Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Riverdale

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Riverdale - Seite 10 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Mo Okt 08, 2012 7:29 am

Seit Neuestem hatten sie das Schachspiel für sich entdeckt und saßen so manche Stunde im Foyer des Apartmenthauses und lieferten sich spannende Schachpartien. Max war sehr erstaunt, wie schnell sich seine Tochter die Regeln zu Eigen gemacht und das Prinzip des Spiels begriffen hatte. Inzwischen musste der Simo sich ernsthaft anstrengen, um überhaupt noch gewinnen zu können. Michelle schien ein richtiges Naturtalent zu sein und irgendwann fragte er seine Tochter: „Sag mal, Elle, würde es dir gefallen, in einem Club zu spielen?“ Erstaunt hob das Mädchen den Kopf, den Läufer, den sie hatte setzen wollen, noch in der Hand haltend. „Spielen? In einem Club?“, fragte sie verwirrt. „Ja.“, nickte Max und fuhr erklärend fort: „Es gibt Schachclubs, dort treffen sich Spieler jeden Alters, spielen gemeinsam Schach, lernen voneinander und veranstalten auch Turniere.“ Michelle hatte aufmerksam zugehört und ihre Augen wurden immer größer. „Echt? So etwas gibt es? Das ist ja toll!“ Dann wurde ihr Gesicht nachdenklich und während sie den Läufer platzierte, fragte sie: „Meinst du, Mutti und Vati würde mir erlauben in so einem Club zu spielen?“ „Ich kann sie ja mal fragen.“, schlug er vor, wobei er sich nicht vorstellen konnte, was sie dagegen haben könnten. „Vorher müsste ich aber erst mal wissen, ob du das überhaupt willst.“ Er grinste als sie entrüstet erwiderte: „Aber Papa, natürlich will ich!“ „Okay, dann frage ich sie, wenn ich dich nachher nach Hause bringe.“

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Zunächst versuchte Emily Max abzuwimmeln als er bat, sie noch kurz sprechen zu können. Überhaupt war sie in letzter Zeit sehr distanziert und sprach nur das Nötigste mit ihm. Max verstand nicht wirklich, warum das so war, gab aber insgeheim Reece die Schuld, ohne dafür einen Grund nennen zu können. Er mochte den blonden Simo nicht, der ein für Max wenig berechenbares Verhalten an den Tag legte. Nicht selten verhielt sich Reece Max gegenüber unfreundlich, dann wieder gab es Situationen, wo er plötzlich sehr viel freundlicher war. Max fand das irgendwie verwirrend und wusste nie, woran er mit Emilys Ehesimo war. „Bitte, Emily, es dauert auch nicht lange.“, versuchte der dunkelhaarige Simo Emily zu überreden. „Also schön.“, seufzte sie wenig begeistert und bat ihn ins Wohnzimmer. Nachdem sie sich gesetzt hatten, wollte sie wissen worum es ging und Max erzählte ihr von seinen Schachpartien mit Michelle und das sie wirklich gut war. „Ich habe sie gefragt, ob sie Interesse daran hat, in einem Schachclub zu spielen und sie hat ja gesagt. Also hätte ich gerne dein Einverständnis, dass ich Michelle in so einem Club anmelden darf.“ „Und was ist mit der Schule?“, erklang eine Stimme von der Tür her. Es war Reece, der inzwischen nach Hause gekommen war und das Gespräch vom Flur aus belauscht haben musste. Max, der fast erschrocken zusammengezuckt wäre, als der Simo so unvermutet auf der Bildfläche erschien, wandte sich ihm zu. „Michelle würde natürlich nur in ihrer Freizeit spielen.“, versicherte er.

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Reece nickte verstehend, wünschte erst jetzt mit leicht säuerlicher Miene: „Guten Abend“, und ging dann zu Emily, um ihr einen Kuss zu geben, der in Anwesenheit eines Gastes etwas zu lang und etwas zu leidenschaftlich ausfiel. Max schluckte und sah dann befremdet zur Seite. Irgendwie hatte er den Eindruck, dass Reece ihm mit dem Kuss sein Besitzrecht an Emily demonstrieren wollte, was ihn in Max Augen nur noch unsympathischer machte. Nach dem Kuss setzte sich der blonde Simo neben seine Ehesima und musterte Max mit einem abschätzigen Blick. „Ich wusste gar nicht, dass Sie Schach spielen können.“ „Du weißt so manches nicht von mir.“, grummelte Max in Gedanken, zwang sich aber zu einem freundlichem Lächeln und antwortete: „Mein Großvater hat es mir beigebracht als ich ein Kind war.“ Dann wandte er sich wieder Emily zu. „Also was sagst du? Bist du einverstanden, dass ich für Michelle nach einem Schachclub suche?“ „Wir werden darüber nachdenken und Ihnen Bescheid geben.“, erklärte Reece bevor Emily antworten konnte und sah Max mit einem Blick an, der ihm zu verstehen gab, dass er jetzt gehen sollte, was jedoch von dem dunkelhaarige Simo ignoriert wurde. „Was gibt es da lange nachzudenken?“, fragte Max Emily und wartete darauf, dass sie als Michelles Mutter eine Entscheidung treffen würde, doch sie wich seinem Blick aus. „Ich sag dir dann beim nächsten Mal Bescheid.“, erwiderte sie leise und mit einem unsicheren Blick zu ihrem Ehesimo. Verwirrt schaute Max zwischen den Eheleuten hin und her. Es irritierte ihn, dass Emily keine eigene Entscheidung traf, aber vielleicht war das bei Ehepaaren so üblich. Also nickte er zustimmend, stand auf und verabschiedete sich.
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Beitrag  capricorn Mi Okt 10, 2012 7:27 pm

Als Max am nächsten Besuchstag Michelle von der Schule abholte, war seine Tochter in miserabler Laune. Auf dem ganzen Nachhauseweg sprach sie höchstens drei Worte und starrte missmutig vor sich hin. Auch auf sein Nachfragen, was denn los sei, bekam er keine Antwort und so ließ er sie erst mal in Ruhe. Als sie im Apartment ankamen, warf Michelle wütend ihre Tasche fort und ließ sich aufs Sofa fallen. Max schüttelte kurz missbilligend den Kopf als ihre Ranzen in die Ecke flog, dann nickte er ihr auffordernd zu. „Also nun raus mit der Sprache. Welche Laus ist dir über die Leber gelaufen?“ Ein wütender, frustrierter Blick traf ihn, dann verschränkte sie die Arme vor der Brust und schimpfte: „Ich darf nicht in einen Schachclub.“ Der Simo nahm neben ihr Platz, legte ihr tröstend einen Arm um die Schulter und zog sie näher zu sich. „Und warum nicht?“ „Vati meint, dass die Schule wichtiger ist und wenn ich ständig in so einem Club herumhängen würde, würde ich sicher die Schule vernachlässigen.“, erklärte sie traurig während die ersten Tränen über ihre Wangen kullerten. „Ich weiß gar nicht, was das plötzlich soll!“, rief sie, „Sonst bin ich doch immer Luft für ihn!“ Max sah seine Tochter verwirrt an. „Du bist Luft für ihn?“ Michelle nickte. „Ja, bin ich. Er kümmert sich nur um Rebecca.“ Max sah seine Tochter leicht skeptisch von der Seite an. Bisher hatte sie das nie so deutlich ausgesprochen, sondern nur erzählt, dass Reece viel arbeitete und wenig Zeit für sie hatte. Übertrieb sie jetzt ein wenig, weil sie enttäuscht war? „Ist deine Mutter auch gegen den Schachclub?“ Michelle nickte. „Dabei war sie erst dafür. Vati hat sie bestimmt bequatscht, wenn der ärgerlich wird, tut sie meist, was er sagt. Ich glaub, sie hat dann Angst vor ihm.“

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Michelle zog schniefend die Nase hoch und Max, der noch versuchte, das Gehörte zu begreifen, reichte ihr ein Papiertaschentuch. „Hier schnupf mal.“, befahl er. Wortlos gehorchte das Mädchen, dann lief sie zum Mülleimer, warf das Taschentuch weg und kuschelte sich anschließend wieder in den Arm ihres Vaters. „Wieso glaubst du, dass Mutti Angst vor deinem Stiefvater hat?“, fragte Max zögernd. „Äh, ja…“, fing sie an zu stottern und versuchte vom Thema abzulenken. „Du, ich hab Hunger, kann ich ein Stück von dem Kuchen da haben?“ Sie zeigte mit ausgestrecktem Arm zur Küchentheke, wo eine Beerentorte stand. „Ja, gleich, Elle, aber erst möchte ich, dass du meine Frage beantwortest.“ Als Michelle zögerte, ergänzte er: „Ich bin dein Papa und du weißt, dass du mir alles sagen kannst.“ Ja, das wusste sie und noch etwas stockend erzählte sie davon, wie Reece Emily geohrfeigt hatte. Max konnte kaum fassen, was er da zu hören bekam. Emily war von Reece geschlagen worden!? Und Michelle lebte unter dem gleichen Dach wie dieser Kerl?! Max packte die nackte Angst um sein Kind, trotzdem zwang er sich zur Ruhe. Übereiltes Handeln konnte nur schaden, außerdem musste er unbedingt noch etwas von Michelle erfahren. „Elle“, begann er und hob sanft ihr Kinn an, damit sie ihn ansehen musste, „bist du auch irgendwann einmal von deinem Stiefvater geschlagen worden?“ „Nein.“, schüttelte Michelle sofort den Kopf, dann gestand sie fast beschämt ein: „Aber manchmal, wenn er so … so böse wird, dann hab ich auch Angst – wie Mutti.“ Max schluckte, seine arme Tochter! Da glaubte er, dass sie in einem liebevollen Elternhaus aufwuchs und nun das! „Hab keine Angst, kleine Elle, ich beschütze dich.“, versprach er, legte beide Arme um sie und hielt sie fest, während er fieberhaft überlegte, was er jetzt tun sollte. Am liebsten würde er Michelle gar nicht erst zu Emily zurückbringen, aber da er nicht das Sorgerecht hatte, konnte er sie nicht einfach bei sich behalten. Aber was konnte er sonst tun? Auf jeden Fall musste er mit Emily reden und das sobald wie möglich und unter vier Augen!
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Beitrag  capricorn Mi Okt 10, 2012 7:29 pm

Es war nicht ganz leicht, Emily zu einem Treffen zu überreden, doch nach einigem Hin und Her stimmte sie zu, ihn am nächsten Morgen in seinem Apartment aufzusuchen. Als sie klingelte, atmete Max einmal tief durch und öffnete dann. „Hallo, Max.“, begrüßte Emily ihn mit einem scheuen Lächeln. „Hallo, Emily, komm doch bitte herein.“ Er machte eine einladende Handbewegung und zögernd trat die Sima über die Schwelle. Ihr Blick wanderte verstohlen durch seine Wohnung und man sah ihr an, dass sie sich ziemlich unwohl fühlte. Lag es an dem bevorstehenden Gespräch oder daran, dass sie das erste Mal in seiner Wohnung war? „Setz dich doch bitte.“, bat Max und deutete zum Esstisch. „Ich hab gestern für Elle einen Kuchen gebacken und es ist noch etwas da, magst du ein Stück?“ Emily setzte sich auf einen Stuhl und schüttelte stumm den Kopf, trotzdem stellte er ihr einen der beiden Teller hin, die er von der Arbeitsplatte genommen hatte. Dann nahm er ebenfalls Platz und musterte Emily nachdenklich. „Du wolltest mich sprechen.“, erinnerte sie leise als Max keine Anstalten machte, das Gespräch zu beginnen. „So ist es“, nickte er. „Michelle hat mir da gestern nämlich etwas berichtet, das mir, gelinde ausgedrückt, Sorgen macht.“ Hatte Emily eben noch unsicher gewirkt, so sah sie ihn jetzt mit einem Anflug von Besorgnis an. Ahnte sie, worum es ging?

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Er war nicht wirklich erkennbar, aber als sie wissen wollte, was ihre Tochter denn erzählt hatte, zitterte ihre Stimme kaum merklich und sie griff nervös nach der Kuchengabel und fing an, in dem Tortenstück herumzustochern. „Sie hat erzählt, dass dein Ehesimo dich geohrfeigt hat!“ Jetzt ruckte Emilys Kopf hoch und sie schaute ihn für Sekunden erschrocken an. „Dass sie sich daran noch erinnern kann….“, wunderte sie sich, dann wandte sie sich wieder ihrem Teller zu und schob sich ein winziges Stückchen Kuchen in den Mund. „Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?“, war Max mehr als nur ein bisschen irritiert. „Was soll ich denn sagen?“, fragte sie hilflos. „Ja, es stimmt, aber das ist schon einige Zeit her und außerdem geht das nur Reece und mich etwas an.“ „Wie bitte?“ Max konnte es nicht fassen, was sie da von sich gab. „Michelle ist meine Tochter!“, entgegnete er aufgebracht, „Und wie ich erfahren musste, lebt sie mit einem gewalttätigen Simo unter einem Dach und genau deshalb geht mich das sehr wohl etwas an! Was, wenn er auch sie schlägt?“ „So etwas würde Reece niemals tun.“, wies Emily diese Frage zurück. „Wie kannst du dir da so sicher sein?“ Als sie nicht antwortete, seufzte er. „Ich hab die ganze letzte Nacht darüber nachgedacht und ich denke, ich sollte das alleinige Sorgerecht beantragen.“ „Was?!“ Entsetzt sprang Emily auf und lief auf den Simo zu, der ebenfalls aufstand.

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„Du kannst mir doch nicht meine Tochter wegnehmen!“, rief sie erschüttert und mit Tränen in den Augen. „Elle ist auch meine Tochter, Emily.“, erwiderte er ruhig. „Außerdem will ich sie dir nicht wegnehmen, sondern nur vor diesem … diesem …“, Er hielt kurz inne, atmete tief durch und fuhr fort: „… ich will und ich muss Elle vor deinem Ehesimo beschützen.“ Emily, die jetzt leise weinte, ging nicht darauf ein, stattdessen schluchzte sie mit einem flehenden Unterton: „Aber ich liebe Michelle!“ „Und warum hast du es dann nicht für nötig befunden, mich, der ich Michelles leiblicher Vater bin, darüber in Kenntnis zu setzen, dass dein Ehesimo gewalttätig geworden ist?“, wollte Max wissen und versuchte, sich von ihren Tränen nicht zu sehr einnehmen zu lassen. Erneut blieb Emily die Antwort schuldig. „Natürlich wäre es mir lieber, ich könnte Michelle eine so einschneidende Veränderung ersparen.“, sprach er weiter, „Und wenn du bereit wärest, dich von Reece zu trennen, muss es auch nicht soweit kommen.“ Sofort schüttelte Emily abwehrend den Kopf, was Max mit einem weiteren Seufzen zur Kenntnis nahm. „Warum tust dir so etwas an, Emily? Du bist so eine tolle Sima, du hast es doch gar nicht nötig, bei so einem Kerl zu bleiben!“ Behutsam griff er nach ihren Händen. „Ich würde dich niemals so behandeln.“, erklärte er mit zärtlicher Stimme, zog sie näher zu sich und streichelte sanft ihre tränenfeuchte Wange. „Ich liebe dich noch immer, das weißt du. Also verlass Reece und komm mit deinen Kindern zu mir.“ Emily, die stumm dastand und wie gelähmt seinen Annäherungsversuch geschehen ließ, entzog sich ihm schließlich. „Ich liebe Reece, ich kann ihn nicht verlassen!“

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Max schüttelte kurz verständnislos den Kopf, dann nickte er. „Okay, wenn du es so willst, dann hab ich keine andere Wahl als zum Familiengericht zu geh...“ „Aber Reece hat eine Therapie gemacht!“, unterbrach die Sima ihn, „Und er wird mich sicher nie wieder schlagen!“ Max zog eine Augenbraue hoch. „Er hat eine Therapie gemacht?“ „Ja, darauf habe ich nach dem Vorfall bestanden“, erklärte Emily und verschwieg dabei, dass sie dazu nur durch Lorettas Unterstützung im Stande gewesen war. Außerdem verschwieg sie, dass Reece die Therapie bereits wieder abgebrochen hatte und sie erwähnte auch nicht, dass er sie kürzlich fast wieder geschlagen hätte. Max, der davon nichts ahnte, ging nachdenklich auf und ab. Was sollte er nun tun? Und was war für seine Tochter das Beste? Das Sorgerecht für sie zu beantragen oder sie doch in ihrer gewohnten Umgebung zu lassen? Hatte er überhaupt eine Chance das Sorgerecht zu bekommen? Er war arbeitslos, Reece dagegen ein angesehener Politiker. Er kam finanziell gerade so über die Runden, während Emily und ihr Ehesimo als wohlhabend galten. Da war es nicht schwer zu erraten, wem das Gericht letztendlich eher zutrauen würde, Michelle großzuziehen. Und was war, wenn das Gericht von Reece Gewalttätigkeit erfuhr? Dann würden sie seine Tochter vielleicht aus der Familie nehmen, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er sie zugesprochen bekäme. Und was der Wechsel in eine Pflegefamilie oder gar in ein Heim für Michelle bedeuten würde, darüber mochte Max gar nicht nachdenken. Mit einem tiefen Seufzer wandte er sich wieder Emily zu, die seine unruhige Wanderung ängstlich beobachtet hatte. „Okay, unter den Umständen bin ich bereit, vorerst von einer Sorgerechtsklage abzusehen. Aber sollte es auch nur einen einzigen weiteren Zwischenfall dieser Art geben, dann werde ich nicht zögern, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, um Michelle zu mir zu holen!“ Emily, der die Erleichterung über sein Einlenken ins Gesicht geschrieben stand, nahm seine Hand, drückte sie und stammelte: „Ja, Max, natürlich, Max. Aber du wirst sehen, es wird nie wieder so etwas geschehen.“ Dann verabschiedete sie sich eilig von ihm, so als ob sie Angst hätte, er würde es sich doch noch anders überlegen.
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Beitrag  capricorn Di Okt 16, 2012 5:46 am

War seine Entscheidung richtig gewesen? Konnte er Michelle wirklich bei ihrer Mutter lassen? Oder sollte er doch das Sorgerecht beantragen? Max war hin und her gerissen zwischen seiner Sorge um Michelle und dem Bestreben, das Richtige für seine Tochter zu tun. Schließlich entschloss er sich einen Anwalt aufzusuchen und sich beraten zu lassen und genau wie Max schon befürchtet hatte, hatte er denkbar schlechte Aussichten das Sorgerecht zuerkannt zu bekommen. Er brauchte unbedingt einen Job, aber es durfte nicht irgendein Job sein, er musste Arbeitszeiten haben, die weitestgehend mit den Schulstunden übereinstimmten, damit er möglichst nicht auf ein Kindermädchen angewiesen war und wo er so viel verdienen würde, dass niemand Zweifel daran hatte, dass es ihm auch finanziell möglich war, ein Kind großzuziehen. Seinen Traum, Lehrer zu werden, musste er erst mal zurückstellen, denn jetzt ging es nur noch darum, darauf vorbereitet zu sein, seine Tochter jederzeit von ihrer Mutter wegzuholen zu können. Ansonsten waren ihm die Hände gebunden und jedes Mal, wenn Michelle bei ihm war, war Max darauf gefasst, dass sie ihm von einer weiteren Gewalttätigkeit ihres Stiefvaters erzählte. Das war bislang nicht der Fall, doch wirklich erleichtert war er nicht darüber. Was, wenn Michelle ihm gar nichts davon erzählen würde?

