Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Riverdale

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Riverdale - Seite 11 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Do Feb 21, 2013 4:30 pm

An diesem Morgen kam Pablo zu spät zur Arbeit, was ihn aber nicht besonders störte. Zwar liebte er seine Arbeit, aber Flora liebte er noch viel mehr, da konnte er einen Rüffel seines Chefs locker wegstecken. Glücklicherweise hatte er an dem Tag keinen Gerichtstermin, sonst hätte er wohl oder übel doch fahren müssen oder einen Tadel wegen Missachtung des Gerichts riskiert, was sich höchstwahrscheinlich negativ auf seine Karriere ausgewirkt hätte. Etwas, dass Pablo jetzt, wo er endlich nicht mehr nur Recherchen für seine erfahreneren Kollegen machen musste, nicht sehr gefallen hätte. Für eigene Fälle verantwortlich zu sein, egal wie unbedeutend sie erschienen, war wesentlich interessanter und trug nicht unwesentlich dazu bei, Erfahrungen zu sammeln und sich einen Namen als Anwalt zu machen. Sein Ehrgeiz und sein Pflichtbewusstsein sorgten zudem dafür, dass er immer mal auch abends zuhause am PC saß, Anträge aufsetzte oder auch Rechnungen für seine Mandanten schrieb.

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„Ah, hier bist du.“ Flora betrat die kleine Mansarde, stellte sich hinter Pablo und warf einen neugierigen Blick auf den Computerbildschirm, auf dem ein engbeschriebenes Schriftstück zu sehen war. „Flo!“, schreckte der Simo, der tief in seine Arbeit versunken war, hoch. Er lehnte sich zurück und den Kopf in den Nacken, damit er Flora ansehen konnte. „Ich musste noch was für morgen für die Verhandlung vorbereiten.“, erklärte er, „aber jetzt bin ich fertig.“ Mit einigen schnellen Mausklicks speicherte er das Dokument und drehte sich dann zu seiner Ehesima um. „Was gibt’s denn, Flo?“ „Eigentlich nichts“, gestand die Pflanzensima ein, „mir ist nur langweilig.“ Pablo nickte verstehend, erhob sich und zog sie in seine Arme. „Hast du nichts mehr zu lesen?“ Stumm schüttelte sie den Kopf und zog eine Grimasse. „Außer, wenn ich bei den Büchern im Regal wieder von vorne anfange.“ Sie sah an Pablo vorbei zum PC. „Sieht kompliziert aus.“ Der Simo folgte ihrem Blick. „Der PC?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, so schwierig ist das gar nicht. Soll ich dir den Umgang damit erklären? Dann kannst du mal was anderes machen als lesen oder in die Glotze gucken.“ „Ich soll lernen mit dem Ungetüm klarzukommen?“, fragte Flora fast entsetzt. „Klar, warum nicht. Du hast selbst gesagt, dass sich bereits Kinder damit auskennen, dann kannst du das allemal.“

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Die Pflanzensima schaute ihren Ehesimo zweifelnd an. „Nun guck nicht wie ein verschrecktes Huhn.“, meinte der Simo grinsend als er ihren Gesichtsausdruck sah, dann wurde sein Blick weich. „Du bist doch nicht dumm, du lernst das ganz sicher.“ Zögernd nickte die Sima bevor sie ihren Blick hob und durch das Zimmer schweifen ließ. „Aber hier ist keine Pflanzenlampe, also kann ich hier gar nicht lange sitzen.“, stellte sie fest. „Na und? Dann kaufen wir eben welche und lassen die hier anbringen“, erklärte Pablo, „das ist doch nun gar kein Problem.“ „Mhm.“, war Floras ganzer Kommentar dazu. Offensichtlich behagte ihr der Gedanke, sich mit dem PC auseinanderzusetzen nicht besonders. „Oder du suchst dir ein Hobby.“, machte Pablo einen anderen Vorschlag. „Ein Hobby?“ „Ja, ein Hobby.“, nickte er und begann aufzuzählen: „Malen, Töpfern, Schach spielen. Da gibt es so viele Möglichkeiten.“ „Und woher weiß ich, ob mir das Spaß macht?“ „In dem du es ganz einfach ausprobierst.“, lachte Pablo und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Nasenspitze.
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Beitrag  capricorn Do Feb 21, 2013 4:36 pm

Flora dachte tatsächlich darüber nach, sich ein Hobby zu suchen, doch die vielfältigen Möglichkeiten erleichterten ihr die Auswahl nicht gerade, sodass sie die Entscheidung ob sie nun lieber nähen, töpfern oder malen wollte, vorerst vertagte. „Glaubst du denn, dass du in einigen Tagen oder Wochen besser weißt, was dir Spaß machen würde?“, schüttelte Pablo verständnislos den Kopf über ihre Unentschlossenheit, „Probier doch einfach was aus und wenn es dir nicht gefällt, suchst du dir etwas anderes.“ „Nein, nein, es eilt ja nicht. Ich kann ja lesen. Oder fernsehen.“ Dabei machte sie ein Gesicht als ob sie in eine Zitrone gebissen hätte, was Pablo zum Lachen brachte. „Oh, Flo, du bist mir eine. Aber wenn du dich lieber langweilst als etwas Neues auszuprobieren, werde ich dich nicht daran hindern.“ Er küsste sie liebevoll, um seinen Worten die Schärfe zu nehmen, dann sah er sie mit einem bittenden Blick an. „Kommst du noch ein bisschen mit ins Bett? Kuscheln und so?“ Dann grinste er und meinte augenzwinkernd: „Das ist bestimmt weniger langweilig als ein Buch zum x-ten Mal zu lesen.“ Flora rollte kurz genervt mit den Augen, tat ansonsten aber so als hätte sie seinen letzten Kommentar gar nicht gehört. „Kuscheln klingt gut.“, erwiderte sie stattdessen und ließ sich bereitwillig zum Schlafzimmer ziehen.

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Etwas später, nachdem Pablo eingeschlafen war, kletterte Flora leise aus dem Bett, zog sich wieder an und ging ins Wohnzimmer. Sie wollte zum Regal und sich eines der Bücher nehmen, als sie ein plötzliches Unwohlsein überkam. Sogar das Zimmer begann sich vor ihren Augen zu drehen und vorsichtig tastete sie nach dem Sofa und ließ sich darauf fallen. „Ich war bestimmt zu lange im dunklen Schlafzimmer und brauche nur etwas Licht.“, sagte sie sich, doch auch unter der Pflanzenlampe wurde es nicht besser, sodass sie schließlich auch die Beine hochnahm und sich hinlegte. Ruhig und mit geschlossenen Augen lag sie da und hoffte inständig, dass der Raum endlich aufhörte, sich wie ein Kreisel zu drehen. Nach einiger Zeit wurde es tatsächlich besser, doch jedes Mal, wenn sie aufstehen wollte, überfiel sie wieder der Schwindel, sodass sie einfach liegenblieb. Dort lag sie auch noch, als Pablo in der Nacht aufstand, weil er zur Toilette musste. Verwundert, weil er sie nicht wie sonst im Sessel sitzend sehen konnte, ging er weiter in den Raum und als sein Blick auf die auf dem Sofa liegende Sima fiel, grinste er und meinte: „Ist das deine neue Methode dich zu langweilen?“ „Was?“, schreckte die Pflanzensima hoch. Pablo wollte seine Frage wiederholen, doch Floras blasses Gesicht, ließen ihn die Worte herunterschlucken.

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Stattdessen stand er mit einem großem Schritt vor ihr und wollte besorgt wissen: „Alles in Ordnung? Du siehst so blass aus.“ Langsam und äußerst vorsichtig setzte sich seine Ehesima ganz auf und zuckte etwas hilflos mit den Schultern. „Ich weiß nicht, mir ist irgendwie nicht wohl“, erklärte sie mit matter Stimme, „und das Zimmer dreht sich dauernd um mich.“ Sofort drückte Pablo sie zurück aufs Sofa. „Dann bleib lieber liegen.“ Sanft streichelte er ihre Wange. „Du wirst doch wohl nicht krank werden?“ Wieder hob Flora hilflos die Schultern. „Keine Ahnung, ich war noch nie krank.“ „Noch nie?“, war Pablo verwundert und warf einen prüfenden Blick zur Pflanzenlampe. Vielleicht war das Ding ja defekt, doch gleißendes Licht traf ihn und geblendet schloss er die Augen. Okay, die Lampe war in Ordnung, aber was war dann mit Flora? „Hast du Halsweh? Oder Kopfschmerzen?“ Flora verneinte. „Mir ist nur flau im Magen und schwindelig.“ Prüfend legte Pablo seine Hand auf Floras Stirn. „Fieber hast du auch nicht.“ Ratlos sah er sie an, er hatte wirklich keine Idee, was ihr fehlen könnte. „Hast du genug Wasser zu dir genommen?“ „Ja, und genug Licht hatte ich auch.“ Sie seufzte kurz. „Ich weiß auch nicht.“ Dann setzte sie ein zuversichtliches Lächeln auf. „Morgen früh ist bestimmt alles wieder gut.“ Pablo sah sie mit einem zweifelnden Blick und noch immer voller Sorge an. „Bestimmt.“, meinte er trotzdem zustimmend, um Flora nicht weiter zu beunruhigen. „Also, dann geh wieder ins Bett, du musst schlafen.“, forderte die Sima, doch Pablo weigerte sich. „Ich geh doch nicht seelenruhig schlafen, wenn es dir nicht gut geht.“, wehrte er ab. Stattdessen holte er sich eine Decke und machte es sich, so gut es ging, im Sessel bequem. So war er bei Flora und konnte ihr jederzeit zur Hilfe eilen.
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Beitrag  capricorn Do Feb 21, 2013 4:42 pm

Am nächsten Morgen ging es Flora wirklich besser und Pablo fuhr auf ihr Bestreben schließlich doch zur Arbeit, nicht ohne jedoch mindestens alle zwei Stunden zuhause anzurufen und sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. „Es geht mir gut, Pablo“, versuchte die Pflanzensima ihren Ehesimo zu beruhigen, doch so ganz stimmte es nicht. In unregelmäßigen Abständen überfiel sie wieder dieses Unwohlsein und auch ihr Wasser- und Lichtbedarf stieg in den nächsten Tagen an, wovon sie Pablo aber nichts sagte. Trotzdem bemerkte er natürlich, dass sie viel öfter als sonst Wasser trank oder sich unter die Dusche stellte. „Vielleicht sollten wir doch lieber einen Arzt aufsuchen.“, schlug er vor. „Kennst du denn einen, der sich mit Pflanzensims auskennt?“ Die Frage musste Pablo verneinen. „Was sollen wir dann bei einem?“ Darauf wusste er keine Antwort, aber in seiner Sorge rief er heimlich Corinna an und bat sie tagsüber mal nach Flora zu sehen, was diese auch sofort versprach.

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„Pablo hat dich angerufen“, begrüßte Flora seufzend ihre Schwägerin als sie wie versprochen vor der Tür stand. „Ja, hat er.“, gab Corinna zu. „Aber erstmal: Guten Morgen, Flora.“ Errötend trat die Pflanzensima zur Seite damit Corinna das Haus betreten konnte. „Oh, verzeih“, entschuldigte sie sich und erwiderte den Gruß. „Magst du einen Kaffee?“ „Nein, danke“, schüttelte ihr Gast ablehnend den Kopf, „und du solltest dich wieder hinsetzen oder besser legen.“ Mit den Worten schob sie Flora zum Sofa und zwang sie, darauf Platz zu nehmen. Sie wollte sich in den Sessel setzen, doch die Pflanzensima, die entgegen Corinnas Aufforderung sitzen geblieben war, zog sie neben sich. „Es geht mir gut.“, erwiderte sie leicht ungehalten. Ein zweifelnder Blick traf sie und sie gab widerstrebend zu: „Na gut, nicht so gut wie sonst.“ „Das ist nicht zu übersehen.“, antwortete die dunkelhaarige Sima und musterte ihre Schwägerin erneut. „Mh – eine Erkältung scheint es ja nicht zu sein.“, murmelte sie überlegend, dann nach einigen Minuten angestrengten Nachdenkens erhellte sich plötzlich ihr Gesicht. „Dir ist flau im Magen und dir ist schwindelig?“, fragte sie, sich vergewissernd, dass sie Pablo bei seinem Anruf richtig verstanden hatte. Seufzend nickte Flora. „Und ich brauche auch mehr Licht und Wasser als sonst, aber so schlimm ist das nicht.“ „Ist es auch nicht, wenn ich mit meiner Vermutung Recht habe“, bestätigte Corinna grinsend, legte ihre Hand auf den Arm ihrer Schwägerin und erklärte triumphierend: „Ich glaube, du bist schwanger!“
„Was!?“, rief Flora überrascht aus. „Du bist wahrscheinlich schwanger.“, wiederholte Corinna und drückte sie überschwänglich. „Pablo wird Augen machen.“ Ja, das würde er sicher, wenn ihre Vermutung stimmte, aber so ganz überzeugt war die Pflanzensima nicht. „Wieso denkst du das?“ „Übelkeit, oder ein flaues Gefühl, wie du es beschreibst und Schwindel sind typische Anzeichen einer Schwangerschaft.“, erklärte Corinna und sah ihre Schwägerin dann spitzbübisch an: „Und ich geh mal davon aus, dass ihr als junges Paar Dinge tut, die eine Schwangerschaft überhaupt erst möglich machen.“ Corinna drückte sich absichtlich etwas wage aus, um Flora nicht zu sehr in Verlegenheit zu bringen, doch die Pflanzensima war bereits bei den ersten Andeutungen rot angelaufen. „Äh … ja …“, stotterte sie hilflos, sodass Corinna leise anfing zu lachen. „Okay, eine Schwangerschaft wäre also durchaus möglich. Das ist doch toll, oder?“

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Flora, die noch immer versuchte zu begreifen, was das bedeutete, nickte nur stumm. Sollte sie wirklich schwanger sein und ein Baby bekommen? Ein richtiges Baby? Sie hörte nur mit halbem Ohr, wie Corinna ihr einen Gynäkologen empfahl. „Einen was?“ „Einen Gynäkologen.“, wiederholte die dunkelhaarige Sima und fuhr erklärend fort: „Das ist ein Arzt, der sich unter anderem auf Schwangerschaft und Geburt spezialisiert hat.“ Ein verwirrter Blick traf sie. „Wozu soll das gut sein? Der hat bestimmt auch keine Ahnung von Pflanzensims.“ „Das mag schon sein, aber er hat Ahnung von Schwangerschaften und hat sicher Möglichkeiten festzustellen, ob du wirklich ein Kind erwartest. Und alles Weitere wird sich finden.“ „Okay.“, war Flora einverstanden, wenn auch nicht wirklich überzeugt. Fast achtlos legte sie den Zettel, auf den Corinna Name, Adresse und Telefonnummer des Mediziners notiert hatte, beiseite, doch ihre Schwägerin bestand darauf, dass sie sofort einen Termin machte. Seufzend kam Flora der Aufforderung nach, legte anschließend den Hörer auf und meinte etwas genervt: „Bist du nun zufrieden?“ Corinna, die ihren gereizten Tonfall absichtlich überhörte, erhob sich und nickte. „Voll und ganz, liebe Flora.“ Dann legte sie den Kopf schief und sah ihre Schwägerin grinsend an. „Wer hätte das gedacht, unsere Flora bekommt ein Baby!“ „Naja“, wiegelte die Pflanzensima ab, „ganz sicher ist es ja noch nicht.“ „Oh, aber so gut wie“, entgegnete Corinna, „schließlich bin ich als vierfache Mutter nicht ganz unerfahren, was Schwangerschaften angeht.“ Sie lachte kurz auf, wurde aber gleich wieder ernst. „Du solltest Pablo von dem Verdacht erzählen, er macht sich wirklich Sorgen um dich.“ Flora nickte. „Ich weiß, ich werde es ihm gleich heute Nachmittag sagen, wenn er von der Arbeit kommt.“ „Prima.“, freute sich Corinna und erhob sich. „Dann kann ich ja jetzt wieder gehen, bevor Colin das arme Kindermädchen völlig in den Wahnsinn treibt.“ Sie lachte wieder und meinte mit einem Augenzwinkern: „Aber wie es ist ein lebhaftes Kleinkind im Haus zu haben, werdet ihr ja bald am eigenen Leib erfahren. Also Auf Wiedersehen, Flora und ruf an, wenn du beim Arzt warst.“ Die Pflanzensima, die ihre Schwägerin zur Tür begleitete, versprach es und zufrieden machte sich Corinna auf den Heimweg.
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Beitrag  capricorn Do Feb 28, 2013 2:29 pm

Als Pablo nachmittags von der Arbeit kam, saß Flora wie gewohnt schon wartend auf der Bank vor dem Haus. Doch anders als sonst, sah sie ihm nicht entgegen, sondern sie hatte den Blick abgewandt und wirkte ziemlich abwesend. Der Simo, der nicht wissen konnte, dass sich Floras Gedanken um eine mögliche Schwangerschaft drehten, blieb einen kurzen Augenblick stehen und sah besorgt zu seiner Ehesima, dann trat er näher und setzte sich neben sie. „Hallo, Flo.“, begrüßte er sie liebevoll und mit gesenkter Stimme, weil er sie nicht erschrecken wollte. „Hallo Pablo“, erwiderte die Pflanzensima, wandte sich ihm zu, begrüßte ihn mit einem zärtlichen Kuss und hopste anschließend auf seinen Schoß.

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Einen Augenblick lang sah sie ihn verliebt an, dann veränderte sich ihr Gesichtsausdruck, er wurde ernst und mit gespielt strenger Stimme meinte sie: „Eigentlich müsste ich dir böse sein, mir so einfach Corinna auf den Hals zu schicken.“ Sie schüttelte missbilligend den Kopf und Pablo wollte sich schon verteidigen, doch als er sah, wie sie sich anstrengen musste nicht zu grinsen, fing er an zu schmunzeln. „So schlimm kann es ja nicht gewesen sein, wenn du krampfhast versuchst dir das Lachen zu verkneifen.“ „War es auch nicht.“, räumte Flora ein und gab es auf, ihr Grinsen zu verbergen. „Ich mag Corinna ja, aber du solltest dir nicht so viele Sorgen machen.“ „Oh, doch“, widersprach Pablo mit ernster Stimme, „ich liebe dich und ich will, dass es dir gut geht.“ „Ja, ich weiß, das ist ja auch ganz lieb von dir, aber womöglich machst du dir ganz umsonst Gedanken.“ „Was?“ Der Simo runzelte verwirrt die Stirn. Flora sah ihn einen Moment lang an und sagte dann leise: „Corinna meint, dass das Anzeichen einer Schwangerschaft sind.“ „Also bist du doch kran…“, begann der Simo zu erwidern, doch als er wirklich begriff, was Flora gerade gesagt hatte, verstummte er und sah sie aus großen Augen an. „Du bist schwanger?“, wiederholte er fragend. „Vielleicht. Wahrscheinlich. Also Corinna ist sich ziemlich sicher.“ Ihr Ehesimo nickte verstehend, brachte aber kein Wort heraus, sondern starrte Flora nur unverwandt an. Die Pflanzensima kicherte leise, streichelte seine Wange und meinte neckend: „Also dich so sprachlos zu erleben, ist schon was Besonderes. Anwälte sind doch sonst nie um eine Antwort verlegen, habe ich mir sagen lassen.“ „Vor Gericht erfahren Anwälte aber auch nicht, dass sie Vater werden.“, entgegnete der Simo, der seine Sprache endlich wiedergefunden hatte, mit einem schiefen Grinsen.

