Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Riverdale

Seite 10 von 12 Zurück  1, 2, 3 ... 9, 10, 11, 12  Weiter

Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Fr Dez 14, 2012 11:17 am

Wie immer leistete Flora ihrem Verlobtem beim Frühstück Gesellschaft und wieder wurde Pablo vor Augen geführt, wie verschieden sie waren und welche Herausforderungen gerade der normale Alltag für sie bedeutete. Trotz der Zeit, die sie nun schon zusammen waren und unter einem Dach lebten, war es für ihn noch immer merkwürdig, dass nur er Nahrung zu sich nahm, während Flora untätig am Tisch saß. Anfangs hatte er sich gedrängt gefühlt, so schnell wie möglich zu essen, um Flora nicht zu lange am Tisch zu halten. Doch inzwischen hatte er gelernt, die Mahlzeiten trotzdem in Ruhe zu genießen, auch deshalb, weil seine Verlobte ihm immer wieder versichert hatte, dass sie ihm gerne Gesellschaft leistete. Aber auch Flora empfand gerade solche Unterschiedlichkeiten als Herausforderung in ihrer Beziehung, wobei für sie vor allem die langen Nächte belasteten, in denen Pablo schlafend im Bett lag und sie allein im Wohnzimmer saß.

Riverdale - Seite 11 Meyers12

Aber der Simo musste nun mal schlafen und auch wenn Flora das wusste, hatte sie nicht wirklich eine Vorstellung davon, was Schlaf war. Sie wusste zwar, dass sim im Schlaf weder etwas von seiner Umgebung wahrnahm noch ein Zeitgefühl besaß, doch sie hatte keine Ahnung wie sich das anfühlte. Es half ihr auch nicht, dass Pablo ihr davon erzählt hatte, dass Sims träumten. „Das ist ein bisschen wie ein Film, der im Kopf abläuft“, hatte der Simo erklärt, „aber oft auch ein Mix aus verschiedenen Filmen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben.“ Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck hatte sie ihn angesehen und gefragt: „Und wozu soll das gut sein?“ „Das hilft Dinge zu verarbeiten, die man tagsüber erlebt hat oder die in der Vergangenheit passiert sind.“ Wirklich verstanden hatte sie das nicht, Schlaf und seine natürlichen Begleitumstände blieben für sie ein Mysterium und nicht selten schlich sie des Nachts auf Zehenspitzen ins Schlafzimmer, um ihren Verlobten zu beobachten.

Riverdale - Seite 11 Meyers13

Wie entspannt er aussah. Und manchmal, dann lächelte er im Schlaf und Flora fragte sich, was er wohl gerade träumte. Er hatte zwar behauptet, dass er dann nur von ihr träumen würde, aber gleichzeitig zugeben müssen, dass er sich meist nicht an seine Träume erinnern konnte. Ungeachtet dessen gefiel ihr der Gedanke, dass er von ihr träumte und manchmal, wenn sie dieses Lächeln im Schlaf bei ihm beobachtete, dann schlüpfte sie aus ihrer Kleidung und kletterte für eine kurze Zeit zu ihm ins Bett. Nicht immer bemerkte er es, dann kuschelte sie sich einfach nur eng an ihn an und genoss für eine kurze Zeit seine Nähe. Aber wenn er es bemerkte, dann zog er sie in seine Arme, hielt sie fest umschlungen und in solchen Momenten fühlte sich Flora wunderbar geborgen. Ja, sie waren trotz ihrer Verschiedenheit glücklich und Pablo konnte die bevorstehende Hochzeit kaum noch erwarten.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Do Jan 10, 2013 1:22 pm

Flora freute sich auch sehr, war aber auch ein wenig beunruhigt. Sie war mit Corinna shoppen gewesen und hatte auch ein wunderschönes Brautkleid gefunden. Als sie dann aber einen Schleier aussuchen wollten und feststellen mussten, dass sich nicht ein einziger davon in ihren Blättern, die sie statt Haaren auf dem Kopf trug, befestigen ließ, war die Pflanzensima den Tränen nahe gewesen. In den Liebesfilmen, die sie gesehen hatte, trugen alle Bräute einen Schleier, er gehörte für sie einfach dazu. „Du wirst auch so eine wunderschöne Braut sein, Flora.“, hatte Corinna versucht sie zu trösten und letztendlich konnte die Pflanzensima nur hoffen, dass es so war.

Riverdale - Seite 11 Meyers14

Trotzdem stand sie am Hochzeitstag besorgt vor dem Spiegel. Ob Pablo sie wirklich ohne Schleier hübsch fand? Was, wenn er erwartete, dass sie einen trug? Kritisch musterte sie ihr Spiegelbild als es leise an der Tür klopfte und Corinna gleich darauf durch die Tür schlüpfte. „Bist du fertig, Flora? Die Gäste sind alle da.“ Sie musterte ihre Schwägerin von Kopf bis Fuß. „Du siehst so wunderschön aus.“, rief sie begeistert aus. Ein flüchtiges Lächeln erschien auf dem Gesicht der jungen Braut. Sie freute sie über Corinnas Worte, doch ein Rest von Besorgnis blieb. „Ob Pablo sehr enttäuscht ist, dass ich keinen Schleier trage?“ Corinna verdrehte Augen. „Sicher doch, er wird so enttäuscht sein, dass er glatt Nein sagt oder gleich ganz wegläuft!“, erwiderte sie voller Ironie, doch Ironie war etwas, was Flora häufig nicht verstand. Entsprechend entsetzt starrte sie ihre Schwägerin an, Tränen schossen ihr in die Augen und es hätte nicht viel gefehlt und sie hätte angefangen zu weinen.

Riverdale - Seite 11 Meyers15

„Ach, Flora, das war ironisch gemeint.“, erklärte Corinna und umarmte Flora tröstend, jedoch äußerst vorsichtig um das Kleid nicht zu zerknittern. „Pablo liebt dich, er heiratet dich doch nicht wegen eines Schleiers.“ Die junge Braut, die sich fast schon verlassen am Hochzeitsbogen hatte stehen sehen, stieß einen erleichterten Seufzer aus. Gleichzeitig fragte sie sich, warum sim nicht einfach sagen konnte, was sim meinte, dann würde sim auch viel besser verstehen, was ein anderer sagte! „Also, wenn du soweit bist…“, wurde sie von ihrer Schwägerin aus ihren Gedanken gerissen, „.. dann gebe ich Bescheid, dass die Musik anfangen kann zu spielen.“ Floras Herz, das schon den ganzen Morgen fruchtbar klopfte, begann noch um einiges schneller zu schlagen und die Pflanzensima atmete einmal tief durch bevor sie bestätigend nickte.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Do Jan 10, 2013 1:24 pm

Kurze Zeit später trat Flora auf die Veranda. Der Holzboden knarrte leicht unter ihren Schritten während sie auf die kleine Treppe zuging, die hinunter in den Garten führten. Vorsichtig – um sich nicht in dem langen Kleid zu verheddern und womöglich zu stürzen – schritt sie Stufe für Stufe hinunter. Unten angekommen blieb sie einen Augenblick lang stehen, atmete noch einmal tief durch, nur um dann umso entschlossener um die Hausecke herum und auf den blumengeschmückten Hochzeitsbogen zuzugehen. Als ihr Blick auf den wartenden Pablo fiel, erschien ein strahlendes Lächeln auf ihrem bisher ernsten Gesicht. Gut sah er aus in seinem eleganten Anzug, sie konnte gar nicht aufhören ihn anzusehen und so nahm sie gar nicht wahr, wie die Gäste, die sie auf ihrem Weg zu ihrem zukünftigen Ehesimo passierte, aufstanden und sie bewundernd musterten.

Riverdale - Seite 11 Meyers16

Auch Pablo starrte Flora fasziniert an. Hatte es jemals eine hübschere Braut gegeben? Sicher nicht, dessen war sich der Simo, der jetzt nach Floras Hand griff um ihr dabei behilflich zu sein, ihren Platz unter dem Bogen einzunehmen. Einen kurzen Augenblick lang sahen sie sich stumm an, dann riskierte Flora einen scheuen Blick zu ihren Gästen, die in der Hauptsache aus Corinnas Familie und einigen Arbeitskollegen des Bräutigams bestanden. Mit leisem Erschrecken erkannte Flora, dass ausnahmslos jeder zu ihnen herübersah. So sehr sie sich auf diesen Tag gefreut hatte, so ungewohnt war es im Blickpunkt des Interesses zu stehen und schnell wandte sie sich wieder Pablo zu, der sich nun leise räusperte um sein Ehegelübde abzulegen. Anfangs klang seine Stimme noch etwas leise, doch mit jedem Wort, das er sagte, wurde sie lauter und kräftiger. „Flora, ich will mein Leben mit dir teilen und mit dir alt werden. Ich will meinen Weg gemeinsam mit dir gehen und dich für immer lieben, denn du bist mein Glück, meine Liebe und mein Leben.“

Riverdale - Seite 11 Meyers17

Dann griff er behutsam nach ihrer Hand. „Mit diesem Ring…“, sprach er weiter und schob ihr das Schmuckstück auf den Finger, „…nehme ich dich zu meiner Ehesima bis das der Tod uns scheidet.“ Andächtig und ohne ihren Blick von ihm zu wenden, hatte Flora seinen Worten gelauscht. Sie wusste, dass Pablo sie liebte, aber es in dieser Form als Ehegelübde zu hören, war für die Pflanzensima, die so oft Ablehnung erfahren hatte, nahezu unfassbar und so ergreifend, dass ihr die Tränen kamen. Entsprechend zittrig klang ihre Stimme als sie nun ihrerseits ihr Eheversprechen gab: „Pablo, ich will mein Leben mit dir teilen und gemeinsam mit dir alt werden. Ich will von dir lernen, so wie du von mir lernst. Ich will mit dir lachen und mit dir weinen. Ich will dich lieben, dich achten und dich ehren an allen Tagen unseres Lebens, denn du bist mein Sinn, mein Streben und mein Sein.“ Ihre Stimme versagte jetzt fast völlig und sie musste erst einmal tief Luft holen, bevor sie seine Hand nehmen und erklären konnte: „Mit diesem Ring nehme ich dich zu meinem Ehesimo bis das der Tod uns scheidet.“

Riverdale - Seite 11 Meyers18

Die Gäste, selbst die Kinder, hatten stumm, fast atemlos die feierliche Zeremonie verfolgt, nur vereinzelt war ein leiser Seufzer oder ein verhaltenes Schluchzen zu hören. Wirklich niemand blieb von diesem besonderem Moment, in dem sich Pablo und Flora das Ja-Wort gaben, unberührt und erst als sich die Lippen des Brautpaares zu einem innigen Kuss fanden, wich der Zauber des Augenblicks einer unbändigen Freude, die sich in einem begeisterten Applaus Bahn brach.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Do Jan 10, 2013 1:27 pm

Bald war das Brautpaar von seinen Gästen umringt und jeder wollte gratulieren. Flora, die sich durch die ganze Aufmerksamkeit noch immer etwas unwohl fühlte, brachte kein Wort heraus. Stumm schüttelte sie die vielen Hände und nickte dankbar zu den Glückwünschen. Dabei wanderte ihr Blick immer wieder zu Pablo. Jetzt waren sie verheiratet! Für immer verbunden! Das Glück, das Flora empfand war deutlich an ihrem Gesicht abzulesen und Clyde, fühlte sich berufen etwas vorwitzig und auffordernd auszurufen: „Küssen! Ihr sollt euch küssen!“ Sofort fielen andere in den Ruf ein und Pablo legte seinen Arm um Flora. „Euer Wunsch ist mir Befehl.“, grinste er und schon spürte die Pflanzensima seine Lippen auf ihrem Mund. Sie liebte es ihn zu küssen, aber normalerweise hatten sie dabei keine Zuschauer und so war sie fast ein wenig erleichtert als Corinna nach dem Tablett mit dem vorbereiteten Sekt griff und es herumreichte bis jeder mit einem Glas versorgt war.

Riverdale - Seite 11 Meyers19

Ein Arbeitskollege von Pablo ergriff die Gelegenheit beim Schopf und sprach den ersten Toast auf das Brautpaar aus. Auch Flora hielt ein Glas in der Hand, doch es enthielt nur Wasser. Das war Corinnas Idee gewesen, damit sie wenigstens mit anstoßen konnte und geschickt hatte ihre Schwägerin ihr das richtige Glas zugespielt. Dem einen Trinkspruch folgte noch einer und noch einer bis schließlich der Bräutigam das Wort ergriff und eine kurze Rede hielt, an deren Ende er das Buffet für eröffnet erklärte. Jubel klang auf und die offensichtlich hungrigen Gäste stürzten sich geradezu auf die Leckereien, die im Garten aufgebaut waren. Bald saß sim essend und fröhlich plaudernd an der großen Tafel. Flora aß natürlich nicht, aber sie plauderte eifrig mit. Einige Zeit später war auch der hungrigste Sim gesättigt und Pablo erhob sich von seinem Platz. Mit einem Lächeln griff er nach Floras Hand, half ihr beim Aufstehen und zog sie dann behutsam zur Tanzfläche.

Riverdale - Seite 11 Meyers20

Die Pflanzensima wusste, was jetzt kam: sie mussten den Tanz eröffnen, doch wirklich begeistert war sie nicht davon. Sie hatte zwar mit Pablo die Schritte ein wenig geübt, doch sie war meilenweit davon entfernt eine geübte Tänzerin zu sein und das Wissen, dass alle Augen ihren Tanz beobachten würden, machte sie nervös. Ihr Ehesimo, der ihre Unsicherheit spürte, zog sie kurz an sich und flüsterte leise: „Keine Angst, Flo, zusammen schaffen wir das.“ Sie nickte zaghaft lächelnd und langsam begann sich Pablo mit ihr zur Musik zu drehen. Es klappte ganz gut, was dazu führte, dass Floras Unsicherheit allmählich verschwand bis sie schließlich die Augen schloss und sich ganz Pablos Führung und der Musik hingab. Sie vergaß fast, wo sie sich befanden und hätte ewig so weitertanzen können, doch plötzlich ließ Pablo sie los. Verwirrt sah sie in an. „Du musst jetzt jemand anderes auf die Tanzfläche holen.“, erinnerte er sie mit liebevoller Stimme. Wieder nickte sie stumm und suchend sah sie sich um. Ihr Blick fiel auf Clyde, der fast direkt hinter ihr stand und mit einem leichten Lächeln winkte sie ihn zu sich. Währenddessen hatte Pablo sich Corinna geholt und nach einigen weiteren Tanzminuten holte sich jeder der vier einen neuen Tanzpartner, sodass bald fast alle Gäste das Tanzbein schwangen.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Do Jan 10, 2013 1:30 pm

Die Erwachsenen hatten viel Spaß, es wurde gelacht, getanzt und sich zwischendurch am Buffet gestärkt. Jessica dagegen wurde das bald langweilig und auf der Suche nach einer Beschäftigung schlenderte sie durch den Garten. Dabei kam sie auch an dem Tischchen vorbei, auf dem der Sekt stand. Neugierig musterte sie die bauchige Flasche. Wie das wohl schmeckte? Das Mädchen hatte keine Ahnung, aber es musste gut schmecken, denn die Flasche war bereits fast leer und es war auch nicht die erste, von der die Erwachsenen ausgetrunken hatten. Eigentlich wusste Jessie, dass Alkohol nichts für Kinder war, zudem hatte ihre Mutter ihnen vor der Hochzeit nochmal eingeschärft sich davon fernzuhalten hatten und meistens gehorchte sie ihrer Mutter, aber dieses Mal schien das Verbot es nur noch verlockender zu machen. Noch ein schneller Blick über die Schulter und schon streckte Jessica die Hand nach der Flasche aus. Doch bevor sie sie auch nur mit den Fingerspitzen berühren konnte, erklang eine gleichermaßen erschrockene wie mahnende Stimme: „Nicht, Jessie!“ Das Mädchen, das bei den Worten furchtbar zusammengezuckt war, schielte ängstlich in die Richtung aus der die Stimme kam. „Aaron!“, schimpfte sie als sie ihren Bruder erkannte, „musst du mich so erschrecken!“

Riverdale - Seite 11 Meyers21

„Besser ich als Mum oder Clyde.“, befand Aaron ungerührt und zog seine Schwester vorsichtshalber von dem Tischchen weg. „Ist dir auch so langweilig wie mir?“, fragte er leicht genervt und seufzend nickte Jessica. Nachdenklich musterte sie den Garten. „Wenn die Stühle da nicht ständen, könnten wir eine Wasserbombenschlacht machen. Oder wir gehen vors Haus, da ist auch Platz.“, überlegte sie und wollte von ihrem Bruder wissen, ob er Wasserbomben mithatte. „Nein.“, schüttelte Aaron betrübt den Kopf, „Mum hat mich vor der Trauung regelrecht gefilzt und mir alle abgenommen.“ „So ein Mist!“, schimpfte Jessie. „Was ist Mist?“, erklang Corinnas fragende Stimme und als ihre Tochter erschrocken zusammenzuckte, zog sie argwöhnisch die Augenbraue hoch. Die Geschwister, die natürlich nicht sagen wollten, worüber sie gerade gesprochen hatten, antworteten nicht, sondern sahen sich nur stumm an Erst als Corinnas Blick misstrauischen zwischen Aaron und Jessica hin und her wanderte, gestand der Junge zögernd: „Uns ist langweilig.“ Jessie quittierte seine Aussage prompt mit einem Stoß in die Rippen. Nicht dass Aaron noch auf die Idee kam, ihrer Mutter zu erzählen, dass sie den Sekt hatte probieren wollen, doch ihr Bruder verstand den nonverbalen Hinweis nicht, stattdessen beschwerte er sich lautstark: „Hey! Was soll das?“ Er rieb sich die schmerzende Stelle und murmelte leise: „Blöde Kuh!“ „Hirni!“, konterte Jessie und Corinna schüttelte missbilligend den Kopf. „Wollt ihr euch tatsächlich an so einem besonderen Tag zanken?“ Aaron schüttelte betreten den Kopf, doch Jessie maulte vor sich hin: „Gibt ja sonst nix interessantes hier.“ Sie hatte leise gesprochen, aber nicht leise genug für die Ohren ihrer Mutter. „Das habe ich gehört, Fräulein!“ Trotz ihrer mahnenden Worte, strich die Sima ihrer Tochter über den Kopf. „Aber ich versteh euch schon. Für Kinder ist es wirklich nicht sehr interessant. Soll ich Tante Flora fragen, ob ihr ein wenig fernsehen dürft?“ Einen Moment schauten die beiden Kinder ihre Mutter ungläubig an, dann fingen sie an zu jubeln. „Au ja, Mum. Fernsehen wäre so cool.“ „Okay, dann kommt mal mit“, forderte Corinna und machte sich auf den Weg zu ihrer Schwägerin.