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„Papa“, drang die leicht ungehaltene Stimme seiner Tochter an sein Ohr, „du hörst mir gar nicht zu!“ Schuldbewusst sah er von seinem Teller auf: „Tut mir leid, Elle, ich war gerade in Gedanken. Aber jetzt höre ich dir zu, versprochen.“ Michelle sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an. „Was musst du denn neuerdings immer so viel nachdenken?“ Oje, es war ihr also aufgefallen, dass er oft über alles nachgrübelte. „Ach, nichts Besonderes.“, wiegelte er ab. „Was hast du mir denn eben erzählen wollen?“ „Also.“, begann das Mädchen und holte tief Luft: „Bei uns in der Schule, da gibt es so AG’s. Weißt du, was das ist?“ Jetzt musste Max lächeln. „Ja, das weiß ich, Elle.“ „Oh, okay, also es gibt in der Schule AG’s und eine davon ist eine Schach-AG und Mutti ist einverstanden, dass ich da mitmache.“ Sie strahlte ihn begeistert an. „Das ist toll“, freute sich Max für seine Tochter, „und dein Stiefvater auch?“ „Ja, weil es nur zwei Stunden die Woche sind.“, Michelle seufzte kurz und ergänzte traurig: „Aber die veranstalten keine Turniere und da sind auch nur Kinder in meinem Alter.“ Max griff nach ihrer Hand und drückte sie: „Besser als gar nicht mit anderen spielen zu können.“, versuchte er sie aufzumuntern. „Das stimmt wohl.“, gab Michelle zu und schob ihren Teller weg. „Ich bin satt. Was machen wir jetzt?“ „Mhm, wie wäre es mit Tisch abräumen und abwaschen?“ „Och, Papa.“, zog das Mädchen eine Flunsch, „das ist langweilig.“ „Aber notwendig.“, zwinkerte er ihr zu, „wir können das aber auch so machen, dass ich die Küche allein aufräume und du dich dafür um Tinka kümmerst. Sie braucht frisches Futter und das Katzenklo müsste auch mal wieder sauber gemacht werden.“ Erst hatte Michelles Gesicht sich aufgehellt, doch als ihr Vater das Katzenklo erwähnte, schüttelte sie sich. „Das stinkt immer so.“ „Trotzdem muss es gemacht werden. Also was ist dir lieber: Tinka versorgen oder abwaschen?“ Michelle überlegte einen Moment, dann sagte sie leicht knurrend: „Tinka versorgen.“

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Damit war alles klar und während Michelle sich um Fressen für Tinka und ein sauberes Katzenklo kümmerte, räumte Max den Tisch ab, spülte und putzte anschließend noch das Spülbecken und den Herd. Normalerweise wäre er als ehemaliger Hausangestellter damit im Handumdrehen fertig gewesen, aber er wusste, dass seine Tochter hoffte noch mit der Katze spielen zu können, bevor die Küche aufgeräumt und sauber war und so ließ er sich bewusst Zeit. Schließlich legte er den Putzschwamm zur Seite, lehnte sich mit dem Rücken an die Küchentheke und beobachtete lächelnd, wie Michelle mit der Katze durchs Wohnzimmer tobte. Sie war so ein tolles Mädchen und er war unglaublich stolz auf sie. Vielleicht war seine Affäre mit Michelles Mutter ein Fehler gewesen, weil Emily ihn nicht liebte, aber schon wegen Michelle bereute Max nicht eine Sekunde davon. Ob Emily ihren gewalttätigen Ehesimo eines Tages doch noch verlassen würde? Und wenn, sollte er dann ein weiteres Mal versuchen, sie für sich zu gewinnen? Schließlich schüttelte er langsam den Kopf. Nein, er würde es nicht tun. Nicht mehr. Zu oft hatte sie ihn zurückgewiesen und er war nicht gewillt, eine weitere Abfuhr zu kassieren. Sie wollte ihn nicht und es wurde allerhöchste Zeit, dass er sich damit abfand.
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Beitrag  capricorn Di Okt 16, 2012 5:48 am

Nachdem Max nun endlich einen Schlussstrich unter seine Beziehung mit Emily gezogen hatte, empfand er noch eine Zeitlang Wehmut und auch Trauer, aber auch eine gewisse Erleichterung und er erkannte, dass die Hoffnung, Emilys Liebe eines Tages doch gewinnen zu können, ihn mehr belastet hatte, als im klar gewesen war. Aber nun war er frei und konnte sich ganz auf seine Tochter und auf die Jobsuche konzentrieren, was er auch tat und schließlich bekam er eine Stelle im Büro einer größeren Firma, die nicht schlecht bezahlt wurde. Obwohl die Tätigkeit kein Studium erforderte, bedeutete sie trotzdem eine Herausforderung für Max, da er, was Computer anging, nicht viel mehr als die elementarsten Grundkenntnisse besaß. Nun musste er sich nicht nur in ein Arbeitsfeld einarbeiten, das sich sehr von dem eines Hausangestellten unterschied, sondern sich auch noch schnellstens das draufschaffen, was er nicht konnte. Seine Kollegin war anfangs ziemlich wütend, dass man ihr jemand so Unerfahrenes an die Seite gestellt hatte und Max, der den Job unbedingt behalten wollte, saß nun oft in seiner Freizeit vor dem PC und versuchte sich mit den neuen Dingen zurechtzufinden. Er machte auch Fortschritte, doch leider nicht in dem Maße, wie er gehofft hatte und so ließ er manches Mal den Kopf hängen.

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Schließlich bot ihm seine Kollegin, deren Ärger sich mittlerweile zu einem amüsierten Beobachten seiner fast verzweifelten Bemühungen gewandelt hatte, Nachhilfe an. „Das würden Sie tun?“ „Wie könnte ich nicht, wo Sie sich doch so anstrengen.“, erwiderte sie mit einem spöttischen Unterton und Max seufzte tief auf. „Es tut mir leid, vielleicht sollte ich doch wieder kündigen.“ „Also jetzt enttäuschen sie mich aber.“, schüttelte die Sima missbilligend den Kopf. „Erst kämpfen Sie wie …“ Sie machte eine Pause und suchte nach einem passenden Vergleich. „… wie Don Quichote gegen die Windmühlenflügel?“, schlug Max mit einem schiefen Grinsen vor und die Sima fing an zu lachen. „Ein treffendes Beispiel.“, erwiderte sie und fuhr dann fort: „… also erst kämpfen Sie und jetzt, wo Sie Hilfe kriegen können, wollen Sie aufgeben?!“ Wieder schüttelte sie den Kopf. „Kommt gar nicht in die Tüte. Ich werde Ihnen alles beibringen, was Sie wissen müssen und dann werden Sie sehen, wie schnell Sie das aus dem Effeff beherrschen.“ Max, der sein Glück kaum fassen konnte, bedankte sich überschwänglich. „Langsam“, mahnte seine Kollegin, „ich bin eine strenge Lehrerin, Sie werden es noch bereuen!“ Das tat Max zwar nicht, aber streng war sie schon und so manches Mal, wenn sie wieder eine Arbeit von ihm in die Rundablage, auch Mülleimer genannt, beförderte, seufzte er still vor sich hin. Doch er gab nicht auf, sondern kämpfte sich durch und schließlich verkündete sie zufrieden: „Genug der Nachhilfe! Jetzt wissen Sie alles, was Sie wissen müssen, nur die Routine fehlt noch, aber die bekommen Sie von ganz allein.“ „Sie haben nichts mehr zu bemängeln?“, war Max ehrlich überrascht, worauf sie entrüstet die Arme in die Seiten stemmte: „Bin ich so schlimm?“ Er warf ihr einen schiefen Blick zu. „Noch viel schlimmer!“, behauptete er grinsend, wurde aber gleich wieder ernst. „Ich würde mich gerne für Ihre Hilfe mit einer Einladung zum Essen bedanken.“ Überrascht sah seine Kollegin ihn an. „Das müssen Sie aber nicht.“, antwortete sie gedehnt. „Ich weiß.“, nickte Max, „aber ich möchte es gerne.“ Er grinste wieder und als sie zögerte, bat er: „Bitte sagen Sie ja. Sonst stehe ich mein Leben lang in Ihrer Schuld. Und das würde mir auf ewig schlaflose Nächte bereiten.“ Ein gespielt gequälter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht, sodass sie schmunzelnd erwiderte: „Das kann ich natürlich nicht verantworten, sonst holen Sie den fehlenden Schlaf womöglich noch hier im Büro nach.“ Sie zwinkerte ihm kurz zu und wollte dann wissen: „Wann und wo?“ „Was mögen Sie denn gern? Italienisch, Chinesisch, Griechisch?“, zählte Max einige Möglichkeiten auf. „Chinesisch essen war ich schon ewig nicht mehr.“ „Okay, dann also chinesisch. Soll ich Sie abholen oder treffen wir uns dort?“ „Wir treffen uns dort. Heute Abend sieben Uhr?“ Max nickte zustimmend. „Heute Abend sieben Uhr.“

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Obwohl Max sich mit dem Essen nur bedanken wollte, war er doch etwas aufgeregt. Wie lange war es her, dass er überhaupt ausgegangen war? So lange, dass er sich schon fast nicht mehr daran erinnern konnte und so freute er sich sehr auf diese kleine Abwechslung. Seine Kollegin war ganz pünktlich und Max begrüßte sie freundlich: „Guten Abend, Miss Margraff.“ „Guten Abend.“, erwiderte sie seinen Gruß mit einem Lächeln und ließ sich dann von ihm in das Lokal führen. Wenig später bekamen sie ihren Tisch zugewiesen, bestellten ihr Essen und saßen sich dann ziemlich verlegen gegenüber. „Schönes Wetter heute.“, sagte die Sima, nur um überhaupt etwas zu sagen und fing gleich darauf an zu lachen. „Okay, um das Ganze hier etwas zu entkrampfen: ich heiße Iris. Und du?“ Sie streckte ihm die Hand entgegen, die Max ganz automatisch schüttelte. „Max. Eigentlich Maximilian, aber Max ist mir lieber.“ Wie von Iris erhofft, hatte der Wechsel zu der persönlicheren Anrede das Eis gebrochen und die beiden unterhielten sich den restlichen Abend sehr angeregt. Die Zeit verging wie im Flug und schließlich standen sie wieder vor dem Restaurant. „Vielen Dank für das Essen.“, lächelte Iris, „Es war ausgezeichnet.“ Max nickte zustimmend. „Ja, das war es wirklich. Und ich bedanke mich für den sehr schönen Abend.“ Er sah sie an, stumm und leicht verwirrt. War sie schon immer so hübsch gewesen? Oder lag das am Mondlicht? „Äh, ja, also dann sollte ich mich mal auf den Heimweg machen.“, stotterte er etwas unsicher herum. „Ja, ich auch.“, nickte Iris zustimmend. „Auf Wiedersehen, Max.“, verabschiedete sie sich, „bis morgen dann.“ Max nickte und sah ihr nach, wie sie langsam die Straße entlangschlenderte. Erst als sie nicht mehr zu sehen war, machte er sich ebenfalls auf den Heimweg.

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Er war bester Laune als er zuhause ankam und da es schon spät war, verschwand er gleich ins Bett. Behaglich streckte er sich aus und dachte an die letzten Stunden zurück. Iris kompetente und selbstbewusste Art verunsicherte ihn gelegentlich, trotzdem fand Max die Sima sehr sympathisch und dass sie ihm so bereitwillig geholfen hatte, war sicher keine Selbstverständlichkeit. Der Simo, der herzhaft gähnen musste, drehte sich auf die Seite und schloss müde die Augen. Nicht lange und er war tief und fest eingeschlafen und erst der Wecker weckte ihn wieder auf. Nachdem er das ratternde Ungetüm ausgestellt hatte, blieb er noch einen Moment liegen, bevor er dann beschwingt aus dem Bett sprang und ins Bad marschierte. Er freute sich auf den neuen Arbeitstag und auch auf seine hilfsbereite Kollegin. Aber am meisten freute er sich auf Michelle, die er heute nach der Arbeit wieder von der Schule abholen würde.
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Beitrag  capricorn Do Okt 25, 2012 8:34 pm

Auch wenn Max seine Kollegin sympathisch fand, unternahm er keinen weiteren Versuch, sie einzuladen, stattdessen konzentrierte er sich ganz auf seine Arbeit und natürlich auf seine Tochter, wenn sie zu Besuch war. Irgendwann wurde er dann von Iris zu einem Theaterstück eingeladen. „Es wird hier in Riverdale auf der Freilichtbühne gespielt. Am Freitagabend und ich würde mich sehr freuen, wenn du mitkommen würdest.“ Max starrte sie überrascht an. „Ein Theaterstück? Klingt interessant, nur …“ Er stockte und kratzte sich verlegen im Nacken, „… ich kann am Freitag nicht.“ „Oh!“, machte Iris und es klang ziemlich enttäuscht. „Mhm, ich könnte versuchen die Karten umzutauschen auf den Samstag, da wird das Stück ein zweites Mal aufgeführt.“ Max seufzte unterdrückt und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, aber dieses Wochenende geht leider gar nicht. Meine Tochter kommt mich besuchen.“ „Du hast eine Tochter?“ „Ja.“, nickte Max. „Sie heißt Michelle und ich liebe sie über alles.“ Einen Moment lang lächelte er glücklich, dann fühlte er sich genötigt zu erklären: „Sie lebt bei ihrer Mutter und ich sehe sie nur zu bestimmten Zeiten, die sind dann natürlich für sie reserviert.“ Iris nickte kurz. „Okay, das verstehe ich.“ Sie versuchte zu lächeln und kehrte dann sichtlich enttäuscht an ihren Schreibtisch zurück.

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Dem Simo war ihre Enttäuschung zwar aufgefallen, aber für den restlichen Tag nahm ihn seine Arbeit in Beschlag und er kam nicht dazu weiter darüber nachzudenken. Erst nach Feierabend erinnerte er sich wieder daran. Warum war sie wohl so enttäuscht darüber, dass er die Einladung hatte ausschlagen müssen? Sollte sie etwa…? Nein. Oder doch? War es tatsächlich möglich, dass sie mehr als nur auf freundschaftlicher Basis an ihm interessiert war? Bestürzt registrierte er, wie die Vorstellung sein Herz schneller schlagen ließ und er schüttelte abwehrend den Kopf. „Quatsch, das war nur eine Einladung unter Kollegen.“ Trotzdem ließ ihn der Gedanke nicht los, schließlich war er nicht aus Holz, sondern ein Simo aus Fleisch und Blut und auch wenn er es sich nicht wirklich eingestehen mochte: er fühlte sich zur Iris hingezogen. Dazu kam noch ein zunehmendes Gefühl der Einsamkeit, woran weder die gute Beziehung zu seiner Tochter noch die Gesellschaft seiner Katze etwas änderte. Beide waren nun mal kein Ersatz für eine Partnerschaft. „Du kannst keine Beziehung führen.“, rief er sich selbst zur Ordnung. „Du musst für Michelle da sein, alles andere ist zweitrangig.“ Damit schüttelte er den Gedanken, da könnte mehr sein, ab. Und um sich selbst zu beweisen, dass es sich nur um eine Freundschaft unter Kollegen handelte, ging er sogar so weit, Iris zu fragen, ob sie Lust auf eine Schachpartie hätte: „Als kleine Wiedergutmachung, dass ich deine Einladung zum Theaterstück neulich ablehnen musste.“ Sichtlich erfreut stimmte sie zu und obwohl Max das keineswegs beabsichtigt hatte, trafen sie sich noch häufiger zum Schach spielen. Alles nur auf rein freundschaftlicher Basis, wie sich der Simo einredete, die kleine Gesten und Hinweise, die Iris aussendete und die etwas anderes ausdrückten, ignorierte er geflissentlich.

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„Ich gebe auf.“, erklärte Iris plötzlich und warf ihren König um. Sie saßen im Foyer des Apartmenthauses, indem Max wohnte und spielten noch gar nicht lange. Erstaunt sah der Simo sie an. „Wieso das? So schlecht steht es doch gar nicht für dich?“ „Ja, schon“, nickte sie und sah ihn entschuldigend an, „aber ich hab heute keine rechte Lust.“ Max erwiderte nichts, sondern sah sie noch verwirrter an. Sie hatte keine Lust zum Schachspielen? Warum war sie dann überhaupt nach der Arbeit mitgekommen? Iris, der seine Verwirrung nicht verborgen geblieben war und die sogar damit gerechnet hatte, zwinkerte ihm kurz zu und gestand: „Okay, Lust hätte ich schon, aber ich kann mich irgendwie nicht richtig konzentrieren.“ Dabei sah sie ihn mit einem so intensiven Blick an, dass Max verlegen den Kopf abwandte. Warum sah sie ihn so an? Wollte sie etwa andeuten, dass er sie ablenkte? Aber er tat doch nichts! Den Gedanken, dass Iris durch seine bloße Anwesenheit abgelenkt sein könnte, schob er schnellsten weg. Sie hatte bestimmt nur Hunger, schließlich war es fast Abendbrotzeit. „Wenn du Hunger hast, wir könnten im Diner gegenüber etwas essen gehen.“, schlug er zögernd vor. Iris überlegte einen Moment, vielmehr sie tat so als ob. „Och nö.“, lehnte sie ab. „Darauf hab ich nicht so die Lust. Aber Hunger hätte ich schon.“ Als Max sie nur mit großen Augen ansah, setzte sie hinterher: „Dann sollte ich mich jetzt verabschieden und nach Hause gehen, damit ich was in den Magen kriege.“ Sie machte allerdings keine Anstalten aufzustehen, sondern räumte seelenruhig die Schachfiguren weg. Der Simo beobachtete ihr Tun während sich gleichzeitig seine Gedanken überschlugen. Sollte er? Oder doch nicht? Bevor er eine bewusste Entscheidung getroffen hatte, hörte er sich schon laut sagen: „Ich wollte mir zum Abendessen einen Salat machen, der reicht auch für zwei. Also wenn du magst, kannst du gerne mitessen.“ Er sah sie kurz an, senkte dann aber schnell wieder den Blick, sodass ihm das zufriedene Lächeln, das für Sekundenbruchteile über ihr Gesicht huschte, entging. „Das ist lieb von dir, Max, aber das macht dir nur Umstände, ich kann auch zuhause essen.“, reagierte sie trotzdem ausweichend, wohl wissend, dass der liebenswürdige Simo keinen Rückzieher machen würde. „Nein, nein, das macht überhaupt keine Umstände“, erwiderte Max dann auch prompt, „den Salat hätte ich ja sowieso gemacht.“ „Okay“, nickte Iris lächelnd, „dann danke für die Einladung.“
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Beitrag  capricorn Do Okt 25, 2012 8:37 pm

Die Sima erhob sich von ihrem Stuhl und schaute fragend zu Max, der wie angeklebt sitzen blieb. „Äh … ja… also, dann wollen wir mal.“, stotterte er unbeholfen und stand auf. Zögernd ging er auf die Treppe zu und betrat die ersten Stufen. Über die Schulter hinweg wandte er sich ihr zu und erklärte: „Wir müssen ganz nach oben in den dritten Stock, ich hoffe das macht nichts.“ „Nein, nein. Max.“, entgegnete Iris, die sich mit Mühe ein amüsiertes Lachen verbiss, weil er mehr wie ein unsicherer Teenager denn wie ein erwachsener Simo wirkte. „Ich bin ja noch jung, außerdem soll Treppensteigen gesund sein.“ Sie grinste jetzt schelmisch und brachte Max, der irgendwie das Gefühl hatte, dass die Einladung zum Essen vielleicht doch keine so gute Idee war, damit vollends aus dem Konzept. „Äh … ja…“, stotterte er erneut herum, „das … stimmt … wohl.“ Iris fand ihn in seiner Verlegenheit so süß, dass sie ihn am liebsten sofort geküsst hätte, aber das Treppenhaus war dafür nicht ganz der richtige Ort und so lächelte sie nur still vergnügt vor sich hin, während sie Max in sein Apartment folgte. Kaum hatten sie die Wohnung betreten, eilte der Simo zum Kühlschrank, wo er leicht hektisch die Zutaten für den Salat zusammen suchte und sofort anfing das Gemüse zu zerkleinern.