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Ein lauter Jubelruf entschlüpfte seiner Kehle und im nächsten Augenblick drückte er Flora so fest, dass ihr die Luft wegblieb. „Ein Baby! Wir bekommen ein Baby!“, rief er strahlend aus und ließ Flora, die nach Luft schnappte, erschrocken los. „Oh, verzeih, das wollte ich nicht.“ Ganz vorsichtig legte er wieder seine Arme um sie und sah sie besorgt an. „Alles okay.“, beruhigte die Sima ihn und musterte ihn nachdenklich. „Aber du hast schon verstanden, dass es noch nicht sicher ist, dass ich ein Baby bekomme?“, fragte sie vorsichtig nach. „Ja, ja, hab ich.“, versicherte Pablo und sprang von der Bank, wobei er Flora, die noch immer auf seinem Schoß saß, kurz mit hochhob um sie dann sanft abzusetzen. „Komm, wir fahren in die Stadt und besorgen einen Schwangerschaftstest.“, rief er voller Euphorie, sodass seine Ehesima lachen musste. „Nicht nötig, Pablo, ich hab schon einen Termin bei einem Gyn… Gyno…, bei so einem Arzt für Simas.“ „Oh.“, machte der Simo und es klang fast enttäuscht, dann nickte er lächelnd, „Das ist sicher besser als ein Test aus der Apotheke. Wer weiß, ob der bei Pflanzensimas überhaupt funktioniert.“ Das war ein berechtigter Einwand, trotzdem fiel es vor allem Pablo schwer, den Arzttermin abzuwarten. Einerseits würde er eine Schwangerschaft gerne aus berufenem Mund bestätigt haben, andererseits machte er sich noch immer Sorgen um Flora. Was, wenn sie doch nicht schwanger war?
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Beitrag  capricorn Do Feb 28, 2013 2:32 pm

Auch Flora ging mit gemischten Gefühlen zu dem Arzt, den Corinna ihr empfohlen hatte, wenn auch aus anderen Gründen. Sie fürchtete sich davor, wieder angestarrt zu werden und das auch nicht zu unrecht. Doch schlussendlich erwies sich der Arzt, nachdem er seine erste Überraschung über seine seltsam aussehende Patientin überwunden hatte, als kompetenter Mediziner. Ruhig hörte er sich an, warum die Pflanzensima zu ihm gekommen war und nachdem er sie untersucht hatte, konnte er die Schwangerschaft bestätigen: „Herzlichen Glückwunsch.“, wünschte er lächelnd und begann Flora Tipps zur Ernährung zu geben. „Sie sollten vitaminreich, aber nicht unbedingt für zwei essen. Auf Kaffee oder Alk…“ Weiter kam er nicht, weil Flora ihn jetzt unterbrach. „Ich bin ein Pflanzensim und das einzige, was ich zu mir nehme ist Wasser.“, erläuterte sie. Ein verwirrter Blick traf sie: „Habe ich das richtig verstanden, Sie essen niemals?“ Flora bejahte und auf dem Gesicht des Mediziners erschien ein Ausdruck von Besorgnis, doch bevor er sich dazu äußerte, ließ er sich genauestens erklären, welche Bedürfnisse Flora als Pflanzensim hatte und wie sie diese erfüllte. Als Flora fertig war, seufzte er unterdrückt auf und las nochmal in der Karteikarte, in der ihre persönlichen Daten standen. „Ich muss zugeben, dass ich keinerlei Erfahrungen mit Schwangerschaften bei Pflanzensims habe“, unterbrach er schließlich das Schweigen, „ich weiß also nicht, inwieweit ihre Art der … Nährstoffaufnahme … für ein Baby ausreichend sind. Aber Sie sind offensichtlich gesund und ich vertraue darauf, dass Ihr Körper genügend Nährstoffe aus Wasser und Licht produziert um nicht nur Sie, sondern auch das Baby zu versorgen. Trotzdem erscheint es mir sicherer, das Fortschreiten ihrer Schwangerschaft und die Entwicklung engmaschig zu überwachen. Geht es dem Baby gut, können wir die Abstände vergrößern.“ Flora, die sich eine Schwangerschaft bei weitem nicht so schwierig vorgestellt hatte, bekam es bei den Worten des Arztes doch mit der Angst zu tun. Wie ein verschrecktes Reh starrte sie den Mediziner an, der nun seinerseits versuchte, seine Bedenken abzuschwächen. „Machen Sie sich keine Gedanken, wir beobachten das jetzt erst Mal und dann sehen wir weiter.“, meinte er mit einem beruhigenden Lächeln. Langsam nickte Flora, doch überzeugt war sie keineswegs. Was, wenn sich die Befürchtungen des Arztes bestätigten und sich das Baby nicht normal entwickeln würde? Und was würde Pablo dazu sagen?

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Pablo sagte zunächst gar nicht viel. Er jubelte sofort los als Flora auf seinen fragenden Blick nickte. Er war so voller Begeisterung, dass er gar nicht mitbekam, dass seine Ehesima noch etwas hatte sagen wollen. Und je mehr sich Pablo freute, desto stiller wurde Flora. Sie wusste, sie musste Pablo von den Sorgen des Arztes erzählen, doch sie brachte es einfach nicht über sich, seine Freude zu trüben. Und der Simo war so sehr mit der Neuigkeit beschäftigt, dass ihm gar nicht auffiel, dass Floras Freude recht verhalten war. Erst beim Abendbrot bemerkte er das angespannte Gesicht seiner Ehesima. „Ist dir wieder übel?“, erkundigte er sich mitleidig. Zögernd schüttelte Flora den Kopf. „Nein, nicht wirklich.“ Sie zwang sich zu lächeln, doch sie merkte selbst, wie aufgesetzt es wirken musste und wandte schnell den Blick ab. Pablo musterte sie beunruhigt. Flora sah nicht wirklich wie eine glückliche Schwangere aus.

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„Flo?“, sprach er sie leise fragend an. Langsam wandte sich die Sima ihm wieder zu. „Ja?“ „Du scheinst dich gar nicht zu freuen.“, stellte der Simo fest und musterte sie wieder. Der Gedanke, der ihm dabei kam, schreckte ihn. Konnte es sein, dass Flora nicht nur kein Pflanzenbaby wollte, sondern auch kein normales Kind? Sein Herzschlag beschleunigte sich und er musste sich zwingen, seinen Verdacht laut auszusprechen. „Möchtest du kein Baby?“ Seine Stimme klang tonlos, fast ängstlich und er atmete erleichtert auf als Flora eilig versicherte: „Doch, natürlich...“ Dann sah die Sima erneut zur Seite, weil sie daran denken musste, was der Arzt gesagt hatte und daran, wie enttäuscht Pablo sein würde, wenn dieses Kind womöglich gar nicht zur Welt kommen würde. Tränen stiegen ihr in die Augen, die sie versuchte wegzublinzeln. Als ihr das nicht recht gelingen wollte, sprang sie auf und blieb neben dem Tisch stehen. „Es tut mir leid, Pablo.“, stotterte sie fast schluchzend hervor, ohne jedoch Pablo dabei anzusehen. Der Simo, der so gar nicht einordnen konnte, was los war, runzelte verwirrt die Stirn. „Was tut dir leid?“ Zögernd und mehr als widerstrebend überwand sich Flora und erzählte von der Sorge des Arztes, dass sich das Baby womöglich nicht normal entwickeln könnte.

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Stumm und mit einem erschrockenen Ausdruck auf dem Gesicht starrte Pablo sie an. Er brauchte einige Minuten bis er das Gehörte für sich im Kopf sortiert hatte. Als ihm das gelungen war, erhob er sich von seinem Stuhl und trat zu Flora. „Der Arzt meint also, dass das Baby sich wegen der Besonderheit, dass du nichts isst, nicht richtig entwickeln könnte.“, vergewisserte er sich, dass er richtig verstanden hatte. Flora nickte und wieder entschuldigte sie sich bei Pablo. „Wieso, du kannst doch nichts dafür.“, wehrte der Simo ab. „Aber nur weil ich die Zigeunerin gefragt hab, haben wir doch geglaubt, wir könnten ein Paar sein, wie normale Sims auch.“ „Ach, Flo, das spielt doch keine Rolle, wir haben uns schon vorher geliebt und …“ Er stockte kurz, gab sich einen Ruck und erklärte: „… und wenn es so sein sollte, dass wir kein Baby haben können, werden wir auch ohne glücklich sein. Kinder sind es nicht, die uns glücklich machen, sondern unsere Liebe zueinander!“ Er meinte diese Worte ernst, trotzdem fiel es ihm nicht leicht, das zu sagen, weil er sich immer Kinder gewünscht hatte, aber wenn Flora keines austragen konnte, dann würde er sich damit abfinden müssen. Einen Seufzer unterdrückend, nahm er Floras Hände und drückte sie sanft. „Aber vielleicht wird ja doch alles so, wie wir uns erhoffen, der Arzt hat doch auch gesagt, dass du gesund bist und er denkt, dass dein Körper auch das Baby ausreichend versorgen kann.“ Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem leicht verunglückten Lächeln, das Flora scheu erwiderte. „Ja, vielleicht wird doch alles gut.“
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Beitrag  capricorn Fr März 22, 2013 7:41 am

Langsam rutschte Flora an die Sesselkante, stemmte die Hände auf die Seitenlehnen und hievte sich in die Senkrechte. Allmählich wurde der Bauch, der bereits eine ansehnliche Größe erreicht hatte, lästig, trotzdem verkniff sie sich den tiefen Seufzer, der ihr fast entschlüpft wäre. Sie wollte nicht über die Begleitumstände einer Schwangerschaft jammern, nicht nachdem Pablo und sie Wochen, ja Monate um dieses kleine Leben gebangt hatten. Doch jetzt war alles gut, das Baby hatte sich normal entwickelt, war nur vom Gewicht ein klein wenig leichter als Babys normaler Simas, aber der Gynäkologe war sich sicher, dass es das schnell aufholen würde, sobald es geboren war und normal gefüttert werden würde. Mit einem glücklichen Lächeln streichelte Flora sanft über ihren gewölbten Leib. „Na, du Racker? Wird langsam eng da drin, was?“ Ihr Lächeln vertiefte sich als das Baby auf die Berührung und ihre Stimme reagierte und gegen ihre Hand trat. Es faszinierte die werdende Mutter immer wieder aufs Neue, wie viel Ungeborene schon von ihrer Umwelt wahrnahmen und sie konnte es kaum erwarten dieses Kind im Arm zu halten, doch noch war es nicht soweit. „Ein bisschen musst du noch aushalten“, erklärte sie und es war nicht wirklich ersichtlich, wen sie damit aufmuntern wollte: das Kind oder doch eher sich selbst.

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Mit dem typischen, leicht watschelnden Gang einer Schwangeren bewegte sich Flora in die Küche, suchte Filtertüte und Kaffeedose und machte sich daran Pablos Frühstückskaffee aufzusetzen. Sie hatte gerade den Schalter gedrückt, der die Maschine in Gang setzte, als sich plötzlich zwei Arme um sie legten. Ein zärtlicher Kuss in den Nacken folgte, dann war Pablos noch etwas verschlafene Stimme zu hören: „Morgen, Flo.“, wünschte er und knabberte kurz an ihrem Ohrläppchen bevor er sie sanft herumdrehte, sodass er sie ansehen konnte. „Wie geht es meinen beiden Hübschen heute Morgen?“ „Gut.“, antwortete die Pflanzensima mit einem Lächeln. Sie hob die Hände und strich Pablo durch die vom Schlaf zerzausten Haare. „Und du? Hast du gut geschlafen?“ „Hmm“, machte der Simo bestätigend während sein Gesicht einen leicht besorgten Ausdruck annahm, „aber solltest du nicht besser unter der Pflanzenlampe sitzen?" Floras Lächeln verschwand und nur mit Mühe unterdrückte sie ein genervtes Stöhnen. „Da hab ich die ganze Nacht lang gesessen, mein Lichtbedarf ist somit mehr als ausreichend gedeckt.“, erklärte sie, sich um einen neutralen Ton bemühend, „Zufrieden?" Als er nickte, fuhr sie ihm ein weiteres Mal durch die Haare und küsste ihn anschließend. Dass sie dem Simo, der offensichtlich noch etwas hatte sagen wollen, damit buchstäblich das Wort abschnitt, war nicht ganz unbeabsichtigt. Sie liebte Pablo und es war rührend, wie er sich um sie und das Baby sorgte, aber manchmal übertrieb er es einfach.

Riverdale - Seite 11 Meyers30

Nach dem Kuss drehte sich Flora in Pablos Armen etwas herum, damit sie einen Blick auf die Küchenuhr werfen konnte. „Schon viertel nach sieben. Also los, ins Bad mit dir.“, forderte sie und wollte ihn ein Stück von sich wegschieben, doch der Simo verhinderte das in dem er sie einfach festhielt. „Hey, erst küsst du mich und dann willst du mich loswerden?“, beschwerte er sich gespielt entrüstet. Flora öffnete den Mund, wollte seinem, nicht ernstgemeinten Vorwurf widersprechen, doch dieses Mal war er es, der sie am Reden hinderte. Sein Kuss fiel allerdings deutlich länger und intensiver aus und als er sich schließlich von ihr löste, wünschte sich Flora fast, Pablo müsste nicht zur Arbeit. Aber nur fast. Die Vorstellung, ihr Ehesimo würde den ganzen Tag zuhause sein und sie mit Argusaugen beobachten, damit sie sich auch ja nicht überanstrengte, war furchterregend genug, um ihn nun doch mit einem sanften Stoß Richtung Bad zu schubsen. „Wenn du jetzt nicht voran machst, kommst du zu spät.“, erklärte sie. Ergeben nickte Pablo, wandte sich aber noch einmal kurz um, um ihr einen weiteren Kuss zu stehlen bevor er dann doch ins Bad tapste.

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Flora sah ihm mit einem liebevollen Lächeln nach, dann eilte sie so schnell es ihr mit dem dicken Bauch möglich war, nach draußen. Die Welpen warteten sicher schon auf ihr Futter, außerdem hatte die Pflanzensima nach der langen Nacht Sehnsucht nach frischer Luft und natürlichem Sonnenlicht. Auf dem Weg zum Schuppen warf sie einen leicht wehmütigen Blick zu ihren Gemüsebeeten, die leer und in tristem Braun auf sie oder eher auf den Frühling zu warten schienen. Der war allerdings noch lange hin, hatte doch gerade erst der Herbst Einzug gehalten, trotzdem hatte sie das Gefühl, dass es schon ewig her war seit sie die Beete abgeerntet hatte. Das anschließende Umgraben hatte Pablo ihr abgenommen und auch die Blasen, die der Simo sich durch die für ihn ungewohnte Tätigkeit geholt hatte, hatten ihn nicht davon abhalten können. „Mit mir schimpfst du immer, ich soll mich nicht übernehmen, aber du musst ja alle Beete auf einmal umgraben! Als wenn die weglaufen würden.“, hatte sie ungehalten mit ihm geschimpft während sie seine Hände verarztet hatte. Doch ihre Vorwürfe waren einfach an ihm abgeprallt, stattdessen hatte er sie mit schiefgelegtem Kopf angeschaut und gemeint: „Wenn ich es nicht getan hätte, dann wärest du doch sofort in den Garten gelaufen sobald ich das Haus verlasse. Oder etwa nicht?“ Das hatte sie nicht leugnen können, Pablo kannte sie wirklich gut, manchmal zu gut und deshalb war sie doch froh, wenn das Baby auf der Welt war und sich somit die übertriebene Fürsorge ihres Ehesimos hoffentlich in Wohlgefallen auflöste und sie endlich wieder den Tag unbeschwert im Freien verbringen konnte.
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Beitrag  capricorn Fr März 22, 2013 7:46 am

Wobei sie auch jetzt nicht nur im Haus saß, das lag einfach nicht in ihrem Naturell. Sie musste und wollte sich so viel wie möglich im Freien aufhalten. Wenn es nach Pablo gegangen wäre, säße sie allerdings den lieben langen Tag auf der Bank auf der Veranda und Flora ließ ihn in dem Glauben. Doch sobald Pablo von seiner Fahrbereitschaft abgeholt worden war, verschwand die Pflanzensima in den Garten hinterm Haus, bespielte oder trainierte die Hunde oder suchte nach Insekten um ihre Sammlung, die sie im letzten Winter begonnen hatte, zu vervollständigen. Natürlich ging auch sie nicht sorglos mit dem Leben ihres ungeborenen Babys um, sondern achtete auf genügend Licht und Wasser, genauso wie auf regelmäßige Pausen.

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Und wenn Pablo nachmittags nach Hause kam, saß sie wieder auf Bank und freute sich schon auf ihre Plauderstunde. Die Pflanzensima wie auch Pablo hofften, dass es ihnen gelingen würde, diese liebgewordene Tradition auch mit einem Baby weiterhin aufrechterhalten zu können, doch ob das klappen würde, war wohl – zumindest nach Corinnas Meinung – eher unwahrscheinlich: „Ein Baby interessiert sich nur für die Erfüllung seiner Bedürfnisse“, hatte sie erklärt, „ihm ist es völlig egal, ob Mum und Dad gerade am Essen sind oder anders Zeit miteinander verbringen wollen. Und es ist ihm auch völlig Schnurz, ob es Tag oder Nacht ist.“ Bei der Erinnerung an durchwachte Nächte, hatte sie leise geseufzt, aber für Flora hatte es überhaupt nicht genervt geklungen, sondern eher so als wenn sie es vermissen würde. Also konnte es ja wohl nicht so schlimm sein, oder? Die bevorstehende Geburt machte Flora viel mehr Sorgen, sie hatte Angst davor, sogar große Angst, was nicht zuletzt an den Geschichten lag, die die Schwangere im Wartezimmer ihres Arztes zu hören bekam. Wenn man den Simas und ihren Erfahrungsberichten Glauben schenken wollte, dann war eine Geburt ein wahres Horrorerlebnis. „Ach, die übertreiben bloß.“, versuchte Corinna ihre Schwägerin zu beruhigen, „natürlich tun die Wehen weh, aber mit der Atemtechnik, die ich dir gezeigt hab, wirst auch du damit klarkommen. Und wenn du den kleinen Wurm erst mal im Arm hältst, ist alles andere sowieso vergessen.“ Aufmunternd tätschelte die dunkelhaarige Sima Floras Arm. Wirklich beruhigt war Flora jedoch nicht und als die Wehen einsetzten, geriet sie für einen Moment in Panik.

