Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy

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Beitrag  Akki So März 11, 2012 8:26 pm

Rückblick VIII

Daffy’s POV
„Was willst du damit sagen, dass unser Sohn dir abhanden gekommen ist?!“
Meine Schwester konnte beängstigend sein. SEHR BEÄNGSTIGEND! Ich glaube, sogar Wolfberry hatte in diesem Moment etwas Angst vor ihr.
„Ich war im Keller und habe die Fitnessgeräte desinfiziert. Als ich wieder hochgekommen bin, war Lo weg.“ Und dieses Mädchen auch. Aber das verschwieg ich lieber. Genau wie die Tatsache, dass ich Lo noch Geld gegeben hatte und eine Flasche Desinfektionsmittel, bevor ich in den Keller gegangen war. Ich gebe es ja nur ungern zu, aber ich hatte gelauscht. Ich wusste, dass das Mädchen schwanger war. Und dass Lo und sie abhauen wollten. Auch das behielt ich für mich.
Lo hatte unter seinen überbesorgten Eltern ziemlich zu leiden. Ich bin selber immer besorgt, besonders was Hygiene betrifft, aber Primrose und Wolfberry ließen ihrem Sprössling gar keine Luft sich zu entwickeln. Er war fast achtzehn. Also konnte er genauso gut jetzt schon von zuhause weggehen. Mit einer Flasche Desinfektionsmittel und sämtlichen Simeleons, die ich noch im Haus hatte. Was nicht eben wenig war, denn ich vertraute Banken nicht.
„Wir müssen sofort zur Polizei! Daisy und Sun Ray sollen eine Suchaktion starten!“, schäumte derweil Primrose.
„Vielleicht kommt er gleich wieder.“, versuchte Wolfberry meine Schwester zu beruhigen. „Ihm ist bestimmt nur die Decke auf den Kopf gefallen. Ich wunderte mich eh schon, dass er den Hausarrest solange klaglos hingenommen hat.“
„Klaglos? Das nennst du klaglos?“, keifte Primrose. Ah, warum musste sie so laut sein? Ich wünschte Clementine wäre hier, sie hätte ihre Eltern bestimmt beruhigt. Aber seit sie mit diesem merkwürdigen jungen Simo zusammen war, war sie einfach nicht mehr dieselbe.
„Ich habe Kopfschmerzen.“, sagte ich und ging in Richtung meines Schlafzimmers. „Ich muss mich hinlegen.“
„DU KANNST DICH JETZT NICHT HINLEGEN!“ Primrose hielt mich am Arm fest. „Mein Baby ist verschwunden! Wer weiß was ihm passiert ist! Er könnte leblos in einem Graben liegen. Stell dir vor er hat wieder einen Asthmaanfall!“
Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus. Manchmal muss ein Simo tun, was ein Simo tun muss! „Es ist nicht nötig, dass du dich wie eine Furie auf mich stürzt und mich zur Verantwortung ziehst! Tangelo ist ein fast erwachsener Sim. Ich kann es ihm nicht verübeln, dass er deinen Fittichen entflieht, denn du behandelst ihn wie ein Kleinkind.“

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Beitrag  Akki So März 11, 2012 8:40 pm

Kapitel 13

Als meine Eltern durch die Tür traten, hatte ich für einen Moment dieses atemlose Gefühl, genau wie damals, als ich den Asthmaanfall hatte. Zum Glück ging der Moment vorüber. Wäre ja noch schöner, wenn ich vor meinen Töchtern umkippen würde.
Sie betraten das Wohnzimmer und beide sahen mich an. Mein Vater begann als erster zu lächeln, doch die Lippen meiner Mutter verzogen sich nur wenige Sekunden danach ebenfalls zu einem Lächeln. Hinter ihnen standen Lucky und Clementine. Sie schnitten uns aufmunternde Grimassen.
Mein Vater hatte sich fast nicht verändert, aber meine Mutter trug die Haare zu einer flotten Kurzhaarfrisur. Sie war nicht ihrem üblichen Businessoutfit bekleidet, sondern trug eine weite Tunika und eine gemütlich wirkende Leggins. Sie sah weniger streng aus, als ich sie in Erinnerung hatte.

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„Hi Mom. Hi Dad.“, sagte ich um die Stille zu brechen. Wo ist das Loch in dem ich mich verkriechen kann?
„Du bist so groß geworden!“, hauchte meine Mutter.
„Also eigentlich bin ich nicht mehr gewachsen.“, stellte ich dümmlich fest. „Aber natürlich habe ich inzwischen schon ein paar Falten und – ob ihrs glaubt oder nicht - heute morgen habe ich sogar ein graues Haar gefunden!“ Argh…ich begann kompletten Schwachsinn zu reden.
Grenadine rette mich, indem sie sich leise räusperte.
„Ähm…Mom, Dad. Das ist Grenadine. Meine Frau. Und das sind Indian Summer und Rose Hip.“ Ich zog die drei an meine Seite.
Meine Eltern schüttelten Grenadine lächelnd die Hand. Als die Mädchen dran waren, versteckte sich Rosie etwas hinter ihrer Schwester und musste von Indie schon vorgeschoben werden, damit sie den Höflichkeiten nachkam. Indie hingegen war ganz souverän, so wie ihre Mutter. Sie lächelte, stellte sich noch einmal mit ihrem Spitznamen Indie vor und fragte nach der Reise meiner Eltern. Ich war stolz auf meine Älteste. Rosie legte ich die Hand auf den Kopf und zwinkerte ihr zu.

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„Das ich einmal zwei so bildhübsche Enkelinnen habe würde, hätte ich nicht gedacht.“, sagte mein Vater. Er ging vor Rosie in die Hocke und grinste sie gewinnend an. „Du hast die gleiche Augenfarbe wie dein Vater. Und wie deine Oma.“ Er winkte meine Mutter heran und zog sie ebenfalls in die Hocke. „Siehst du?“
Rosie sah mit großen Augen zwischen ihren Großeltern hin und her, die sie beide wie Honigkuchenpferde angrinsten. Fast schon beängstigend… Aber Rosie begann ebenfalls zu lächeln und von da an war sie nicht länger zurückhaltend.
Beruhigt ließ ich sie zurück und ging in de Küche um den Kaffee zu holen.

Meine Mutter war mir gefolgt. Damit hatte sie mir den Fluchtweg abgeschnitten und es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass ich mich nicht in die Ecke gedrängt fühlte.
Doch Mom lächelte mich versöhnlich an.

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„Ich bin froh dich zu sehen.“, sagte sie leise.
Ich murmelte etwas Unverständliches. Mom nickte nachsichtig. „Es tut mir leid, dass ich dich damals so eingeschränkte habe. Ich habe mir einfach große Sorgen um dich gemacht. Inzwischen weiß ich, dass ich dich damit erdrückt habe.“ Sie atmete tief aus und ich merkte, dass es ihr sehr schwergefallen war, das zu sagen.
„Ich … es tut mir leid, dass ich weggelaufen bin.“ Meine Schuhspitzen waren ja soo interessant.
Mom machte einen Schritt auf mich zu. Uns zu umarmen, so weit waren wir noch nicht. Aber sie legte mir die Hand auf den Arm und wies mit dem Kinn ins Wohnzimmer zu meiner Frau und den Mädchen. „Ich kann mir inzwischen keinen besseren Grund vorstellen. Die drei sind reizend. Du musst aufpassen, dass dein Vater Rosie nicht heimlich klaut.“ Sie kicherte. „Ich wünschte wir hätten damals schon darüber reden können und es wäre nie soweit gekommen. Aber wer weiß – alles hat einen Sinn.“
„Du hast mit Lucky gesprochen.“, stellte ich lachend fest.
Mom kicherte. „Seine Philosophie hat durchaus was für sich.“ Ich nickte und sah zu meinem besten Freund, der uns aufmerksam beobachtete. Er lächelte und hob den Daumen.
Ja, vielleicht hat er gar nicht so unrecht.
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Beitrag  Akki Mo März 12, 2012 6:27 pm

Rückblick IX

Grenadine und ich flüchteten durch das ganze Land. Wir überlegten, ob wir in Sim Vegas heiraten sollten, doch das wollte ich Grenadine nicht zumuten. Lieber etwas warten und dann eine richtige Hochzeit. Ich hatte ihr noch auf der Fähre von der Insel zum Festland einen Heiratsantrag gemacht. Einen tollen Ring wollte ich ihr später schenken.
Irgendwann kamen wir nach Appaloosa Plains. Im örtlichen Diner machten wir Rast. Das Geld, das Daffy mir gegeben hatte, war fast erschöpft. Wir waren uns einig, dass ich mir einen Job suchten musste. Nur wer würde mich einstellen? Zwar war ich inzwischen volljährig, aber mein Zeugnis lag noch auf der Insel. Grenadines Bauch war inzwischen gerundet, es kam gar nicht in Frage, dass wir noch länger umherzogen. Wir mussten eine Unterkunft finden und eine Hebamme.

Im Diner bediente uns ein junger Mann, der nur ein paar Jahre älter war als wir. Er wirkte etwas überfordert, denn offenbar stemmte er Küche und Service allein. Dennoch blieb er dabei freundlich und zuvorkommend. Die übrigen Gäste schienen ihn zu lieben.
„Lucky, wann stellst du dir endlich einen Koch ein?“, rief eine alter Dame gut gelaunt. „Immer verschwindest du in der Küche, wenn ich mich mit dir unterhalten will.“
„Ich würde sofort jemanden einstellen, Granny Smith. Aber ich finde niemanden!“, war die Antwort des blauhäutigen Simos.
Mein Blick begegnete Grenadines. Wir sahen uns für einige Sekunden an, dann nickten wir gleichzeitig. Als der Kellner an unseren Tisch kam, um weitere Bestellung aufzunehmen, sprach ich ihn an: „Sie suchen einen Koch?“
Lucky Charm, denn niemand anderes war es, musterte mich nachdenklich. „Hast du denn Erfahrung? Entschuldige, aber du siehst so aus, als müsstest du noch die Schulbank drücken.“
Ich versuchte keine Grimasse zu ziehen. Stattdessen richtete ich mich etwas auf und sagte so würdevoll wie möglich: „Ich bin achtzehn. Meine Großmutter hat mir das Kochen beigebracht. Ich bin es gewohnt für mehrere Leute zu kochen.“
Luckys Blick wanderte zu Grenadine und ihrem Babybauch. Dann sah er wieder zu mir. „Ich mach dir einen Vorschlag: Du gehst jetzt in die Küche und machst deiner wundervollen Freundin hier eine große Portion … hm wonach ist dir?“
„Hamburger.“, erwiderte Grenadine. Zum einen liebte sie Hamburger, zum anderen wusste sie, dass ich Hamburger im Schlaf machen konnte. Und zwar richtig gute.
Einige andere Gäste hatten inzwischen mitbekommen, dass Lucky möglicherweise einen Koch an der Angel hatte. Mehrere wollten ebenfalls einen Hamburger.
„Also gut. Dann mal ab in die Küche, Junior.“
„Ich heiße Tangelo Halford.“, sagte ich etwas steif und erhob mich. Mir war ein bisschen übel, aber ich würde heute die besten Hamburger braten, die es gab!
„Lucky Charm Colorado. Dann leg mal los.“

Die Küche war intuitiv eingerichtet. Unter Luckys aufmerksamen Augen begann ich mir die Zutaten zurecht zu legen. Dann atmete ich tief durch und begann.
„Lucky, wenn du den Jungen gehen lässt, bin ich die längste Zeit dein Kundin gewesen!“ Es war die alte Frau, die Lucky vorher mit Granny Smith angesprochen hatte. „Ich habe nie einen besseren Hamburger gegessen.“ Sie grinste mich an und tätschelte dann Grenadines Hand. Inzwischen saßen fast alle Gäste bei ihr am Tisch. Schwangere waren anziehender als Magnete… „Schätzchen, den musst du dir warmhalten.“
Grenadine lächelte glücklich. „Keine Sorge. Ich gebe Lo nicht mehr her.“ Ich sah sie an und fügte hinzu: „Sie wird mich auch nicht mehr los.“
Granny Smith seufzte selig und murmelte was von junger Liebe.
Lucky Charm zog mich beiseite. „Halford, leider darfst du nie nie wieder Appaloosa verlassen und musst für ewig und immer in meiner Küche arbeiten!“ Er grinste. „Sonst werde ich gehängt.“
Ich musste lachen. „Mach mir ein Angebot und ich bleibe.“ Der Rest ist Geschichte.
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Beitrag  Akki Di März 13, 2012 2:18 am

Kapitel 14

Luckys und Clementines Hochzeit fand nur im engsten Kreis statt. Ich hatte ein Buffet zusammengestellt und Grenadine hatte mit den Mädchen den Vorgarten geschmückt. Genau dort hatten wir auch geheiratet, nur ein paar Wochen vor Indies Geburt. Nachdem ich bei Lucky im Diner angefangen hatte, hatten wir schnell Fuß gefasst in Appaloosa, zumal Lucky uns auch Obdach gewährte – damals eine Notlösung, die zum heutigen Dauerzustand führte.

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Es war eine schöne und ruhige Hochzeit, die gut zu meiner Schwester und Lucky passte. Mom verdrückte sogar ein paar Tränen und Grenadine musste ihr Taschentücher reichen. Rosie und mein Dad alberten auch während der Trauung herum. Die beiden waren unzertrennlich und ich wusste nicht wer hier wen zu Unfug anstiftete.

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Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy - Seite 3 Scree252Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy - Seite 3 Scree253Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy - Seite 3 Scree254Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy - Seite 3 Scree255Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy - Seite 3 Scree256Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy - Seite 3 Scree257

Einige Wochen nach der Hochzeit, kündigten Clementine und Lucky an, dass sie ein Kind erwarteten. Tja, das Kleine würde direkt einen Cousin oder eine Cousine dazu bekommen, denn auch Grenadine war ein drittes Mal schwanger.

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Meine Eltern kehrten zwar nach Safrika zurück, aber sie kauften ein kleines Häuschen in Appaloosa und kamen uns oft besuchen. Sie hatten Indie und Rosie mehr als ins Herz geschlossen und die Aufsicht auf gleich zwei neue Babys stimmte sie geradezu euphorisch.

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Clementine und Grenadine kamen am gleichen Tag nieder: Zunächst setzten bei Clementine die Wehen ein und Grenadine fuhr mit ihr ins Krankenhaus. Lucky kam aus dem Diner dazu und ein paar Stunden später konnten wir Bluebell in der Familie begrüßen. Grenadine nahm ein Taxi heim, kam durch die Tür – und musste ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden. Hätte sich unsere dritte Tochter Sunrise nicht ein bisschen früher überlegen können auf die Welt zu kommen?

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„Worüber denkst du nach?“
„Hm?“ Ich löste meinen Blick von der schlafenden Sunrise.
„Na, du hast diesen Blick – den du immer bekommst, wenn du nachdenkst. Was – wenn ich das so sagen darf – nicht allzu oft der Fall ist. Dass du denkst.“ Grenadine stemmte die Fäuste in die Hüfte und funkelte mich belustigt an.
„Wenn mich jemand beleidigen darf, dann du mein Schatz.“ Ich beugte mich über die Krippe und hauchte Sunny einen Kuss auf das Köpfchen, bevor ich mich meiner Frau zu wendete. „Ich habe mich nur gerade gewundert, wie sich alles entwickelt hat.“ Ich zog sie an mich. „Dass ich so eine tolle Frau und drei wunderschöne, kluge Töchter habe.“ Ich küsste sie. „Dass meine Schwester nach ihrem Leid ausgerechnet meinen besten Freund heiratet und sie dieses süße Knöpfchen bekommen.“

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Grenadine kicherte. „Und dass meine Mutter mal Weltverbesserin wird.“
Grenadine lachte leise. „Nur weil sie jedem Geld aus den Rippen leihert, um ihre Stiftung zu unterstützen? Ich finde es gut, dass sie es macht. Wobei mir einfällt: deine Eltern haben Bilder von der Schule geschickt, die sie über den Sommer aufgebaut haben. Darauf sieht man deine Mutter wie sie einen Bagger fährt.“
„Gruselig!“, erwiderte ich.
Sunny gurgelte im Schlaf und wir sahen beide nach dem Kleinkind. Doch unsere Jüngste wälzte sich nur auf die Seite und steckte den Daumen in den Mund.
„Sie hat heute schon wieder neue Wörter benutzt.“, flüsterte ich meiner Frau zu.
„Das ist gruselig.“, spielte Grenadine auf meinen vorherigen Kommentar an.

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„Ja. Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir hier ein kleines Genie.“ Ich konnte nicht anders als ein großes Stückchen Vaterstolz zu verspüren. Mein Baby ein Genie! Sunny war wirklich erstaunlich. Zunächst wollte sie gar nicht reden, doch dann begann sie von einen Tag auf den anderen in ganzen Sätzen zu sprechen! Bluebell sprach längst nicht so gut und viel wie ihre Cousine, aber meine Nichte schien ganz auf ihre Mutter zu kommen und eine kleine Einzelgängerin zu sein.
„Übertreib mal nicht!“, warnte Grenadine mich grinsend. „Bevor wir hier den neuen Einstein designieren, warten wir lieber noch ein bisschen.“
Ich nickte. „Ja. Du hast Recht.“ Ich küsste ihre Stirn und warf einen letzten Blick auf Sunny. Selbst wenn sie kein Genie sein sollte, ich liebte meine drei Töchter von ganzem Herzen.

Babybilder als Entschädigung für die wenigen Rückblickbilder Wink
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Beitrag  Akki Di März 13, 2012 7:48 pm

Interludium

Indi’s POV

Nervös sah ich auf die Uhr. Es war kurz vor vier. Wenn alles so lief, wie es immer lief, konnte ich Mulberry gleich abpassen. Schnell überprüfte ich meine Unterlagen: Charakterblatt. Vorhanden. Regelbücher Notizen und Lesezeichen. Vorhanden. Mut … nicht vorhanden. Wahrscheinlich würde ich es mal wieder versemmeln. So wie bei meinem Versuch dem Jahrbuchkomitee beizutreten. Oder bei der Versuch am Literaturwettbewerb der Schule teilzunehmen. Letztendlich verließ mich immer der Mut.
Erneut sah ich nach der Uhrzeit. Zwei Minuten vor vier. Um diese Zeit kam Mulberry immer in die Bibliothek um die Rollenspielrunde vorzubereiten. Als ich das erste Mal von diesem Pen&Paper-Rollenspiel gehört hatte, war ich sofort ins Internet gegangen um mich darüber zu informieren. Das war vor ein paar Jahren gewesen, in meinem ersten Highschooljahr. Vorher hatte ich nicht einmal gewusst, dass es so was wie Pen&Paper-Rollenspiele gab. Ich war wie vom Blitz getroffen! Alles was ich liebte ein interaktiver, erzählerischer Spielrunde. Sofort hatte ich meinen Eltern Geld für die Regelbücher aus den Rippen geleiert – nur um dann festzustellen, dass ich niemanden kannte, der mit mir spielen würde. Meine Eltern hatten mit ihren Jobs und meinen kleinen Schwestern zuviel zutun. Rosie und Sunny waren viel zu klein – außerdem wäre für Rosie zuwenig Romantik dabei und mit Sunny zu spielen zermürbte einfach. Meine wenige Freundinnen interessierten sich nicht die Bohne für Fantasy.
Es dauerte eine Weile, bis ich herausfand, dass Mulberry, Peppermint und ein paar andere aus der Nerd-Fraktion eine Rollenspielrunde hatten, die sich jeden Freitag um fünf in der Bibliothek trafen. Ich hielt nie viel von der Cliquenbildung in der Schule – aber da ich weder zu den populären, weil beliebten, Mädchen gehörte, konnte ich auch nichts daran ändern. Trotzdem würden meine Freundinnen aufschreien, wenn sie wüssten, dass ich drauf und dran war mich mit den Nerds zu treffen – wenn mich mein Mut nicht verließ
Es war vier Uhr. Ich sah mich schnell um. Mulberry war nicht zu sehen. Vielleicht fiel die Runde heute aus – dann wäre ich noch einmal davon gekommen. Ich schob meine Unterlagen in meinen Rucksack und drehte mich um, um davon zu gehen. Doch stattdessen stieß ich mit jemandem zusammen.
„’tschuldigung.“, murmelte ich. Ich war von meiner eigenen Mutlosigkeit enttäuscht und deswegen nicht auf Konversation aus. Dann sah ich hoch.
„Kein Problem.“, grinste Mulberry mich an. Im Arm hatte er Regelbücher und Abenteuerkonzepte. Er wollte schon weitergehen, doch ich hielt ihm – von plötzlicher Entscheidungsfreudigkeit gepackt – am Arm.

