, dass ich Drillinge erwartete.
Ich lag auf der Liege, der Arzt fuhr mit dem Ultraschallgerät über meinen Bauch und Piper rutschte unruhig auf dem Plastikstuhl neben der Liege hin und her als der Arzt plötzlich „Oh.“, sagte. Hrmpf.
Wenn man bei einer Kontrolluntersuchung ist, einem das Ultraschallgerät fest auf den Unterleib gepresst wird und ohnehin vollkommen aus dem Häuschen ist, ist „Oh.“ nicht das was man hören will. Denn „oh“ kann ja so ziemlich alles heißen: von „Ah es ist ein Junge/Mädchen“ über „Hm, Sie sind wohl doch nicht schwanger.“ zu „Oh mein Simmer es ist ein Oktopus!“.
Ich schrie den Arzt ziemlich sofort an und wollte wissen, was los ist. Der sah mich verängstigt an und wirkte eher so als wolle er fliehen, denn mir Rede und Antwort stehen. Zum Glück behielt Piper einigermaßen die Ruhe, auch wenn er ziemlich blass geworden war. Er beruhigte mich und bat den Arzt zu erklären.
Endlich drehte der den Bildschirm des Ultraschalls zu uns. Er nahm das Gerät wieder zur Hand, das er vor lauter Schreck hatte fallen lassen und begann erneut über meinen Bauch zu fahren.
„Ich muss sagen, ich habe das noch nicht erlebt!“, begann er.
„Hrmpf!“
„Ähm…ja…also so selten ist es nicht, aber…“
„HRMPF!!!“ Dieses Mal hrmpfte Piper mit. Er machte das gut.
„Äh…uhh…also sie erwarten Drillinge, Pitaya.“
„Hrmpf???“

Diese Nachricht hatten wir erst einmal verdauen müssen. Drei Babys auf einmal? Hrmpf, das würde eine ziemlich Herausforderung werden. Zumal wir auch noch Argent hatten. Er war gerade vier geworden. Zum Glück war er ein so pflegeleichtes und liebes Kind, dass er mir noch die geringste Sorge machte.
Piper und ich entschieden, dass wir nicht als Pflegeeltern zur Verfügung stehen konnten, wenn wir selbst schon vier sehr kleine Kinder hatten. Die Tagespflege wollten wir aber erstmal nicht aufgeben, nutzten aber die momentane Fluktuation, um die Betreuung erstmal auf zwei Kinder zu reduzieren. Im Gegensatz zum Jugendamt hatte unsere Agentur dafür Verständnis.

Da die Schwangerschaft mit den Drillingen sehr anstrengend war, verordnete mir der Arzt soviel Ruhe wie möglich. Piper hätte mich daraufhin am liebsten ans Bett gekettet, aber das hätte mich wahnsinnig gemacht. Wir hatten einen recht heftigen Streit in dessen Verlauf ich schließlich meine Hausschuhe nach ihm warf (und zum Glück verfehlte), bevor wir uns einig wurden, dass ich möglichst viel saß oder lag, nichts Schweres hob und mich auch sonst schonte. Hrmpf. Ich war schon nach den ersten drei Tagen diese Verhaltensweisen satt und dem Wahnsinn nahe.

Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy - Seite 5 Screen40

Doch offenbar war es die richtige Entscheidung, denn unsere Kinder kamen gesund und munter per Kaiserschnitt auf die Welt. Sie wurden zwar etwas früher geholt als eigentlich ausgerechnet, aber darum war ich nicht böse. Ich hatte das Gefühl platzen zu müssen.

Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy - Seite 5 Screen41

Es waren zwei Jungen und ein Mädchen. Die Ärzte hatten als erstes unsere Tochter Bluebead Lily geholt, blauhäutig wie Piper, mit seiner Augenfarbe, aber lila Flaum auf dem Kopf, den sie von meinem Vater geerbt haben musste. Danach kam Star Apple. Er hatte meine Hautfarbe und Augenfarbe geerbt. Sein Haar stellte sich später als blau mit lila Strähnen heraus, aber als er auf die Welt kam, war er so kahl wie Kojak. Als letzter erblickte Huckleberry die Welt. Wie Bluebead Lily hatte er blaue Haut und wie Star Apple hatte er die typischen Halford-Augen. Sein Haar hatte er eindeutig von mir und meiner Mutter geerbt: Es war schreiend pink. Hrmpf, der arme Junge.

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Bluebead Lily
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Star Apple
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Huckleberry

Das die jahrelange Erfahrung in der Tagespflege offenbar genau die richtige Vorbereitung auf Drillinge plus Schulkind war, zeigte sich in den ersten Jahren ihres Lebens. Die einzigen die in dieser Zeit etwas kurz kamen waren Shadow, Piper und ich (wenn man mal von unseren wenigen Freunden absah, die wir quasi nie sahen). Ab und an sprangen Plum und Harper als Babysitter ein, so dass wir uns mal einen Nachmittag oder Abend frei nehmen konnten. Einen normalen Babysitter zu engagieren kam für uns nicht in Frage. Welchem Teenager will man schon drei Kleinkinder und ein Schulkind anvertrauen – oder zumuten, je nachdem.

Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy - Seite 5 Screen42

Die Lage verbesserte sich nicht eben, als ich – wieder ein Unfall hrmpf – kurz vor dem zweiten Geburtstag der Drillinge wieder schwanger wurde…
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Beitrag  Akki So Aug 12, 2012 11:55 pm

Kapitel 10

Ich weiß nicht woran es lag, aber auch meine zweite Schwangerschaft war keine einfache. Nur, dass es dieses Mal „nur“ Zwillinge waren. Hrmpf. Ein Mädchen, mit blauer Haut und lila Haaren, das wir Sweetberry Honeysuckle nannten, und ein Junge, mit lila Haut und pinken Haaren, der den Namen Chuckley Pear erhielt. Beide Kinder hatten die typischen Halford-Augen.

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Zwei weitere Kleinkinder im Haushalt verschärften die Situation ein wenig. Piper und ich pendelten zwischen dem Zimmer der Drillinge, der Zwillinge und dem Wohnzimmer, wo die Tagespflegekinder sich aufhielten, hin und her, versorgten auf halbem Weg die Katze und halfen zwischen Tür und Angel Argent mit den Schulaufgaben. Es wäre untertrieben zu sagen, dass wir in dieser Zeit viel zum Schlafen, Essen oder Ausspannen kamen. Wir überlegten mehrfach, die Tagespflege für ein paar Jahre dicht zu machen, aber irgendwie blieb es nur bei der Überlegung.

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Die Drillinge waren zum Glück aus dem Gröbsten raus, als es daran ging die Zwillinge zu versorgen. Da sie ohnehin zu dritt waren, konnten sie sich stundenlang mit sich selbst beschäftigen. Oft gesellte sich auch Argent zu ihnen, der ein verantwortungsbewussteres Kind als ich in diesem Alter war. Hrmpf.
Unser Ältester wusste, dass er adoptiert war. Ich nahm an, weil wir von Anfang an mit offenen Karten gespielt hatten, kam er sehr gut mit der Situation zurecht. Ich liebte Argent, er war auch nach fünf eigenen Kindern etwas ganz Besonderes.

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Als die Drillinge endlich in die Schule kamen, wurde die Situation entspannter. Argent war nun schon ein Teenager und auch die Zwillinge wurden zunehmend selbstständiger. Mittlerweile hatte es auch bei Plum und Harper mit dem Nachwuchs geklappt. Ihr Sohn Chambray kam jeden Morgen zu uns in die Tagespflege.

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Alle sechs Kinder hatten trotz einiger Gemeinsamkeiten auch viele Unterschiede. Die jüngeren verehrten allesamt Argent, der auch als Teenager noch liebenswürdig und zugewendet geblieben war.

Bluebead Lily, die meistens nur Lily genannt wurde, war ein kleiner und ziemlich neugieriger Bücherwurm. Meistens hatte sie einen Kinder-Krimi unterm Arm und erbettelte sich dazu den Tablet PC von Piper um im Hintergrund zu recherchieren. Am liebsten hockte sie sich dazu in den Schatten unserer Obstbäume, denn wie alle Halfords liebte Lily die Natur.

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Star Apple, das Sandwich-Kind unserer Drillinge, war wohl der zurückhaltendste von allen Kids. Hrmpf, das konnte er weder von Piper noch von mir haben. Star liebte seine Drillingsgeschwister und auch Argent und die Zwillinge, aber am liebsten zog er sich zurück und löste Knobelspiele. Sein Gerechtigkeitssinn war allerdings so ausgeprägt, dass aus meinem kleinen Einzelgänger ganz schnell der Rächer der Entrechteten werden konnte, wie Argent zu sagen pflegte.

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Der jüngste der Drillinge, Huckleberry oder einfach Huck, war ein echter Wirbelwind. Er hatte Pipers spöttische Art und war immer zu einem Streich aufgelegt. Wie Lily war er furchtbar neugierig, aber während seine Schwester lieber im Internet recherchierte, langte Huck beherzt zu: er griff in hohle Baumstämme, kletterte Abhänge hinunter oder watete in den Fluss um unter Steine zu gucken. Ich kann gar nicht zählen, wie oft wir seine Kleidung flicken und seine Knie verbinden mussten.

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Auch wenn die Drillinge sehr aneinander hingen, die Zwillinge waren noch unzertrennlicher. Darin ähnelten sie Plum und mir. Tatsächlich schien Chuckley Pear, für den sich der Spitznachme Chuck durchsetzte, ganz auf mich zu kommen: Piper schwor, dass Chucks erstes Geräusch „Hrmpf“ war. Hrmpf, ich finde das eine üble Unterstellung! Sweety, wie wir Sweetberry Honeysuckle riefen, war da ganz anders: wie ihre Tante Plum ein freundliches, zugewendetes Mädchen. Allerdings sollte man sich darin nicht täuschen lassen, wenn die Zwillinge sich etwas in den Kopf gesetzt hatten, waren beide mit Feuereifer dabei es auch durchzusetzten.

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Argent schließlich war einfach Argent: Liebenswert, charmant, clever. Trotz seiner fehlenden Farbe war er einer der beliebtesten Schüler auf seiner Schule. Er spielte Fußball und war im Debattierclub. Seine momentane Berufswahl behagte allerdings weder Piper noch mir…Er wollte zur Armee, hrmpf.

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