Riverdale - Seite 11 Meyers22

Fünf Minuten später war alles geklärt und die Sima stand mit den beiden Kindern im Wohnzimmer. „Okay, dann setzt euch aufs Sofa.“, forderte sie, „aber bitte gesittet. Die Füße bleiben auf dem Boden und es wird auch nicht getobt!“ Dann entspann sich eine kurze, aber umso heftigere Diskussion, was sie denn gucken könnten. Aaron wollte einen Actionfilm schauen, für den er eindeutig noch zu jung war, und Jessie eine etwas kitschige Mädchenserie, bei deren Name ihr Bruder nur genervt mit den Augen rollte. Es brauchte Corinnas ganzes mütterliches Geschick bis sich die beiden Kinder schließlich doch auf einen Film einigen konnten. Nun konnte die Sima zur Hochzeitsgesellschaft zurückkehren, was sie auch tat, aber nicht ohne ihre Sprösslinge noch einmal zu ermahnen: „Wenn ihr hier Unfug treibt oder auf eine verbotene Sendung schaltet, sitzt ihr gleich draußen auf einem Stuhl bis die Feier zu Ende ist! Und zwar weit voneinander entfernt! Habt ihr das verstanden?“ „Ja, Mum!“, kam es einhellig, aber mit einem leicht genervten Unterton, zurück, den Corinna geflissentlich überhörte. Das gehörte nun mal zum Muttersein dazu, dass die Kinder ab und an von ihr genervt waren und es tat ihrer gegenseitigen Liebe keinen Abbruch.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Di Jan 29, 2013 2:23 pm

Mit Einsetzen der Dämmerung verabschiedeten sich die Gäste. Auch Corinna und Clyde wollten sich mit den Kindern auf den Heimweg machen, doch vorher half die dunkelhaarige Sima dem jungen Paar noch die Reste vom Buffet abzuräumen und in den Kühlschrank zu stellen. „Morgen Nachmittag kommen wir dann und helfen euch den Garten in Ordnung zu bringen.“, erklärte Corinna schließlich mit einem Unterton, der zu verstehen geben sollte, dass sie keinen Widerspruch dulden würde. „Ähm – Corinna, Liebling“, mischte sich ihr Ehesimo ein, „meinst du nicht, dass du morgen vielleicht stören könntest? Die beiden haben doch gerade erst geheiratet.“ Clyde grinste breit und zwinkerte Flora und Pablo verschwörerisch zu, was letzteren dazu animierte, seinen Arm um Flora zu legen und seinem Schwager zuzustimmen. „Genau, Corinna. Wir sind nämlich in den Flitterwochen.“, tönte er und drückte seiner Ehesima einen leidenschaftlichen Kuss auf.

Riverdale - Seite 11 Meyers23

Corinna, die nur hatte helfen wollen, errötete leicht und erklärte deutlich kleinlauter: „Natürlich nur wenn es euch Recht ist.“ Sie stand etwas betreten da und Flora, die sich von ihrem stürmischen Ehesimo gelöst hatte, trat auf sie zu. „Das ist lieb von dir.“, bemerkte sie versöhnlich während sie ihre Schwägerin tröstend umarmte. Dann sah sie kurz zu Pablo und gestand: „Aber vielleicht ist morgen wirklich nicht so gut.“ Sie hatte fast flüsternd gesprochen, doch die beiden Simos hatten sie trotzdem verstanden und fingen leise an zu lachen, sodass Flora vor Verlegenheit ganz rot wurde. Schnell nahm sie die Hände hoch und versteckte ihr Gesicht darin. Sie sah nicht, wie Clyde seine Ehesima an die Hand nahm und hinter sich her zur Tür zog, aber sie konnte ihn förmlich grinsen hören, als er eine Gute Nacht wünschte und nach einer kurzen Pause hinterhersetzte: „… und schlaft gut.“ Das Wort ‚schlaft‘ betonte er so deutlich, sodass Flora noch roter wurde. Ihr Gesicht musste nun in etwa die Färbung einer Tomate angenommen haben, also behielt sie die Hände lieber oben und murmelte ein schüchternes: „Gute Nacht.“, durch ihre Finger. Erst als die Tür hinter Clyde und Corinna ins Schloss fiel, nahm sie die Hände wieder herunter. „Da hab ich mich wohl blamiert, was?“, fragte sie mit einem leisen Seufzer während sie sich zu Pablo umdrehte.

Riverdale - Seite 11 Meyers24

Der schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Überhaupt nicht. Im Gegenteil, das war total süß.“ „Süß?“, echote Flora konsterniert, „Findet Clyde das etwa auch?“ Das kam so entsetzt aus ihrem Mund, dass Pablo Mühe hatte nicht laut loszulachen. „Klar fand Clyde das auch süß, sonst hätte er wohl nicht gelacht.“, bestätigte er, wobei seine Mundwinkel, trotz seines Bemühens nicht zu lachen, verräterisch zuckten. „Du verulkst mich!“, stellte die Pflanzensima fest und spürte, wie ihr ungewollt Tränen in die Augen stiegen. Sanft zog Pablo sie in seine Arme, küsste sie zärtlich und erklärte: „Nein, ich verulke dich nicht. Ganz bestimmt nicht. Im Gegenteil, deine Kommentare sind einfach herzerfrischend, weil sie ganz ehrlich sagen, was dir durch dein hübsches Köpfchen geht. Außerdem gibt es wohl nichts Schöneres für einen frischgebackenen Ehesimo als die Aussage, dass seine Braut mit ihm allein sein möchte.“ Auch wenn Pablo sie liebevoll anlächelte, so ganz glücklich war Flora nicht über seine Worte. Sie wusste, dass sie auf andere oft naiv wirkte und es wohl auch war, aber so wollte sie nicht sein. Sie wollte so sein, wie sie glaubte, dass andere Simas waren: jeder Situation gewachsen und nie um eine passende Antwort verlegen.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Di Jan 29, 2013 2:25 pm

Noch immer leicht unglücklich wegen ihres vermeintlichen Fauxpas stand die Pflanzensima vor Pablo und wagte gar nicht ihn anzugucken. Erst als er sanft ihre Wange streichelte, hob sie ihren Kopf. „Flora, es gibt keinen Grund sich zu schämen oder verlegen zu sein. Es ist doch ganz normal, wenn ein jungverheiratetes Paar allein sein will und meinst du nicht, dass Clyde und Corinna das wissen?“ Flora nickte leicht widerstrebend, schmiegte aber dennoch ihr Gesicht in Pablos liebkosende Hand. Nur am Rande registrierte sie, wie er sie bewundernd von Kopf bis Fuß musterte. „Du siehst unglaublich schön in dem Kleid aus.“, erklärte er schließlich mit heiserer Stimme, nahm ihre Hand und zwang sie sanft, sich einmal um sich selbst zu drehen. Flora lächelte geschmeichelt und doch unsicher. „Aber ich konnte keinen Schleier tragen“, gestand sie traurig, „wegen der doofen Blätter auf meinem Kopf.“ Sofort legte ihr Pablo einen Finger auf den Mund. „Schsch.“, machte er und schüttelte leicht missbilligend den Kopf. „Die sind nicht doof, die gehören zu dir, so wie dein Name und deine grüne Haut und ich liebe das alles, weil ich dich liebe.“ Behutsam begann er mit einem Finger die Rankenzeichnung auf ihrer Haut nachzufahren. Die sanfte Berührung erzeugte eine angenehme Gänsehaut bei der Sima und sie seufzte leise auf. "Ich liebe dich auch.“, erwiderte sie und schlang ihre Arme um Pablos Hals.

Riverdale - Seite 11 Meyers25

Sie wollte ihn küssen, doch bevor sie dazu kam, fühlte sie sich plötzlich hochgehoben und ein erschrockener Laut entfuhr ihr. „Was machst du?“, wollte sie mit vor Schreck geweiteten Augen wissen als Pablo Richtung Hauseingang ging. „Ich erfülle eine Tradition.“, erklärte er während er versuchte die Tür zu öffnen, was mit der Last auf seinem Armen nicht ganz einfach war. Nur mit Mühe gelang es ihm den Knauf zu drehen, die Tür mit dem Fuß aufzustoßen und auf die Veranda zu treten, aber es klappte schließlich doch. Die junge Braut hatte nicht gleich verstanden, welche Tradition Pablo meinte, doch als er leise fragte: „Bereit?“, fiel der Groschen. Sie nickte und ließ sich freudestrahlend von ihrem Ehesimo bis ins Schlafzimmer tragen. „Puh!“, meinte Pablo gespielt stöhnend als er sie vorsichtig aufs Bett gleiten ließ. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend ist, seine Braut über die Schwelle zu tragen.“ Flora, die anhand seines verschmitzten Gesichtsausdrucks erkannte, dass er scherzte, kicherte und ließ ihren Blick über seine Gestalt wandern. „Vielleicht hättest du vor der Hochzeit etwas Krafttraining machen sollen.“, antwortete sie und prustete laut los, als Pablo sie entrüstet ansah. „Sehe ich etwa wie ein Schwächling aus?“

Riverdale - Seite 11 Meyers26

Flora antwortete nicht, sondern grinste ihn nur vielsagend an, woraufhin sich der Simo einfach aufs Bett warf und die Sima halb unter sich begrub. „Hör auf zu grinsen“, forderte er, „sonst…“ Er sprach nicht weiter, sondern sah sie nur aus belustigt funkelnden Augen an. „Sonst was?“, erkundigte sich Flora neugierig. Pablo legte sein Gesicht in nachdenkliche Falten: „Keine Ahnung.“, erwiderte er schulterzuckend und gestand: „Ich kann nicht klar denken, wenn ich eine so schöne Sima in den Armen halte, die dazu noch meine frischangetraute Ehesima ist.“ Seine Stimme klang jetzt gar nicht mehr belustigt, sondern liebevoll und verlangend und sein Blick hielt den von Flora fest. „Dann sollte ich wohl besser das Zimmer verlassen, wenn ich dich so durcheinanderbringe.“, schlug die Sima mit einem schelmischen Augenzwinkern vor. „Abgelehnt!“, war Pablos einziger Kommentar dazu und als Flora noch etwas sagen wollte, verschloss er ihren Mund einfach mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Di Jan 29, 2013 2:28 pm

Die Flitter“wochen“ des Paares bestanden lediglich aus wenigen Tagen, da Pablo, angesichts seiner noch recht kurzen Zeit in der Anwaltskanzlei, nur einen geringen Urlaubsanspruch hatte. Trotzdem verlebte das Paar eine intensive ungetrübte Zeit zu zweit und auch als Pablo wieder zur Arbeit musste, schufen sie sich Zeiträume, in denen sie nur für einander da waren. Einer davon war immer nachmittags, wenn Pablo von der Arbeit kam. Dann saß Flora schon wartend auf der Bank vorm Haus, der Simo setzte sich dazu und sie erzählten sich gegenseitig, was sie am Tag erlebt hatten. Pablos Ausführungen mussten allerdings wegen des Anwaltsgeheimnisses recht allgemein bleiben, nichtsdestotrotz hörte Flora ihm gespannt zu. Sie fand seinen Beruf sehr interessant und einmal mehr bedauerte sie es, dass sie keine Möglichkeit gehabt hatte, eine Schule zu besuchen oder eine Ausbildung zu machen. Ihr Wissen beschränkte sich in der Hauptsache auf die Pflege von Pflanzen und das erschien ihr angesichts Pablos wichtiger Tätigkeit als ziemlich unbedeutend.

Riverdale - Seite 11 Meyers27

„Red doch keinen Unsinn.“, wies Pablo sie ernst, aber liebevoll zurecht, als sie diese Gedanken laut äußerte. „Es kann nun mal nicht jeder Anwalt oder Arzt oder ähnliches sein. Außerdem essen die Leute dein sorgsam gezogenes Obst und Gemüse sehr gern, nicht nur weil es gut schmeckt, sondern auch weil es frei von jeglichen Spritzmitteln ist. Du tust also etwas Gutes für ihre Gesundheit und außerdem liebst du die Gartenarbeit doch, oder?“ Das konnte die junge Sima nur bejahen, sie liebte es im Freien zu sein und die Aufzucht der Welpen machte ihr ebenfalls viel Freude. Nach kleinen Startschwierigkeiten fand sie inzwischen auch Käufer für die Tiere. Vereinzelt gab es zwar Leute, die nicht von ihr, einer Pflanzensima, kaufen wollten, aber das waren wirklich Ausnahmen. Dafür waren die, die Hunde von ihr gekauft hatten, sehr zufrieden und durch Mundpropaganda stieg Floras Ansehen als Züchterin und es wurde zunehmend einfacher die weiteren Welpen zu verkaufen. Doch nicht jeder, der Interesse an einem Kauf äußerte, wollte wirklich einen Hund erwerben, manche waren mehr darauf aus, einen Pflanzensims in natura zu sehen. Natürlich ärgerte Flora das, schließlich war sie kein Ausstellungsstück, trotzdem zwang sie sich zur Freundlichkeit. Ihr guter Ruf als Züchterin war alles was sie hatte, würde sie den verlieren, wäre sie nicht in der Lage finanziell zu überleben, da der Verkauf von Obst und Gemüse lange nicht so einträglich war wie der von reinrassigen Mops-Welpen. Dabei spielte es auch keine Rolle, dass Pablo als Anwalt gutes Geld mit nach Hause brachte. Flora wollte auf eigenen Füßen stehen, so wie andere, normale Simas auch.

Riverdale - Seite 11 Meyers28

Die Welpen bedeuteten natürlich viel Arbeit, aber nicht nur die, auch die beiden erwachsenen Tiere, Tessa und Leo, waren trotz ihrer guten Erziehung nicht immer pflegeleicht. Tessa beispielsweise versuchte mit jedem streunenden Tier Freundschaft zu schließen und machte dabei keinen Unterschied zwischen Artgenossen, Katzen oder Stinktieren. Letztere waren davon weniger angetan, sodass die Versuche der Hündin zwangsläufig damit endeten, dass das Stinktier seinen buschigen Schwanz aufstellte und Tessa mit einem wütenden Fauchen besprühte. So auch wieder eines Nachts als Flora, aufgeschreckt durch aufgeregtes Gebell, nach draußen lief. Schon von der Tür aus konnte sie sehen, wie Tessa neugierig ein Stinktier beschnüffelte und es auffordernd mit der Schnauze stupste, was so viel hieß wie: Komm, spiel mit mir. Leo, der Rüde, lief aufgeregt bellend um die beiden herum, das und Tessas freundlich gemeinten Annäherungsversuche ängstigte den nächtlichen Besucher und ließen ihn – getreu dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung – wütend fauchen. „Tessa, aus!“, rief Flora schon von weitem, aber es war zu spät, denn im selben Augenblick hatte sich das Stinktier umgedreht und Tessa bekam eine volle Ladung des übelriechenden Sekrets ab. Jaulend sprang sie zurück und wischte mit der Vorderpfote über ihre empfindliche Nase um den strengen Geruch zu verscheuchen. Natürlich vergeblich. „Tessa, du dummer Hund.“, tadelte Flora kopfschüttelnd, fasste nach dem Halsband und zog die Hündin mit sanfter Gewalt von dem Stinktier weg und zur Veranda, wo die alte Holzwanne stand. Jetzt half nur eines um den strengen Geruch zu vertreiben: ein ausgiebiges Bad.