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„Pablo!!!“, rief sie mit überschlagender Stimme und glücklicherweise hörte der Simo sie sofort. Eilig kam er angelaufen und wollte wissen, was los ist, doch Floras Anblick, wie sie gekrümmt mit den Händen auf ihrem Bauch dastand, sprach für sich. „Ganz ruhig, Flora“, versuchte er sie beruhigen während er sich bereits dem Telefon zuwandte, um den Arzt herbeizurufen, „denk an die Atemübungen.“ Flora nickte, versuchte sich zu erinnern, was Corinna ihr erklärt hatte und als Pablo den Hörer aufgelegt hatte, hatte sie ihre Panik überwunden und lächelte ihn leicht verzerrt an. „Unser Baby kommt.“, flüsterte sie fast staunend, dass es nun endlich so weit war. Pablo trat auf sie zu, nickte zustimmend und streichelte sanft über ihren Bauch. „Ja, Flo, bald können wir es im Arm halten.“ Dieses „bald“ dauerte dann doch noch einige Stunden, aber schließlich war es geschafft und der kleine Simbürger auf der Welt. Überglücklich hielt Pablo das zarte Wesen im Arm. Er konnte sich einfach nicht sattsehen an diesem winzigen Etwas, an dem trotz der geringen Größe schon alles dran war. „Schau nur, Flo, die kleinen Finger und die süße Nase.“, schwärmte er und hielt ihr vorsichtig das Baby hin. „Ja, er ist das hübscheste Baby der ganzen Welt.“, stimmte Flora ihm zu. Sie lag auf dem Sofa unter der Pflanzenlampe und beobachtete gerührt, wie liebevoll Pablo mit seinem Sohn umging.

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„Oh, so müde?“, sprach der Simo leise mit dem Baby als es herzhaft gähnte. „Dann leg ihn doch ins Bettchen.“, schlug Flora vor, doch der Simo schüttelte den Kopf. „Noch nicht, ich will ihn noch ein bisschen halten.“ Er warf seiner Ehesima einen verständnisheischenden Blick zu, der die Sima schmunzeln ließ. „Kann es sein, dass du eine neue Liebe gefunden hast?“, erkundigte sie sich mit leisen Spott und lachte hell auf als Pablo voller Inbrunst ausrief: „Ja, habe ich!“ Als er bemerkte, dass sie über ihn lachte, verzog er erst in komischer Verzweiflung das Gesicht und hielt ihr dann ein weiteres Mal das Baby vors Gesicht. „Wie kann man so etwas Süßes nicht lieben!“, erklärte er und streckte ihr beleidigt die Zunge heraus als sie erneut lachen musste. „Wir brauchen noch einen Namen.“, versuchte er seine Ehesima abzulenken, was ihm auch gelang, denn Floras Lachen verstummte. „Ich weiß nicht recht.“, antwortete sie zögernd, sodass Pablo sich zu ihr auf die Sofakante setzte und sie gemeinsam das jetzt schlafende Baby betrachteten. Sie diskutierten eine Weile hin und her und einigten sich schließlich auf den Namen Vincent.
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Beitrag  capricorn Fr März 22, 2013 7:49 am

Flora erholte sich recht schnell von den Anstrengungen der Geburt und da sie keinen Schlaf brauchte, waren durchwachte Nächte auch kein Problem für sie. Trotzdem war sie nicht gut drauf. Oft wusste sie gar nicht warum das Baby schrie und obwohl sie versuchte, sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, war sie jedes Mal den Tränen nahe, wenn Corinna zu Besuch war und scheinbar immer zu wissen schien, was der kleine Junge gerade für Bedürfnisse hatte. So auch eines Abends, an dem Corinna Flora etwas Gesellschaft leistete während Pablo einen geschäftlichen Termin hatte. Die beiden Simas standen im Kinderzimmer vor dem Bettchen und waren in den Anblick des jetzt schlafenden Babys vertieft. Während um Corinnas Mund ein kleines Lächeln lag, war Flora einfach nur traurig. Wieder einmal war es ihr nicht gelungen, ihr Baby zu beruhigen, doch kaum hielt Corinna ihren Neffen im Arm, hörte er auf zu weinen und die dunkelhaarige Sima konnte ihn ins Bettchen legen, wo er kurz darauf einschlief. Flora liebte dieses kleine Wesen über alles, aber das allein reichte offensichtlich nicht aus, um eine gute Mutter zu sein. Und wenn sich Vincent nicht von ihr beruhigen ließ, dann konnte sie doch keine gute Mutter sein, oder? Der Gedanke in ihrer neuen Aufgabe völlig zu versagen, nahm so sehr Besitz von ihr, dass sie aus dem Zimmer stürzte und in der Küche in Tränen ausbrach.

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Verwundet sah Corinna ihrer Schwägerin einen Moment lang nach bevor sie ihr folgte. Als sie die in Tränen aufgelöste Flora sah, blieb sie erschrocken stehen. „Was ist denn?“, erkundigte sie sich beunruhigt, trat auf sie zu und legte ihrer Schwägerin tröstend einen Arm um die Schulter. Sofort versuchte Flora die Tränen mit dem Ärmel wegzuwischen. „Gar nichts.“, erklärte sie noch immer schluchzend, woraufhin Corinna zweifelnd die Augenbrauen hochzog. „Also nach gar nichts, sieht mir das nicht aus. Nun sag schon, warum weinst du?“ Betont gleichmütig zuckte die Pflanzensima mit den Schultern, doch bereits in der nächsten Sekunde brach es aus heraus: „Ich bin eine furchtbare Mutter.“, jammerte sie während neue Tränen über ihr Gesicht liefen. „Was? Aber wie kommst du denn darauf?“ Überaus verwirrt musterte Corinna ihre Schwägerin, zog sie dann zum Sofa und zwang sie sich hinzusetzen. „Nun red mal keinen Unsinn, Flora, du bist eine gute Mut…“ „Nein, bin ich nicht!“, wehrte die Pflanzensima ab. Sie hob den Kopf und sah Corinna mit einem flehenden Blick an. „Bitte nimm du das Baby mit dir, du kannst das viel besser als ich.“

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Erschrocken zuckte die Sima zurück. „Ich soll was?“, fragte sie völlig konsterniert. „Das Baby mit dir nehmen.“, wiederholte die noch immer weinende Flora. „Du spinnst ja.“, entfuhr es Corinna, die das Ansinnen der jungen Mutter überhaupt nicht verstand. „Liebst du dein Baby nicht?“, wollte sie beunruhigt wissen. „Doch, aber … aber …“, begann Flora stotternd zu erklären „… aber ich … ich kann das einfach nicht.“ „Was kannst du nicht?“ „Mich um das Baby kümmern. Ich weiß oft gar nicht, warum es weint und ich krieg es auch nie so schnell zum Schlafen wie du.“ Flora hatte leise und stockend gesprochen, sie schämte sich unglaublich, dass sie so eine schlechte Mutter war und wagte gar nicht, Corinna anzusehen. Doch als ihre Schwägerin plötzlich in ein erleichtertes Lachen ausbrach, starrte Flora sie entsetzt an. „Ach, Flo.“, rief Corinna, Floras Spitznamen benutzend, aus. „Das ist ganz normal, vor allem beim ersten Kind. Auch wenn Vincent dein Kind ist, müsst ihr euch doch ein wenig kennenlernen, aber das wird schon, hab nur etwas Geduld.“ Mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck sah Flora noch immer zu Corinna. „Aber bei dir sieht das so einfach aus.“ „Ich hab ja auch schon vier Kinder und entsprechend Übung.“, erklärte Corinna augenzwinkernd. Dann wurde sie ernst. „Außerdem spürt das Baby, wenn du so voller Selbstzweifel bist und das verunsichert es, weshalb es dann noch eher weint. Verstehst du?“ Zögernd nickte Flora bevor sie mit einem tiefen Seufzer gestand: „Mit den Welpen ist das irgendwie einfacher.“ Die Aussage ließ Corinna ein weiteres Mal lachen. „Welpen sind ja im Vergleich zu einem Baby auch viel selbstständiger, Flora, und außerdem hast du da viel Erfahrung, die dir mit einem Baby noch fehlt.“ Das klang einleuchtend und endlich versiegten die Tränen der Pflanzensima. Mit einem zaghaften Lächeln schaute sie zu ihrer Schwägerin. „Dann möchte ich meinen kleinen Schatz doch lieber hier behalten.“ „Natürlich, etwas anderes käme auch gar nicht in Frage.“, nickte Corinna sofort, nahm Flora in den Arm und drückte sie aufmunternd. „Nur keine Sorge, du schaffst das ganz bestimmt. Schon, dass du dir solche Gedanken um sein Wohlergehen machst, zeigt doch, dass du alles andere als eine schlechte Mutter bist.“
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Beitrag  capricorn Fr März 29, 2013 1:20 pm

Pablo hatte Floras Unsicherheit im Umgang mit dem Baby natürlich bemerkt, da es ihm in gewisser Weise aber ähnlich ging, war er nicht übermäßig besorgt. Es gab allerdings einen Unterschied zwischen Flora und ihrem Ehesimo. Während Flora an sich selbst und ihren Fähigkeiten als Mutter zweifelte, war Pablo durchaus zuversichtlich, dass diese Unsicherheit mit jedem Tag, den sie mit dem Baby verbrachten, mehr und mehr verschwinden würde. Entsprechend entsetzt starrte er seine Ehesima an, als diese ihm – auf seine Frage, warum sie denn geweint habe - gestand, dass sie Corinna gebeten hatte das Baby mitzunehmen. Sie erzählte auch den Rest des Gespräches mit ihrer Schwägerin, doch Pablo blieb an diesem einen Satz hängen, absolut fassungslos, dass Flora ernsthaft ihr Kind hatte weggeben wollen. Der Simo war so geschockt, dass er zum ersten Mal in ihrer Beziehung wirklich zornig auf Flora wurde. Am liebsten hätte er sie angebrüllt und geschüttelt, wie sie auf so eine hirnverbrannte Idee kommen konnte, doch er brachte keinen Ton heraus, starrte Flora nur unverwandt an, sodass sich die Pflanzensima bemüßigt sah noch einmal zu erklären, was sie dazu bewogen hatte. „Ich … ich dachte, ich …“, begann sie stotternd, doch als sie seinen verständnislosen Blick sah, verstummte sie gleich wieder. Erst jetzt begann sie wirklich zu begreifen, wie ungeheuerlich ihr Ansinnen auf Pablo und auch auf Corinna wirken musste und sie schluckte krampfhaft an den aufsteigenden Tränen. Sie war so dumm! Immer machte sie alles falsch!

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Aufschluchzend drehte sie sich um, wollte aus der Küchentür in den Garten laufen, doch sie kam nur ein paar Schritte weit, dann hatte Pablo sie eingeholt und hielt sie am Arm fest. „Du kannst doch jetzt nicht einfach weglaufen und mich hier so stehenlassen!“, beschwerte er sich zornig. Die Tränen, die ihr über die Wangen liefen, brachten ihn jedoch dazu, sie in seine Arme zu ziehen. Still standen sie da, nur das leise Schluchzen der Sima war zu hören bis Pablo sich leise räusperte und sagte: „Ich kann nicht glauben, dass du Vincent nicht haben willst, aber ich kapier einfach nicht, dass du ihn weggeben wolltest!“ Flora, die sich aus lauter Schuldgefühl am liebsten aus der Umarmung gelöst hätte, sich das aber nicht traute, weil sie ihren Ehesimo nicht noch mehr verärgern wollte, zuckte erneut die Schultern. „Ich dachte … ich bin … keine gute Mutter“, gab sie stotternd zu, „und Corinna, die … die … kann das so gut.“ Sie schniefte kurz, zwang sich dann den Kopf zu heben und Pablo anzusehen: „Ich wollte doch nur, dass es Vincent an nichts fehlt. Ich hatte so Angst, dass es ihm schadet, wenn ich etwas falsch mache. Und es kann doch nicht gut sein, wenn er immer weiter weint, nur weil ich nicht weiß, was er hat.“ Verstehend nickte der Simo und versuchte mit einem tiefen Atemzug den Zorn, den er noch immer empfand, abzuschütteln. Gleichzeitig wischte er mit dem Daumen behutsam eine Träne von Floras Wange und fragte bedrückt: „Ach, Flo, warum nur zweifelst du immer gleich an dir, wenn mal etwas nicht so klappt, wie gedacht?“ Wieder zuckte die Pflanzensima nur mit den Schultern.

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„Ich bin eben dumm.“, antwortete sie resignierend und zuckte gleich darauf erschrocken zusammen, weil Pablo sie ein Stück von sich wegschob und aufgebracht zischte: „Hör auf damit, Flora! Du bist nicht dumm und jeder, der etwas Gegenteiliges behauptet, hat ein Problem mit mir!“ „A…a…ber ich weiß so vieles nicht und mach so oft was falsch.“, widersprach Flora zögernd. „Na und? Ich weiß auch nicht, wie man Gemüse zieht oder eine Hundezucht betreibt. Etwas nicht zu wissen, hat nichts mit Dummheit zu tun. Man kann vieles, wenn nicht alles lernen, wenn man nur will. Und du willst lernen, das hast du bewiesen, indem du dir vieles selbst beigebracht hast. Und Fehler zu machen gehört zum Lernen dazu, das ist kein Grund sich selbst in Frage zu stellen.“ Er machte eine kleine Pause und ergänzte dann erklärend: „Ich weiß auch nicht immer, warum Vincent weint oder sich nicht beruhigen lässt, aber deshalb glaub ich noch lange nicht, dass ich ein schlechter Vater bin. Ich weiß, ich werde lernen unseren Kleinen immer besser zu verstehen und du wirst das auch. Und selbst wenn wir Vincents Weinen falsch interpretieren und ihn beispielsweise wickeln obwohl er eigentlich nur herumgetragen werden will, ist das kein Weltuntergang. Wichtig ist doch nur, dass er weiß, dass wir, du und ich, immer für ihn da sind.“
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Beitrag  capricorn Fr März 29, 2013 1:22 pm

Erwartungsvoll sah Pablo seine Ehesima an. Verstand sie, was er ihr mit seiner langen Rede sagen wollte? Anscheinend nicht, denn noch immer sah sie ihn mit diesem Blick an, der deutlich ihre Selbstzweifel zum Ausdruck brachte und der Simo spürte wie neuer Ärger in ihm aufstieg. Oder war es doch eher die pure Verzweiflung? Er griff nach Floras Hand und zog die sich sträubende Sima hinter sich her ins Kinderzimmer, wo er an Vincents Bettchen stehenblieb. Mit ausgestrecktem Arm zeigte er auf das Baby, das friedlich schlief. „Schau dir unser Söhnchen an, Flora. Sieht so ein Kind aus, das eine unfähige Mutter hat?“ Als Flora keine Anstalten machte, Vincent auch nur einen Blick zu schenken und stattdessen ihren Ehesimo aus großen Augen ansah, wiederholte er mit einer Stimme, die deutlich an Schärfe zunahm: „Du sollst ihn dir ansehen!“ Verschreckt von Pablos scharfem Tonfall zuckte Flora zusammen, ließ ihren Blick dann aber gehorsam zu Vincent wandern.

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Der Kleine sah so niedlich aus, wie er still dalag und als sich sein kleiner Mund im Schlaf zu einem Lächeln verzog, musste auch Flora lächeln. „Eigentlich sieht er ganz zufrieden aus.“, gestand sie schließlich leise ein ohne ihren Blick von ihrem Sohn zu nehmen. Erst als sie spürte, wie Pablo einen Arm um sie legte, hob sie den Kopf und sah ihn an. „Es tut mir leid, Pablo, ich … wollte … nicht wirklich …“, stotterte sie schuldbewusst. „Ich weiß, Flo.“, erwiderte der Simo und zog sie sanft in seine Arme. „Trotzdem, die Vorstellung, dass du tatsächlich mit dem Gedanken gespielt hast unser Kind wegzugeben, hat mich maßlos erschreckt.“ Sein Blick wanderte zu seinem schlafenden Sohn. „Ich liebe den kleinen Kerl so sehr.“, fuhr er leise fort. „Er ist ein Teil von uns, Flora, von dir und von mir. So unvorstellbar das ist, so wunderbar ist es auch…“ Er verstummte, sah wieder zu Flora bevor er weitersprach: „… du und Vincent, ihr seid die wichtigsten Sims in meinem Leben, ich weiß nicht, was ich tue, wenn ich einen von euch verlieren sollte.“

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Pablos Worte ließen Flora schlucken, sie wusste, dass ihr Ehesimo sie liebte und trotzdem hatte sie insgeheim immer wieder Angst, seinen Ansprüchen nicht genügen zu können, weil sie so anders als normale Simas war. Normale Simas waren doch viel klüger als sie, hatten einen Beruf gelernt oder sogar studiert und waren mit ihrer normalen Hautfarbe und richtigen Haaren in Floras Augen auch viel hübscher. Sie hatte Schwierigkeiten zu verstehen, dass Pablo ihre grüne Haut und ihre Blätter auf dem Kopf liebte, hatte eher gedacht, dass er das nur akzeptieren würde, weil sie nun mal so aussah. Sein Geständnis jedoch vermittelten ihr einen ganz anderen Eindruck. Verwirrt sah sie ihn an. „Du liebst mich wirklich, weil ich so bin wie ich bin?“, fragte sie staunend. „Ja, natürlich, was hast du denn gedacht?“, wollte der Simo mit hochgezogener Augenbraue wissen. Schnell schüttelte Flora den Kopf. „Ach, nichts. Nicht wichtig.“ Sie drückte sich eng an ihn, schlang ihre Arme um ihn und flüsterte leise: „Ich liebe dich auch. Und ich will auch nicht mehr an mir zweifeln.“ Dann hob sie hob den Kopf, sah Pablo in die Augen und ergänzte mit fast feierlichem Ernst: „Ich verspreche es dir.“

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Beitrag  capricorn So Apr 07, 2013 3:31 pm

Familie Newman

(Clyde + Corinna Newman; Robin, Aaron, Jessica + Colin Meyers)

Ein Gähnen unterdrückend schloss Corinna die Haustür auf und betrat gleich darauf das Erdgeschoss des Reihenhäuschens, das bereits im Dunklen lag. Wie es aussah schliefen schon alle, aber das war auch kein Wunder, war sie doch viel länger bei Flora geblieben als geplant. Um niemanden zu wecken, lief die dunkelhaarige Sima auf Zehenspitzen die Treppen hoch. Insgeheim hoffte sie, dass Clyde doch noch wach war und im Bett las, aber ein leises Schnarchen, das sie schon auf den letzten Stufen zum Schlafzimmer hören konnte, machte ihr klar, dass auch ihr Ehesimo bereits im Land der Träume weilte. Sie erklomm die letzte Stufe und tastete suchend nach dem Lichtschalter, zögerte aber draufzudrücken, weil sie Clyde nicht aufwecken wollte. Die Sorge im Dunkeln über irgendwelche Möbelstücke zu stolpern und mit dem daraus entstehenden Krach ihren Ehesimo zwangsläufig zu wecken, brachte sie dazu, doch Licht zu machen. Noch an der Treppe schlüpfte sie aus ihren Schuhen und schlich anschließend auf nackten Sohlen weiter in den Raum.