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Vor lauter Nervosität vergaß er Iris einen Platz anzubieten, was die Sima, die am Tisch stehengeblieben war, schmunzelnd zur Kenntnis nahm. „Kann ich dir helfen?“, fragte sie schließlich und trat neben ihn. „Wenn du magst, gerne.“, antwortete er, suchte nach einem zweiten Brettchen zum Schneiden und einem Messer und schob ihr beides hin. Die nächsten Minuten schienen beide konzentriert damit beschäftigt Tomaten, Gurken und Paprika zu schneiden, doch Iris entgingen die verstohlenen Blicke, die Max ihr zuwarf, nicht. Trotzdem tat sie so als bemerke sie sie nicht, erst als der Salat fast fertig war, hob sie den Kopf, sah ihn an und fragte: „Dürfte ich mal kurz dein Bad benutzen?“ „Aber natürlich.“, nickte Max und zeigte zum Flur, der vom Wohnbereich abging. „Du gehst dort in den Flur, dann ist es gleich die erste Tür rechts.“ Okay, danke.“, lächelte sie, legte das Messer aus der Hand und ging in die angewiesene Richtung. Der Simo mischte derweil die zerkleinerten Zutaten mit der Marinade, füllte zwei Teller mit dem Salat und stellte sie auf den Tisch. Anschließend wandte er sich wieder Iris zu, die gerade aus dem Bad zurückkam. Er wollte sie zu Tisch bitten, doch sie blieb neben der Eingangstür stehen und sah ihn mit so einem eigentümlichen Blick an, dass er irritiert fragte: „Was ist?“ Sie antwortete nicht, sondern winkte ihn mit einem Finger zu sich. Zögernd folgte der Simo der wortlosen Aufforderung und blieb vor ihr stehen. Er war verwirrt, wieder einmal, weil er nicht recht wusste, was das sollte und dass sich sein Herzschlag abrupt beschleunigte, machte es auch nicht leichter. Nur mit Mühe gelang es ihm, seine Frage zu wiederholen.

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Doch wieder schwieg die Sima, die ihn noch immer mit diesem intensiven Blick ansah, stattdessen stellte sie sich plötzlich auf die Zehenspitzen und berührte mit ihren Lippen sanft die seinen. Max, der trotz der Spannung, die zwischen ihnen herrschte, von dem Kuss überrumpelt wurde, schloss ganz automatisch die Augen. Ihre Lippen fühlten sich unglaublich weich an und er begann den Kuss zögernd zu erwidern, als sie vom plötzlich läutenden Telefon unterbrochen wurden. Verwirrt löste sich Max von Iris. „Das war … überraschend.“, stotterte er verlegen. „Aber wunderschön.“, lächelte die Sima. Er nickte zögernd und deutete an ihr vorbei zur Wand, wo das Telefon hing. „Das Telefon … ich muss … da dran …“ erklärte er immer noch stotternd, „ … das ist … bestimmt … Michelle.“ Die Sima nickte verstehend, gab ihn frei und setzte sich an den Esstisch. Da Max im selben Raum telefonierte, konnte Iris mithören, wie der Simo mit seiner Tochter sprach. Seine Stimme klang sanft und seine Worte waren so liebevoll, er war bestimmt ein wundervoller Vater. Schließlich verabschiedete sich Max von Michelle und legte den Hörer auf. Er wandte sich Iris zu, die noch immer wartend am Tisch saß und nach einem kurzem Zögern setzte er sich ihr gegenüber, wünschte: „Guten Appetit.“, und fing an zu essen als ob nichts passiert wäre. Die Sima starrte ihn irritiert an. War er nur hungrig oder wollte er tatsächlich einfach so tun, als ob es den Kuss nicht gegeben hätte? Verletzt und unfähig etwas zu sagen, beobachtete sie, wie er ein Stück Paprika aufspießte, aber er aß nicht, sondern legte die Gabel wieder weg.

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Mit einem verständnisheischenden Blick sah er sie an. „Es tut mir leid, Iris.“, begann er zögernd. „Der Kuss war … wundervoll, aber …“ Er hielt kurz inne und atmetet tief durch. „… aber eine Freundin ist … ist in meiner Lebensplanung … nicht vorgesehen!“ Die Aussage überraschte Iris und einen Moment lang war es totenstill im Raum. „Das Leben ist nicht immer planbar“, erwiderte sie schließlich mit einem flüchtigen Lächeln, „und die Liebe noch viel weniger.“ Als er nicht antwortete, wurde sie deutlicher: „Ich hab mich in dich verliebt, Max.“ Der Simo schluckte und wich ihrem Blick aus. „Bitte … nicht.“, stöhnte er hilflos auf seinen Teller starrend. „Du empfindest nicht das gleiche?“ Er war versucht zu verneinen, aber er schaffte es nicht sie anzulügen. „Doch … schon...“, gestand er widerstrebend ein. „Aber meine Tochter … “ Er unterdrückte einen tiefen Seufzer und schüttelte dann nachdrücklich den Kopf. „Nein, Iris, es …. geht … nicht. Wirklich nicht.“, beteuerte er und hob den Kopf. „Bitte, du musst das verstehen.“, bat er flehentlich, „Michelle, sie braucht mich, da ist kein Platz für … für … dich.“ Für Iris, die zwar wusste, wie sehr ihm seine Tochter am Herzen lag, kam diese Zurückweisung absolut unerwartet und entsprechend geschockt war sie. Stumm starrte sie den Simo an, dann erhob sie sich mit einem Ruck von ihrem Stuhl. „Okay, wenn das so ist…“ In der nächsten Sekunde wandte sie sich ab und lief aus dem Apartment.
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Beitrag  capricorn So Okt 28, 2012 9:16 am

Max starrte Iris traurig nach. Er mochte sie und es tat ihm unendlich leid, sie zurückgewiesen zu haben, doch es war besser die Beziehung, die noch nicht mal richtig begonnen hatte, gleich wieder zu beenden. Besser für Michelle. Er atmete tief durch und bemühte sich den Schmerz, den er fühlte, zu ignorieren. „Du hast das Richtige getan.“, versuchte er sein Verhalten vor sich selbst zu rechtfertigen, während er den Tisch abräumte und den Salat in den Kühlschrank stellte. Dann stand er etwas unschlüssig in der Küche. Was sollte er jetzt mit dem angebrochenen Abend anfangen? Fernsehen? Lesen? Er konnte sich für nichts entscheiden, zu aufgewühlt war er von dem was passiert war und ging trotz der frühen Uhrzeit ins Bett. Schlafen konnte er allerdings nicht, weil seine Gedanken pausenlos um den vergangenen Abend kreisten. Niemals hätte er damit gerechnet, dass Iris die Initiative ergreifen würde und hätte er es geahnt, dann hätte er sie niemals zum Schachspielen eingeladen. Ein kleines Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Sie war eine wundervolle Sima und es beeindruckte ihn, dass sie genau wusste, was sie wollte und auch nicht zögerte, das auszudrücken. Sanft berührte er seinen Mund mit den Fingerspitzen, er glaubte noch immer ihre Lippen zu spüren und sein Herz pochte wieder. Bilder wollten in seinem Kopf entstehen, Bilder von ihm und Iris, wie sie sich erneut küssten und … „Stopp!“, rief er abwehrend aus und flüsterte dann leise: „Michelle, du musst an Michelle denken, nur sie ist wichtig.“ Wie ein kaputte Schallplatte wiederholte er diesen Satz bis er irgendwann in einen unruhigen Schlaf fiel. Am nächsten Morgen erwachte er völlig gerädert und mit verspannten Muskeln. Stöhnend schwang er die Beine aus dem Bett und versuchte mit vorsichtigem Recken und Strecken die Muskulatur zu lockern.

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Ein vergebliches Unterfangen, da half wohl nur eine lange, heiße Dusche und er schlurfte ins Bad. Während das warme Wasser auf seine Haut prasselte, erinnerte er sich wieder an den Kuss, was ihm sofort ein erneutes Herzklopfen bescherte. „Hör auf damit!“, befahl er sich selbst, „Hör auf, an den Kuss zu denken!“ Mit Gewalt zwang er sich, an etwas anderes zu denken, duschte zu Ende und zog sich dann an. Wie spät war es überhaupt? Er warf einen Blick auf die Uhr. Gerade sieben, in einer Stunde musste er im Büro sein und dann würde er ihr wieder gegenüber stehen. Der Gedanke erfreute und erschreckte ihn gleichermaßen. Letzteres brachte ihn zu der Einsicht, dass es wohl besser war, wenn er sobald als möglich den Job wechselte, denn ihr tagtäglich gegenüber zu sitzen, würde ihm nicht leicht fallen. Und ihr sicher genauso wenig. Max ging in sein kleines Arbeitszimmer, setzte sich an den PC und kontrollierte seine Mails, ob vielleicht doch jemand auf eine seiner Bewerbungen für den Lehrerberuf reagiert hatte. Doch wie immer gab es nur Absagen und seufzend lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück. Okay, dann würden Iris und er also vorerst weiter zusammenarbeiten müssen, aber sie waren erwachsene Sims, es würde, es musste ihnen gelingen, sich so zu verhalten, als wenn es den Kuss nie gegeben hatte. Wider Erwarten gelang das sogar überraschend gut. Iris verhielt sich eigentlich wie immer und abgesehen von ihren dunklen Augenringen, die auf eine schlechte Nacht hinwiesen, war überhaupt nicht zu erkennen, dass Max Zurückweisung sie getroffen hatte. Es dauerte allerdings gar nicht lange, da musste der Simo einsehen, dass sie, trotz ihres überstürzten Aufbruchs, noch nicht aufgegeben hatte. Immer wieder warf sie ihm kurze Blicke zu und wenn sie gemeinsam an etwas arbeiteten, dann sorgte sie dafür, dass sich ihre Hände wie zufällig berührten und ihr Lächeln, mit dem sie ihn ansah, konnte man fast schon als verführerisch bezeichnen. Max konnte nicht behaupten, dass ihn das kalt ließ, trotzdem versuchte er das alles zu ignorieren. Es gelang ihm nicht, ganz im Gegenteil, ihre indirekten, aber deutlichen Signale bescherten ihm ein ständiges Herzklopfen und als er sich schließlich bei dem Gedanken ertappte, sie küssen zu wollen, ergriff er die Flucht. Weniger vor Iris als vor seinen eigenen Gefühlen, aber letztendlich war das Resultat das gleiche. Er kündigte fristlos, was glücklicherweise ganz unproblematisch war, da er sich gerade noch so in der Probezeit befand.

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Zuhause wurde er von Tinka begrüßt, die ihm schmeichelnd um die Beine strich. „Na, meine Süße.“, lächelte er, hob die Katze hoch und kuschelte ausgiebig mit ihr. Irgendwie tat ihm die Zuwendung des Tieres gut, denn auch wenn er überzeugt war, richtig gehandelt zu haben, war es ihm nicht leicht gefallen zu kündigen und Iris den Rücken zu kehren. Ob er es nun zugeben mochte oder nicht: er war genauso in die Sima verliebt wie sie in ihn. Nach einer Weile hatte Tinka genug und wollte runter und der Simo setzte sie behutsam auf den Boden. Die Katze miaute noch kurz und verzog sich dann auf ihren Kratzbaum, während Max sich aufs Sofa fallen ließ. „Nun bist du also wieder arbeitslos.“, seufzte er, „aber warum musstest du dich auch verlieben?“ Er nahm die Beine hoch, machte sich lang und stützte den Kopf auf seinem angewinkelten Arm ab. „Du wirst darüber hinwegkommen und Iris auch.“, redete er sich selbst gut zu.
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Beitrag  capricorn So Okt 28, 2012 9:18 am

Doch er hatte die Rechnung ohne Iris gemacht. Die selbstbewusste Sima ließ sich weder von seiner Zurückweisung noch von seiner Kündigung abschrecken. Sie hatte sich ernstlich verliebt und da sie wusste, dass Max genauso empfand, war sie nicht gewillt, so einfach aufzugeben und stand noch am gleichen Abend vor seiner Tür. Sprachlos starrte Max seine Ex-Kollegin an, die ihn entrüstet anblitzte. „Das hast du dir ja fein ausgedacht.“, wetterte sie. „Aber wenn du glaubst, du wirst mich so einfach los, dann hast du dich geschnitten!“ Mit energischen Schritten stürmte sie an ihm vorbei in sein Apartment, griff nach seiner Hand und zog ihn zu sich. „Wir sind da neulich unterbrochen worden.“, sagte sie, beugte sich vor und küsste ihn wieder. Max versuchte zurückzuweichen, allerdings nur kurz und ziemlich halbherzig, dann schlang er die Arme um sie und erwiderte den immer leidenschaftlicher werdenden Kuss.

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Dieses Mal wurden sie nicht vom Telefon gestört und als Iris sich schließlich atemlos von ihm löste, erklärte sie mit einem zufriedenem Ausdruck: „So, und jetzt versuch mir nochmal weißzumachen, dass du nicht genauso mit mir zusammen sein willst, wie ich mit dir.“ Max, der, genau wie sie, ziemlich außer Atem war, musste grinsen. Irgendwie imponierte und schmeichelte es ihm, dass sie so direkt war und sich nicht einfach abweisen ließ. „Du hast Recht.“, gab er dennoch nur widerstrebend zu, „aber darum geht es nicht. Ich habe noch immer eine Tochter und …“ Weiter kam er nicht, denn die Sima unterbrach ihn leicht unwirsch. „Das eine schließt doch das andere nicht aus! Und ich will ja nicht gleich heiraten, alles was ich will, ist mit dir zusammen sein und dich noch besser kennenlernen. Also muss deine Tochter gar nichts von uns erfahren, wenn du das nicht willst.“ Max holte tief Luft. War das die Lösung? Eine Beziehung zu beginnen ohne Michelle etwas davon zu sagen, um erst mal abzuwarten, was daraus wurde? Ein heftiger Kampf tobte in dem Simo, der zwischen seinen Gefühlen für Iris und seinem Verantwortungsgefühl gegenüber seiner Tochter hin und her gerissen war. Nach einer halben Ewigkeit, so kam es Iris zumindest vor, trat Max auf sie zu und sah sie mit einem nachdenklichen Blick an. „Okay“, sagte er langsam und fing an zu lächeln, „lass es uns probieren und sehen, wie es läuft. Wie du schon gesagt hast, wir müssen ja nicht gleich heiraten.“

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An diesem Abend saßen die beiden noch lange zusammen und sprachen darüber, wie ihre beginnende Beziehung aussehen würde. Max, den der Gedanke an Michelle erneut beunruhigte, machte Iris noch einmal klar, dass seine Tochter immer an erster Stelle stehen würde und die Sima nickte dazu. „Ich verstehe das, Max. Du liebst deine Tochter und fühlst dich verantwortlich, das ist etwas, was dich in meinen Augen nur noch liebenswerter macht.“ „Aber das bedeutet auch, dass wir uns an den Tagen an denen Michelle hier ist, nicht sehen können.“ „Ja, das ist mir klar.“ Sie verzog leicht das Gesicht: „Wobei mir vor allem das Wochenende, wenn sie hier ist, ganz schön lang vorkommen wird.“ Max schmunzelte, dann beugte er sich zu ihr rüber und erklärte: „Ich bringe Michelle sonntagabends für gewöhnlich gegen sieben Uhr nach Hause, um halb acht bin ich wieder zurück, und dann haben wir auch an Michelles Wochenende noch Zeit für uns.“ „Das hört sich gut an.“, lächelte Iris, „sogar sehr gut.“

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Auch wenn Max gegenüber Michelle nichts von Iris erwähnte, merkte das kluge Mädchen ganz schnell, dass bei ihrem Vater irgendetwas anders war als vorher. „Papa?“, fragte sie eines Tages, als sie gemeinsam einen Kinderfilm schauten. „Ja, Elle?“ „Warum grinst du in letzter Zeit eigentlich ständig?“ „Ich grinse?“, war Max erstaunt. „Und wie.“, nickte Michelle und legte den Kopf schief. „So als ob du zehn Tafeln Schokolade auf einmal essen dürftest oder lauter Einser geschrieben hättest.“, versuchte sie ihren Eindruck zu erläutern. Bei dem Vergleich brach Max in Gelächter aus. „Zehn Tafeln Schokolade, dass hättest du wohl gern." Sie nickte heftig mit dem Kopf. „Aber die kriege ich ja doch nicht.“, seufzte sie kurz und wiederholte dann ihre Frage. „Also warum grinst du immer so?“ „Keine Ahnung.“, zuckte ihr Vater mit den Schultern und machte dann doch einen Erklärungsversuch: „Es geht mir einfach gut, Elle, und ich freue mich immer, wenn mein kleiner Engel bei mir ist.“ Er drückte ihr einen sanften Kuss auf ihr Haar. „Ich hab dich so lieb, kleine Elle.“, sagte er und Michelle kuschelte sich glücklich in seinen Arm. „Ich hab dich auch lieb, Papa.“
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Beitrag  capricorn So Nov 04, 2012 3:46 pm

Max hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen, dass er Michelle gegenüber nicht ganz ehrlich gewesen war und als in der Beziehung zu Iris die erste Verliebtheit tieferen Gefühlen wich, wurde er noch unruhiger. War es nicht höchste Zeit seiner Tochter die Wahrheit zu sagen? Doch wie würde Michelle damit zurechtkommen? Würde sie Iris akzeptieren? Oder würde sie sie ablehnen und sich womöglich auch noch von ihm abwenden? Je mehr er darüber nachdachte, desto größer wurde seine Angst, Michelle zu verlieren und er begann, sich von Iris zu distanzieren, indem er Verabredungen absagte oder erst gar nicht zustande kommen ließ. Die ersten Male dachte sich Iris nicht viel dabei, als sich die Vorfälle allerdings häuften, gewann sie den Eindruck, dass Max ihr ausweichen wollte und sie stellte ihn zur Rede: „Max, was soll das?“, fragte sie beunruhigt. Erstaunt sah er sie an. „Was meinst du?“ „Ich hab das Gefühl, du weichst mir aus!“, erklärte sie. „Ich weiche dir aus?“, tat der Simo verwundert, ging zur Spüle und fing an diese zu putzen als ob es das Wichtigste der Welt wäre.