Riverdale - Seite 11 Meyers29

„Ruhig, Tessa, gleich hast du es geschafft.“, sprach Flora leise auf die winselnde Hündin ein, die langsam ungeduldig wurde, da sie bereits ein zweites Bad über sich ergehen lassen musste. Mit einem Blick, der geradezu steinerweichend war, guckte der Mops sein Frauchen an. „Sorry, Süße, aber wer nicht lernt, dass Stinktiere keine Spielgefährten sind, muss da durch.“, grummelte Flora ärgerlich. Es wurmte sie, dass die sonst so folgsame Tessa nicht mal aus der schlechten Erfahrung lernte, die sie im Übrigen ja nicht zum ersten Mal gemacht hatte. Und von einem Stinktier besprüht zu werden war eindeutig eine schlechte Erfahrung, vor allem für einen Hund, dessen Nase um ein vielfaches empfindlicher war als die von Sims. „So, das sollte reichen.“, entschied Flora und Tessa, die am Klang der Stimme sofort erkannte, dass sie nun fertig gebadet war, sprang mit einem Satz aus der Wanne, um sich dann ausgiebig die Nässe aus dem Fell zu schütteln. Auch Flora bekam einen Gutteil davon ab. „Tessa!“, schimpfte sie und trat schnell drei Schritte zurück. Dann musste sie grinsen, es sah zu drollig aus, wie Tessa, sichtlich erleichtert dem endlos erscheinenden Bad entronnen zu sein, sich schüttelte, während Leo um sie herumsprang und seine Gefährtin begrüßte als sei sie nicht nur in der Badewanne, sondern lang verschollen gewesen. Immer noch grinsend griff Flora nach einem alten Handtuch und begann das Fell der Hündin so gut es ging trockenzureiben. „So, ab mit dir in deine Hütte!“, befahl sie schließlich, „Und halt dich von Stinktieren fern, verstanden?“ Tessa, die sich das trockenrubbeln gnädig gefallen lassen hatte, sah die Sima mit einem treuherzigen Blick an und augenblicklich verschwand Floras Verärgerung. Die Hündin meinte es ja nicht böse, sie war trotz ihres nicht mehr ganz jungen Alters ziemlich verspielt, nur die Wahl ihrer Spielkameraden ließ manchmal zu wünschen übrig.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Fr Feb 15, 2013 8:20 am

Nachdem Tessa, der Anweisung ihres Frauchens gehorchend, in ihrer Hundehütte verschwunden war, putzte Flora die Holzwanne und beseitigte die Pfützen auf der Veranda. Anschließend kehrte sie ins Wohnzimmer zurück und ließ sich in den Sessel fallen, in dem sie schon vor Tessas Intermezzo mit dem Stinktier gesessen hatte. Ein schneller Blick zur Uhr sagte ihr, dass sie noch einige Stunden vor sich hatte, bevor es hell wurde. Sie seufzte auf und griff nach dem Buch, in dem sie zuvor schon gelesen hatte und vertiefte sich erneut darin. Erst als der Morgen dämmerte, erhob sie sich und reckte ihre steifgewordenen Glieder. Die leise Unruhe, die in ihr aufstieg, ignorierte sie. Es war nicht das erste Mal, dass sie davon heimgesucht wurde und sie wusste, dass sie auch wieder verschwinden würde. Sie begann im Wohnzimmer etwas Ordnung zu machen, was in der Hauptsache darin bestand, ihr Buch zurück ins Regal zu räumen und kurz zu lüften. Dann setzte sie Kaffee für Pablos Frühstück auf und lief anschließend aus der Küchentür auf die Veranda und weiter in den Garten. Einen Augenblick lang blieb sie stehen, atmete tief die kühle Morgenluft ein und blinzelte in die Sonnenstrahlen, die nun endgültig die Dunkelheit verscheuchten. Gerne hätte sie den Moment noch länger ausgekostet, doch das Gefühl der inneren Unruhe nahm zu und sie entschied, dass es besser war sich abzulenken und so lief sie weiter zum Schuppen.

Riverdale - Seite 11 Meyers10

Die Welpen zu versorgen, stand immer als erstes auf ihrer tägliche To-Do-Liste und an diesem Morgen half ihr diese Arbeit die Unruhe, die immer mehr von ihr Besitz ergriff, in den Hintergrund zu drängen. Als sie dann aber Pablo beim Frühstück Gesellschaft leisten wollte, gelang ihr das kaum noch und nervös sprang sie bereits nach wenigen Augenblicken wieder auf. Irritiert verfolgte der Simo von seinem Platz aus, wie sie unruhig hin und her lief. „Was ist mit dir?“, wollte er wissen. „Nichts. Gar nichts.“, beeilte sich Flora zu versichern und ließ sich wieder auf ihren Stuhl fallen, doch keine Minute später schoss sie erneut hoch. „Entschuldige, ich kann heute einfach nicht stillsitzen.“ Pablo nickte langsam. „Das sehe ich.“, erwiderte er mit gerunzelter Stirn. Ihr merkwürdiges Verhalten verwirrte ihn und besorgt wiederholte er seine Frage: „Was ist denn mit dir?“ Anscheinend hatte Flora ihn gar nicht gehört, denn sie lief unentwegt hin und her. Also erhob sich Pablo von seinem Stuhl, ging zu ihr und blieb vor ihr stehen. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Die Pflanzensima wollte dankend ablehnen, doch im nächsten Moment warf sie sich buchstäblich in seine Arme. „Halt mich fest, bitte!“, stieß sie hervor. Ganz automatisch gehorchte Pablo, indem er seine Arme um Flora legte und sie an sich drückte.

Riverdale - Seite 11 Meyers11

Er konnte spüren, wie sich die Sima an ihm festklammerte, was ihn nur noch mehr beunruhigte. „Flo, nun sag doch endlich, was mit dir ist!“, forderte er mit einem flehenden Unterton in der Stimme, doch er bekam keine vernünftige Antwort, stattdessen murmelte die Sima nur irgendetwas vor sich hin, das wie ‚nicht schütteln‘ klang. Pablo, der sich keinen Reim darauf machen konnte, versuchte zum Telefon zu kommen um einen Arzt zu rufen. Flora musste krank sein, das war die einzige Erklärung, die ihm angesichts ihres merkwürdigen Verhaltens einfiel. „Pflanzensim. Vermehren. Schütteln.“, stieß Flora erklärend hervor und endlich fing er an zu begreifen. Überrascht blieb er stehen und sah sie mit großen Augen an. „Du meinst, du könntest jetzt sofort ein Pflanzenkind bekommen?“ Flora nickte nur, weil sie noch immer damit beschäftigt war, dem Drang sich schütteln zu müssen, zu widerstehen. Sie sah nicht, wie Pablo erst überlegend die Stirn runzelte bevor sich ein freudiges Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. „Ein Pflanzenkind wäre doch schön.“ Die Worte drangen nur verzögert in Floras Bewusstsein und als sie deren Bedeutung erfasste, war sie versucht den Kopf zu schütteln, aber die Angst, dass bereits aus dieser, nur auf einem einzigen Körperteil beschränkten Bewegung, ein Ableger entstehen könnte, ließ sie den Impuls schon im Ansatz unterdrücken. „Nein!“, rief sie abwehrend und etwas lauter als beabsichtigt. Sie wollte kein Pflanzenkind. Es war schlimm genug, dass sie als pflanzliches Wesen ein Außenseiter war und immer einer sein würde, einem - ihrem - Kind würde sie das ganz sicher nicht zumuten. Glücklicherweise verschwand der Drang des sich Schütteln-Müssens nun endlich und die Pflanzensima löste sich von Pablo. Mit einem erleichterten Seufzer ließ sie sich auf das Sofa fallen. „Entschuldige.“, stammelte sie verlegen, weil sie diesen Anfall, wie sie es für sich nannte, nicht vor ihm hatte verbergen können. „Es gibt nichts, wofür du dich zu entschuldigen hättest.“, reagierte Pablo mit einer abwinkenden Handbewegung, sein Blick ruhte noch immer leicht besorgt, aber auch nachdenklich auf der Pflanzensima. „Hast du das gerade zum ersten Mal gehabt?“, wollte er schließlich wissen. Zögernd verneinte Flora. „Aber bisher habe ich dem Drang ohne größere Probleme oder mit ein bisschen Ablenkung widerstehen können.“ Ein unsicheres Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Warum hast du noch nie was davon erzählt?“ „Weil ich kein Pflanzenbaby will.“, erklärte sie stockend und seinem Blick ausweichend, sodass Pablo den Eindruck gewann, dass sie Angst hatte, wie er darauf reagieren würde.

Riverdale - Seite 11 Meyers12

Er wollte antworten, doch die Hupe seiner Fahrgemeinschaft schnitt ihm das Wort ab. Hilflos wechselte sein Blick zwischen der Tür und Flora hin und her, dann ging er einige Schritte Richtung Eingang, blieb aber gleich wieder stehen. Er konnte doch jetzt unmöglich zur Arbeit fahren und so beschloss er das weitere Hupen einfach zu ignorieren. Erleichtert registrierte er kurz darauf, wie das Auto, das er durch die Scheibe der Haustür sehen konnte, davonfuhr. Mit einem leichten Lächeln wandte er sich wieder seiner Ehesima zu, die noch immer auf dem Sofa saß und irgendwie gedankenverloren wirkte. „Ich würde mich über ein Pflanzenbaby freuen.“, gestand Pablo und riss Flora damit aus ihren Gedanken. Sie drehte den Kopf und sah ihn ungläubig an. „Aber du wärest nicht mal mit ihm verwandt. Es hätte nur eine Mutter, keinen Vater.“, erläuterte sie und verbesserte nach kurzem Zögern: „keinen biologischen Vater.“ „Na und? Du wärest seine Mutter und es sähe aus wie du. Das wären schon zwei Gründe es zu lieben. Und ich wäre sicher der beste nicht-biologische Vater, den es je gegeben hat.“ Pablos Lächeln, das schon eher ein Grinsen war, verbreiterte sich und Flora starrte ihn entsetzt an. „Willst du denn kein richtiges Baby? Eines, von dem du der Vater bist?“ „Doch natürlich, aber ich hätte auch nichts gegen ein Pflanzenkind. Wir können ja beides haben.“
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Fr Feb 15, 2013 8:25 am

„Wir können ja beides haben“, der Satz hallte wie ein Echo in Floras Kopf nach. Mit einem Satz sprang sie vom Sofa und fixierte Pablo mit schreckgeweiteten Augen. Er schien das völlig ernst zu meinen, trotz seines Grinsens, dass sie einen Moment lang hatte hoffen lassen, dass er sie auf den Arm nahm. Sie öffnete den Mund, wollte etwas sagen, weil ihr jedoch die Worte fehlten, schloss sie ihn gleich wieder. Ein Pflanzenkind! Er wollte tatsächlich ein Pflanzenkind! Nein, niemals! Ohne dass es ihr wirklich bewusst war, schüttelte sie den Kopf. Niemals würde sie sich auf diese Weise fortpflanzen! Sie konnte doch nicht zulassen, dass es diesem Kind genauso erging wie ihr, dass es ausgegrenzt und abgelehnt wurde! Und selbst wenn das nicht passieren würde, blieb ihm doch jegliche, auch die elementarste Schulbildung verwehrt. Was, wenn es nicht so viel Freude an der Arbeit mit Pflanzen haben würde, wie sie selbst? Was, wenn es einen Berufswunsch entwickeln würde, der sich mit den Grundbedürfnissen eines Pflanzensim nicht vereinbaren ließ? Nein, niemals würde Flora ein Kind unter solchen Bedingungen in die Welt setzen. Sie straffte ihre Schultern und erklärte mit lauter werdender Stimme: „Nein, Pablo, ich werde kein Pflanzenbaby bekommen. Jetzt nicht und auch in Zukunft nicht!“ Das Grinsen auf Pablos Gesicht verschwand und machte Verwunderung Platz, wobei sich der Simo nicht ganz sicher war, was ihn mehr verwunderte: die Tatsache, dass seine Ehesima kein Pflanzenkind wollte oder die Vehemenz mit der sie das äußerte. Eins war allerdings nicht zu übersehen: es war ihr sehr ernst mit ihrer Aussage und obwohl der Simo sicher nicht vorhatte, sie zu irgendetwas zu zwingen, was sie nicht wollte, interessierten ihn doch die Gründe, die sie für ihren Entschluss hatte.

Riverdale - Seite 11 Meyers13

Er machte einige schnelle Schritte bis er vor ihr stand und ihre Hände nehmen konnte. „Aber warum denn nicht? Wir hätten es doch viel einfacher als dein Vater, weil wir erheblich mehr über Pflanzensim wissen. Wir würden so ein Pflanzenmädchen liebevoll großziehen…“, er machte eine Pause und ergänzte nachdenklich: „… oder einen Jungen, wenn es denn männliche Pflanzenableger gibt.“ „Ja, die gibt es.“, erwiderte Flora ganz automatisch, dann schüttelte sie erneut den Kopf. „Gerade weil ich genau weiß, wie es ist ein Pflanzensim zu sein, will ich kein Pflanzenbaby. Falls du es vergessen hast, Pflanzenbabys altern nicht wie andere Kinder, sie kommen als Kleinkinder auf die Welt und sind dann gleich Erwachsene. Sie haben keine Zeit die vielen Dinge zu lernen, die normale Simkinder lernen.“ „Okay, das ist sicherlich eine Herausforderung“, musste Pablo zugeben, „aber du hast doch auch vieles gelernt. Du kannst lesen und schreiben, hast dir sogar mit der Hundezucht eine eigene Existenz aufgebaut und findest dich überhaupt gut zurecht.“ Flora lachte bitter auf. Ihre Hände lösten sich aus Pablos und sie wich einen Schritt zurück. „Tue ich das?“, fragte sie, nur um sich selbst die Antwort zu geben. „Gut, das Lesen klappt mittlerweile ganz gut, das Schreiben dafür mehr schlecht als recht. Auch Rechnen kann ich nur wenig, bin kaum über Plus und Minus hinausgekommen, von anderen Dingen wie Geschichte, Sprache oder Naturwissenschaften ganz zu schweigen. Vieles, was bereits für normale Kinder selbstverständlich ist, ist mir ein Rätsel. Computer beispielsweise. Und selbst so simple Sachen wie Wasserbomben kenne ich nur durch meine Neffen. Glaubst du, ich habe vergessen, wie Aaron und Robin lachen mussten, als ich in meiner Unwissenheit gefragt hab, ob die gefährlich sind? Und das ist noch ein harmloses Beispiel. Es gibt so vieles, dass ich nicht weiß und vermutlich nie lernen werde und das nur, weil ich ein Pflanzensim bin!“ Die Sima, die sich richtig in Rage geredet hatte, hielt inne und holte schwer atmend Luft, dann fuhr sie leise fort: „Manchmal denke ich, es wäre besser gewesen, wenn ich nicht als Pflanzensim auf die Welt gekommen wäre.“

Riverdale - Seite 11 Meyers14

Pablo hatte ihr schweigend und mit zunehmender Bestürzung zugehört. Er wusste, dass sie manchmal darunter litt, anders zu sein, aber dass sie es als so furchtbar empfand, machte ihn sprachlos und betroffen. Kurz sah er zu Boden, dann wieder zu Flora. „Findest du es wirklich so schrecklich ein Pflanzensim zu sein?“ Die Sima zögerte mit einer Antwort, wollte erst nicken, schüttelte dann aber doch den Kopf: „Nein, eigentlich nicht. Aber ich finde es schrecklich, dass ich immer und überall die Einzige bin, nicht nur vom Aussehen, auch in dem, was ich weiß oder besser gesagt, nicht weiß. Außerdem ist es furchtbar, wenn Sims kommen und mich begaffen als sei ich eine Kuh mit zwei Köpfen oder wenn sie Angst vor mir haben und davonlaufen. Und ich kann es nicht ausstehen, wie die Leute auf mich herabschauen, weil sie als normale Sims geboren wurden und ich nicht.“ Sie hätte noch weitere Dinge aufzählen können, z.B. dass ihr Bruder sie nur deshalb gehasst hatte, weil sie ein Pflanzensim war, doch sie verstummte, kämpfte mit den Tränen, die mit der Erinnerung an die vielen verletzenden Situationen, die sie erlebt hatte, in ihr hochstiegen und in ihren Augen brannten.