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„Mulberry.“
„Jaa?“ Er war offenbar irritiert, dass ich seinen Namen kannte, dabei hatten wir zusammen Simlish.
„Ichwolltefragenobichvielleichtbeieuerrollenspielgruppemitmachenkann.“ Oh Simmer, es fehlte nicht viel und ich würde hyperventilieren. Warum war ich außerhalb der Familie immer so aufgeregt?
Mulberry sah mich irritiert an. Offenbar versuchte er den Buchstabensalat, den ich hervor gewürgt hatte zu sortieren und ihm einen Sinn zu entnehmen.
„Du hast doch mit mir Simlish … India oder so?“, fragte er schließlich.
„Indian Summer, aber alle nennen mich Indi.“ Das würde eine Absage werden. Ich ließ die Schultern hängen. „Ich … ich hab gehört, dass ihr eine Rollenspielrunde habt. Ich würde es gerne ausprobieren.“
Mulberrys Gesicht verdunkelte sich. „Verarschen kann ich mich alleine. Ziehst du die Nummer ab, damit du bei einem der Footballspieler landen kannst? Verarsch den Nerd oder so?“ Er sah sich um, doch außer einer Mutter mit ihren Kindern war niemand da. Er schnaubte und wollte ins Obergeschoß gehen.

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„Warte!“, rief ich ihm hinterher. „Ich will es wirklich ausprobieren!“ Ich riss meinen Rucksack auf und holte meine Charakterblätter hervor. „Hier. Ich habe mir verschiedene Charaktere erstellt – je nachdem was ihr brauchen könnt. Und –.“, ich kramte etwas weiter und holte mein pinkes Notizbuch hervor. Das hätte ich eigentlich niemandem zeigen wollen, aber ich war erbost über seine Anschuldigungen. „Und ich habe ein Abenteuer entworfen.“ Todesmutig streckte ich es ihm das Buch entgegen. Meine Hand zitterte dabei, genau wie meine Unterlippe. Hoffentlich musste ich nicht heulen!
Mulberry drehte sich langsam um und kam zu mir zurück. Er griff nach den Charakterblättern und dem Notizbuch. Ängstlich sah ich dabei zu, wie er die Sachen durchging.
„Du meinst es wirklich ernst.“, stellte er fest und gab mir die Sachen zurück.

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Ich nickte.
„Ich habe noch nie so ausgefeilte Hintergrundstorys gesehen.“ Er deutete auf mein Notizbuch. „Dafür müsste ich mir mehr Zeit nehmen. Aber du hast dir echt viel Mühe gegeben.“ Er rang sich ein Lächeln ab. „Ich kann das nicht ohne den Rest entscheiden, aber du kannst heute Abend auf jeden Fall mal zusehen.“
Er deutete die Treppe hoch.
„Danke.“, sagte ich leise.
Mulberry grinste. „Von mir aus bist du dabei. Mir gefällt besonders deine schnoddrige Zwergenpriesterin. Das würde lustig werden.“
Ich musste lächeln. Zufällig war besagte Zwergin mein Lieblingscharakter. Vielleicht hatte ich ja eine Chance.

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Rosie’s POV

Ich war verliebt. Mal wieder. Ich bin so ziemlich jede Woche neu verliebt. Ich treffe einen Jungen oder beobachte ihn auch nur und stelle mir dann vor, wie es wäre mich in ihn zu verlieben. In meinem Kopf entspinnt sich dann eine Liebesgeschichte. Darin kann ich dem Simo zeigen, was für ein tolles Mädchen ich bin und er überschlägt sich, um meine Liebe zu gewinnen. Nebenbei gelingt es mir natürlich noch meine Intimfeindin Ivy zu blamieren. Bis auf die Knochen!
Meistens stelle ich nach einer Weile fest, dass der Junge, dem meine Träume gelten, doch nicht so toll ist. Oder auf Ivy steht. Oder eine totale Nuss ist. Oder einfach ein anderer Junge daher kommt, den ich besser finde.
„Rosie läuft immer auf Zuckerwatte.“, pflegt meine Schwester Indi zu sagen. Ich hab Indi sehr gern, aber von Romantik und Liebe hat sie keine Ahnung! Sie kennt nicht dieses Kribbeln im Bauch, das sich bei mir einstellt, wenn ich in meinen Träumen ans Ziel komme und mein aktueller Schwarm mir seine Liebe offenbart und mich in seine starken Arme nimmt und küsst.
Außerdem gibt es in Indis Leben keine Ivy. Das halte ich allerdings für einen unbestreitbaren Vorteil. Ivy und ich kennen uns seit der Grundschule. Ich hasse sie bestimmt schon genauso lange. Ivy mit den perfekten langen Haaren, dem fein geschnittenen Gesicht und der affektierten Lache. Ivy, die – weil sie Cheerleaderin ist – jeden Simo um den Finger wickelt. Jeder Junge in meiner Stufe (und in der darunter bestimmt auch!) beginnt zu sabbern, wenn Ivy an ihm vorbei stolziert.

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Das aktuelle Objekt meiner Begierde war ausgerechnet Ivys Stiefbruder, Sweet William, genannt Will. Ivys Mutter hatte seinen Vater erst vor ein paar Monaten geheiratet und daraufhin waren er und sein Vater bei Ivy eingezogen. Will war der neue Star an unserer Schule. Zwar war er kein Footballspieler, aber dafür unser erfolgreichster Schwimmer. Vom Schwimmen hatte er auch diese tollen breiten Schultern und starke Arme … Nicht wenige meiner Träume – ob Tagträume oder nächtliche Träume – drehten sich um diese Arme.

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Ivy gab mit Will überall an. Sie zeigte ihn herum wie ein Schoßtierchen. Ihre Freundinnen (mindestens alle genauso blöd wie sie!) himmelten ihn ineiner Tour an. Angeblich war er sogar einigermaßen intelligent, aber geistreiche Gespräche gehörten nicht eben zu meinen Phantasien – zumindest nicht solange ich sie noch anderweitig ausreizen konnte.

„Du läufst auf Zuckerwatte.“, stellte Indi eines Abends fest, als ich mit offenen Augen beim Abendessen vor mich hinträumte.

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„Hm?“
„Wer ist denn diesmal?“, fragte sie semi-interessiert.
„Sweet William.“, erwiderte Bluebell ungefragt. Meine kleine Cousine stieß meine kleine Schwester an und kicherte. Sunny jedoch musterte mich nur nachdenklich. Ich wusste nie was hinter ihren dicken Brillengläsern vor ging.
„Sweet William?“, echote Indi. Sie schüttelte den Kopf. „Den schlag dir mal noch schneller als üblich aus dem Kopf, Schwesterchen.“
„Jeder Sims muss seine eigene Fehler machen.“, warf Sunny ein. Wir sahen sie alle an und sie zog die Schultern ein. Sunny kam nicht wirklich gut mit anderen Menschen zurecht. „Bin schon still.“

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„Rosie, ich mein’s ernst.“ Indi fasste über den Tisch nach meiner Hand. „Denk am besten gar nicht mehr über den Typen nach.“
„Warum denn?“
Indi seufzte. „Erstens: er ist zu alt für dich. Zweitens: er hat kein Herz. Drittens: er ist ein riesen Arschloch.“
Ich sah sie ungläubig an. Mein Sweet William? Nein, niemals. Eben hatte er noch Ivy in ihre Schranken gewiesen und mir versichert, dass ich die einzige Sima seines Herzens war! … nein, das war ja nur ein Traum gewesen. Aber wer hat behauptet, dass Träume nicht wahr werden können?

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Sunny’s POV

Ich fragte mich, was ich jetzt schon wieder falsch gemacht hatte. Leider musste ich mir diese Frage jeden Tag stellen. Ich reagierte offenbar grundsätzlich falsch.
Es hatte in der letzten Stunde vor der Pause angefangen. Wir hatten einen Gesprächskreis, wie jeden Montag. Meiner Meinung nach war der Gesprächskreis ausgemachter Unsinn. Wir konnten uns doch jederzeit außerhalb des Unterrichts miteinander unterhalten. Aber für Erstklässler war je ein Gesprächskreis zu Wochenanfang und zum Wochenende hin vorgeschrieben. Also saßen wir dort und die anderen begannen mit erstaunlichem Enthusiasmus von ihrem Wochenende oder ihren Plänen fürs Wochenende zu berichten. Ich hörte eigentlich nie zu, denn das meiste interessierte mich nicht. Stattdessen löste ich im Kopf Rechenaufgaben oder übte mich im Simultanübersetzen in den safrikanischen Dialekt, den mein Opa mir beigebracht hatte.
Heute hörte ich aber einmal zu. Eine meiner Klassenkameradinnen erzählte von ihrem Vater, der eine seltene Krankheit bekommen hatte. Syphilis. Das wäre ganz furchtbar selten und keiner wusste woher er sie hatte.
Ich muss wohl gelacht haben, denn alle sahen mich an. Meine Cousine Bluebell wirkte etwas besorgt. Sie ahnte wohl schon, dass ich mal wieder etwas falsch machen würde. Ich hätte mir ihren warnenden Blick zu Herzen nehmen sollen!
„Es ist ausgemachter Unsinn, dass niemand weiß woher dein Vater die Syphilis hat. Die Krankheit ist weder besonders selten noch unheilbar und der Übertragungsweg ist ziemlich eindeutig auf Geschlechtverkehr beschränkt. Wenn man Syphilis hat, dann ist man mit dem Bakterium Treponema pallidum infiziert. Das wir durch Geschlechtverkehr übertragen und…“
An dieser Stelle unterbrach mich meine Lehrerin. Sie wollte wohl nicht die verschiedenen Stadien und Therapiemöglichkeiten hören. Ich nickte zustimmend und beendete meinen Vortrag deswegen schnell. „Du musst dir keine Sorgen machen. Man kann die Syphilis mit Penicillin behandeln. Hat deine Mutter es auch?“
Das Mädchen schüttelte entsetzt den Kopf.
„Dann hat dein Vater wohl mit einer anderen Sima Geschlechtsverkehr gehabt.“
Ich glaube, das hätte ich nicht sagen sollen. Aber ich bin mir nicht sicher ob es daran lag. Vielleicht fanden die anderen es auch nur unhöflich, dass ich das Mädchen unterbrochen hatte. Oder das ich das Wort Geschlechtsverkehr benutzt habe. Letztendlich war das aber auch egal, denn ich saß auf einem Stuhl vor dem Büro des Direktors.

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Das kam relativ häufig vor Ich wartete auf meine Eltern. Das kam nicht so häufig vor. Meistens hatte ich irgendetwas gesagt, was die Lehrer oder Mitschüler so sehr aufregte, dass sie ohne die Unterstützung einer übergeordneten Instanz – des Direktors – sich nicht zu helfen wussten. Meiner Meinung nach war das ein Armutszeugnis. In der Regel bat mich der Direktor dann, mehr Rücksicht auf meine Mitschüler zu nehmen oder höflicher zu den Lehrern zu sein. Dass er diesmal meine Eltern gerufen hatte, machte mir ein kleines bisschen Sorge. Aber ich hatte – von meinem Standpunkt aus – nichts Falsches getan.
Mein Vater kam allein, weil meine Mutter noch arbeiten musste.

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Das war mir ganz recht, denn Dad war verständiger als Mom. Er zwinkerte mir zu und ging ins Büro des Direktors. Ich wollte ihm folgen, doch der Direktor, der Dad einließ, sah mich komisch an. „Du bleibst hier.“
Mein Dad bekam diesen Ausdruck, den er immer hat, wenn ihm etwas gegen den Strich geht. Doch der Direktor zog die Tür schnell zu und so konnte er sich nicht wehren.
Genau eine Minute und sechsundzwanzig Sekunden lang war es ruhig in dem Büro. Ich hörte nur die Stimme des Direktors, der meinem Vater offenbar erklärte, was passiert war. Nach einer Minute und sechsundzwanzig Sekunden wurden die Stimmen aber immer lauter und lauter. Mein Dad schrie eigentlich nie jemanden an, aber jetzt war er wirklich laut. Ich hielt mir die Ohren zu, denn ich mag laute Geräusche nicht. Erst als die Tür knallte, nahm ich die Hände von der Ohren. Mein Dad nahm mich an die Hand und wir verließen sehr schnell die Schule.

Im Auto atmete Dad langsam ein und aus.
„Was habe ich falsch gemacht?“, fragte ich.

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Dad sah mich von der Seite an und musste grinsen. „Sag mir erst woher du weißt, was die Syphilis ist.“
„Das habe ich gelesen. In der Enzyklopädie der Krankheiten. Die steht im Bibliotheksgang 2 Regal J.“
„Hm, vielleicht sollte ich dir mal Bibliotheksverbot erteilen.“
„NEIN!“, kreischte ich. „NEINNEINNEIN! Ich verspreche auch ganz brav zu sein! Ich sag nie wieder was in der Schule. Ich bin ganz lieb, ich…“
„Beruhige dich, Häschen.“ Dad legte mir den Arm um die Schultern. „Ganz ruhig, Häschen. Das war nur ein Witz.“
Ich bemühte mich ruhig zu atmen und sah ich ängstlich an. „Wirklich?“
„Wirklich.“ Er drückte mich kurz und startete dann den Wagen. „Hast du eine Vorstellung davon, was heute schiefgegangen ist?“
Ich rief mir die Szene noch einmal ins Gedächtnis, konnte aber nichts Falsches daran finden. Also schüttelte ich den Kopf.
„Also Häschen, es ist das übliche Problem: Du bist hier.“, er klopfte er auf meine Stirn. „weiter als die meisten deiner Klassenkameraden. Du verstehst Dinge, die andere in deinem Alter noch nicht verstehen.“
„Ist das schlimm?“
„Grundsätzlich nicht, nein. Aber du musst lernen, Rücksicht auf die anderen zu nehmen.“
„Warum? Ich kann doch nichts dafür, dass sie … dass sie dumm sind!“
„Sie sind nicht dumm, Sunrise.“ Er sah mich ernst an, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte. „Du bist nur weiter als sie. Wo du allerdings den meisten anderen hinterherhinkst, ist die Fähigkeit sich situationsangemessen zu verhalten.“
Empört sah ich ihn an. Ich anderen hinterherhinken?
„Du musst nicht so böse gucken, Sunny. Sei ehrlich zu dir selbst und überlege mal, wie oft du diesen Monat schon beim Direktor warst.“
„Zwölf Mal.“
„Und es lag meistens daran, dass du etwas gesagt oder getan hast, dass die anderen nicht verstehen. Situationsangemessen zu handeln heißt, dass du merkst, wenn andere dir nicht folgen können oder durch das was du sagst oder tust verwirrt sind, versuchst es anders auszudrücken. Oder das Thema fallen lässt. Die Syphilis wäre ein Fall für fallen lassen.“
„Warum? Ich habe mit dem Thema nicht angefangen.“
„Das stimmt. Aber es wäre in dieser Situation besser gewesen, wenn du entweder die Klappe gehalten hättest und dein Wissen für dich behalten hättest oder wenn du – und das wäre die erwartete Reaktion gewesen – deine Mitschülerin Dein Mitleid und Trost ausgesprochen hättest.“
„Warum? Weil ihr Vater mit einer anderen Sima Geschlechtsverkehr gehabt hat?“
„Nein. Weil ihr Vater krank ist und sie sich Sorgen macht.“ Er zog eine komische Grimasse.
„Aber er wäre nicht krank, wenn er nicht mit einer anderen Frau…“
„Darum geht es nicht, Sunrise.“, unterbrach Dad mich. „Das Mädchen hat davon erzählt, weil sie sich Sorgen macht. Wenn sich jemand Sorgen macht, sollte man ihn trösten.“

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Ich ließ mich in den Sitz fallen und grübelte vor mich hin. Schließlich sagte ich. „Ich verstehe das zwar nicht ganz, aber ich bemühe mich, es nächstes Mal besser zu machen.“
Wir fuhren auf unsere Auffahrt. Dad parkte den Wagen und drehte sich zu mir um. „Ich weiß, dass du dir alle Mühe gibst, Sunny.“ Er gab mir ein Küsschen auf den Scheitel. Eigentlich mochte ich die ganze Küsserei und Umarmerei nicht, aber ich freute mich immer, wenn Dad mich auf den Scheitel küsste. Das erinnerte mich an die Zeit vor der Schule und da war noch alles einfacher gewesen.
„Vielleicht sollte ich doch auf die Schule gehen, die der Direktor vorgeschlagen hat.“, sagte ich leise. Der Direktor hatte nach einem der ersten Zwischenfälle ein besonderes Internat vorgeschlagen.
Dad sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ich dachte du möchtest das nicht.“
„Hm.“, machte ich und starrte aus der Frontscheide. „Wir können uns ja den Internetauftritt ansehen. Vielleicht lerne ich dann mich situationsangemessen zu verhalten.“

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Beitrag  Akki Sa März 24, 2012 8:03 pm

Kapitel 1

„..und dann ist sie einfach mitten im Gespräch gegangen! Kannst du dir das vorstellen? So eine Unverschämtheit!“
Peppermint lächelte und nickte. Ein empfindsamere Sim als ich hätte sein Lächeln vermutlich deuten können, aber ich gehöre nicht zu den Sims, die andere lesen können. Generell ist es mir nur sehr schwer möglich mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und dann ihre Körpersprache zu lesen.
„Ich hole mir noch etwas zu trinken. Möchtest du auch etwas?“ Peppermint deutete auf den Kühlschrank, doch ich schüttelte den Kopf. Er lächelte erneut und ging. Ich seufzte. Warum war ich gleich hier? Natürlich, weil meine Schwester Indian Summer heute ihre Verlobung mit Mulberry, ihrem Jugendfreund, feierte.

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Die Sima über die ich mich bei Peppermint aufgeregt hatte, war eine Arbeitskollegin von Mulberry. Eine unausstehliche Person. Sie hatte das Gespräch mit mir gesucht und ich hatte ihr das Paarungsverhalten des Monarchschmetterlings erklärt, weil mich das Muster ihres Blazers an eben diesen Schmetterling erinnert hatte. Sie hatte mich komisch angeguckt und nach ein paar Minuten hatte sie sich einfach umgedreht und war gegangen. Jetzt stand sie in einer Ecke des Wohnzimmers und sah mich merkwürdig an. Offenbar hatte ich also wieder etwas falsch gemacht.
Dabei hatte doch extra die Schule gewechselt! Nach dem unglücklichen Syphilisunfall hatten meine Eltern und ich uns über die Schule, die uns der Direktor damals empfohlen hatte, abgesehen und ich hatte mich dafür entschieden sie zu besuchen. Dazu musste ich zwar jeden Morgen mit dem Taxi eine dreiviertel Stunde bis in die Nachbarstadt fahren, aber ich fühlte mich dort wohler. Es gab dort zwar auch diese komischen Momente, in denen mich alle ansahen und ich das Gefühl hatte, etwas falsch gemacht zu haben. Aber sie waren dort seltener. Ich hatte dort Geduld gelernt. Dort gab es viele Schüler, die angeblich ein ähnliches Problem hatten wie ich, aber was sie vor allem auszeichnete war, dass sie stundenlange Monologe über ihre Hobbys halten konnten.
„Sie mag keine Insekten.“ Indi war zu mir getreten und deutete auf die unangenehme Sima. „Und sie ist … verklemmt. Paarungsverhalten – egal von wem oder was – gehören nicht zu ihren bevorzugten Gesprächsthemen.“
Ich starrte sie an. „Sie mag keine Insekten? Hat sie eine Phobie? Da fällt mir ein, wusstest du dass…“
Indi schnitt mir mit einer Handbewegung den Satz ab. Dabei lächelte sie wieder. Meine Schwester kannte ich lang genug, um zu wissen, dass sie mich mit diesem Lächeln beruhigen wollte. „Warum genießt du nicht die Party? Und versuchst mal nicht ins Dozieren zu geraten?“
Ich atmete mit meiner auf der Schule gelernten Atemtechnik einmal ein und aus, dann zwang ich mich ebenfalls zu einem Lächeln. „Keine Paarungsverhalten. Keine Insekten.“
Indi nickte und ging wieder zu Mulberry. Ich sah mich nach Peppermint um, Mulberrys bestem Freund, der bisher noch vor keinem Gespräch mit mir geflohen war. Er stand mit Rosie zusammen. Vermutlich beklagte sie sich bei ihm gerade über ihre desaströse Beziehung zu Sweet William. Das war zwar endlich vorbei, aber Rosie sprach nur davon. Wir konnten es schon alle nicht mehr hören. Ich hatte ihr von Anfang an gesagt, dass sie eben ihren Fehler gemacht hatte und nun damit leben musste. Sie hatte mir daraufhin vorgeworfen kein Mitgefühl zu haben. Das hatte ich nicht verstanden. Aber offenbar hatte sie ein anderes offenes Ohr gefunden.