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Leise zog sich Corinna aus, legte ihre Kleidung auf einen Stuhl und streifte sich ein Nachthemd über. Anschließend ging sie zum Bett, wo sie vorsichtig die Decke anhob und genauso vorsichtig darunter kroch, immer noch darum bemüht ihren schlafenden Gatten nicht zu wecken. Doch noch bevor sie das Licht wieder löschen konnte, öffnete Clyde die Augen und murmelte schlaftrunken und mit einem leicht vorwurfsvollen Unterton: „Du kommst spät, ich hab mir Sorgen gemacht.“ „Tut mir leid.“, flüsterte sie zerknirscht und drehte sich auf die Seite um Clyde ansehen zu können. „Ist alles in Ordnung?“, wollte der Simo wissen. Corinna nickte, allerdings ein wenig zögernd und dieses Zögern reichte, um Clyde misstrauisch werden zu lassen. Er setzte sich auf und musterte sie besorgt. „Es ist alles in Ordnung“, beeilte sich seine Ehesima zu versichern bevor er fragen konnte und setzte leise hinterher: „zumindest mit mir.“ Der Simo runzelte die Stirn, dann fragte er erschrocken: „Es ist doch wohl hoffentlich nichts mit Vincent?“ „Nein, nein, dem geht es gut, sehr gut sogar. Aber Flora macht mir Sorgen.“ Corinna, die sich nun ebenfalls aufsetzte, seufzte tief auf. „Weißt du, um was sie mich heute gebeten hat?“

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Stumm schüttelte Clyde den Kopf. Wie sollte er auch, sie war ja allein bei Flora gewesen. „Sie wollte, dass ich Vincent mitnehme.“ „Was? Wieso das? Ist sie krank?“ „Nein, sie glaubt, sie sei eine schlechte Mutter, weil sie nicht immer gleich weiß, warum Vincent weint. Und das er bei mir heute recht schnell eingeschlafen ist, hat ihr dann wohl den Rest gegeben. Sie ist weinend aus dem Zimmer gelaufen und es war nicht ganz einfach sie davon zu überzeugen, dass es ihr lediglich an Erfahrung fehlt.“ Corinna schüttelte verständnislos den Kopf. „Glaub mir, ich war echt geschockt über ihre Bitte. Und Pablo war es auch. Der kam nämlich dazu und als er Floras verweintes Gesicht gesehen hat, wollte er natürlich wissen, was los war. Da bin ich dann lieber gegangen, damit die beiden reden können.“ „Oje, da möchte ich nicht in ihrer Haut stecken.“, bekannte Clyde, „Ich bezweifle, dass Pablo das verstehen wird, wo sie doch solange Angst haben mussten, dass Vincent gesund zur Welt kommt.“ Betrübt nickte Corinna, trotzdem bemühte sie sich ihre Schwägerin zu verteidigen: „Sie macht sich doch nur Sorgen, dass es ihrem Sohn an etwas fehlen könnte.“ „Ob Pablo das nachvollziehen kann?“ Die Sima zuckte ratlos mit den Schultern. „Ich hoffe es, aber das müssen die beiden wohl allein klar kriegen.“

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Das sah Clyde genauso, aber er kannte auch seine Ehesima, weshalb er mit einem kleinen Augenzwinkern feststellte: „Gib‘s zu, ein ganz kleiner Teil von dir hätte doch nichts dagegen gehabt, Vincent mitzunehmen.“ „Was?“, rief die Sima empört, „Ich nehme doch anderen Müttern ihr Kind nicht weg!“ „Ach, komm, du weißt genau, wie ich das gemeint habe.“, erwiderte Clyde ungerührt und Corinna nickte schließlich ergeben. „Okay, zugegeben, ich liebe Kinder und Babys sind soooo süß und mein Neffe ist natürlich besonders süß, aber er gehört zu Flora und Pablo und außerdem…“ Sie unterbrach sich und schaute Clyde mit so einem eigentümlichen Blick an, dass er verwirrt die Stirn runzelte. „… und außerdem?“, wiederholte er fragend und legte den Arm um Corinna, die herübergerutscht kam und sich ankuschelte. Den Blick hielt sie gesenkt und sie nestelte leicht nervös an seinem Schlafanzugoberteil herum. „Naja,“, fuhr sie leise fort, „warum sollte ich mir ein fremdes Baby ins Haus holen, wenn …“ Wieder verstummte sie und Clyde zog verwundert die Augenbraue hoch, so stotterig kannte er seine Liebste gar nicht, doch als sie den Kopf hob um ihn ansehen zu können und er das verhaltene, aber unverkennbar glückliche Lächeln auf ihrem Gesicht sah, stieg eine Ahnung in ihm auf. Sofort schien sich sein Herzschlag zu verdoppeln, trotzdem wagte er nicht seine Vermutung auszusprechen. Noch nicht. Stattdessen versuchte er die Bestätigung in Corinnas Gesicht zu lesen und als sie – immer noch glücklich lächelnd - nickte, flüsterte er: „Wow, ein Baby. Das ist so … wow.“
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Beitrag  capricorn So Apr 07, 2013 3:35 pm

Es dauerte noch eine ganze Weile bis die Eheleute in dieser Nacht Ruhe fanden, Clyde war viel zu aufgeregt um schlafen zu können. Er freute sich sehr und die Sima nicht minder, trotzdem war sie doch etwas perplex als ihr Ehesimo bereits am nächsten Morgen beim Frühstück mit der Neuigkeit herausplatzte: „Eure Mum und ich, wir bekommen ein Baby!“ Mit einem strahlendem Gesichtsausdruck wanderte sein Blick von einem zum anderen und je weiter er kam, umso mehr verschwand das Strahlen, denn keines der Kinder sagte ein Wort, starrten den Simo stattdessen nur stumm an.

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Jessica war die erste, die ihre Sprache wiederfand. „Ein Baby? Cool.“, kommentierte sie und erleichtert atmete Clyde auf, dann sah er zu Robin und Aaron, die inzwischen den Blick auf ihre Teller gesenkt hatten. Gut, dass Aaron nicht gerade begeistert reagieren würde, war ihm fast klar gewesen, dass sich Robin aber ganz ähnlich verhielt, verwunderte ihn doch. Enttäuschung machte sich in dem Simo breit und hilflos schaute er zu Corinna. „Ich merk schon, die Neuigkeit hat euch doch etwas überrascht.“, bemerkte sie mit einem unterdrückten Seufzen. Warum musste Clyde aber auch so damit herausplatzen? In Gedanken schüttelte sie den Kopf über ihren Gatten, dem offenbar angesichts der Tatsache, dass er Vater wurde, jegliche Sensibilität abhandengekommen war. „Aber ich hab noch eine gute Nachricht für euch!“, wandte sie sich wieder ihren Söhnen zu. Jetzt hoben Aaron und Robin den Kopf und sahen leicht verwundert zu ihrer Mutter. Noch eine Nachricht? Was konnte das sein? „Ihr habt noch genügend Zeit, euch an den Gedanken eines weiteren Bruders oder einer Schwester zu gewöhnen.“, erklärte die Sima mit einem Augenzwinkern, sodass die beiden Brüder wider Willen grinsen mussten. „Haha, Mum, sehr witzig.“, antwortete Robin und rang sich dann zu einem Glückwunsch durch bevor er sich erhob und erklärte: „Ich treff mich vor der Schule mit Irmgard und wir fahren dann von ihr aus mit dem Schulbus.“ Nach einem zustimmenden Nicken Corinnas winkte er seiner Familie noch kurz zu und war gleich darauf verschwunden.

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Clyde, der noch immer ein wenig über die Reaktion der Kinder - insbesondere Robins - enttäuscht war, beschloss das Thema Baby ruhen zu lassen, doch Jessie, die ihre anfängliche Überraschung verdaut hatte, begann nun tausend Fragen zu stellen: „Wann kommt das Baby denn? Ist es ein Junge oder ein Mädchen? Kriegst du auch so einen dicken Bauch wie Tante Flora? Wir wird es heißen? Und wer sucht den Namen aus?“ Geduldig beantwortete Corinna die Fragen ihrer Tochter: „Wie gesagt, es dauert noch eine Weile bis das Baby geboren wird und was es wird, wissen wir noch nicht. Und ja, ich bekomme dann auch einen dicken Bauch. Den Namen für das Baby werden Clyde und ich aussuchen, aber ihr dürft natürlich Vorschläge machen.“ Jessica hatte aufmerksam zugehört und als ihre Mutter meinte, sie dürften Vorschläge machen, fielen ihr auch gleich zwei oder drei Namen ein. Sie wollte sie aufzählen, doch die lautdröhnende Hupe des Schulbusses hinderte sie daran. „Menno“, schimpfte sie, „dabei weiß ich ein paar total süße Namen!“ Corinna strich ihr kurz über den Kopf. „Du wirst noch ausreichend Gelegenheit haben Vorschläge zu machen, aber jetzt ab mit dir, nicht dass der Bus ohne dich fährt.“ Seufzend nickte Jessica, schob ihren Stuhl zurück und folgte dann ihrem Bruder, der schon halb zur Tür heraus war.
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Beitrag  capricorn So Apr 14, 2013 5:43 pm

Nachdem die Kinder das Haus verlassen hatten, erhob sich Clyde von seinem Platz und fing schweigend an die Teller abzuräumen, während Corinna sich ihrem jüngsten Sprössling zuwandte, der im Hochstuhl saß und selbstvergessen mit seinem Frühstück spielte. „Anscheinend bist du satt, mein Schatz.“, seufzte sie und beeilte sich zu ihm zu kommen bevor er noch anfing den Brei großzügig über seine Kleidung, den Stuhl und den Boden zu verteilen. Sie nahm ihrem Sohn die Schale weg und reichte sie an Clyde weiter, als sich dabei die Blicke der beiden trafen, meinte der Simo: „Ich hätte wohl nicht so mit der Tür ins Haus fallen sollen, was?“ Corinna nickte zustimmend, säuberte Colins Hände und setzte ihn anschließend auf dem Boden ab. Einen Moment lang beobachtete sie den Kleinen noch, wie er auf seinen kurzen Beinen zu einem Spielzeug lief, dann wandte sie sich wieder ihrem Ehesimo zu. „Trotzdem ist nicht gesagt, dass die Kinder zu einem anderen Zeitpunkt anders reagiert hätten.“ „Mag sein“, seufzte Clyde, der inzwischen die Teller in die Spüle gestellt hatte und mit dem Rücken zur Theke stand. „Aber ich verstehe nicht, dass Robin genauso wie Aaron reagiert hat. Er hat sich so über unsere Heirat gefreut, warum nicht auch über ein weiteres Geschwisterchen?“

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„Ach, Clyde, denk doch mal nach.“, erwiderte Corinna und trat auf ihn zu, um ihre Arme um seine Taille legen zu können. „Robin ist eher ein Einzelgänger und er findet doch jetzt schon kaum die Möglichkeit, mal allein zu sein. Das liegt zum einen an Jessie, die ihm gerne und oft am Rockzipfel hängt, aber auch daran, dass er sich das Zimmer mit Aaron und bald auch mit Colin teilen muss. Und nun fürchtet er, dass es noch beengter hier wird. Nicht ganz zu Unrecht, wie du zugeben musst.“ „Aber ich kann es doch nicht ändern, das Haus ist nun mal, wie es ist!“, erklärte Clyde und seufzte wieder. „Und wenn wir uns nach etwas anderem umschauen?“ „Daran hab ich auch schon gedacht, nur ist es nicht so leicht ein Haus zu finden, dessen Miete bezahlbar ist und das gleichzeitig genügend Platz für uns alle bietet. Und ein Kauf kommt noch viel weniger in Frage, da ich keine so großen Rücklagen habe und wir somit eine Hundert-Prozent-Finanzierung bräuchten. Ich glaube nicht, dass sich eine Bank drauf einlassen wird, schon gar nicht ohne irgendwelche Sicherheiten, mit denen ich genauso wenig dienen kann.“ Mit einem Gefühl der Frustration wandte sich Clyde ab. Da hatte er sich so über die Neuigkeit gefreut, doch die Platzprobleme, die ein weiteres Baby mit sich brachten, dämpften seine Begeisterung Vater zu werden, erheblich. „Und wenn wir das Geld aus dem Verkauf von Franks Läden nehmen und damit ein Haus finanzieren?“

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Die fast beiläufig gestellte, aber völlig ernstgemeinte Frage riss Clyde herum. Einen kurzen Augenblick starrte er seine Ehesima an, dann schüttelte er ablehnend den Kopf. „Nein, Corinna, das kommt überhaupt nicht in Frage! Das ist dein Geld! Außerdem hatten wir uns doch geeinigt, dass es für die Ausbildung der Kinder bleibt!“ Das stimmte, wenn auch nur zum Teil. Schon damals, nachdem die Läden verkauft und die Gläubiger ausgezahlt worden waren, hatte Corinna das übrige Geld Clyde geben wollen, was er vehement abgelehnt hatte. Und nur deshalb war es überhaupt zu der Einigung gekommen. Dass ihr Ehesimo aber selbst jetzt nicht bereit war, das Geld zu nehmen, ließ Corinna verständnislos den Kopf schütteln. „Von einem größeren Haus würden doch auch in erster Linie die Kinder profitieren!“, versuchte sie Clyde von ihrem Vorschlag zu überzeugen. „Aber wenn dir das nun so gar nicht behagt, dann nehmen wir eben nur so viel von dem Geld, dass wir Eigenkapital vorweisen und ein Darlehen beantragen können! Die Restsumme sollte reichen, den Kindern ein Studium zu ermöglichen.“ Es gefiel Clyde nicht, aber er musste zugeben, dass das gar nicht dumm, sondern recht vernünftig klang. Dennoch sträubte sich alles in ihm gegen Corinnas Vorschlag und er bat sich Bedenkzeit aus, die sie ihm seufzend gewährte. „Aber überleg nicht zulange, sonst ist das Baby schneller.“, konnte sie sich nicht verkneifen zu sagen, worauf Clyde jedoch nichts erwiderte. Stattdessen wechselte er schnell das Thema: „Ich glaub, ich fahr heute Abend mal zu Pablo. Ich mach mir doch etwas Sorgen, wie er Floras Bitte an dich verkraftet hat.“ „Das ist keine schlechte Idee.“, nickte Corinna, „und ich telefoniere nachher mit Flora. Kann ja nicht angehen, dass die beiden, nachdem sie so viel Angst um Vincent ausgestanden haben, nun in eine Ehekrise stürzen.“
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Beitrag  capricorn So Apr 14, 2013 5:45 pm

„Clyde! Das ist ja eine Überraschung!“, rief Pablo freudig aus als sein Schwager so unvermittelt vor der Tür stand. Die beiden Simos, die sich schon immer gut verstanden hatten, waren während Floras Schwangerschaft zu echten Freunden geworden, was nicht zuletzt daran lag, dass der blonde Simo in dieser schwierigen Zeit immer ein offenes Ohr für Pablo gehabt hatte. „Hallo Pablo“, erwiderte Clyde lächelnd. Er trat über die Türschwelle und ließ sich von seinem Schwager in eine kurze Umarmung ziehen. Neugierig musterte der junge Anwalt seinen Gast: „Was führt dich her?“ „Ich wollte sehen, wie es dir geht, nach Floras Aktion gestern.“ Clyde hatte leise gesprochen, weil er nicht wollte, dass Flora ihn hörte und Pablo erwiderte ebenso leise: „Ach, das. Ja, das war ein schöner Schreck.“ Er schüttelte kurz den Kopf, dann setzte er ein leicht gequältes Lächeln auf. „Flora und ihre Selbstzweifel treiben manchmal seltsame Blüten.“

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„Du nimmst es ja recht gelassen auf.“, stellte Clyde verwundert fest. „Anfangs war ich schon sehr geschockt. Und zornig. Wenn Corinna ihrer Bitte gefolgt wäre, dann wäre unser Sohn jetzt fort.“ Seinem Gesicht war deutlich anzusehen, wie sehr ihn der Gedanke auch jetzt noch erschreckte und Clyde beeilte sich zu versichern, dass seine Ehesima das niemals getan hätte. „Hat sich Flora denn wieder eingekriegt?“, erkundigte sich Clyde dann. Pablo nickte. „Ja, aber wie du dir vorstellen kannst, war es nicht ganz einfach. Sie zweifelt einfach immer viel zu schnell an sich selbst.“ Er seufzte tief auf. „Aber ich kann sie sogar ein bisschen verstehen. Es ist einfach nicht leicht von einem Kleinkind gleich zu einem Erwachsenen zu werden. Ihr fehlt so viel Zeit, in der andere die vielfältigsten Erfahrungen sammeln können und wenn sie dann noch erlebt, wie diese anderen scheinbar mühelos Dinge können, die ihr nicht sofort gelingen, dann ist sie am Boden zerstört. Aber sie hat mir jetzt versprochen, dass sie mehr Geduld mit sich selbst haben will.“ Pablo setzte ein zuversichtliches Lächeln auf und auch wenn Clyde nicht ganz so optimistisch war wie sein Schwager, freute er sich doch, dass soweit alles geklärt war. Er wollte sich schon verabschieden als der dunkelhaarige Simo interessiert fragte: „Und? Bei euch alles klar? Oder gibt’s was Neues zu berichten?“ Clyde antwortete nicht sofort, sondern überlegte einen Augenblick bevor er glücklich gestand: „Corinna ist schwanger.“ „Was? Das ist doch toll!“, freute sich Pablo mit seinem Freund.