Riverdale - Seite 11 Meyers16

Schnell drehte sie sich weg, weil sie nicht ausgerechnet vor Pablo, der immer lieb zu ihr gewesen war, weinen wollte. Einen Moment lang verfluchte sie sich, dass es ihr nicht gelungen war, ihren Schmerz vor ihm zu verbergen, doch als er sie behutsam zwang, sich zu ihm umzudrehen und er sie einfach in die Arme nahm, ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Pablo sagte nichts, sondern hielt sie nur fest umschlungen. Instinktiv spürte er, dass es für die Sima wichtig war, endlich all den Kummer, den sie wegen des ablehnenden Verhaltens mancher Sims empfunden hatte, herauszulassen. Erst als ihr Weinen nachließ, sagte Pablo leise: „Es tut mir sehr, sehr leid, dass du so viel schmerzhaftes erlebt hast. Und wenn ich könnte, würde ich das alles ungeschehen machen, aber das kann ich nicht. Doch ich liebe dich und ich bin immer für dich da und wenn dir jemand wehtut, dann sag es mir, dann kriegt er es mit mir zu tun und wenn es nötig ist, prügele ich den Respekt, den er vor dir haben sollte, buchstäblich in ihn hinein.“ Das klang sehr grimmig und Flora musste schmunzeln, weil die Vorstellung ihr lieber Pablo würde sich prügeln, einfach unvorstellbar war, trotzdem verfehlten seine Worte ihre Wirkung nicht. Überdeutlich war die Liebe herauszuhören, die er für sie empfand und wenn ihr das auch nicht die schmerzhaften Erinnerungen nahm, so war es doch wie Balsam, der sich wohltuend auf ihre seelischen Wunden legte. Sie hob den Kopf und sah Pablo aus tränenverschleiertem Blick an. „Verstehst du jetzt, warum ich kein Pflanzenbaby will?“, fragte sie bang und konnte einen erleichterten Seufzer nicht unterdrücken als Pablo nickte. „Natürlich, wie könnte ich das nicht verstehen.“ Er unterbrach sich kurz, zögerte weiterzusprechen, tat es aber doch; „Solltest du – eines Tages – deine Meinung ändern, dann will ich, dass du weißt, dass ich mich jederzeit über ein Baby, das aussieht wie du, freuen würde. Okay?“ Flora nickte verstehend und öffnete den Mund, um ihm zu sagen, dass das nie passieren würde, doch er legte schnell einen Finger auf ihren Mund: „Sag niemals nie.“, bat er leise, „Wer weiß, vielleicht siehst du das eines Tages doch anders und dann will ich nicht, dass dich selbst gesetzte Grenzen daran hindern, neu zu entscheiden.“ Obwohl Flora überzeugt war, dass das niemals der Fall sein würde, nickte sie. Was schadete es, ihm diese Bitte zu erfüllen, wenn ihr Entschluss doch feststand.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Do Feb 21, 2013 4:30 pm

An diesem Morgen kam Pablo zu spät zur Arbeit, was ihn aber nicht besonders störte. Zwar liebte er seine Arbeit, aber Flora liebte er noch viel mehr, da konnte er einen Rüffel seines Chefs locker wegstecken. Glücklicherweise hatte er an dem Tag keinen Gerichtstermin, sonst hätte er wohl oder übel doch fahren müssen oder einen Tadel wegen Missachtung des Gerichts riskiert, was sich höchstwahrscheinlich negativ auf seine Karriere ausgewirkt hätte. Etwas, dass Pablo jetzt, wo er endlich nicht mehr nur Recherchen für seine erfahreneren Kollegen machen musste, nicht sehr gefallen hätte. Für eigene Fälle verantwortlich zu sein, egal wie unbedeutend sie erschienen, war wesentlich interessanter und trug nicht unwesentlich dazu bei, Erfahrungen zu sammeln und sich einen Namen als Anwalt zu machen. Sein Ehrgeiz und sein Pflichtbewusstsein sorgten zudem dafür, dass er immer mal auch abends zuhause am PC saß, Anträge aufsetzte oder auch Rechnungen für seine Mandanten schrieb.

Riverdale - Seite 11 Meyers17

„Ah, hier bist du.“ Flora betrat die kleine Mansarde, stellte sich hinter Pablo und warf einen neugierigen Blick auf den Computerbildschirm, auf dem ein engbeschriebenes Schriftstück zu sehen war. „Flo!“, schreckte der Simo, der tief in seine Arbeit versunken war, hoch. Er lehnte sich zurück und den Kopf in den Nacken, damit er Flora ansehen konnte. „Ich musste noch was für morgen für die Verhandlung vorbereiten.“, erklärte er, „aber jetzt bin ich fertig.“ Mit einigen schnellen Mausklicks speicherte er das Dokument und drehte sich dann zu seiner Ehesima um. „Was gibt’s denn, Flo?“ „Eigentlich nichts“, gestand die Pflanzensima ein, „mir ist nur langweilig.“ Pablo nickte verstehend, erhob sich und zog sie in seine Arme. „Hast du nichts mehr zu lesen?“ Stumm schüttelte sie den Kopf und zog eine Grimasse. „Außer, wenn ich bei den Büchern im Regal wieder von vorne anfange.“ Sie sah an Pablo vorbei zum PC. „Sieht kompliziert aus.“ Der Simo folgte ihrem Blick. „Der PC?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, so schwierig ist das gar nicht. Soll ich dir den Umgang damit erklären? Dann kannst du mal was anderes machen als lesen oder in die Glotze gucken.“ „Ich soll lernen mit dem Ungetüm klarzukommen?“, fragte Flora fast entsetzt. „Klar, warum nicht. Du hast selbst gesagt, dass sich bereits Kinder damit auskennen, dann kannst du das allemal.“

Riverdale - Seite 11 Meyers18

Die Pflanzensima schaute ihren Ehesimo zweifelnd an. „Nun guck nicht wie ein verschrecktes Huhn.“, meinte der Simo grinsend als er ihren Gesichtsausdruck sah, dann wurde sein Blick weich. „Du bist doch nicht dumm, du lernst das ganz sicher.“ Zögernd nickte die Sima bevor sie ihren Blick hob und durch das Zimmer schweifen ließ. „Aber hier ist keine Pflanzenlampe, also kann ich hier gar nicht lange sitzen.“, stellte sie fest. „Na und? Dann kaufen wir eben welche und lassen die hier anbringen“, erklärte Pablo, „das ist doch nun gar kein Problem.“ „Mhm.“, war Floras ganzer Kommentar dazu. Offensichtlich behagte ihr der Gedanke, sich mit dem PC auseinanderzusetzen nicht besonders. „Oder du suchst dir ein Hobby.“, machte Pablo einen anderen Vorschlag. „Ein Hobby?“ „Ja, ein Hobby.“, nickte er und begann aufzuzählen: „Malen, Töpfern, Schach spielen. Da gibt es so viele Möglichkeiten.“ „Und woher weiß ich, ob mir das Spaß macht?“ „In dem du es ganz einfach ausprobierst.“, lachte Pablo und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Nasenspitze.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Do Feb 21, 2013 4:36 pm

Flora dachte tatsächlich darüber nach, sich ein Hobby zu suchen, doch die vielfältigen Möglichkeiten erleichterten ihr die Auswahl nicht gerade, sodass sie die Entscheidung ob sie nun lieber nähen, töpfern oder malen wollte, vorerst vertagte. „Glaubst du denn, dass du in einigen Tagen oder Wochen besser weißt, was dir Spaß machen würde?“, schüttelte Pablo verständnislos den Kopf über ihre Unentschlossenheit, „Probier doch einfach was aus und wenn es dir nicht gefällt, suchst du dir etwas anderes.“ „Nein, nein, es eilt ja nicht. Ich kann ja lesen. Oder fernsehen.“ Dabei machte sie ein Gesicht als ob sie in eine Zitrone gebissen hätte, was Pablo zum Lachen brachte. „Oh, Flo, du bist mir eine. Aber wenn du dich lieber langweilst als etwas Neues auszuprobieren, werde ich dich nicht daran hindern.“ Er küsste sie liebevoll, um seinen Worten die Schärfe zu nehmen, dann sah er sie mit einem bittenden Blick an. „Kommst du noch ein bisschen mit ins Bett? Kuscheln und so?“ Dann grinste er und meinte augenzwinkernd: „Das ist bestimmt weniger langweilig als ein Buch zum x-ten Mal zu lesen.“ Flora rollte kurz genervt mit den Augen, tat ansonsten aber so als hätte sie seinen letzten Kommentar gar nicht gehört. „Kuscheln klingt gut.“, erwiderte sie stattdessen und ließ sich bereitwillig zum Schlafzimmer ziehen.

Riverdale - Seite 11 Meyers19

Etwas später, nachdem Pablo eingeschlafen war, kletterte Flora leise aus dem Bett, zog sich wieder an und ging ins Wohnzimmer. Sie wollte zum Regal und sich eines der Bücher nehmen, als sie ein plötzliches Unwohlsein überkam. Sogar das Zimmer begann sich vor ihren Augen zu drehen und vorsichtig tastete sie nach dem Sofa und ließ sich darauf fallen. „Ich war bestimmt zu lange im dunklen Schlafzimmer und brauche nur etwas Licht.“, sagte sie sich, doch auch unter der Pflanzenlampe wurde es nicht besser, sodass sie schließlich auch die Beine hochnahm und sich hinlegte. Ruhig und mit geschlossenen Augen lag sie da und hoffte inständig, dass der Raum endlich aufhörte, sich wie ein Kreisel zu drehen. Nach einiger Zeit wurde es tatsächlich besser, doch jedes Mal, wenn sie aufstehen wollte, überfiel sie wieder der Schwindel, sodass sie einfach liegenblieb. Dort lag sie auch noch, als Pablo in der Nacht aufstand, weil er zur Toilette musste. Verwundert, weil er sie nicht wie sonst im Sessel sitzend sehen konnte, ging er weiter in den Raum und als sein Blick auf die auf dem Sofa liegende Sima fiel, grinste er und meinte: „Ist das deine neue Methode dich zu langweilen?“ „Was?“, schreckte die Pflanzensima hoch. Pablo wollte seine Frage wiederholen, doch Floras blasses Gesicht, ließen ihn die Worte herunterschlucken.

Riverdale - Seite 11 Meyers20

Stattdessen stand er mit einem großem Schritt vor ihr und wollte besorgt wissen: „Alles in Ordnung? Du siehst so blass aus.“ Langsam und äußerst vorsichtig setzte sich seine Ehesima ganz auf und zuckte etwas hilflos mit den Schultern. „Ich weiß nicht, mir ist irgendwie nicht wohl“, erklärte sie mit matter Stimme, „und das Zimmer dreht sich dauernd um mich.“ Sofort drückte Pablo sie zurück aufs Sofa. „Dann bleib lieber liegen.“ Sanft streichelte er ihre Wange. „Du wirst doch wohl nicht krank werden?“ Wieder hob Flora hilflos die Schultern. „Keine Ahnung, ich war noch nie krank.“ „Noch nie?“, war Pablo verwundert und warf einen prüfenden Blick zur Pflanzenlampe. Vielleicht war das Ding ja defekt, doch gleißendes Licht traf ihn und geblendet schloss er die Augen. Okay, die Lampe war in Ordnung, aber was war dann mit Flora? „Hast du Halsweh? Oder Kopfschmerzen?“ Flora verneinte. „Mir ist nur flau im Magen und schwindelig.“ Prüfend legte Pablo seine Hand auf Floras Stirn. „Fieber hast du auch nicht.“ Ratlos sah er sie an, er hatte wirklich keine Idee, was ihr fehlen könnte. „Hast du genug Wasser zu dir genommen?“ „Ja, und genug Licht hatte ich auch.“ Sie seufzte kurz. „Ich weiß auch nicht.“ Dann setzte sie ein zuversichtliches Lächeln auf. „Morgen früh ist bestimmt alles wieder gut.“ Pablo sah sie mit einem zweifelnden Blick und noch immer voller Sorge an. „Bestimmt.“, meinte er trotzdem zustimmend, um Flora nicht weiter zu beunruhigen. „Also, dann geh wieder ins Bett, du musst schlafen.“, forderte die Sima, doch Pablo weigerte sich. „Ich geh doch nicht seelenruhig schlafen, wenn es dir nicht gut geht.“, wehrte er ab. Stattdessen holte er sich eine Decke und machte es sich, so gut es ging, im Sessel bequem. So war er bei Flora und konnte ihr jederzeit zur Hilfe eilen.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Do Feb 21, 2013 4:42 pm

Am nächsten Morgen ging es Flora wirklich besser und Pablo fuhr auf ihr Bestreben schließlich doch zur Arbeit, nicht ohne jedoch mindestens alle zwei Stunden zuhause anzurufen und sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. „Es geht mir gut, Pablo“, versuchte die Pflanzensima ihren Ehesimo zu beruhigen, doch so ganz stimmte es nicht. In unregelmäßigen Abständen überfiel sie wieder dieses Unwohlsein und auch ihr Wasser- und Lichtbedarf stieg in den nächsten Tagen an, wovon sie Pablo aber nichts sagte. Trotzdem bemerkte er natürlich, dass sie viel öfter als sonst Wasser trank oder sich unter die Dusche stellte. „Vielleicht sollten wir doch lieber einen Arzt aufsuchen.“, schlug er vor. „Kennst du denn einen, der sich mit Pflanzensims auskennt?“ Die Frage musste Pablo verneinen. „Was sollen wir dann bei einem?“ Darauf wusste er keine Antwort, aber in seiner Sorge rief er heimlich Corinna an und bat sie tagsüber mal nach Flora zu sehen, was diese auch sofort versprach.

Riverdale - Seite 11 Meyers22

„Pablo hat dich angerufen“, begrüßte Flora seufzend ihre Schwägerin als sie wie versprochen vor der Tür stand. „Ja, hat er.“, gab Corinna zu. „Aber erstmal: Guten Morgen, Flora.“ Errötend trat die Pflanzensima zur Seite damit Corinna das Haus betreten konnte. „Oh, verzeih“, entschuldigte sie sich und erwiderte den Gruß. „Magst du einen Kaffee?“ „Nein, danke“, schüttelte ihr Gast ablehnend den Kopf, „und du solltest dich wieder hinsetzen oder besser legen.“ Mit den Worten schob sie Flora zum Sofa und zwang sie, darauf Platz zu nehmen. Sie wollte sich in den Sessel setzen, doch die Pflanzensima, die entgegen Corinnas Aufforderung sitzen geblieben war, zog sie neben sich. „Es geht mir gut.“, erwiderte sie leicht ungehalten. Ein zweifelnder Blick traf sie und sie gab widerstrebend zu: „Na gut, nicht so gut wie sonst.“ „Das ist nicht zu übersehen.“, antwortete die dunkelhaarige Sima und musterte ihre Schwägerin erneut. „Mh – eine Erkältung scheint es ja nicht zu sein.“, murmelte sie überlegend, dann nach einigen Minuten angestrengten Nachdenkens erhellte sich plötzlich ihr Gesicht. „Dir ist flau im Magen und dir ist schwindelig?“, fragte sie, sich vergewissernd, dass sie Pablo bei seinem Anruf richtig verstanden hatte. Seufzend nickte Flora. „Und ich brauche auch mehr Licht und Wasser als sonst, aber so schlimm ist das nicht.“ „Ist es auch nicht, wenn ich mit meiner Vermutung Recht habe“, bestätigte Corinna grinsend, legte ihre Hand auf den Arm ihrer Schwägerin und erklärte triumphierend: „Ich glaube, du bist schwanger!“
„Was!?“, rief Flora überrascht aus. „Du bist wahrscheinlich schwanger.“, wiederholte Corinna und drückte sie überschwänglich. „Pablo wird Augen machen.“ Ja, das würde er sicher, wenn ihre Vermutung stimmte, aber so ganz überzeugt war die Pflanzensima nicht. „Wieso denkst du das?“ „Übelkeit, oder ein flaues Gefühl, wie du es beschreibst und Schwindel sind typische Anzeichen einer Schwangerschaft.“, erklärte Corinna und sah ihre Schwägerin dann spitzbübisch an: „Und ich geh mal davon aus, dass ihr als junges Paar Dinge tut, die eine Schwangerschaft überhaupt erst möglich machen.“ Corinna drückte sich absichtlich etwas wage aus, um Flora nicht zu sehr in Verlegenheit zu bringen, doch die Pflanzensima war bereits bei den ersten Andeutungen rot angelaufen. „Äh … ja …“, stotterte sie hilflos, sodass Corinna leise anfing zu lachen. „Okay, eine Schwangerschaft wäre also durchaus möglich. Das ist doch toll, oder?“

Riverdale - Seite 11 Meyers23

Flora, die noch immer versuchte zu begreifen, was das bedeutete, nickte nur stumm. Sollte sie wirklich schwanger sein und ein Baby bekommen? Ein richtiges Baby? Sie hörte nur mit halbem Ohr, wie Corinna ihr einen Gynäkologen empfahl. „Einen was?“ „Einen Gynäkologen.“, wiederholte die dunkelhaarige Sima und fuhr erklärend fort: „Das ist ein Arzt, der sich unter anderem auf Schwangerschaft und Geburt spezialisiert hat.“ Ein verwirrter Blick traf sie. „Wozu soll das gut sein? Der hat bestimmt auch keine Ahnung von Pflanzensims.“ „Das mag schon sein, aber er hat Ahnung von Schwangerschaften und hat sicher Möglichkeiten festzustellen, ob du wirklich ein Kind erwartest. Und alles Weitere wird sich finden.“ „Okay.“, war Flora einverstanden, wenn auch nicht wirklich überzeugt. Fast achtlos legte sie den Zettel, auf den Corinna Name, Adresse und Telefonnummer des Mediziners notiert hatte, beiseite, doch ihre Schwägerin bestand darauf, dass sie sofort einen Termin machte. Seufzend kam Flora der Aufforderung nach, legte anschließend den Hörer auf und meinte etwas genervt: „Bist du nun zufrieden?“ Corinna, die ihren gereizten Tonfall absichtlich überhörte, erhob sich und nickte. „Voll und ganz, liebe Flora.“ Dann legte sie den Kopf schief und sah ihre Schwägerin grinsend an. „Wer hätte das gedacht, unsere Flora bekommt ein Baby!“ „Naja“, wiegelte die Pflanzensima ab, „ganz sicher ist es ja noch nicht.“ „Oh, aber so gut wie“, entgegnete Corinna, „schließlich bin ich als vierfache Mutter nicht ganz unerfahren, was Schwangerschaften angeht.“ Sie lachte kurz auf, wurde aber gleich wieder ernst. „Du solltest Pablo von dem Verdacht erzählen, er macht sich wirklich Sorgen um dich.“ Flora nickte. „Ich weiß, ich werde es ihm gleich heute Nachmittag sagen, wenn er von der Arbeit kommt.“ „Prima.“, freute sich Corinna und erhob sich. „Dann kann ich ja jetzt wieder gehen, bevor Colin das arme Kindermädchen völlig in den Wahnsinn treibt.“ Sie lachte wieder und meinte mit einem Augenzwinkern: „Aber wie es ist ein lebhaftes Kleinkind im Haus zu haben, werdet ihr ja bald am eigenen Leib erfahren. Also Auf Wiedersehen, Flora und ruf an, wenn du beim Arzt warst.“ Die Pflanzensima, die ihre Schwägerin zur Tür begleitete, versprach es und zufrieden machte sich Corinna auf den Heimweg.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Do Feb 28, 2013 2:29 pm

Als Pablo nachmittags von der Arbeit kam, saß Flora wie gewohnt schon wartend auf der Bank vor dem Haus. Doch anders als sonst, sah sie ihm nicht entgegen, sondern sie hatte den Blick abgewandt und wirkte ziemlich abwesend. Der Simo, der nicht wissen konnte, dass sich Floras Gedanken um eine mögliche Schwangerschaft drehten, blieb einen kurzen Augenblick stehen und sah besorgt zu seiner Ehesima, dann trat er näher und setzte sich neben sie. „Hallo, Flo.“, begrüßte er sie liebevoll und mit gesenkter Stimme, weil er sie nicht erschrecken wollte. „Hallo Pablo“, erwiderte die Pflanzensima, wandte sich ihm zu, begrüßte ihn mit einem zärtlichen Kuss und hopste anschließend auf seinen Schoß.