Ich blieb nicht mehr lange auf der Party, sondern machte mich bald auf den Heimweg. Ich hatte wieder dieses Wrong-Planet-Gefühl – wie eigentlich jeden Tag in meinem Leben.
Seit ein paar Wochen hatte ich mein eigenes Haus. Unsere Großeltern hatten Bausparverträge für uns Mädchen abgeschlossen. Ich hatte das Geld genutzt und mir einen Bungalow näher am Stadtkern gekauft. Meine Eltern waren darüber traurig (das konnte sogar ich erkennen), weil kurz zuvor schon Indi mit Mulberry zusammengezogen war. Dabei lebten die beiden Tür an Tür mit unseren Eltern, Happy und Clementine. Rosie hatte eigentlich mit Sweet William zusammen ziehen wollen, aber jetzt suchte sie ein Haus für sich allein. Nur Bluebell wollte nicht von zuhause ausziehen, aber das Haus auch ihrem Vater gehörte war es nur gerecht, wenn sie dort wohnen blieb.

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Ich war sehr glücklich über mein Haus. Ich konnte den ganzen Tag im Pyjama herumlaufen ohne komische Blicke zugeworfen bekommen. Es interessierte niemanden, wann ich an meinem Buch schrieb oder ob ich mir drei Mal die Zähne putzte (hintereinander). Niemand störte sich an meinen speziellen Ordnungen in Küche und Badezimmer.

Und vor allem konnte ich meine Schmetterlingssammlung dort aufbewahren, wo ich mich am liebsten aufhielt: in meinem Schlafzimmer.
Dorthin begab ich mich auch sofort. Das sanfte Flattern der vielen Schmetterlingsflügel erfüllte mich mit Freude und sich überprüfte jedes kleine Terrarium, ob auch keinem meiner Mitbewohner etwas fehlte. Anschließend setzte ich mich – natürlich im Pyjama - vor den PC und rief die aktuellste Version meines Manuskriptes „Die Schmetterlinge von Appaloosa Plains“ auf. Es war ein Sachbuch, das sich mit den örtlichen Schmetterlingsarten beschäftigte.

Vertieft in meine Arbeit vergaß ich die Zeit und ging deswegen erst spät schlafen. Als ich um die Mittagszeit am nächsten Tag aufwachte, sah ich keine Not, mich anzuziehen. Stattdessen begnügte ich mich mit einer Katzenwäsche, aß drei Marmeladenbrote und betrachtete meine Schmetterlinge. Ihre filigranen Flügel und die eleganten Körper anzusehen erfüllte mich wie immer mit Glück. Die Schmetterlinge störte es nicht, wenn ich ihnen stundenlange Vorträge hielt. Da sie nie antworteten, musste ich nicht versuchen ihre Körpersprache zu lesen und zu verstehen, was sie mit den kleinen Nuancen wie einem verzogenem Mundwinkel oder klimpernden Wimpern aussagen wollten.

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Ich sollte noch ein bisschen arbeiten, denn das Geld meiner Großeltern, das nach dem Hauskauf übrig geblieben war, würde nicht ewig halten. Natürlich würden meine Eltern mich sofort unterstützen, aber ich wollte unabhängig sein. Indi hatte vor der Veröffentlichung ihres ersten Romans im örtlichen Buchladen gearbeitet um sich etwas dazu verdienen. Seit sie Mulberry zusammenlebte und schon ihren vierten Roman herausgebracht hatte, brauchte sie das natürlich nicht mehr. Auch wenn es für mich unbegreiflich war, warum so viele Fantasybücher gekauft wurden. Ich sah keinen Sinn darin, sich in eine Welt zu flüchten in der halbnackte Amazonen mit übergroßen Schwertern (es ist interessant dies von Freud’scher Perspektive aus zu betrachten) und Muskelprotze mit Äxten mit einander ringen (ebenfalls sehr interessant es mit Freud zu analysieren). Indi wurde zwar nicht müde, mir zu erklären, dass das Cover einer Fantasybuches nicht zwingend mit dem Inhalt korrelierte, aber warum sollte man so ein Cover machen, wenn es nichts mit dem Inhalt zutun hatte? Bei Rosies Büchern passten Cover und Inhalt ja auch zusammen: rassige oder blonde Schönheit in den starken Armen von blondem oder rassigem Schönling. Also bitte… Auf mein Buch sollte auf jeden Fall keine Wasserkäfer kommen. Oder Feen.

Über einem Einliterbecher Schokoladeneis mit Teigstückchen überdachte ich, ob ich jetzt noch weiter arbeiten sollte oder nicht. Inzwischen war die zweite Tageshälfte weit vorangeschritten und die Sonne senkte sich langsam Richtung Horizont, doch mir fehlte noch der richtige Antrieb. Vermutlich würde ich ihn erst später am Abend bekommen. Ich lutschte meinen Löffel ab und stellte beides in Spüle. Dabei fiel mir auf, dass ich die Küche aufräumen und putzen musste. Also holte ich mein Putzzeug und begann … nur um zwei Stunden später festzustellen, dass ich nichts anderes getan hatte als die Besteckschublade auszuräumen, auszuwischen und das Besteck zu spülen, anschließend nach Größe sortiert wieder hineinzuräumen, drei Mal umzuräumen und schließlich doch die alte Ordnung wieder herzustellen. So war es immer. Ich verlor mich bei einfachen Tätigkeiten wieder und wieder in Detailaufgaben und vergaß darüber die Zeit. Seufzend räumte ich alles weg und verschob das weitere Aufräumen und Putzen auf den kommenden Tag. Immerhin war ich jetzt in Stimmung weiter zu schreiben.

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Einige Wochen und viele Korrekturen später, war mein Buch fertig. Meine Schwestern hatten mir geraten es bei dem Verlag zu versuchen, der auch ihre Bücher veröffentlichte. Es war zwar nur ein kleiner Verlag, aber er brachte alle Genres heraus und hatte eine lange Tradition. Also schickte ich mein Manuskript dorthin, nachdem ich mir mit zwei Einliterbechern Eis Mut angelöffelt hatte. Ich war nicht unsicher darüber, ob mein Buch alle Aspekte der Schmetterlingsarten meiner Heimat beleuchtete (ich hatte lange und ausführlich recherchiert und eine lange Korrespondenz mit den führenden Schmetterlingsforschern von Simerika geführt). Auch machte mir mein Stil keinen Kummer. Ich war stets dafür gelobt worden. Erst recht keine Sorgen machte ich mir darüber, ob es überhaupt einen Markt dafür geben würde. Es interessierte mich nicht, ob andere Sims mein Buch lesen würden. Ich machte mir Sorgen um mich. Würde mich es nicht verändern, wenn ich ein Buch herausgebracht hatte? Das machte mir Angst. Ich veränderte mich nicht gern, auch wenn die Notwendigkeit darin sah. Deswegen war ich ja überhaupt erst bereit gewesen, auf die „besondere“ Schule zu wechseln. Äußere Veränderung fand ich nicht so dramatisch, mich selber zu verändern … das war schwierig.
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Beitrag  Akki So März 25, 2012 4:42 pm

Kapitel 2

Ich hörte vom Verlag nichts, außer dass sie mein Manuskript erhalten hatten. Die Unwissenheit fand ich nicht schlimm, denn das zögerte den Moment in dem mein Buch – möglicherweise – in einem Laden erscheinen würde heraus.
Meine Eltern und Schwester erkundigten sich regelmäßig ob ich schon etwas gehört hatte. Wenn ich verneinte, sahen sie mich aufmunternd (soweit ich es verstand) an, klopften mir auf die Schulter (geht gar nicht) und verloren ein paar tröstende Worte. Ich war nicht traurig, wozu brauchte ich also Trost? Natürlich war mir Trauer nicht unbekannt – ich verspürte sie jedes Mal wenn ein Schmetterling starb. Aber im Moment war ich nicht traurig.

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Ich zählte meine Schmetterlinge. Das tat ich jeden Tag. Ich hakte ihren Namen auf eine Liste ab, machte ein Foto und gab anschließend die Liste in den PC ein. Eine beruhigende Arbeit, die mich entspannte. Umso störender empfand ich die Türklingel, die mich unsanft aus dem sanften Flabbflabb der Schmetterlingsflügel rief. Ich spielte mit dem Gedanken, die Tür nicht aufzumachen, aber mein Schlafzimmer ging zur Tür hinaus und die großen Fenster hätten mich vermutlich verraten. Also legte ich meine Liste weg und ging zum Eingang.
Vor der Tür stand ein mir unbekannter Simo. Hatte ich neue Nachbarn bekommen und es nicht bemerkt? Oh Simmer, er wollte mich bestimmt zu einer Einweihungsparty einladen. Ich hasste Party.

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„Guten Tag. Sind Sie ..“ Er sah kurz auf sein Smartphone. „Sunrise Halford?“, fragte er und seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Ich nickte und überlegte, wie das Lächeln gemeint war. Freundlich? Gewinnend? Berechnend?
„Hi.“, sagte er noch einmal. „Ich bin Rhodochrosite Van Halding und komme vom Verlag Van Halding. Ich …“
„Das ist ein unaussprechlicher Name.“, unterbrach ich ihn. „Ich Haarfarbe erinnert mich allerdings an das untere Flügelsegment des Regenbogenschmetterlings. Es ist bei männlichen Schmetterlingen viel ausgeprägter als bei weiblichen und…“ Ich riss mich zusammen. „Was wollen Sie?“
Er sah mich merkwürdig an. Ich hatte wieder etwas falsch gemacht.
„Ähm … .“,, stotterte er und betrachte mich. Es war Mittag und ich trug noch meinen Pyjama. Das musste komisch auf ihn wirken, zumindest sagte mein Vater immer, dass es komisch auf andere wirken würde, wenn ich den ganzen Tag im Pyjama rumlief.

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„Sie kommen also vom Verlag Van Halding.“, half ich ihm und mir auf die Sprünge. Ich musterte ihn genauer. Rhodochrosite hatte mein Alter, war zwei Zentimeter größer als ich und rosa. Sein Hautton war etwas heller als sein Haar, das fast so schön schimmerte wie die Farbe auf dem Schmetterlingsflügel. Er sah gut aus und es machte Freude ihn anzusehen. Die kleinen Fältchen um seine Augen verrieten, dass er häufig lachte. Ich nickte. Er sah nicht bedrohlich aus, also bat ich ihn hinein.

Zögernd folgte mir Rhodochrosite ins Haus und ich lotste ihn ins Wohnzimmer. In der Erwartung, dass er das Gespräch wieder aufnehmen würde, sah ich ihn an. Seine Wangen färbten sich in reizvollem Kontrast zu seiner Hautfarbe rot, bevor er sich mehrfach räusperte und begann.
„Ich komme vom Verlag Van Halding. Sie haben uns vor einiger Zeit ein Manuskript geschickt.“
„Ja.“
„Ähm…also wir sind eigentlich kein wissenschaftlicher Verlag und ihr Text ist sehr wissenschaftlich, aber gleichzeitig so wunderbar geschrieben, dass wir uns entschieden haben, ihr Manuskript als Buch zu veröffentlichen.“
„Haben Sie das auswendig gelernt?“ Seine Stimmmodulation klang sehr danach.
Er sah mich wieder merkwürdig an. Dann lächelte er. Es war ein anderes Lächeln als zuvor und obwohl ich sonst so schlecht darin war, Menschen zu lesen, kam es mir wie ein ertapptes Lächeln vor. So wie Hallie schaute, wenn sie mal wieder jemandes Hausschuhe zerkaut hatte.
„Woran haben Sie das gemerkt?“
„Ich bin eine gute Beobachterin.“
„Das ist mir bei ihrem Buch auch aufgefallen.“ Er lächelte und setzte sich bequemer hin. „Ich hatte mich vorher nicht für Schmetterlinge interessiert, aber ihr Buch hat mir gute Einblicke in das Leben dieser Tierchen gegeben.“
„Schmetterlinge sind faszinierend. Wussten sie, dass …“ In der folgenden Stunde redete ich über den Regenbogenschmetterling, weil ich fand, dass der Rhodochrosite am ehesten interessieren könnte.

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Das Wunder geschah, Rhodochrosite ergriff nicht die Flucht. Als er ging, hatte ich seit langer Zeit das Gefühl, ein gutes Gespräch geführt zu haben – auch wenn hauptsächlich ich gesprochen hatte. Erst als ich die Tür geschlossen hatte, fiel mir auf, dass wir gar nicht mehr über mein Buch gesprochen hatten. Und ich ihm nichts angeboten hatte. Natürlich hätte er, so er denn durstig oder hungrig gewesen war, um etwas bitten können. Aber meine Eltern, besonders mein Vater, hatten mir immer wieder eingeprägt, Gäste zu bewirten. Nun, er würde wiederkommen müssen um mit mir über das Buch zu sprechen, dann würde ich ihm etwas anbieten.
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Beitrag  Akki So März 25, 2012 11:01 pm

Kapitel 3

Tatsächlich kam Rhodochrosite einige Tage später erneut vorbei. Diesmal war ich im Bikini, weil ich ein Sonnenbad genommen und meinen kleinen Pool genossen hatte. Natürlich sah er mich wieder komisch an, aber immerhin dachte ich daran, ihm etwas zu trinken anzubieten. Er bat um ein Glas Wasser und während ich es holte, erzählte ich ihm von der steigenden Anzahl von Wasserkäfern in Hundepark. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass er lautlos kicherte.

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„Habe ich einen Witz gemacht?“, fragte ich irritiert. Ich machte nie Witze.
„Nein.“
„Warum lachen Sie dann?“
Er nahm mir das Glas ab und neigte den Kopf. „Entschuldigen Sie. Ich finde es nur so… erfrischend, wie Sie von ihren Hobbys oder auch Ihrem Buch erzählen.“
„Erfrischend?“
„Ja. Eigentlich mag ich Schriftsteller nicht. Dauernd wollen sie Bestätigung, dass ihr Werk auch toll ist, mäkeln an Edition rum, terrorisieren uns mit Anrufen, wenn sie nach anderthalb Tagen nicht von uns gehört haben…“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung.
„Wenn Sie Schriftsteller nicht mögen, warum arbeiten Sie dann als Verleger?“ Ich deute zur Couch und wir setzten uns. Ab und an erinnerte ich mich eben doch noch daran, wie man ein Gespräch im Gange hielt.
„Familientradition.“

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Er seufzte. Das erinnerte mich an die Sitzungen in der Schule. Seufzen bedeutete, dass Sims unglücklich, erschöpft oder sonst unzufrieden sein konnten. Das wiederum bedeutete, sie brauchten Zuspruch oder Trost. Also sagte ich: „Das tut mir leid.“
Er lachte. „Sie sind wirklich sehr erfrischend, Sunrise.“ Dann sah er mich komisch an – anders komisch als sonst, also hatte vielleicht nicht etwas falsch gemacht. „Oh, darf ich Sie Sunrise nennen?“
„Das ist mein Name. Wie sollten Sie mich den sonst nennen?“ Ich war verwirrt. „Oh, oder meinen Sie, weil das mein Vorname ist? Das ist mir egal, ich lege keinen Wert auf Förmlichkeiten.“
„Ok.“ Er grinste. „Nennen Sie mich Rhod. Ich weiß mein Name ist … wie sagten Sie noch: unausprechlich.“
Ich nickte und lächelte artig. Offensichtlich hatte ich erfolgreich Konservation betrieben!
„Um die Wahrheit zu sagen, ich wäre lieber Musiker geworden, aber als einziger Sohn der Familie musste ich in Vaters Fußstapfen treten.“, fuhr er schließlich fort. Er schien sich zu entspannen, was etwas ganz neues für mich war. In meiner Gegenwart entspannten sich die Leute selten. „Also habe ich im Unternehmen ganz unten angefangen und bin jetzt dafür zuständig neue Autoren in unseren Verlag einzuführen. Vorher durfte ich Absageschreiben formulieren.“ Er zog eine Grimasse. „Was mich aber zu dem eigentlichen Grund meines Besuches bringt, so sehr ich Ihre Gesellschaft schätze.“

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„Normalerweise sind Sims nicht gerne in meiner Gesellschaft.“, gestand ich. „Sie denken ich bin komisch.“
Er sah mich nur von der Seite an und erwiderte nichts darauf. Wir sahen uns schweigend an. Ich scannte meine Erinnerungen um herauszufinden, was von Sims in solchen Situationen erwartet wurde. Dann erinnerte ich mich daran, dass er unglücklich und oder unzufrieden und oder erschöpft war. Naja, erschöpft sah er eigentlich nicht aus. Also unglücklich und oder unzufrieden. Meine Familie fand es in solchen Momenten immer hilfreich, sich in den Arm zu nehmen oder Küsschen zu verteilen. Es ist mir zwar schleierhaft wie das helfen soll, aber wenn es anderen Sims half, bitte.

Also legte ich meinen Arm um Rhodochrosite, nein Rhod, und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

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„Whoa, was wird das denn?“, fragte er laut und wollte sich von mir losmachen.
„Ich dachte Sie sind unglücklich und mein Vater meint immer das hilft.“, erwiderte ich und sah ihn irritiert an. Was war wohl falsch gewesen. Ich rückte von ihm ab und musterte seine Wangen, die wieder so hübsch rot geworden waren. Seine Lippen waren wunderbar weich gewesen. Es hatte zumindest mir Spaß gemacht.
„Ähm…Sie sind nicht wirklich wie andere Simas, oder?“, fragte Rhod leise.
Dieses Mal war ich es, die seufzte. „Bin ich nicht nein. Wollen Sie jetzt gehen?“
„Soll ich gehen?“ Er war schon halb aufgestanden und ihn schien die Situation zu verwirren. „Ich komme wieder. Wenn ich darf. Wegen des Buches.“ Er rannte aus meinem Wohnzimmer, obwohl ich gar nicht gesagt hatte, dass er gehen sollte. Von mir aus hätte er bleiben können.
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Beitrag  Akki Mo März 26, 2012 2:20 pm

Kapitel 4

Ich war verwirrt. Rhod zu küssen hatte mir Spaß gemacht, auch wenn ich sonst nicht gerne Körperkontakt hatte. In der Nacht nach seinem Besuch hatte ich außerdem einen sehr interessanten Traum, der ziemlich eindeutig unter Paarungsverhalten fiel. Ich schrieb daraufhin Bluebell eine Nachricht und schilderte ihr was vorgefallen war. Bluebell vertraute ich eher Dinge an als meinen Schwestern, eben weil sie nicht meine Schwester war.
Bluebell antwortete nicht, sondern kam vorbeigejoggt. Wie ihre Eltern war sie ein sehr sportlicher Mensch.
„So ganz hab ich deine Nachricht nicht verstanden. Du hast mit diesem … Verleger?...geschlafen und geträumt, du hättest ihn geküsst oder umgekehrt?“, fragte sie, nachdem sie ins Haus gekommen war.
„Ich habe ihn umarmt und geküsst, weil er traurig war und dann habe ich geträumt, ich hätte mit ihm geschlafen.“ Alle Einzelheiten meines Traums hatte ich ihr nicht verraten.

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Bluebell sah mich schräg an. Ich kannte sie lange genug um diesen Blick zu interpretieren, zumal sie sagte: „Du kannst doch nicht einfach wildfremde Männer küssen.“
„Warum nicht? Ich hatte nicht den Eindruck, es hätte ihm nicht gefallen.“, verteidigte ich mich.
„Klar, wo du ja auch so gut darin bist zu erahnen was andere Leute empfinden.“ Das mochte ich an Bluebell: Sie nahm nie ein Blatt vor den Mund. Dann lachte sie. „Sunny du bist wirklich einzigartig.“
„Jaja, ich weiß.“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich will jetzt schreiben. Geh.“
„Da fehlt ein Bitte, Sunny.“ Sie kicherte und streckte mir die Zunge raus. „Aber ich muss tatsächlich los. Halt mich auf dem Laufenden.“

Aber ich konnte nicht schreiben. Eine neue Idee für ein zweites Buch hatte ich zwar schon, aber ich kam nicht in Stimmung. Stattdessen zog ich mich an und streifte durch das Umland. Ich fing einen neuen Schmetterling. Es war zwar schon mein dritter von dieser Art, aber jeder von ihnen unterschied sich in winzigen Abweichungen ihres Flügelmusters.
Als ich später nach Hause kam, zog ich mich um und begann mit der Arbeit an meinem neuen Buch. Ich wollte es diesmal ganz und gar dem Monarchschmetterling widmen.

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Einige Tage später erhielt ich mit der Post einen großen Umschlag vom Verlag. Darin war mein Buch und eine persönliche Nachricht von Rhod. Schon bevor ich sie las, stellte sich bei mir ein Gefühl der Traurigkeit ein. Das war ungewohnt. Ich ging zu meinem Schreibtisch um die Nachricht zu lesen.

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Sunrise,

ich muss geschäftlich für ein paar Tage an die Westküste, deswegen verzögert sich mein Besuch.
Inzwischen ist Dein Buch aus dem Druck. Ich habe Dir ein Exemplar mitgeschickt. Am kommenden Montag wird es an die Buchläden geschickt. Die ersten Tantiemen solltest Du in der Woche darauf erhalten.

Rhod.