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„Ja, ist es.“, bestätigte Clyde und seufzte dann leise. „Nur das Haus platzt jetzt endgültig aus allen Nähten.“ „Dann solltet ihr umziehen“, schlug Pablo ganz pragmatisch vor, „und möglichst noch bevor die Schwangerschaft zu beschwerlich für Corinna wird.“ Wieder seufzte Clyde. „Du hast gut reden. Häuser, die Platz für eine Familie mit fünf Kindern bieten, sind rar und die Mieten entsprechend hoch. Und ein Haus zu kaufen, kann ich mir noch weniger leisten.“ Er zögerte kurz, erzählte Pablo dann aber doch von Corinnas Vorschlag. Ruhig hörte der dunkelhaarige Simo zu und als sein Schwager geendet hatte, meinte er: „Das klingt doch sehr vernünftig.“ „Schon, nur … irgendwie ist mir nicht wohl bei dem Gedanken das Geld zu nehmen.“ „Und warum nicht?“ Etwas verlegen zuckte Clyde mit den Schultern. „Das klingt vielleicht komisch, aber ich hätte dann das Gefühl mich an Franks Tod zu bereichern“, erklärte er und als Pablo ihn leicht verwirrt ansah, fuhr er fort: „Auch wenn ich Corinna damals schon geliebt habe und entgegen der Tatsache, dass die Polizei mir tatsächlich einen Mord zugetraut hat, Franks Tod hab ich selbstverständlich nie gewollt.“ „Natürlich nicht, und das wird auch niemand glauben.“ „Ich weiß nicht, es sieht doch nach außen hin sehr merkwürdig aus, wenn ich als Corinnas zweiter Ehesimo mit dem Geld meines verstorbenen Vorgängers ein Haus kaufe.“ „Seit wann bist du so paranoid?“, schüttelte Pablo leicht verständnislos den Kopf. „Ich finde, man kann es auch ganz anders sehen. Erstens würdest du das Haus ja nicht für dich allein kaufen, sondern zu einem nicht unwesentlichen Teil für Franks Kinder. Und zweitens hast du schon für Corinna und ihre Kinder gesorgt als das noch Franks Aufgabe gewesen wäre. Also zier dich nicht so, nimm Corinnas Vorschlag an, sucht euch ein schönes Haus und freut euch auf euer Baby!“
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Beitrag  capricorn Sa Apr 20, 2013 8:36 am

Dass Pablo bei ihrem Gespräch ähnliche Argumente anführte wie Corinna, gab Clyde schon zu denken, trotzdem konnte er sich nicht dazu durchringen, das Geld einfach zu nehmen. Aber ihm kam eine Idee, wie er sich mit Corinnas Vorschlag einverstanden erklären konnte und das Geld doch ihres blieb: Sie würde einfach als alleinige Eigentümerin eingetragen. „Was? Aber wieso? Wir kaufen das Haus doch gemeinsam!“, reagierte Corinna mit Unverständnis. „Schon, aber es ist und bleibt dein Gel…“ „Clyde, hör endlich auf mit dem Quatsch! Wir sind ein Ehepaar! Wenn wir ein Haus kaufen, dann sind wir auch beide Eigentümer!“ Damit wiederum war der Simo nicht einverstanden und eine Zeitlang sah es so aus, als wenn sich die Eheleute nicht würden einigen können. Erst als sich bei einer Vorsorgeuntersuchung herausstellte, dass Corinna Zwillinge erwartete, gab sich der Simo geschlagen. Eile war geboten, denn für zwei weitere Kinder bot das Reihenhaus nun wirklich keinen Platz mehr, auch nicht vorrübergehend. Glücklicherweise fanden sie schon bald ein geeignetes Objekt in einem modernen Baustil und das zu einem wirklich guten Preis, da der bisherige Eigentümer an einem schnellen Verkauf interessiert war. Eilig wurden die notwendigen Formalitäten abgewickelt und schon bald hatte die Familie dem kleinen Reihenhäuschen den Rücken gekehrt und sich in ihrem neuen Domizil wohnlich eingerichtet.

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Nun hatte Robin ein Zimmer für sich allein und seine anfängliche Skepsis bezüglich der Babys verschwand. Auch Aaron schien sich mit dem erneuten Nachwuchs abgefunden zu haben, zumindest gab es dieses Mal keine größeren Probleme. Somit war alles recht harmonisch, trotzdem machte Clyde einen in sich gekehrten, nachdenklichen Eindruck. Anfangs dachte Corinna, er würde noch immer damit hadern, dass er quasi gezwungen gewesen war, ihrem Vorschlag zuzustimmen. Doch auf ihre Nachfrage schüttelte er den Kopf. „Was beschäftigt dich dann?“ Der Simo antwortete nicht sofort, sondern zog sie erst neben sich aufs Sofa und in seinen Arm bevor er fragte: „Erinnerst du dich noch an den Tag, an dem wir erfahren haben, dass da zwei kleine Wesen in deinem Bauch heranwachsen?“ „Aber natürlich.“, nickte Corinna mit einem glücklichen Lächeln. „Ich war so aufgeregt. Und wenn ich beim Ultraschall nicht selbst die beiden blinkenden Punkte ihrer schlagenden Herzen gesehen hätte, hätte ich es wohl niemals geglaubt.“ Bei der Erinnerung streichelte sie über ihren bereits sichtbar gerundeten Bauch. Corinna war wirklich aufgeregt gewesen, so aufgeregt, dass sie nicht registrierte hatte, dass Clyde kaum etwas gesagt hatte. Dabei war er nicht mal sonderlich überrascht gewesen, eher erschrocken, dass er die Möglichkeit Vater von Zwillingen zu werden, völlig außer Acht gelassen hatte. „Du hättest damit rechnen müssen!“, sagte er sich auch jetzt wieder in Gedanken. Erinnerungen stiegen in ihm hoch und für einen Moment schloss er die Augen, atmete tief durch, versuchte die Bilder aus seiner Kindheit zu verscheuchen und erklärte: „Ich war auch überrascht, aber nicht ganz so wie du.“

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Corinna hob verwundert den Kopf: „Aber in meiner Familie hat es noch nie Zwillinge gegeben. In deiner etwa?“ Sie lachte kurz auf und schüttelte den Kopf. Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen, hatte der Simo doch bisher nur von seinem Vater und von seiner viel zu früh verstorbenen Mutter erzählt. Als Clyde jedoch unbehaglich an ihr vorbei schaute, dämmerte es ihr, dass er ihr wohl etwas verschwiegen hatte. „Dann gab oder gibt es in deiner Familie also doch Zwillinge.“, stellte sie fest und runzelte die Stirn als ihr Ehesimo sichtlich widerstrebend nickte. War es ihm etwa unangenehm, dass sagen zu müssen? „Interessant.“, erwiderte Corinna mit einem Lächeln. „Wer ist denn ein Zwilling? Dein Großvater vielleicht? Oder irgendeine entfernte Tante?“ Clyde schüttelte den Kopf. „Ich bin ein Zwilling.“, gestand er leise. „Was?!“ Völlig perplex starrte Corinna ihren Ehesimo an. „Du hast eine Zwillingsschwester? Oder einen Zwillingsbruder?“ „Einen Zwillingsbruder.“ Corinna hörte seine Antwort, verstand sie auch, doch sein Geständnis hatte sie völlig überrumpelt. Er war also ein Zwilling, aber weshalb wusste sie nichts davon? „Wie heißt er? Wo ist er? Warum hast du nie von ihm erzählt?“, sprudelten die Fragen nur so aus hier heraus. „Ich weiß nicht, wo er ist“, antwortete der blonde Simo, die erste Frage absichtlich übergehend, „und ich habe nicht von ihm erzählt, weil wir schon seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr haben.“ Er stockte kurz und erklärte dann unmissverständlich: „Und ich will auch keinen!“ Verwirrt rutschte Corinna von seinem Schoß und stand auf. „Wie jetzt? Du hast einen Zwillingsbruder, willst aber keinen Kontakt? Aber er ist doch dein einziger, lebender Verwandter oder hast du mir noch mehr Geschwister oder andere Angehörige unterschlagen?“

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„Nein.“, schüttelte Clyde sofort den Kopf und beteuerte: „Ich habe nur den einen Bruder, sonst gibt es da wirklich niemanden mehr.“ So eindringlich wie er das sagte, klang das glaubhaft, aber eines verwirrte Corinna: „Und warum willst ausgerechnet du, der du ein absoluter Familiensim bist, keinen Kontakt zu deinem Bruder?“ „Sagen wir mal so, er ist ein …“ Er unterbrach sich, suchte fieberhaft nach einem Ausdruck, der der Wahrheit möglichst nahe kam, aber nicht zu abschreckend wirkte, „… eigenwilliger Typ.“ „Eigenwillig, so, so.“, wiederholte Corinna und sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an. „Und warum erzählst du mir jetzt auf einmal von ihm? Ist es, weil wir auch Zwillinge bekommen?“ Clyde nickte langsam. „Mein Bruder und ich, wir sind sehr verschieden. Wie Feuer und Wasser könnte man sagen und das hat unser Zusammenleben ziemlich … kompliziert. Ich mache mir Sorgen, dass es bei unseren Zwillingen genauso sein könnte.“ Das war alles? Er machte sich nur Sorgen darum, dass die beiden sich charakterlich unterscheiden würden? Corinna fand das süß, hielt es aber für übertrieben. „Du befürchtest doch nicht etwa, dass hier demnächst Mord und Totschlag herrschen könnten?“, fragte sie neckend und mit einem amüsierten Lächeln. Fast hätte Clyde genickt, dass er es nicht tat, lag nur daran, dass er Corinna nicht unnötig ängstigen wollte. Vielleicht waren ihre Zwillinge ja gar nicht so verschieden, wie er und sein Bruder, weshalb er Corinnas Frage auch leicht ausweichend mit einer Gegenfrage beantwortete: „Naja, Streitigkeiten unter Geschwistern können schon nervig sein, findest du nicht?“ „Ach was, das kriegen wir schon hin.“, winkte Corinna lässig ab. „Aber sag mal, willst du nicht doch wieder Kontakt zu deinem Bruder aufnehmen? Immerhin ist er der einzige Verwandte, den du noch hast.“ „Auf keinen Fall!“, wehrte Clyde erschrocken und ungewohnt barsch ab. „Und darüber diskutiere ich nicht!“ Verwirrt schaute Corinna ihn an. Es schien ihm sehr ernst zu sein mit dem, was er gesagt hatte, weshalb sie auch keinen weiteren Versuch machte, ihn zu einer Kontaktaufnahme zu überreden.
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Beitrag  capricorn Sa Apr 20, 2013 8:40 am

Auch wenn Corinna das Thema Zwillingsbruder nicht wieder anschnitt, dachte sie doch immer wieder darüber nach. Irgendetwas Schwerwiegendes musste zwischen den Brüdern vorgefallen sein, sie hatte allerdings keine Vorstellung, was so gravierend sein konnte, dass man gar keinen Kontakt mehr haben wollte. Sie fand so etwas traurig, wenn man schoneine Familie hatte, dann sollte sie auch zusammenhalten! Außerdem war Corinna neugierig auf ihren Schwager. Ob sich die Brüder wohl sehr ähnlich sahen? Charakterlich mussten die Unterschiede jedenfalls erheblich sein, wenn Clyde es mit so gegensätzlichen Dingen wie Feuer und Wasser beschrieb. Aber sollte nach so langer Zeit eine Versöhnung nicht doch möglich sein? Schließlich waren die Brüder nicht nur älter, sondern auch reifer geworden. Einen Versuch war es jedenfalls wert, wie die Sima fand und so begann sie heimlich ein paar Nachforschungen anzustellen. Doch so sehr sie sich auch bemühte, sie konnte nicht wirklich etwas in Erfahrung bringen. Sie kannte ja nicht einmal den Vornamen seines Bruders, weil Clyde ihre Frage danach nicht beantwortet hatte, wie ihr erst jetzt auffiel. Warum Clyde nicht wollte, dass sie den Namen seines Bruders kannte, verstand sie nicht wirklich, sie konnte nur vermuten, dass er genau das verhindern wollte, was sie jetzt versuchte: eine Versöhnung herbeiführen. Auch auf Clydes Geburtsurkunde fand sie keinen Hinweis auf den Namen ihres Schwagers, dort war nicht mal vermerkt, dass überhaupt ein Zwilling existierte. Ein Umstand, der sie irritierte. Oder wurde so etwas gar nicht vermerkt? Wie auch immer, sie kam nicht weiter und beschloss ihr Vorhaben ruhen zu lassen, vorerst wenigstens. Es war ja auch nicht so, dass sie sonst nichts zu tun hatte. Nicht bei vier Kindern, auch nicht, wenn diese heranwuchsen und selbständiger wurden und sie die Vormittage wieder für sich hatte, da Colin mittlerweile zur Schule ging.

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Auch Aaron war älter geworden und zu einem gutaussehenden Teenager herangewachsen, der sich nun, seinem Alter entsprechend, für das andere Geschlecht zu interessieren begann. Freilich noch ohne sich auf jemand bestimmtes festzulegen, es gab nur Interessensgebiete, wie er es scherzhaft nannte. Robin und seine Freundin Irmgard dagegen waren schon länger ein Paar und sie schienen auch gut zusammenzupassen, doch neuerdings mäkelte das Mädchen immer öfter an Robin herum: „Geh doch mal zum Friseur, ich find lange Haare mehr als uncool! Und Sport treiben solltest du auch, bist ja ein richtiger Schlaffi, von Muskeln keine Spur!“ Sie schüttelte missbilligend den Kopf und Robin, der sehr verliebt war, begann ihr zuliebe einige ihrer Forderungen umsetzen. Er ließ sich die Haare ein wenig kürzen und ging sogar gelegentlich ins Fitnesscenter, wo er allerdings recht halbherzig trainierte. Sport hatte er noch nie gemocht und wenn er nicht hoffen würde, dass ihre Beziehung wieder so glücklich sein würde, wie zu Anfang, dann hätte er es sicher nicht getan.

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Doch seine Hoffnung war vergebens, denn Irmgard hörte nicht auf, ihn mit anderen Teenagern zu vergleichen. Wann immer die beiden unterwegs waren, machte sie ihn auf Jungen aufmerksam, die ihrer Meinung nach muskulöser aussahen, modischer gekleidet waren oder einfach cooler wirkten. Eine Zeitlang machte der harmoniesüchtige Robin gute Miene dazu, doch als sie eines Abends in einem Diner saßen und sie ihm wieder vorhielt, wie furchtbar er aussah und dass andere Jungs viel besser waren, seufzte Robin unterdrückt auf. Er zögerte einen Moment, doch dann stellte er endlich die Frage, die ihm schon seit geraumer Zeit auf der Seele gelegen hatte: „Wenn du solche Typen besser findest, warum bist du dann mit mir zusammen?“ Erwartungsvoll sah er sie an, hoffte darauf, dass sie verstand, wie kränkend ihr Verhalten war und auch darauf, dass sie sich bei ihm dafür entschuldigen würde, doch weit gefehlt.

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„Anfangs fand ich dich unheimlich süß, vor allem als du mir so in Mathe geholfen hast. Okay, du warst da schon eher ein Softie, aber ich dachte, man könnte aus dir nen coolen Typen machen. Aber nein, du bist gar kein richtiger Kerl!“ Sie überlegte einen Moment, dann sprach sie weiter: „Weißt du was, du hast Recht, ich steh nicht auf so ein Weichei wie dich und ich wäre behämmert, wenn ich mich noch länger mit dir abgeben würde!“ Robin, der nicht glauben konnte, was sie da von sich gab, starrte sie entsetzt an. Er wusste nicht, was er sagen sollte, auch nicht, als sie sich von ihrem Platz erhob und erklärte: „Also das war‘s dann: Ciao und auf Nimmerwiedersehen.“ Unfähig sich zu rühren, sah er ihr hinterher, nur der eine Satz: „Du bist kein richtiger Kerl!“, hämmerte wieder und wieder in seinem Kopf. Erst war es Irmgards helle Stimme, die er noch immer zu hören glaubte, dann veränderte sie sich, wurde tiefer und tiefer bis sie zu der seines verstorbenen Vaters wurde: „Du bist kein richtiger Junge.“

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Irgendwann schaffte der Teenager es doch, sich von seinem Platz hochzuhieven und das Diner zu verlassen. Trotzdem stand er noch völlig unter dem Bann des eben erlebten und der Erinnerung an den Satz, den sein Vater so oft zu ihm gesagt hatte. Vergessen war Clydes Erklärung, dass Sims verschieden waren und es kein richtig oder falsch gab. Vergessen war die Tatsache, dass es Sims gab, die Robin gerade wegen seines Einfühlungsvermögens und seines sanften Wesens zu schätzen wussten. Der Schmerz, den er überwunden zu haben glaubte und das demütigende Gefühl, nur benutzt worden zu sein, übertünchte alles. Er hatte Irmgard wirklich lieb gewonnen, sich schon auf eine gemeinsame Studienzeit gefreut, doch jetzt hatte sie ihm den Laufpass gegeben und es fühlte sich an als ob sie sein Herz gleich mit herausgerissen und achtlos fortgeworfen hätte. Tränen stiegen ihm in die Augen, die er sofort energisch wegwischte. Er durfte nicht weinen. Er wollte nicht weinen. Richtige Kerle weinten schließlich nicht.
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Beitrag  capricorn So Apr 28, 2013 12:33 pm

Robin gab sich alle Mühe die Trennung vor seiner Familie zu verheimlichen, weniger wegen der Tatsache an sich als dem Grund dafür. Aber es fiel natürlich auf, dass er nicht mehr ausging, sondern die meiste Zeit zuhause in seinem Zimmer hockte. Zudem war er noch stiller als er sonst schon war. „Irgendetwas stimmt mit dem Jungen nicht.“, stellte Clyde fest, als Robin mal wieder direkt nach dem Essen in sein Zimmer verschwand. Verwirrt folgte Corinna Clydes Blick, der noch immer seinem Stiefsohn hinterher sah, obwohl der schon längst nicht mehr zu sehen war. „Glaubst du, er hat sich mit Irmgard gestritten?“ Clyde nickte. „Und nicht nur das. Ich glaube, es ist aus zwischen ihnen.“ Erschrocken schaute Corinna zu ihrem Ehesimo. „Meinst du wirklich?“ „Warum sonst hockt er nur noch zuhause? Und auch wenn er sich wirklich meisterhaft versucht zusammenzureißen, hast du seinen Blick gesehen? Ich sag dir, Robin hat Liebeskummer und das nicht zu knapp.“ „Oje.“, war alles was Corinna dazu einfiel. Die Vorstellung, dass ihr Ältester litt, trieb ihr glatt die Tränen in die Augen. „Mein armer Junge“, flüsterte sie und machte Anstalten zur Treppe zu laufen, wurde jedoch von Clyde zurückgehalten: „Warte!“ „Trotz ihrer Gegenwehr zog Clyde sie am Arm zurück. „Meinst du nicht, dass wir seine Entscheidung, nichts von der Trennung zu sagen, respektieren sollten?“ Unschlüssig blieb Corinna stehen, ihr zweifelnder Blick wanderte zwischen der Treppe und ihrem Ehesimo hin und her. „Aber er ist doch mein Kleiner, ich kann es nicht haben, dass er so leidet.“ Clyde seufzte leise. Er verstand sie, auch ihn ließ es nicht kalt, dass Robin Liebeskummer hatte, trotzdem widersprach er seiner Ehesima: „Er ist eben nicht mehr dein Kleiner. Er ist ein fast erwachsener Simo und wenn er darüber hätte reden wollen, dann hätte er es sicher getan. Du kennst ihn, Robin hat noch nie sein Herz auf der Zunge getragen. Also lass ihm Zeit, vermutlich kommt er irgendwann von ganz allein und wenn nicht, dann müssen wir das akzeptieren, auch wenn es uns schwerfällt.“

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Aber Robin kam nicht und als Aaron eines Tages beim gemeinsamen Hausaufgaben machen mit hochgezogener Augenbraue feststellend bemerkte: „Du bist wohl wieder Single.“, nickte Robin nur kurz und widmete sich dann weiter seinen Hausaufgaben. „Richtig so“, lobte sein jüngerer Bruder mit einem Augenzwinkern, „es gibt schließlich noch mehr Mütter mit schönen Töchtern.“ Daraufhin zuckte Robin nur achtlos mit den Schultern. „Mir egal.“, erklärte er lapidar. „Was?“ Erstaunt musterte der braunhaarige Teenager seinen Bruder. „Willst du jetzt etwa Mönch werden und ins Kloster gehen?“ Als Antwort tippte sich Robin nur vielsagend an die Stirn. Trotzdem hatte Aaron nicht so ganz Unrecht mit seiner Vermutung, denn sein Bruder hatte sich tatsächlich geschworen in Zukunft einen großen Bogen um das weibliche Geschlecht zu machen. Die fuhren meist doch nur auf muskelbepackte Kraftprotze ab, da hatte er als Weichei keine Chancen. Also konzentrierte er sich lieber darauf, einen guten Schulabschluss zu bekommen und auf die Vorbereitungen für sein Studium. Auch die Wahl seines Studienfaches stand bereits fest: Biologie. Das war schon in der Schule sein Lieblingsfach und da er nach dem Studium gern wissenschaftlich tätig werden wollte, war der Studiengang nicht die schlechteste Wahl.