Riverdale - Seite 11 Meyers24

Einen Augenblick lang sah sie ihn verliebt an, dann veränderte sich ihr Gesichtsausdruck, er wurde ernst und mit gespielt strenger Stimme meinte sie: „Eigentlich müsste ich dir böse sein, mir so einfach Corinna auf den Hals zu schicken.“ Sie schüttelte missbilligend den Kopf und Pablo wollte sich schon verteidigen, doch als er sah, wie sie sich anstrengen musste nicht zu grinsen, fing er an zu schmunzeln. „So schlimm kann es ja nicht gewesen sein, wenn du krampfhast versuchst dir das Lachen zu verkneifen.“ „War es auch nicht.“, räumte Flora ein und gab es auf, ihr Grinsen zu verbergen. „Ich mag Corinna ja, aber du solltest dir nicht so viele Sorgen machen.“ „Oh, doch“, widersprach Pablo mit ernster Stimme, „ich liebe dich und ich will, dass es dir gut geht.“ „Ja, ich weiß, das ist ja auch ganz lieb von dir, aber womöglich machst du dir ganz umsonst Gedanken.“ „Was?“ Der Simo runzelte verwirrt die Stirn. Flora sah ihn einen Moment lang an und sagte dann leise: „Corinna meint, dass das Anzeichen einer Schwangerschaft sind.“ „Also bist du doch kran…“, begann der Simo zu erwidern, doch als er wirklich begriff, was Flora gerade gesagt hatte, verstummte er und sah sie aus großen Augen an. „Du bist schwanger?“, wiederholte er fragend. „Vielleicht. Wahrscheinlich. Also Corinna ist sich ziemlich sicher.“ Ihr Ehesimo nickte verstehend, brachte aber kein Wort heraus, sondern starrte Flora nur unverwandt an. Die Pflanzensima kicherte leise, streichelte seine Wange und meinte neckend: „Also dich so sprachlos zu erleben, ist schon was Besonderes. Anwälte sind doch sonst nie um eine Antwort verlegen, habe ich mir sagen lassen.“ „Vor Gericht erfahren Anwälte aber auch nicht, dass sie Vater werden.“, entgegnete der Simo, der seine Sprache endlich wiedergefunden hatte, mit einem schiefen Grinsen.

Riverdale - Seite 11 Meyers25

Ein lauter Jubelruf entschlüpfte seiner Kehle und im nächsten Augenblick drückte er Flora so fest, dass ihr die Luft wegblieb. „Ein Baby! Wir bekommen ein Baby!“, rief er strahlend aus und ließ Flora, die nach Luft schnappte, erschrocken los. „Oh, verzeih, das wollte ich nicht.“ Ganz vorsichtig legte er wieder seine Arme um sie und sah sie besorgt an. „Alles okay.“, beruhigte die Sima ihn und musterte ihn nachdenklich. „Aber du hast schon verstanden, dass es noch nicht sicher ist, dass ich ein Baby bekomme?“, fragte sie vorsichtig nach. „Ja, ja, hab ich.“, versicherte Pablo und sprang von der Bank, wobei er Flora, die noch immer auf seinem Schoß saß, kurz mit hochhob um sie dann sanft abzusetzen. „Komm, wir fahren in die Stadt und besorgen einen Schwangerschaftstest.“, rief er voller Euphorie, sodass seine Ehesima lachen musste. „Nicht nötig, Pablo, ich hab schon einen Termin bei einem Gyn… Gyno…, bei so einem Arzt für Simas.“ „Oh.“, machte der Simo und es klang fast enttäuscht, dann nickte er lächelnd, „Das ist sicher besser als ein Test aus der Apotheke. Wer weiß, ob der bei Pflanzensimas überhaupt funktioniert.“ Das war ein berechtigter Einwand, trotzdem fiel es vor allem Pablo schwer, den Arzttermin abzuwarten. Einerseits würde er eine Schwangerschaft gerne aus berufenem Mund bestätigt haben, andererseits machte er sich noch immer Sorgen um Flora. Was, wenn sie doch nicht schwanger war?
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Do Feb 28, 2013 2:32 pm

Auch Flora ging mit gemischten Gefühlen zu dem Arzt, den Corinna ihr empfohlen hatte, wenn auch aus anderen Gründen. Sie fürchtete sich davor, wieder angestarrt zu werden und das auch nicht zu unrecht. Doch schlussendlich erwies sich der Arzt, nachdem er seine erste Überraschung über seine seltsam aussehende Patientin überwunden hatte, als kompetenter Mediziner. Ruhig hörte er sich an, warum die Pflanzensima zu ihm gekommen war und nachdem er sie untersucht hatte, konnte er die Schwangerschaft bestätigen: „Herzlichen Glückwunsch.“, wünschte er lächelnd und begann Flora Tipps zur Ernährung zu geben. „Sie sollten vitaminreich, aber nicht unbedingt für zwei essen. Auf Kaffee oder Alk…“ Weiter kam er nicht, weil Flora ihn jetzt unterbrach. „Ich bin ein Pflanzensim und das einzige, was ich zu mir nehme ist Wasser.“, erläuterte sie. Ein verwirrter Blick traf sie: „Habe ich das richtig verstanden, Sie essen niemals?“ Flora bejahte und auf dem Gesicht des Mediziners erschien ein Ausdruck von Besorgnis, doch bevor er sich dazu äußerte, ließ er sich genauestens erklären, welche Bedürfnisse Flora als Pflanzensim hatte und wie sie diese erfüllte. Als Flora fertig war, seufzte er unterdrückt auf und las nochmal in der Karteikarte, in der ihre persönlichen Daten standen. „Ich muss zugeben, dass ich keinerlei Erfahrungen mit Schwangerschaften bei Pflanzensims habe“, unterbrach er schließlich das Schweigen, „ich weiß also nicht, inwieweit ihre Art der … Nährstoffaufnahme … für ein Baby ausreichend sind. Aber Sie sind offensichtlich gesund und ich vertraue darauf, dass Ihr Körper genügend Nährstoffe aus Wasser und Licht produziert um nicht nur Sie, sondern auch das Baby zu versorgen. Trotzdem erscheint es mir sicherer, das Fortschreiten ihrer Schwangerschaft und die Entwicklung engmaschig zu überwachen. Geht es dem Baby gut, können wir die Abstände vergrößern.“ Flora, die sich eine Schwangerschaft bei weitem nicht so schwierig vorgestellt hatte, bekam es bei den Worten des Arztes doch mit der Angst zu tun. Wie ein verschrecktes Reh starrte sie den Mediziner an, der nun seinerseits versuchte, seine Bedenken abzuschwächen. „Machen Sie sich keine Gedanken, wir beobachten das jetzt erst Mal und dann sehen wir weiter.“, meinte er mit einem beruhigenden Lächeln. Langsam nickte Flora, doch überzeugt war sie keineswegs. Was, wenn sich die Befürchtungen des Arztes bestätigten und sich das Baby nicht normal entwickeln würde? Und was würde Pablo dazu sagen?

Riverdale - Seite 11 Meyers26

Pablo sagte zunächst gar nicht viel. Er jubelte sofort los als Flora auf seinen fragenden Blick nickte. Er war so voller Begeisterung, dass er gar nicht mitbekam, dass seine Ehesima noch etwas hatte sagen wollen. Und je mehr sich Pablo freute, desto stiller wurde Flora. Sie wusste, sie musste Pablo von den Sorgen des Arztes erzählen, doch sie brachte es einfach nicht über sich, seine Freude zu trüben. Und der Simo war so sehr mit der Neuigkeit beschäftigt, dass ihm gar nicht auffiel, dass Floras Freude recht verhalten war. Erst beim Abendbrot bemerkte er das angespannte Gesicht seiner Ehesima. „Ist dir wieder übel?“, erkundigte er sich mitleidig. Zögernd schüttelte Flora den Kopf. „Nein, nicht wirklich.“ Sie zwang sich zu lächeln, doch sie merkte selbst, wie aufgesetzt es wirken musste und wandte schnell den Blick ab. Pablo musterte sie beunruhigt. Flora sah nicht wirklich wie eine glückliche Schwangere aus.

Riverdale - Seite 11 Meyers27

„Flo?“, sprach er sie leise fragend an. Langsam wandte sich die Sima ihm wieder zu. „Ja?“ „Du scheinst dich gar nicht zu freuen.“, stellte der Simo fest und musterte sie wieder. Der Gedanke, der ihm dabei kam, schreckte ihn. Konnte es sein, dass Flora nicht nur kein Pflanzenbaby wollte, sondern auch kein normales Kind? Sein Herzschlag beschleunigte sich und er musste sich zwingen, seinen Verdacht laut auszusprechen. „Möchtest du kein Baby?“ Seine Stimme klang tonlos, fast ängstlich und er atmete erleichtert auf als Flora eilig versicherte: „Doch, natürlich...“ Dann sah die Sima erneut zur Seite, weil sie daran denken musste, was der Arzt gesagt hatte und daran, wie enttäuscht Pablo sein würde, wenn dieses Kind womöglich gar nicht zur Welt kommen würde. Tränen stiegen ihr in die Augen, die sie versuchte wegzublinzeln. Als ihr das nicht recht gelingen wollte, sprang sie auf und blieb neben dem Tisch stehen. „Es tut mir leid, Pablo.“, stotterte sie fast schluchzend hervor, ohne jedoch Pablo dabei anzusehen. Der Simo, der so gar nicht einordnen konnte, was los war, runzelte verwirrt die Stirn. „Was tut dir leid?“ Zögernd und mehr als widerstrebend überwand sich Flora und erzählte von der Sorge des Arztes, dass sich das Baby womöglich nicht normal entwickeln könnte.

Riverdale - Seite 11 Meyers28

Stumm und mit einem erschrockenen Ausdruck auf dem Gesicht starrte Pablo sie an. Er brauchte einige Minuten bis er das Gehörte für sich im Kopf sortiert hatte. Als ihm das gelungen war, erhob er sich von seinem Stuhl und trat zu Flora. „Der Arzt meint also, dass das Baby sich wegen der Besonderheit, dass du nichts isst, nicht richtig entwickeln könnte.“, vergewisserte er sich, dass er richtig verstanden hatte. Flora nickte und wieder entschuldigte sie sich bei Pablo. „Wieso, du kannst doch nichts dafür.“, wehrte der Simo ab. „Aber nur weil ich die Zigeunerin gefragt hab, haben wir doch geglaubt, wir könnten ein Paar sein, wie normale Sims auch.“ „Ach, Flo, das spielt doch keine Rolle, wir haben uns schon vorher geliebt und …“ Er stockte kurz, gab sich einen Ruck und erklärte: „… und wenn es so sein sollte, dass wir kein Baby haben können, werden wir auch ohne glücklich sein. Kinder sind es nicht, die uns glücklich machen, sondern unsere Liebe zueinander!“ Er meinte diese Worte ernst, trotzdem fiel es ihm nicht leicht, das zu sagen, weil er sich immer Kinder gewünscht hatte, aber wenn Flora keines austragen konnte, dann würde er sich damit abfinden müssen. Einen Seufzer unterdrückend, nahm er Floras Hände und drückte sie sanft. „Aber vielleicht wird ja doch alles so, wie wir uns erhoffen, der Arzt hat doch auch gesagt, dass du gesund bist und er denkt, dass dein Körper auch das Baby ausreichend versorgen kann.“ Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem leicht verunglückten Lächeln, das Flora scheu erwiderte. „Ja, vielleicht wird doch alles gut.“
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Fr März 22, 2013 7:41 am

Langsam rutschte Flora an die Sesselkante, stemmte die Hände auf die Seitenlehnen und hievte sich in die Senkrechte. Allmählich wurde der Bauch, der bereits eine ansehnliche Größe erreicht hatte, lästig, trotzdem verkniff sie sich den tiefen Seufzer, der ihr fast entschlüpft wäre. Sie wollte nicht über die Begleitumstände einer Schwangerschaft jammern, nicht nachdem Pablo und sie Wochen, ja Monate um dieses kleine Leben gebangt hatten. Doch jetzt war alles gut, das Baby hatte sich normal entwickelt, war nur vom Gewicht ein klein wenig leichter als Babys normaler Simas, aber der Gynäkologe war sich sicher, dass es das schnell aufholen würde, sobald es geboren war und normal gefüttert werden würde. Mit einem glücklichen Lächeln streichelte Flora sanft über ihren gewölbten Leib. „Na, du Racker? Wird langsam eng da drin, was?“ Ihr Lächeln vertiefte sich als das Baby auf die Berührung und ihre Stimme reagierte und gegen ihre Hand trat. Es faszinierte die werdende Mutter immer wieder aufs Neue, wie viel Ungeborene schon von ihrer Umwelt wahrnahmen und sie konnte es kaum erwarten dieses Kind im Arm zu halten, doch noch war es nicht soweit. „Ein bisschen musst du noch aushalten“, erklärte sie und es war nicht wirklich ersichtlich, wen sie damit aufmuntern wollte: das Kind oder doch eher sich selbst.

Riverdale - Seite 11 Meyers29

Mit dem typischen, leicht watschelnden Gang einer Schwangeren bewegte sich Flora in die Küche, suchte Filtertüte und Kaffeedose und machte sich daran Pablos Frühstückskaffee aufzusetzen. Sie hatte gerade den Schalter gedrückt, der die Maschine in Gang setzte, als sich plötzlich zwei Arme um sie legten. Ein zärtlicher Kuss in den Nacken folgte, dann war Pablos noch etwas verschlafene Stimme zu hören: „Morgen, Flo.“, wünschte er und knabberte kurz an ihrem Ohrläppchen bevor er sie sanft herumdrehte, sodass er sie ansehen konnte. „Wie geht es meinen beiden Hübschen heute Morgen?“ „Gut.“, antwortete die Pflanzensima mit einem Lächeln. Sie hob die Hände und strich Pablo durch die vom Schlaf zerzausten Haare. „Und du? Hast du gut geschlafen?“ „Hmm“, machte der Simo bestätigend während sein Gesicht einen leicht besorgten Ausdruck annahm, „aber solltest du nicht besser unter der Pflanzenlampe sitzen?" Floras Lächeln verschwand und nur mit Mühe unterdrückte sie ein genervtes Stöhnen. „Da hab ich die ganze Nacht lang gesessen, mein Lichtbedarf ist somit mehr als ausreichend gedeckt.“, erklärte sie, sich um einen neutralen Ton bemühend, „Zufrieden?" Als er nickte, fuhr sie ihm ein weiteres Mal durch die Haare und küsste ihn anschließend. Dass sie dem Simo, der offensichtlich noch etwas hatte sagen wollen, damit buchstäblich das Wort abschnitt, war nicht ganz unbeabsichtigt. Sie liebte Pablo und es war rührend, wie er sich um sie und das Baby sorgte, aber manchmal übertrieb er es einfach.

Riverdale - Seite 11 Meyers30

Nach dem Kuss drehte sich Flora in Pablos Armen etwas herum, damit sie einen Blick auf die Küchenuhr werfen konnte. „Schon viertel nach sieben. Also los, ins Bad mit dir.“, forderte sie und wollte ihn ein Stück von sich wegschieben, doch der Simo verhinderte das in dem er sie einfach festhielt. „Hey, erst küsst du mich und dann willst du mich loswerden?“, beschwerte er sich gespielt entrüstet. Flora öffnete den Mund, wollte seinem, nicht ernstgemeinten Vorwurf widersprechen, doch dieses Mal war er es, der sie am Reden hinderte. Sein Kuss fiel allerdings deutlich länger und intensiver aus und als er sich schließlich von ihr löste, wünschte sich Flora fast, Pablo müsste nicht zur Arbeit. Aber nur fast. Die Vorstellung, ihr Ehesimo würde den ganzen Tag zuhause sein und sie mit Argusaugen beobachten, damit sie sich auch ja nicht überanstrengte, war furchterregend genug, um ihn nun doch mit einem sanften Stoß Richtung Bad zu schubsen. „Wenn du jetzt nicht voran machst, kommst du zu spät.“, erklärte sie. Ergeben nickte Pablo, wandte sich aber noch einmal kurz um, um ihr einen weiteren Kuss zu stehlen bevor er dann doch ins Bad tapste.