Ich sah auf das Blatt und analysierte sein Schriftbild. Die Buchstaben waren schön geschwungen und ich hatte selten eine so schöne Handschrift bei Männern gesehen. Aber er hatte oft abgesetzt und neu aufgesetzt, ganz so als sei er sich nicht sicher, was er schreiben sollte. Ich legte das Blatt neben meinen Computer auf den Schreibtisch und betrachtete mein Buch. Es hatte einen schlichten Umschlag mit in braun. Mein Name und der Titel standen klar leserlich darauf. Wie ich es erhofft hatte, waren keine Wasserkäfer oder Feen darauf zu sehen, sondern nur die schlichte Zeichnung eines Zephyrschmetterlings. Ich sah vom Buch auf und suchte das Terrarium mit dem Zephyrschmetterling. Die Zeichnung war hervorragend und sehr detailliert. Ich lächelte.
Rhod hatte geschrieben, sein Besuch verzögere sich nur. Das bedeutete für mich, er käme auf jeden Fall noch einmal vorbei. Und ich wollte, dass er wieder käme. Also musste ich dafür Sorgen, dass er sich bei mir wohl fühlte. Ich grübelte eine Weile darüber nach, bis ich mich entsann, dass er Musik mochte und gerne Musiker geworden wäre. Ein Plan begann sich in meinem Kopf zu bilden …
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Beitrag  Akki Mo März 26, 2012 8:13 pm

Kapitel 5

Zufrieden sah ich mich im Zimmer um. Der Raum hatte bisher leer gestanden. Ich hoffte so sehr, dass Rhod bald zu Besuch kam.
Doch zunächst musste ich selber einen Besuch machen. Ich war bei Indi und Mul zum Abendessen eingeladen. Indi war im sechsten Monat schwanger und alle waren ganz aufgeregt deswegen. Ich fand es interessant, aber auch beängstigend.
Im Gegensatz zu mir konnte Indi sogar einigermaßen kochen. Ich ernährte mich zuhause fast ausschließlich von Fertiggerichten, Pizza, Brot und natürlich Eis.

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Der Abend ging sogar einigermaßen glatt über die Bühne. Ich stellte die richtigen Fragen nach der bevorstehenden Geburt, begutachtete das Kinderzimmer und tätschelte Indis Bauch. Das war allerdings spannend, denn das Baby trat kräftig zu. Das werdende Leben in meiner Schwester zu spüren, machte mich irgendwie glücklich.

Rhod kam am Abend ein paar Tage nach meinem Besuch bei Indi und Mul.

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Er stand zunächst steif auf der Veranda und schien abzuwarten, was ich tat. Ich nahm ihn bei der Hand und zog ihn zu dem renovierten Zimmer. „Ich habe ein neues Zimmer.“, erzählte ich ihm dabei. „Vielleicht gefällt es dir.“ Erwartungsvoll stieß ich die Tür auf und deutete auf das weiße Piano im frisch gestrichenen Raum. „Ich dachte wenn du Musik magst, magst du vielleicht ab und zu hier spielen.“

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Rhods Augen leuchteten auf. Das war ein gutes Zeichen oder? Er sah mich an, mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. „Suchst du nach einer Ausrede warum ich zu dir kommen soll?“ Wie selbstverständlich hatte er das Du übernommen. Wieder ein gutes Zeichen oder?
Er sah mir tief in die Augen. „Du bist anders, Sunrise. Ich weiß nicht was an dir anders ist. Aber …ich fühle mich wohl mit dir.“ Er nahm meine Hand und mir schlug das Herz bis zum Hals. „Ich komme gerne vorbei und spiele auf deinem Piano.“ Er setzte sich an das Instrument und sah mich an. „Mein Vater hat alle Instrumente aus dem Haus verbannt, als ich einmal als Junge sagte, ich wollte Musiker werden.“ Er spielte die Tonleiter. „Was möchtest du hören?“
„Ich habe keine Ahnung von Musik.“, gestand ich.
Rhod lachte. Es freute mich ihn so fröhlich zu sehen und dass er mich dabei ansah, machte mich glücklich. „Dann merkst du vermutlich auch nicht, dass ich aus der Übung bin.“ Er begann zu spielen und ich hörte aufmerksam zu. Es klang hübsch.

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Als Rhod endete, klatschte ich Beifall. Er verneigte sich grinsend vor mir und nahm meine Hände. „Du bist etwas Besonderes. Wenn ich darf komme ich wieder und spiele dir vor.“
Statt Worte zu erwidern, beugte ich mich vor und küsste ihn. Dieses Mal war es mehr als nur ein aufeinander pressen von Lippen, sondern ein richtiger Kuss.
Als wir und voneinander löste, meinte Rhod: „Du bist wirklich etwas Besonderes. Und weißt ganz bestimmt, was du willst.“ Er küsste mich erneut. „Aber ich muss jetzt gehen. Mein Vater erwartet mich.“

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In den nächsten Wochen kam es häufig vor, dass Rhod zu mir kam. Die Treffen verliefen immer sehr ähnlich, aber ich schätzte diese Gleichtönigkeit. Auch Rhod schien sich daran nicht zu stören. Wenn er kam, spielte er auf dem Piano und ich lauschte aufmerksam (auch wenn ich dabei nie in Verzückung geriet, erfreute ich mich einfach genug an seinem offensichtlichen Spaß). Oft genug erzählte ich ihm dabei von Schmetterlingen oder anderen Insekten. Er hörte mir so aufmerksam zu, wie ich seinem Spiel. Wir verbrachten auch viel Zeit damit einander zu küssen, doch so weit wie in meinem Traum gingen wir nie. Jedes Mal wenn ich Anstalten machte, einen Schritt weiterzugehen (und ich wollte es wirklich!), schob mich Rhod bestimmt weg. „Soweit sind wir nicht, Sunrise.“, sagte er dann. Meistens ging er dann und ich blieb wütend zurück. Warum machte ich es falsch?

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Weil ich das Gefühl hatte, dass mich dieses Mal nicht einmal Bluebell verstehen würde, behielt ich Rhods Besuche für mich. Ich merkte wie ich unruhig wurde, wenn er mehrere Tage am Stück nicht kam und verließ deswegen kaum mehr das Haus. Wenn er da war, wollte ich nicht, dass er ging. War das etwa…Liebe? Ich hatte mir bisher keine Gedanken über Liebe gemacht. Sims wie ich empfinden nicht so vielschichtig wie andere. Ich kannte einfache Gefühle wie Freude, Wut, Furcht, Glück oder Lust, aber nie dieses Konglomerat verschiedene Gefühle, die einander überlagern. Das war mir zu komplex. Aber ich war glücklich wenn er da war und wütend wenn er ging. Ich empfand Angst, wenn er einige Tage nicht kam. Es brannte in mir darüber zu sprechen, doch ich wusste nicht mit wem.

Sicher, Rosie hätte mit Freuden mit mir über das L-Wort gesprochen, aber ich fand nicht, dass sie die richtige Sima dafür war. Indi war nach der Geburt ihres Sohnes Butternut ausgelastet genug. Bluebell würde mit mir darüber sprechen, aber ich hatte den Verdacht, dass sie ihren Kursleiter aus dem Bildhauerkurs datete und vermutlich würde sie die ganze darüber reden wollen.

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Mulberry mit Butternut

Mit meinen Eltern oder Clementine oder Lucky zu sprechen kam ebenfalls nicht in Frage – das wäre einfach nur unangenehm. Also musste ich mit meinen Gefühlen alleine zurecht kommen. Oder ich sprach mit Rhod selbst darüber…
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Beitrag  Akki Di März 27, 2012 1:39 pm

Kapitel 6

„Ich möchte reden.“ Rhod saß am Piano und ich lehnte am Türrahmen. Mit einer Hand hielt ich mich am Holz fest, denn ich hatte Angst. Er sah von seinem Instrument auf und nickte. „Was gibt’s?“
„Ich …“ Mit hängendem Kopf brach ich ab. Das hatte ich mir einfacher vorgestellt. Rhod stand auf und kam zu mir. Er hob mein Kinn mit zwei Fingern an und sah mich freundlich an.
„Nimm dir alle Zeit, die du brauchst.“, sagte er.
„Das ist es ja!“, entfuhr es mir. „Ich will nicht soviel Zeit vergeuden. Ich fühle mich wohl mit dir und ich will mit dir schlafen, aber du willst nicht und das verwirrt mich.“
Rhod sah mich komisch an. Er nickte und seufzte. „Sunrise, ich mag dich. Aber ich will dich nicht verletzten. Du solltest nicht mit dem ersten Simo, der ein bisschen nett zu dir ist, ins Bett springen.“
„Was soll das heißen?“ Ich wich ein Stück zurück. „Ich kann selbst entscheiden, was ich will. Nur weil ich … weil ich anders bin, heißt das noch lange nicht, dass ich dumm bin. Mein IQ ist gewiss höher als deiner!“
„Das hat doch nichts mit Intelligenz zutun!“ Rhod war ebenfalls ein bisschen lauter geworden und ich bemerkte, wie er sich zwang ruhig zu atmen. „Ich will dich nicht ausnutzen, dass tue ich schon genug, indem ich immer wieder herkomme und dein Instrument benutze, mit dir Zeit verbringe und dann wieder gehe.“
„Ich verstehe nicht …“
Es war nun Rhod, der gegen den Türrahmen lehnte. „Sunrise, wenn es nach mir ginge, würde ich gar nicht von dir weggehen, aber ich muss es tun, jedes Mal. Ich weiß nicht, ob ich nicht irgendwann ein Tag kommt, an dem ich für immer gehen muss. Deswegen will ich nicht weitergehen.“

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Seine Worte ergaben zunächst keinen Sinn für mich, ich war nur traurig. Dann keimte ein Verdacht in mir auf. „Bist du verheiratet?“
„Nein!“ Er schien sich darüber aufzuregen. „So etwas würde ich nie tun!“
„Was ist dann das Problem?“
„Meine Familie ist das Problem.“
„Aber du bist erwachsen.“
Rhod lächelte mich an. „In deiner Welt ist alles immer so einfach.“ Er kam auf mich zu und dieses Mal wich ich nicht zurück. „Ich kann mich nicht wehren, ich muss im Verlag bleiben, auch wenn ich es nicht mag. Und ich werde früher oder später eine Sima heiraten, die meine Eltern für angemessen erachten.“
„Ich wäre nicht angemessen?“
„Leider nein. Aber das liegt noch nicht einmal an deiner besonderen Art.“ Er küsste mich auf den Scheitel. Da hatte mein Vater immer getan um mich zu beruhigen und auch bei Rhod schien es zu funktionieren. Ich lehnte mich gegen ihn. „Meine Eltern sind der Meinung, dass die unterschiedlichen Farben unter sich bleiben und sich nicht mischen sollten.“
„Was?!“
Er nickte und sogar ich konnte feststellen, dass es ein gequältes Nicken war.
„Das ist eine ziemlich antiquierte Meinung.“ Ich schüttelte den Kopf. „Aber du bist erwachsen. Du kannst auf eigenen Füßen stehen.“ Ich nahm seine Hände. „Du kannst bei mir wohnen. Ich verdiene für uns beide Geld. Und dann kannst du Musiker werden.“
Rhod zog mich in eine Umarmung. „Für dich ist das einfach, nicht wahr? Du würdest dich einfach mit deinen Eltern überwerfen und deinen Weg gehen, egal wer dir in den Weg kommt.“
„Ich bin erwachsen und selbstständig. Meine Eltern würden mich nie zu etwas zwingen, was ich nicht will.“
„Dann bist du in einer sehr glücklichen Lage, Sunrise.“
Ich machte mich von Rhod los und sah ihn grimmig an. „Ich bin nicht glücklich! Ich bin unglücklich! Unglücklich, weil ich dich haben will, aber du nicht willst … oder kannst.“ Damit drehte ich mich um und ging in meins Schlafzimmer. Sollte er doch gehen, wenn er nicht anders konnte.
Während ich traurig auf meinem Bett hockte, ging Rhod ohne sich zu verabschieden. Hatte ich ihm Unrecht getan? Vielleicht wollte er ja und konnte nicht … zumindest hatten seine Worte danach geklungen.
Mein Telefon klingelte. Überrascht sah ich, dass die Nummer aus Safrika war.

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„Hallo?“
„Sunrise? Hier ist Grandma.“ Großmutter Primroses Stimme klang weit weg und auch ein bisschen schwach, aber ich nahm an, es lag an der Verbindung.
„Hallo Grandma.“ Warum rief sie an? Sie rief sonst nie an. Wir sahen uns ein paar Mal im Jahr, wenn sie und Grandpa aus Safrika nach Appaloosa kamen.
„Ich wollte deine Stimme hören, Sunny. Deswegen dachte ich, ich rufe dich an und plaudere ein bisschen mit dir. Wie geht es dir?“
„Schlecht.“
„Oh.“ Ich konnte förmlich sehen wie sie irritiert die Stirn runzelte. „Was ist los. Bist du krank?“
„Nein. Ich bin unglücklich.“ Ich atmete tief durch und entschied dann Grandma von meinen Gefühlen zu erzählen. Wir standen uns nie besonders nahe, aber vielleicht war es genau diese Distanz, die mir helfen könnte.

Und das Gespräch mit Grandma half mir wirklich. Sie vermittelte mir etwas Nachsicht für Rhod und erzählte mir von ihrer Mutter Carrara, die, wäre es nach ihren Eltern gegangen, auch nie das hätte machen können, was sie wollte. Aber auch, dass Carrara sich ihren Traum von einer Farm dennoch erkämpft hatte und sie ihren Kindern trotz unterschiedlicher Vorstellungen keine Steine in den Weg gelegt hatte. Dann musste sie lachen und über das Lachen kam ein Husten, dass mir etwas Angst machte. Sie beruhigte mich und sagte, dass sie bei meinem Vater hingegen ein paar Dinge falsch gemacht hatte.
Wir sprachen noch lange miteinander und ich versprach ihr, sie auf dem Laufenden zu halten. Doch dazu sollte es nicht kommen. Einige Tage später erhielten wir die Nachricht, dass Grandma gestorben war.
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Beitrag  Akki Di März 27, 2012 5:43 pm

Kapitel 7

Meine Eltern, Clementine, Lucky und Bluebell flogen zu Grandmas Beerdigung nach Safrika. Wir anderen hätten zwar mitkommen können, aber ich wollte nicht in ein so fremdes Land fliegen. Indi konnte Butternut nicht allein lassen und Rosie war kurz zuvor zu einem Urlaub mit Peppermint aufgebrochen. Seit der Verlobungsfeier von Indi und Mul waren die beiden sich näher gekommen.

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Rhod kam nicht. Inzwischen hatte ich meine Zusammenarbeit mit seinem Verlag gekündigt – nicht wegen Rhod, sondern wegen seiner Eltern. Wenn sie wirklich solche Rassisten waren, dann würde ich bestimmt keine Bücher von ihnen drucken lassen. Ich spielte mit dem Gedanken auch Indi und Rosie davon zu überzeugen ihre Bücher woanders zu veröffentlichen lassen, aber dann hätte ich ihnen ja einen Grund nennen müssen.

Glücklicherweise fand ich für mein zweites Buch „Der Monarchfalter“ rasch einen kleinen wissenschaftlichen Verlag, der es auflegte. Zwar erhielt ich nicht so hohe Tantiemen wie zuvor, aber dafür den Auftrag weitere Bände zu den einzelnen Schmetterlingsarten zu schreiben. Ein geregeltes Einkommen war also sichergestellt.

Ich erhielt ein sehr höfliches Schreiben von Van Halding Verlag, indem sich der Geschäftsführer selbst – Rhods Vater – warum ich sein Haus verlassen hätte und ob es einen Grund gäbe, schließlich sei der Verlag bemüht seine Klienten zufrieden zustellen. Ich hatte zuvor in einer kleinen Notiz im Internet den Beleg gefunden, dass Rhods Eltern tatsächlich so waren, wie er es gesagt hatte und schickte deswegen nur den Artikel zurück. Darin ging es um eine Wohltätigkeitsveranstaltung in deren Rahmen sich Rhods Vater gegen Mischehen ausgesprochen hatte. Eine Antwort darauf erhielt ich nicht.

Mit dem Artikel in der Hand suchte ich nun doch Indi und Rosie auf. Uns dreien sah man die Mischehe unsere Eltern ja förmlich an. Wir hatten nie einen Gedanken darauf verschwendet und es stimmte Indi sehr traurig und Rosie sehr wütend, dass es noch Sims gab, die in unsere Zeit so dachten. Obwohl sie bisher mehr als zufrieden waren, verließen auch meine Schwestern den Verlag Van Halding.

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Innerlich hatte ich schon mit dem Verlag und damit auch mit Rhod abgeschlossen. Ich war deswegen sehr traurig. Besonders in der Zeit direkt nach Grandmas Tod, kam es oft vor, dass ich den ganzen Tag in meinem Bett lag und an die Decke starrte. Ich fand es ungerecht, dass Rhod nicht mehr kam. Grandma hatte mich darauf aufmerksam gemacht, dass es für Rhod auch nicht einfach war, aber es fiel mir schwer mich in seine Lag zu versetzen.
Doch dann stand Rhod eines Tages vor meiner Tür.

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Statt ihn mit Worten zu begrüßen, stürzte ich mich in Rhods Arme und küsste ihn. Er drückte mich fest an sich und erwiderte meinen Kuss.
„Du bist hier.“, sagte ich als sich unsere Lippen voneinander lösten.
„Ich bin hier.“ Er küsste mich auf den Scheitel. „Und wie es aussieht brauche ich eine Weile eine Unterkunft.“
Ich sah ihn überrascht an. „Warum?“
Rhod zog mich ins Haus. „Der Artikel, denn du als Antwort auf den Brief meines Vaters geschickt hast, hat ihn sehr erzürnt. Er hat sich furchtbar aufgeregt.“ Er verzog das Gesicht. „Darüber habe ich mich dann aufgeregt und ihm gesagt, was ich von seiner Einstellung halte.“ Ich hatte das Gefühl, dass er mir etwas verschwieg, aber ich ließ ihn weitersprechen. „Daraufhin hatten wir einen Streit in dessen Verlauf ich ihm auch gesagt habe, dass ich die Arbeit im Verlag hasse. Er hat mich rausgeschmissen.“
Ich nahm an, dass es ihm wehtat und er darüber traurig war. Mich an meine Schulzeit erinnernd, legte ich den Arm um ihn und sagte: „Es tut mir leid.“

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Er grinste. „Das ist lieb, aber ich habe das Gefühl es sei gelogen.“
Ertappt sah ich zu ihm. „Du bist hier. Das tut mir nicht leid. Darüber freue ich mich.“
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Beitrag  Akki Di März 27, 2012 9:22 pm

Kapitel 8

Die nächsten Wochen waren pures Glück für mich. Rhod war den ganzen Tag um mich, hörte mir zu oder spielte für mich. Wenn wir mal nicht beieinander waren, sah er sich nach einem Job als Musiker um oder kochte für uns. Er war ausgesprochen entsetzt darüber, dass ich nicht einmal Nudeln kochen konnte, obwohl mein Vater Koch war. Ich schrieb gleich zwei neue Bücher in der Zeit und wünschte mir dabei, dass Rhod niemals wieder gehen würde.

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Inzwischen zierte er sich auch nicht mit mir zu schlafen, was meine Glücksgefühle nur noch mehr befeuerte. Wenn ich sein Lächeln danach sah, war ich sicher, dass es ihn auch glücklich machte.

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Meine Familie hatte derweil mitbekommen, dass jemand – ein Simo! – bei mir wohnte. Schon standen meine Eltern unterstützt von Lucky und Clementine auf der Matte. Armer Rhod, er musste sich vorkommen wie vor der Inquisition. Doch er stand meinen Verwandten Rede und Antwort. Ich glaube sie mochten ihn.

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Onkel Lucky war es dann auch, der Rhod einen Job als Musiker am örtlichen Theater besorgte. Danach blühte mein Rhod auf! Zwar war ich zunächst unglücklich darüber, dass er nicht mehr vierundzwanzigsieben bei mir war, aber ich erinnerte mich daran, dass auch in einer Partnerschaft Sims Freiheiten brauchten (zumindest behaupten das alle Ratgeber, die Rosie mir großzügig überlassen hatte). Schließlich lief Rhod mir ja auch nicht hinterher, wenn ich auf Schmetterlingssuche ging – auch wenn es mir nichts ausgemacht hätte.

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Eines Tages jedoch, wünschte ich mir sehr, dass Rhod nicht zur Arbeit gegangen wäre. Es klingelte und eine mir unbekannte Sima stand vor der Tür. Ich mochte Fremde nicht, besonders nicht fremde Simas. Ich hatte Angst, sie würden mir Rhod wegnehmen.
„Guten Tag.“, sagte ich deswegen auch reichlich reserviert.
„Guten Tag.“ Die Sima versuchte an mir vorbei ins Haus zu spähen. „Ich habe gehört, Rhodochrosite wohnt hier. Ist der da?“
Sofort überfuhr mich meine Wut wie eine Welle. Ich sah sie mit meiner bösesten Grimasse an. „Wer will das wissen?“
„Oh.“ Sie wirkte erschrocken. „Ich … ich bin seine Schwester. Rose Quartz. Kann ich Rhoddy bitte sprechen?“
„Nein.“, fauchte ich und ging zurück ins Haus. Die Tür knallte ich nachdrücklich zu. Schwester! Das ich nicht lache.

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Mein Zorn war noch nicht abgekühlt als Rhod heimkam.
„Wenn du so guckst, kannst du einem glatt Angst machen.“, sagte er, nachdem er ins Haus gekommen war. Er lächelte und wollte mich zur Begrüßung in den Arm nehmen.
Doch ich wehrte ihn ab und fragte: „Wer ist Rose Quartz?“
Er wurde blass. „Rose war hier?“
„Diese … diese Person war hier und wollte zu dir.“, presste ich zwischen den Zähnen hervor. Es machte mir schon fast selber Angst, dass der Zorn so sehr in mir brannte.
„Whoa, ganz ruhig bleiben, Sunrise.“ Er legte mir die Hände auf die Schultern und sah mich intensiv an. „Alles ist gut. Rose Quartz ist meine Schwester.“
„Das hat sie auch behauptet.“
Er lächelte. „Und es ist die Wahrheit.“ Er holte sein Portmonee hervor und zeigte mir ein Bild darin. Es waren zwei Kinder darauf zu sehen, eines ganz sicher Rhod und das zweite könnte tatsächlich meine Besucherin gewesen sein. Er tätschelte meine Schulter und küsste meinen Scheitel.
Die Anspannung fiel etwas von mir ab. „Sie ist wirklich deine Schwester?“
Er nickte.
„Dann muss ich mich entschuldigen.“ Naja, zumindest nahm ich an, dass man das erwartete. „Es tut mir leid, Rhod.“
Erzog mich in seine Arme. „Tut es dir nicht. Aber ich bin dir nicht böse.“
„Ich habe Angst, dass du mich verlässt.“, gestand ich.
Rhod seufzte. „Am Anfang habe ich dir gesagt, dass ich irgendwann gehen muss. Aber jetzt … ich werde alles dafür tun, bei dir zu bleiben.“ Er küsste mich und sah mich ernst an. „Ich liebe dich Sunrise.“
Überrascht zwinkerte ich. Das L-Wort! Oh mein Simmer … die zu erwartende Antwort wäre wohl: Ich dich auch. Aber ich brachte es nicht über die Lippen.
„Ich weiß nicht was Liebe ist.“, sagte ich stattdessen.
Doch Rhod lachte nur leise. „Das wenigstens glaube ich dir. Du bist eben etwas Besonderes.“
„Hm.“ Dieses Mal ärgerte es mich ein wenig, dass er von meiner Besonderheit sprach. Ich kam mir wie ein dummes Kind vor, dass etwas nicht kennt, was alle anderen Kinder kennen. Willkommen in meinem Leben – das passierte schließlich öfter. „Aber ich bin glücklich wenn du bei mir bist.“
„Das weiß ich. Und das genügt mir.“ Rhod küsste mich erneut. „Und jetzt mache ich uns etwas zu essen. Es sei denn du möchtest es versuchen.“ Er deutete zur Küche.
„Wir können Eis essen. Ich habe heute extra neues gekauft!“
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Beitrag  Akki Do März 29, 2012 5:36 pm

Kapitel 9

Rhod telefonierte mit seiner Schwester. Rose Quartz versuchte ihn davon zu überzeugen, sich wieder mit ihrem Vater zu vertragen. Offenbar litt sie sehr unter der Stimmung daheim. Warum sie nicht einfach ging, war mir schleierhaft. Rhod stimmte schließlich einem Treffen mit seinem Vater zu – unter der Bedingung, dass ich mitkam. Sein Vater stimmte zu.
„Wenn du diese Bedingung gestellt hast – dann wusste dein Vater schon von mir.“
Rhod hatte gerade das Telefongespräch mit seinem Vater beendet. Die Stimme am anderen Ende war so laut gewesen, dass ich den Raum verlassen hatte.
„Ja.“ Rhod massierte sich die Schläfe. „Als ich mit ihm gestritten habe – nun, er hat sich nicht nur über den Artikel aufgeregt.“ Er sah mich mit dem Gesichtsausdruck an, von dem ich inzwischen gelernt hatte, dass er Trauer ausdrückte. „Er hat ein paar hässliche Sachen über dich gesagt, weil er ein Bild von dir gesehen hatte und wusste, dass deine Eltern unterschiedliche Farben haben. Während ich mit ihm stritt, wurde ihm wohl klar, dass dein und mein Verhältnis nicht nur beruflicher Natur ist.“
„Das wird ihm etwas ausgemacht haben.“
Rhod lachte. „Das ist untertrieben!“ Er legte den Arm um mich. „Du kommst doch mit, oder?“
Ich runzelte die Stirn. „Hältst du das für eine gute Idee?“ Ich musste zugeben, dass ich Ansgt vor diesem Treffen hatte. „Ich bin nicht wie andere Sims und…dein Vater macht mir Angst.“
„Das kann ich verstehen. Mir macht er gelegentlich auch Angst.“ Er sah mich komisch an. „Es würde mir viel bedeuten, kämst du mit.“
Ich seufzte. „Also gut. Aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“

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Als wir ein paar Tage später zu Rhods Elternhaus fuhren, war ich ein Nervenbündel. Ich hatte vor allem große Angst, aber ich war auch ein bisschen wütend, dass ich in dieser Situation war. Außerdem gab es noch etwas, dass ich dringend mit Rhod besprechen müsste, was mir nicht eben weniger Sorgen machte.
„Da sind wir.“ Rhod sah zu dem großen Haus. Viel größer als mein Elternhaus war es auch nicht. Auf seinen Reichtum sollte sich Rhods Vater mal nichts einbilden! „Bist du bereit?“
„Nein.“, antwortete ich wahrheitsgemäß, ging aber mit ihm weiter auf den Eingang zu. „Aber das macht nichts.“
Er nahm meine Hand und drückte sie. „Danke, Sunrise.“ Er straffte die Schultern und schellte an der Tür.

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Rose Quartz öffnete uns. Sie sah mit fahrigem Blick zu mir, vielleicht hatte sie immer noch Angst vor mir. Ich versuchte sie anzulächeln, denn ich hatte wieder und wieder gehört, dass es wichtig war andere Sims anzulächeln. Daraufhin sah sie mich noch komischer an.
„Vater wartet.“ Sie deutete durch die Eingangshalle zu einem Tisch. Dort saß ein älterer Simo und blätterte in einem Buch. Er sah erst auf, als Rhod und ich bei ihm am Tisch standen.
„Guten Abend Vater.“, sagte Rhod in einem komischen Tonfall.
„Rhodochrosite.“ Der Simo erhob sich. Sein Blick fixierte Rhod, während er mich gar nicht wahrzunehmen schien. Mir sollte es recht sein. Ich hatte schon eine Gänsehaut vor Furcht.

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„Ich möchte dir Sunrise Halford vorstellen, Vater. Sunrise, mein Vater.“
Ich sah den angsteinflößenden Simo an und würgte ein: „Guten Abend Mr. Van Halding.“, heraus.
Doch der beachtete mich gar nicht. Rhod verschränkte die Arme und sah seinen Vater an, der genau dasselbe tat. Rose Quartz stand händeringend an der der Treppe und ich hätte am liebsten die Flucht ergriffen. Mein Vater hatte mir zwar immer eingebläut nicht vor Problemen davon zulaufen (sagte der Richtige!), aber in diesem Moment konnte ich mir nichts verlockenderes vorstellen.
„Du ziehst es also vor mit dieser … jungen Sima zusammenzuleben und nicht in meine Fußstapfen zu treten und den Verlag weiterzuführen.“, ließ sich schließlich Mr. Van Halding vernehmen.

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„Ich ziehe es vor allem vor meine eigenen Entscheidungen zu treffen.“
Sein Vater lachte. „Woher auf einmal dieser Mumm, Junge? Du hast doch sonst immer alles gemacht was ich wollte. Jedes Mal wenn ich etwas Mumm von dir erwartet habe, hast du mich enttäuscht. Und gerade jetzt entwickelst du auf einmal Rückgrat.“
„Ich bin kein guter Verleger. Ich mag das Geschäft nicht. Rose ist dafür besser geeignet. Sie hat einen kaufmännischen Verstand. Ich will … Ich bin Musiker.“ Er warf mir einen Blick zu. Sollte ich ihn irgendwie unterstützen? Nein, besser ich hielt den Mund, ich machte es sonst bestimmt nur schlimmer.

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„Rose ist aber kein Sohn!“, polterte sein Vater los. Reflexartig hielt ich mir die Ohren zu. Mr. Van Halding schrie noch ein paar Sätze weiter, bevor sein eisiger Blick mich traf. Ich nahm die Hände von den Ohren und erwiderte seinen Blick.
„Da sieht man ja wo das hinführt, wenn sich Farben mischen.“, meinte er zu mir. Er sah wieder zu seinem Sohn.
„Sie sind eine unausstehliche Person.“, rutschte es mir heraus. „Vermutlich liegt das an dieser rosafarbenen Inzucht, die sie betreiben.“
Mr. Van Halding schnappte nach Luft. Ich hatte Angst, er würde mich umbringen als er einen Schritt auf mich zumachte, doch Rhod stellte sich vor mich. „Lass sie in Ruhe, Vater.“

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Es dauerte einen Moment bis er seinen Sohn ansah und sich zurück nahm. „Also gut. Wenn du es nicht anderes willst. Verschwinde und nimm deine kleine bunte Schlampe mit. Aber du wirst nie wieder einen Schritt in mein Haus setzten, eine Anstellung im Verlag bekommen oder Geld von mir oder deiner Schwester sehen!“
„Ich will dein Geld nicht.“, war alles was Rhod sagte. Er nahm meine Hand und zog mich aus dem Haus. Ich warf keinen Blick zurück zu Rhods Familie und war mehr als froh, als wir auf der Straße waren. Rhod stampfte weiter und ich ging neben ihm her.

„Es tut mir leid, ich hätte das nicht sagen sollen.“ Ich war den Besuch noch einmal im Kopf durchgegangen und zu dem Schluss gekommen, dass es vermutlich angebracht wäre, dass zu sagen.
Rhod hielt an und sah mich grinsend an. „Hör doch auch dich zu entschuldigen, wenn du es gar nicht so meinst.“ Er holte sein Handy hervor. „Ich rufe uns ein Taxi.“
„Dieses Mal tut es mir aber wirklich leid!“, beharrte ich. „Dass ich gesagt habe, dein Vater würde Inzucht betreiben. Denn das würde auch auf dich zurückfallen und…“ Ich schluckte. „Und auf unser Baby.“
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Beitrag  Akki Mi Apr 04, 2012 12:18 pm

Kapitel 10

Irgendwie schafften wir es an diesem Abend nach Hause. Rhod war sehr komisch geworden nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich schwanger war. Ich konnte nicht einschätzen, ob er sich freute, böse war oder Angst hatte. Als wir später zu Hause waren, gestand er mir, dass alles zutraf.
„Das kommt einfach ein bisschen plötzlich.“
Wem sagte er das? Ich war mindestens genauso verängstigt deswegen. „Wir müssen es nicht bekommen…“, sagte ich lahm. Wenn er es nicht wollte, würde ich es nicht bekommen. Bisher hatten sich noch keine mütterlichen Gefühle eingestellt.
„Um Simmers Willen Sunrise! Sag so etwas nicht!“ Rhod nahm mich bei den Schultern und schüttelte mich sanft. „Wir bekommen das Kind.“

Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy - Seite 3 Scree351

Irgendwie erleichterte mich das etwas. „Meinst du ich kann ein Eis haben? Ich bin aufgeregt und Eis beruhigt mich.“
Froh seine Hände zu beschäftigen, holte er mir einen Einliterbecher aus dem Eisfach und servierte es mir mit einem langen Löffel.
„Du nicht?“
„Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Der Abend war auch für mich sehr aufregend. Nur dass ich in solchen Momenten nichts essen kann.“
„Bist du traurig wegen deines Vaters?“
„Ich weiß nicht. Irgendwie schon. Ich muss das ganze erstmal verdauen.“ Er sah mich lächelnd an. „Nicht nur das Zerwürfnis mit meinem Vater, sondern auch, dass meine Freundin ein Baby von mir bekommt.“
Ich lächelte. Zum ersten Mal hatte er mich als Freundin bezeichnet, auch wenn er mir zuvor schon seine Liebe gestanden hatte.

Meine Familie reagierte oberflächlich sehr erfreut auf die Nachricht, dass auch ich ein Baby bekommen würde. Nach Indis Sohn Butternut hatte Rosie erst vor ein paar Tagen Zwillingsmädchen bekommen: Candy und Minty. Der Urlaub mit Peppermint war nicht ohne Folgen geblieben und so war sie jetzt Mrs. Peppermint Hailey.

Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy - Seite 3 Scree352Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy - Seite 3 Scree353tja, wenn ich wüsste welches Mädchen welches ist....

Ich wusste, dass sich besonders meine Eltern sorgten ob ich für ein Kind sorgen könnte, weil es mir doch so schwer fiel, mich in andere Sims hinein zu versetzten. Deswegen wurde ich nicht müde zu betonen, dass Rhod bestimmt ein ganz toller Vater sein würde. Insgeheim plante ich ohnehin schon, ihn bei der Pflege des Kindes die Hauptverantwortung übernehmen zu lassen.
Ich rief extra in Safrika an, um Grandpa Wolfberry von dem Baby zu erzählen. Er freute sich, meint aber er würde seine Großenkel wohl nicht mehr zu Gesicht bekommen. Er vermisste Grandma schrecklich. Das hielt ihn aber nicht davon ab zu fragen, ob ich und Rhod den heiraten wollten. Das tat man wohl, wenn man ein Kind erwartete, oder?

„Rhod, ich habe mir etwas überlegt.“ Ich hatte ihn in der Küche abgefangen.
Er sah von den Notenblättern auf, die er am vorigen Abend mit heim gebracht hatte. Er war inzwischen Pianist im Orchester von Appaloosa Plains. „Was gibt`s?“

Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy - Seite 3 Scree354

Ich beeilte mich vor ihm niederzuknien und zog das kleine Schmuckkästchen aus der Jackentasche. Mein Bauch war zum Glück noch klein genug um mich nicht zu behindern.
„Ich möchte dich fragen, ob du mein Mann werden willst.“, sagte ich ganz ernsthaft und streckte ihm das Kästchen mit dem schlichten Ring entgegen.

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Rhod sah mich entgeistert an. Dann legte er die Notenblätter auf die Anrichte und zog mich auf die Beine. „Sunrise, du bist wirklich etwas Besonderes.“ Er küsste mich. „Und ich würde sehr gern dein Mann werden.“ Er nahm den Ring entgegen und steckte ihn an seinen Finger. „Nur musstest du mir zuvorkommen?“ Er holte aus seiner Hosentasche ein kleines Säckchen, aus dem er einen weiteren Ring entnahm. „Ich wollte dich eigentlich heute Abend fragen, ob du mich heiraten willst.“ Er nahm meine Hand und schob mir den Ring auf den Finger.
„Dann wäre das ja geklärt.“, sagte ich erleichtert.

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Auf der kleinen Hochzeitsfeier, die wir ein paar Wochen später veranstalteten, fragte mich Rosie natürlich über jegliche Einzelheit des Antrages aus. Sie war entsetzt, dass ich den ersten Antrag gemacht hatte und dabei – ihrer Meinung nach – absolut unromantisch vorgegangen war. Ich zuckte darüber nur mit den Schultern und suchte mir einen anderen Gesprächspartner bevor Rhod und ich die Ringe tauschten.

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Obwohl ich Partys hasste, fand ich unsere Feier sehr schön. Sogar Rose Quartz war gekommen. Auch wenn es mir ziemlich egal war, ahnte ich doch, dass Rhod sich darüber sehr freute.
Bluebell hatte ihren Verlobten mitgebracht, besagten Bildhauer, der ihren ersten Kurs geleitet hatte. Er war eher in Indis denn in unserem Alter, aber Woodruff schien ein netter Kerl zu sein. Bluebell gestand mir, dass sie und Woodruff auch schon fleißig an der Fortpflanzung arbeiteten.

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Als wir die Hochzeitstorte anschnitten, bemerkte ich, dass ich wirklich glücklich war und mit einem Mal freute ich mich auch sehr auf unser Baby. Ich war fast schon ein bisschen böse darüber, dass es noch einige Monate bis zur Geburt dauern würde.
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Beitrag  Akki Mi Apr 04, 2012 3:47 pm

Kapitel 11

Die Zeit bis zur Geburt verging doch schneller als ich dachte. Meine Fruchtblase platzte als ich gerade das letzte Kapitel meines aktuellen Buches über Motten beendet hatte. Ich schrie nach Rhod, der gerade im Wohnzimmer trainierte.

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Am Abend konnten wir schon mit unserer kerngesunden Tochter heimkehren. Sie hatte Rhods Haut- und Haarfarbe, doch ihre Augen leuchteten in dem hellen Grün, das auf meine Urgroßmutter Cararra zurückging.

Wir hatten lange über einen Namen für das Mädchen nachgedacht. Rhods Vorschläge gefielen mir alle nicht, so dass ich schließlich entnervt verkündigte: „Dann nennen wir sie eben Pinkie Pie!“ Zu meiner Überraschung erklärte sich Rhod sofort einverstanden. Das konnte nur schief gehen, denn Pinkie Pie war ein eher extrovertierter Charakter aus einer Fernsehsendung – das genaue Gegenteil von mir.

Mit ihrer Namensvetterin hatte unsere Tochter immerhin gemein, dass sie ein fröhlicher und freundlicher Sim war. Sie war niemals quengelig und schien besonders mir gegenüber geduldig zu sein. Ich wusste von meinen Nichten und meinem Neffen, dass Kleinkinder wahre Plagen und Nervensägen sein konnten, aber Pinkie Pie war das genaue Gegenteil. Es machte mir nichts aus sie zu versorgen, wie ich zuvor befürchtet hatte, denn sie strahlte mich immer so an, dass ich augenblicklich glücklich wurde.

Chasing Rainbows - Akkis Rainbowcy - Seite 3 Scree364

Pinkie Pie eroberte aller Herzen genauso schnell wie meins. Besonders ihr Vater liebte sie heiß und innig. Wir stellten rasch fest, dass sie genauso musikalisch wie Rhod war. Der kaufte ihr daraufhin ein Kinderxylophon. Fortan waren alle anderen Spielgeräte vergessen und Pinkie Pie verbrachte die meiste Zeit mit ihrem Vater im Musikzimmer.

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Inzwischen war auch Bluebell Mutter einer Tochter namens Lovage geworden und meine Schwester Indi hatte Butternut ebenfalls ein Schwesterchen geschenkt, das Raspberry genannt wurde. Grandpa Wolfberry war mittlereweile verstorben.

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Als Pinkie Pie heranwuchs, zeigte sich bald, dass Rhod und ich unterschiedliche Vorstellung von ihrer Erziehung hatten. Ich fand, dass sie keinerlei Grenzen brauchte, denn sie würde selbst schnell feststellen, was ihr gut tat und was ihr schaden würde. Ich war stets der Auffassung, dass jeder Sim seine eigenen Fehler machen musste. Rhod hingegen hätte Pinkie Pie am liebsten in Watte gepackt, aus Angst ihr könnte etwas passieren. War sie bei einbrechender Dunkelheit noch nicht im Haus, setzte er sich ins Auto und fuhr die Straßen ab. Hatte sie nur die kleinste Magenverstimmung, kochte er sofort Tee und machte Wärmflaschen. Dabei war Pinkie ein wirklich robustes Kind. Sie tobte am liebsten herum und war ständig auf der Suche nach Aufregung. Manchmal argwöhnte ich, dass sie hyperaktiv war, aber sie konnte sich auch stundenlang konzentriert mit dem Xylophon beschäftigen oder ihrem Vater beim Klavierspielen zu hören.
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Und weil ich so viele davon habe, gibt es noch ein paar Pinkie Pie Bilder!

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Oh, und wenn ihr Pinkie Pie nicht kennt: Schaut mal hier rein oder hier Wink
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Beitrag  Akki Fr Apr 06, 2012 1:43 pm

Kapitel 12

„Mommy … ich werde doch nächste Woche eingeschult.“ Pinkie saß an der Anrichte und verspeiste einen selbstgebackenen Cupcake. Sie schien meines Vaters Talent fürs Kochen geerbt zu haben und buk für ihr Leben gern.

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„Jaaa?“, fragte ich gedehnt. Ich konnte niemanden, nicht einmal Rhod, so gut lesen wie mein Kind. Deswegen ahnte ich, dass sie etwas im Schilde führte.
„Ich habe gedacht, ich könnte vorher eine Party machen. Eine Voreinschulungsparty.“ Sie wich meinem Blick aus.
„Urgs.“, machte ich. Ich erinnerte mich noch sehr gut an ihre Geburtstagsparty. Gab es etwas schlimmeres als das ganze Haus voller Kinder zu haben, die schreiend und lärmend durch Haus und Garten liefen, überall Unordnung hinterließen und den Kühlschrank plünderten? NEIN! Pinkie Pie ging darin allerdings völlig auf. Sie liebte Partys!

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„Dein Vater ist in der Woche doch nicht zu Hause. Sein Orchester ist auf Tour.“, versuchte ich abzulenken.
„Aber zu meiner Einschulung ist er ja wieder da.“, wischte sie den Einwand beiseite. „Ich hatte an eine Poolparty gedacht. Da ist es eh besser wenn Dad nicht da. Der macht sich sonst Sorgen.“ Sie strahlte mich an und ich konnte nicht anders als mitzulächeln. „Du bist nämlich viel cooler.“

„Du willst also ganz allein eine Poolparty mit sechs Kindern stemmen?“ Rhod sah mich am Abend sehr komisch an. „Sunrise, du weißt schon, dass du danach vermutlich einen Nervenzusammenbruch haben wirst?“
„Pinkie Pie hat mir versprochen sich fast ganz allein um die Vorbereitungen zu kümmern. Und aufräumen wird sie auch.“, verteidigte ich meine Entscheidung, auch wenn ich jetzt schon Kopfschmerzen hatte.
„Pinkie ist sechs.“
„Ich weiß.“
Rhod kam zu mir und küsste mich auf den Scheitel. „Ich werde nicht da sein, das weißt du.“
„Ja. Ich habe gedacht ich bitte Mom und Dad zu kommen. Sie können mir helfen.“
„Sie sollen Aspirin mitbringen.“, erwiderte Rhod nur. „Du wirst es brauchen.“

Er sollte recht behalten. Zwar hielt Pinkie Pie ihr Versprechen und bereitete das Haus vor und buk Tablette voll mit Cupcakes, Cookies und anderem Naschkram, aber die Anwesenheit meiner Nichten und meines Neffen trieb mich doch latent in den Wahnsinn.

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Meine Eltern waren tatsächlich gekommen, aber Dad benahm sich genauso sehr wie ein Kind. Mom hingegen aß zuviel von Pinkies Kuchen, weil sie ihr einen Gefallen tun wollte und alle probierte. Ihr wurde schließlich schlecht und ich musste ihr Tee kochen. Ich war sehr erleichtert als Indi, Rosie und Bluebell kamen um die Kinder anzuholen.

„Das hat richtig Spaß gemacht, Mommy.“
Ich saß mit einem Beutel Eis auf dem Kopf am Esstisch, während Pinkie Pie die Spülmaschine einräumte. „Vielleicht können wir das bald wieder machen.“
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Beitrag  Akki Fr Apr 06, 2012 7:28 pm

Kapitel 13

Pinkie Pie lebte sich schnell in der Schule ein. Sie war keine begeisterte Schülerin, aber in der Schule gab es ja auch andere Kinder und in den Pausen konnte man viel Spaß haben. So sehr ich die Schulzeit auf der öffentlichen Schule gehasst hatte, so sehr genoss meine Tochter sie.
Rhod übernahm alle Aufgaben die direkt mit der Schule zutun hatten. Ich verlor einfach viel zu schnell die Geduld mit Pinkie beim Hausaufgaben machen und auf Elternabende weigerte ich mich schlicht zu gehen.

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Da Pinkie ein selbstständiges Kind war, musste ich mich kaum um sie kümmern auch wenn Rhod nicht daheim war. Wenn wir nur zu zweit waren, kochte sie sogar unter meiner Aufsicht, denn auch wenn Pinkie genauso sehr Eis liebte wie ich, wollte sie sich nicht davon ernähren.

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Obwohl Rhod und ich Pinkie sehr liebten, stand für uns außer Frage ein zweites Kind zu bekommen. Meine Schwestern hatten zwar beide zwei Kinder und Bluebell und Woodruff versuchten ein zweites Kind zu bekommen, aber ich wusste für mich konnte es nur dieses eine Kind geben. Pinkie Pie war mein ein und alles. Ich liebte sie, auch wenn sie mich mit ihrer Partyliebe in den Wahnsinn trieb.

Außerdem wurde ich auch nicht jünger. Manchmal glaubte ich, mich hätte die Midlifecrisis übermannt. Ich ließ mir eines Tages in der Stadt einen riesigen Schmetterling auf den Rücken tätowieren und bestand darauf, dass das Gästebad und die Küche neugefliest wurden. Ich, die Veränderungen hasste! Pinkie fand es natürlich großartig, sie hätte am liebsten auch ein Tattoo, aber das verbat Rhod ihr (mir wäre es egal gewesen, wenn sie es selbst bezahlt hätte). Als die Küche und das Bad fertig waren, wollte meine Tochter natürlich direkt eine Party schmeißen. Da sie schon so lange (einen Monat) lang keine Party mehr gefeiert hatte, erlaubten wir ihr es, aber Rhod übernahm die Aufsicht, während ich zu meinen Eltern floh.

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Zu ihrer nächsten Party musste ich bleiben: Pinkie hatte Geburtstag. Kaum zu glauben, dass sie schon ein Teenager war. Sie wollte wieder eine Poolparty.

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Rhod, der ihr musikalisches Talent weiter fördern wollte, fragte sie kurz vor ihrem Geburtstag, welches Instrument sie lernen wollte. Als die Antwort Schlagzeug lautete, waren wir beide nicht wirklich glücklich. Ich bestand auf eine Schallisolierung des Musikraumes und unseres Schlafzimmers (sicher ist sicher), war aber ansonsten bereit ihr ein Schlagzeug zu kaufen. Rhod gab auch nach, er konnte Pinkie genauso wenig etwas abschlagen wie ich. Aber ich wusste, dass er mehr auf ein klassischeres Instrument gehofft hatte.

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Als die Party vorüber und Pinkie ein Teenager war, äußerte sie den Wunsch wie ihr Vater Musiker zu werden. Doch einem klassischen Orchester beizutreten war nicht ihr Plan. Pinkie wollte einer Band beitreten und in Bridgeport Karriere machen.

„Wir können sie doch nicht direkt nach der Schule nach Bridgeport gehen lassen!“, ereiferte sich Rhod, als wir später in unserem Schlafzimmer darüber sprachen.
„Warum nicht?“
„Hast du eine Ahnung davon, was einem Mädchen in der Stadt alles passieren kann?!“

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Rhod war entgeistert. Mir war auch nicht wohl bei dem Gedanken, dass Pinkie ganz allein in die Großstadt ziehen wollte. Aber wenn das ihr Wunsch war … ich würde meinem einzigen Kind keine Steine in den Weg legen!
Das sagte ich auch Rhod und fügte hinzu: „Jeder Sim muss seinen eigenen Weg gehen. Wenn sie auf die Nase fällt, werden wir da sein und sie auffangen.“
Rhod schnaufte frustriert. „Manchmal treibst du mich in den Wahnsinn, Sunrise!“ Er warf sich aufs Bett und drehte sich von mir weg.
Was hatte ich denn nun wieder falsch gemacht?

Die Stimmung zwischen Rhod und mir war in den nächsten Tagen sehr angespannt. Er versuchte es von Pinkie fernzuhalten, doch sie merkte es trotzdem (vielleicht, weil ich keinen Grund darin sah zu schauspielern?) und sprach uns direkt darauf an.
„Dein Vater ist unglücklich mit deinem Wunsch nach Bridgeport zu gehen.“, erklärte ich und sah vielsagend in Rhods Richtung.
„Ich halte dich einfach für zu jung.“ Er lächelte Pinkie Pie merkwürdig an. „Deine Mutter meint allerdings, du solltest deine eigenen Fehler machen.“
„Fehler?“ Pinkie sah uns nachdenklich an. „Aber ich will doch nur Musik machen. Was soll mir denn schon passieren?“
„So sehe ich das auch.“, stimmte ich ihr zu.
Rhod fuhr sich durch die Haare. „Bitte – tue was du willst, riskier’ deine Zukunft und dein Leben in der Großstadt. Aber erst wenn du volljährig bist. Und komm am Ende nicht an und heul rum.“ Er stürmte aus dem Wohnzimmer, nicht ohne mir noch einen schrägen Blick zuzuwerfen und zu flüstern: „Das ist alles deine Erziehung schuld!“
Pinkie sah ihm traurig nach. „Habt ihr jetzt Streit?“
„Nein.“ Ich grinste. „Rhod bekommt sich wieder ein. Er muss lernen damit umzugehen, dass du kein kleines Kind mehr bist.“
„Oh.“ Sie sah mich nachdenklich an. „Du kommst damit klar?“
Ich zuckte mit den Schultern. „Was kann ich dran ändern? Und ich bin immer für dich da, auch wenn dein Vater recht behalten sollte.“ Ich schnaubte. „Aber du bist auch mein Kind und wir Halfords ziehen unser Ding immer durch!“
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Beitrag  Akki So Apr 15, 2012 9:36 pm

Prolog

Alles ist cool, ich muss mir keine Sorgen machen, sagte ich zu mir, während ich aus dem Flieger stieg. Der Flug von Appaloosa Plains nach Bridgeport hatte nur wenige Stunden gedauert und mit jeder Minute war ich aufgeregter geworden. Endlich kam ich in die Stadt, in der ich mein großes Ziel verfolgen wollte: einer Band beitreten und erfolgreiche Musikerin werden!
Um meine Aufregung zu kaschieren, pfiff ich leise den „No Fear Song“, den meine Namensvetterin aus der Zeichentrickserie sang. Tatsächlich zauberte es ein so breites Grinsen auf meine Züge, dass mich die Flughafenangestellte, die mich aus dem Flugzeug verabschiedete überrascht ansah. Ich grinste noch breiter und winkte. In meinem Rücken konnte ich ihren verwirrten Blick spüren. Ich lachte. Bridgeport ich komme!

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Natürlich war ich nicht vollkommen unvorbereitet her gekommen. Auch wenn die Leute mich meistens für ziemlich leichtsinnig und naiv halten, war ich doch genug Tochter meines Vaters, dass ich einiges geplant hatte. Zunächst hatte ich daheim in Appaloosa Plains Aufnahmen gemacht. Ich spielte am liebsten Schlagzeug und hatte meinen Vater lange genug genervt, bis er mich mit ins Tonstudio des Orchesters genommen hatte, wo ich viele Aufnahmen gemacht hatte. Diese hatte ich an verschiedene Bands in Bridgeport geschickt, die gerade einen Schlagzeuger suchten. Ich hatte mich als P.P. Halford vorgestellt, weil dass viel cooler klang als Pinkie Pie. Ich mochte meinen Namen – eigentlich. Aber er klang eben ganz nach Zeichentrickserie. Meine Mutter war eben – besonders.

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Tatsächlich zeigte die Band „Sirtaki Brothers“ Interesse an mir. Die „Sirtaki Brother“ klangen zwar nach griechischer Volksmusik, aber sie machten recht soliden Rock. Der Bandleader Liatiko und sein Bruder Xynomavro hießen Sirtaki mit Nachnamen und daraus ergab sich der Name. Nun, es war ein Anfang.
Sie schickten mir ein paar Aufnahmen der Band ohne Schlagzeug, die ich mit ins Studio nahm und mit meinem Schlagzeugspiel unterlegte. Das ganze schickte ich zurück und ein paar Tage später schlug die Band vor, dass ich nach Bridgeport kommen sollte, wo wir einige Gigs zusammen machen sollten. Wenn wir harmonierten, würden wir einen richtigen Vertrag machen. Und als I-Tüpfelchen hatte die WG der Band auch noch einen Raum zu vermieten …
Nachdem Verlassen des Flughafengelände winkte ich mir mit lässiger Handbewegung und „Taxi!“ rufend ein Taxi heran. Ach, das wollte ich schon immer mal machen! Ich gab die Adresse der WG an und sah staunend aus dem Fenster des Wagens. Wow! Alles war hier so groß und so hoch. Die Sims wirkten unglaublich beschäftigt und so … cool! Ich grinste. Yeah, das würde meine Stadt werden!
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Beitrag  Akki Di Apr 17, 2012 11:34 am

Kapitel 1

Vor einem der tollen hohen Gebäude hielt das Taxi. Ich bezahlte und staunte dabei über den hohen Preis. Dad hatte recht gehabt: ich würde mich preislich arg umstellen müssen! Mein Vater war nach wie vor nicht eben begeistert von meinen Plänen, aber er hatte sich zum Schluss auf Unkenrufe beschränkt. Damit hatte er mich natürlich nur noch mehr angespornt, besonders seit Mom mir gesagt hatte, dass wir Halfords immer unser Ding durchziehen würden.
Der Taxifahrer hievte meine Reisetasche aus dem Kofferraum, tippte an seine speckige Ledermütze und setzte sich zurück in sein Fahrzeug. Ich sah ihm nicht nach, sondern nahm die Tasche und bewegte mich auf den Eingang zu. Aus der Tür des Gebäudes kam gerade ein junger Simo. Da ich die „Sirtaki Brothers“ mehrfach gesoogled hatte und ihre Simsbook-Seite besucht hatte, konnte ich ihn direkt als Xynomavro Sirtaki identifizieren.
„Hi!“, rief ich ihn strahlend an und stapfte selbstbewusst auf ihn zu. Er sah mich etwas überrascht an.
„Da bin ich!“, sagte ich und stellte die Tasche noch einmal ab. Die war echt schwer.
„Ähm?“, machte mein Gegenüber. „Kennen wir uns?“

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Ich überhörte seine Irritation und fuhr fort. „Der Flug war total toll! Ich bin so aufgeregt! Ich war schon lange nicht mehr so aufgeregt. Eigentlich nicht mehr seit ich diese Party gemacht habe als meine Eltern im Urlaub waren, und irgend so ein blöder Nachbar die Polizei gerufen hat! Ich…!“

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Er unterbrach mich rüde. „Hör mal, Mädchen, wenn du eines von Lees Fangirls bist, dann sieh zu, dass du Land gewinnst. Er ist heute nicht zuhause.“
„Äh.“ Verunsichert fuhr ich zurück. „Wie meinst du das? Ich … ich bin Pinkie Pie Halford, eure neue Schlagzeugerin.“ Soviel zu P.P. – Du kriegst das Mädchen aus Appaloosa, aber Appaloosa nicht aus dem Mädchen.

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Nun war es an ihm verunsichert zu sein. Xynomavro musterte mich von oben bis unten. Dann seufzte er abgrundtief. „P.P. Halford?“ Er seufzte ein weiters Mal. „Du bist ein Mädchen. Dass kann ja nur schiefgehen.“


Ich hatte mir meine Aufnahme bei den „Sirtaki Brothers“ definitiv weniger abweisend vorgestellt. Xynomavro grübelte noch einen Moment nahm dann meine Tasche und stapfte dann ins Haus. Er winkte mich hinter sich her und wir fuhren mit dem Aufzug schweigend in den 10. Stock.
Es lag mir auf der Zunge zu fragen, ob jetzt nichts aus unserer Zusammenarbeit wurde, aber so richtig traute mich nicht. Xynomavro schien mir nicht eben der herzliche Typ zu sein.

Wir betraten die Wohnung. Man kam direkt in den Wohnraum, der ziemlich violett gehalten war. Für einen grünen Farbfleck sorgte ein junger Simo, der konzentriert über einem Schachbrett hockte. Das war Forest Wynn, der Bassist der Band.

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„Das war aber ein schneller Einkauf.“, sagte er ohne von seinem Spiel aufzusehen.
„Hrmpf.“, machte Xynomavro. „Das ist P.P. Halford. Besser gesagt, Pinkie Pie.“ Er warf mir einen fast schon feindseligen Blick zu.
Forest sah überrascht von seinem Schachbrett auf. Seine Augen wurden hinter der dicken Brille immer größer. „D-d-d-du bist ja ein M-m-mädchen.“, stotterte er. Ich sollte bald lernen, dass er immer stotterte, es sei denn er unterhielt sich ganz allein mit seinem besten Freund Xynomavro.
„Yo.“, erwiderte ich einsilbig.
Forest sah unsicher zu Xynomavro. „A-a-aber du sp-spi-spielst gut.“
Das war das Freundlichste was ich von dieser Band bisher gehört hatte, so dass ich Forest dankbar anlächelte. „Das ist nett von dir. Auch wenn ich ein Mädchen bin.“ Ich sah Xynomavro giftig an.

Der schien völlig unempfänglich für meine Stimmung und deutete auf eine Zimmertür, neben der Küchennische. „Da ist dein Zimmer.“ Er schleppte meine Tasche hinein und verabschiedete sich dann, wohl um den Einkauf zu erledigen, von dem ich ihn abgehalten hatte.
Nachdem ich meine Tasche ausgepackt und das Zimmer etwas hergerichtet hatte (die Schmetterlingsbettwäsche beruhigte mich sofort, weil sie mich so an meine Mutter erinnerte), rief ich meine Eltern an.

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Mein Vater ging dran und überfiel mich sofort mit besorgten Nachfragen. Ich wehrte sie ab und betonte, wie toll und cool es hier war. Von der unfreundlichen Begrüßung sagte ich nichts.
„Ist Mommy auch da?“, fragte ich schließlich.
„Nein.“ Dad seufzte. „Sie ist am Friedhof, um ihren Vater zu besuchen.“ Seit Grandpa Tangelo gestorben war, war Mommy häufig niedergeschlagen – etwas das ich bei ihr nie erwartet hätte. Mommy war eben anders und eine so „normale“ Reaktion wie eine lange Trauerphase war für sie ungewöhnlich.

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„Dann nimm sie von mir in de Arm, ja? Ich muss jetzt los, wir feiern eine Willkommensparty“, log ich. Dad ermahnte mich noch einmal vorsichtig zu sein und sofort anzurufen, wenn etwas war. Ich schnitt eine Grimasse nachdem ich aufgelegt hatte. Dad wartete sicher nur darauf, dass ich auf die Nase fiel. Ich würde ihm das Gegenteil beweisen.
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Beitrag  Akki Di Apr 17, 2012 7:06 pm

Kapitel 2

Ich verließ mein Zimmer. Forest war immer noch über das Schachbrett gebeugt.
„Stör’ ich?“, fragte ich und stellte mich davor. Ich beobachtete sein Solo-Spiel. Mein Dad spielte immer viel Schach, meistens mit meinem Cousin Butternut, gelegentlich auch mit mir. Ich hatte allerdings meistens keine Geduld lange dabei zu bleiben.

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Er schüttelte den Kopf. „Sp-spi-spielst du?“ Er wies auf den leeren Stuhl gegenüber von sich.
„Ein bisschen. Aber ich bin nicht so geduldig.“, warnte ich ihn und ließ mich nieder. „Mein Dad hat mir es beigebracht, weil Mommy sich weigert mit ihm zu spielen.“ Wir sortierten die Spielfiguren und begannen ein neues Spiel. „Kann man hier abends gut weggehen?“
„I-i-ich denke.“ Er spielte weiß und starrte angestrengt auf das Brett. „Xyn und L-l-lee gehen öfter weg.“
„Aha.“ Ich musterte ihn kurz. „Du bist also nicht so der Partyfan?“
Er warf mir einen Blick zu und ein leichtes Grinsen zeigte sich auf seinen Lippen. Er nickte.
Wir spielten Zug und Zug und ich konnte bald absehen, dass Forest mich mit Leichtigkeit schlagen würde.
Schließlich sagte er: „Schach.“
„Puuuh.“, machte ich. „Ich geb’s dran. Ich werde nie eine gute Spielerin.“ Ich warf einen Blick auf die Uhr. „Sag mal … was hat Xyn.“ Ich übernahm Forests Kurzform für den Keyboarder. „Für ein Problem damit, dass ich ein Mädchen bin?“
Forest nahm die Figuren vom Schachbrett und sah mich unsicher an. Ich konnte förmlich sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. Vermutlich wollte er seinem Freund nicht in den Rücken fallen. Der Schlüssel in der Appartementtür erlöste ihn davon eine Antwort geben zu müssen.

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Xyn war mit zwei Taschen beladen und ich sprang auf um ihm zu helfen. Er ignorierte mich vorerst, aber als ich ihm schweigend half den Kühlschrank zu bestücken, sagte er: „Ich hoffe du bist keine Vegetarierin oder so.“
„Nö.“ Ich reichte ihm die Milch. Ein typischer Männereinkauf: Fleisch, Wurst, Bier, Fleisch Milch, Fleisch, Eier….Keine Eiskrem! Das musste ich ändern. „Ich bin ziemlich pflegeleicht.“ Ich schnitt seinem Rücken eine Grimasse, als er schnaubte.
Forest hatte sich von seinem Stuhl erhoben und rang mit den Händen. „Xyn.“
Der langhaarige junge Mann sah zu Forest. „Ja?“
„Vielleicht gehen wir heute Abend ja weg. Um Pinkie die Stadt zu zeigen.“ Wow. Ein ganzer Satz ohne Stottern. Schien an mir zu liegen…
Xyn seufzte und sah von Forest zu mir und zurück. „Warum nicht…Lee wird eh weggehen wollen.“
Lee. Das musste Liatiko sein, Xyns Bruder, der Gitarrist und Frontman der Band. Den Bildern im Internet nach, war er ziemlich heiß. Ich hatte meinen Cousinen die Bilder gezeigt und wir waren uns alle einig, dass er wirklich gut aussah.
„Ok.“, erwiderte Forest und lächelte mich freundlich an. Ich nickte ihm begeistert zu. Vielleicht würde es doch nicht so übel werden.

Ich ließ die Jungs allein und haute mich eine Weile aufs Ohr. Die Reise war doch ziemlich anstrengend gewesen. Eine gute Stunde später wurde ich durch wummernde Bässe aus der Stereoanlage geweckt. Müde rieb ich mir den Schlaf aus den Augen, ordnete Haare und Kleidung und verließ mein Zimmer.
Vor der Stereoanlage hüpfte ein junger, violetter Simo auf und ab. Er trug nur einer Sporthose und Sportschuhe und war ganz in sein Fitnessprogramm vertieft. Das musste Lee sein. Ich lehnte mich an den Türrahmen und ließ meinen Blick über die ausgeprägte Rückenmuskulatur gleiten. Yap, definitiv: heiß.

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Forest saß immer noch am Schachbrett. Er bemerkte mich und nickte mir kurz zu.
„Hi.“, sagte, beziehungsweise schrie, ich schließlich. Lee warf einen Blick über die Schultern. Er hüpfte noch ein zwei Mal, dann ging er zur Anlage und stellte die Musik aus.
„Hallo.“, erwiederte Lee gedehnt. Er posierte sich vor mich und lächelte gewinnend. „Du musst Pinkie Pie sein.“
„Yo.“ Ich hielt ihm die Hand hin und wir schüttelten uns die Hände. Dabei musterte ich ihn verstohlen. Hoffentlich trainierte er nicht immer halbnackt…Da wurde einem ja ganz anders – auf positive Art.
Lee beäugte mich ganz ungeniert. Sein Blick verharrte vielleicht etwas länger als mir lieb war auf meiner Brust und meinen Beinen, aber hey, ich muss mich ja nicht schämen.
„Und wir vier Hübschen machen heute Abend die Stadt unsicher?“, erkundigte Lee sich schließlich. „Das wird cool.“

Einige Stunden später waren wir in einer Disko, die sich The Grind nannte. Es handelte sich dabei um ein ehemaliges Lagerhaus am Hafen. Vielleicht nicht der edelste Schuppen, aber die Musik war gut und die Drinks günstig. Als Einstand besorgte ich meiner Band (das klang soo cool!) eine Runde Bier, was zumindest bei Forest und Xyn auf Zustimmung traf. Lee exte sein Glas und orderte dann eine Runde lustig aussehender Drinks, die angeblich der letzte Schrei in dieser Saison waren. Eigentlich schmeckte das Zeug vor allem nach Alkohol und schmeckte nur halb so cool wie er aussah. Ich beschloss da lieber die Finger von zu lassen, auch wenn Lee das Zeug quasi Eimerweise in sich hineinkippte. Forest und Xyn hielten sich auch eher ans Bier und verzogen sich bald in eine Ecke. Dort steckten sie die Köpfe zusammen und quatschten.
Lee hatte ein paar Sims getroffen die er kannte, so dass ich bald allein an der Bar stand. Ich orderte mir einen alkoholfreien Drink und beschloss für ein paar Minuten vor die Tür zu gehen.
„Du bist neu in der Stadt, richtig?“ Eine junge orange Sima sprach mich an.
„Yo.“ Ich grüßte sie mit meinem Drink. „Sieht man es so sehr?“
Die Sima lachte. „Ein bisschen. Ich habe einen sechsten Sinn dafür. Ich bin Flare.“

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„Pinkie Pie.“
„Ernsthaft? Cooler Name.“ Sie grinste. „Du bist mit den Sirtaki Brothers hier?“
Ich nickte. „Ich hoffe ihre neue Schlagzeugerin zu werden.“
„Cool.“ Flare grinste noch breiter. „Ich hab sie ein paar Mal gehört. Sie sind nicht schlecht. Außerdem liegt mir Lee immer in den Ohren, dass ich ihm eine Rolle beim Film besorgen soll.“ Sie verdrehte die Augen. „Ich arbeite als Assistentin für einen der Produktionsbosse bei den Filmstudios.“
„Ah. Und Lee will zum Film?“ Ein kleines Alarmglöckchen klingelte bei mir. Wenn er zum Film wollte, wie ernsthaft war er dann bei Band dabei?
„Er versucht’s.“ Sie grinste noch breiter. „Heiß genug ist er ja.“
„Darauf trinke ich!“ Wir hoben unsere Gläser.

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Wenig später enterten wir die Tanzfläche und hatten eine Menge Spaß. Flare und ich schrien uns über die Tanzfläche an und verstanden uns fast nie. Dabei lachte wir und amüsierten uns über die anderen Tänzer. Schließlich sammelten die Sirtaki Brothers wieder ein und ich nervte sie auf der gesamten Rückfahrt im Taxi mit Pinkie Pie Songs. Lee beschäftigte sich ziemlich bald mit seinem Handy, Forest sah gequält drein und der Taxifahrer war drauf und dran sich die Ohren zuzuhalten. Nur Xyn hörte mir schweigend zu. Als ich endlich mal Luft holen musste, sah er mich nachdenklich an. „Die Songs sind zwar scheiße, aber du hast eine gute Stimme.“
Ich sah ihn überrascht an. „Echt? Hab nie Gesangsunterricht genommen, kam für mich nie in Frage.“
Er zwang sich zu einem Lächeln. „Da solltest du mal drüber nachdenken. Könnte sich lohnen.“
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Beitrag  Akki Mo Jun 11, 2012 1:08 pm

Kapitel 3

Am nächsten Tag probten wir das erste Mal zusammen. Die Band hatte einen Deal mit einer Kneipe in der Nachbarschaft, dass sie den Raum als Probenraum nutzen konnten solange kein Betrieb war. Im Waylon’s Haunt würden wir in zwei Wochen auch den ersten gemeinsamen Auftritt haben.

Wenn ich sage, dass wir das erste Mal zusammen probten, dann heißt es, dass Forest, Xyn und ich probten. Von Lee war nichts zu sehen. Angeblich hatte er einen Termin und eingedenk Flares Auskunft vermutete ich, dass er bei einem Casting war.
Wir drei harmonierten sehr gut miteinander. Forest sagte nicht viel und auch Xyn war nicht eben der gesprächigste, aber er ließ sich zu einem lobenden Satz hinreißen. Offenbar hatte meine Leistung ihm gefallen.
Kurz bevor wir Schluss machen musste, tauchte Lee dann doch noch auf. Wir konnten noch zwei Songs spielen, bevor die Barkeeperin vielsagend auf ihre Uhr tippte.

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Die Jungs zerstreuten sich fast augenblicklich und ich sah ihnen etwas unschlüssig hinterher. Da ging mein Handy. Es war Flare, wir hatten am Abend zuvor noch unsere Nummern ausgetauscht.
„Was hältst du von Shoppen?“, fragte sie gut aufgelegt.
„Äh.“, machte ich. Mein Konto war dank meiner Eltern nicht eben leer, aber ich hatte noch keinen Job. Wenn ich nicht einen Anteil am nächsten Gig bekam, würde ich mir etwas suchen müssen. Aber ich wollte Flare nicht vor den Kopf stoßen. Ich war ziemlich sicher, dass wir gute Freunde werden könnten. Also sagte ich ihr zu.
Wenig später betraten wir die erste Boutique und Flare war nicht aufzuhalten, bis sie mir mehrere neue Outfits und ein neues Styling verpasst hatte.
„Jetzt sehe ich wohl nicht mehr ganz so provinziell aus.“, meinte ich trocken als wir unsere Tüten aus dem letzten Laden schleppten.
Flare warf mir über die Schulter einen schrägen Blick zu. „Glaub mir Süße, du wirst mir dankbar sein!“
Ich lachte. „Mir gefällt’s jedenfalls. Nur meinem Geldbeutel nicht.“ Ich seufzte. Es würde ziemlich sicher auf einen Job hinauslaufen.
„Aaach. Warte euren Gig ab. Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall auf eine Beteiligung bestehen.“ Flare nickte bekräftigend.
„Yo. Aber ich muss den Jungs auch Miete bezahlen und meinen Anteil an den Lebenshaltungskosten.“
„Wenn du ’nen Job brauchst, hör’ ich mal um.“ Flare winkte ein Taxi heran. „Lass es mich nur wissen.“
„Yo.“ Ich seufzte und rieb mir den unteren Rücken. Warum war Shoppen so anstrengend? „Ich hab Hunger.“
Flare nickte. „Lass uns zu dem Diner fahren von dem ich dir erzählt habe. Die machen einen tollen Tofuburger.“
Tofu…bäh…aber die hatten bestimmt auch was anderes, deswegen nickte ich.

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Einen Bridgeport-Spezial-Burger und eine Portion Eiskrem später, war ich gesättigt. Inzwischen hatte die Dämmerung eingesetzt und Flare und ich verabschiedeten uns voneinander. Am Wochenende wollten wir wieder tanzen gehen.

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In der Wohnung war nur Xyn anwesend. Er war mir einen schrägen Blick zu. „Neues Outfit?“
„Yo. Flare hat mich durch sämtliche Läden in der Stadt geschleppt.“ Ich ließ mich auf einen der Hocker an der Küchenzeile plumpsen. „Meine Füße bringen mich um.“
„Flare? Flare?...“ Er schien kurz nachzudenken. „Ach ja, das Filmmädchen.“
Ich nickte und er fuhr fort: „Morgen fällt die Probe aus. Forest fährt zu seiner Oma und Lee hat wieder einen Termin.“ Er schnaubte.
„Ein Casting?“, hakte ich nach. Xyn nickte und verdrehte die Augen.
Dann rieb er sich fast schon verlegen den Hinterkopf. „Hast du mal über Gesangsunterricht nachgedacht?“
„Hm. Nicht wirklich.“, gestand ich.
„Wenn du möchtest…also ich bin ausgebildeter Gesangslehrer. Ich kann dich unterrichten.“
„Du bist Gesangslehrer?!“
Ich musste wohl etwas zu ungläubig geklungen zu haben, denn Xyn sah mich beleidigt an. Er schnaubte.
„Entschuldige.“, beeilte ich mich zu sagen.
„Ich bin Gesangs- und Klavierlehrer.“, sagte er würdevoll.
„Mein Dad ist Pianist am Orchester bei uns.“, versuchte ich abzulenken. Ich sang zwar gern, aber mich Gesangsunterricht zu stellen war doch ein bisschen heftig. Besonders bei Xyn, der mich ja nicht sonderlich gut leiden konnte.
Xyn und ich sahen uns schweigend an. Was für eine unangenehme Stille! Zum Glück kam Forest in diesem Moment nach Hause.
„Hey!“, begrüßte ich ihn übertrieben fröhlich. „Guck mal, ich war shoppen!“
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Beitrag  Akki Mo Jun 11, 2012 8:19 pm

Kapitel 4

Die nächsten Monate bestanden hauptsächlich aus Proben, mit Flare abhängen oder Tanzen und Hausarbeit. Xyn und Forest hatten beide noch Jobs nebenbei, Xyn als Musiklehrer, Forest machte die Buchhaltung für einen kleinen Musikladen. Lee war der einzige, der nicht arbeitete (neben mir), war aber dauernd auf Achse. Also kümmerte ich mich wenig begeistert um die Hausarbeit, aber zumindest Forest fand dafür immer ein paar gestotterte Dankesworte. Xyn nickte beifällig und Lee nahm es gar nicht erst zu Kenntnis. Zum Glück nahm er auch nicht wahr, dass ich ihn mit Blicken auffraß, wenn er mal wieder leicht bekleidet trainierte oder einfach nur abhing. Flare äußerte mal ihren Neid bezüglich meines Gratiskinos, aber vorbeikommen wollte sie nicht, wenn er da war. Der würde sie nur wieder nerven!

Dann kam endlich unser Gig. Das Waylon’s Haunt war gut besucht, die Sirtaki Brothers hatten schon eine kleine Fangemeinde. Lee flirtete zunächst mit dem Publikum und stellte mich als „unsere süße neue Schlagzeugerin“ vor. Das ließ meine Ohren ein bisschen heiß werden, während ich von Xyn ein unterdrücktes „Hrmpf“ zu hören glaubte.

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Flare war gekommen und filmte unseren Auftritt. Dad hatte mir eine Videokamera geschickt, damit ich meinen ersten Auftritt aufzeichnen konnte. Ich fand es eigentlich süß, aber ein wenig argwöhnte ich, dass er uns anschließend kritisieren wollte.

Nach dem Auftritt wechselten hinter der Bar einige Scheine den Besitzer: Unsere Bezahlung. Xyn kümmerte sich darum. Überraschenderweise teilte er das Geld ganz genau durch vier und so bekam ich mein erster selbstverdientes Geld! Das war aufregend und cool und wäre Xyn nicht Xyn, ich hätte ihn umarmt.
„Das müssen wir feiern!“, beschloss Flare als wir fünf Waylon’s Haunt verließen. „Lasst uns ins Grind gehen.“ Sie ergriff meine Hand und brüllte nach einem Taxi bevor einer der Jungs etwas dagegen sagen konnte. „Kommt schon!“

Im Grind war es rappelvoll. Lee drängelte direkt Richtung Bar. Ich hoffte er holte uns nicht wieder allen diesen ekligen Drink. Doch Lee holte sich nur selbst etwas und positionierte sich dann elegant an die Bar.

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„Als ob ein Filmboss hier vorbei käme.“, raunte Flare mir zu. „Lass uns tanzen.“ Ich folgte ihr, nicht ohne noch einmal Lee von oben bis unten zu betrachten. Er war schon ein ziemlicher Egomane, aber eben leider heiß…
Das sagte auch Flare, während wir uns in der Masse der Leiber ein freies Plätzchen suchten. „Ich beneide dich wirklich darum, mit ihm zusammen zu wohnen – rein optisch zumindest.“ Sie sah sich rasch um bevor sie mich in verschwörerischen Tonfall wissen ließ: „Der Sex mit ihm soll auch göttlich sein!“
„Flare!“, quickte ich fassungslos auf.
„Komm schon, als hättest du nicht wenigstens drüber nachgedacht!“ Sie zwinkerte mir zu und ließ anzüglich die Hüften kreisen. „Ich tue es und ich wohne nicht mal mit ihm zusammen.“
Ich schüttelte mich. „Tanzen!“, sagte ich bestimmt.

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Nach ein paar Songs winkte Flare wie wild nach Forest und Xyn und bedeutete ihnen, dass sie uns was zu trinken holen sollten. Ich hatte den dumpfen Verdacht, dass Forest auf Flare stand und deswegen brachte unser Bassist mit Xyn im Schlepptau zwei Flaschen Wasser auf die Tanzfläche. Typisch Flare das wieder hemmungslos auszunutzen. Ich sah sie tadelnd an, aber Flare begann eine Unterhaltung mit Forest, so dass ich und Xyn wie bestellt und nicht abgeholt rumstanden.

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„Tanzt du?“, fragte ich schließlich. Wenn ich schon in einer Disko war, wollte ich auch abzappeln.
„Eigentlich nicht.“
Ich verdrehte ein weiteres Mal die Augen. „Warum bist du nur immer so griesgrämig? Wir tanzen jetzt!“
Ich begann mich im Rhythmus der Musik zu bewegen und stieß ihn mit der Hüfte an. Auffordernd lachte ich ihn an. „Komm schon, Xyn.“
Er sah mich entnervt an, doch ich ließ nicht locker. Schließlich setzte sich mein Bandkollege etwas steif in Bewegung, doch nach ein paar Takten schien er mehr Freude an der Sache zu bekommen.

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Aus dem Augenwinkel sah ich auch Forest und Flare tanzen. Sie sah mich grinsend an, während er schon ein bisschen wie das Kaninchen vor der Schlange wirkte. Ich nahm mir vor Flare gründlich den Kopf zu waschen, sollte sie mit Forests Gefühlen spielen.
„Na ihr zwei?“ Wie aus dem Nichts trat Lee neben uns. Er lächelte mich gewinnend an, während er seinem Bruder nur beiläufig zunickte.
„Ich hol mir was zu trinken.“, sagte Xyn. „Willst du auch was?“
„Noch ein Wasser wenns dir nichts ausmacht.“ Ich unterlegte meine Worte mit einem freundlichen Lächeln. Langsam schien er sich an mich zu gewöhnen.
„Bring mir noch einen Glow Goo mit.“ Lee sah Xyn an und fügte ein kurzers „Bitte“ hinzu. Xyn nickte mit grummliger Miene und verschwand in der Masse.
„Ich hab dich tanzen sehen.“ Lee beugte sich zu mir herüber und flüsterte in mein Ohr: „Du siehst heute Abend heiß aus.“

Flare und Forest sahen mit großen Augen zu uns herüber. Ich hoffte, sie hatten nicht gehört was Lee gesagt hatte.
„Äh … danke.“, murmelte ich. Ich tanzte weiter und hoffte, dass die laute Musik Lee entmutigen würde.

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Klar, er war heiß und ja, ich hatte schon ein paar Fantasien mit ihm in der Hauptrolle gehabt, aber das war alles sicher…ihn jetzt so dicht bei mir zu spüren war etwas anderes. Lee tanzte jetzt ebenfalls und kam dabei nah an mich heran. „Dein neues Outfit gefällt mir jedenfalls sehr viel besser als dein kariertes Kleidchen.“ Er sah unauffällig zu meiner zusammengeknoteten Bluse – oder dem was sich darunter verbarg. „Ich mag dich.“
Ich mag dich? Hm … war das jetzt gut oder schlecht?
„Dein Wasser.“ Xyn warf mir die Wasserflasche zu. „Dein Drink war aus.“ Er winkte Forest zu sich. „Ich fahr jetzt nach Hause. Kommt jemand mit?“
Forest nickte hektisch, Flare merkte an, sie müsse ebenfalls los und so schloss ich mich eilig an, bevor ich in die Verlegenheit kam, mit Lee allein in der Disko zu bleiben.
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Beitrag  Akki Do Jun 14, 2012 1:21 pm

Kapitel 5

Ich versuchte Lee nach diesem Abend aus dem Weg zu gehen. Mein Kopf sagte mir, dass es besser wäre. Leider war mein Bauch – oder besser gesagt, der ganze Körper – da anderer Ansicht. Warum musste der Typ auch so verdammt scharf sein? Xyn war wieder in seine typisch griesgrämige Laune verfallen. Forest träumte den lieben langen Tag vor sich hin. Vermutlich dachte er an Flare und ich hoffte, er interpretierte nicht zuviel in das gemeinsame Tanzen hinein.

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Lee hingegen schien nach unserem Tanz sehr darauf bedacht, sich in meiner Nähe aufzuhalten, besonders wenn auch Xyn da war. Das machte mein Verhältnis zu Xyn nicht eben einfacher und ich konnte Lee auch schwerer entgehen. Vor unserem ersten Auftritt zog Lee sich meist zurück, wenn ich mit Xyn abhing (oder besser gesagt: er meine Anwesenheit ertrug). Die beiden Brüder liebten sich nicht eben innig, und manchmal fragte ich mich, warum sie überhaupt zusammen lebten und in einer Band waren.

Wir hatten immer mehr Auftritte, mit deren Gage ich meinen Anteil an Miete und Lebenshaltungskosten übernehmen konnte. Für die Shoppingtrips mit Flare und unsere Ausgehabende blieb immer ein bisschen was über, aber ich hatte bald den Dreh raus, ziemlich kostengünstig durch die Clubs zuziehen. Flare war da geradezu ein Pro drin: Ein Zwinkern hier, ein Augenaufschlag da und schon rissen sich die Simos darum, uns einen Drink zu besorgen. Leider war hier Lee immer an vorderster Front, was in zu einer ziemlichen Trinkfestigkeit bei mir führte. Er kippte immer noch am liebsten Glowing Goo und nach dem dritten schmeckte es nicht mehr ganz so scheiße und Lees Nähe verunsicherte mich nicht mehr so sehr. Leider hatte ich danach meistens einen ziemlichen Kater und gelegentlich auch einen Filmriss.

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Mit einem solchen wachte ich auch etwa vier Monate nach meiner Ankunft in Bridgeport auf: Kopfschmerzen, Übelkeit und Filmriss von … na, ich würde sagen dem Moment als Lee und ich den zehnten Glowing Goo kippten und dem Moment, indem ich aufwachte. Aber hey – ich war in meinem Bett, also war alles gut. Ich zog mich in meinem Zimmer um (auf wundersame Weise war der Schlüssel zum Bad verschwunden und einmal war Lee schon gaaanz unbeabsichtigt ins Bad geplatzt, als ich gerade aus der Dusche kam) und trat in den Wohnraum … wo mal wieder gähnende Leere herrscht. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Forest würde im Musikladen sein, Xyn unterrichten und Lee…wo auch immer er war, er war wenigstens nicht hier.
Mit hämmerndem Schädel schlurfte ich ins Badezimmer, putzte mir die Zähne und wusch mich. Dabei betrachtete ich mein Spiegelbild. Simmer, diese Tränensäcke! Ich musste unbedingt mit der Feierei aufhören. Oder zumindest weniger trinken. Und mehr schlafen. Vielleicht sollte ich auch ein bisschen Sport zum Ausgleich treiben. Gerade heute tat mir alles weh: der Rücken, die Beine…und natürlich der Schädel. Außerdem war mir schlecht.
Während ich meine Haare kämmte, kam einer der Simos heim. Die Tür wurde zu geschmissen, deswegen nahm ich an es wäre Xyn. Mit der üblichen miesen Laune. Forest schloss die Tür immer leise und Lee machte sich gar nicht die Mühe, sie überhaupt zu schließen, da er meistens eh wieder abhaute oder einer von uns die Tür schloss. Seufzend band ich die Haare zusammen und verließ das Bad.

Es war Xyn, der sich hinter sein Keyboard geklemmt hatte und eine düstere Melodie spielte.

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Er nickte mir kurz zu. Schulterzuckend ging ich an die Küchenschublade mit dem Aspirin und drückte mir zwei Tabletten aus dem letzten Streifen. Da musste ich mal wieder dringend neue besorgen. Nachdem ich die Aspirin mit einen Glas Wasser runtergspült hatte, wand ich mich Xyn zu. „Gehst du jetzt mit dem Trend?“, fragte ich.
Er sah mich fragend an und deswegen erklärte ich: „Es gibt eine neue Studie, nach der in den letzten fünfzig Jahren oder so Musik häufiger in Moll geschrieben wird. Und düsterer oder zumindest trauriger wird.“
„Aha.“ Er schlug einen disharmonischen Ton an und setzte seinen finsteren Blick auf. „Ein Wunder, dass du überhaupt noch genug Hirn hast, dir eine Studie anzugucken.“
Hätte ich noch das Wasser im Mund gehabt, hätte ich es im hohen Bogen ausgespuckt. So starrte ich Xyn nur wie vom Donner gerührt an.
Der blickte erst auf seine Tasten, dann zu mir und sah etwas überrascht aus. Offenbar war er sich nicht sicher, dass er das eben gesagt hatte.
„Würdest du mir erklären, was das bedeutet?“, fragte ich nach einem lang andauernden Moment unangenehmen Schweigens.
„Vergiss es.“, murmelte er. Xyn stand auf, klappte sein Keyboard zusammen und wollte in sein Zimmer verschwinden.
„Halt!“, schrie ich. „Du kannst nicht einfach so was…so was Gemeines sagen und dich dann verpissen!“
Xyn sah mich düster an und machte „Hrmpf.“ Er rieb den Hinterkopf, wodurch sich seine langen Haare aus dem Zopf lösten. Verärgert zerrte er das Haarband heraus und fasste die Haare zu einem neuen Zopf zusammen.
„Vielleicht merkst du’s ja selber nicht mehr, Pinkie Pie Halford aus Appaloosa Plains, aber du bist auf dem besten Weg dein Hirn mit Glowing Goo in Matsche zu verwandeln.“, stieß er dann hervor. „Und deine Stimme ruinierst du dir auch.“
„Ach und du und dein Feierabendbier sind keine besten Freunde?“, maulte ich los. „Soviel trinke ich überhaupt nicht!“ Ich bemerkte, dass meine Stimme hysterisch klang – und ziemlich heiser. „Und meine Stimme geht dich ja wohl mal gar nichts an! Du…“ Er unterbrach mich.
„Mal ganz davon abgesehen, dass es einfach nur erbärmlich war, was du und Lee gestern Nacht abgeliefert habt.“
Ich klappte meinen Mund zu und sah ihn irritiert an.
„Welch selige Stille.“, sagte er und ging in sein Zimmer.
Ich sah seine Zimmertür sprachlos an. Ich muss bestimmt minutenlang darauf gestarrt haben, bevor ich mich schüttelte, in mein Zimmer rannte und mit dem Handy Flare anrief. Bevor ich ihre Nummer anrief, sah ich, dass meine Eltern schon mehrfach versucht hatten mich anzurufen.

„Du lebst also wieder. So besoffen wie gestern Nacht warst du noch nie.“, sagte Flare statt einer Begrüßung. Sie klang etwas abgelenkt – oder vielleicht auch abweisend.
„Flare, was zum Simmer ist gestern Nacht passiert?“, fragte ich sie panisch.
Pause. Dann erwiderte Flare: „Oha. Akuter Filmriss?“
„Flaaare. Was hab ich angestellt?“
Flare seufzte schwer. „Guck mal in die Zeitung.“ Dann legte sie auf. Paralysiert lauschte ich in die tote Leitung hinein. „Mist.“, sagte ich. „Mistmistmistmistmist.“ Irgendetwas war passiert. Und es war in der Zeitung gelandet. Verdammt… Das Handy vibrierte in meiner Hand. Die Anrufer-ID zeigte den Namen einer Boulevardreporterin an. Die Sirtaki Brothers waren in Bridgeport inzwischen ein Geheimtipp und gelegentlich wurden unsere Auftritte in den lokalen Medien erwähnt. Mir schwante übles. Ich legte das Handy aufs Bett und begann an meinem Daumennagel zu knabbern. Ich musste schnell an die Zeitung kommen. Also lief ich aus meinem Zimmer und aus dem Appartment – genau einem der Nachbarn in die Arme.
„Na Süße.“, sagte er und klang dabei mehr als anzüglich. Er sah mich gierig an und ich trat postwendend den Rücktritt an. Ich hörte sein Kichern als ich die Tür schloss und rannte zurück in mein Zimmer. Ich schnappte mir mein Handy und rief die Lokalnachrichten online ab.

„Aufstrebender Filmstar bei heißen Wasserspielen erwischt.“, lautete die Überschrift. Damit konnte ich ja wohl kaum gemeint sein. Ich wollte schon weiterscrollen, als mir das Bild zur Überschrift in die Augen stach. „Oh Simmer.“ Ich ließ mich aufs Bett fallen. Ein paar Erinnerungsfetzen drängten sich hervor: Lee, wie er verkündete, er hätte etwas zu feiern, denn er hatte eine tragende Rolle in einer Filmproduktion ergattert.

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Eine lange Reihe von Glowing Goos. Engumschlungene Tänze, nachdem sich Xyn vom Acker gemacht hatte. Flare, die mich warnend ansah und dann mit Forest in ein Taxi stieg. Noch mehr Glowing Goos. Der Whirlpool…

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Mit dem Handy in der Hand saß ich erstarrt auf dem Bett. Ich nahm nichts um mich herum wahr, konnte nur auf das Bild sehen, das Lee und mich in ziemlich eindeutiger Pose im Whirlpool zeigte.

Meine Zimmertür öffnete sich. Vielleicht hatte es geklopft, vielleicht auch nicht. Da sich mein Besucher als Lee herausstellte, ging ich von letzterem aus.
„Hi Hottie.“ Er sah mich mit einem Raubtiergrinsen an. „Bewunderst du gerade unser Bild?“
Als er näher kam, sprang ich auf. Meine Erstarrung hatte sich gelöst und darunter kam siedendheißer Halford-Zorn hervor.
„WIE KONNTEST DU MIR DAS ANTUN?!“, schrie ich derartig laut, des in meinen Ohren schallte.

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Le zuckte ein wenig zusammen und sah mich überrascht an. „Was denn? Ist doch geile Publicity.“ Er musste über seinen eigenen Witz lachen. „Komm schon, Baby. Es hat Spaß gemacht und ich hab sogar schon zwei weitere Filmangebote bekommen.“ Er strahlte gerade zu. „Bestimmt klingelt dein Handy auch schon den ganzen Tag.“
Besagter Gegenstand flog nur wenige Zentimeter neben seinem Gesicht an die Wand und zerlegte sich in seine Einzelteile.
„DU WIDERLICHES SCHWEIN!!!“ Ich ballte die Fäuste so sehr, dass meine Fingernägel tief in die Haut schnitten. „Ich hätte mich niemals freiwillig in so eine Situation begeben.“
„Du hast zumindest nicht nein gesagt, Baby.“
„Aber nur, weil du ihr literweise Glowing Goo gegeben hast.“, mischte sich eine neue Stimme ein. Xyn. Er war aus seinem Zimmer gekommen und drängte sich nun an seinem Bruder vorbei in mein Zimmer. Mit hochgezogener Augenbraue sah er auf mein zerstörtes Handy.
„Mach dich nicht lächerlich, Xyn. Du weißt selbst, dass sie säuft wie ein Loch.“
„ICH SAUFE NICHT WIE EIN LO-…“ Xyn hielt mir die Hand vor den Mund. „Sei für den Moment still, Pinkie.“
Ich sah ihn verdutzt an, hielt aber den Mund.
„Selbst wenn sie ein kleines Problem mit ihrem Alkoholkonsum hat, rechtfertigt das wohl kaum, dass du sie ausnutzt.“, fuhr Xyn fort. Was denn? Er sprang zu Rettung herbei?!?

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„Ausnutzt? Komm schon, wir haben Spaß gehabt.“ Lee bewegte vielsagend die Hüften.
„Ich glaub ich muss kotzen.“, sagte ich durch Xyns Hand hindurch. Eilig zog der Keyboarder seine Hand fort. Ich musste mich nicht wirklich übergeben, aber Lee machte mich krank. Warum hatte ich nicht auf meinen Kopf gehört?! Ich wusste doch, dass Lee nur Ärger bedeuten würde. Aber mein Hirn war in Alkohol mariniert… In diesem Moment beschloss ich nie wieder auch nur einen Tropfen zu trinken. Klar, das hatte ich mir schon oft geschworen, meist nach einem Kater, aber sonst war ich ja auch nie mit Lee in der Kiste bzw. im Whirlpool gelandet. Bei dem Gedanken wurde mir dann doch richtig schlecht.
„Also ich hatte eine tolle Nacht und Pinkie hat nicht nein gesagt.“ Lee zuckte mit den Schultern, als wäre für ihn die Sache erledigt. Xyn machte „Hrmpf.“
„Ich hasse dich.“, sagte ich nur uns sah Lee zornig an. Außerdem hasste ich mich selbst für meine Zügellosigkeit.
„Dein Pech. Du weißt jetzt ja, was dir entgeht Baby.“ Lee stolzierte davon.
„Warum warst du nur so dämlich?“ Xyn schüttelte den Kopf. „Habt ihr wenigstens verhütet?“
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Beitrag  Akki Fr Jun 15, 2012 7:26 pm

Kapitel 5

„Und?“ Flare sprang von einem Bein aufs andere und ließ dabei den kleinen stiftartigen Gegenstand in meiner Hand nicht aus den Augen.
„Die drei Minuten sind noch nicht um.“, erwiderte ich leidenschaftslos.
Flare hatte mir meinen Ausrutscher zum Glück verziehen. Sie war sogar noch an diesem Tag vorbeigekommen, nachdem Xyn sie angerufen hatte. Seine Frage nach der Verhütung hatte mich vollkommen aus der Bahn geworfen und ich hatte mich in ein heulendes Häufchen Elend verwandelt. Flare war gekommen und hatte sich bemüht mich aufzubauen, während Xyn versuchte Lee zu erreichen, um die Antwort auf die V-Frage zubekommen.

Lee war offenbar nicht der Ansicht, dass er sich da drüber hätte Gedanken machen müssen. Deswegen standen Flare und ich ein paar Wochen später im Bad und warteten auf das Ergebnis des Schwangerschaftstestes.
„Grässliche Wartezeit.“, sagte Flare und streckte sich. Dann musterte sie ihr Spiegelbild.
Ich starrte auf den Teststreifen. Mir war zum Heulen zumute. Und das seit diesem blöden Abend. Mittels Flare und dieser Boulevardreporterin hatte ich das Gerücht gestreut, dass Lee mich so betrunken gemacht, dass ich nicht mehr Herrin meiner Sinne war und deswegen vollkommen unschuldig war. Die Boulevardreporterin hatte eine so rührende Story aufgemacht, vom armen naiven Mädchen vom Land, das ausgenutzt wurde, dass ich die Öffentlichkeit auf meiner Seite hatte und Lee der Buhmann war. Trotzdem erhielt er zusätzliche Rollenangebote und seitdem waren die Bandauftritte zum erliegen gekommen. Und ich war wirklich das, was die Reporterin beschrieben hatte: ein junges, dummes und naives Mädchen vom Lande.

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Meine Eltern hatten das Bild natürlich gesehen und waren außer sich. Also, eigentlich war nur Dad außer sich. Mom war von jeher der Meinung, dass ich meine eigenen Fehler machen musste. Trotzdem musste ich beiden schwören, nie wieder Alkohol zutrinken. Das tat ich gern, denn ich wollte mich von dem Zeug wirklich fernhalten. Von den möglichen Konsequenzen wusste meine Eltern allerdings noch nichts…

„Jetzt müssten die drei Minuten aber um sein.“, unterbrach Flare meine Gedanken. Ich sah auf die Uhr und nickte. Ich atmete tief ein und sah auf den Streifen. Wortlos reichte ich ihn an Flare weiter. Sie sah sich das Kästchen an, seufzte, griff nach der Anleitung, las nach und seufzte noch einmal. „Glückwunsch, Mama.“ Sie nahm mich in den Arm. „Das kriegen wir schon hin, Herzchen.“ Sie strich mir beruhigend über den Rücken.
Ich fühlte mich innerlich leer. Nicht gut oder schlecht, sondern einfach nur leer.
„Du sagst ja gar nichts.“ Flare schob mich auf Armeslänge von sich. „Alles ok?“
Ich sah sie nachdenklich an. „Ich weiß es nicht. Ich fühle … nichts.“
„Das ist bestimmt der Schock.“ Sie tätschelte meine Wange. „Wenn du willst…also ich kann recherchieren ob es hier entsprechende Ärzte gibt.“
Doch ich schüttelte den Kopf. „Nein. Das will ich nicht.“
Flare nickte bedrückt. „Wie du willst.“ Sie seufzte.
„Nein!“, sagte ich erneut, dieses Mal energischer. „Wenn ich eins von meiner Mutter gelernt habe, dann für seine Fehler gerade zu stehen. Außerdem …“, ich legte die Hände auf meinen noch flachen Bauch. „Außerdem kann das Würmchen da drin ja auch nix dazu. Wie könnte ich ihm oder ihr das Leben nehmen?“
Flare sah mich ernst an bevor sie nickte. „Gut.“ Dann grinste sie. „Wenigstens wird es ein bildhübsches Kind.“

Lee war nicht erfreut und legte mir nahe, das Kind wegmachen zu lassen. Ich warf mein neues Handy nach ihm. Das musste ich mir abgewöhnen. Wurde zu teuer.
Xyn kommentierte meine Schwangerschaft mit einem „Hrmpf“ und eröffnete mir und Forest, der sich immerhin zu einem gestotterten „G-g-g-glückwunsch.“ aufraffen konnte, dass er das Appartement verkaufen wollte. Lee wollte seinen Anteil am elterlichen Erbe – der Wohnung – um nach Simmywood überzusiedeln. Die Band würde sich auflösen und damit mein Traum. Das traf mich mehr als meine ungewollte Schwangerschaft.

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„Komm halt heim.“, schlug meine Mutter am Telefon vor. „Deinem Dad würde Ablenkung gut tun. Die Rente bekommt ihm nicht.“ Mit anderen Worten: Er nervt mich.
„Der reibt sich doch eh die Hände, weil ich gescheitert bin.“, maulte ich. Ich war eine unleidige Schwangere. Und außerdem extrem selbstmitleidig.
„Da hat er nichts zu sagen. Es ist dein Leben.“ An ihrem Ton hörte ich, dass sie überhaupt nicht verstand, wie es mir ging oder was ich fühlte. Ihre Unfähigkeit „richtig“ sozial zu interagieren hatte mich noch nie gestört und ich wusste, dass sie gerade ihr Bestes gab um eine gute Mutter abzugeben.
„Danke, dass du mich unterstützt, Mommy.“, sagte ich deswegen leise.
„Ich unterstütze dich nicht, ich lasse dich lediglich dein eigenes Leben leben.“, stellte sie rüde klar.
„Was auch immer. Ich such' mir eine Bahnverbindung und komm das sobald wie möglich.“ Ich wollte nur noch weg aus Bridgeport.

Nach dem Telefonat mit meiner Mutter verließ ich mein Zimmer. Forest hatte seine Sachen schon gepackt und war zu seiner Oma gezogen. Die alte Sima bräuchte ohnehin Unterstützung, hatte er gesagt. Er nahm die Auflösung unsere Band am besten hin – wenn man von Lee absah, für den es eh nur noch Simmywood gab. Nur Xyn und mir schien es an die Nieren zu gehen, dass die Sirtaki Brothers der Vergangenheit angehörten.

Im Wohnraum packte Xyn gerade Bücher in einen Karton.
„Ich geh wieder heim.“, eröffnete ich ihm.
„Hm.“
„Nur Hm? Kein Hrmpf?“

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Er sah auf und lächelte gezwungen. „Ich glaube das ist besser für dich. Und das Baby.“ Er sah vielsagend zu meiner Körpermitte – wo sich die Schwangerschaft noch nicht wirklich bemerkbar machte. Er hockte sich mit den Büchern in der Hand neben den Karton und bestückte ihn. Ich stellte mich neben ihn und gab ihm weitere Bücher aus dem Regal.
„Weißt du schon was du jetzt machst?“
„Hmrpf.“
Ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an und er grinste schelmisch. Wir arbeiteten schweigend weiter. Als der Karton voll war, holte Xyn einen neuen und wir tauschten die Plätze.
„Das ist das letzte Buch.“, sagte Xyn schließlich.
„Gut. Der Karton ist nämlich auch voll. Sollen wir sie schon mal nach unten tragen?“ Ich wusste, dass er seine Sachen im Keller lagerte, damit die Wohnung nicht voll stand.
„Du trägst gar nichts.“
Ich zuckte mit den Schultern. Dann eben nicht.
„Ich hab eine kleine Wohnung gemietet. Und deine Freundin Flare hat mit einen Job als Vocal Coach für so ein Popsternchen besorgt.“
„Das ist toll.“ Ich strahlte ihn an.
„Ich weiß nicht. Mal sehen.“
Ich ignorierte seine missmutige Laune. „Auf Flare ist wirklich Verlass. Uuuund.“ Ich machte eine dramtische Pause. „ich glaube, sie mag Forest ehrlich und nutzt ihn nicht aus.“
„Was anderes würde ich ihr auch nicht raten.“
Ich verdrehte sie Augen. „Warum bist du nur immer so ein Grummler?“
Xyn zuckte mit den Schultern und machte „hrmpf“.
„Wie du willst. Ich geh mir jetzt ein Zugticket besorgen.“, zickte ich und holte meine Tasche. Doch als ich das Appartement verlassen wollte, hielt mich Xyn auf.
„Warte Pinkie.“ Er kam zu mir und musterte seine Fußspitzen. „Ich bin eben kein überschwänglicher Sim und eher … pessimistisch.“ Dann gab er sich einen Ruck und sah mich an. „Schau, ich weiß wie mein Bruder ist und ich befürchtete von Anfang an, dass er dich flachlegen will. Und schon als du zu uns kamst, stand es um die Band nicht zum Besten. Ich ging davon aus, dass die Band daran zerbrechen würde: das Lee dich benutzt und du deswegen abhaust. Es ist schwer gute Musiker zu bekommen.“
„Und jetzt ist es eben so gekommen.“
„Nein. Du bist ja nicht abgehauen. Sondern mein Bruder.“ Xyn lachte bitter. „Du hast eindeutig mehr Mumm als er.“
„Oh Xyn.“ Mir stiegen – bestimmt hormonbedingt – die Tränen in die Augen und ich fiel ihm um den Arm. „Das ist ja so süß von dir.“
Xyn stand ganz still da und ließ meine stürmische Umarmung über sich ergehen. Schließlich ließ er sich dazu herab die Umarmung etwas hölzern zu erwidern.
„Versprich mir aber eins, Pinkie.“, sagte er in mein Haar. „Versuch es bitte mal mit dem Gesangsunterricht.“
Ich löste mich von ihm und schniefte. „Aber ich hab doch keinen Lehrer. Und man sagt, dass eine Schwangerschaft die Stimme verändern kann.“
„Du hast meine Nummer.“ Zwinkerte er etwa schelmisch? „Wenn du es nach der Geburt versuchen möchtest, ruf mich an.“ Das trug ihm eine weitere heftige Umarmung an.
„U-u-u-und ich dachte du magst mich nicht.“, schluchzte ich leise.
„Ich mag dich Pinkie.“ Er klopfte meinen Rücken und schob mich dann sanft von sich. „Und jetzt ab mit dir, damit du dein Ticket kaufen kannst.“
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