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Er hatte sogar begonnen etwas Obst und Gemüse anzubauen, weil er sich nicht nur theoretisches Wissen aneignen wollte. Und je öfter er im Garten wuselte, umso besser gefiel es ihm. „Das hast du bestimmt von deinem Großvater“, stellte Corinna lächelnd fest, „der liebte die Gartenarbeit.“ Robin richtete sich aus der gebückten Haltung auf und wandte sich seiner Mutter zu. „Ich kann mich gar nicht an ihn erinnern.“, gestand er. „Du warst ja auch noch nicht mal ein Jahr alt als er starb.“ „Erzähl mir von ihm.“, bat Robin während er mit seiner Gartenarbeit fortfuhr. „Was soll ich erzählen?“ Corinna runzelte nachdenklich die Stirn. „Er war ein einfacher Simo, der zeit seines Lebens sein Geld als Landwirt verdient hat. Später musste er die Feldarbeit aus gesundheitlichen Gründen aufgeben, aber den Gemüsegarten hat er behalten und bis zu seinem Tod darin geackert. Und er hat es geliebt.“ Corinna lächelte still bei der Erinnerung an ihren Schwiegervater, dann lachte sie kurz auf. „Weißt du, was er gemacht hat, als du unterwegs warst?“ Robin unterbrach seine Tätigkeit und schüttelte ratlos den Kopf. „Dein Vater und ich, wir wohnten damals bei deinem Großvater und waren finanziell wie immer knapp dran…“, begann Corinna zu erzählen, „… ich hatte nicht mal Geld um ein Bettchen für dich zu kaufen und da ist Dad, also dein Großvater, tagelang im Schuppen verschwunden. Du weißt schon, der Schuppen, wo Flora jetzt die Welpen hat. Und dort hat dein Grandpa dann heimlich, ohne etwas zu sagen, das alte Babybett und den alten Wickeltisch deines Vaters wieder fertig gemacht. Er hat die abblätternde Farbe abgeschliffen und es dann in einem wunderschönen dunklen Ton gebeizt und anschließend in der Mansarde aufgestellt und mich damit überrascht.“ Wieder erschien ein kleines Lächeln auf Corinnas Gesicht, dann seufzte sie leise. „Er war ein herzensguter Simo. Ich mochte ihn sehr.“

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Robin hatte aufmerksam zugehört und als Corinna zu Ende erzählt hatte, stellte er erstaunt fest: „Dann war er aber ganz anders als Dad.“ Seine Mutter nickte eilig. „Ganz anders. Dein Grandpa stand mit beiden Beinen im Leben, hatte keine Flausen im Kopf und Geld interessierte ihn nur in dem Maße, dass es zum Leben reichte. Und glaub mir, er hatte wirklich keine großen Ansprüche. Alles was er brauchte, war seine Familie, sein Garten und vielleicht noch die Hunde.“ Sie musterte Robin, wie er da stand, von der Gartenarbeit verschwitzt und mit zerzausten Haaren und dreckverschmierten Händen. „Du bist ihm ähnlich.“, lächelte sie und strich ihrem fast erwachsenen Sohn über die Wange. „Ihr hättet euch bestimmt gut verstanden.“ Robin nickte langsam. Ja, das was seine Mutter von seinem Großvater erzählte, klang wirklich sehr sympathisch, so sympathisch, dass der Teenager es mehr als schade fand, dass er sich so gar nicht an ihn erinnern konnte.
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Beitrag  capricorn So Apr 28, 2013 12:38 pm

Robin fragte noch öfter nach seinem Großvater und Corinna tat ihm gern den Gefallen, von Albert zu erzählen. Auch Aaron und Jessica hörten des Öfteren zu, wobei Aaron den alten Simo eher kauzig fand. Jessie war das egal, sie liebte alte Geschichten, da spielte es nicht wirklich eine Rolle, von wem sie handelten. Und sie liebte es, Zeit mit Robin zu verbringen und so begann sie ihm im Garten zu helfen. Doch das Mädchen, das sich schnell für etwas begeistern konnte, wurde bald ungeduldig. „Robin, können wir heute Tomaten ernten?“, fragte sie nur wenige Tage nachdem der Teenager sie gesät hatte. „Nein“, antwortete der Junggärtner lächelnd, „so schnell geht das nicht. Erst einmal müssen die Samen keimen…“ „… und dann können wir ernten!“, rief Jessie erwartungsvoll. Wieder musste Robin verneinen. „Dann wachsen sie und etwas später bekommen sie kleine gelbe Blüten und dann…“ „… und dann ernten wir“, wurde er erneut von seiner Schwester unterbrochen. „Ach, Jessie, Geduld ist nicht gerade deine Stärke. “, lachte Robin amüsiert und fuhr erklärend fort: „… dann bilden sich zwar die ersten Früchte, aber die sind noch winzig klein und ganz grün. Die müssen dann noch weiter wachsen und außerdem brauchen sie ganz viel Sonne damit sie rot und reif werden und erst dann können wir sie ernten.“ „Das dauert ja eeewiiiiiig.“, maulte das Mädchen enttäuscht. Robin brach in Gelächter aus. „Ja, was hast du denn gedacht? Du bist doch auch nicht in wenigen Tagen vom Baby zum Schulkind geworden!“ Erst zog Jessie eine beleidigte Schnute, weil ihr geliebter großer Bruder sie auslachte, aber dann stimmte sie gutmütig mit ein. „Ich glaub, Gartenarbeit ist nichts für mich, aber ich helfe dir trotzdem.“, erklärte sie abschließend, sodass Robin sie gerührt zu sich zog und bei einer liebevollen Umarmung erwiderte: „Ich hab dich auch lieb, Jessie.“

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Corinna und Clyde fanden es sehr schön, dass Jessie und Robin sich so gut verstanden, das war schon jetzt hilfreich und würde es im Hinblick auf den bald zu erwartenden Familienzuwachs nur noch mehr sein. Die werdenden Eltern wussten genau, dass die Babys sie vor allem in der Anfangszeit völlig mit Beschlag belegen würden, trotzdem konnte die Sima das Ende der Schwangerschaft kaum noch erwarten. „Ich hätte nicht gedacht, dass eine Schwangerschaft so anstrengend sein kann.“, gestand sie ihrem Ehesimo gegenüber ein. Behutsam streichelte Clyde ihren runden Bauch. „Erstens ist eine Mehrlingsschwangerschaft immer belastender, das hat auch dein Arzt gesagt und zweitens bist du keine zwanzig mehr.“ „Was?!“, rief Corinna halb empört, halb lachend aus, „Willst du etwa damit sagen, dass ich alt werde!?“ „So hab ich das doch nicht gemeint.“, verteidigte sich der Simo und machte ein zerknirschtes Gesicht. Corinna strich ihm zärtlich über die Wange. „Ich weiß doch, Clyde.“ Dann seufzte sie leise: „Aber ich bin doch froh, wenn die beiden auf der Welt sind. Ich hab mich bei keiner der anderen Schwangerschaften so unförmig und so unbeweglich gefühlt wie dieses Mal.“ Sie seufzte wieder, sodass Clyde sie tröstend in die Arme nahm: „Bald hast du es ja geschafft.“, versuchte er sie zu aufzumuntern.

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Wie bald das sein würde, damit hatte er allerdings nicht gerechnet, denn noch in derselben Nacht wurde der Simo wach, weil jemand an seinem Arm rüttelte. „Clyde!“ Er erkannte die Stimme sofort als die seiner Ehesima, doch irgendwie klang sie anders als sonst. Noch leicht verschlafen drehte er sich zu Corinna und als er ihr schmerzverzerrtes Gesicht sah, begriff er, warum ihre Stimme anders geklungen hatte: Corinna hatte Wehen. Sofort sprang er hellwach aus dem Bett und während er schon zur Tür lief, erklärte er: „Ich rufe die Hebamme!“ „Zu spät.“, war die lapidare Antwort Corinnas. Entsetzt fuhr der Simo herum. „Was? Wie lange hast du denn schon Wehen?“ „Seit gut zwei Stunden.“ „Und da weckst du mich erst jetzt?“ „Ich dachte, ich hätte noch Zeit, konnte ja nicht wissen, dass die beiden es so eilig haben.“ Einen Moment lang wusste Clyde nicht, was er tun sollte. „Dann ruf ich eben einen Krankenwagen.“, verkündete er und setzte sich wieder in Bewegung, doch Corinna hielt ihn erneut zurück: „Dafür ist es auch zu spät! Du musst mir helfen!“ „Was? Aber ich hab doch keine Ahnung von Geburtshilfe!“ „Aber ich!“, erklärte Corinna stöhnend. „Ich sag dir, was du tun musst.“ Trotz Corinnas Forderung war der Simo versucht, zum Telefon zu laufen und doch einen Krankenwagen zu rufen, aber als die Sima wieder schmerzerfüllt aufstöhnte und noch dazu ungeduldig winkte, verwarf er den Gedanken und stand mit zwei großen Schritten neben ihr. „Okay, ich bin da. Was soll ich tun?“

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Da die Geburt schon weit fortgeschritten war, ging alles ganz schnell, was aber nichts daran änderte, dass der Simo anschließend schweißgebadet war. Trotzdem hätte Clyde um nichts in der Welt das Erlebnis, die Geburt hautnah mitzuerleben, missen wollen. Die beiden Säuglinge, ein Mädchen und ein Junge, wickelte er zunächst fürsorglich in zwei große, weiche Handtücher, bevor er dann doch zum Telefon lief und die Hebamme bat zu kommen. Er musste einfach aus berufenem Mund wissen, dass mit Corinna und den Zwillingen alles in Ordnung war. Nachdem die Hebamme das bestätigt hatte, half sie ihm Jesper und Shelby zu baden und anzuziehen, sodass sie bald friedlich in ihren Bettchen lagen. Staunend stand Clyde davor und war völlig in den Anblick seiner Kinder vertieft. Erst als Corinna neben ihn trat, riss er sich los und wandte sich ihr zu. „Solltest du dich nicht lieber ausruhen?“ Die Sima nickte. „Sollte ich und tue ich gleich auch, aber ich wollte sie mir noch mal ansehen.“ Zärtlich strich sie über das haarlose Köpfchen des einen Zwillings. „Ich freue mich so sehr, dass Jesper und Shelby nun wirklich deine Kinder sind und sie dich Dad nennen werden.“ Clyde nickte verstehend, obwohl ihre Worte ihn auch beunruhigten: „Meinst du, dass ich die beiden hier mehr lieben werde als die anderen vier?“ Sofort schüttelte Corinna den Kopf. „Nein, das glaub ich nicht. Nicht nachdem ich Tag für Tag erlebe, wie liebevoll du mit Robin, Aaron, Jessie und Colin umgehst. Du liebst sie ebenso sehr wie ich und den einzigen Unterschied, den es geben wird, ist dass die beiden hier Dad zu dir sagen werden.“
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Beitrag  capricorn So Apr 28, 2013 12:45 pm

Eine turbulente Zeit begann, in der Clyde und Corinna nicht sehr viel Schlaf bekamen. Bei Colin hatten sie sich abwechseln können, doch jetzt waren immer zwei Babys zu versorgen und ohne die Mithilfe der beiden Teenager wäre es wohl noch anstrengender geworden. Vor allem Robin unterstützte seine Mutter, wo er konnte und nicht selten schickte er sie schlafen, wenn er von der Schule kam. „Mum, leg dich ein bisschen hin, ich räum hier auf und kümmere mich um Jessie und Colin sobald sie aus der Schule kommen.“ Dankbar nahm Corinna das Angebot an. Die Nächte waren wirklich kurz und wenn sie selbst ausgeruht war, wenn Clyde von der Arbeit kam, dann konnte sie sich ums Essen kümmern während der Simo ein Nickerchen hielt, sodass die unruhigen Nächte auch für ihn nicht zu belastend wurden. So kamen sie ganz gut über die erste Zeit und schon bald hatte sich auch bei den jüngsten Mitgliedern der Familie ein gewisser Tag- Nacht-Rhythmus eingespielt und alles verlief wieder in ruhigeren Bahnen. Zeit, mal wieder etwas mit den älteren Kindern zu unternehmen.

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„Schau mal, Clyde“, sagte sie und hielt ihm die Zeitung, in der sie gerade las, unter die Nase. „Wär das nicht was für die Großen?“ Clyde überflog die Seite, wusste aber nicht, was seine Ehesima meinte. „Da, der Artikel über den Illusionisten „Smeraldo“. Der tritt hier auf, auf der Freilichtbühne. Das würde den Kindern sicher gefallen.“ Sie zog die Zeitung wieder zu sich und las vor: „Ungewöhnliche Zaubershow in Riverdale zu Gast. Am morgigen Abend stellt der immer bekannter werdende Illusionist Smeraldo sein neues Programm vor. Smeraldo, dessen Markenzeichen eine grün geschminkte Haut ist, wollte allerdings noch keine Einzelheiten zu den Showinhalten verraten. „Damit würde ich ja jede Spannung vorweg nehmen.“, erklärte er unserem Reporter John Miller. „Aber so viel kann ich sagen: es wird mein Publikum verblüffen und in Staunen versetzen.“ Die Sima schob die Zeitung wieder zu Clyde. „Hier ist sogar ein Foto von einer anderen Show aus dem letzten Jahr.“ Clyde, dem beim Erwähnen des Markenzeichens mit einem Schlag sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen war, warf einen kurzen Blick auf das Foto, sagte aber nichts dazu, sondern machte stattdessen einen anderen Vorschlag: „Lass uns lieber ins Kino gehen.“ „Aber Kino können wir immer haben, so was ist doch mal was Besonderes.“, widersprach Corinna und hob ihren Blick von der Zeitung.

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Sie erschrak als sie das blasse Gesicht ihres Ehesimos sah, doch bevor sie ihrer Besorgnis Ausdruck geben konnte, erklärte er unmissverständlich: „Ich geh da nicht hin!“ „Was?“, war Corinna über seine ablehnende Haltung mehr als verwundert. „Und warum nicht?“ Sie wartete, dass er erklären würde, welchen Grund er dafür hatte, doch er sah sie gar nicht an. Verwirrt zog sie eine Augenbraue hoch, dann fing sie leise an zu kichern. „Hast du etwa Angst vor sogenannten Zauberern?“ Clyde nickte zögernd. Er hatte wirklich Angst, nicht vor Illusionisten, aber dafür vor Sims mit grüner Haut. Im Gegensatz zu den meisten anderen Sims wusste er, dass die Farbe nicht geschminkt war, auch wenn der Zeitungsbericht das behauptete. Es war vielmehr das Merkmal einer ganz bestimmten Sorte von Sims. Einer gefährlichen Sorte Sims, aber das konnte und wollte er Corinna nicht sagen, weshalb er auch versuchte seine Angst auf andere Weise zu erklären: „Es gibt auch Sims mit Clown-Phobien, ich hab eben Angst vor Zauberern.“ Einen Moment lang starrte Corinna ihn völlig überrascht an, dann fing sie an zu lachen. Sie konnte einfach nicht anders, es war ihr absolut unverständlich, wie man vor einem Künstler Angst haben konnte, dessen ganzes Können lediglich auf Fingerfertigkeit beruhte. Die Angst vor Clowns verstand sie genauso wenig, aber davon hatte sie schon gehört. „Also gut.“, japste sie immer noch lachend, „dann eben kein Illusionist. Ich will ja nicht, dass du in Ohnmacht fällst oder eine Panikattacke bekommst.“ Obwohl Clyde weder ihren Lachanfall noch ihre Bemerkung lustig fand, griff er erleichtert nach der Zeitung und suchte nach dem Kinoprogramm. „Hier!“, meinte er als er es gefunden hatte, „Der neue Walt-Disney-Film, das wäre doch was für die ganze Familie.“
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Beitrag  capricorn Sa Mai 04, 2013 6:17 pm

Corinna hatte den Vorfall schnell wieder vergessen, im Gegensatz zu Clyde, den es noch immer beunruhigte, dass in Riverdale ein grünhäutiger Sim aufgetaucht war. Er klammerte sich an die Hoffnung, dass es nur ein dummer Zufall war und der Illusionist nach seinem Gastspiel genauso schnell wieder verschwand, wie er aufgetaucht war. Doch diese Hoffnung sollte sich nicht erfüllen.

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„Clyde? Kannst du bitte gehen?“, rief Corinna fragend von der Treppe aus als sie die Türklingel hörte, „Ich bin auf dem Weg nach oben.“ „Schon unterwegs“, rief er zurück, schwang die Beine vom Sofa, auf dem er gelegen hatte und schlurfte zur Haustür. „Sie wünschen bitte?“, fragte er höflich nachdem er geöffnet hatte und einen Simo erblickte, der mit dem Rücken zu ihm stand. Langsam drehte sich besagter Simo zu ihm und Clyde sog scharf die Luft ein als er nicht nur die grüne Hautfarbe, sondern auch den Illusionisten von dem Zeitungsfoto erkannte. „Gehen Sie! Sofort!“, forderte er und wollte die Tür gleich wieder schließen. Doch dazu kam er gar nicht, denn als der vermeintlich fremde Simo mit einem spöttischen Unterton fragte: „Aber, aber, warum so unfreundlich, Bruderherz?“, erstarrte Clyde regelrecht. Nein, das war nicht möglich! Sein Bruder war doch Hunderte von Meilen weit weg! Prüfend musterte Clyde die Gesichtszüge seines Gegenübers, doch die grüne Färbung der Haut machte es ihm fast unmöglich vertrautes darin zu entdecken. Außerdem waren er und sein Bruder noch Teenager gewesen als sie sich das letzte Mal gesehen hatten und der Kerl, der da vor ihm stand, war ein erwachsener Simo. Noch einmal musterte Clyde prüfend das Gesicht seines Besuchers. Die grünen Augen kamen ihm schon irgendwie bekannt vor und die Haarfarbe passte auch. „Du kannst es ruhig glauben, ich bin es wirklich.“, grinste der Grünhäutige und schlug Clyde die Hand auf die Schulter. Das war normalerweise eine freundschaftliche Geste, doch die Wucht, mit der sein Bruder das tat, zwang Clyde für einen Moment in die Knie. Er wusste nicht, ob es der plötzliche Schmerz oder dass altvertraute Verhalten war, dass ihn aus der Erstarrung riss, jedenfalls schaffte er es seinen Bruder wütend anzufauchen: „Lass das!“ Dann griff er nach dessen Arm und zog ihn ein Stück am Haus entlang bis sie zwischen Haus und Carport stehenblieben.

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„Was willst du hier?“, fragte Clyde abweisend. „Was wohl? Meinen einzigen Bruder besuchen.“ Unwillig winkte der blonde Simo ab. „Red keinen Unsinn, ich hab dich noch nie interessiert.“ Sein Bruder schüttelte missbilligend den Kopf. „Sag doch nicht so was, das tut mir auch weh.“ Darauf reagierte Clyde gar nicht erst, es stimmte sowieso nicht, stattdessen wollte er wissen: „Wie hast du mich gefunden?“ „Das war eine meiner leichtesten Übungen.“, behauptete der Grünhäutige mit einem selbstgefälligen Grinsen, das auch nicht verschwand als er gespielt anerkennend bemerkte: „Du bist verheiratet, hast Kinder und Karriere hast du auch gemacht.“ Clyde, der seinen Bruder kannte, verzichtete darauf etwas zu erwidern, stattdessen wartete er schweigend ab, auf was der Simo eigentlich hinaus wollte. Und er musste nicht lange warten. „Ist so ein Spießerdasein nicht stinklangweilig?“, erkundigte sich Smeraldo mit einem hämischen Grinsen, ließ Clyde aber keine Zeit zu antworten, sondern sprach gleich weiter: „Ach, nein, so spießerhaft ist dein Leben ja gar nicht, immerhin hast du deinen Rivalen gekonnt beseitigt.“ Entsetzt fuhr Clyde zurück. Sprach er etwa von Frank? Aber woher wusste sein Bruder von dessen Tod? Im nächsten Moment gab er sich in Gedanken selbst die Antwort: vermutlich aus der regionalen Zeitung, die hatten damals darüber berichtet, zwar ohne Namen zu nennen, doch so schwer war es nicht, von der Abkürzung C.N. auf ihn zu kommen. „Ich hab nichts mit dem Tod des Simos zu tun“, fauchte Clyde ärgerlich, „das wurde zweifelsfrei bewiesen.“ Doch sein Gegenüber interessierte seine Beteuerung wenig, er grinste nur weiterhin und höhnte: „Ja, klar, und ich bin der Kaiser von China!“ Wut stieg in Clyde hoch, Wut darüber, dass sein Bruder so plötzlich aufgetaucht war und Wut darüber, was dieser mit seiner Bemerkung andeutete. Mit einer heftigen Bewegung, die Smeraldo zwei Schritte zurückstolpern ließ, stieß er ihn weg. „Ist mir egal, was du glaubst, verschwinde einfach dahin, wo du hergekommen bist und lass mich und meine Familie in Ruhe!“ Sein Bruder unternahm keinen Versuch sich zu wehren, selbst das Grinsen verschwand nicht, schien sich stattdessen sogar noch zu vertiefen. „Ach, steckt doch so etwas wie ein Simo in dir? Schade, als unschuldiges Opfer hast du mir besser gefallen.“ Clyde versuchte die Worte seines Bruders an sich abprallen zu lassen, trotzdem ballten sich seine Hände wie von selbst zu Fäusten, was dem anderen natürlich nicht entging. „Sachte, sachte.“, lachte der grünhäutige Simo, „nicht dass du nochmal wegen Mordverdachts verknackt wirst.“ Das war zu viel für den armen Clyde und er machte tatsächlich Anstalten sich auf seinen Bruder zu stürzen, doch der trat nur lässig einen Schritt zurück, hob beschwichtigend die Hände und erklärte immer noch grinsend: „Schon gut, Bruderherz, ich verschwinde. Aber ich komme wieder, verlass dich drauf.“
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Beitrag  capricorn Sa Mai 04, 2013 6:21 pm

Corinna, die gerade dabei war den oberen Flur aufzuräumen, konnte durch die Balkontür, die sie zum Lüften geöffnet hatte, die Stimmen der beiden Simos hören. Zunächst dachte sie sich nichts dabei, aber dann war sie doch verwundert. Warum bat Clyde den Besuch denn nicht ins Haus? Neugierig trat sie auf den Balkon und schaute hinunter in den Garten, in der Annahme, dass die beiden Simos es sich eventuell dort gemütlich gemacht hatten, doch da war niemand. Verwirrt ließ sie ihren Blick zur Straße wandern bis sie Clyde mit einem fremden Simo neben dem Carport stehen sah. Sie wollte ihnen zurufen, dass sie sich auch auf die Terrasse oder ins Wohnzimmer setzen konnten, doch in dem Moment schubste Clyde den Besucher von sich weg. Völlig verblüfft über das ungewohnt aggressive Verhalten ihres Ehesimos vergaß Corinna, was sie hatte herunterrufen wollen und als sie dann noch die ungewöhnliche Hautfarbe des Besuchers realisierte, stand sie mit offenem Mund da. Das war doch der Illusionist aus der Zeitung! Wie gebannt stand sie an der Brüstung und beobachtete weiter die beiden Simos. Clyde schien immer wütender zu werden, während sein Gegenüber fortwährend grinste. Bisher hatte Corinna nur Satzfetzen verstanden, aus denen sie nicht wirklich schlau geworden war, doch als der Grünhäutige einen Schritt zurücktrat und beschwichtigend die Hände hob, konnte sie zumindest den ersten Teil ohne Probleme verstehen: „Schon gut, Bruderherz, ich verschwinde...“ Den Rest nahm sie nicht mehr wahr, zu geschockt war sie davon, wie der Illusionist ihren Ehesimo bezeichnet hatte. Bruderherz?! DAS war Clydes Zwillingsbruder? Corinnas Beine fühlten sich an wie Pudding, sie stolperte einige Schritte zurück und lehnte sich mit dem Rücken an die Hauswand. Ihre Gedanken jagten sich, kreisten um das, was sie gerade gesehen und gehört hatte.

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Nach einigen Minuten schaffte sie es in den Flur zurückzugehen, wo sie zunächst die Balkontür schloss bevor sie ins Erdgeschoss lief. „Wer war das?“, wandte sie sich fragend an ihren Ehesimo, der inzwischen wieder auf dem Sofa saß. „Nur ein Versicherungsvertreter, ich hab ihn weggeschickt.“ Clydes Stimme klang völlig ruhig und Corinna, der es angesichts der Lüge die Sprache verschlug, bemerkte erst auf den zweiten Blick, dass diese Ruhe lediglich aufgesetzt war. Die Augen ihres Ehesimos irrten unruhig durch den Raum und seine Hände zitterten leicht, was er zu verbergen suchte, indem er die Arme vor der Brust verschränkte. Der Besuch hatte ihn sehr aufgewühlt, soviel war klar, aber es erklärte nicht, warum er sie anlog. „Ach, dein Bruder ist Versicherungsvertreter? Dabei sieht er haargenau so aus wie der Illusionist aus der Zeitung neulich.“ Obwohl sie sich bemühte, ihre Stimme gelassen klingen zu lassen, hätte die Wirkung kaum durchschlagender sein können. Der Kopf des Simos ruckte in Corinnas Richtung, er starrte sie aus schreckgeweiteten Augen an und fragte völlig fassungslos: „Du hast ihn gesehen? Und gehört?“ Die Sima nickte bestätigend. „Ich stand auf dem Balkon, weil ich euch auffordern wollte auf die Terrasse oder ins Wohnzimmer zu gehen.“ Clyde stöhnte gequält auf und ließ sich nach hinten fallen. Einige Minuten sagte keiner von beiden etwas, dann plötzlich brach der Simo das Schweigen. „Vergiss es einfach.“, forderte er ohne sie anzusehen. „Vergiss, was du gesehen und gehört hast.“ Sie sollte es vergessen? Einfach so? Das konnte er doch nicht im Ernst meinen? Zögernd ging Corinna zu ihm, setzte sich neben ihn und als er sie ansah, erklärte sie leise: „Wie kann ich vergessen, dass das dein Bruder war? Oder dass du ihn fast angegriffen hättest? Ich hab dich noch nie so aggressiv erlebt und gerade eben hast du mich sogar absichtlich angelogen.“ Sie machte eine kurze Pause bevor sie gestand: „Clyde, das macht mir Angst. Du machst mir Angst!“

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„Ich!? Ich mache dir Angst?!“, fuhr der Simo hoch, „Ich will dich doch nur beschützen! Und die Kinder! Er ist gefährlich, nicht ich!“ Clyde sprang vom Sofa und lief unruhig durch das Zimmer. Er ahnte, dass er Corinna mehr erzählen musste, aber eigentlich wollte er das nicht. Nicht, nachdem er so viele Jahre versucht hatte, seine Vergangenheit hinter sich zulassen und zu vergessen. Schließlich unterbrach er seine Wanderung und seufzte ergeben: „Also gut, du willst wissen, warum ich so schlecht auf meinen Bruder zu sprechen bin, du sollst es erfahren.“ Er holte tief Luft, musste sich einen Moment lang sammeln bevor er leise anfing zu erzählen: „Ich sagte ja bereits, dass mein Bruder anders ist als ich. Ganz anders und so war er schon, solange ich denken kann. Er ist kalt, gefühllos. Alles was ihn interessiert ist er selbst und die Macht, die er über andere haben kann. Außerdem ist er ein Meister der Manipulation. Nicht nur einmal hat er es geschafft, mir die Schuld für seine böswilligen Streiche zuzuschieben und dann stand er höhnisch grinsend daneben, wenn ich dafür bestraft wurde.“ Clyde machte eine kurze Pause, schüttelte den Kopf und versuchte so die Bilder der Erinnerung zu verscheuchen. „Versteh doch, Corinna, er ist wirklich gefährlich und er darf keinen Anteil an unserem Leben oder dem unserer Kinder haben!“ Mit einem ängstlichen Blick sah Clyde zu seiner Ehesima. Verstand sie es? Ihre nächste Bemerkung zeigte, dass dem nicht so war. „Das war vor vielen Jahren, Clyde. Ihr seid inzwischen erwachsen geworden, es ist doch gar nicht gesagt, dass er noch immer so ist.“ Auch wenn dem Simo nicht gefiel, was sie sagte, es wunderte ihn nicht wirklich. Corinna glaubte trotz ihrer schlechten Erfahrungen aus ihrer ersten Ehe an das Gute im Sim und genau das war einer der Gründe, warum er sie so sehr liebte. Aber die Realität sah leider anders aus, es gab nicht nur gute Sims. Es gab sogar besonders böse Exemplare, Sims wie seinen Bruder. Nur wie konnte er ihr das begreiflich machen? Und das ohne etwas von der geheimen Macht zu erzählen, über die sein Bruder inzwischen verfügte. Eine Macht, die der blonde Simo aus tiefstem Herzen ablehnte, schon immer abgelehnt hatte, seit er von ihrer Existenz wusste.

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Ratlos stand Clyde da, starrte seine Ehesima an, die wiederum ihn still beobachtete. Ihr Gesicht drückte Besorgnis aus und er konnte sich denken, um wen sie sich sorgte: um ihn. Fast hätte der Simo bitter aufgelacht. Kaum war sein Bruder aus der Versenkung aufgetaucht, hatte er auch schon Einfluss auf Clyde’s und Corinnas Ehe genommen und das nur durch sein bloßes Auftauchen. Und Corinna verstand es nicht. Wie sollte sie auch? Sie kannte ihren Schwager nicht und sie hatte heute nur bei einem Simo aggressives Verhalten beobachtet: bei Clyde selbst. Im Nachhinein ärgerte er sich, dass er sich nicht besser im Griff gehabt hatte, aber er war einfach so geschockt gewesen. Er seufzte tief auf, ging auf Corinna zu und nahm sie in den Arm. „Hör zu, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken und noch weniger wollte ich dir Angst einjagen. Ich war nur so …“, er stockte kurz, sprach dann weiter: „… so überrumpelt. Lass uns das ganze vergessen. Mein Bruder wird vermutlich bald mit seiner Zaubershow weiterreisen und Riverdale verlassen.“ Beinahe hätte Clyde seine Worte selbst geglaubt, doch im gleichen Moment erinnerte er sich an das, was sein Bruder zuletzt gesagt hatte: „Ich komme wieder, verlass dich drauf.“
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Beitrag  capricorn So Mai 12, 2013 8:07 am

Trotz seiner Ankündigung wieder zu kommen, verhielt sich Clydes Bruder zunächst still, aber der blonde Simo wusste, dass das nicht so bleiben würde. Er kannte seinen Zwilling und wusste, dass der keine haltlosen Versprechungen machte. Der Grünhäutige führte irgendetwas im Schilde, nur leider hatte Clyde nicht die geringste Ahnung was das sein könnte. Und dass er nur gekommen war, um da weiterzumachen, vor er vor Jahren aufgehört hatte, konnte sich der blonde Simo beim besten Willen nicht vorstellen, schließlich war er nicht mehr der naive, überaus gutmütige Teenager von damals. Dieses Mal würde er sich nicht alles gefallen lassen, er würde sich wehren. „Gegen seine Macht kommst du nicht an.“, flüsterte eine Stimme in seinem Kopf, doch er versuchte sie zu ignorieren. Was Clyde weniger ignorieren konnte, waren die Träume, in denen er die Geschehnisse der Vergangenheit erneut durchlebte und aus denen er jedes Mal schweißgebadet hochschreckte. Er war dann jedes Mal so aufgewühlt, dass es ihm unmöglich war, wieder einzuschlafen und so verbrachte er manche Nacht hellwach und grübelnd im Dunkeln auf dem Bett liegend, während Corinna neben ihm schlief.

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Auch wenn Corinna keine Albträume hatte, besorgt war sie trotzdem. Sie dachte viel über das nach, was ihr Ehesimo über seinen Bruder erzählt hatte und sie überlegte sogar kurzzeitig, diesen mal zum Essen einzuladen damit sich die Geschwister wieder näher kommen konnten, doch letztendlich entschied sie sich dagegen. Wenn man sie gefragt hätte, warum, hätte sie das nicht wirklich erklären können. Vermutlich hatten sie die Erzählungen über ihren Schwager doch mehr beunruhigt als sie zugeben mochte. Und statt Smeraldo einzuladen, beschloss Corinna sich erst mal ein Bild über diesen zu machen, etwas, was im Zeitalter des Internets nicht allzu schwierig sein dürfte. Zunächst fand Corinna bei ihrer Suche hauptsächlich Informationen über Smeraldos Werdegang als Illusionist, Berichte über Show’s und sogar über vereinzelte Auftritte bei regionalen Fernsehsendern, aber nirgends wurden auch nur einmal sein wirklicher Name oder sonstige persönliche Daten erwähnt. Offensichtlich war Clyde’s Bruder sehr darauf bedacht, sein Privatleben geheim zu halten.

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Corinna wollte schon aufgeben, da stieß sie auf ein Interview einer kleinen Zeitung aus Smeraldos Karriereanfängen. Damals war der Grünhäutige hauptsächlich privat auf Kindergeburtstagen als zaubernder Clown aufgetreten. Mit viel Erfolg, wie es aussah, denn ein Großindustrieller war auf ihn aufmerksam geworden und sponserte dem Künstler eine erste eigene Show im örtlichen Theater und kümmerte sich auch um die Werbung, in dessen Zuge dieses Interview stattfand. Und in eben diesem Interview wurde nicht nur der Künstlername, sondern auch Smeraldos echter Name genannt, allerdings war der von der Zeitung abgekürzt worden, sodass dort lediglich die Initialen standen: A.C.. Verwirrt runzelte die Sima die Stirn. A.C.? Wieso A.C.? Clyde’s Initialen waren C.N., also müssten die seines Bruders doch A.N. lauten, schließlich waren die beiden Simos nicht nur Brüder, sondern sogar Zwillinge! Verschiedene Väter beziehungsweise eine zweite Ehe ihrer Mutter konnten also nicht der Grund für die unterschiedlichen Nachnamen sein. Ein weiteres Mal vertiefte sich die Sima in den Artikel, hoffte, dass sie sich einfach verlesen hatte, aber das war nicht der Fall. Minutenlang starrte Corinna auf den PC-Bildschirm, dann schüttelte sie den Kopf. Das war bestimmt ein Tippfehler oder … oder die beiden waren gar keine Zwillinge. Aber warum sollte Clyde das behaupten, wenn es nicht wahr wäre?

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Immer noch völlig verwirrt, ließ sich Corinna im Stuhl zurücksinken und versuchte sich in Erinnerung zu rufen, was Clyde ihr bisher über sich und seine Familie erzählt hatte. Es war erschreckend wenig, zumindest was die Zeit betraf, bevor Clyde nach Riverdale gezogen war. Alles was sie wusste, war, dass er seinen Vater nach einem Schlaganfall bis zu dessen Tod gepflegt hatte und dass seine Mutter sehr früh verstorben war. Nicht einmal die Namen seiner Eltern kannte sie. Hatte er sie absichtlich verschwiegen oder war das nur ein dummer Zufall? Und warum hatten die Brüder unterschiedliche Nachnamen? Ob es etwas mit dem Tod seiner Mutter zu tun hatte? Clyde hatte mal erwähnt, dass sie nicht an einer Krankheit gestorben war. Corinna hatte daraufhin einen Unfall vermutet, aber theoretisch war es natürlich auch möglich, dass sie ermordet worden war. Waren Clyde und sein Vater danach ins Zeugenschutzprogramm gekommen? Oder Smeraldo? Aber warum übte er dann einen Beruf aus, der ihn unweigerlich ins Licht der Öffentlichkeit brachte? Fragen über Fragen, auf die sie keine Antworten hatte, sie wusste nur eines: irgendetwas war faul an der Sache und sie hoffte, dass es eher mit Clyde‘s Zwillingsbruder zu tun hatte als mit Clyde selbst. Die Tatsache, dass ihr Ehesimo erst kürzlich versucht hatte sie anzulügen, schürte allerdings das Misstrauen, dass in ihr aufzuflackern begann.
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Beitrag  capricorn So Mai 12, 2013 8:10 am

Corinna wusste, sie musste mit Clyde reden, aber sie hatte Angst. Angst vor dem, was sie erfahren würde. Angst, dass ihr Leben ein weiteres Mal aus den Fugen geriet und genau diese Angst führte dazu, dass sie sich nicht überwinden konnte, Clyde auf ihre Entdeckung anzusprechen. Allerdings distanzierte sie sich unbewusst ein Stück weit von ihrem Ehesimo, was dieser natürlich bemerkte. Doch was sollte er tun? Er hatte sich für seinen Versuch zu lügen, entschuldigt und er hatte versucht ihr klar zu machen, dass sein Bruder gefährlich war. Über die besondere Macht, die Smeraldo zur Verfügung stand, wollte er nicht reden, ja er durfte es nicht einmal, weil er an ein Versprechen gebunden war, dass er vor vielen Jahren gegeben hatte. Und irgendwo hoffte der blonde noch immer, dass Smeraldo Riverdale doch den Rücken kehrte und alles wieder so sein würde, wie vor seinem Erscheinen. Doch der dachte gar nicht daran, stand stattdessen plötzlich mehrfach vor dem Haus und beobachtete es. Allerdings klingelte er nie und wenn Clyde zu ihm gehen und ihn zur Rede stellen wollte, grinste er nur hämisch und verschwand wieder. Glücklicherweise hatte außer Clyde niemand sonst den Grünhäutigen bemerkt, was aber nichts daran änderte, dass der Simo beunruhigt war und schließlich gelang es ihm, Smeraldo zu einem Gespräch zu überreden. Als Treffpunkt schlug Clyde einen neutralen Ort wie ein Café oder ein Restaurant vor, doch Smeraldo, der damit nicht einverstanden war, nannte ihm die Adresse eines Privathauses. Verwundert machte Clyde sich auf den Weg und erschrak zutiefst, als sich herausstellte, dass sein Bruder offenbar in diesem Haus wohnte.

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Mit verhaltener Neugier sah Clyde sich im Inneren des alten, aber erstklassig renovierten, Hauses um. „Sieht ganz so aus, als wolltest du in Riverdale bleiben“, bemerkte er feststellend. „Klar, ist doch ein hübsches Städtchen.“, grinste der Simo mit dem Künstlernamen Smeraldo. Verwirrt zog Clyde eine Augenbraue hoch. „Ich dachte, du fährst nur auf Großstädte ab und nicht auf so beschauliche Ortschaften wie Riverdale.“ „Das stimmt schon.“, gab sein Bruder überraschenderweise zu, „aber es gibt Gründe, warum ich hierbleiben will.“ Der Blick, mit dem er Clyde dabei ansah, ließ in dem blonden Simo alle Alarmglocken losschrillen. „Und die wären?“ „Das, mein lieber Bruder, könnte ich dir verraten, will ich aber nicht.“ Genervt rollte Clyde mit den Augen. „Komm schon, rück raus mit der Sprache, was an Riverdale ist so interessant für dich, dass du dir sogar ein Haus gekauft hast?“ Der Zauberkünstler antwortete nicht, sondern stellte stattdessen eine Frage: „Welche der sechs Kinder sind eigentlich von dir und welche nicht?“ Einen Moment lang starrte Clyde seinen Bruder nur aus großen Augen an, dann versteinerte seine Miene. „Ich warne dich, lass Corinna und die Kinder aus dem Spiel!“, mahnte er mit einem drohenden Unterton, „Tust du es nicht, dann werde ich alles daran setzen, dich aufzuhalten, so wahr ich Clyde Newman heiße!“

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Smeraldos Reaktion auf Clydes Worte war brüllendes Gelächter. Der Simo lachte so sehr, dass er kaum in der Lage war zu sprechen. „So wahr, wie du Clyde Newman heißt!“, wiederholte er als er sich etwas beruhigt hatte, „DAS ist der Witz des Jahrhunderts.“ Clyde war unwillkürlich zusammengezuckt als sein Bruder anfing zu lachen und für einen kurzen Moment lang begriff er den Grund für den Heiterkeitsausbruch nicht, aber selbst als er die Anspielung verstand, war er nicht gewillt, einen Kommentar dazu abzugeben. Er war Clyde Newman, ungeachtet dessen, welchen Namen er in ferner Vergangenheit getragen hatte. „Bist du fertig mit lachen?“ Smeraldo nickte zustimmend und von einer Sekunde zur anderen veränderte sich die Mimik. Die Belustigung verschwand vollständig, stattdessen wurde der Gesichtsausdruck verschlagen und böse. „Aha, nun zeigt er sein wahres Gesicht.“, schoss es dem blonden Simo durch den Kopf während Smeraldo sich ein Stück von ihm wegbewegte und plötzlich einen dünnen Stab mit einer merkwürdigen Verzierung in der Hand hielt. Bevor Clyde noch irgendwie reagieren konnte, murmelte sein Bruder etwas und der blonde Simo spürte, wie er die Kontrolle über seinen Körper verlor und er wie ein Huhn durch den Raum zu hüpfen begann, die angewinkelten Arme dabei heftig auf und ab bewegend als wären es flatternde Flügel. Er wollte es nicht, versuchte sich dagegen zu wehren, doch die Macht, über die Smeraldo mit seiner Magie verfügte, war zu stark und als Clyde ihn wütend auffordern wollte, damit aufzuhören, kam statt Worte nur Gegackere aus seinem Mund. Verzweiflung stieg in ihm hoch. Verzweiflung darüber, dass er den Kräften seines Bruders nichts entgegenzusetzen hatte. Und das Smeraldo sein Gehüpfe und Gegackere amüsiert und mit einem überheblichen Lächeln beobachtete, führte dazu, dass Clyde sich nur noch hilfloser und gedemütigter fühlte.

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Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, ließ die Wirkung des Zaubers nach und Clyde konnte sich wieder normal bewegen. Wütend ballte er die Fäuste und am liebsten hätte er sich auf seinen Bruder gestürzt, doch das Wissen, dass Smeraldo dann nur einen weiteren Zauber gegen ihn benutzen würde, sorgte dafür, dass Clyde sich nicht von der Stelle rührte. „Du bist schwach, Clyde!“, kommentierte Smeraldo die kläglichen Versuche seines Bruders sich zu wehren, „Du hast deine Kräfte also tatsächlich verkümmern lassen!“ Ein ungläubiges, verständnisloses Kopfschütteln folgte, dann zwinkerte er dem blonden Simo zu: „Aber für mich ist das natürlich gut, so bist du nicht wirklich eine Bedrohung für mich. Wird also nichts werden mit dem Aufhalten.“ Erneut fing Smeraldo an zu lachen, ein Lachen so böse, dass es Clyde eine Gänsehaut verursachte, die er aber ignorierte, so gut es ging. Stattdessen trat er auf seinen Bruder zu und erklärte unmissverständlich und mit vor Kälte klirrender Stimme: „Es ist mir egal, was du von mir hältst. Ich sag dir nur eins: Halt dich von Corinna und den Kindern fern, andernfalls Gnade dir Gott!“ Der blonde Simo wartete keine Antwort ab, sondern drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Haus. Fast rechnete er damit, dass sein Bruder ihn mit einem weiteren Zauber aufhalten würde, doch nichts dergleichen geschah. Nur das böse Lachen Smeraldos verfolgte ihn noch ein gutes Stück die Straße hinunter.

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Erst als Clyde einen deutlichen Abstand zwischen sich und dem Haus seines Bruders gebracht hatte, blieb er stehen. Die Angst um Corinna und die Kinder ließ ihn zittern und die Wut über seine eigene Machtlosigkeit entlud sich in einem lauten, unartikulierten Schrei. Mühsam versuchte er sich zu beruhigen, indem er tief ein- und ausatmete, doch nur allmählich ließ das Zittern nach. Glücklicherweise lag Smeraldos Haus etwas abgelegen und so war die Straße simsleer, niemand hatte ihn beobachtet oder seinen Schrei gehört. Auch wenn Clyde sich wieder gefasst hatte, die Angst um Corinna und die Kinder blieb. Er musste sie beschützen, nur wie sollte er das bewerkstelligen, wenn sein Bruder seine verdammte Magie einsetzte? Einen Moment lang überlegte der Simo mit seiner Familie wegzuziehen, woanders neu anzufangen, doch würden die Kinder, allen voran Robin und Aaron, eine neuerliche einschneidende Veränderung verkraften? Clyde hatte seine Zweifel und widerwillig musste er sich eingestehen, dass es vermutlich nur eine Möglichkeit gab seine Familie zu schützen: er musste seine eigenen Fähigkeiten trainieren oder jemand anderen, der über magische Kräfte verfügte, um Hilfe bitten. Ersteres wollte er nicht wirklich, weshalb er hoffte, dass der- oder diejenige, den er jetzt aufsuchen wollte, bereit war, ihm im Kampf gegen seinen Bruder und seine Machenschaften zu unterstützen.
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Beitrag  capricorn Mi Mai 22, 2013 2:22 pm

Clyde hatte lange suchen müssen, bis er das Schloss gefunden hatte. Es lag gut versteckt irgendwo im Umland von Riverdale und es sah aus wie aus einem Märchen aus längst vergangenen Zeiten. Aber das hier war kein Märchen, es war äußerst real, wenn auch nur für eine bestimmte Art von Sims. Sims, zu denen Clyde sich ebenfalls zählen musste, obwohl er diese Tatsache langezeit verdrängt hatte. Zögernd stieg der Simo die Stufen, die zum Eingang führten, empor. Wie würden sie reagieren? Würden sie ihn willkommen heißen? Oder gleich wieder hinauswerfen? Die Treppe schien kein Ende nehmen zu wollen, so kam es Clyde zumindest vor, doch endlich war er oben. Mit klopfendem Herzen ging er durch das Tor und dann durch die Tür, die ins Innere des Schlosses führte, blieb jedoch noch im Eingangsbereich stehen. Erneut zögerte er. Wollte er das hier wirklich? Eigentlich nicht, aber hatte er eine Wahl?

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„Sei gegrüßt!“, erklang die Stimme einer Sima bevor er sich seine Frage beantworten konnte. Er machte ein, zwei Schritte vorwärts, dann konnte er sie sehen. Wie nicht anders erwartet, trug sie traditionelle Kleidung und sie war um einiges älter als er selbst. Das überraschte ihn allerdings nicht sehr, jemand, der dieses Schloss bewohnte, musste neben ausgezeichneten magischen Fähigkeiten auch über eine gewisse Lebenserfahrung verfügen. Noch immer zögernd ging Clyde auf die Sima zu. Sie hatte die gleiche warmherzige Ausstrahlung wie seine Mutter, das war aber auch schon die einzige Ähnlichkeit. Trotzdem gab es dem Simo einen Stich. Er vermisste seine Mutter auch nach all den Jahren noch und die Geschehnisse, die zu ihrem Tod geführt hatten, waren allein durch die Ausstrahlung der unbekannten Sima wieder erschreckend präsent, so als ob das alles gerade erst geschehen war. „Ich habe dich erwartet.“, riss ihn die freundliche Stimme aus seinen Gedanken und Erinnerungen. Einen Moment lang war Clyde versucht zu fragen, woher sie wusste, dass er kommen würde, dann wurde ihm klar, dass sie ihn all die Jahre im Auge behalten haben mussten. Er gehörte eben immer noch zu ihnen, auch wenn er das verleugnet hatte und er die Macht, die ihnen zu eigen war, ablehnte. Die Sima kam näher, blieb vor ihm stehen und musterte ihn prüfend von oben bis unten, dann zog sie ihn in eine freundschaftliche Umarmung. „Willkommen daheim, N…“ „Ich heiße Clyde!“, unterbrach der Simo sie schnell bevor sie den Namen aussprechen konnte, den er bei seiner Geburt erhalten hatte und den er vor langer Zeit abgelegt hatte. „Wie du willst … Clyde.“

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Sie hatte sich von ihm gelöst und sah ihn voller Mitgefühl und Anteilnahme an, dann nahm sie seine Hand und zog ihn sanft weiter in den großen Raum. „Setz dich und erzähl mir, was du auf dem Herzen hast.“ Clyde gehorchte, widerwillig und erleichtert zugleich. Und obwohl ihm klar war, dass sie bereits wusste, was ihn hertrieb, erzählte er alles haarklein von dem Moment an, an dem sein Bruder aufgetaucht war. Und obwohl Clyde der Macht der Sima und ihrer – seiner – Spezies noch immer ablehnend gegenüberstand, tat es gut, sich alles von der Seele reden zu können. Geduldig hörte sie ihm zu, unterbrach ihn nicht ein einziges Mal, erst als er geendet hatte, mahnte sie leise drängend: „Du musst es ihr sagen!“ Überrascht sah er sie an. „Aber mein Versprechen, dass ich damals gegeben habe?“ „Es gilt nicht mehr. Nicht, seit ihr gemeinsame Kinder habt.“ Minutenlang starrte Clyde sie an, sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Irgendetwas wollte sie ihm sagen, aber was? In Gedanken wiederholte er mehrfach ihre Worte bis er plötzlich begriff. Entsetzt sprang er auf die Beine, starrte die Sima mit weitaufgerissenen Augen an: „Du glaubst … sie sind … magisch?!“ Seine Stimme überschlug sich fast vor Entsetzen, das sich noch verstärkte als sie ruhig erwiderte: "Es wäre möglich, weil du magisch bist."

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„Aber … aber …“ Clyde verstummte, kaum dass er mit seinem Satz angefangen hatte, dann schüttelte er den Kopf, energisch und nachdrücklich als wenn er sich selbst überzeugen müsste. „Das kann nicht sein! Corinna ist nicht magisch! Und … und ich habe doch keinen Trank benutzt!“ Erst war er lauter geworden, hatte die Worte fast gebrüllt, doch dann war seine Stimme immer leiser und brüchiger geworden bis man ihn kaum noch verstehen konnte. Mühsam um seine Beherrschung drehte er der Sima, die ebenfalls aufgestanden war, den Rücken zu. Sie hatte seinen Ausbrauch schweigend beobachtet, erst als er sich zu ihr umdrehte, sagte sie leise, aber nachdrücklich: „Du musst dich den Tatsachen stellen.“ Ohne nachzudenken schüttelte Clyde erneut den Kopf. Er wollte das nicht, er wollte schon selbst kein magischer Sim sein und jetzt hatte er vielleicht magische Kinder?! Verzweifelt suchte er im Gesicht der Hexe nach irgendeinem Zeichen, dass ihm die Hoffnung gab, dass das alles nur ein böser Traum war, aber alles was sie sagte war: „Es besteht eine 50/50 Chance, dass deine Kinder magisch sind und wenn sie es sind, dann sind sie möglicherweise in Gefahr."
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Beitrag  capricorn Mi Mai 22, 2013 2:27 pm

Clyde war noch einige Zeit im Schloss geblieben und hatte lange mit der Sima gesprochen. Offenbar wusste sie genauestens, wovon sie sprach und am Ende sah der Simo ein, dass er keine andere Wahl hatte, als mit Corinna zu reden. Nichtsdestotrotz hatte er Angst davor und so war er fast erleichtert, dass noch alle beim Abendessen saßen als er nach Hause kam. Er setzte sich nach einem kurzen Gruß dazu und fing ebenfalls an zu essen. Nebenbei beobachtete er Corinna und die Kinder, wie sie miteinander plauderten und lachten, während er selbst recht still blieb. Sein Blick wanderte von einem zum anderen und ein leises Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Er liebte Corinna und die Kinder und er konnte nicht anders, er musste sich diesen harmonischen Moment einzuprägen, jede einzelne Sekunde davon, wohl wissend, dass es für lange Zeit der letzte sein konnte. Oder vielleicht sogar für immer.

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Eigentlich hatte Clyde vorgehabt gleich nach dem Abendessen mit Corinna zu sprechen, doch erst mussten die Zwillinge noch versorgt werden und bis dann Colin und Jessie im Bett waren, verging noch mehr Zeit, aber schließlich war es ruhig im Haus. Robin hatte sich in sein Zimmer verzogen während Aaron am PC saß und mit Freunden chattete. Corinna wollte einen alten Film schauen, doch Clyde nahm ihr die Fernbedienung aus der Hand bevor sie den Apparat einschalten konnte. „Ich muss mit dir reden.“, erklärte er als sie ihn irritiert ansah. Sie nickte verstehend, musterte ihn prüfend und noch bevor er auch nur ein Wort herausbringen konnte, sagte sie: „Ich weiß es schon, Clyde.“ Erschrocken schaute der Simo sie an. Sie wusste es schon? Aber woher? Oder meinte sie etwas anderes? „Was weißt du?“ „Dass ihr, also du und dein Bruder, verschiedene Nachnamen habt.“ Verwirrt nickte Clyde. „Woher kennst du den Namen meines Bruders?“

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„Den kenn ich nicht, nur seine Initialen.“ Etwas verlegen schaute sie ihn an. „Ich war neugierig und hab im Internet recherchiert.“ „Okay.“, antwortete Clyde gedehnt. Corinnas Eröffnung hatte ihn aus dem Konzept gebracht und er wusste nicht recht, wie er jetzt weiter erzählen sollte. „Ich verstehe nur nicht, wie Zwillinge verschiedene Namen haben können.“, fuhr Corinna fort. Sie sprach jetzt zögernd, hoffte noch immer, dass Smeraldo seinen Namen geändert hatte und nicht Clyde, doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es nicht so war. „Das ist eine lange Geschichte.“, erwiderte Clyde und sah unbehaglich an ihr vorbei. „Hat sie mit dem Tod eurer Mutter zu tun?“ Stumm nickte der Simo, dann lief er einige Schritte hin und her bevor er vor Corinna stehenblieb. „Sie wollte uns beschützten, schickte uns mit unserem Vater fort. Freunde sorgten dafür, dass wir neue Namen bekamen und woanders neu anfangen konnten.“ Clyde hatte teils zögernd, teils hastig gesprochen und obwohl er Corinna dabei ansah, irrte sein Blick immer wieder kurz weg. Die Erinnerung daran schien ihn noch immer zu schmerzen und die Sima wollte ihm schon tröstend die Hand auf den Arm legen als ihr auffiel, dass seine Erzählung nicht wirklich erklärte, warum die beiden Simos verschiedene Namen hatten und sie unterdrückte den Impuls ihn trösten zu wollen. „Aber wenn ihr gemeinsam woanders neu angefangen habt, erklärt das nicht eure unterschiedlichen Namen.“

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„Mein Bruder trägt wieder seinen eigentlichen Namen seit …“ Clyde verstummte, weil ihm fast herausgerutscht wäre: „... seit er die Fronten gewechselt hat.“ Aber er schaffte es, es nicht zu sagen. Er musste behutsam vorgehen, ihr nicht alles auf einmal vorsetzen. „… seit er erwachsen ist.“, beendete er seinen angefangenen Satz.“ Corinna nickte verstehend, zögerte jedoch, die Frage nach seinem eigentlichen Namen zu stellen. Für sie war der Simo Clyde Newman, ihn liebte sie und irgendwie hatte sie Angst, dass es diesen Simo nicht mehr geben würde, wenn sie seinen wirklichen Namen wusste. „Warum bist du bei Clyde Newman geblieben?“, versuchte sie die unvermeidliche Frage einen Augenblick lang hinauszuzögern. „Ich habe die meiste Zeit meines Lebens mit dem Namen gelebt, er ist mir vertraut, er gehört zu mir. Ich BIN Clyde Newman und ich will auch niemand anderes sein.“ Erleichtert atmete Corinna auf. Clyde würde Clyde bleiben, egal welchen Namen er ihr nennen würde. Trotzdem war sie neugierig: „Und wie lautet dein richtiger Name?“ Clyde verzog das Gesicht. „Richtiger Name? So wurde ich das nicht nennen wollen. Es ist … mein früherer Name und er ist mir fremd geworden.“ Er holte kurz Luft und beantwortete dann doch ihre Frage: „Mein ursprünglicher Name war Nicholas Cabell.“
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