Riverdale - Seite 11 Meyers31

Flora sah ihm mit einem liebevollen Lächeln nach, dann eilte sie so schnell es ihr mit dem dicken Bauch möglich war, nach draußen. Die Welpen warteten sicher schon auf ihr Futter, außerdem hatte die Pflanzensima nach der langen Nacht Sehnsucht nach frischer Luft und natürlichem Sonnenlicht. Auf dem Weg zum Schuppen warf sie einen leicht wehmütigen Blick zu ihren Gemüsebeeten, die leer und in tristem Braun auf sie oder eher auf den Frühling zu warten schienen. Der war allerdings noch lange hin, hatte doch gerade erst der Herbst Einzug gehalten, trotzdem hatte sie das Gefühl, dass es schon ewig her war seit sie die Beete abgeerntet hatte. Das anschließende Umgraben hatte Pablo ihr abgenommen und auch die Blasen, die der Simo sich durch die für ihn ungewohnte Tätigkeit geholt hatte, hatten ihn nicht davon abhalten können. „Mit mir schimpfst du immer, ich soll mich nicht übernehmen, aber du musst ja alle Beete auf einmal umgraben! Als wenn die weglaufen würden.“, hatte sie ungehalten mit ihm geschimpft während sie seine Hände verarztet hatte. Doch ihre Vorwürfe waren einfach an ihm abgeprallt, stattdessen hatte er sie mit schiefgelegtem Kopf angeschaut und gemeint: „Wenn ich es nicht getan hätte, dann wärest du doch sofort in den Garten gelaufen sobald ich das Haus verlasse. Oder etwa nicht?“ Das hatte sie nicht leugnen können, Pablo kannte sie wirklich gut, manchmal zu gut und deshalb war sie doch froh, wenn das Baby auf der Welt war und sich somit die übertriebene Fürsorge ihres Ehesimos hoffentlich in Wohlgefallen auflöste und sie endlich wieder den Tag unbeschwert im Freien verbringen konnte.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Fr März 22, 2013 7:46 am

Wobei sie auch jetzt nicht nur im Haus saß, das lag einfach nicht in ihrem Naturell. Sie musste und wollte sich so viel wie möglich im Freien aufhalten. Wenn es nach Pablo gegangen wäre, säße sie allerdings den lieben langen Tag auf der Bank auf der Veranda und Flora ließ ihn in dem Glauben. Doch sobald Pablo von seiner Fahrbereitschaft abgeholt worden war, verschwand die Pflanzensima in den Garten hinterm Haus, bespielte oder trainierte die Hunde oder suchte nach Insekten um ihre Sammlung, die sie im letzten Winter begonnen hatte, zu vervollständigen. Natürlich ging auch sie nicht sorglos mit dem Leben ihres ungeborenen Babys um, sondern achtete auf genügend Licht und Wasser, genauso wie auf regelmäßige Pausen.

Riverdale - Seite 11 Meyers32

Und wenn Pablo nachmittags nach Hause kam, saß sie wieder auf Bank und freute sich schon auf ihre Plauderstunde. Die Pflanzensima wie auch Pablo hofften, dass es ihnen gelingen würde, diese liebgewordene Tradition auch mit einem Baby weiterhin aufrechterhalten zu können, doch ob das klappen würde, war wohl – zumindest nach Corinnas Meinung – eher unwahrscheinlich: „Ein Baby interessiert sich nur für die Erfüllung seiner Bedürfnisse“, hatte sie erklärt, „ihm ist es völlig egal, ob Mum und Dad gerade am Essen sind oder anders Zeit miteinander verbringen wollen. Und es ist ihm auch völlig Schnurz, ob es Tag oder Nacht ist.“ Bei der Erinnerung an durchwachte Nächte, hatte sie leise geseufzt, aber für Flora hatte es überhaupt nicht genervt geklungen, sondern eher so als wenn sie es vermissen würde. Also konnte es ja wohl nicht so schlimm sein, oder? Die bevorstehende Geburt machte Flora viel mehr Sorgen, sie hatte Angst davor, sogar große Angst, was nicht zuletzt an den Geschichten lag, die die Schwangere im Wartezimmer ihres Arztes zu hören bekam. Wenn man den Simas und ihren Erfahrungsberichten Glauben schenken wollte, dann war eine Geburt ein wahres Horrorerlebnis. „Ach, die übertreiben bloß.“, versuchte Corinna ihre Schwägerin zu beruhigen, „natürlich tun die Wehen weh, aber mit der Atemtechnik, die ich dir gezeigt hab, wirst auch du damit klarkommen. Und wenn du den kleinen Wurm erst mal im Arm hältst, ist alles andere sowieso vergessen.“ Aufmunternd tätschelte die dunkelhaarige Sima Floras Arm. Wirklich beruhigt war Flora jedoch nicht und als die Wehen einsetzten, geriet sie für einen Moment in Panik.

Riverdale - Seite 11 Meyers33

„Pablo!!!“, rief sie mit überschlagender Stimme und glücklicherweise hörte der Simo sie sofort. Eilig kam er angelaufen und wollte wissen, was los ist, doch Floras Anblick, wie sie gekrümmt mit den Händen auf ihrem Bauch dastand, sprach für sich. „Ganz ruhig, Flora“, versuchte er sie beruhigen während er sich bereits dem Telefon zuwandte, um den Arzt herbeizurufen, „denk an die Atemübungen.“ Flora nickte, versuchte sich zu erinnern, was Corinna ihr erklärt hatte und als Pablo den Hörer aufgelegt hatte, hatte sie ihre Panik überwunden und lächelte ihn leicht verzerrt an. „Unser Baby kommt.“, flüsterte sie fast staunend, dass es nun endlich so weit war. Pablo trat auf sie zu, nickte zustimmend und streichelte sanft über ihren Bauch. „Ja, Flo, bald können wir es im Arm halten.“ Dieses „bald“ dauerte dann doch noch einige Stunden, aber schließlich war es geschafft und der kleine Simbürger auf der Welt. Überglücklich hielt Pablo das zarte Wesen im Arm. Er konnte sich einfach nicht sattsehen an diesem winzigen Etwas, an dem trotz der geringen Größe schon alles dran war. „Schau nur, Flo, die kleinen Finger und die süße Nase.“, schwärmte er und hielt ihr vorsichtig das Baby hin. „Ja, er ist das hübscheste Baby der ganzen Welt.“, stimmte Flora ihm zu. Sie lag auf dem Sofa unter der Pflanzenlampe und beobachtete gerührt, wie liebevoll Pablo mit seinem Sohn umging.

Riverdale - Seite 11 Meyers34

„Oh, so müde?“, sprach der Simo leise mit dem Baby als es herzhaft gähnte. „Dann leg ihn doch ins Bettchen.“, schlug Flora vor, doch der Simo schüttelte den Kopf. „Noch nicht, ich will ihn noch ein bisschen halten.“ Er warf seiner Ehesima einen verständnisheischenden Blick zu, der die Sima schmunzeln ließ. „Kann es sein, dass du eine neue Liebe gefunden hast?“, erkundigte sie sich mit leisen Spott und lachte hell auf als Pablo voller Inbrunst ausrief: „Ja, habe ich!“ Als er bemerkte, dass sie über ihn lachte, verzog er erst in komischer Verzweiflung das Gesicht und hielt ihr dann ein weiteres Mal das Baby vors Gesicht. „Wie kann man so etwas Süßes nicht lieben!“, erklärte er und streckte ihr beleidigt die Zunge heraus als sie erneut lachen musste. „Wir brauchen noch einen Namen.“, versuchte er seine Ehesima abzulenken, was ihm auch gelang, denn Floras Lachen verstummte. „Ich weiß nicht recht.“, antwortete sie zögernd, sodass Pablo sich zu ihr auf die Sofakante setzte und sie gemeinsam das jetzt schlafende Baby betrachteten. Sie diskutierten eine Weile hin und her und einigten sich schließlich auf den Namen Vincent.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Fr März 22, 2013 7:49 am

Flora erholte sich recht schnell von den Anstrengungen der Geburt und da sie keinen Schlaf brauchte, waren durchwachte Nächte auch kein Problem für sie. Trotzdem war sie nicht gut drauf. Oft wusste sie gar nicht warum das Baby schrie und obwohl sie versuchte, sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, war sie jedes Mal den Tränen nahe, wenn Corinna zu Besuch war und scheinbar immer zu wissen schien, was der kleine Junge gerade für Bedürfnisse hatte. So auch eines Abends, an dem Corinna Flora etwas Gesellschaft leistete während Pablo einen geschäftlichen Termin hatte. Die beiden Simas standen im Kinderzimmer vor dem Bettchen und waren in den Anblick des jetzt schlafenden Babys vertieft. Während um Corinnas Mund ein kleines Lächeln lag, war Flora einfach nur traurig. Wieder einmal war es ihr nicht gelungen, ihr Baby zu beruhigen, doch kaum hielt Corinna ihren Neffen im Arm, hörte er auf zu weinen und die dunkelhaarige Sima konnte ihn ins Bettchen legen, wo er kurz darauf einschlief. Flora liebte dieses kleine Wesen über alles, aber das allein reichte offensichtlich nicht aus, um eine gute Mutter zu sein. Und wenn sich Vincent nicht von ihr beruhigen ließ, dann konnte sie doch keine gute Mutter sein, oder? Der Gedanke in ihrer neuen Aufgabe völlig zu versagen, nahm so sehr Besitz von ihr, dass sie aus dem Zimmer stürzte und in der Küche in Tränen ausbrach.

Riverdale - Seite 11 Meyers35

Verwundet sah Corinna ihrer Schwägerin einen Moment lang nach bevor sie ihr folgte. Als sie die in Tränen aufgelöste Flora sah, blieb sie erschrocken stehen. „Was ist denn?“, erkundigte sie sich beunruhigt, trat auf sie zu und legte ihrer Schwägerin tröstend einen Arm um die Schulter. Sofort versuchte Flora die Tränen mit dem Ärmel wegzuwischen. „Gar nichts.“, erklärte sie noch immer schluchzend, woraufhin Corinna zweifelnd die Augenbrauen hochzog. „Also nach gar nichts, sieht mir das nicht aus. Nun sag schon, warum weinst du?“ Betont gleichmütig zuckte die Pflanzensima mit den Schultern, doch bereits in der nächsten Sekunde brach es aus heraus: „Ich bin eine furchtbare Mutter.“, jammerte sie während neue Tränen über ihr Gesicht liefen. „Was? Aber wie kommst du denn darauf?“ Überaus verwirrt musterte Corinna ihre Schwägerin, zog sie dann zum Sofa und zwang sie sich hinzusetzen. „Nun red mal keinen Unsinn, Flora, du bist eine gute Mut…“ „Nein, bin ich nicht!“, wehrte die Pflanzensima ab. Sie hob den Kopf und sah Corinna mit einem flehenden Blick an. „Bitte nimm du das Baby mit dir, du kannst das viel besser als ich.“

Riverdale - Seite 11 Meyers36

Erschrocken zuckte die Sima zurück. „Ich soll was?“, fragte sie völlig konsterniert. „Das Baby mit dir nehmen.“, wiederholte die noch immer weinende Flora. „Du spinnst ja.“, entfuhr es Corinna, die das Ansinnen der jungen Mutter überhaupt nicht verstand. „Liebst du dein Baby nicht?“, wollte sie beunruhigt wissen. „Doch, aber … aber …“, begann Flora stotternd zu erklären „… aber ich … ich kann das einfach nicht.“ „Was kannst du nicht?“ „Mich um das Baby kümmern. Ich weiß oft gar nicht, warum es weint und ich krieg es auch nie so schnell zum Schlafen wie du.“ Flora hatte leise und stockend gesprochen, sie schämte sich unglaublich, dass sie so eine schlechte Mutter war und wagte gar nicht, Corinna anzusehen. Doch als ihre Schwägerin plötzlich in ein erleichtertes Lachen ausbrach, starrte Flora sie entsetzt an. „Ach, Flo.“, rief Corinna, Floras Spitznamen benutzend, aus. „Das ist ganz normal, vor allem beim ersten Kind. Auch wenn Vincent dein Kind ist, müsst ihr euch doch ein wenig kennenlernen, aber das wird schon, hab nur etwas Geduld.“ Mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck sah Flora noch immer zu Corinna. „Aber bei dir sieht das so einfach aus.“ „Ich hab ja auch schon vier Kinder und entsprechend Übung.“, erklärte Corinna augenzwinkernd. Dann wurde sie ernst. „Außerdem spürt das Baby, wenn du so voller Selbstzweifel bist und das verunsichert es, weshalb es dann noch eher weint. Verstehst du?“ Zögernd nickte Flora bevor sie mit einem tiefen Seufzer gestand: „Mit den Welpen ist das irgendwie einfacher.“ Die Aussage ließ Corinna ein weiteres Mal lachen. „Welpen sind ja im Vergleich zu einem Baby auch viel selbstständiger, Flora, und außerdem hast du da viel Erfahrung, die dir mit einem Baby noch fehlt.“ Das klang einleuchtend und endlich versiegten die Tränen der Pflanzensima. Mit einem zaghaften Lächeln schaute sie zu ihrer Schwägerin. „Dann möchte ich meinen kleinen Schatz doch lieber hier behalten.“ „Natürlich, etwas anderes käme auch gar nicht in Frage.“, nickte Corinna sofort, nahm Flora in den Arm und drückte sie aufmunternd. „Nur keine Sorge, du schaffst das ganz bestimmt. Schon, dass du dir solche Gedanken um sein Wohlergehen machst, zeigt doch, dass du alles andere als eine schlechte Mutter bist.“
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Fr März 29, 2013 1:20 pm

Pablo hatte Floras Unsicherheit im Umgang mit dem Baby natürlich bemerkt, da es ihm in gewisser Weise aber ähnlich ging, war er nicht übermäßig besorgt. Es gab allerdings einen Unterschied zwischen Flora und ihrem Ehesimo. Während Flora an sich selbst und ihren Fähigkeiten als Mutter zweifelte, war Pablo durchaus zuversichtlich, dass diese Unsicherheit mit jedem Tag, den sie mit dem Baby verbrachten, mehr und mehr verschwinden würde. Entsprechend entsetzt starrte er seine Ehesima an, als diese ihm – auf seine Frage, warum sie denn geweint habe - gestand, dass sie Corinna gebeten hatte das Baby mitzunehmen. Sie erzählte auch den Rest des Gespräches mit ihrer Schwägerin, doch Pablo blieb an diesem einen Satz hängen, absolut fassungslos, dass Flora ernsthaft ihr Kind hatte weggeben wollen. Der Simo war so geschockt, dass er zum ersten Mal in ihrer Beziehung wirklich zornig auf Flora wurde. Am liebsten hätte er sie angebrüllt und geschüttelt, wie sie auf so eine hirnverbrannte Idee kommen konnte, doch er brachte keinen Ton heraus, starrte Flora nur unverwandt an, sodass sich die Pflanzensima bemüßigt sah noch einmal zu erklären, was sie dazu bewogen hatte. „Ich … ich dachte, ich …“, begann sie stotternd, doch als sie seinen verständnislosen Blick sah, verstummte sie gleich wieder. Erst jetzt begann sie wirklich zu begreifen, wie ungeheuerlich ihr Ansinnen auf Pablo und auch auf Corinna wirken musste und sie schluckte krampfhaft an den aufsteigenden Tränen. Sie war so dumm! Immer machte sie alles falsch!

Riverdale - Seite 11 Meyers37

Aufschluchzend drehte sie sich um, wollte aus der Küchentür in den Garten laufen, doch sie kam nur ein paar Schritte weit, dann hatte Pablo sie eingeholt und hielt sie am Arm fest. „Du kannst doch jetzt nicht einfach weglaufen und mich hier so stehenlassen!“, beschwerte er sich zornig. Die Tränen, die ihr über die Wangen liefen, brachten ihn jedoch dazu, sie in seine Arme zu ziehen. Still standen sie da, nur das leise Schluchzen der Sima war zu hören bis Pablo sich leise räusperte und sagte: „Ich kann nicht glauben, dass du Vincent nicht haben willst, aber ich kapier einfach nicht, dass du ihn weggeben wolltest!“ Flora, die sich aus lauter Schuldgefühl am liebsten aus der Umarmung gelöst hätte, sich das aber nicht traute, weil sie ihren Ehesimo nicht noch mehr verärgern wollte, zuckte erneut die Schultern. „Ich dachte … ich bin … keine gute Mutter“, gab sie stotternd zu, „und Corinna, die … die … kann das so gut.“ Sie schniefte kurz, zwang sich dann den Kopf zu heben und Pablo anzusehen: „Ich wollte doch nur, dass es Vincent an nichts fehlt. Ich hatte so Angst, dass es ihm schadet, wenn ich etwas falsch mache. Und es kann doch nicht gut sein, wenn er immer weiter weint, nur weil ich nicht weiß, was er hat.“ Verstehend nickte der Simo und versuchte mit einem tiefen Atemzug den Zorn, den er noch immer empfand, abzuschütteln. Gleichzeitig wischte er mit dem Daumen behutsam eine Träne von Floras Wange und fragte bedrückt: „Ach, Flo, warum nur zweifelst du immer gleich an dir, wenn mal etwas nicht so klappt, wie gedacht?“ Wieder zuckte die Pflanzensima nur mit den Schultern.