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Mit einigen schnellen Schritten stand Iris neben ihm, riss ihm den Schwamm aus der Hand und feuerte ihn in die nächste Ecke. „Du tust es schon wieder.“, beschwerte sie sich sichtlich ungehalten und Max stand wie ein begossener Pudel da. „Du hast Recht.“, gab er nach einer kurzen Pause zu, ging an ihr vorbei zum Sofa und ließ sich hineinfallen. Iris folgte ihm und setzte sich ebenfalls. „Was ist denn los, Max. Hast du genug von mir?“ „Nein“, schüttelte er den Kopf, „das ist es nicht.“ „Was ist es dann?“ Der Simo sah sie mit einem gequälten Blick an. „Genau das Gegenteil.“ „Wie meinst du das?“ „Himmel, ich liebe dich!“, knurrte er und sah dabei wenig glücklich aus. Iris, die bei seinem Geständnis unbewusst die Luft angehalten hatte, atmete einmal tief durch und musterte ihn stirnrunzelnd. „Wenn man dich so hört und dein Gesicht sieht, könnte man glauben, das wäre eine Katastrophe.“ „Fast so schlimm ist es auch!“, nickte Max unglücklich und Iris, die nicht recht wusste, was sie davon halten oder wie sie darauf reagieren sollte, zupfte nervös an ihrem Oberteil herum. „Hab ich das jetzt richtig verstanden?“, fragte sie schließlich langsam und zögernd. „Du liebst mich und findest das schrecklich?“ „Nein, natürlich nicht!“, rief er ungehalten, woraufhin sie verständnislos den Kopf schüttelte. „Tut mir leid, aber ich kann dir beim besten Willen nicht folgen.“

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„Versteh doch, genau das wollte ich nicht, ich wollte mich nicht binden, damit ich ganz für meine Tochter da bin und jetzt…?“ „Jetzt liebst du mich.“, führte sie seinen Satz zu Ende und sah ihn mit einem schiefen Lächeln an. „Auch wenn ich mir eine Liebeserklärung etwas romantischer vorgestellt hab, bin ich sehr, sehr glücklich darüber. Ich liebe dich nämlich auch, du Brummbär.“ „Und was sage ich meiner Tochter?“, wollte Max wissen. „Wie wäre es mit der Wahrheit?“ „Das geht nicht.“, schüttelte er abwehrend den Kopf. „Ganz ehrlich, Max, ich versteh dein Problem nicht. Gut, du hast ein Kind, aber deshalb können wir doch trotzdem ein Paar sein! Ich freue mich schon darauf, deine Tochter kennenzulernen und du wirst sehen, wir werden bestimmt gut miteinander auskommen.“ Wieder schüttelte Max abwehrend den Kopf. „Ich kann ihr unmöglich von dir erzählen. Wenn sie es nicht versteht und sie sich von mir abwendet, dann kann ich sie nicht beschützen. Und ich muss sie beschützen, komme was da wolle.“
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Beitrag  capricorn So Nov 04, 2012 3:48 pm

Warum musst du sie beschützen und vor wem?“ „Vor ihrem Stiefvater.“, antwortete er und erzählte ihr dann davon, dass Michelles Stiefvater Michelles Mutter geschlagen hatte und von seiner eigenen Drohung bei einem weiteren Vorfall seine Tochter sofort zu sich zu holen. „Ich hätte schon jetzt das Sorgerecht beantragt, aber gegen einen Reece Young und eine Emily Manlock stehen meine Chancen schlecht.“ „Reece Young? Der stadtbekannte Politiker, der für den Kongress kandidiert?“, war Iris überrascht. „Genau der.“, nickte er. „Und Emily Manlock ist die Mutter deiner Tochter?“ Wieder nickte Max. „Wow! Das haut mich um!“ Jetzt musste der Simo grinsen. „Traust du mir nicht zu, eine Tochter aus reichem Hause erobern zu können?“ Ein liebevoller Blick traf ihn: „Du kannst jede haben, wenn du willst.“, behauptete Iris im Brustton der Überzeugung. „Danke für die Blumen.“, erwiderte Max und deutete eine Verbeugung an. „Ich weiß eben, was für ein toller Kerl du bist.“, antwortete Iris augenzwinkernd, dann wurde sie wieder ernst. „Glaubst du denn im Ernst, deine eigene Tochter würde sich von dir abwenden, nur weil du eine Freundin hast?“ Wieder seufzte Max. „Wenn ich das nur wüsste.“ Iris sah ihn nachdenklich an und schließlich fragte sie geradeheraus: „Ist das auch der Grund, warum du noch keinen Versuch unternommen hast, mit mir zu schlafen?“

Riverdale - Seite 10 Sander22

Der Simo antwortete nicht, stattdessen wich er ihrem Blick aus und sprang vom Sofa auf. Einige Schritte weiter blieb er mit dem Rücken zu Iris stehen. Als er keine Anstalten machte, ihre Frage zu beantworten, erhob sich die Sima ebenfalls auf und trat hinter ihn. „Max?“, sprach sie ihn fragend an und zögernd drehte sich der Simo zu ihr um. „Iris, ich …“, begann er, verstummte wieder und erst nachdem er tief Luft geholt hatte, sprach er weiter: „Ich … ich will nicht, dass das gleiche wie mit Michelles Mutter passiert. Ich hab sie geliebt, aber selbst als sie schwanger wurde, wollte sie mich nicht. Ich will nicht wieder allein dastehen und noch viel weniger will ich ein zweites Kind, das ich ebenfalls nur zu bestimmten Zeiten sehen darf.“ Seine Stimme war immer leiser geworden, so als ob er Angst hatte, wie sie darauf reagieren würde. Iris blieb einen Augenblick stumm, dann griff sie nach seinen Händen und drückte sie sanft. „Das kann ich verstehen, Max, aber ich bin nicht Michelles Mutter, mich wirst du nicht so leicht los.“ Sie lächelte sanft und auch Max Mundwinkel verzogen sich zu einen flüchtigen Lächeln. „Ja, stimmt, da war was.“ Dann seufzte er wieder. „Okay, du bist nicht wie Emily, aber was ist, wenn du schwanger wirst? Gut, du würdest mich vermutlich nicht abweisen, wir würden vielleicht zusammenziehen, womöglich gar heiraten, aber was ist dann mit Michelle?“ Er löste sich von Iris und ging auf Abstand. „Ich kann nicht nur für mich allein entscheiden, ich muss auch an meine Tochter denken.“ Er machte eine bedeutungsvolle Pause, bevor er weitersprach: „Vielleicht suchst du dir besser einen Simo ohne Kind.“ Man sah ihm an, wie schwer es ihm gefallen war, so etwas zu sagen und Iris, die ihn zunächst nur entsetzt angestarrt hatte, rief aufgebracht: „Ich will aber doch keinen anderen, ich will DICH!“

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Mit zwei Schritten überbrückte sie den Abstand, den er zwischen sie beide gebracht hatte und ergriff wieder seine Hände, während sie gleichzeitig versuchte ihm in die Augen zu sehen. „Max, eben noch hast du mir gesagt, dass du mich liebst und jetzt willst du mich wegschicken?“ „Will ich doch gar nicht.“, erwiderte er ziemlich kläglich. „Dann mach es doch nicht so kompliziert! Wir lieben uns und das ist etwas ganz wundervolles. Also schalt einfach mal deinen Kopf aus und all die Wenn und Aber und folge deinem Herzen!“ Iris Stimme war lauter, nachdrücklicher geworden, doch der Simo blieb stumm und sah nur traurig an ihr vorbei. „Bitte, Max. Du bist nicht nur Vater und hast ein Recht darauf glücklich zu sein.“, sprach Iris weiter und zog den sich widerstrebenden Simo näher zu sich bis sie ihn umarmen konnte. „Kennst du das Sprichwort: Kommt Zeit, kommt Rat?“ Max nickte und seufzte kurz. „Du meinst also, wir sollten alles einfach auf uns zukommen lassen und dann entscheiden, was wir tun, wenn so eine Situation eintreffen sollte?“ „Ja, das meine ich.“, nickte Iris. Max sah sie noch leicht zweifelnd an. War das nicht zu wenig durchdacht? Er hatte die Verantwortung für ein Kind, auch wenn es nicht bei ihm lebte. Andererseits hatte Iris nicht Unrecht, er war nicht nur Vater und er würde lügen, wenn er sich nicht genauso nach Zweisamkeit und Zärtlichkeit sehnen würde, wie andere Simos. Immer noch zweifelnd schaute er sie an, ihre Blicke versanken ineinander und schließlich gestand er leise: „Ich will mit dir zusammen sein und auch mit dir schlafen, aber...“ „Sshhh.“, unterbrach Iris ihn und strich behutsam mit ihrem Finger über die Sorgenfalten auf seiner Stirn. „Kein Aber und kein Grübeln mehr.“, forderte sie mit zärtlicher Stimme, küsste ihn und dirigierte ihn dann sanft in Richtung des Flures, der auch zum Schlafzimmer führte.
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Beitrag  capricorn Sa Nov 10, 2012 5:10 pm

Von da an übernachtete Iris häufiger bei Max und der Simo musste zugeben, dass er gar nicht so unzufrieden mit der Situation war. Er führte eine tolle Beziehung mit Iris und an den Besuchstagen war er ganz für seine Tochter da. Dann, an einem Samstagmorgen an Michelles Wochenende rief das Mädchen plötzlich aus dem Bad, wo sie sich gewaschen und angezogen hatte, nach ihrem Vater „Papa!“, „Ja, Elle?“ „Komm mal!“ Verwundert, was seine Tochter wollte, stellte Max den Teller mit den frisch zubereiteten Pfannkuchen ab und ging zu ihr ins Bad. „Was is…?“, begann er zu fragen, brachte aber keinen weiteren Ton mehr heraus, als sein Blick auf den Lippenstift fiel, den Michelle in der Hand hielt. „Den hab ich im Schränkchen gefunden“, erklärte sie sichtlich verwundert, „aber ich dachte, so etwas benutzen nur Simas.“ Max Gedanken schlugen Purzelbäume. Sollte er eine Ausrede finden? Aber gab es die überhaupt? Höchstens eine, die eher fadenscheinig klingen und seine intelligente Tochter sicher nicht zufrieden stellen würde. Außerdem war es eine Sache etwas zu verschweigen, aber eine ganze andere bewusst zu lügen. „Den hat … jemand … hier … vergessen.“, gestand er zögernd ein und wagte kaum Michelle anzusehen. „Eine Sima?!“, wollte das Mädchen mit großen Augen wissen. Nickend ging Max auf seine Tochter zu, nahm ihr den Lippenstift aus der Hand und legte ihn in das Spiegelschränkchen zurück, wo Iris ihn vergessen haben musste. „Komm mit“, bat er und streichelte ihr übers Haar, „ich muss dir etwas sagen.“ Verwirrt, aber auch neugierig folgte Michelle ihrem Vater, der auf dem Sofa Platz nahm und sie neben sich zog.

Riverdale - Seite 10 Sander24

Mit einem ernsten Blick sah der Simo seine Tochter an. „Bevor ich anfange, möchte ich, dass du weißt, dass ich dich sehr, sehr lieb habe und du immer das Wichtigste in meinem Leben sein wirst.“ Das war nicht das erste Mal, dass ihr Vater ihr sagte, wie sehr er sie liebte und wie wichtig sie für ihn war, aber noch nie hatte seine Stimme dabei so ernst geklungen. Angst stieg in Michelle hoch und sie sah Max mit schreckgeweiteten Augen an. „Hast du das verstanden, Elle?“, hakte der Simo nach und sie nickte zögernd. „Okay, das ist gut.“, lächelte Max zaghaft bevor er zögernd weitersprach. „Es ist so, Elle, ich habe da jemanden kennengelernt, eine Sima und …“ Er stockte, fuhr sich nervös mit der Hand durchs Gesicht und gestand dann leise: „… ich mag sie sehr.“ Ein sorgenvoller Blick traf Michelle, die noch immer still dasaß. Ihre kleine Stirn war gerunzelt und man konnte ihr ansehen, wie sie versuchte zu verstehen, was Max Geständnis bedeutete. „Und die war hier und hat den Lippenstift vergessen?“, vergewisserte sie sich schließlich. Max nickte. „Genauso ist es. Wir treffen uns seit einiger Zeit regelmäßig und manchmal übernachtet …“ Er verstummte, als er sah, wie Michelles Augen plötzlich in Tränen schwammen. „Sshh.“, versuchte er sie zu beruhigen, legte seinen Arm um sie und wiegte sie leicht hin und her. „Hast du die Sima jetzt lieber als mich?“, stieß Michelle plötzlich hervor und Max sah sie erschrocken an „Nein, Elle“, antwortete der Simo, „ich hab dich lieb und ich hab Iris lieb, aber jeden von euch auf eine andere Weise.“ Ungläubig schaute sie ihn einen Augenblick lang aus ihren tränenverhangenen grünen Augen an, dann wandte sie den Kopf wieder ab und senkte den Blick auf ihren Schoß. Ihre ganze Haltung wirkte so sorgenschwer, dass sich Max Magen schmerzhaft zusammenzog. Sein kleiner Engel hatte Kummer und er war schuld daran! Er seufzte leise und hob dann sanft Michelles Kinn an, damit sie ihn ansehen musste. „Hey, was hab ich eben gesagt, Elle?“ Erst zuckte sie mit den Schultern, doch schließlich wiederholte sie stockend, was Max zu Beginn des Gesprächs gesagt hatte: „Dass ich … das Wichtigste bin?“ „Ganz genau“, nickte er und drückte sie fest an sich, „denn du bist doch mein kleiner Engel!“

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Einige Minuten lang saßen sie einfach nur schweigend da, dann wollte Michelle wissen: „Wer ist sie? Ist sie nett?“ Ihre Stimme klang verhalten neugierig und Max wertete das als gutes Zeichen. „Sie ist einfach wundervoll.“, hätte er am liebsten euphorisch geantwortet, doch er zwang sich zur Besonnenheit. Er durfte es nicht übertreiben, sonst würde Michelle doch denken, er würde Iris ihr vorziehen. „Was hältst du davon, wenn wir erst einmal frühstücken bevor die Pfannkuchen ganz kalt sind? Dabei kann ich dir dann von ihr erzählen.“, schlug er vor und sah Michelle fragend an. Das Mädchen nickte zustimmend und so saßen sie sich kurz darauf am Frühstückstisch gegenüber. Noch etwas zögernd begann Max von seiner Freundin zu erzählen, wie sie hieß, wie er sie kennengelernt hatte und was sie für eine Sima war. Michelle hörte aufmerksam zu, blieb ansonsten aber stumm. Es war offensichtlich, dass sie noch immer damit beschäftigt war, die Neuigkeit zu verarbeiten. Erst als das Frühstück fast beendet war, fragte sie zögernd: „Kann … kann ich … sie … mal sehen?“ Einen Augenblick lang sah Max sie überrascht an, dann nickte er. „Aber natürlich.“, antwortete er und ergänzte mit einem leichten Lächeln: „Sie freut sich übrigens schon sehr auf dich.“ „Du hast ihr von mir erzählt?“ „Klar“, nickte der Simo und zwinkerte seiner Tochter verschwörerisch zu. „Sie muss doch wissen, dass du das Wichtigste überhaupt bist.“ Bei Max Worten huschte ein kleines Lächeln über das nachdenkliche Gesicht des Mädchens. „Ja.“, nickte sie bestätigend. „Das muss sie wissen.“
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Beitrag  capricorn Sa Nov 10, 2012 5:12 pm

Nach ihrer anfänglichen Überraschung war Michelle doch ziemlich gespannt, wer diese Sima war, die ihr Vater so mochte und sie einigten sich darauf, dass Iris am Abend zum Essen kommen würde. Max telefonierte mit seiner Freundin, erklärte ihr die Situation und bat sie zu kommen. „Natürlich, gerne.“, war Iris einverstanden, „ich freue mich sehr.“ Obwohl der Simo irgendwie schon erleichtert darüber war, dass Michelle nun von seiner Freundin wusste, war er auch ziemlich nervös. Was, wenn die beiden sich nicht mochten? Oder wenn Michelle anfing, Iris zu ärgern, nur um sie zu vertreiben? So wirklich konnte sich Max das zwar nicht vorstellen, aber hörte man nicht immer wieder davon, wie schwierig es für Kinder war, neue Partner an der Seite ihrer Eltern zu akzeptieren? Auch Michelle war aufgeregt. Die Eröffnung, dass ihr Vater offensichtlich eine Freundin hatte, hatte sie ziemlich überrascht und sie fürchtete ein wenig, dass nun das gleiche passieren würde, wie mit ihrem Stiefvater nach der Geburt ihrer Schwester. Aber noch überwog die Neugierde und als Iris kam und Max sie seiner Tochter vorstellte, musterte Michelle sie von Kopf und Fuß. Ruhig ließ Iris diese Musterung über sich ergehen, dann erklärte sie mit einem freundlichem Lächeln: „ich freue mich sehr, dich kennenzulernen, Michelle.“ Das Mädchen nickte, musterte sie erneut und wollte dann mit einem herausfordernden Unterton wissen: „Muss ich jetzt Mama zu dir sagen?“ Iris lachte kurz auf und schüttelte dann den Kopf. „Nein. Natürlich nicht. Schließlich bin ich ja nicht deine Mutter. Du kannst Iris zu mir sagen, wenn du magst.“ „Okay“, nickte Michelle mit sichtbarer Erleichterung und fuhr erklärend fort: „du kannst Michelle zu mir sagen, Elle darf nur Papa sagen.“ „Alles klar!“, antwortete Iris und zwinkerte ihr zu.