Riverdale - Seite 11 Meyers38

„Ich bin eben dumm.“, antwortete sie resignierend und zuckte gleich darauf erschrocken zusammen, weil Pablo sie ein Stück von sich wegschob und aufgebracht zischte: „Hör auf damit, Flora! Du bist nicht dumm und jeder, der etwas Gegenteiliges behauptet, hat ein Problem mit mir!“ „A…a…ber ich weiß so vieles nicht und mach so oft was falsch.“, widersprach Flora zögernd. „Na und? Ich weiß auch nicht, wie man Gemüse zieht oder eine Hundezucht betreibt. Etwas nicht zu wissen, hat nichts mit Dummheit zu tun. Man kann vieles, wenn nicht alles lernen, wenn man nur will. Und du willst lernen, das hast du bewiesen, indem du dir vieles selbst beigebracht hast. Und Fehler zu machen gehört zum Lernen dazu, das ist kein Grund sich selbst in Frage zu stellen.“ Er machte eine kleine Pause und ergänzte dann erklärend: „Ich weiß auch nicht immer, warum Vincent weint oder sich nicht beruhigen lässt, aber deshalb glaub ich noch lange nicht, dass ich ein schlechter Vater bin. Ich weiß, ich werde lernen unseren Kleinen immer besser zu verstehen und du wirst das auch. Und selbst wenn wir Vincents Weinen falsch interpretieren und ihn beispielsweise wickeln obwohl er eigentlich nur herumgetragen werden will, ist das kein Weltuntergang. Wichtig ist doch nur, dass er weiß, dass wir, du und ich, immer für ihn da sind.“
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Fr März 29, 2013 1:22 pm

Erwartungsvoll sah Pablo seine Ehesima an. Verstand sie, was er ihr mit seiner langen Rede sagen wollte? Anscheinend nicht, denn noch immer sah sie ihn mit diesem Blick an, der deutlich ihre Selbstzweifel zum Ausdruck brachte und der Simo spürte wie neuer Ärger in ihm aufstieg. Oder war es doch eher die pure Verzweiflung? Er griff nach Floras Hand und zog die sich sträubende Sima hinter sich her ins Kinderzimmer, wo er an Vincents Bettchen stehenblieb. Mit ausgestrecktem Arm zeigte er auf das Baby, das friedlich schlief. „Schau dir unser Söhnchen an, Flora. Sieht so ein Kind aus, das eine unfähige Mutter hat?“ Als Flora keine Anstalten machte, Vincent auch nur einen Blick zu schenken und stattdessen ihren Ehesimo aus großen Augen ansah, wiederholte er mit einer Stimme, die deutlich an Schärfe zunahm: „Du sollst ihn dir ansehen!“ Verschreckt von Pablos scharfem Tonfall zuckte Flora zusammen, ließ ihren Blick dann aber gehorsam zu Vincent wandern.

Riverdale - Seite 11 Meyers39

Der Kleine sah so niedlich aus, wie er still dalag und als sich sein kleiner Mund im Schlaf zu einem Lächeln verzog, musste auch Flora lächeln. „Eigentlich sieht er ganz zufrieden aus.“, gestand sie schließlich leise ein ohne ihren Blick von ihrem Sohn zu nehmen. Erst als sie spürte, wie Pablo einen Arm um sie legte, hob sie den Kopf und sah ihn an. „Es tut mir leid, Pablo, ich … wollte … nicht wirklich …“, stotterte sie schuldbewusst. „Ich weiß, Flo.“, erwiderte der Simo und zog sie sanft in seine Arme. „Trotzdem, die Vorstellung, dass du tatsächlich mit dem Gedanken gespielt hast unser Kind wegzugeben, hat mich maßlos erschreckt.“ Sein Blick wanderte zu seinem schlafenden Sohn. „Ich liebe den kleinen Kerl so sehr.“, fuhr er leise fort. „Er ist ein Teil von uns, Flora, von dir und von mir. So unvorstellbar das ist, so wunderbar ist es auch…“ Er verstummte, sah wieder zu Flora bevor er weitersprach: „… du und Vincent, ihr seid die wichtigsten Sims in meinem Leben, ich weiß nicht, was ich tue, wenn ich einen von euch verlieren sollte.“

Riverdale - Seite 11 Meyers40

Pablos Worte ließen Flora schlucken, sie wusste, dass ihr Ehesimo sie liebte und trotzdem hatte sie insgeheim immer wieder Angst, seinen Ansprüchen nicht genügen zu können, weil sie so anders als normale Simas war. Normale Simas waren doch viel klüger als sie, hatten einen Beruf gelernt oder sogar studiert und waren mit ihrer normalen Hautfarbe und richtigen Haaren in Floras Augen auch viel hübscher. Sie hatte Schwierigkeiten zu verstehen, dass Pablo ihre grüne Haut und ihre Blätter auf dem Kopf liebte, hatte eher gedacht, dass er das nur akzeptieren würde, weil sie nun mal so aussah. Sein Geständnis jedoch vermittelten ihr einen ganz anderen Eindruck. Verwirrt sah sie ihn an. „Du liebst mich wirklich, weil ich so bin wie ich bin?“, fragte sie staunend. „Ja, natürlich, was hast du denn gedacht?“, wollte der Simo mit hochgezogener Augenbraue wissen. Schnell schüttelte Flora den Kopf. „Ach, nichts. Nicht wichtig.“ Sie drückte sich eng an ihn, schlang ihre Arme um ihn und flüsterte leise: „Ich liebe dich auch. Und ich will auch nicht mehr an mir zweifeln.“ Dann hob sie hob den Kopf, sah Pablo in die Augen und ergänzte mit fast feierlichem Ernst: „Ich verspreche es dir.“

capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn So Apr 07, 2013 3:31 pm

Familie Newman

(Clyde + Corinna Newman; Robin, Aaron, Jessica + Colin Meyers)

Ein Gähnen unterdrückend schloss Corinna die Haustür auf und betrat gleich darauf das Erdgeschoss des Reihenhäuschens, das bereits im Dunklen lag. Wie es aussah schliefen schon alle, aber das war auch kein Wunder, war sie doch viel länger bei Flora geblieben als geplant. Um niemanden zu wecken, lief die dunkelhaarige Sima auf Zehenspitzen die Treppen hoch. Insgeheim hoffte sie, dass Clyde doch noch wach war und im Bett las, aber ein leises Schnarchen, das sie schon auf den letzten Stufen zum Schlafzimmer hören konnte, machte ihr klar, dass auch ihr Ehesimo bereits im Land der Träume weilte. Sie erklomm die letzte Stufe und tastete suchend nach dem Lichtschalter, zögerte aber draufzudrücken, weil sie Clyde nicht aufwecken wollte. Die Sorge im Dunkeln über irgendwelche Möbelstücke zu stolpern und mit dem daraus entstehenden Krach ihren Ehesimo zwangsläufig zu wecken, brachte sie dazu, doch Licht zu machen. Noch an der Treppe schlüpfte sie aus ihren Schuhen und schlich anschließend auf nackten Sohlen weiter in den Raum.

Riverdale - Seite 11 Newman10

Leise zog sich Corinna aus, legte ihre Kleidung auf einen Stuhl und streifte sich ein Nachthemd über. Anschließend ging sie zum Bett, wo sie vorsichtig die Decke anhob und genauso vorsichtig darunter kroch, immer noch darum bemüht ihren schlafenden Gatten nicht zu wecken. Doch noch bevor sie das Licht wieder löschen konnte, öffnete Clyde die Augen und murmelte schlaftrunken und mit einem leicht vorwurfsvollen Unterton: „Du kommst spät, ich hab mir Sorgen gemacht.“ „Tut mir leid.“, flüsterte sie zerknirscht und drehte sich auf die Seite um Clyde ansehen zu können. „Ist alles in Ordnung?“, wollte der Simo wissen. Corinna nickte, allerdings ein wenig zögernd und dieses Zögern reichte, um Clyde misstrauisch werden zu lassen. Er setzte sich auf und musterte sie besorgt. „Es ist alles in Ordnung“, beeilte sich seine Ehesima zu versichern bevor er fragen konnte und setzte leise hinterher: „zumindest mit mir.“ Der Simo runzelte die Stirn, dann fragte er erschrocken: „Es ist doch wohl hoffentlich nichts mit Vincent?“ „Nein, nein, dem geht es gut, sehr gut sogar. Aber Flora macht mir Sorgen.“ Corinna, die sich nun ebenfalls aufsetzte, seufzte tief auf. „Weißt du, um was sie mich heute gebeten hat?“

Riverdale - Seite 11 Newman11

Stumm schüttelte Clyde den Kopf. Wie sollte er auch, sie war ja allein bei Flora gewesen. „Sie wollte, dass ich Vincent mitnehme.“ „Was? Wieso das? Ist sie krank?“ „Nein, sie glaubt, sie sei eine schlechte Mutter, weil sie nicht immer gleich weiß, warum Vincent weint. Und das er bei mir heute recht schnell eingeschlafen ist, hat ihr dann wohl den Rest gegeben. Sie ist weinend aus dem Zimmer gelaufen und es war nicht ganz einfach sie davon zu überzeugen, dass es ihr lediglich an Erfahrung fehlt.“ Corinna schüttelte verständnislos den Kopf. „Glaub mir, ich war echt geschockt über ihre Bitte. Und Pablo war es auch. Der kam nämlich dazu und als er Floras verweintes Gesicht gesehen hat, wollte er natürlich wissen, was los war. Da bin ich dann lieber gegangen, damit die beiden reden können.“ „Oje, da möchte ich nicht in ihrer Haut stecken.“, bekannte Clyde, „Ich bezweifle, dass Pablo das verstehen wird, wo sie doch solange Angst haben mussten, dass Vincent gesund zur Welt kommt.“ Betrübt nickte Corinna, trotzdem bemühte sie sich ihre Schwägerin zu verteidigen: „Sie macht sich doch nur Sorgen, dass es ihrem Sohn an etwas fehlen könnte.“ „Ob Pablo das nachvollziehen kann?“ Die Sima zuckte ratlos mit den Schultern. „Ich hoffe es, aber das müssen die beiden wohl allein klar kriegen.“

Riverdale - Seite 11 Newman12

Das sah Clyde genauso, aber er kannte auch seine Ehesima, weshalb er mit einem kleinen Augenzwinkern feststellte: „Gib‘s zu, ein ganz kleiner Teil von dir hätte doch nichts dagegen gehabt, Vincent mitzunehmen.“ „Was?“, rief die Sima empört, „Ich nehme doch anderen Müttern ihr Kind nicht weg!“ „Ach, komm, du weißt genau, wie ich das gemeint habe.“, erwiderte Clyde ungerührt und Corinna nickte schließlich ergeben. „Okay, zugegeben, ich liebe Kinder und Babys sind soooo süß und mein Neffe ist natürlich besonders süß, aber er gehört zu Flora und Pablo und außerdem…“ Sie unterbrach sich und schaute Clyde mit so einem eigentümlichen Blick an, dass er verwirrt die Stirn runzelte. „… und außerdem?“, wiederholte er fragend und legte den Arm um Corinna, die herübergerutscht kam und sich ankuschelte. Den Blick hielt sie gesenkt und sie nestelte leicht nervös an seinem Schlafanzugoberteil herum. „Naja,“, fuhr sie leise fort, „warum sollte ich mir ein fremdes Baby ins Haus holen, wenn …“ Wieder verstummte sie und Clyde zog verwundert die Augenbraue hoch, so stotterig kannte er seine Liebste gar nicht, doch als sie den Kopf hob um ihn ansehen zu können und er das verhaltene, aber unverkennbar glückliche Lächeln auf ihrem Gesicht sah, stieg eine Ahnung in ihm auf. Sofort schien sich sein Herzschlag zu verdoppeln, trotzdem wagte er nicht seine Vermutung auszusprechen. Noch nicht. Stattdessen versuchte er die Bestätigung in Corinnas Gesicht zu lesen und als sie – immer noch glücklich lächelnd - nickte, flüsterte er: „Wow, ein Baby. Das ist so … wow.“
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn So Apr 07, 2013 3:35 pm

Es dauerte noch eine ganze Weile bis die Eheleute in dieser Nacht Ruhe fanden, Clyde war viel zu aufgeregt um schlafen zu können. Er freute sich sehr und die Sima nicht minder, trotzdem war sie doch etwas perplex als ihr Ehesimo bereits am nächsten Morgen beim Frühstück mit der Neuigkeit herausplatzte: „Eure Mum und ich, wir bekommen ein Baby!“ Mit einem strahlendem Gesichtsausdruck wanderte sein Blick von einem zum anderen und je weiter er kam, umso mehr verschwand das Strahlen, denn keines der Kinder sagte ein Wort, starrten den Simo stattdessen nur stumm an.

Riverdale - Seite 11 Newman13

Jessica war die erste, die ihre Sprache wiederfand. „Ein Baby? Cool.“, kommentierte sie und erleichtert atmete Clyde auf, dann sah er zu Robin und Aaron, die inzwischen den Blick auf ihre Teller gesenkt hatten. Gut, dass Aaron nicht gerade begeistert reagieren würde, war ihm fast klar gewesen, dass sich Robin aber ganz ähnlich verhielt, verwunderte ihn doch. Enttäuschung machte sich in dem Simo breit und hilflos schaute er zu Corinna. „Ich merk schon, die Neuigkeit hat euch doch etwas überrascht.“, bemerkte sie mit einem unterdrückten Seufzen. Warum musste Clyde aber auch so damit herausplatzen? In Gedanken schüttelte sie den Kopf über ihren Gatten, dem offenbar angesichts der Tatsache, dass er Vater wurde, jegliche Sensibilität abhandengekommen war. „Aber ich hab noch eine gute Nachricht für euch!“, wandte sie sich wieder ihren Söhnen zu. Jetzt hoben Aaron und Robin den Kopf und sahen leicht verwundert zu ihrer Mutter. Noch eine Nachricht? Was konnte das sein? „Ihr habt noch genügend Zeit, euch an den Gedanken eines weiteren Bruders oder einer Schwester zu gewöhnen.“, erklärte die Sima mit einem Augenzwinkern, sodass die beiden Brüder wider Willen grinsen mussten. „Haha, Mum, sehr witzig.“, antwortete Robin und rang sich dann zu einem Glückwunsch durch bevor er sich erhob und erklärte: „Ich treff mich vor der Schule mit Irmgard und wir fahren dann von ihr aus mit dem Schulbus.“ Nach einem zustimmenden Nicken Corinnas winkte er seiner Familie noch kurz zu und war gleich darauf verschwunden.

Riverdale - Seite 11 Newman14

Clyde, der noch immer ein wenig über die Reaktion der Kinder - insbesondere Robins - enttäuscht war, beschloss das Thema Baby ruhen zu lassen, doch Jessie, die ihre anfängliche Überraschung verdaut hatte, begann nun tausend Fragen zu stellen: „Wann kommt das Baby denn? Ist es ein Junge oder ein Mädchen? Kriegst du auch so einen dicken Bauch wie Tante Flora? Wir wird es heißen? Und wer sucht den Namen aus?“ Geduldig beantwortete Corinna die Fragen ihrer Tochter: „Wie gesagt, es dauert noch eine Weile bis das Baby geboren wird und was es wird, wissen wir noch nicht. Und ja, ich bekomme dann auch einen dicken Bauch. Den Namen für das Baby werden Clyde und ich aussuchen, aber ihr dürft natürlich Vorschläge machen.“ Jessica hatte aufmerksam zugehört und als ihre Mutter meinte, sie dürften Vorschläge machen, fielen ihr auch gleich zwei oder drei Namen ein. Sie wollte sie aufzählen, doch die lautdröhnende Hupe des Schulbusses hinderte sie daran. „Menno“, schimpfte sie, „dabei weiß ich ein paar total süße Namen!“ Corinna strich ihr kurz über den Kopf. „Du wirst noch ausreichend Gelegenheit haben Vorschläge zu machen, aber jetzt ab mit dir, nicht dass der Bus ohne dich fährt.“ Seufzend nickte Jessica, schob ihren Stuhl zurück und folgte dann ihrem Bruder, der schon halb zur Tür heraus war.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn So Apr 14, 2013 5:43 pm

Nachdem die Kinder das Haus verlassen hatten, erhob sich Clyde von seinem Platz und fing schweigend an die Teller abzuräumen, während Corinna sich ihrem jüngsten Sprössling zuwandte, der im Hochstuhl saß und selbstvergessen mit seinem Frühstück spielte. „Anscheinend bist du satt, mein Schatz.“, seufzte sie und beeilte sich zu ihm zu kommen bevor er noch anfing den Brei großzügig über seine Kleidung, den Stuhl und den Boden zu verteilen. Sie nahm ihrem Sohn die Schale weg und reichte sie an Clyde weiter, als sich dabei die Blicke der beiden trafen, meinte der Simo: „Ich hätte wohl nicht so mit der Tür ins Haus fallen sollen, was?“ Corinna nickte zustimmend, säuberte Colins Hände und setzte ihn anschließend auf dem Boden ab. Einen Moment lang beobachtete sie den Kleinen noch, wie er auf seinen kurzen Beinen zu einem Spielzeug lief, dann wandte sie sich wieder ihrem Ehesimo zu. „Trotzdem ist nicht gesagt, dass die Kinder zu einem anderen Zeitpunkt anders reagiert hätten.“ „Mag sein“, seufzte Clyde, der inzwischen die Teller in die Spüle gestellt hatte und mit dem Rücken zur Theke stand. „Aber ich verstehe nicht, dass Robin genauso wie Aaron reagiert hat. Er hat sich so über unsere Heirat gefreut, warum nicht auch über ein weiteres Geschwisterchen?“