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Das Abendessen verlief recht schweigend, da kein richtiges Gespräch zustande kommen wollte. Michelle gab sich sehr zurückhaltend und auch Max war ziemlich wortkarg. Die Sorge, ob Iris und Michelle sich verstehen würden, stand ihm ins Gesicht geschrieben und er warf seiner Freundin einen fast hilflosen Blick zu, den Iris mit einem aufmunternden Lächeln erwiderte. Der Blickwechsel blieb dem Mädchen nicht verborgen und sie fand nun doch ihre Sprache wieder: „Küsst ihr euch auch?“, fragte sie neugierig. „Äh …ja.“, gab Max stotternd zu und sah seine Tochter fast ängstlich an. „Ja, das dachte ich mir“, nickte sie, „in Filmen tun Paare das auch immer.“ Iris schaute bei der Feststellung schnell zur Seite und verbiss sich ein amüsiertes Lachen, während Max seine Tochter leicht konsterniert anstarrte. Wieder wanderte sein Blick zu Iris, doch die zwinkerte ihm nur kurz zu und er konzentrierte sich wieder auf seinen Teller. Appetit hatte er allerdings nicht wirklich, sodass er mehr in den Spaghetti herumstocherte als davon zu essen und und als Michelle und Iris ihre Teller geleert hatten, atmete er erleichtert auf. „Papa?“ „Ja, Elle?“ „Machen wir gleich wieder den Abwasch?“ Max nickte. „Ja, natürlich. Das machen wir doch immer nach dem Essen.“ Seiner Tochter seufzte und zog eine Flunsch. „Ich dachte, dass macht jetzt Iris.“, nörgelte sie mit einem schnellen Seitenblick zu der Sima, die allerdings so tat als hätte sie die Bemerkung nicht gehört. „Wie bitte?“, fragte Max irritiert nach und hob beide Augenbrauen. „Zuhause macht das auch immer Mutti allein.“, erklärte Michelle und als Max Gesicht deutliche Verärgerung zeigte, begann sie unbehaglich auf dem Stuhl herumzurutschen. Es kam nicht oft vor, dass ihr Vater ärgerlich wurde, weshalb es ihr doppelt schlimm vorkam. „Ich meine ja nur.“, ergänzte sie etwas kleinlaut. „So, so, du meinst ja nur.“, wiederholte Max kopfschüttelnd und sah Iris nach, die mit einer gemurmelten Entschuldigung den Raum verließ. Das war eine Auseinandersetzung zwischen Vater und Tochter und es war ihrer gerade erst entstehenden Beziehung zu Michelle sicher nicht zuträglich, wenn Max das Mädchen in ihrer Anwesenheit zurechtweisen musste. Der Simo wandte sich wieder Michelle zu. „Wie deine Mutter das handhabt ist ihre Entscheidung, aber ich finde es nicht richtig, wenn nur einer die Arbeit tut. Wir werden wie immer gemeinsam für Ordnung sorgen. Haben wir uns verstanden, kleines Fräulein?“ Michelle, die den Kopf jetzt gesenkt hielt, nickte betreten. „Ja, Papa.“, antwortete sie leise während sie gegen die aufsteigenden Tränen ankämpfte. Von ihrem heißgeliebten Papa gemaßregelt zu werden, konnte sie nur schwer ertragen. Das blieb Max natürlich nicht verborgen und weil er es nicht haben konnte, dass seine Tochter traurig war, stand er auf und ging um den Tisch herum zu ihr.

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„Komm her.“, forderte er, ihr die Hand hinhaltend, und obwohl seine Stimme gar nicht mehr streng klang, folgte Michelle der Aufforderung nur zögernd. Als sie stand, zog er sie in die Arme, drückte sie fest und sagte mit zärtlicher Stimme: „Ich hab dich lieb, Elle.“ Erleichtert, dass ihr Vater nicht mehr böse war, erwiderte das Mädchen die Umarmung. „Ich hab dich auch lieb.“ Sie löste sich wieder, grinste kurz und fing seufzend an die Teller abzuräumen. Iris, die zwischenzeitlich im Bad gewesen war, lugte vorsichtig um die Ecke und als sie sah, dass die Auseinandersetzung beendet war, betrat sie den Raum, räusperte sich kurz und machte dann an Michelle gewandt einen Vorschlag: „Wollen wir mal probieren, ob du und ich schneller abtrocknen können als dein Vater spülen kann?“ „Ein Wettstreit?“, war Michelle verwundert und sah fragend zu ihrem Vater, der wiederum einen schnellen Blick mit Iris tauschte. „Okay.“, lächelte er als sie ihm auffordernd zunickte. „Ein Wettstreit. Ihr beide gegen mich und der Gewinner bzw. die Gewinner bekommen ein Eis.“ „Au ja!“, rief seine Tochter begeistert und stellte die eingesammelten Teller in der Spüle ab. „Aber bitte ordentlich und das Geschirr muss heil bleiben.“, dämpfte Max den Übermut des Mädchens ein wenig bevor sie sich gemeinsam an die Arbeit machten. Sie hatten alle drei viel Spaß und schließlich saß Michelle eisschleckend am Esstisch. Max legte seinen Arm um seine Freundin und flüsterte ihr leise ins Ohr. „Du kommst vielleicht auf Ideen.“ „War doch lustig, oder?“ Er nickte zustimmend und schaute sie verliebt an, dann wanderte sein Blick zu Michelle. Wurden sie von ihr beobachtet? Es sah nicht so aus, scheinbar war das Mädchen voll und ganz mit ihrem Eis beschäftigt und so wagte Max es, seine Freundin in Anwesenheit seiner Tochter zärtlich zu küssen.

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Eine Stunde später kam Max aus dem Kinderzimmer, wo er Michelle eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen hatte, ließ sich mit einem tiefen Seufzer neben Iris auf das Sofa plumpsen und stieß einen tiefen Seufzer aus. „Oh.“, war die Sima erschrocken, „war sie so schwer ins Bett zu kriegen?“ „Nein, nein. Alles in Ordnung, wir haben uns noch einen Moment unterhalten – über dich“, erklärte der Simo und sah seine Liebste mit einem schiefen Grinsen an. „Sie hat gesagt, dass sie dich nett findet.“ Einen Moment sah Iris ihn überrascht an, dann erwiderte sie: „Das hört sich doch gut an.“ Doch Max blieb skeptisch: „Naja, das war euer erstes Zusammentreffen, was ist, wenn die erste Neugierde verflogen ist und sie merkt, dass es wirklich ernst zwischen uns ist? Was, wenn wir eines Tages zusammenziehen und du immer hier bist, auch an ihren Besuchstagen?“ Ein tiefer Seufzer entrang sich ihm und Iris streichelte beruhigend seine Wange. „Nun mach dir doch nicht schon wieder einen Kopf um Sachen, die noch gar nicht aktuell sind. Jetzt werden Michelle und ich uns erst Mal ein wenig kennenlernen und alles Weitere wird sich finden. Ich jedenfalls finde, der heutige Anfang lässt hoffen.“, versuchte die Sima seine Bedenken zu zerstreuen und bei der Erinnerung an Michelles Frage, ob sie sich auch küssen würden, musste Iris erneut schmunzeln. „Deine Tochter ist ein aufgewecktes Mädchen.“, stellte sie fest. „Ja, das ist sie.“, nickte Max stolz, dann warf er Iris einen forschenden Blick zu. „Du?“, fragte er gedehnt, „Könnte es ganz vielleicht sein, dass du …“ Er stockte, sah kurz zu Seite und fixierte sie wieder, „… du den Lippenstift absichtlich vergessen hast?“ Iris starrte ihn fassungslos an. Hatte er das jetzt tatsächlich gefragt? „Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?“, fragte sie in der Hoffnung, sich vielleicht doch verhört zu haben, doch als der Simo schuldbewusst den Kopf senkte, war ihr klar, dass er die Frage sehr wohl ernst gemeint hatte. Wut und vor allem Schmerz, dass er so etwas über sie denken konnte, stieg in ihr hoch, dennoch zwang sie sich ruhig zu bleiben. „Max, schau mich an, bitte.“, forderte sie und als er den Kopf hob, sprach sie eindringlich weiter: „Auch wenn ich deine Bedenken bezüglich uns und deiner Tochter nicht immer teile, so würde ich doch niemals gegen unserer Absprachen handeln.“, versicherte sie und als sie Max zweifelnden Blick sah, seufzte sie auf. „Ich hab den Lippenstift wirklich versehentlich liegen lassen. Ich wollte eigentlich gestern Morgen nach dem Frühstück nochmal kurz ins Bad, aber dann war es schon so spät und ich bin direkt ins Büro gefahren.“ Wieder musterte sie Max, dessen Blick noch immer Zweifel ausdrückten. Offensichtlich war nicht geneigt ihr zu glauben und sie wollte aufstehen, wurde jedoch von ihm zurückgehalten. „Bitte entschuldige, Iris“, bat er und zog sie auf seinen Schoß, „ich hab nur so furchtbare Angst, Michelle zu verlieren.“ Die Sima nickte. „Das weiß ich doch, Max, und gerade deshalb tut es besonders weh, wenn du denkst, ich würde hinter deinem Rücken so etwas tun.“ Wieder senkte Max den Blick, aber nur kurz, dann schaute er sie mit einem zerknirschten Gesichtsausdruck an. „Kannst du denn einem Trottel, wie ich einer bin, verzeihen?“ Iris antwortete nicht, näherte sich stattdessen weiter seinem Gesicht bis sich ihre Lippen fast berührten. „Ja, kann ich, ich liebe diesen Trottel nämlich.“, flüsterte sie an seinem Mund bevor sie ihn küsste.
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Beitrag  capricorn Sa Nov 10, 2012 5:17 pm

An diesem Abend blieb Iris nicht über Nacht, weil sie Michelle nicht überfordern wollten. Das Mädchen sollte sich langsam an die Sima gewöhnen und sie verabredeten, dass sie sich zwar an Michelles Wochenende zu gemeinsamen Unternehmungen treffen würden, damit sich Iris und das Mädchen besser kennenlernen konnten, die Sima würde aber nicht die ganze Zeit dabei sein. Auch für den morgigen Sonntag verabredeten sie sich noch ein weiteres Mal am Sportplatz, wo es neben Basketballkörben und einem Fußballtor auch einen Spielplatz gab. Max war schon einige Mal mit Michelle hier gewesen und so stürmte das Mädchen gleich nach ihrer Ankunft zur Schaukel. Iris, die einige Minuten später kam, begrüßte erst Max mit einem innigen Kuss, dann folgte sie Michelle und setzte sich auf die andere Schaukel. „Hallo, Michelle.“, begrüßte sie das Mädchen lächelnd, das ziemlich hoch schaukelte. „Hi.“, antwortete Michelle im vorbeischaukeln, dann bremste sie ab und sah Iris herausfordernd an. „Schaukeln wir um die Wette? Wer sich traut am höchsten zu schaukeln, hat gewonnen.“ Iris stimmte zu und begann mit den Beinen Schwung zu holen. Max, der den beiden gefolgt war, beobachtete lächelnd wie sie höher und immer höher schaukelten. „Und jetzt abspringen!“, rief Michelle Iris zu als sie auf dem höchsten Punkt angekommen war. „Nein! Nicht!“, rief der Simo erschrocken, doch es war zu spät, denn schon landete das Mädchen mit einem riesigen Satz und so viel Schwung neben ihm, dass sie nur mit Mühe ihr Gleichgewicht halten konnte.

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Reaktionsschnell packte Max zu und hielt sie fest. „Michelle!“, rief ihr Vater entsetzt aus. „Was tust du denn? Das ist viel zu gefährlich!“ Seine Tochter winkte lässig ab. „Quatsch, das hab ich schon öfter gemacht.“, erzählte sie ungerührt und sah wartend zu Iris, die nicht abgesprungen war, sondern die Schaukel nun langsamer werden ließ und sie schließlich mit den Füßen abbremste. Kopfschüttelnd gesellte sie sich zu Vater und Tochter. „Ganz schön wagemutig!“, stellte sie mit einem missbilligenden Unterton fest an Max Tochter gewandt fest, „Oder eher waghalsig, du hättest böse stürzen können.“ Das war nicht ganz das, was Michelle erwartet hatte und trotzig verschränkte sie die Arme vor der Brust. „So ein Blödsinn, ihr habt ja keine Ahnung!“, behauptete sie, dann drehte sie sich abrupt um, lief zum Klettergerüst und setzte sich schmollend oben auf die Plattform. „Oops.“, machte Iris und sah zu Max, der seinerseits seiner Tochter hinterher sah. „Schon okay.“, beruhigte er sie und seufzte kurz. „Ich red mit ihr.“ „Glaubst du, dass das klug ist?“, hielt Iris ihn zurück. „Was, wenn sie das nur in ihrem Leichtsinn bestärkt?“ Das war ein Argument, das nicht von der Hand zu weisen war. „Lass sie schmollen.“, schlug Iris vor, „sie beruhigt sich auch wieder.“ Zweifelnd sah Max sie an, er konnte es nicht haben, wenn Michelle traurig oder verärgert war, andererseits kam das Mädchen dem Teenageralter immer näher und ihr Schmollen war somit eher eine pubertäre Reaktion. Bevor der Simo sich zu einer Entscheidung, wie er sich nun verhalten sollte, durchringen konnte, sagte Iris: „Ich hab da eine Idee.“ Erstaunt hörte der Simo ihrem Vorschlag zu und folgte ihr schließlich in die Umkleide, wo sie sich Sportkleidung anzogen. Auf dem Weg zu den Basketballkörben schaute der Simo erneut zum Klettergerüst ob Michelle sich wieder beruhigt hatte, doch sie saß noch immer schmollend an der gleichen Stelle.

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Iris begann den Ball auf den Korb zuzuwerfen, während Max noch etwas unschlüssig da stand. „Hier!“, rief sie und warf ihm den Ball zu. „Jetzt du.“ Nur mit Mühe gelang es dem Simo, der schon wieder zum Klettergerüst gesehen hatte, den Ball aufzufangen. Zögernd stellte er sich in Position und warf den Ball ziemlich halbherzig auf den Korb zu. Iris fing ihn reaktionsschnell ab und beförderte ihn zurück zu Max. „Du musst dich schon ein bisschen mehr anstrengen, sonst jage ich dir den Ball gleich wieder ab.“, erklärte sie grinsend und sah ihn so siegesgewiss an, dass sein Ehrgeiz gepackt wurde. „Na, warte, dir werde ich’s zeigen!“, prophezeite er und bemühte sich um eine höhere Konzentration. Er traf einige Male den Korb, aber nicht immer, sodass Iris zwischenzeitlich wieder in Ballbesitz war. Die beiden waren so vertieft, dass sie fast erschrocken zusammenzuckten als plötzlich eine zögernde Stimme fragte: „Darf ich mitspielen?“ Iris verkniff sich ein zufriedenes Grinsen als sie Michelle erkannte, ihr Plan hatte funktioniert, was sie nicht wirklich überraschte. Schmollen, das nicht beachtet wurde, war doch ziemlich uneffektiv und zudem äußerst langweilig. „Klar kannst du mitspielen.“, nickte die Sima, „zieh dich schnell um, wir warten auf dich.“ Das ließ sich Michelle nicht zweimal sagen und fünf Minuten später war sie wieder zurück. „Wer zuerst 10x den Korb getroffen hat, hat gewonnen.“, erklärte Iris und warf dem ihr mit einem geschickten Wurf den Ball zu. Michelle nickte eifrig, stellte sich in Positur und jubelte laut auf als der Ball gekonnt im Korb landete. „Nummer eins.“, rief sie stolz und Max und Iris klatschten anerkennend in die Hände. „Offensichtlich hattest du Recht.“, raunte der Simo seiner Freundin ins Ohr. Sie sah ihn mit einem breiten Grinsen an. „Hab ich das nicht immer?“, erwiderte sie augenzwinkernd und stieß einen Schreckenslaut aus, als Max sie packte und sie so hielt, dass sie halb in seinem Armen lag. „Du bist ganz schön frech.“, beschwerte er sich gespielt böse. „Das ist doch genau das, was du an mir liebst.“, behauptete Iris und grinste wieder. „Da könntest du Recht haben. Wieder einmal.“, gab Max leise lachend zu, gab ihr einen flüchtigen Kuss und wollte sie wieder freigeben, doch die Sima ließ sich zwar aufrichten, doch nur um ihre Arme um ihn legen und ihn leidenschaftlich küssen zu können.

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„Hey, ihr guckt ja gar nicht mehr!“, rief Michelle entrüstet und erschrocken fuhren Max und Iris auseinander. „Äh – was?“, stotterte der Simo verlegen. „Ihr wolltet doch zugucken.“, beschwerte sich seine Tochter, „jetzt habt ihr meinen zweiten Treffer verpasst.“ „Oje, entschuldige.“, war der Simo ehrlich zerknirscht und auch Iris machte ein betretenes Gesicht. Da hatten sie sich wohl in einem unpassenden Moment hinreißen lassen. „Okay, dann los, Michelle“, forderte Iris das Mädchen auf nachdem sie sich ebenfalls entschuldigt hatte, „wir sind jetzt ganz Ohr … äh … Auge.“ Sie grinste und auch Michelle musste lachen. „Also gut, passt auf!“, rief sie und warf den nächsten Ball, doch diesmal rollte er nur kurz auf der Korbumrandung bevor er seitlich zu Boden fiel. „Mist!“, schimpfte Michelle, holte den Ball wieder und gab ihn an ihren Vater weiter. Am Ende hatte Max zuerst die zehn Körbe geworfen während seine Tochter ganz knapp verlor, sodass Iris einen Moment lang befürchtete, das Mädchen würde wieder schmollen, doch ein Spiel zu verlieren war für die geübte Schachspielerin kein Grund zu schmollen. „Naja, schade, aber nicht zu ändern.“, zuckte sie dann auch recht gleichmütig mit den Schultern. „Aber beim nächsten Mal schlage ich dich.“ „Okay“, nickte Iris, „die Herausforderung nehme ich an. An dem nächsten Wochenende, an dem du bei deinem Vater bist, treffen wir uns wieder hier und dann werden wir ja sehen, ob du mich dann schlagen kannst.“ Max schaute überrascht zwischen Iris und Michelle hin und her. Freundeten sich die beiden tatsächlich gerade an? Wirklich überzeugt war der Simo nicht, aber er wollte nicht vorschnell die Flinte ins Korn werfen.
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Beitrag  capricorn Fr Dez 14, 2012 11:16 am

Familie Meyers

(Flora Meyers, Pablo Küppers)

Langsam schlug Pablo die Augen auf und tastete schlaftrunken neben sich, doch alles, was er fühlte, war die glatte, kühle Bettdecke. Der Platz neben ihm war leer. Er seufzte leise. Natürlich war der Platz leer, so wie jeden Morgen, wenn er erwachte. Flora brauchte nicht schlafen und meistens kam er auch gut damit zurecht. Nur manchmal, so wie heute, dann vermisste er es, dass ihr Gesicht nicht das erste war, was er an einem neuen Tag erblickte. Und er vermisste es die Sima, die er liebte, nicht mit einem zärtlichen Kuss wecken zu können. Auch ein gemeinsames Einschlafen gab es nicht, selbst dann nicht, wenn sie sich geliebt hatten. Flora blieb zwar immer noch eine Weile bei ihm, doch lange ging das nicht, denn im Schlafzimmer gab es keine Pflanzenlampen und Licht war nun mal lebenswichtig für sie. Sie hatten darüber nachgedacht dort ebenfalls solche Speziallampen zu installieren, damit die Sima die ganze Nacht lang bleiben konnte, aber die Idee dann gleich wieder verworfen. Zum einen konnte Pablo in einem hellerleuchteten Raum nicht wirklich zur Ruhe kommen und Flora brauchte nicht nur nicht schlafen, es war ihr schlicht nicht möglich und eine ganze Nacht still neben ihm zu liegen, war für die Sima unvorstellbar und Pablo würde das auch niemals von ihr erwarten. Wieder seufzte der Simo während er gleichzeitig suchend nach dem Schalter für die Nachtischlampe fingerte. Blinzelnd schaute er in die plötzliche Helligkeit und zwang sich schließlich die Füße aus dem Bett zu schwingen. Er blieb einen Moment auf der Bettkante sitzen und rieb sich den Schlaf aus den Augen bevor er barfuß ins Bad lief.

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Nachdem er sich geduscht und angezogen hatte, verließ er das Bad und wurde bereits mit dem Duft frischaufgebrühten Kaffees empfangen. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Flora kochte noch immer Kaffee für ihn, nur jetzt nicht mehr nach seiner morgendlichen Tour, sondern frühmorgens bevor er in die Kanzlei fuhr. Suchend schaute Pablo sich um, doch von seiner Verlobten war nichts zu sehen. Wahrscheinlich war sie draußen, wie immer sobald es hell wurde. Die Pflanzensima mochte die langen, dunklen Nächte nicht und freute sich jedes Mal, wenn die Sonne wieder aufging. Nach einem schnellen Blick auf die Uhr, lief er eilig durch die Küchentür auf die Veranda und in den Garten. Flora stand mitten in den Beeten und Pablo, der annahm, sie würde Unkraut jäten oder Ranken hochbinden oder ähnliches, blieb überrascht stehen. Was tat sie denn da? Das sah ja ganz so aus als ob sie mit den Pflanzen reden würde. Zögernd ging Pablo näher und richtig, seine Verlobte sprach mit einer der Pflanzen. Verwirrt blieb er stehen und beobachtete sie einen Moment, bevor er ihr einen Guten Morgen wünschte. Die Sima, die ganz vertieft in ihre Tätigkeit gewesen war, zuckte erschrocken zusammen, dann erkannte sie ihn und sie erwiderte lächelnd den Gruß: „Guten Morgen, Pablo. Der Kaffee ist schon fertig.“ Sie erhob sich, kam aus den Beeten heraus und drückte ihm einen kurzen Begrüßungskuss auf die Lippen.

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Als sie seinen verwirrten Blick sah, fragte sie verwundert: „Ist irgendwas?“ Pablo rieb sich nachdenklich das Kinn. „Sag mal“, begann er zögernd, „kann es sein, dass du dich gerade mit der Pflanze unterhalten hast?“ Die Sima nickte eifrig. „Aber ja!“, rief sie als wenn es das normalste der Welt wäre so etwas zu tun. „Das tut ihnen gut, wenn sie sich nicht wohl fühlen. Ganz so wie bei Sims, die ein bisschen Aufmunterung oder Trost brauchen.“ Pablo nickte langsam und sah sie mit einem schiefen Grinsen an. „Und ich hab das immer für einen dummen Witz gehalten, wenn jemand gesagt hat, dass man mit Pflanzen reden soll.“ „Nein, das ist kein Witz.“, schüttelte Flora den Kopf, „und Pflanzensims ist diese Fähigkeit sozusagen in die Wiege gelegt.“ Sie lächelte zaghaft. „Und ich bin ja eine Pflanzensima.“ „In der Tat“, nickte Pablo, „das bist du.“ Sein zärtlicher Blick wanderte über ihre schlanke Gestalt, dann zog er sie in seine Arme. „Ich liebe dich, Flo.“, sagte er leise und gab ihr einen langen Kuss. „Komm, du musst frühstücken, sonst kommst du zu spät zur Arbeit.“, wehrte Flora behutsam einen weiteren Kuss ab. „Ja, das muss ich wohl.“, nickte ihr Verlobter wenig begeistert. Dabei liebte er seinen neuen Beruf, nur dass er einige Stunden ohne seine Liebste sein würde, das störte ihn.
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Beitrag  capricorn Fr Dez 14, 2012 11:17 am

Wie immer leistete Flora ihrem Verlobtem beim Frühstück Gesellschaft und wieder wurde Pablo vor Augen geführt, wie verschieden sie waren und welche Herausforderungen gerade der normale Alltag für sie bedeutete. Trotz der Zeit, die sie nun schon zusammen waren und unter einem Dach lebten, war es für ihn noch immer merkwürdig, dass nur er Nahrung zu sich nahm, während Flora untätig am Tisch saß. Anfangs hatte er sich gedrängt gefühlt, so schnell wie möglich zu essen, um Flora nicht zu lange am Tisch zu halten. Doch inzwischen hatte er gelernt, die Mahlzeiten trotzdem in Ruhe zu genießen, auch deshalb, weil seine Verlobte ihm immer wieder versichert hatte, dass sie ihm gerne Gesellschaft leistete. Aber auch Flora empfand gerade solche Unterschiedlichkeiten als Herausforderung in ihrer Beziehung, wobei für sie vor allem die langen Nächte belasteten, in denen Pablo schlafend im Bett lag und sie allein im Wohnzimmer saß.

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Aber der Simo musste nun mal schlafen und auch wenn Flora das wusste, hatte sie nicht wirklich eine Vorstellung davon, was Schlaf war. Sie wusste zwar, dass sim im Schlaf weder etwas von seiner Umgebung wahrnahm noch ein Zeitgefühl besaß, doch sie hatte keine Ahnung wie sich das anfühlte. Es half ihr auch nicht, dass Pablo ihr davon erzählt hatte, dass Sims träumten. „Das ist ein bisschen wie ein Film, der im Kopf abläuft“, hatte der Simo erklärt, „aber oft auch ein Mix aus verschiedenen Filmen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben.“ Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck hatte sie ihn angesehen und gefragt: „Und wozu soll das gut sein?“ „Das hilft Dinge zu verarbeiten, die man tagsüber erlebt hat oder die in der Vergangenheit passiert sind.“ Wirklich verstanden hatte sie das nicht, Schlaf und seine natürlichen Begleitumstände blieben für sie ein Mysterium und nicht selten schlich sie des Nachts auf Zehenspitzen ins Schlafzimmer, um ihren Verlobten zu beobachten.

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Wie entspannt er aussah. Und manchmal, dann lächelte er im Schlaf und Flora fragte sich, was er wohl gerade träumte. Er hatte zwar behauptet, dass er dann nur von ihr träumen würde, aber gleichzeitig zugeben müssen, dass er sich meist nicht an seine Träume erinnern konnte. Ungeachtet dessen gefiel ihr der Gedanke, dass er von ihr träumte und manchmal, wenn sie dieses Lächeln im Schlaf bei ihm beobachtete, dann schlüpfte sie aus ihrer Kleidung und kletterte für eine kurze Zeit zu ihm ins Bett. Nicht immer bemerkte er es, dann kuschelte sie sich einfach nur eng an ihn an und genoss für eine kurze Zeit seine Nähe. Aber wenn er es bemerkte, dann zog er sie in seine Arme, hielt sie fest umschlungen und in solchen Momenten fühlte sich Flora wunderbar geborgen. Ja, sie waren trotz ihrer Verschiedenheit glücklich und Pablo konnte die bevorstehende Hochzeit kaum noch erwarten.
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Beitrag  capricorn Do Jan 10, 2013 1:22 pm

Flora freute sich auch sehr, war aber auch ein wenig beunruhigt. Sie war mit Corinna shoppen gewesen und hatte auch ein wunderschönes Brautkleid gefunden. Als sie dann aber einen Schleier aussuchen wollten und feststellen mussten, dass sich nicht ein einziger davon in ihren Blättern, die sie statt Haaren auf dem Kopf trug, befestigen ließ, war die Pflanzensima den Tränen nahe gewesen. In den Liebesfilmen, die sie gesehen hatte, trugen alle Bräute einen Schleier, er gehörte für sie einfach dazu. „Du wirst auch so eine wunderschöne Braut sein, Flora.“, hatte Corinna versucht sie zu trösten und letztendlich konnte die Pflanzensima nur hoffen, dass es so war.

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Trotzdem stand sie am Hochzeitstag besorgt vor dem Spiegel. Ob Pablo sie wirklich ohne Schleier hübsch fand? Was, wenn er erwartete, dass sie einen trug? Kritisch musterte sie ihr Spiegelbild als es leise an der Tür klopfte und Corinna gleich darauf durch die Tür schlüpfte. „Bist du fertig, Flora? Die Gäste sind alle da.“ Sie musterte ihre Schwägerin von Kopf bis Fuß. „Du siehst so wunderschön aus.“, rief sie begeistert aus. Ein flüchtiges Lächeln erschien auf dem Gesicht der jungen Braut. Sie freute sie über Corinnas Worte, doch ein Rest von Besorgnis blieb. „Ob Pablo sehr enttäuscht ist, dass ich keinen Schleier trage?“ Corinna verdrehte Augen. „Sicher doch, er wird so enttäuscht sein, dass er glatt Nein sagt oder gleich ganz wegläuft!“, erwiderte sie voller Ironie, doch Ironie war etwas, was Flora häufig nicht verstand. Entsprechend entsetzt starrte sie ihre Schwägerin an, Tränen schossen ihr in die Augen und es hätte nicht viel gefehlt und sie hätte angefangen zu weinen.

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„Ach, Flora, das war ironisch gemeint.“, erklärte Corinna und umarmte Flora tröstend, jedoch äußerst vorsichtig um das Kleid nicht zu zerknittern. „Pablo liebt dich, er heiratet dich doch nicht wegen eines Schleiers.“ Die junge Braut, die sich fast schon verlassen am Hochzeitsbogen hatte stehen sehen, stieß einen erleichterten Seufzer aus. Gleichzeitig fragte sie sich, warum sim nicht einfach sagen konnte, was sim meinte, dann würde sim auch viel besser verstehen, was ein anderer sagte! „Also, wenn du soweit bist…“, wurde sie von ihrer Schwägerin aus ihren Gedanken gerissen, „.. dann gebe ich Bescheid, dass die Musik anfangen kann zu spielen.“ Floras Herz, das schon den ganzen Morgen fruchtbar klopfte, begann noch um einiges schneller zu schlagen und die Pflanzensima atmete einmal tief durch bevor sie bestätigend nickte.
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Beitrag  capricorn Do Jan 10, 2013 1:24 pm

Kurze Zeit später trat Flora auf die Veranda. Der Holzboden knarrte leicht unter ihren Schritten während sie auf die kleine Treppe zuging, die hinunter in den Garten führten. Vorsichtig – um sich nicht in dem langen Kleid zu verheddern und womöglich zu stürzen – schritt sie Stufe für Stufe hinunter. Unten angekommen blieb sie einen Augenblick lang stehen, atmete noch einmal tief durch, nur um dann umso entschlossener um die Hausecke herum und auf den blumengeschmückten Hochzeitsbogen zuzugehen. Als ihr Blick auf den wartenden Pablo fiel, erschien ein strahlendes Lächeln auf ihrem bisher ernsten Gesicht. Gut sah er aus in seinem eleganten Anzug, sie konnte gar nicht aufhören ihn anzusehen und so nahm sie gar nicht wahr, wie die Gäste, die sie auf ihrem Weg zu ihrem zukünftigen Ehesimo passierte, aufstanden und sie bewundernd musterten.

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Auch Pablo starrte Flora fasziniert an. Hatte es jemals eine hübschere Braut gegeben? Sicher nicht, dessen war sich der Simo, der jetzt nach Floras Hand griff um ihr dabei behilflich zu sein, ihren Platz unter dem Bogen einzunehmen. Einen kurzen Augenblick lang sahen sie sich stumm an, dann riskierte Flora einen scheuen Blick zu ihren Gästen, die in der Hauptsache aus Corinnas Familie und einigen Arbeitskollegen des Bräutigams bestanden. Mit leisem Erschrecken erkannte Flora, dass ausnahmslos jeder zu ihnen herübersah. So sehr sie sich auf diesen Tag gefreut hatte, so ungewohnt war es im Blickpunkt des Interesses zu stehen und schnell wandte sie sich wieder Pablo zu, der sich nun leise räusperte um sein Ehegelübde abzulegen. Anfangs klang seine Stimme noch etwas leise, doch mit jedem Wort, das er sagte, wurde sie lauter und kräftiger. „Flora, ich will mein Leben mit dir teilen und mit dir alt werden. Ich will meinen Weg gemeinsam mit dir gehen und dich für immer lieben, denn du bist mein Glück, meine Liebe und mein Leben.“

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Dann griff er behutsam nach ihrer Hand. „Mit diesem Ring…“, sprach er weiter und schob ihr das Schmuckstück auf den Finger, „…nehme ich dich zu meiner Ehesima bis das der Tod uns scheidet.“ Andächtig und ohne ihren Blick von ihm zu wenden, hatte Flora seinen Worten gelauscht. Sie wusste, dass Pablo sie liebte, aber es in dieser Form als Ehegelübde zu hören, war für die Pflanzensima, die so oft Ablehnung erfahren hatte, nahezu unfassbar und so ergreifend, dass ihr die Tränen kamen. Entsprechend zittrig klang ihre Stimme als sie nun ihrerseits ihr Eheversprechen gab: „Pablo, ich will mein Leben mit dir teilen und gemeinsam mit dir alt werden. Ich will von dir lernen, so wie du von mir lernst. Ich will mit dir lachen und mit dir weinen. Ich will dich lieben, dich achten und dich ehren an allen Tagen unseres Lebens, denn du bist mein Sinn, mein Streben und mein Sein.“ Ihre Stimme versagte jetzt fast völlig und sie musste erst einmal tief Luft holen, bevor sie seine Hand nehmen und erklären konnte: „Mit diesem Ring nehme ich dich zu meinem Ehesimo bis das der Tod uns scheidet.“

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Die Gäste, selbst die Kinder, hatten stumm, fast atemlos die feierliche Zeremonie verfolgt, nur vereinzelt war ein leiser Seufzer oder ein verhaltenes Schluchzen zu hören. Wirklich niemand blieb von diesem besonderem Moment, in dem sich Pablo und Flora das Ja-Wort gaben, unberührt und erst als sich die Lippen des Brautpaares zu einem innigen Kuss fanden, wich der Zauber des Augenblicks einer unbändigen Freude, die sich in einem begeisterten Applaus Bahn brach.
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Beitrag  capricorn Do Jan 10, 2013 1:27 pm

Bald war das Brautpaar von seinen Gästen umringt und jeder wollte gratulieren. Flora, die sich durch die ganze Aufmerksamkeit noch immer etwas unwohl fühlte, brachte kein Wort heraus. Stumm schüttelte sie die vielen Hände und nickte dankbar zu den Glückwünschen. Dabei wanderte ihr Blick immer wieder zu Pablo. Jetzt waren sie verheiratet! Für immer verbunden! Das Glück, das Flora empfand war deutlich an ihrem Gesicht abzulesen und Clyde, fühlte sich berufen etwas vorwitzig und auffordernd auszurufen: „Küssen! Ihr sollt euch küssen!“ Sofort fielen andere in den Ruf ein und Pablo legte seinen Arm um Flora. „Euer Wunsch ist mir Befehl.“, grinste er und schon spürte die Pflanzensima seine Lippen auf ihrem Mund. Sie liebte es ihn zu küssen, aber normalerweise hatten sie dabei keine Zuschauer und so war sie fast ein wenig erleichtert als Corinna nach dem Tablett mit dem vorbereiteten Sekt griff und es herumreichte bis jeder mit einem Glas versorgt war.

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Ein Arbeitskollege von Pablo ergriff die Gelegenheit beim Schopf und sprach den ersten Toast auf das Brautpaar aus. Auch Flora hielt ein Glas in der Hand, doch es enthielt nur Wasser. Das war Corinnas Idee gewesen, damit sie wenigstens mit anstoßen konnte und geschickt hatte ihre Schwägerin ihr das richtige Glas zugespielt. Dem einen Trinkspruch folgte noch einer und noch einer bis schließlich der Bräutigam das Wort ergriff und eine kurze Rede hielt, an deren Ende er das Buffet für eröffnet erklärte. Jubel klang auf und die offensichtlich hungrigen Gäste stürzten sich geradezu auf die Leckereien, die im Garten aufgebaut waren. Bald saß sim essend und fröhlich plaudernd an der großen Tafel. Flora aß natürlich nicht, aber sie plauderte eifrig mit. Einige Zeit später war auch der hungrigste Sim gesättigt und Pablo erhob sich von seinem Platz. Mit einem Lächeln griff er nach Floras Hand, half ihr beim Aufstehen und zog sie dann behutsam zur Tanzfläche.

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Die Pflanzensima wusste, was jetzt kam: sie mussten den Tanz eröffnen, doch wirklich begeistert war sie nicht davon. Sie hatte zwar mit Pablo die Schritte ein wenig geübt, doch sie war meilenweit davon entfernt eine geübte Tänzerin zu sein und das Wissen, dass alle Augen ihren Tanz beobachten würden, machte sie nervös. Ihr Ehesimo, der ihre Unsicherheit spürte, zog sie kurz an sich und flüsterte leise: „Keine Angst, Flo, zusammen schaffen wir das.“ Sie nickte zaghaft lächelnd und langsam begann sich Pablo mit ihr zur Musik zu drehen. Es klappte ganz gut, was dazu führte, dass Floras Unsicherheit allmählich verschwand bis sie schließlich die Augen schloss und sich ganz Pablos Führung und der Musik hingab. Sie vergaß fast, wo sie sich befanden und hätte ewig so weitertanzen können, doch plötzlich ließ Pablo sie los. Verwirrt sah sie in an. „Du musst jetzt jemand anderes auf die Tanzfläche holen.“, erinnerte er sie mit liebevoller Stimme. Wieder nickte sie stumm und suchend sah sie sich um. Ihr Blick fiel auf Clyde, der fast direkt hinter ihr stand und mit einem leichten Lächeln winkte sie ihn zu sich. Währenddessen hatte Pablo sich Corinna geholt und nach einigen weiteren Tanzminuten holte sich jeder der vier einen neuen Tanzpartner, sodass bald fast alle Gäste das Tanzbein schwangen.
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Beitrag  capricorn Do Jan 10, 2013 1:30 pm

Die Erwachsenen hatten viel Spaß, es wurde gelacht, getanzt und sich zwischendurch am Buffet gestärkt. Jessica dagegen wurde das bald langweilig und auf der Suche nach einer Beschäftigung schlenderte sie durch den Garten. Dabei kam sie auch an dem Tischchen vorbei, auf dem der Sekt stand. Neugierig musterte sie die bauchige Flasche. Wie das wohl schmeckte? Das Mädchen hatte keine Ahnung, aber es musste gut schmecken, denn die Flasche war bereits fast leer und es war auch nicht die erste, von der die Erwachsenen ausgetrunken hatten. Eigentlich wusste Jessie, dass Alkohol nichts für Kinder war, zudem hatte ihre Mutter ihnen vor der Hochzeit nochmal eingeschärft sich davon fernzuhalten hatten und meistens gehorchte sie ihrer Mutter, aber dieses Mal schien das Verbot es nur noch verlockender zu machen. Noch ein schneller Blick über die Schulter und schon streckte Jessica die Hand nach der Flasche aus. Doch bevor sie sie auch nur mit den Fingerspitzen berühren konnte, erklang eine gleichermaßen erschrockene wie mahnende Stimme: „Nicht, Jessie!“ Das Mädchen, das bei den Worten furchtbar zusammengezuckt war, schielte ängstlich in die Richtung aus der die Stimme kam. „Aaron!“, schimpfte sie als sie ihren Bruder erkannte, „musst du mich so erschrecken!“

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„Besser ich als Mum oder Clyde.“, befand Aaron ungerührt und zog seine Schwester vorsichtshalber von dem Tischchen weg. „Ist dir auch so langweilig wie mir?“, fragte er leicht genervt und seufzend nickte Jessica. Nachdenklich musterte sie den Garten. „Wenn die Stühle da nicht ständen, könnten wir eine Wasserbombenschlacht machen. Oder wir gehen vors Haus, da ist auch Platz.“, überlegte sie und wollte von ihrem Bruder wissen, ob er Wasserbomben mithatte. „Nein.“, schüttelte Aaron betrübt den Kopf, „Mum hat mich vor der Trauung regelrecht gefilzt und mir alle abgenommen.“ „So ein Mist!“, schimpfte Jessie. „Was ist Mist?“, erklang Corinnas fragende Stimme und als ihre Tochter erschrocken zusammenzuckte, zog sie argwöhnisch die Augenbraue hoch. Die Geschwister, die natürlich nicht sagen wollten, worüber sie gerade gesprochen hatten, antworteten nicht, sondern sahen sich nur stumm an Erst als Corinnas Blick misstrauischen zwischen Aaron und Jessica hin und her wanderte, gestand der Junge zögernd: „Uns ist langweilig.“ Jessie quittierte seine Aussage prompt mit einem Stoß in die Rippen. Nicht dass Aaron noch auf die Idee kam, ihrer Mutter zu erzählen, dass sie den Sekt hatte probieren wollen, doch ihr Bruder verstand den nonverbalen Hinweis nicht, stattdessen beschwerte er sich lautstark: „Hey! Was soll das?“ Er rieb sich die schmerzende Stelle und murmelte leise: „Blöde Kuh!“ „Hirni!“, konterte Jessie und Corinna schüttelte missbilligend den Kopf. „Wollt ihr euch tatsächlich an so einem besonderen Tag zanken?“ Aaron schüttelte betreten den Kopf, doch Jessie maulte vor sich hin: „Gibt ja sonst nix interessantes hier.“ Sie hatte leise gesprochen, aber nicht leise genug für die Ohren ihrer Mutter. „Das habe ich gehört, Fräulein!“ Trotz ihrer mahnenden Worte, strich die Sima ihrer Tochter über den Kopf. „Aber ich versteh euch schon. Für Kinder ist es wirklich nicht sehr interessant. Soll ich Tante Flora fragen, ob ihr ein wenig fernsehen dürft?“ Einen Moment schauten die beiden Kinder ihre Mutter ungläubig an, dann fingen sie an zu jubeln. „Au ja, Mum. Fernsehen wäre so cool.“ „Okay, dann kommt mal mit“, forderte Corinna und machte sich auf den Weg zu ihrer Schwägerin.

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Fünf Minuten später war alles geklärt und die Sima stand mit den beiden Kindern im Wohnzimmer. „Okay, dann setzt euch aufs Sofa.“, forderte sie, „aber bitte gesittet. Die Füße bleiben auf dem Boden und es wird auch nicht getobt!“ Dann entspann sich eine kurze, aber umso heftigere Diskussion, was sie denn gucken könnten. Aaron wollte einen Actionfilm schauen, für den er eindeutig noch zu jung war, und Jessie eine etwas kitschige Mädchenserie, bei deren Name ihr Bruder nur genervt mit den Augen rollte. Es brauchte Corinnas ganzes mütterliches Geschick bis sich die beiden Kinder schließlich doch auf einen Film einigen konnten. Nun konnte die Sima zur Hochzeitsgesellschaft zurückkehren, was sie auch tat, aber nicht ohne ihre Sprösslinge noch einmal zu ermahnen: „Wenn ihr hier Unfug treibt oder auf eine verbotene Sendung schaltet, sitzt ihr gleich draußen auf einem Stuhl bis die Feier zu Ende ist! Und zwar weit voneinander entfernt! Habt ihr das verstanden?“ „Ja, Mum!“, kam es einhellig, aber mit einem leicht genervten Unterton, zurück, den Corinna geflissentlich überhörte. Das gehörte nun mal zum Muttersein dazu, dass die Kinder ab und an von ihr genervt waren und es tat ihrer gegenseitigen Liebe keinen Abbruch.
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Beitrag  capricorn Di Jan 29, 2013 2:23 pm

Mit Einsetzen der Dämmerung verabschiedeten sich die Gäste. Auch Corinna und Clyde wollten sich mit den Kindern auf den Heimweg machen, doch vorher half die dunkelhaarige Sima dem jungen Paar noch die Reste vom Buffet abzuräumen und in den Kühlschrank zu stellen. „Morgen Nachmittag kommen wir dann und helfen euch den Garten in Ordnung zu bringen.“, erklärte Corinna schließlich mit einem Unterton, der zu verstehen geben sollte, dass sie keinen Widerspruch dulden würde. „Ähm – Corinna, Liebling“, mischte sich ihr Ehesimo ein, „meinst du nicht, dass du morgen vielleicht stören könntest? Die beiden haben doch gerade erst geheiratet.“ Clyde grinste breit und zwinkerte Flora und Pablo verschwörerisch zu, was letzteren dazu animierte, seinen Arm um Flora zu legen und seinem Schwager zuzustimmen. „Genau, Corinna. Wir sind nämlich in den Flitterwochen.“, tönte er und drückte seiner Ehesima einen leidenschaftlichen Kuss auf.

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Corinna, die nur hatte helfen wollen, errötete leicht und erklärte deutlich kleinlauter: „Natürlich nur wenn es euch Recht ist.“ Sie stand etwas betreten da und Flora, die sich von ihrem stürmischen Ehesimo gelöst hatte, trat auf sie zu. „Das ist lieb von dir.“, bemerkte sie versöhnlich während sie ihre Schwägerin tröstend umarmte. Dann sah sie kurz zu Pablo und gestand: „Aber vielleicht ist morgen wirklich nicht so gut.“ Sie hatte fast flüsternd gesprochen, doch die beiden Simos hatten sie trotzdem verstanden und fingen leise an zu lachen, sodass Flora vor Verlegenheit ganz rot wurde. Schnell nahm sie die Hände hoch und versteckte ihr Gesicht darin. Sie sah nicht, wie Clyde seine Ehesima an die Hand nahm und hinter sich her zur Tür zog, aber sie konnte ihn förmlich grinsen hören, als er eine Gute Nacht wünschte und nach einer kurzen Pause hinterhersetzte: „… und schlaft gut.“ Das Wort ‚schlaft‘ betonte er so deutlich, sodass Flora noch roter wurde. Ihr Gesicht musste nun in etwa die Färbung einer Tomate angenommen haben, also behielt sie die Hände lieber oben und murmelte ein schüchternes: „Gute Nacht.“, durch ihre Finger. Erst als die Tür hinter Clyde und Corinna ins Schloss fiel, nahm sie die Hände wieder herunter. „Da hab ich mich wohl blamiert, was?“, fragte sie mit einem leisen Seufzer während sie sich zu Pablo umdrehte.

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Der schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Überhaupt nicht. Im Gegenteil, das war total süß.“ „Süß?“, echote Flora konsterniert, „Findet Clyde das etwa auch?“ Das kam so entsetzt aus ihrem Mund, dass Pablo Mühe hatte nicht laut loszulachen. „Klar fand Clyde das auch süß, sonst hätte er wohl nicht gelacht.“, bestätigte er, wobei seine Mundwinkel, trotz seines Bemühens nicht zu lachen, verräterisch zuckten. „Du verulkst mich!“, stellte die Pflanzensima fest und spürte, wie ihr ungewollt Tränen in die Augen stiegen. Sanft zog Pablo sie in seine Arme, küsste sie zärtlich und erklärte: „Nein, ich verulke dich nicht. Ganz bestimmt nicht. Im Gegenteil, deine Kommentare sind einfach herzerfrischend, weil sie ganz ehrlich sagen, was dir durch dein hübsches Köpfchen geht. Außerdem gibt es wohl nichts Schöneres für einen frischgebackenen Ehesimo als die Aussage, dass seine Braut mit ihm allein sein möchte.“ Auch wenn Pablo sie liebevoll anlächelte, so ganz glücklich war Flora nicht über seine Worte. Sie wusste, dass sie auf andere oft naiv wirkte und es wohl auch war, aber so wollte sie nicht sein. Sie wollte so sein, wie sie glaubte, dass andere Simas waren: jeder Situation gewachsen und nie um eine passende Antwort verlegen.
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Beitrag  capricorn Di Jan 29, 2013 2:25 pm

Noch immer leicht unglücklich wegen ihres vermeintlichen Fauxpas stand die Pflanzensima vor Pablo und wagte gar nicht ihn anzugucken. Erst als er sanft ihre Wange streichelte, hob sie ihren Kopf. „Flora, es gibt keinen Grund sich zu schämen oder verlegen zu sein. Es ist doch ganz normal, wenn ein jungverheiratetes Paar allein sein will und meinst du nicht, dass Clyde und Corinna das wissen?“ Flora nickte leicht widerstrebend, schmiegte aber dennoch ihr Gesicht in Pablos liebkosende Hand. Nur am Rande registrierte sie, wie er sie bewundernd von Kopf bis Fuß musterte. „Du siehst unglaublich schön in dem Kleid aus.“, erklärte er schließlich mit heiserer Stimme, nahm ihre Hand und zwang sie sanft, sich einmal um sich selbst zu drehen. Flora lächelte geschmeichelt und doch unsicher. „Aber ich konnte keinen Schleier tragen“, gestand sie traurig, „wegen der doofen Blätter auf meinem Kopf.“ Sofort legte ihr Pablo einen Finger auf den Mund. „Schsch.“, machte er und schüttelte leicht missbilligend den Kopf. „Die sind nicht doof, die gehören zu dir, so wie dein Name und deine grüne Haut und ich liebe das alles, weil ich dich liebe.“ Behutsam begann er mit einem Finger die Rankenzeichnung auf ihrer Haut nachzufahren. Die sanfte Berührung erzeugte eine angenehme Gänsehaut bei der Sima und sie seufzte leise auf. "Ich liebe dich auch.“, erwiderte sie und schlang ihre Arme um Pablos Hals.

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Sie wollte ihn küssen, doch bevor sie dazu kam, fühlte sie sich plötzlich hochgehoben und ein erschrockener Laut entfuhr ihr. „Was machst du?“, wollte sie mit vor Schreck geweiteten Augen wissen als Pablo Richtung Hauseingang ging. „Ich erfülle eine Tradition.“, erklärte er während er versuchte die Tür zu öffnen, was mit der Last auf seinem Armen nicht ganz einfach war. Nur mit Mühe gelang es ihm den Knauf zu drehen, die Tür mit dem Fuß aufzustoßen und auf die Veranda zu treten, aber es klappte schließlich doch. Die junge Braut hatte nicht gleich verstanden, welche Tradition Pablo meinte, doch als er leise fragte: „Bereit?“, fiel der Groschen. Sie nickte und ließ sich freudestrahlend von ihrem Ehesimo bis ins Schlafzimmer tragen. „Puh!“, meinte Pablo gespielt stöhnend als er sie vorsichtig aufs Bett gleiten ließ. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend ist, seine Braut über die Schwelle zu tragen.“ Flora, die anhand seines verschmitzten Gesichtsausdrucks erkannte, dass er scherzte, kicherte und ließ ihren Blick über seine Gestalt wandern. „Vielleicht hättest du vor der Hochzeit etwas Krafttraining machen sollen.“, antwortete sie und prustete laut los, als Pablo sie entrüstet ansah. „Sehe ich etwa wie ein Schwächling aus?“

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Flora antwortete nicht, sondern grinste ihn nur vielsagend an, woraufhin sich der Simo einfach aufs Bett warf und die Sima halb unter sich begrub. „Hör auf zu grinsen“, forderte er, „sonst…“ Er sprach nicht weiter, sondern sah sie nur aus belustigt funkelnden Augen an. „Sonst was?“, erkundigte sich Flora neugierig. Pablo legte sein Gesicht in nachdenkliche Falten: „Keine Ahnung.“, erwiderte er schulterzuckend und gestand: „Ich kann nicht klar denken, wenn ich eine so schöne Sima in den Armen halte, die dazu noch meine frischangetraute Ehesima ist.“ Seine Stimme klang jetzt gar nicht mehr belustigt, sondern liebevoll und verlangend und sein Blick hielt den von Flora fest. „Dann sollte ich wohl besser das Zimmer verlassen, wenn ich dich so durcheinanderbringe.“, schlug die Sima mit einem schelmischen Augenzwinkern vor. „Abgelehnt!“, war Pablos einziger Kommentar dazu und als Flora noch etwas sagen wollte, verschloss er ihren Mund einfach mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss.
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Beitrag  capricorn Di Jan 29, 2013 2:28 pm

Die Flitter“wochen“ des Paares bestanden lediglich aus wenigen Tagen, da Pablo, angesichts seiner noch recht kurzen Zeit in der Anwaltskanzlei, nur einen geringen Urlaubsanspruch hatte. Trotzdem verlebte das Paar eine intensive ungetrübte Zeit zu zweit und auch als Pablo wieder zur Arbeit musste, schufen sie sich Zeiträume, in denen sie nur für einander da waren. Einer davon war immer nachmittags, wenn Pablo von der Arbeit kam. Dann saß Flora schon wartend auf der Bank vorm Haus, der Simo setzte sich dazu und sie erzählten sich gegenseitig, was sie am Tag erlebt hatten. Pablos Ausführungen mussten allerdings wegen des Anwaltsgeheimnisses recht allgemein bleiben, nichtsdestotrotz hörte Flora ihm gespannt zu. Sie fand seinen Beruf sehr interessant und einmal mehr bedauerte sie es, dass sie keine Möglichkeit gehabt hatte, eine Schule zu besuchen oder eine Ausbildung zu machen. Ihr Wissen beschränkte sich in der Hauptsache auf die Pflege von Pflanzen und das erschien ihr angesichts Pablos wichtiger Tätigkeit als ziemlich unbedeutend.

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„Red doch keinen Unsinn.“, wies Pablo sie ernst, aber liebevoll zurecht, als sie diese Gedanken laut äußerte. „Es kann nun mal nicht jeder Anwalt oder Arzt oder ähnliches sein. Außerdem essen die Leute dein sorgsam gezogenes Obst und Gemüse sehr gern, nicht nur weil es gut schmeckt, sondern auch weil es frei von jeglichen Spritzmitteln ist. Du tust also etwas Gutes für ihre Gesundheit und außerdem liebst du die Gartenarbeit doch, oder?“ Das konnte die junge Sima nur bejahen, sie liebte es im Freien zu sein und die Aufzucht der Welpen machte ihr ebenfalls viel Freude. Nach kleinen Startschwierigkeiten fand sie inzwischen auch Käufer für die Tiere. Vereinzelt gab es zwar Leute, die nicht von ihr, einer Pflanzensima, kaufen wollten, aber das waren wirklich Ausnahmen. Dafür waren die, die Hunde von ihr gekauft hatten, sehr zufrieden und durch Mundpropaganda stieg Floras Ansehen als Züchterin und es wurde zunehmend einfacher die weiteren Welpen zu verkaufen. Doch nicht jeder, der Interesse an einem Kauf äußerte, wollte wirklich einen Hund erwerben, manche waren mehr darauf aus, einen Pflanzensims in natura zu sehen. Natürlich ärgerte Flora das, schließlich war sie kein Ausstellungsstück, trotzdem zwang sie sich zur Freundlichkeit. Ihr guter Ruf als Züchterin war alles was sie hatte, würde sie den verlieren, wäre sie nicht in der Lage finanziell zu überleben, da der Verkauf von Obst und Gemüse lange nicht so einträglich war wie der von reinrassigen Mops-Welpen. Dabei spielte es auch keine Rolle, dass Pablo als Anwalt gutes Geld mit nach Hause brachte. Flora wollte auf eigenen Füßen stehen, so wie andere, normale Simas auch.

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Die Welpen bedeuteten natürlich viel Arbeit, aber nicht nur die, auch die beiden erwachsenen Tiere, Tessa und Leo, waren trotz ihrer guten Erziehung nicht immer pflegeleicht. Tessa beispielsweise versuchte mit jedem streunenden Tier Freundschaft zu schließen und machte dabei keinen Unterschied zwischen Artgenossen, Katzen oder Stinktieren. Letztere waren davon weniger angetan, sodass die Versuche der Hündin zwangsläufig damit endeten, dass das Stinktier seinen buschigen Schwanz aufstellte und Tessa mit einem wütenden Fauchen besprühte. So auch wieder eines Nachts als Flora, aufgeschreckt durch aufgeregtes Gebell, nach draußen lief. Schon von der Tür aus konnte sie sehen, wie Tessa neugierig ein Stinktier beschnüffelte und es auffordernd mit der Schnauze stupste, was so viel hieß wie: Komm, spiel mit mir. Leo, der Rüde, lief aufgeregt bellend um die beiden herum, das und Tessas freundlich gemeinten Annäherungsversuche ängstigte den nächtlichen Besucher und ließen ihn – getreu dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung – wütend fauchen. „Tessa, aus!“, rief Flora schon von weitem, aber es war zu spät, denn im selben Augenblick hatte sich das Stinktier umgedreht und Tessa bekam eine volle Ladung des übelriechenden Sekrets ab. Jaulend sprang sie zurück und wischte mit der Vorderpfote über ihre empfindliche Nase um den strengen Geruch zu verscheuchen. Natürlich vergeblich. „Tessa, du dummer Hund.“, tadelte Flora kopfschüttelnd, fasste nach dem Halsband und zog die Hündin mit sanfter Gewalt von dem Stinktier weg und zur Veranda, wo die alte Holzwanne stand. Jetzt half nur eines um den strengen Geruch zu vertreiben: ein ausgiebiges Bad.

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„Ruhig, Tessa, gleich hast du es geschafft.“, sprach Flora leise auf die winselnde Hündin ein, die langsam ungeduldig wurde, da sie bereits ein zweites Bad über sich ergehen lassen musste. Mit einem Blick, der geradezu steinerweichend war, guckte der Mops sein Frauchen an. „Sorry, Süße, aber wer nicht lernt, dass Stinktiere keine Spielgefährten sind, muss da durch.“, grummelte Flora ärgerlich. Es wurmte sie, dass die sonst so folgsame Tessa nicht mal aus der schlechten Erfahrung lernte, die sie im Übrigen ja nicht zum ersten Mal gemacht hatte. Und von einem Stinktier besprüht zu werden war eindeutig eine schlechte Erfahrung, vor allem für einen Hund, dessen Nase um ein vielfaches empfindlicher war als die von Sims. „So, das sollte reichen.“, entschied Flora und Tessa, die am Klang der Stimme sofort erkannte, dass sie nun fertig gebadet war, sprang mit einem Satz aus der Wanne, um sich dann ausgiebig die Nässe aus dem Fell zu schütteln. Auch Flora bekam einen Gutteil davon ab. „Tessa!“, schimpfte sie und trat schnell drei Schritte zurück. Dann musste sie grinsen, es sah zu drollig aus, wie Tessa, sichtlich erleichtert dem endlos erscheinenden Bad entronnen zu sein, sich schüttelte, während Leo um sie herumsprang und seine Gefährtin begrüßte als sei sie nicht nur in der Badewanne, sondern lang verschollen gewesen. Immer noch grinsend griff Flora nach einem alten Handtuch und begann das Fell der Hündin so gut es ging trockenzureiben. „So, ab mit dir in deine Hütte!“, befahl sie schließlich, „Und halt dich von Stinktieren fern, verstanden?“ Tessa, die sich das trockenrubbeln gnädig gefallen lassen hatte, sah die Sima mit einem treuherzigen Blick an und augenblicklich verschwand Floras Verärgerung. Die Hündin meinte es ja nicht böse, sie war trotz ihres nicht mehr ganz jungen Alters ziemlich verspielt, nur die Wahl ihrer Spielkameraden ließ manchmal zu wünschen übrig.
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Beitrag  capricorn Fr Feb 15, 2013 8:20 am

Nachdem Tessa, der Anweisung ihres Frauchens gehorchend, in ihrer Hundehütte verschwunden war, putzte Flora die Holzwanne und beseitigte die Pfützen auf der Veranda. Anschließend kehrte sie ins Wohnzimmer zurück und ließ sich in den Sessel fallen, in dem sie schon vor Tessas Intermezzo mit dem Stinktier gesessen hatte. Ein schneller Blick zur Uhr sagte ihr, dass sie noch einige Stunden vor sich hatte, bevor es hell wurde. Sie seufzte auf und griff nach dem Buch, in dem sie zuvor schon gelesen hatte und vertiefte sich erneut darin. Erst als der Morgen dämmerte, erhob sie sich und reckte ihre steifgewordenen Glieder. Die leise Unruhe, die in ihr aufstieg, ignorierte sie. Es war nicht das erste Mal, dass sie davon heimgesucht wurde und sie wusste, dass sie auch wieder verschwinden würde. Sie begann im Wohnzimmer etwas Ordnung zu machen, was in der Hauptsache darin bestand, ihr Buch zurück ins Regal zu räumen und kurz zu lüften. Dann setzte sie Kaffee für Pablos Frühstück auf und lief anschließend aus der Küchentür auf die Veranda und weiter in den Garten. Einen Augenblick lang blieb sie stehen, atmete tief die kühle Morgenluft ein und blinzelte in die Sonnenstrahlen, die nun endgültig die Dunkelheit verscheuchten. Gerne hätte sie den Moment noch länger ausgekostet, doch das Gefühl der inneren Unruhe nahm zu und sie entschied, dass es besser war sich abzulenken und so lief sie weiter zum Schuppen.

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Die Welpen zu versorgen, stand immer als erstes auf ihrer tägliche To-Do-Liste und an diesem Morgen half ihr diese Arbeit die Unruhe, die immer mehr von ihr Besitz ergriff, in den Hintergrund zu drängen. Als sie dann aber Pablo beim Frühstück Gesellschaft leisten wollte, gelang ihr das kaum noch und nervös sprang sie bereits nach wenigen Augenblicken wieder auf. Irritiert verfolgte der Simo von seinem Platz aus, wie sie unruhig hin und her lief. „Was ist mit dir?“, wollte er wissen. „Nichts. Gar nichts.“, beeilte sich Flora zu versichern und ließ sich wieder auf ihren Stuhl fallen, doch keine Minute später schoss sie erneut hoch. „Entschuldige, ich kann heute einfach nicht stillsitzen.“ Pablo nickte langsam. „Das sehe ich.“, erwiderte er mit gerunzelter Stirn. Ihr merkwürdiges Verhalten verwirrte ihn und besorgt wiederholte er seine Frage: „Was ist denn mit dir?“ Anscheinend hatte Flora ihn gar nicht gehört, denn sie lief unentwegt hin und her. Also erhob sich Pablo von seinem Stuhl, ging zu ihr und blieb vor ihr stehen. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Die Pflanzensima wollte dankend ablehnen, doch im nächsten Moment warf sie sich buchstäblich in seine Arme. „Halt mich fest, bitte!“, stieß sie hervor. Ganz automatisch gehorchte Pablo, indem er seine Arme um Flora legte und sie an sich drückte.

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Er konnte spüren, wie sich die Sima an ihm festklammerte, was ihn nur noch mehr beunruhigte. „Flo, nun sag doch endlich, was mit dir ist!“, forderte er mit einem flehenden Unterton in der Stimme, doch er bekam keine vernünftige Antwort, stattdessen murmelte die Sima nur irgendetwas vor sich hin, das wie ‚nicht schütteln‘ klang. Pablo, der sich keinen Reim darauf machen konnte, versuchte zum Telefon zu kommen um einen Arzt zu rufen. Flora musste krank sein, das war die einzige Erklärung, die ihm angesichts ihres merkwürdigen Verhaltens einfiel. „Pflanzensim. Vermehren. Schütteln.“, stieß Flora erklärend hervor und endlich fing er an zu begreifen. Überrascht blieb er stehen und sah sie mit großen Augen an. „Du meinst, du könntest jetzt sofort ein Pflanzenkind bekommen?“ Flora nickte nur, weil sie noch immer damit beschäftigt war, dem Drang sich schütteln zu müssen, zu widerstehen. Sie sah nicht, wie Pablo erst überlegend die Stirn runzelte bevor sich ein freudiges Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. „Ein Pflanzenkind wäre doch schön.“ Die Worte drangen nur verzögert in Floras Bewusstsein und als sie deren Bedeutung erfasste, war sie versucht den Kopf zu schütteln, aber die Angst, dass bereits aus dieser, nur auf einem einzigen Körperteil beschränkten Bewegung, ein Ableger entstehen könnte, ließ sie den Impuls schon im Ansatz unterdrücken. „Nein!“, rief sie abwehrend und etwas lauter als beabsichtigt. Sie wollte kein Pflanzenkind. Es war schlimm genug, dass sie als pflanzliches Wesen ein Außenseiter war und immer einer sein würde, einem - ihrem - Kind würde sie das ganz sicher nicht zumuten. Glücklicherweise verschwand der Drang des sich Schütteln-Müssens nun endlich und die Pflanzensima löste sich von Pablo. Mit einem erleichterten Seufzer ließ sie sich auf das Sofa fallen. „Entschuldige.“, stammelte sie verlegen, weil sie diesen Anfall, wie sie es für sich nannte, nicht vor ihm hatte verbergen können. „Es gibt nichts, wofür du dich zu entschuldigen hättest.“, reagierte Pablo mit einer abwinkenden Handbewegung, sein Blick ruhte noch immer leicht besorgt, aber auch nachdenklich auf der Pflanzensima. „Hast du das gerade zum ersten Mal gehabt?“, wollte er schließlich wissen. Zögernd verneinte Flora. „Aber bisher habe ich dem Drang ohne größere Probleme oder mit ein bisschen Ablenkung widerstehen können.“ Ein unsicheres Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Warum hast du noch nie was davon erzählt?“ „Weil ich kein Pflanzenbaby will.“, erklärte sie stockend und seinem Blick ausweichend, sodass Pablo den Eindruck gewann, dass sie Angst hatte, wie er darauf reagieren würde.

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Er wollte antworten, doch die Hupe seiner Fahrgemeinschaft schnitt ihm das Wort ab. Hilflos wechselte sein Blick zwischen der Tür und Flora hin und her, dann ging er einige Schritte Richtung Eingang, blieb aber gleich wieder stehen. Er konnte doch jetzt unmöglich zur Arbeit fahren und so beschloss er das weitere Hupen einfach zu ignorieren. Erleichtert registrierte er kurz darauf, wie das Auto, das er durch die Scheibe der Haustür sehen konnte, davonfuhr. Mit einem leichten Lächeln wandte er sich wieder seiner Ehesima zu, die noch immer auf dem Sofa saß und irgendwie gedankenverloren wirkte. „Ich würde mich über ein Pflanzenbaby freuen.“, gestand Pablo und riss Flora damit aus ihren Gedanken. Sie drehte den Kopf und sah ihn ungläubig an. „Aber du wärest nicht mal mit ihm verwandt. Es hätte nur eine Mutter, keinen Vater.“, erläuterte sie und verbesserte nach kurzem Zögern: „keinen biologischen Vater.“ „Na und? Du wärest seine Mutter und es sähe aus wie du. Das wären schon zwei Gründe es zu lieben. Und ich wäre sicher der beste nicht-biologische Vater, den es je gegeben hat.“ Pablos Lächeln, das schon eher ein Grinsen war, verbreiterte sich und Flora starrte ihn entsetzt an. „Willst du denn kein richtiges Baby? Eines, von dem du der Vater bist?“ „Doch natürlich, aber ich hätte auch nichts gegen ein Pflanzenkind. Wir können ja beides haben.“
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Beitrag  capricorn Fr Feb 15, 2013 8:25 am

„Wir können ja beides haben“, der Satz hallte wie ein Echo in Floras Kopf nach. Mit einem Satz sprang sie vom Sofa und fixierte Pablo mit schreckgeweiteten Augen. Er schien das völlig ernst zu meinen, trotz seines Grinsens, dass sie einen Moment lang hatte hoffen lassen, dass er sie auf den Arm nahm. Sie öffnete den Mund, wollte etwas sagen, weil ihr jedoch die Worte fehlten, schloss sie ihn gleich wieder. Ein Pflanzenkind! Er wollte tatsächlich ein Pflanzenkind! Nein, niemals! Ohne dass es ihr wirklich bewusst war, schüttelte sie den Kopf. Niemals würde sie sich auf diese Weise fortpflanzen! Sie konnte doch nicht zulassen, dass es diesem Kind genauso erging wie ihr, dass es ausgegrenzt und abgelehnt wurde! Und selbst wenn das nicht passieren würde, blieb ihm doch jegliche, auch die elementarste Schulbildung verwehrt. Was, wenn es nicht so viel Freude an der Arbeit mit Pflanzen haben würde, wie sie selbst? Was, wenn es einen Berufswunsch entwickeln würde, der sich mit den Grundbedürfnissen eines Pflanzensim nicht vereinbaren ließ? Nein, niemals würde Flora ein Kind unter solchen Bedingungen in die Welt setzen. Sie straffte ihre Schultern und erklärte mit lauter werdender Stimme: „Nein, Pablo, ich werde kein Pflanzenbaby bekommen. Jetzt nicht und auch in Zukunft nicht!“ Das Grinsen auf Pablos Gesicht verschwand und machte Verwunderung Platz, wobei sich der Simo nicht ganz sicher war, was ihn mehr verwunderte: die Tatsache, dass seine Ehesima kein Pflanzenkind wollte oder die Vehemenz mit der sie das äußerte. Eins war allerdings nicht zu übersehen: es war ihr sehr ernst mit ihrer Aussage und obwohl der Simo sicher nicht vorhatte, sie zu irgendetwas zu zwingen, was sie nicht wollte, interessierten ihn doch die Gründe, die sie für ihren Entschluss hatte.

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Er machte einige schnelle Schritte bis er vor ihr stand und ihre Hände nehmen konnte. „Aber warum denn nicht? Wir hätten es doch viel einfacher als dein Vater, weil wir erheblich mehr über Pflanzensim wissen. Wir würden so ein Pflanzenmädchen liebevoll großziehen…“, er machte eine Pause und ergänzte nachdenklich: „… oder einen Jungen, wenn es denn männliche Pflanzenableger gibt.“ „Ja, die gibt es.“, erwiderte Flora ganz automatisch, dann schüttelte sie erneut den Kopf. „Gerade weil ich genau weiß, wie es ist ein Pflanzensim zu sein, will ich kein Pflanzenbaby. Falls du es vergessen hast, Pflanzenbabys altern nicht wie andere Kinder, sie kommen als Kleinkinder auf die Welt und sind dann gleich Erwachsene. Sie haben keine Zeit die vielen Dinge zu lernen, die normale Simkinder lernen.“ „Okay, das ist sicherlich eine Herausforderung“, musste Pablo zugeben, „aber du hast doch auch vieles gelernt. Du kannst lesen und schreiben, hast dir sogar mit der Hundezucht eine eigene Existenz aufgebaut und findest dich überhaupt gut zurecht.“ Flora lachte bitter auf. Ihre Hände lösten sich aus Pablos und sie wich einen Schritt zurück. „Tue ich das?“, fragte sie, nur um sich selbst die Antwort zu geben. „Gut, das Lesen klappt mittlerweile ganz gut, das Schreiben dafür mehr schlecht als recht. Auch Rechnen kann ich nur wenig, bin kaum über Plus und Minus hinausgekommen, von anderen Dingen wie Geschichte, Sprache oder Naturwissenschaften ganz zu schweigen. Vieles, was bereits für normale Kinder selbstverständlich ist, ist mir ein Rätsel. Computer beispielsweise. Und selbst so simple Sachen wie Wasserbomben kenne ich nur durch meine Neffen. Glaubst du, ich habe vergessen, wie Aaron und Robin lachen mussten, als ich in meiner Unwissenheit gefragt hab, ob die gefährlich sind? Und das ist noch ein harmloses Beispiel. Es gibt so vieles, dass ich nicht weiß und vermutlich nie lernen werde und das nur, weil ich ein Pflanzensim bin!“ Die Sima, die sich richtig in Rage geredet hatte, hielt inne und holte schwer atmend Luft, dann fuhr sie leise fort: „Manchmal denke ich, es wäre besser gewesen, wenn ich nicht als Pflanzensim auf die Welt gekommen wäre.“

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Pablo hatte ihr schweigend und mit zunehmender Bestürzung zugehört. Er wusste, dass sie manchmal darunter litt, anders zu sein, aber dass sie es als so furchtbar empfand, machte ihn sprachlos und betroffen. Kurz sah er zu Boden, dann wieder zu Flora. „Findest du es wirklich so schrecklich ein Pflanzensim zu sein?“ Die Sima zögerte mit einer Antwort, wollte erst nicken, schüttelte dann aber doch den Kopf: „Nein, eigentlich nicht. Aber ich finde es schrecklich, dass ich immer und überall die Einzige bin, nicht nur vom Aussehen, auch in dem, was ich weiß oder besser gesagt, nicht weiß. Außerdem ist es furchtbar, wenn Sims kommen und mich begaffen als sei ich eine Kuh mit zwei Köpfen oder wenn sie Angst vor mir haben und davonlaufen. Und ich kann es nicht ausstehen, wie die Leute auf mich herabschauen, weil sie als normale Sims geboren wurden und ich nicht.“ Sie hätte noch weitere Dinge aufzählen können, z.B. dass ihr Bruder sie nur deshalb gehasst hatte, weil sie ein Pflanzensim war, doch sie verstummte, kämpfte mit den Tränen, die mit der Erinnerung an die vielen verletzenden Situationen, die sie erlebt hatte, in ihr hochstiegen und in ihren Augen brannten.

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Schnell drehte sie sich weg, weil sie nicht ausgerechnet vor Pablo, der immer lieb zu ihr gewesen war, weinen wollte. Einen Moment lang verfluchte sie sich, dass es ihr nicht gelungen war, ihren Schmerz vor ihm zu verbergen, doch als er sie behutsam zwang, sich zu ihm umzudrehen und er sie einfach in die Arme nahm, ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Pablo sagte nichts, sondern hielt sie nur fest umschlungen. Instinktiv spürte er, dass es für die Sima wichtig war, endlich all den Kummer, den sie wegen des ablehnenden Verhaltens mancher Sims empfunden hatte, herauszulassen. Erst als ihr Weinen nachließ, sagte Pablo leise: „Es tut mir sehr, sehr leid, dass du so viel schmerzhaftes erlebt hast. Und wenn ich könnte, würde ich das alles ungeschehen machen, aber das kann ich nicht. Doch ich liebe dich und ich bin immer für dich da und wenn dir jemand wehtut, dann sag es mir, dann kriegt er es mit mir zu tun und wenn es nötig ist, prügele ich den Respekt, den er vor dir haben sollte, buchstäblich in ihn hinein.“ Das klang sehr grimmig und Flora musste schmunzeln, weil die Vorstellung ihr lieber Pablo würde sich prügeln, einfach unvorstellbar war, trotzdem verfehlten seine Worte ihre Wirkung nicht. Überdeutlich war die Liebe herauszuhören, die er für sie empfand und wenn ihr das auch nicht die schmerzhaften Erinnerungen nahm, so war es doch wie Balsam, der sich wohltuend auf ihre seelischen Wunden legte. Sie hob den Kopf und sah Pablo aus tränenverschleiertem Blick an. „Verstehst du jetzt, warum ich kein Pflanzenbaby will?“, fragte sie bang und konnte einen erleichterten Seufzer nicht unterdrücken als Pablo nickte. „Natürlich, wie könnte ich das nicht verstehen.“ Er unterbrach sich kurz, zögerte weiterzusprechen, tat es aber doch; „Solltest du – eines Tages – deine Meinung ändern, dann will ich, dass du weißt, dass ich mich jederzeit über ein Baby, das aussieht wie du, freuen würde. Okay?“ Flora nickte verstehend und öffnete den Mund, um ihm zu sagen, dass das nie passieren würde, doch er legte schnell einen Finger auf ihren Mund: „Sag niemals nie.“, bat er leise, „Wer weiß, vielleicht siehst du das eines Tages doch anders und dann will ich nicht, dass dich selbst gesetzte Grenzen daran hindern, neu zu entscheiden.“ Obwohl Flora überzeugt war, dass das niemals der Fall sein würde, nickte sie. Was schadete es, ihm diese Bitte zu erfüllen, wenn ihr Entschluss doch feststand.
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