Riverdale - Seite 11 Newman15

„Ach, Clyde, denk doch mal nach.“, erwiderte Corinna und trat auf ihn zu, um ihre Arme um seine Taille legen zu können. „Robin ist eher ein Einzelgänger und er findet doch jetzt schon kaum die Möglichkeit, mal allein zu sein. Das liegt zum einen an Jessie, die ihm gerne und oft am Rockzipfel hängt, aber auch daran, dass er sich das Zimmer mit Aaron und bald auch mit Colin teilen muss. Und nun fürchtet er, dass es noch beengter hier wird. Nicht ganz zu Unrecht, wie du zugeben musst.“ „Aber ich kann es doch nicht ändern, das Haus ist nun mal, wie es ist!“, erklärte Clyde und seufzte wieder. „Und wenn wir uns nach etwas anderem umschauen?“ „Daran hab ich auch schon gedacht, nur ist es nicht so leicht ein Haus zu finden, dessen Miete bezahlbar ist und das gleichzeitig genügend Platz für uns alle bietet. Und ein Kauf kommt noch viel weniger in Frage, da ich keine so großen Rücklagen habe und wir somit eine Hundert-Prozent-Finanzierung bräuchten. Ich glaube nicht, dass sich eine Bank drauf einlassen wird, schon gar nicht ohne irgendwelche Sicherheiten, mit denen ich genauso wenig dienen kann.“ Mit einem Gefühl der Frustration wandte sich Clyde ab. Da hatte er sich so über die Neuigkeit gefreut, doch die Platzprobleme, die ein weiteres Baby mit sich brachten, dämpften seine Begeisterung Vater zu werden, erheblich. „Und wenn wir das Geld aus dem Verkauf von Franks Läden nehmen und damit ein Haus finanzieren?“

Riverdale - Seite 11 Newman16

Die fast beiläufig gestellte, aber völlig ernstgemeinte Frage riss Clyde herum. Einen kurzen Augenblick starrte er seine Ehesima an, dann schüttelte er ablehnend den Kopf. „Nein, Corinna, das kommt überhaupt nicht in Frage! Das ist dein Geld! Außerdem hatten wir uns doch geeinigt, dass es für die Ausbildung der Kinder bleibt!“ Das stimmte, wenn auch nur zum Teil. Schon damals, nachdem die Läden verkauft und die Gläubiger ausgezahlt worden waren, hatte Corinna das übrige Geld Clyde geben wollen, was er vehement abgelehnt hatte. Und nur deshalb war es überhaupt zu der Einigung gekommen. Dass ihr Ehesimo aber selbst jetzt nicht bereit war, das Geld zu nehmen, ließ Corinna verständnislos den Kopf schütteln. „Von einem größeren Haus würden doch auch in erster Linie die Kinder profitieren!“, versuchte sie Clyde von ihrem Vorschlag zu überzeugen. „Aber wenn dir das nun so gar nicht behagt, dann nehmen wir eben nur so viel von dem Geld, dass wir Eigenkapital vorweisen und ein Darlehen beantragen können! Die Restsumme sollte reichen, den Kindern ein Studium zu ermöglichen.“ Es gefiel Clyde nicht, aber er musste zugeben, dass das gar nicht dumm, sondern recht vernünftig klang. Dennoch sträubte sich alles in ihm gegen Corinnas Vorschlag und er bat sich Bedenkzeit aus, die sie ihm seufzend gewährte. „Aber überleg nicht zulange, sonst ist das Baby schneller.“, konnte sie sich nicht verkneifen zu sagen, worauf Clyde jedoch nichts erwiderte. Stattdessen wechselte er schnell das Thema: „Ich glaub, ich fahr heute Abend mal zu Pablo. Ich mach mir doch etwas Sorgen, wie er Floras Bitte an dich verkraftet hat.“ „Das ist keine schlechte Idee.“, nickte Corinna, „und ich telefoniere nachher mit Flora. Kann ja nicht angehen, dass die beiden, nachdem sie so viel Angst um Vincent ausgestanden haben, nun in eine Ehekrise stürzen.“
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn So Apr 14, 2013 5:45 pm

„Clyde! Das ist ja eine Überraschung!“, rief Pablo freudig aus als sein Schwager so unvermittelt vor der Tür stand. Die beiden Simos, die sich schon immer gut verstanden hatten, waren während Floras Schwangerschaft zu echten Freunden geworden, was nicht zuletzt daran lag, dass der blonde Simo in dieser schwierigen Zeit immer ein offenes Ohr für Pablo gehabt hatte. „Hallo Pablo“, erwiderte Clyde lächelnd. Er trat über die Türschwelle und ließ sich von seinem Schwager in eine kurze Umarmung ziehen. Neugierig musterte der junge Anwalt seinen Gast: „Was führt dich her?“ „Ich wollte sehen, wie es dir geht, nach Floras Aktion gestern.“ Clyde hatte leise gesprochen, weil er nicht wollte, dass Flora ihn hörte und Pablo erwiderte ebenso leise: „Ach, das. Ja, das war ein schöner Schreck.“ Er schüttelte kurz den Kopf, dann setzte er ein leicht gequältes Lächeln auf. „Flora und ihre Selbstzweifel treiben manchmal seltsame Blüten.“

Riverdale - Seite 11 Newman17

„Du nimmst es ja recht gelassen auf.“, stellte Clyde verwundert fest. „Anfangs war ich schon sehr geschockt. Und zornig. Wenn Corinna ihrer Bitte gefolgt wäre, dann wäre unser Sohn jetzt fort.“ Seinem Gesicht war deutlich anzusehen, wie sehr ihn der Gedanke auch jetzt noch erschreckte und Clyde beeilte sich zu versichern, dass seine Ehesima das niemals getan hätte. „Hat sich Flora denn wieder eingekriegt?“, erkundigte sich Clyde dann. Pablo nickte. „Ja, aber wie du dir vorstellen kannst, war es nicht ganz einfach. Sie zweifelt einfach immer viel zu schnell an sich selbst.“ Er seufzte tief auf. „Aber ich kann sie sogar ein bisschen verstehen. Es ist einfach nicht leicht von einem Kleinkind gleich zu einem Erwachsenen zu werden. Ihr fehlt so viel Zeit, in der andere die vielfältigsten Erfahrungen sammeln können und wenn sie dann noch erlebt, wie diese anderen scheinbar mühelos Dinge können, die ihr nicht sofort gelingen, dann ist sie am Boden zerstört. Aber sie hat mir jetzt versprochen, dass sie mehr Geduld mit sich selbst haben will.“ Pablo setzte ein zuversichtliches Lächeln auf und auch wenn Clyde nicht ganz so optimistisch war wie sein Schwager, freute er sich doch, dass soweit alles geklärt war. Er wollte sich schon verabschieden als der dunkelhaarige Simo interessiert fragte: „Und? Bei euch alles klar? Oder gibt’s was Neues zu berichten?“ Clyde antwortete nicht sofort, sondern überlegte einen Augenblick bevor er glücklich gestand: „Corinna ist schwanger.“ „Was? Das ist doch toll!“, freute sich Pablo mit seinem Freund.

Riverdale - Seite 11 Newman18

„Ja, ist es.“, bestätigte Clyde und seufzte dann leise. „Nur das Haus platzt jetzt endgültig aus allen Nähten.“ „Dann solltet ihr umziehen“, schlug Pablo ganz pragmatisch vor, „und möglichst noch bevor die Schwangerschaft zu beschwerlich für Corinna wird.“ Wieder seufzte Clyde. „Du hast gut reden. Häuser, die Platz für eine Familie mit fünf Kindern bieten, sind rar und die Mieten entsprechend hoch. Und ein Haus zu kaufen, kann ich mir noch weniger leisten.“ Er zögerte kurz, erzählte Pablo dann aber doch von Corinnas Vorschlag. Ruhig hörte der dunkelhaarige Simo zu und als sein Schwager geendet hatte, meinte er: „Das klingt doch sehr vernünftig.“ „Schon, nur … irgendwie ist mir nicht wohl bei dem Gedanken das Geld zu nehmen.“ „Und warum nicht?“ Etwas verlegen zuckte Clyde mit den Schultern. „Das klingt vielleicht komisch, aber ich hätte dann das Gefühl mich an Franks Tod zu bereichern“, erklärte er und als Pablo ihn leicht verwirrt ansah, fuhr er fort: „Auch wenn ich Corinna damals schon geliebt habe und entgegen der Tatsache, dass die Polizei mir tatsächlich einen Mord zugetraut hat, Franks Tod hab ich selbstverständlich nie gewollt.“ „Natürlich nicht, und das wird auch niemand glauben.“ „Ich weiß nicht, es sieht doch nach außen hin sehr merkwürdig aus, wenn ich als Corinnas zweiter Ehesimo mit dem Geld meines verstorbenen Vorgängers ein Haus kaufe.“ „Seit wann bist du so paranoid?“, schüttelte Pablo leicht verständnislos den Kopf. „Ich finde, man kann es auch ganz anders sehen. Erstens würdest du das Haus ja nicht für dich allein kaufen, sondern zu einem nicht unwesentlichen Teil für Franks Kinder. Und zweitens hast du schon für Corinna und ihre Kinder gesorgt als das noch Franks Aufgabe gewesen wäre. Also zier dich nicht so, nimm Corinnas Vorschlag an, sucht euch ein schönes Haus und freut euch auf euer Baby!“
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Sa Apr 20, 2013 8:36 am

Dass Pablo bei ihrem Gespräch ähnliche Argumente anführte wie Corinna, gab Clyde schon zu denken, trotzdem konnte er sich nicht dazu durchringen, das Geld einfach zu nehmen. Aber ihm kam eine Idee, wie er sich mit Corinnas Vorschlag einverstanden erklären konnte und das Geld doch ihres blieb: Sie würde einfach als alleinige Eigentümerin eingetragen. „Was? Aber wieso? Wir kaufen das Haus doch gemeinsam!“, reagierte Corinna mit Unverständnis. „Schon, aber es ist und bleibt dein Gel…“ „Clyde, hör endlich auf mit dem Quatsch! Wir sind ein Ehepaar! Wenn wir ein Haus kaufen, dann sind wir auch beide Eigentümer!“ Damit wiederum war der Simo nicht einverstanden und eine Zeitlang sah es so aus, als wenn sich die Eheleute nicht würden einigen können. Erst als sich bei einer Vorsorgeuntersuchung herausstellte, dass Corinna Zwillinge erwartete, gab sich der Simo geschlagen. Eile war geboten, denn für zwei weitere Kinder bot das Reihenhaus nun wirklich keinen Platz mehr, auch nicht vorrübergehend. Glücklicherweise fanden sie schon bald ein geeignetes Objekt in einem modernen Baustil und das zu einem wirklich guten Preis, da der bisherige Eigentümer an einem schnellen Verkauf interessiert war. Eilig wurden die notwendigen Formalitäten abgewickelt und schon bald hatte die Familie dem kleinen Reihenhäuschen den Rücken gekehrt und sich in ihrem neuen Domizil wohnlich eingerichtet.

Riverdale - Seite 11 Newman19

Nun hatte Robin ein Zimmer für sich allein und seine anfängliche Skepsis bezüglich der Babys verschwand. Auch Aaron schien sich mit dem erneuten Nachwuchs abgefunden zu haben, zumindest gab es dieses Mal keine größeren Probleme. Somit war alles recht harmonisch, trotzdem machte Clyde einen in sich gekehrten, nachdenklichen Eindruck. Anfangs dachte Corinna, er würde noch immer damit hadern, dass er quasi gezwungen gewesen war, ihrem Vorschlag zuzustimmen. Doch auf ihre Nachfrage schüttelte er den Kopf. „Was beschäftigt dich dann?“ Der Simo antwortete nicht sofort, sondern zog sie erst neben sich aufs Sofa und in seinen Arm bevor er fragte: „Erinnerst du dich noch an den Tag, an dem wir erfahren haben, dass da zwei kleine Wesen in deinem Bauch heranwachsen?“ „Aber natürlich.“, nickte Corinna mit einem glücklichen Lächeln. „Ich war so aufgeregt. Und wenn ich beim Ultraschall nicht selbst die beiden blinkenden Punkte ihrer schlagenden Herzen gesehen hätte, hätte ich es wohl niemals geglaubt.“ Bei der Erinnerung streichelte sie über ihren bereits sichtbar gerundeten Bauch. Corinna war wirklich aufgeregt gewesen, so aufgeregt, dass sie nicht registrierte hatte, dass Clyde kaum etwas gesagt hatte. Dabei war er nicht mal sonderlich überrascht gewesen, eher erschrocken, dass er die Möglichkeit Vater von Zwillingen zu werden, völlig außer Acht gelassen hatte. „Du hättest damit rechnen müssen!“, sagte er sich auch jetzt wieder in Gedanken. Erinnerungen stiegen in ihm hoch und für einen Moment schloss er die Augen, atmete tief durch, versuchte die Bilder aus seiner Kindheit zu verscheuchen und erklärte: „Ich war auch überrascht, aber nicht ganz so wie du.“

Riverdale - Seite 11 Newman20

Corinna hob verwundert den Kopf: „Aber in meiner Familie hat es noch nie Zwillinge gegeben. In deiner etwa?“ Sie lachte kurz auf und schüttelte den Kopf. Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen, hatte der Simo doch bisher nur von seinem Vater und von seiner viel zu früh verstorbenen Mutter erzählt. Als Clyde jedoch unbehaglich an ihr vorbei schaute, dämmerte es ihr, dass er ihr wohl etwas verschwiegen hatte. „Dann gab oder gibt es in deiner Familie also doch Zwillinge.“, stellte sie fest und runzelte die Stirn als ihr Ehesimo sichtlich widerstrebend nickte. War es ihm etwa unangenehm, dass sagen zu müssen? „Interessant.“, erwiderte Corinna mit einem Lächeln. „Wer ist denn ein Zwilling? Dein Großvater vielleicht? Oder irgendeine entfernte Tante?“ Clyde schüttelte den Kopf. „Ich bin ein Zwilling.“, gestand er leise. „Was?!“ Völlig perplex starrte Corinna ihren Ehesimo an. „Du hast eine Zwillingsschwester? Oder einen Zwillingsbruder?“ „Einen Zwillingsbruder.“ Corinna hörte seine Antwort, verstand sie auch, doch sein Geständnis hatte sie völlig überrumpelt. Er war also ein Zwilling, aber weshalb wusste sie nichts davon? „Wie heißt er? Wo ist er? Warum hast du nie von ihm erzählt?“, sprudelten die Fragen nur so aus hier heraus. „Ich weiß nicht, wo er ist“, antwortete der blonde Simo, die erste Frage absichtlich übergehend, „und ich habe nicht von ihm erzählt, weil wir schon seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr haben.“ Er stockte kurz und erklärte dann unmissverständlich: „Und ich will auch keinen!“ Verwirrt rutschte Corinna von seinem Schoß und stand auf. „Wie jetzt? Du hast einen Zwillingsbruder, willst aber keinen Kontakt? Aber er ist doch dein einziger, lebender Verwandter oder hast du mir noch mehr Geschwister oder andere Angehörige unterschlagen?“

Riverdale - Seite 11 Newman21

„Nein.“, schüttelte Clyde sofort den Kopf und beteuerte: „Ich habe nur den einen Bruder, sonst gibt es da wirklich niemanden mehr.“ So eindringlich wie er das sagte, klang das glaubhaft, aber eines verwirrte Corinna: „Und warum willst ausgerechnet du, der du ein absoluter Familiensim bist, keinen Kontakt zu deinem Bruder?“ „Sagen wir mal so, er ist ein …“ Er unterbrach sich, suchte fieberhaft nach einem Ausdruck, der der Wahrheit möglichst nahe kam, aber nicht zu abschreckend wirkte, „… eigenwilliger Typ.“ „Eigenwillig, so, so.“, wiederholte Corinna und sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an. „Und warum erzählst du mir jetzt auf einmal von ihm? Ist es, weil wir auch Zwillinge bekommen?“ Clyde nickte langsam. „Mein Bruder und ich, wir sind sehr verschieden. Wie Feuer und Wasser könnte man sagen und das hat unser Zusammenleben ziemlich … kompliziert. Ich mache mir Sorgen, dass es bei unseren Zwillingen genauso sein könnte.“ Das war alles? Er machte sich nur Sorgen darum, dass die beiden sich charakterlich unterscheiden würden? Corinna fand das süß, hielt es aber für übertrieben. „Du befürchtest doch nicht etwa, dass hier demnächst Mord und Totschlag herrschen könnten?“, fragte sie neckend und mit einem amüsierten Lächeln. Fast hätte Clyde genickt, dass er es nicht tat, lag nur daran, dass er Corinna nicht unnötig ängstigen wollte. Vielleicht waren ihre Zwillinge ja gar nicht so verschieden, wie er und sein Bruder, weshalb er Corinnas Frage auch leicht ausweichend mit einer Gegenfrage beantwortete: „Naja, Streitigkeiten unter Geschwistern können schon nervig sein, findest du nicht?“ „Ach was, das kriegen wir schon hin.“, winkte Corinna lässig ab. „Aber sag mal, willst du nicht doch wieder Kontakt zu deinem Bruder aufnehmen? Immerhin ist er der einzige Verwandte, den du noch hast.“ „Auf keinen Fall!“, wehrte Clyde erschrocken und ungewohnt barsch ab. „Und darüber diskutiere ich nicht!“ Verwirrt schaute Corinna ihn an. Es schien ihm sehr ernst zu sein mit dem, was er gesagt hatte, weshalb sie auch keinen weiteren Versuch machte, ihn zu einer Kontaktaufnahme zu überreden.
capricorn
capricorn
Familiensim

Anzahl der Beiträge : 1044
Anmeldedatum : 20.10.09

Nach oben Nach unten

Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Seite 10 von 12 Zurück  1, 2, 3 ... 9, 10, 11, 12  Weiter

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten