Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Riverdale

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Riverdale - Seite 3 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Sa Okt 29, 2011 8:41 am

„Lass es, Reece, es lohnt nicht, am Ende wird sie doch Schluss machen.“, teilte Loretta ihrem Bruder ihre Meinung mit als sie von dem Gespräch erfuhr. Reece, der eigentlich eine positive Reaktion erhofft hatte, wurde ärgerlich. „Wie kannst du das sagen? Du siehst doch, dass Emily trotz allem an unserer Beziehung festhält.“, beschwerte er sich. „Ich sehe nur, wie sie dich hinhält und du um jeden Deut Boden kämpfen musst als wenn du eine Festung erobern müsstest.“, erwiderte Loretta unbeeindruckt von Reece Verärgerung. „Und wenn schon.“, antwortete der Simo, „was zählt ist, dass sie zu mir hält.“ „Und du glaubst wirklich, dass das so bleibt?“, erkundigte sich die Sima mit einem spöttischen Unterton. Ihr Bruder nickte nachdrücklich. „Träum weiter, Reece, sie wird nicht gegen ihre Mutter stehen, egal wie sehr du dir das auch wünschen magst.“ Jetzt wurde Reece richtiggehend wütend: „Ach, und du, die du ein uneheliches Baby erwartest, von dem du nicht mal weißt, wer der Vater ist, du weißt wie man eine langandauernde Beziehung führt?“, fragte er aufgebracht. „Das nicht.“, musste die Sima zugeben, „aber…“ „Nichts aber.“, unterbrach ihr Bruder sie mit einer scharfen Handbewegung: „Halt dich einfach da raus!“, forderte er, „das ist allein meine Sache.“ „Bitte, wie du willst.“, hob Loretta beschwichtigend die Hände.

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Dann rutschte sie schwerfällig von dem Stuhl auf dem sie gesessen hatte. „Mein Rücken bringt mich heute um.“, stöhnte sie und reckte sich vorsichtig. Obwohl Reece noch verärgert war, warf er seiner Schwester einen besorgten Blick zu. Die Schwangerschaft war weit fortgeschritten und es war nur zu verständlich, dass sie das eine oder andere Wehwehchen plagte. Aber war das wirklich der Grund für ihre Beschwerden? „Seit wann hast du die Schmerzen?“, fragte er alarmiert. „Seit heute früh, aber nicht ständig.“, erklärte Loretta, „sie kommen und gehen.“ Reece war zwar noch nie bei einer Geburt dabei gewesen, aber dass das keine normalen Rückenschmerzen waren, war ihm trotzdem klar. „Schwesterchen, du hast keine Rückenschmerzen.“ „Natürlich hab ich Rückenschmerzen.“, fauchte Loretta zurück, „ich bin doch nicht blöd.“ „Ich glaub dir ja, dass du Schmerzen hast, aber das sind Wehen, was du da beschreibst und keine Rückenschmerzen.“, korrigierte der Simo und ging zum Telefon. „Wie ist die Nummer der Hebamme?“, wollte er wissen. Mechanisch antwortete Loretta, doch so ganz begriffen hatte sie noch nicht, was ihr Bruder gesagt hatte. „Du meinst, das Baby kommt?“, fragte sie ungläubig nach. Der Simo nickte kurz und sprach dann mit der Hebamme. „So, sie ist in einer Viertelstunde hier.“, teilte er der noch immer fassungslosen Loretta mit nachdem er aufgelegt hatte. „Willst du dich hinlegen?“, fragte er fürsorglich als er ihr blass gewordenes Gesicht sah, doch die Sima schüttelte den Kopf. So tough sie auch sonst war, vor der Geburt hatte sie Angst und solange sie herumlief, konnte sie sich einreden, dass es noch nicht so weit war. Erst als die Hebamme eintraf und die Wehen an Heftigkeit zunahmen, war Loretta bereit ins Schlafzimmer zu gehen, wo sie bald darauf einen gesunden Jungen zur Welt brachte.

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Die Geburt war gut verlaufen und trotz ihrer Angst, hatte Loretta auch das mit Bravour bewältigt. Nun lag sie etwas müde, aber glücklich auf dem Bett und strahlte ihren Bruder an, der sich den neuen Simbürger anschauen wollte. „Süß ist der kleine Fratz.“ Vorsichtig streichelte er dem Baby über das Köpfchen: „Willkommen auf der Welt, kleiner Ethan“, flüsterte er leise. Dann drehte er sich zu seiner Schwester um. „Loretta, wir müssen darüber nachdenken, wie wir das Wohnproblem lösen.“ „Welches Wohnproblem?“ Die Sima schaute ihren Bruder verwundert an. „Naja, du hast jetzt ein Baby und das braucht ein eigenes Zimmer. Hier im Apartment gibt es aber keines mehr“, erklärte er, „also werde ich besser ausziehen, dann kannst du mein Zimmer als Kinderzimmer einrichten.“ Loretta hielt ihren Kopf schief. „Bist du sicher, dass es nur das Platzproblem ist, warum du ausziehen willst?“, erkundigte sie sich vorsichtig. Reece zuckte mit den Schultern. „Wir zwei haben sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie wir unser Leben führen wollen. Das wird auf Dauer immer wieder zu Konflikten führen, fürchte ich.“ Die Sima nickte. „Und? Streit oder Konflikt, wie du es nennst, gehören zum Leben. Das ist für mich kein Grund warum du ausziehen solltest.“, erwiderte Loretta ungewohnt ernst. „Auch wenn du manchmal ein Spießer und Moralapostel bist.“, ergänzte sie mit einem schiefen Grinsen. Reece verzog das Gesicht. „Genau das meine ich.“, erklärte er und fuhr dann mit einem Seitenblick auf das Baby fort: „Außerdem möchte ich mit Emily irgendwann eine eigene Familie gründen und dann wäre hier endgültig zu wenig Platz für alle.“ Seine Schwester nickte verstehend, auch wenn sie nicht daran glaubte, dass es jemals dazu kommen würde. „Und wann willst du ausziehen?“, wollte sie wissen. Der Simo schaute verlegen zur Seite. „Äh … ja …“, druckste er herum. „Du hast schon längst was gefunden!?“, begriff die Sima und starrte ihren Bruder mit großen Augen an. Reece nickte, zögernd und schuldbewusst: „Entschuldige, ich hätte es dir längst sagen sollen, aber irgendwie hat es immer nicht gepasst.“ Unbehaglich ließ der Simo seinen Blick durchs Zimmer streifen, ohne jedoch seine Schwester anzuschauen. Loretta stieß einen resignierenden Seufzer aus. „Also wann wirst du ausziehen?“, wiederholte sie ihre Frage. „Sobald du dich von der Geburt erholt hast und das Zimmer umgeräumt ist.“
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Beitrag  capricorn Di Nov 01, 2011 4:24 pm

Familie Meyers
(Albert Meyers, Flora Meyers)

Nachdem das Taxi mit Frank, Corinna und Robin in der Dunkelheit verschwunden war, ging Albert wieder ins Haus. Er war müde, traurig und glücklich, alles zur gleichen Zeit. Müde, weil die Auseinandersetzung mit Frank an seinen Kräften gezehrt hatte. Traurig, weil er seinen Sohn nicht verstand und dessen Verhalten ihn sehr verletzt hatte. Und glücklich, weil er doch noch einmal Vater geworden war. Ein zaghaftes Lächeln flog über sein Gesicht. Dieses kleine Wesen war einfach allerliebst und hatte sein altes Herz im Nu erobert. „Na, meine Kleine.“, sprach er das Pflanzenbaby an, hob es auf seine Arme und drückte ihm einen vorsichtigen Kuss auf die Wange. „Mh – du brauchst ja noch einen Namen, was?“, überlegte er lächelnd. „Name.“, plapperte das Mädchen die Worte nach und strahlte den alten Simo an. „Ja, genau, einen Namen.“, bestätigte Albert, wohl wissend, dass das kleine Mädchen gar nicht wusste, was es da nachplapperte.

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„Lass uns mal überlegen.“, redete Albert mehr zu sich selbst als zu seiner Tochter. „Du bist ein kleines Pflanzenkind also wäre doch ein Name, der dazu passt, genau das richtige.“ „Ristige.“, wiederholte das Mädchen das letzte Wort und schaute den alten Simo erwartungsvoll an. Wusste sie doch wovon er sprach? Albert schien es ganz so, aber das konnte eigentlich nicht sein, schließlich war sie erst wenige Stunden alt. „Mhm – was hältst du von Iris?“, fragte er trotzdem und beobachtete erstaunt, wie das Mädchen den Kopf schüttelte. Der Name gefiel ihr wohl nicht. Was fiel ihm denn noch ein? „Erika?“ Wieder ein Kopfschütteln. Albert überlegte weiter, er kannte sich zwar mit Feldfrüchten und Gemüsesorten aus, aber die eigneten sich weniger als Name. „Flora.“, rief er plötzlich, „was hältst du von Flora?“ Gespannt beobachtete der alte Simo die Reaktion seiner kleinen Tochter. Die legte ihr Köpfchen schief als ob sie überlegen würde. Dann fing sie an zu lachen und klatschte in die Hände. „Ah, der Name gefällt dir.“, stellte ihr Vater fest, „gut, dann heißt du jetzt Flora.“, nickte er zufrieden. Unsicher, was er als nächstes tun sollte, zeigte er dem Mädchen das Haus. Neugierig ließ diese ihre Blicke hin und her wandern. „Und hier wirst du schlafen, kleine Flora.“, erklärte Albert und versuchte seine Tochter ins Bettchen zu legen. „Nis slafen.“, fing sie an zu weinen und klammerte sich an dem Simo fest. Erschrocken strich Albert ihr über das Köpfchen. „ist ja gut, musst ja nicht schlafen, wenn du nicht müde bist.“, brummte er und stieg die enge Treppe wieder nach unten. „Aber Hunger hast du bestimmt.“, befand er und setzte Flora auf den Boden.

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Dann ging er zum Kühlschrank, wo er noch ein Fläschchen fand, dass eigentlich für Robin vorgesehen war. Ob Flora das wohl mochte? Der Simo nahm einen Topf aus dem Schrank, füllte ihn mit Wasser und stellte ihn auf den Herd. Als das Wasser heiß war, gab er das Fläschchen hinein und wartete, bis es warm geworden war. Vorsichtig ließ er etwas von der Milch auf sein Handgelenk tropfen, so wie er es früher bei seiner Helen und auch bei Corinna gesehen hatte. Als er die Temperatur für richtig befunden hatte, hielt er seiner Tochter das Fläschchen hin. Diese nahm es auch, aber nur um es nach einer kurzen Kostprobe wieder wegzuwerfen. Das war also nicht nach ihrem Geschmack. Ratlos suchte Albert im Kühlschrank, fand einen Rest Suppe und versuchte Flora damit zu füttern. Doch die kniff ihren Mund fest zu und drehte den Kopf weg. Unsicher, ob die Suppe vielleicht verdorben war, aß Albert selbst einen Löffel voll. Schmeckte tadellos. Na gut, wenn die Kleine jetzt nicht wollte, dann vielleicht später, wenn der Hunger größer wurde. Doch darauf konnte Albert lange warten. Flora krabbelte oder stolperte durchs Wohnzimmer, war überhaupt sehr vergnügt auf ihrer Entdeckungstour, doch von Hunger keine Spur. Sie wurde auch nicht müde, ganz im Gegensatz zu ihrem Vater, der irgendwann auf dem Sofa einnickte.


Zuletzt von capricorn am Di Nov 01, 2011 4:27 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  capricorn Di Nov 01, 2011 4:26 pm

Ein Weinen ließ ihn hochschrecken. Flora! Was war mit Flora? Suchend schaute er sich um und entdeckte seine Tochter auf dem Boden sitzend. Sie rieb sich die Augen und wirkte auch sonst irgendwie müde und schlapp, aber so sehr sich Albert auch bemühte sie zum Schlafen zu bringen, es gelang ihm einfach nicht. Weder das Erzählen von Geschichten noch das Singen eines Schlafliedes halfen. Flora saß im Bett, jammerte immer mal wieder, aber sie schlief einfach nicht ein.

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Als der Morgen dämmerte, gab Albert auf, nahm Flora aus dem Bett, suchte bei den Kindersachen, die Robin noch zu groß gewesen waren und fand einen warmen Anzug. Den zog er ihr an und nahm sie mit nach draußen. Vielleicht würde sie in der frischen Luft müde, während Albert mit seiner Arbeit begann. Doch Flora wurde nicht müde. Je länger sie durch den ersten Schnee stapfte umso frischer sah sie aus. Nachdenklich betrachtete der Simo das Mädchen. Er hatte gedacht, Flora wäre wie alle kleinen Kinder, aber anscheinend war das nicht so. Sie war eine kleine Pflanze, hatte sie auch ähnliche Bedürfnisse? Einer plötzlichen Eingebung folgend nahm Albert die Gießkanne und ließ etwas Wasser über Floras Köpfchen laufen. Gebannt schaute er zu, wie sie den Kopf hob und das erfrischende Nass mit sichtlichem Wohlbehagen genoss. Das würde ein normales Baby wohl nicht tun, schmunzelte Albert. Nun musste er noch herausfinden, was Flora als Pflanzenkind noch so brauchte, aber da er sich mit Pflanzen auskannte, sah er da kein größeres Problem. Beruhigt wandte er sich wieder der Arbeit zu, immer ein Auge auf das kleine Mädchen werfend.

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Als die Sonne höher stieg, machte Albert eine Pause. Er war trotz des kalten Wintertages von der Gartenarbeit verschwitzt und sehnte sich nach der am Morgen ausgefallenen Dusche und frischer Wäsche. Nur was sollte er solange mit Flora machen? Konnte er sie für einige Minuten allein in der Wohnküche lassen? Als Frank so klein gewesen war, war das irgendwie einfacher gewesen, da sie ja als Eltern zu zweit gewesen waren. Aber nun war der Simo allein. Er holte tief Luft als er an Frank dachte. Warum nur war es für ihn so ein großes Problem eine pflanzliche Schwester zu haben? Weil für ihn nur Ruhm und Geld zählte, gab er sich selbst die Antwort. Nun, das würde er nicht ändern können und er würde damit leben müssen. Irgendwie.
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Beitrag  capricorn Mo Nov 07, 2011 12:27 pm

Albert wagte es. Er ließ Flora einige Minuten unbeaufsichtigt, huschte unter die Dusche und beeilte sich mit dem Waschen und Anziehen wie noch nie zuvor in seinem Leben. Seine Angst war einfach zu groß, dass seiner Tochter in der kurzen Zeit irgendein Unglück zustoßen könnte. Aber nichts dergleichen geschah, das Pflanzenkind saß fröhlich plappernd auf dem Boden während der Mops-Rüde vor ihr stand und sie neugierig beobachtete. Es war ein schönes, friedliches Bild und der Simo hätte sich das noch lange anschauen können, doch ein Klingeln an der Tür zwang ihn sich loszureißen.

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„Corinna, du?“, war Albert erstaunt seine Schwiegertochter zu sehen. „Hallo, Dad.“, grüßte die Sima zaghaft lächelnd. „Komm doch herein, bitte.“ Der Simo machte eine einladende Handbewegung und Corinna ging an ihm vorbei. „Ich … ich hab dir was zum Anziehen geholt für deine Tochter.“, erzählte sie und hielt ihrem Schwiegervater eine Tüte hin. „Oh, vielen Dank.“, freute sich der Simo und nahm Corinna etwas umständlich in den Arm. „Das ist lieb von dir.“ Dann kramte er in der Tüte, nahm ein Kleidchen heraus und zeigte es Flora. „Schau mal, meine Kleine, ist das nicht hübsch?“. Flora guckte das Kleidchen mit schief gelegtem Köpfchen an. „Haben.“, rief sie als sie ihre Begutachtung abgeschlossen hatte und hielt beide Arme verlangend ausgestreckt. Der Simo schmunzelte und machte Anstalten Flora das Kleidchen anzuziehen. Corinna hielt ihn zurück. „Darf ich das machen?“, bat sie. „Gern.“, war Albert einverstanden und reichte ihr das Kleidungsstück. Flora, die sich auf ihre kurzen Beine gestellt hatte und auf ihren Vater zuging, wechselte ruckartig die Richtung und lief nun auf Corinna zu. Die Sima ging in die Hocke und zog dem Mädchen das Kleid an. Die ließ sich das nur zu gerne gefallen und als sie fertig war, drehte sie sich zu Albert herum und meinte zufrieden: „Flora hübs.“ „Ja, Flora ist ganz hübsch.“, bestätigte der Simo lächelnd und strich seiner kleinen Tochter liebevoll über den Kopf. Das Pflanzenmädchen klatschte in die Hände, wandte sich dann ab und setzte sich an die Steckbox, wo sie mit großer Begeisterung versuchte die verschiedenen Klötzchen in die richtigen Öffnungen zu stecken.

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„Flora hast du sie also genannt.“, bemerkte Corinna. „Ein passender Name.“ Albert nickte. „Komm, setz dich und erzähl.“, bat er dann und setzte sich aufs Sofa. Corinna nahm neben ihm Platz. „Was soll ich denn erzählen?“ „Wo seid ihr untergekommen? Und wie geht es Robin?“, platzten die Fragen nur so als Albert heraus. „Wir haben uns zunächst ein Hotelzimmer genommen.“, begann sie zu berichten. „Frank hat aber schon ein Apartment gefunden, glücklicherweise möbliert, sonst …“ Die Sima brach ab. Doch ihr Schwiegervater verstand auch so. Sein Sohn und seine Schwiegertochter hatten nicht genügend Geld, um Möbel kaufen zu können. Ein Schatten huschte über das Gesicht des alten Simos. Wenn Frank hier geblieben wäre, hätten sie nicht solche finanziellen Sorgen. Sollte er nicht doch noch mal versuchen mit seinem Sohn zu reden? Vielleicht würde er zur Vernunft kommen und seine kleine Schwester akzeptieren? Corinna, die ahnte, was in Albert vorging, legte ihre Hand auf seinen Arm. „Nein, Dad, das bringt nichts.“, wehrte sie behutsam ab. „Er … er würde dir nur noch mehr wehtun.“, erklärte sie mit trauriger Miene. Der Simo nickte verstehend und drehte den Kopf weg. Corinna sollte nicht sehen, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. Er liebte seinen Sohn und es zerriss ihm das Herz, dass Frank sich von ihm abgewandt hatte. „Dad, es tut mir so leid, was passiert ist.“ Wieder nickte der Simo, dann räusperte er sich. „Ich weiß.“, brummte er beruhigend und stand auf. „Entschuldige, ich muss wieder in den Garten.“ Er mochte Corinna, aber der Gedanke an Frank hatte ihn aufgewühlt und das letzte, was er wollte, war, dass er vor seiner Schwiegertochter anfing zu weinen. Corinna erhob sich zögernd. Sie wollte Albert nicht gern allein lassen, aber sie kannte ihren Schwiegervater gut und wusste, dass er mit seinem Kummer lieber alleine blieb. „Also dann geh ich mal wieder.“ „Gib Robin einen Kuss von mir.“, bat der alte Simo während er Corinna zur Tür begleitete. „Mach ich, Dad. Und ich ruf dich an, ja?“ Albert nickte, gab seiner Schwiegertochter die Hand und verabschiedete sich.
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Beitrag  capricorn Mo Nov 07, 2011 12:29 pm

Als der Simo die Tür geschlossen hatte, spürte er, wie jemand an seiner Hose zog. Er schaute herunter und sah Flora, die sich an sein Bein klammerte. „Auf Arm.“, flehte sie. Albert hob sie hoch und drückte das Mädchen an sich. Flora schien zu spüren, dass ihr Vater Kummer hatte, denn sie legte beide Ärmchen um seinen Hals und krähte: „Daddy lieb hab.“ Gerührt streichelte Albert ihren kleinen Rücken. „Ich hab dich auch lieb, kleine Flora.“, flüsterte er und eine Träne rollte über seine faltige Wange. „Daddy nass.“, bemerkte Flora, fing die Träne mit ihrem Finger auf und hielt ihrem Vater den Finger hin. Albert musste lachen. „Ja, Daddy nass.“, bestätigte er und wischte den kleinen Finger mit seinem Taschentuch trocken. „So, und jetzt gehen wir zurück in den Garten, ja?“ Das kleine Mädchen nickte freudestrahlend. Sie war hielt sich viel lieber draußen im Freien auf als im Haus.

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Bald war der Garten winterfertig und es gab nichts mehr zu tun. Nun verbrachten die beiden Sims viel mehr Zeit im Haus, wo sich Flora mit den Hunden angefreundet hatte. Besonders Leo, der Mops-Rüde, verstand sich ausgezeichnet mit dem Pflanzenkind und suchte von sich aus immer wieder ihre Nähe. Albert, der immer noch bemüht war, soviel wie möglich über sein Pflanzenkind herauszufinden, begann seine Beobachtungen in einem Heft niederzuschreiben. Er wusste nicht genau wem es nutzen konnte, aber schaden konnte es auch nicht. Eine wichtige Beobachtung, die er gemachte hatte, war, dass Flora offenbar nicht nur Wasser, sondern auch Sonnenlicht benötigte. Denn jetzt, wo sie viel im Haus waren, wirkte das Mädchen oft schlapp und müde, aber sobald sie nach draußen gingen, erholte sie sich wieder. Da es jetzt im Winter allerdings zu kalt war, um den ganzen Tag im Freien zu verbringen, kaufte Albert spezielle Pflanzenlampen, die es für Gewächshäuser gab. Diese ließ er im ganzen Haus installieren, wo sie auch am Tag brannten. Das war notwendig, denn das einfallende Tageslicht genügte nicht, um Floras Bedürfnis nach Licht zu stillen.

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Dem Pflanzenkind ging es nun prächtig, was man von dem Simo leider nicht behaupten konnte. Da Flora keinen Schlaf benötigte, schlief auch Albert viel zu wenig, denn er mochte das Mädchen nicht unbeaufsichtigt lassen. Und so befand sich der Simo oft in einem Zustand der totalen Erschöpfung, was er aber niemals zugegeben hätte. Auch Corinna gegenüber nicht, die regelmäßig anrief, von Robin erzählte und sich nach Flora erkundigte. Erst wenn Albert drohte vor Müdigkeit einfach umzukippen, trug er Flora in das leergeräumte Zimmer von Frank und Corinna, brachte dem Mädchen ihr Spielzeug und schloss sie dann ein. Es tat ihm weh, dass tun zu müssen, aber so lief sie wenigstens nicht Gefahr sich zu verletzen, während er schlief. Zwei Stunden, mehr Schlaf erlaubte er sich in der Regel nicht. Ausgeschlafen war er dann natürlich nicht, aber er hatte so viel Kraft getankt, um wieder einige Zeit durchhalten zu können.
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Beitrag  capricorn Mo Nov 07, 2011 12:31 pm

Trotzdem war er beunruhigt, weniger wegen sich als wegen Flora. Er war nicht mehr der Jüngste und was würde aus seiner Tochter, wenn ihm etwas passierte? Fest stand, dass Frank sie nicht nehmen würde, denn er hatte sich seit seinem Auszug nicht mehr bei Albert gemeldet. Das ließ den Schluss zu, dass sich seine Einstellung seiner Schwester gegenüber nicht geändert hatte. Und Corinna würde Flora wohl auch nicht gegen den Willen ihres Ehesimos zu sich nehmen. Würde das Mädchen also doch in einem Heim enden? Hatte der Simo die falsche Entscheidung getroffen, als er Flora behalten hatte? Albert war voller Sorge, die erst an Bedeutung verlor als er eines Tages einen Anruf von der alten Zigeunerin erhielt, welche damals Zeugin von Floras „Geburt“ gewesen war.

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„Ich hab erfahren, dass Sie das Pflanzenkind behalten haben.“, begann sie ohne Begrüßung das Gespräch. „Kennen Sie sich überhaupt mit solchen Kreaturen aus?“, fragte sie herausfordernd. „Pflanzensims benötigen weder Schlaf noch Nahrung, nur Wasser und Licht.“, gab Albert seine gewonnenen Erkenntnisse weiter. „Oh.“, machte seine Gesprächspartnerin am anderen Ende der Leitung erstaunt. „Da wissen Sie mehr als die meisten anderen.“ „Flora ist meine Tochter.“, entgegnete Albert schlicht und mit Verwunderung über das Erstaunen der Sima. Für ihn war es selbstverständlich ein Kind bestmöglich zu versorgen. „Haben Sie denn noch Fragen?“, wollte die Zigeunerin wissen. Ihre Stimme klang jetzt viel freundlicher als zu Anfang des Gesprächs. Der Simo überlegte einen Moment. „Altern Pflanzensims genauso wie andere?“ „Nein.“, kam die Antwort aus dem Hörer. „Pflanzensims werden von Kleinkindern gleich zu Erwachsenen.“ Albert versuchte die Information zu begreifen. „Und dann können Sie allein für sich sorgen?“ „Ja, natürlich, sonst wären sie ja nicht erwachsen.“, erwiderte die Zigeunerin. Albert fiel ein zentnerschwerer Stein vom Herzen. Er war von einer Entwicklung wie bei normalen Simkindern ausgegangen und die dauerte bekanntlich viel, viel länger. Überschwänglich bedankte er sich für den Anruf, legte auf und warf Flora einen liebevollen Blick zu. Nun würde alles gut werden, das war er sich sicher. „Daddy badet Leo, der hat es dringend nötig.“, sprach er seine Tochter an. „Bleib du schön hier, hörst du?“ Das kleine Mädchen nickte abwesend. Sie saß mal wieder an der Steckbox, die zu ihrem Lieblingsspielzeug geworden war.

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Beruhigt zog sich Albert eine dicke Jacke an, füllte die alte Holzwanne auf der Veranda mit warmem Wasser und rief Leo zu sich. Schwanzwedelnd kam der Rüde angelaufen und ließ sich bereitwillig in die Wanne heben und einseifen. „Ja, guter Hund.“, sprach Albert leise auf das Tier ein als er plötzlich eine Bewegung hinter sich spürte. Er wandte den Kopf und erblickte seine kleine Tochter, die ihm, nur im Kleidchen, nach draußen gefolgt war. „Flora will auch baden.“, krähte sie und ehe sich Albert versah, war sie in die Wanne geklettert. Komplett mit Kleidchen und Schuhen saß sie bis zum Kinn im Wasser und strahle ihren Vater an. „Flora, das ist doch viel zu kalt für dich.“, rief Albert erschrocken. Unsicher, ob er nun erst den Hund trockenrubbeln oder doch lieber seine Tochter ins Warme bringen sollte, wanderte sein Blick zwischen Leo und Flora hin und her. Dann prüfte er mit der Hand die Temperatur des Wassers. Schön warm, befand er und ließ Flora dort sitzen, die fröhlich den Schaum hin und herschob. In Windeseile rubbelte Albert Leo trocken, dann holte er ein neues Handtuch, hob Flora aus der Wanne, wickelte sie darin ein und lief mit ihr ins Haus. Nur mit Mühe schaffte er es dem Mädchen das pitschnasse Kleidchen auszuziehen. Anschließend stellte er Flora in die Dusche und brauste sie mit warmem Wasser ab. Sicher ist sicher, dachte sich der Simo. So konnte er hoffentlich verhindern, dass das Mädchen sich erkältete. Wobei, konnten Pflanzensims überhaupt krank werden?

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Albert wusste es nicht, aber schaden konnte so eine Dusche trotzdem nicht. Endlich war auch das kleine Mädchen wieder trocken. Nur das Kleidchen brauchte länger und so lief Flora den Rest des Tages unbekleidet herum, was sie aber nicht sehr zu stören schien.
„Daddy soll vorlesen.“, forderte sie vergnügt und schmunzelnd gehorchte Albert. Vorgelesen zu bekommen, war, neben dem Spielen mit der Steckbox, Floras liebste Beschäftigung. Sie freute sich, wenn sie ein Wort kannte und neue plapperte sie sofort nach. Das hatte zur Folge, dass sich ihr Wortschatz erheblich vergrößert hatte und die anfänglichen Sprachfehler fast vollständig verschwunden waren.
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Beitrag  capricorn Mo Nov 07, 2011 12:35 pm

Albert und seine Tochter verbrachten eine unbeschwerte Zeit, die sich der Simo auch nicht von seiner dauernden Müdigkeit verderben ließ. Im Gegenteil, er kostete jede Minute aus als wenn es die letzte wäre, denn er wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Sein Herz machte ihm Probleme trotz der Medikamente, die er seit seinem Krankenhausaufenthalt nahm. Natürlich hätte er zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen können, doch wozu? Die Ärzte hatten ihm schon vor langem prophezeit, dass er nicht sehr alt werden würde, da sein Herz einfach zu verbraucht war. Deshalb hatte Albert beschlossen, die ihm verbleibende Zeit mit seiner Tochter zu genießen und für ihre finanzielle Absicherung zu sorgen. Denn eines war dem Simo klar, wenn er tot war, würde Frank alles versuchen, an das Haus zu kommen und es möglichst gewinnbringend zu verkaufen. Das konnte, das durfte er nicht zulassen, denn es war Floras Zuhause und das sollte es auch bleiben bis sie selbst eine andere Entscheidung treffen würde. Die Zeit verging rasch und als Albert eines Tages nach einem kurzen Schläfchen zu Flora ging, stand eine junge, erwachsene Pflanzensima vor ihm.

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„Flora, meine Kleine.“, rief er erfreut. „Hübsch siehst du aus.“, bemerkte er mit väterlichen Stolz. Flora lächelte unsicher. Die Körpergröße, die anderen Proportionen, das alles fühlte sich noch sehr ungewohnt an. „Mein Kleid, es passt nicht mehr.“, stellte sie betrübt fest. „Wir gehen dir was Neues kaufen.“, versprach Albert und nahm Flora tröstend in den Arm. Doch das Schicksal wollte es anders. Die Pflanzensima hatte sich Alberts Winterjacke angezogen und tobte draußen mit den beiden Hunden herum. Erst als es bereits dunkelte ging sie ins Haus zurück. „Hallo, Daddy.“, rief sie beim Öffnen der Tür, „da bin ich wieder.“ Doch sie bekam keine Antwort und ein ungutes Gefühl beschlich sie. Zögernd ging sie weiter bis ihr Blick auf den am Boden liegenden Albert fiel. Einen Moment war sie wie erstarrt, dann lief sie zu ihm und ließ sich auf die Knie fallen. „Daddy!“, schluchzte sie. „Daddy! Steh doch auf!“ Doch alles Rütteln und Schütteln half nicht. Albert rührte sich nicht. Flora überlegte, was hatte ihr Vater gesagt? Sie sollte doch jemanden anrufen, wenn so etwas passieren würde. Fieberhaft überlegte sie, dann sprang sie auf, lief zum Telefon und riss den Hörer herunter. Mit zittrigen Fingern wählte sie die Notrufnummer, die Albert sie hatte auswendig lernen lassen. „Notrufzentrale.“, meldete sich eine ruhige Stimme. „Flora Meyers. Mein Vater … er liegt auf dem Fußboden. Er rührt sich nicht!“, stotterte Flora unter Tränen. Die freundliche Stimme versuchte Flora zu beruhigen, bat um weitere Angaben und versprach, dass gleich Hilfe da sein würde.

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Ohne zu antworten schmiss die Sima den Hörer weg und kniete sich wieder neben Albert. Vorsichtig nahm sie seinen Kopf und bettete ihn in ihrem Schoß. „Gleich ist Hilfe da, Daddy.“, sprach sie leise schluchzend auf den Simo ein. Sie konnte in der Ferne schon die Sirenen hören. „Die Tür ist offen.“, rief sie als es zwei Minuten später klingelte. Sofort sprang die Tür auf und zwei Sanitäter und ein Arzt stürmten herein. „Machen Sie Platz.“, forderte einer der Simos und musterte Flora mit einem irritierten Blick, den diese jedoch nicht beachtete. Sie erhob sich, ging bereitwillig einige Schritte zur Seite und beobachtete mit klopfendem Herzen, wie sich das Rettungsteam um ihren Vater bemühte. Doch bereits nach wenigen Augenblicken erhoben sich alle drei wie auf ein geheimes Kommando. Mit angsterfüllten Augen schaute die Sima von einem zum anderen. „Er ist … tot.“, erklärte der Arzt und starrte Flora regelrecht an. Flora ignorierte seinen Blick und nickte langsam. Sie verstand die Worte, doch sie konnte, sie wollte ihre Bedeutung nicht begreifen. „Nein!“, rief sie laut schluchzend und schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen. Betreten sahen sich die drei Simos an. Normalerweise hätte jetzt einer von ihnen versucht den Angehörigen zu trösten, aber sie waren verunsichert. Keiner von ihnen hatte jemals zuvor einen Pflanzensim gesehen und man sah ihnen an, dass sie sich mehr als unbehaglich in Floras Gegenwart fühlten. „Sollen wir jemanden für Sie anrufen.“, schaffte es einer der Sanitäter zu fragen. Doch Flora schüttelte den Kopf. Albert hatte ihr gesagt, dass sie Corinna anrufen sollte und genau das tat sie auch als das Rettungsteam verschwunden war. Ihre Schwägerin war in kürzester Zeit da und half Flora ein Beerdigungsinstitut auszusuchen und alle notwendigen Formalitäten zu erledigen. Und so wurde Albert wenige Tage nach seinem Tod auf dem Friedhof gegenüber der Kirche beerdigt.
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Beitrag  capricorn Do Dez 29, 2011 9:58 pm

Es waren nur wenige Trauergäste da. Eigentlich nur Flora und Corinna. Selbst jetzt mied Frank jeglichen Kontakt zu seiner pflanzlichen Schwester, was zu einem Streit zwischen Frank und Corinna geführt hatte. Doch von alldem wusste Flora nichts, sie war nur froh, nicht allein von ihrem Vater Abschied nehmen zu müssen und so bat sie Corinna nach der Beerdigung noch auf einem Kaffee mit zu ihr zu kommen. „Ich kann nicht, Flora.“, schüttelte ihre Schwägerin betrübt den Kopf. „Robins Babysitter muss in einer halben Stunde gehen, dann muss ich zuhause sein.“

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Flora nickte verstehend, verabschiedete sich von Corinna und ging traurig die Straße entlang. Je näher sie dem alten Haus kam, desto langsamer wurden ihre Schritte. Die Vorstellung in ein leeres Haus zurückzukehren, in dem sie alles an ihren Vater erinnerte, machte ihr Angst. Und nicht nur das, sie machte sich auch Gedanken darüber, wie es nun weitergehen sollte. Was sollte sie mit ihrem Leben anfangen? Sie war nicht wie die anderen Bewohner Riverdales. Sie hatte nie eine Schule besucht und das bisschen, was Albert ihr an Lesen und Schreiben beigebracht hatte, hatte nicht mal gereicht um die Formalitäten wegen der Beerdigung zu bewältigen. Sie hatte die verschiedenen Schriftstücke zwar mit etwas Zeit und Mühe lesen können, aber die Sprache in den offiziellen Dokumenten erschien ihr wie eine Sprache aus einer anderen Welt. Flora seufzte, da hatte sie ja schon mal ein Ziel, was es zu bewältigen galt: sie musste so schnell wie möglich besser lesen lernen. Und schreiben. Aber das würde wohl kaum Geld ins Haus bringen und auch wenn sie nur wenig brauchte, Strom und Wasser gab es nicht umsonst. Ein zartes Lächeln huschte über das Gesicht der Pflanzensima. Ihr Dad war schon ein ganz besonderer Vater gewesen. Als er von der Zigeunerin erfahren hatte, dass Flora gleich vom Kleinkind zur Erwachsenen werden würde, hatte er begonnen alle Tätigkeiten, die er erledigte, genau zu erklären. Und nicht nur das wie, sondern auch das warum. Flora hatte aufmerksam zugehört, zum einen, weil sie ihren Daddy wirklich liebte, aber auch, weil sie instinktiv gespürt hatte, dass alles, was ihr Vater erzählte immens wichtig war. Die Sima fürchtete, dass sie manches gleich wieder vergessen hatte, hoffte aber, dass die Erinnerung daran in entsprechenden Situationen wiederkehren würde. Vielleicht sollte ich das einfach mal ausprobieren, überlegte sie als sie an einem kleinen Laden vorbeikam. Sie hatte noch immer keine neue, eigene Kleidung. Das was sie trug, hatte sie im Schrank ihres Vaters gefunden und entsprechend schlecht saßen die Sachen. Also höchste Zeit etwas Eigenes zu kaufen. Flora griff suchend in ihre Jackentasche. Gut, ihre Geldbörse hatte sie mit. Ohne konnte man ja nicht einkaufen, wie ihr Vater ihr erklärt hatte. Man musste für alles mit Geld bezahlen, hatte er gesagt und ihr auch die verschiedenen Scheine und Münzen gezeigt. Alles hatte Flora nicht behalten, nur so viel, dass die Scheine in der Regel mehr wert waren als die Münzen. Gleichermaßen neugierig wie aufgeregt versuchte sie den Namen des Geschäftes zu entziffern: „Cccchhhhezz Ffffraancccooooisss“ Flüsternd buchstabierte die Sima die Worte und schüttelte dann den Kopf. Komischer Name, dachte sie. Aber war der Name nicht egal? Wichtig war, dass es dort Kleidung zu kaufen gab und so stieg sie die Stufen am Eingang hoch, öffnete zögernd die Tür und betrat den Laden.

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Unschlüssig, wie sie sich nun verhalten sollte, blieb sie stehen. Einige der Kunden schienen ganz in ihren Einkauf vertieft und nahmen gar keine Notiz von ihr. Ein anderer hob den Kopf und starrte sie mit offenem Mund an. Das war nicht neu für Flora und wurde von ihr nicht weiter beachtet. Stattdessen trat sie langsam an einen der Kleiderständer und schaute sich die Kleidungsstücke an. Hier war sie nicht richtig, denn das waren offensichtlich Hosen und Jacken für Simos. Sie wollte sich gerade einem anderen Ständer zuwenden, als sie jemand an der Schulter packte und grob herumriss. Flora stieß einen kleinen Schreckensschrei aus und starrte den Simo, der ihr gegenüber stand, erschrocken an. Hatte sie etwa was falsch gemacht? „Was willst du denn hier?“, zischte der Simo wütend und drängte sie in Richtung Ausgang. Flora versuchte sich loszureißen, doch gegen die Kraft des Simos kam sie nicht an und so zappelte sie hilflos in dem harten Griff. „Aber … ich … ich will … etwas kaufen.“, protestierte sie zaghaft und fischte nach ihrer Geldbörse. „ich … ich hab … Geld!“ Doch der schwarzhaarige Simo überging ihre Worte einfach. „Raus hier!“, forderte er flüsternd, aber mit einem deutlich drohenden Unterton. „Und wag es niemals wieder, meinen Laden zu betreten!“ Flora starrte den Simo an. Warum nur klang er so böse und so feindselig? Sie hatte doch nur ein Kleid kaufen wollen! Verwirrt stolperte die Sima die Eingangsstufen hinunter und blickte zurück zur Ladentür. Dort stand der schwarzhaarige Simo mit verschränkten Armen und starrte sie an. Noch niemals hatte Flora solch einen Blick gesehen, er schien sie regelrecht durchbohren zu wollen. Schaudernd und voller Furcht wandte sich die Sima ab und lief im Eiltempo die Straße herunter.

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Endlich erreichte sie ihr Haus, öffnete mit zittrigen Fingern die Tür und warf sie hinter sich ins Schloss. Dann lehnte sie sich aufatmend dagegen. Ihr Herz hämmerte, ihr Atem ging pfeifend. Der Ladenbesitzer war der erste Sim, der sich offen gegen sie gestellt hatte, aber Ablehnung und Furcht waren Flora schon sehr oft begegnet. Zum Beispiel vom Zeitungsjungen und sogar die Leute vom Rettungsdienst hatten sie ängstlich angestarrt. Flora ging in Alberts Schlafzimmer und stellte sich vor den Spiegel. War sie denn so furchtbar anzusehen? Prüfend musterte sie ihr Gesicht und ihren schlanken Körper, soweit sie ihn im Spiegel sehen konnte. Da war nichts Schreckliches an ihr zu entdecken, aber sie war weit und breit der einzige Pflanzensim. War das der Grund, warum der Ladenbesitzer so wütend reagierte hatte? Ihr Dad hatte sie nicht so behandelt und Corinna auch nicht, waren die beiden Ausnahmen? Ja, so musste es sein, denn sie konnte sich nicht erinnern, dass ihr jemals irgendjemand anderes freundlich begegnet war. Nun gut, wenn man ihr nichts verkaufen wollte, dann würde sie weiter die Sachen ihres Vaters tragen. Im Garten spielte das keine Rolle und im Haus trug sie ihr Pflanzenkleid. Und die Lust sich in der Stadt umzuschauen war ihr nach diesem Erlebnis gründlich vergangen.
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Beitrag  capricorn Do Dez 29, 2011 10:01 pm

In den nächsten Tagen konzentrierte Flora sich darauf, ihre Lesefähigkeiten zu verbessern und sie machte gute Fortschritte, wie sie selbst fand. Die Kinderbücher, die ihr ihr Vater vorgelesen hatte und mit denen sie angefangen hatte zu üben, wanderten in den Schrank und die Sima nahm sich andere vor, Romane und sogar ein Kochbuch. Die verschiedenen Lebensmittel und Gerichte sagten ihr zwar nicht viel und sie hatte auch keine Vorstellung davon wie sie schmecken könnten, aber das war eh nicht wichtig. Wichtig war nur, dass sie flüssig lesen konnte. Und so übte Flora unermüdlich, im Sessel unter der Pflanzenlampe sitzend. Oft war sie völlig versunken und als eines Tages überraschend klingelte, zuckte sie Sima erschrocken zusammen. Nach einem kurzen Moment des Zögerns legte sie das Buch zur Seite und ging zur Tür.

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Verblüfft starrte Flora auf den Simo, der dort stand. War das nicht dieser unfreundliche Ladenbesitzer von neulich? „Das hast du dir ja fein ausgedacht!“, rief der Simo ohne jede Begrüßung. Flora, die keine Ahnung hatte, was er von ihr wollte, antwortete verwirrt: „Ich hab keine Ahnung wovon Sie reden.“ „Ach nein?!“, wollte der Besucher wissen und ging drohend auf Flora zu, die unwillkürlich einige Schritte zurückwich, dann aber stehenblieb. „Wer sind Sie überhaupt?“, wollte sie wissen und beschloss, nicht einen einzigen Schritt mehr zurückzuweichen. „Ich bin Frank!“, rief der Simo aufgebraucht und in einem Tonfall, der ihr zu verstehen geben sollte, dass sie das genau wüsste. „Sie … sind … Corinnas Ehesimo.“, begriff Flora als sie den Namen hörte. „Und mein Bruder.“, setzte sie nach einer kurzen Pause hinterher. „Komm, nimm Platz.“, bat Flora und zeigte einladend auf das Sofa im Wohnbereich. Er war ein Verwandter und auch wenn sie seinen Zorn nicht verstand, freute sie sich ihn kennenzulernen. Doch ihr Bruder schüttelte den Kopf. „Das werde ich nicht zulassen, dass du mich um MEIN Erbe bringst!“, wütete er weiter. Seine Schwester schaute ihn verständnislos an. Was für ein Erbe meinte er bloß? Albert war doch kein wohlhabender Simo gewesen und hatte ihr lediglich das Haus hinterlassen. Frank fummelte in seiner Jackett-Innentasche, brachte ein gefaltetes Blatt Papier zum Vorschein und hielt es Flora auffordernd hin: „Hier unterschreib, dann lass ich dich in Ruhe.“ Neugierig nahm die Sima das Blatt und faltete es auseinander. „Was ist das?“, wollte sie wissen.

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„Ach, nur Behördenkram wegen der Beerdigung meines Vaters.“ Flora schaute ihn groß an. Hatte er tatsächlich „meines Vaters“ gesagt? Aber Albert war doch auch ihr Vater gewesen? Und überhaupt, Frank war doch gar nicht auf der Beerdigung gewesen! Wieso brachte er jetzt noch ein Schriftstück? Verwirrt betrachtete die Pflanzensima das Blatt in ihrer Hand. Misstrauen durchfuhr sie ohne das ihr klar war, warum. Irgendetwas stimmte hier nicht. „Ich lese mir das in Ruhe durch.“, erklärte sie ruhig und faltete den Brief wieder zusammen. Sie scheute sich davor zuzugeben, dass ihr das Lesen noch Mühe bereitete. Ihre Antwort schien Frank noch mehr zu erzürnen, denn Flora beobachtete erschrocken wie ihr Bruder seine Hände zu Fäusten ballte. Er würde sie doch wohl nicht schlagen wollen? „Morgen will ich den Schrieb wiederhaben und wehe, deine Unterschrift steht nicht darunter.“, zischte er mit mühsam unterdrückter Wut. „Wir werden sehen.“, antwortete Flora und nur ein leises Zittern in der Stimme ließ erkennen, wie sehr sie sich vor diesem Simo, der ihr Bruder war, fürchtete. Frank schnaubte entrüstet und knurrte irgendetwas Unverständliches. Dann drehte er sich auf dem Absatz um und verschwand ohne Gruß nach draußen.
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Beitrag  capricorn Do Dez 29, 2011 10:04 pm

Stirnrunzelnd schaute Flora ihm einen Augenblick nach. Dann setzte sie sich an den Küchentisch und begann zu lesen. Sie musste das Schriftstück mehrmals lesen bis sie begriffen hatte, was sie da unterschreiben sollte. Flora rang nach Atem, sie konnte einfach nicht glauben, was sie da las. Frank wollte tatsächlich, dass sie ihm das Haus überschrieb und noch am selben Tag auszog damit er die Immobilie veräußern konnte. So stand es da: veräußern. Das konnte doch nur bedeuten, dass er das Haus verkaufen wollte! Sein Elternhaus! Die Sima schüttelte den Kopf, das konnte, das wollte sie nicht unterschreiben. Nicht nur, weil es ihr Zuhause war, sondern auch weil es das Haus ihres Vaters war, den sie über alles geliebt hatte, ja, noch immer liebte. Nein, sie würde dieses Haus niemals verkaufen! Mit entschlossenen Bewegungen faltete sie das Blatt zusammen und legte es neben das Telefon, wo es bis zum nächsten Tag liegenblieb.

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Als Frank am nächsten Tag wieder vor der Tür stand, hielt sie ihm das Schriftstück mit den Worten: „Hier hast du dein Schriftstück zurück.“, vor die Nase. „Ich habe nicht unterschrieben, denn erstens hast du mich belogen und zweitens will ich nicht, dass dieses Haus verkauft wird!“ Floras Stimme zitterte trotz ihrer Entschlossenheit. Sie hatte Angst vor Franks Reaktion und wie befürchtet, wurde er sehr wütend: „Du verdammtes Miststück!“, zischte er und wedelte mit seinem Zeigefinger vor ihrem Gesicht herum. „Das kannst du nicht machen! Das Haus gehörte meinem Vater und steht mir, seinem einzigen Sohn zu!“ Mit Mühe gelang es Flora stehen zu bleiben, obwohl sich alles in ihr danach sehnte, wegzulaufen. Äußerlich ruhig wartete sie den Wutanfall ihres Bruders ab ohne ein Wort zu sagen. Erst als er Atem holen musste, entgegnete sie mit leiser, aber fester Stimme: „Dad hat mir dieses Haus vermacht und es ist meine Entscheidung was damit geschieht.“ Frank musterte sie mit hasserfülltem Blick: „Das werden wir ja sehen, du … du … Pflanze. Ich werde mir einen Rechtsanwalt nehmen und der wird dir ganz schnell zeigen, wem das Haus zusteht!“ Seine Stimme klirrte vor Kälte und Flora schauderte unmerklich. „Bitte, wenn du meinst.“, antwortete sie, trat zur Haustür und öffnete sie. „Und jetzt geh bitte.“ Sprachlos schaute Frank sie an. „Du wirfst mich hinaus?“ Flora nickte nachdrücklich, sprechen konnte sie nicht mehr, denn sie fühlte, dass sie jeden Moment in Tränen ausbrechen würde. Und diesen Triumpf wollte sie ihrem Bruder nicht geben. „Also gut, ich gehe.“, knurrte der Simo, „aber ich komme wieder und dann werfe ich DICH hinaus!“ Als Frank weg war, schloss Flora die Tür hinter ihrem Bruder und drehte den Schlüssel im Schloss herum. Dann ließ sie sich aufs Sofa plumpsen und ließ den Tränen, die schon die ganze Zeit in ihren Augen brannten, freien Lauf. Was war das nur für eine Welt, wo der Bruder seiner eigenen Schwester das Zuhause nehmen wollte? Warum konnte sie nicht eine Familie sein? Sie hatte doch nur noch ihn, jetzt wo ihr Vater tot war! Die Sima weinte lange, zu viel war in den letzten Tagen auf sie eingestürmt und sie vermisste ihren Dad mehr denn je. Bei ihm hatte sie sich sicher gefühlt und nun war sie allein.

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Ein leises Bellen ließ sie aufschrecken. Leo, der Mops-Rüde war auf das Sofa gesprungen und saß nun neben ihr. Mit schiefgelegtem Kopf schaute er sie aus seinen treuen Augen an. Die Sima lächelte zaghaft, sie war gar nicht allein, sie hatte die beiden treuen Hunde und die würden sie niemals enttäuschen, dessen war sie sich sicher. „Ja, mein Guter.“, sprach sie leise mit dem Hund und kraulte ihn hinter den Ohren, was er sich nur zu gern gefallen ließ. Dann sprang er vom Sofa und ließ ein aufforderndes Bellen hören. Spiel mit mir, hieß das und gehorsam erhob sich Flora. „Okay, du Racker, spielen wir ein bisschen, aber dann wird weiter trainiert. Du willst doch sicher ein gut erzogener Hund sein, was?“
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Beitrag  capricorn Fr Dez 30, 2011 3:29 pm

Mit der Zeit lernte Flora allein zu leben und sie gestaltete den Tag so, wie es für sie als Pflanzensim am besten war. Das bedeutete, dass sie sich in den hellen Tagesstunden so viel wie möglich im Freien aufhielt. Leider war es noch zu kalt um Gemüse zu pflanzen, aber irgendwas fand sie immer zu tun. Und wenn sie Insekten sammelte. Sie hatte schon eine hübsche kleine Sammlung zusammen. Trotzdem freute sie sich auf den Frühling, wenn sie endlich das tun konnte, was ihrer Bestimmung entsprach: sich um Pflanzen zu kümmern.

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Während der dunklen Stunden saß sie auf dem Sofa, übte sich im Lesen oder schaute fern. Anfangs hatte sie sich kaum zwischen den ganzen Sendern entscheiden können, doch mit der Zeit sah sie sich hauptsächlich Nachrichten und Dokumentationen an. Natürlich fand sie auch Filme interessant, aber sie wollte mehr lernen als lesen und schreiben und Bücher und Fernsehen waren die einzigen für sie erreichbaren Mittel dazu. Außerdem hatte sie die Ausbildung der Hunde vorangetrieben und beide, Tessa und Leo, waren nun vorbildlich erzogene Hunde. Aber die Arbeit wurde trotzdem nicht weniger, denn es tummelten sich mehrere Welpen im Haus und Flora verbrachte viel Zeit und Mühe damit, auch diese zu gut erzogenen Tieren zu machen.

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Wenn die Welpen ausgewachsen waren, wollte sie sie verkaufen und sich so ihren Lebensunterhalt verdienen. Sie hoffte nur, dass es auch Sims gab, die von ihr, der Pflanzensima, Hunde kaufen würden. Andernfalls musste sie sich nach einer anderen Geldeinnahmequelle umsehen. Außerdem hatte sie noch immer Angst, dass es Frank doch gelingen könnte, ihr das Haus wegzunehmen. Als er sich jedoch nicht wieder meldete, kam die Sima zu dem Schluss, dass er wohl keinen Rechtsanwalt gefunden hatte, der eine legale Möglichkeit sah, sich das Haus anzueignen und ihre Angst verschwand allmählich.
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Beitrag  capricorn Fr Dez 30, 2011 3:30 pm

Die Angst vor den Bewohner der Stadt verschwand leider nicht, weshalb sie den Kontakt zu anderen Sims weitestgehend mied. Auch von Corinna hatte sich Flora nach dem Zusammenstoß mit Frank zurückgezogen. Es erschien ihr einfach unfair, ihre Schwägerin in einen Zwiespalt zu bringen, denn schließlich war Frank ihr Ehesimo. Der einzige mit dem die Pflanzensima hin und wieder ein Wort wechselte, war der Briefträger. Auch er hatte sie zunächst erstaunt angestarrt. Da war Flora noch ein Kleinkind gewesen, aber dann hatte er mit ihr gescherzt und ihr sogar ab und an eine Süßigkeit mitgebracht. Süßigkeiten schenkte er ihr - nun da sie erwachsen war - nicht mehr, aber fast immer, wenn er Post brachte unterhielt er sich mit ihr. Flora, die sich oft einsam und allein fühlte, fing an, sich auf diese Gespräche zu freuen und richtete es jedes Mal so ein, dass sie vor dem Haus etwas zu tun hatte, wenn er mit der Post kam.

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„Guten Morgen, Miss.“, grüßte er auch an diesem Morgen freundlich. „Herrliches Wetter heute, oder nicht?“ Flora hielt mit ihrer Tätigkeit inne und nickte. „Ja, einfach wunderbar. Und es scheint mir als wenn es langsam ein bisschen wärmer wird und ein Hauch von Frühling in der Luft liegt.“, fuhr sie fort und hielt ihre Nase schnuppernd in die Luft. Der Simo lächelte. „Sie haben wohl eine besondere Nase dafür.“, meinte er augenzwinkernd und zog fröstelnd die Schultern hoch. „Allerdings ist es noch recht kalt.“ Wieder nickte Flora und unwillkürlich wanderte ihr Blick über seine, für die kalte Jahreszeit, recht luftige Kleidung. Es war ihr unverständlich, warum die Stadt ihren Postangestellten keine angemessene Kleidung zur Verfügung stellte. „Zu wenig Geld.“, antwortete der Briefträger seufzend. Er schien ihre Gedanken erraten zu haben. „Und wenn welches da ist, sind immer andere Sachen wichtiger.“ Flora errötete. „Entschuldigung, das geht mich gar nichts an!“ „Sagen Sie das nicht, Sie glauben gar nicht, wie wohl das tut, wenn das mal jemand zur Kenntnis nimmt.“, erzählte er mit traurigem Blick. „Die meisten interessiert nur die Post, die ich bringe, mich nehmen sie überhaupt nicht wahr.“ Die Sima schaute den Simo mit großen Augen an. Konnte es sein, dass sich auch normale Sims einsam fühlen konnten? Plötzlich tat er ihr leid und bevor sie selbst wusste, was sie tat, fragte sie: „Möchten Sie einen Augenblick mit hineinkommen und sich etwas aufwärmen?“ Jetzt schaute der Briefträger sie erstaunt an. „Meinen Sie das ernst?“, fragte er verwundert. „Sonst hätte ich nicht gefragt.“, entgegnete sie ruhig und machte eine einladende Handbewegung zum Haus hin.
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Beitrag  capricorn Fr Dez 30, 2011 3:32 pm

Unschlüssig trat der Simo von einem Bein aufs andere. Er wusste nicht recht, wie er auf die Einladung reagieren sollte. Er mochte die zurückhaltende, fast ängstliche Pflanzensima, aber er war noch nie von irgendjemand ins Haus gebeten worden und außerdem war er noch lange nicht mit seiner Runde durch. „Ich würde gern.“, antwortete er schließlich zögernd und mit ehrlichem Bedauern in der Stimme, „doch ich muss leider weiter. Da warten noch mehr Haushalte auf ihre Post.“ Flora nickte verstehend. „Vielleicht beim nächsten Mal.“, antwortete sie mit einem unsicheren Lächeln. „Gern.“, nickte der Simo, hob grüßend die Hand und ging beschwingten Schrittes den Bürgersteig weiter zum nächsten Haus. Flora, die noch daran zweifelte, dass der Simo ihre Einladung annehmen würde, stand am nächsten Tag wartend am Gartenzaun.
Würde er heute Zeit haben?

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Ungeduldig wartete sie, aber er kam und kam nicht. Enttäuscht wollte sie ins Haus zurück als sie eilige Schritte hörte. Neugierig schaute sie die Straße herunter und da kam er. Sogar im Laufschritt. Offensichtlich hatte er genauso viel Sorge Flora zu verpassen, wie sie. Außer Atem blieb er schließlich stehen, hielt ihr ihre Briefe hin und strahlte sie an: „Da bin ich.“, erklärte er, obwohl sie das ja sehen konnte. Dann machte er eine entschuldigende Geste. „Sorry, aber ich hab erst alle andere Post verteilt…“ Der Simo unterbrach sich und schaute unbehaglich an Flora vorbei. Sein Verhalten erschien ihm plötzlich dumm und aufdringlich zugleich. „Dann habe Sie ja jetzt Zeit.“, lächelte Flora zurück und zeigte auf das Haus. „Mögen Sie einen Kaffee? Zum Aufwärmen?“ „Sehr gern.“, nickte der Briefträger und folgte Flora ins Haus, wo er auf dem Sofa Platz nahm. Neugierig schaute er sich um. „Gemütlich haben Sie es hier.“, lobte er und zuckte erschrocken zusammen, als plötzlich Tessa bellend auf ihn zustürmte. „Tessa, aus!“, rief Flora mit strenger Stimme und sofort verstummte die Hündin. Stattdessen kniff sie den Schwanz ein und verzog sich unter den Tisch. „Bitte entschuldigen Sie, aber Tessa meint es nicht böse. Sie ist nur keinen Besuch gewohnt.“, erklärte sie während sie Kaffee eingoss. Vorsichtig die Tasse balancierend, ging sie zum Sofa und reichte dem Simo die Tasse. „Das ist heiß“, mahnte sie und setzte sich ebenfalls. Der Simo nahm einen vorsichtigen Schluck und verzog das Gesicht. „Oh!“, machte Flora erschrocken, „ist er nicht gut?“ „Ein bisschen stark vielleicht.“, erwiderte der Simo mit einem schiefen Grinsen. Sofort nahm die Sima ihm die Tasse aus der Hand. „Das … das tut mir … leid.“, stotterte sie verlegen. „ich hab das vorher noch nie gemacht.“, gab sie errötend zu. „Ich benötige …“ Flora brach ab und verbesserte sich schnell. „Ich trinke keinen Kaffee.“ Dann sprang sie auf und eilte zur Spüle. „Ich mach Ihnen neuen, ja?“, bat sie entschuldigend und goss den Inhalt der Tasse in die Spüle. „Darf ich Ihnen zeigen, wie es geht?“, fragte der Simo leise vom Sofa aus und dankbar nickte Flora. Ihr Gast erhob sich und trat mit einigen schnellen Schritten neben sie. Dann entfernte der Simo geschickt den benutzen Filter, warf ihn in den Müll und bat Flora gleichzeitig den restlichen Kaffee aus der Kanne wegzuschütten und diese dann mit Wasser zu füllen. Fasziniert schaute die Sima zu, wie ihr Gast das Wasser in den Wasserbehälter goss, die Löffel mit dem Kaffeepulver abzählte und schließlich die Maschine in Betrieb nahm. Er erläuterte jeden Handgriff und Flora hatte plötzlich das Gefühl einen Dé-ja-vu zu erleben. Tränen stiegen ihr in die Augen und schnell wandte sie sich ab.

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„Miss, hab ich was falsch gemacht?“, fragte der Simo erschrocken als ihm Flora so abrupt den Rücken zuwandte und zu weinen anfing. Die Sima schüttelte den Kopf. „Nein, ich … ich musste nur … nur an … meinen Vater denken. Er … er hat … auch immer alles erklärt, was er gemacht hat.“, antwortete sie stockend. „Sie vermissen ihn wohl sehr?“ Flora nickte stumm. „Es tut mir leid.“, entschuldigte sich der Simo und legte Flora tröstend die Hand auf die Schulter, „ ich wollte keine traurigen Erinnerungen wecken.“ Flora drehte sich zu ihm um. „Ich weiß. Es geht auch schon wieder.“ Eine Andeutung eines Lächelns huschte um ihren traurigen Mund. Eine Träne hing in ihren langen Wimpern und glitzerte im Licht wie ein diamantener Tautropfen. Der Simo zog ein Taschentuch aus seiner Tasche. „Darf ich?“, fragte er und als Flora nickte, tupfte er mit einer sanften Bewegung die Träne weg. Dann steckte er das Taschentuch zurück in seine Hosentasche. „Vielleicht sollte ich lieber gehen?“ Flora schüttelte den Kopf. „Bitte nicht.“, bat sie, „Sie haben ja auch noch gar keinen Kaffee getrunken.“ Der Simo lächelte. Es gefiel ihm, dass sich Flora von ihrer Trauer nicht unterkriegen ließ und noch mehr freute es ihn, dass er bleiben sollte. „Stimmt, ja, da war ja noch was.“, erwiderte er, zwinkerte ihr zu und wandte sich der Kaffeemaschine zu. „Fertig.“, rief er und nahm die Kanne. „Möchten Sie auch einen?“ Flora schüttelte den Kopf. „Nein, danke.“ „Okay, dann bleibt mehr für mich.“, meinte er mit einem Schmunzeln, dass Flora zeigte, dass er die Bemerkung nicht ganz ernst gemeint hatte. „Von mir aus können Sie die ganze Kanne leertrinken.“, erwiderte sie lachend und folgte ihm zum Sofa. „Echt?“, erkundigte sich ihr Gast erstaunt. „Solange wollen Sie mich ertragen?“ Die Sima errötete und senkte einen Augenblick den Kopf. Dann nickte sie. Sie mochte den Simo und sie spürte wie gut ihr seine Gesellschaft tat, denn zum ersten Mal seit Alberts Tod fühlte sie sich nicht verlassen und allein.
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Beitrag  capricorn Fr Jan 06, 2012 11:41 am

Der Briefträger nippte genüsslich an dem heißen Kaffee. „Ah, das tut gut.“ Ein zufriedener Blick traf Flora, die ihn nachdenklich betrachtete. „Einen Penny für Ihre Gedanken.“, lächelte der Simo als er ihren Gesichtsausdruck sah. „Was?“ Flora schaute ihn verwirrt an. „Kennen Sie die Redewendung nicht?“ Stumm schüttelte die Sima den Kopf. Das war wieder so eine Situation, wo sie sich dumm vorkam. „Ich war nur neugierig, woran Sie grad gedacht haben.“, erklärte er. „Achso.“ Flora lachte erleichtert auf. „Ich habe nur überlegt wie Sie wohl heißen. Ich meine, wir sehen uns fast täglich, aber Ihren Namen kenne ich gar nicht.“, gab sie schuldbewusst zu. „Ja, stimmt, aber das lässt sich ja ändern“, lachte der Simo und hielt ihr fröhlich grinsend seine Hand hin: „Gestatten, Pablo Küpper.“ Flora ergriff schmunzelnd die Hand und schüttelte sie: „Nett Sie kennenzulernen.“ „Ihren Namen kenne ich ja.“, stellte Pablo augenzwinkernd. „Sie sind Flora Meyers, die hübscheste Pflanzensima in ganz Riverdale.“ Das sollte ein Kompliment sein, doch irgendwie empfand Flora es nicht als solches. „Ich bin ja auch der einzige Pflanzensim hier.“, gab sie mit trauriger Stimme zur Antwort.

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Bevor Pablo etwas sagen konnte, wechselte die Sima das Thema: „Mögen Sie Hunde, Pablo?“ „Hunde?“ Ein verdutzter Blick traf Flora, dann wanderten Pablos Augen zu Tessa, die noch immer unter dem Tisch lag und ihn aufmerksam beäugte. „Ich hab nichts gegen Hunde, aber ich glaub sie mögen mich nicht.“, stellte er bedauernd fest. „Oder eher: sie mögen Briefträger nicht.“, verbesserte er mit einem schiefen Grinsen und erzählte eines seiner Erlebnisse, wo so ein Vierbeiner ihn die ganze Straße hinaufgejagt und ihm am Ende die Hose zerrissen hatte. „Zum Glück war es nur die Hose und nicht mein Hinterteil, was er erwischt hat.“ Lachend stimmte Flora ihm zu. „Entschuldigung dass ich lache, aber Sie haben das so anschaulich erzählt…“ Pablo seufzte tief: „Jaja, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.“ Ein gespielt entrüsteter Blick traf Flora, dann lachte er mit. „Warum wollen Sie wissen, ob ich Hunde mag?“ Neugierig musterte Pablo seine Gastgeberin, die daraufhin aufstand und ganz selbstverständlich seine Hand nahm. „Kommen Sie, ich zeige es Ihnen.“ Bereitwillig ließ sich Pablo von Flora durch die Küchentür, auf die Veranda und weiter in den Garten ziehen. Erst am Schuppen machte die Sima Halt und öffnete leise die Tür.

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„Da, schauen Sie mal.“, forderte sie und machte eine einladende Handbewegung. Pablo trat zögernd ein. Er hatte einfach schon zu oft schlechte Erfahrungen gemacht. Doch seine Sorge war unbegründet, denn die Hunde, die er sehen konnte, waren noch viel zu klein, um ihm ernstlich wehzutun. „Welpen!“, stellte er überflüssigerweise fest und ging in die Hocke. Vorsichtig streckte er die Hand aus und ließ einen der Welpen daran schnuppern. „Das ist Bella.“, erklärte Flora. „Sie können sie ruhig streicheln, die Kleinen sind noch ganz verspielt und beißen bestimmt nicht.“ Pablo nickte und streichelte den Welpen. „Die sind echt niedlich.“, bekannte er, hob das kleine Fellbündel behutsam hoch und hielt es vor sein Gesicht. „Na du Kleine.“, sprach er das Tier leise an und zuckte erschrocken zurück als plötzlich eine kleine rosa Zunge seine Nase berührte. „Huch.“, machte er und rieb sich mit der freien Hand die Nase. „Entschuldigung, sie haben noch nicht gelernt, wie sich ein wohlerzogener Hund zu benehmen hat.“ Ein entschuldigender Blick traf Pablo, dann nahm sie ihm das Tierchen ab. „Nein, Bella, nicht lecken!“, erklang ihre Stimme bestimmt. Dann setzte sie den Welpen auf sein Kissen. „Dann kommst du eben auf dein Kissen und wirst nicht geknuddelt.“ „Sie sind aber eine strenge Hundemama.“, schmunzelte Pablo, „dabei sind die doch noch so klein.“ „Mag sein, aber früh übt sich, was ein wohlerzogener Hund werden will.“, erklärte die Sima und hielt ihren Blick auf Bella gerichtet, ob sie auch auf dem Kissen blieb. Der kleine Welpe gehorchte, wie Flora befriedigt feststellte und sie wandte sich wieder Pablo zu. „Ich möchte die Tiere verkaufen, wenn sie erwachsen sind und dafür müssen sie gut erzogen sein.“ Pablo nickte verstehend, dann warf er einen Blick auf seine Armbanduhr. „Es ist spät geworden, ich sollte jetzt besser gehen.“, meinte er. „Vielen Dank nochmal für den Kaffee.“ „Gern geschehen.“, antwortete Flora und gab ihm die Hand. „Also ich geh dann.“, sagte Pablo, blieb jedoch unschlüssig stehen als ob er sich nicht trennen konnte. Auch die Sima fand es schade, dass er gehen wollte und nach kurzem Überlegen gab sie sich einen Ruck. „Sie können gern morgen wieder auf einen Kaffee kommen.“, sagte sie lächelnd. „Danke, das würde ich gern. Sehr gern sogar.“ Pablo strahlte über das ganze Gesicht. „Bis morgen also.“ Flora nickte: „Bis morgen dann.“
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Beitrag  capricorn Fr Jan 06, 2012 11:43 am

Pablo kam tatsächlich am nächsten Tag wieder und am übernächsten. Wie am ersten Tag bekam er jedes Mal Kaffee, den Flora jetzt selbst zubereiten konnte. „Sehr lecker.“, lobte er als er probierte. Dann unterhielten sie sich über die Hunde und später erzählte Pablo von der Stadt. „Ich war noch nie in der Stadt.“, gab die Sima verlegen zu. „Noch nie?“ Erstaunt schaute Pablo sie an. Flora schüttelte den Kopf und sah beschämt zur Seite. Wieder einmal kam sie sich furchtbar dumm vor. „Das müssen wir unbedingt ändern.“, fand Pablo. „Wollen wir am Sonntag einen Bummel machen?“, fragte er bittend, „dann können Sie sich ein wenig umschauen.“ Flora starrte ihn unbehaglich an. „Sie wollen mit mir in die Stadt?“ Dabei betont sie das mir so sehr, dass Pablo sie verwundert musterte. „Warum sollte ich nicht mit Ihnen in die Stadt?“ „Weil … weil … die Bewohner mögen mich nicht.“, gab sie schließlich widerstrebend zu. „Sie nicht mögen? Das kann gar nicht sein.“, schüttelte Pablo energisch den Kopf. „Doch, doch.“, widersprach Flora mit trauriger Stimme. „Ich bin anders als sie.“ Ein tiefer Seufzer erklang und Pablo legte tröstend seine Hand auf ihren Arm. „Die kennen Sie nur noch nicht.“, versuchte er sie aufzumuntern. Ein dankbarer Blick traf den Simo. „Meinen Sie?“ „Ganz bestimmt.“, nickte er. Dann machte er Vorschläge, wann und wo sie sich treffen wollten. „Ach was, ich hol Sie einfach mit einem Taxi ab.“, meinte er schließlich als Flora immer nur unglücklich mit den Schultern zuckte, weil sie keinen der Treffpunkte kannte.

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Und so geschah es. Pablo holte Flora am Nachmittag mit einem Taxi ab. Erst hätte Flora den Simo fast nicht erkannt, so anders sah er in Alltagskleidung aus. „Doch, doch, ich bin es.“, grinste der Simo als Flora ihn erstaunt ansah. „Entschuldigung.“, murmelte sie verlegen und versuchte zu lächeln, was ihr aber nicht gelang. „So ernst heute?“, fragte Pablo, dem das nicht entgangen war. Die Sima zuckte mit den Schultern, dann schüttelte sie den Kopf. „Nur überrascht.“ Das stimmte nicht ganz. In Wahrheit war sie furchtbar aufgeregt und auch ängstlich. Trotzdem folgte sie Pablo zum Taxi, wo er ihr die Tür aufhielt, damit sie einsteigen konnte. Dann setzte er sich neben sie und nannte dem Fahrer ihr Ziel. Der Stadtpark war ihre erste Station und während Flora gespannt aus dem Taxi stieg, erklärte Pablo wo sie waren. „Hier treffen sich Jung und Alt um ein bisschen Luft zu schnappen, zu angeln oder zu picknicken.“ Flora schaute sich neugierig um. Ihr Blick blieb an einer Sima hängen, die ein merkwürdiges Spiel spielte. „Oder man übt sich im Axt werfen.“, ergänzte Pablo lächelnd. „Möchten Sie das auch mal versuchen?“ Aufgeregt nickte die Pflanzensima.

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Als die fremde Sima genug hatte, nahm Flora eine Axt und versuchte auf diesen Baumstamm zu werfen. Doch statt nach vorne, flog die Axt nach hinten, sodass sich Pablo mit einem schnellen Sprung in Sicherheit bringen musste. „Oh.“ Flora hatte sich erschrocken umgedreht und stand wie ein Häufchen Elend da. „Es tut mir leid, das wollte ich nicht.“ Pablo, der die Axt aufgehoben hatte, stellte sich neben Flora. „Schon gut, ist ja nichts passiert.“, lächelte er beruhigend. „Soll ich es Ihnen mal zeigen?“ „Lieber nicht.“, schüttelte die Pflanzensima den Kopf, „nachher treffe ich doch noch jemanden…“ „Ach, das glaube ich nicht.“, widersprach Pablo und sah sie fragend an. Doch Flora schüttelte wieder den Kopf. „Okay, dann machen wir jetzt einen kleinen Spaziergang.“, schlug der Simo vor. „Das ist eine gute Idee.“, war Flora einverstanden.
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Beitrag  capricorn Fr Jan 06, 2012 11:45 am

Gemächlich spazierten die beiden durch den Park und Pablo erzählte von den verschiedenen Geschäften, die es ein paar Straßen weiter gab. „Gibt es hier auch Läden, wo man Kleider kaufen kann?“, fragte Flora nachdenklich. Sie hatte noch immer keine neuen Sachen und ihr fiel auf, dass die anderen Simas ganz anders angezogen waren als sie mit ihrem Pflanzenkleid. „Aber ja.“, antwortete Pablo. „Könnten wir in so ein Geschäft gehen?“, bat Flora. „Ich möchte mir gerne ein Kleid kaufen.“ „Natürlich können wir das.“, bestätigte Pablo und führte sie zu einem H&M-Laden. „Hier gibt es Kleider und Hosen und Pullover.“, zählte er auf. Flora schaute sich interessiert die Fassade an. Der Laden sah ganz anders aus als der von ihrem Bruder und war auch viel größer. Sie atmete einmal tief durch und ging, gefolgt von Pablo, durch die Tür ins Innere des Ladens. Wie auch beim ihrem ersten Ladenbesuch blieb sie zunächst stehen und schaute sich neugierig um. „Was suchen Sie denn genau?“ Flora zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht recht.“, gab sie zu. „Ich würde gerne so etwas tragen wie andere Simas auch.“, gestand sie mit leiser Stimme. „Dann gucken wir uns doch einfach mal ein bisschen um.“, schlug Pablo vor und wandte sich gleich dem nächsten Kleiderständer zu.

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Flora trat neben ihn und schob die Sachen auf den Bügeln hin und her. Schließlich nahm sie eine Hose und betrachtete sie genauer. „Ob mir die wohl passt?“, überlegte sie laut. „Probieren Sie die Hose doch einfach an.“ Flora schaute Pablo mit großen Augen an. „Hier? Im Laden“, fragte sie entsetzt. „Da drüben in der Ankleidekabine.“, erklärte Pablo. „Ach so.“ Ein erleichtertes Lächeln flog über Floras Gesicht. Zügig ging sie zur Ankleidekabine und schlüpfte durch den Vorhang während Pablo wartend davor stand. Er schmunzelte bei dem Gedanken, dass Flora offensichtlich gedacht hatte, sie solle die Hose gleich an Ort und Stelle probieren. Gleichzeitig tat sie ihm leid. Es musste ganz schön schwer sein sich zurechtzufinden, wenn man niemanden mehr hatte, der einem Dinge erklären konnte. „Zeigen Sie mal.“, bat er nach ein paar Minuten. Zögernd öffnete Flora den Vorhang, ihr Pflanzenkleid hielt sie in Höhe der Taille zusammengerafft damit man die Hose sehen konnte. „Sieht gut aus.“, befand Pablo. „Ich such mal nach einem Pullover dazu, ja?“ Flora nickte und mit der Hilfe des Simos kaufte sie schließlich die Hose und einen roten Pullover. Als sie bezahlt hatte, zog Flora die Sachen sofort an und stopfte ihr Pflanzenkleid in die Tüte. Langsam gingen sie nach draußen und stellten fest, dass es inzwischen dunkel geworden war. „So und jetzt hab ich einen Mordshunger.“, gestand Pablo. „Wollen wir zum Chinesen was essen?“ Flora erschrak und ließ die Schultern hängen. Was essen? Aber sie brauchte doch keine Nahrung!

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Bedrückt stand Flora vor dem Simo. „Mögen Sie kein chinesisches Essen?“, fragte Pablo, der Floras Verunsicherung bemerkt hatte. „Ich … ich weiß es nicht.“, wich sie verlegen aus. „Ach so, dann lieber etwas anderes? Oder mögen Sie doch mal probieren? Der Chinese hier ist wirklich gut.“, versuchte Pablo sie zu überzeugen. „Es gibt da ein kleines Problem.“, flüsterte die Pflanzensima leise. Stirnrunzelnd musterte er sie. Was für ein Problem könnte das sein? „Sie haben ihr Geld für die Hose und den Pullover ausgegeben?“, mutmaßte er, „ macht nichts, Sie sind eingeladen.“ Ein strahlender Blick traf Flora, der sie nur noch bedrückter aussehen ließ. „Das ist es nicht. Ich …“ Sie stockte und holte tief Luft. „Ich bin ein Pflanzensim. Ich … ich … esse … nicht.“ Nun war es heraus und Flora seufzte erleichtert. „Wie Sie essen nicht?“ Pablo starrte sie verwirrt an. Essen musste doch jeder Sim! „Ich benötige keine Nahrung, nur Wasser und Licht.“, erklärte sie. Pablo starrte sie immer noch an. „Sie brauchen nur Wasser und Licht.“, wiederholte er und betonte jedes Wort als ob er die Bedeutung erst erfassen musste. „Wie eine Pflanze.“, erkannte er. Dann schlug er sich die Hand vor die Stirn. „Ich Idiot!“, rief er laut, sodass sich vorbeikommende Passanten verwundert umsahen. Pablo fasste Flora an den Oberarmen. „Es tut mir sehr, sehr leid.“ Er sprach jetzt leiser damit nur sie ihn verstand. „Darauf hätte ich auch allein kommen können. Du bist eine Pflanzensima, natürlich ernährst du dich auch wie eine Pflanze und pflanzen essen keine Nahrungsmittel.“ Seine Stimme klang ehrlich zerknirscht und Flora bemerkte erstaunt, dass er sie plötzlich duzte, was ihr aber keineswegs unangenehm war. „Das konntest du doch nicht wissen.“, versuchte sie ihn zu beruhigen und wechselte ebenfalls ins Du. „Du bist mir nicht böse?“ Sie schüttelte den Kopf. „Gott sei Dank.“, seufzte Pablo. „Wenn du nicht essen brauchst, was machen wir dann?“ „Ich möchte gerne nach Hause.“, bat sie. „Müde?“ Flora nickte, obwohl sie keinen Schlaf brauchte. Trotzdem fühlte sich müde von den vielen Eindrücken, die sie gewonnen hatte. „Okay.“, war Pablo einverstanden und winkte einem vorbeifahrendem Taxi. „Wir können ja nochmal ausgehen, ja?“, fragte er bittend. „Gerne.“, antwortete Flora lächelnd, kletterte in das Taxi und schlug die Tür hinter sich zu. „Wir sehen uns morgen auf meiner Runde!“, rief Pablo hinterher. Flora nickte zustimmend und winkte Pablo noch einmal zu. Dann lehnte sie sich entspannt in die Polster. Das war ein schöner Nachmittag gewesen und vielleicht waren die Bewohner Riverdales doch nicht so unfreundlich wie sie gedacht hatte. Und ein Bewohner war sogar ausgesprochen nett, wie sie sich errötend eingestand.
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Beitrag  capricorn Sa Jan 07, 2012 9:39 pm

Familie Meyers (II)

(Frank Meyers, Corinna Meyers, Robin Meyers)

Nun wohnten Corinna und Frank schon einige Zeit in dem exklusiven Apartment. Exklusiv weniger wegen seiner Größe, sondern eher wegen der teuren Ausstattung der Gemeinschaftsbereiche. Vor allem der Wellnessbereich in der obersten Etage verursachte immense Kosten, die der Hauseigentümer zumindest teilweise auf die Miete schlug. Corinna hätte es lieber weniger feudal, dafür aber bezahlbar gehabt, doch Frank hatte alle ihre Argumente mit einer Handbewegung weggewischt: „Ich bin Geschäftsmann und wenn ich schon kein eigenes Haus vorweisen kann, dann will ich wenigstens ein standesgemäßes Apartment haben.“ Standesgemäß! Corinna schüttelte den Kopf als sie daran zurückdachte. Sie waren doch keine Adeligen oder sowas! Mit einer heftigen Handbewegung, die Zeichen ihres Zorns war, wendete sie die Pfannkuchen, die sie fürs Frühstück zubereitete.

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Sie kannte ihren Ehesimo immer weniger wieder. Natürlich hatte sie bei der Heirat gewusst, dass Frank ein Träumer war, aber trotzdem war er ein lustiger, lebensfroher Sim gewesen. Jetzt wirkte er oft verbissen und hatte nichts anderes mehr im Kopf als seinen geschäftlichen Erfolg oder sein persönliches Ansehen. Nur manchmal kam der alte, unbeschwerte Frank zum Vorschein und dann war alles wie zu Anfang als sie sich in einander verliebt hatte. Ein wehmütiges Lächeln erschien auf Corinnas Gesicht während sie die Pfannkuchen auf zwei Teller verteilte und zum Tisch trug. „Frank!“, rief sie dann in gedämpfter Lautstärke um den schlafenden Robin nicht zu wecken. „Frühstück ist fertig!“ Ein zustimmendes Brummen erklang aus der geöffneten Badezimmertür und im nächsten Augenblick erschien Frank, trat auf Corinna zu und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Guten Morgen.“, grüßte er gutgelaunt und schob sich auf einen Stuhl. Corinna nahm ebenfalls Platz und beide fingen an zu essen. „Ach, ich komme heute etwas später aus dem Geschäft, ich hab noch einen Termin beim Anwalt.“, erklärte der Simo beinahe belläufig. Ruckartig hob die Sima ihren Kopf: „Etwa wegen dem Haus?“, fragte sie entsetzt. Frank verzog das Gesicht. „Ja natürlich wegen dem Haus. Oder glaubst du ich überlasse mein Erbe einfach einer Pflanze?“ Corinna schüttelte unmerklich den Kopf. Sie verstand nicht, warum Frank unbedingt das Haus haben wollte, wo er doch nicht mal um seinen Vater zu trauern schien. Und besonders schön hatte er das Haus auch nie gefunden.

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„Bitte, Frank, nenne Flora nicht immer Pflanze, sie ist deine Schwester und hat einen Namen.“, bat Corinna mit flehendem Blick, der jedoch vollkommen an ihrem Ehesimo abprallte. „Sie ist NICHT meine Schwester!“, widersprach er und legte das Besteck auf seinen Teller. Dann schaute er sie an und fragte genervt: „Müssen wir uns eigentlich immer wieder deswegen streiten? Es gibt schönere Dinge über die wir reden könnten.“ „Und was zum Beispiel?“ „Über dich, meine Schöne.“, schlug er schmeichelnd vor, stand auf und zog sie in seine Arme. „Weißt du, was ich jetzt gerne tun würde?“, flüsterte er leise. Corinna nickte. Sie wusste genau, was er meinte, denn das wollte er immer dann tun, wenn er glaubte sie besänftigen zu müssen. „Jetzt nicht.“, lehnte sie ab und gab ihm einen schnellen Kuss. „Du musst ins Geschäft und Robin wird sich auch gleich melden.“ Sofort ließ Frank sie los und der liebevolle Blick verschwand wie ausgeschaltet. „Du hast recht, das Geschäft, ich will ja nicht zu spät kommen.“ Dann nickte er ihr kurz zu und verließ das Apartment.
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Beitrag  capricorn Sa Jan 07, 2012 9:41 pm

Traurig sah Corinna ihm nach. Warum nur glaubte Frank, dass Sex sie besänftigen oder ihre Meinung ändern würde? Weil du oft genug darauf eingestiegen bist, gestand sie sich seufzend ein. Sex hatte stets eine große Rolle in ihrer Ehe gespielt, doch er bekam immer öfter einen faden Beigeschmack, wie Corinna fand. Schlief Frank überhaupt noch mit ihr, weil er sie begehrte oder ging es immer nur darum, sie bei der Stange zu halten? Corinna wusste es nicht und genau deshalb wich sie ihm immer öfter aus.
Babygeschrei riss die Sima aus ihren Gedanken und mit eiligen Schritten ging sie ins Kinderzimmer. Behutsam hob Corinna den kleinen Jungen aus dem Bettchen, schäkerte etwas mit ihm und wollte ihn dann wickeln als ihr plötzlich speiübel wurde. Schnell legte sie das Baby zurück ins Bettchen und hastete ins Bad, wo sie sich heftig übergeben musste.

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Als sie nichts mehr im Magen hatte, stand sie auf und warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. Sie sah etwas blass aus, aber sie wusste, dass nicht eine Krankheit die Ursache für ihre Übelkeit war. „Du bist schwanger, meine Liebe.“, stellte sie fest und ein tiefer Seufzer entrang sich ihrer Kehle. Sie liebte Kinder, aber in der desolaten finanziellen Situation, in der sie steckten, war ein Kind das letzte, was sie brauchen konnten. Den Tränen nahe, wusch sie sich Gesicht und Hände und spülte sich den Mund aus. Dann atmete sie tief durch und ging zurück ins Kinderzimmer. Der Kleine konnte schließlich nichts für die Probleme, die seine Mutter belasteten.

Riverdale - Seite 3 Meyers44

Trotzdem schien Robin zu spüren, dass etwas nicht stimmte. Mit großen Augen schaute er seine Mutter an und es gelang ihr nur mit Mühe ihm ein weiteres Lächeln zu entlocken. Als er trotz frischer Windel und vollem Bäuchlein wieder weinen wollte, trug Corinna ihn durch die Wohnung. Sie summte leise ein Kinderlied, bis der kleine Junge auf ihrem Arm eingeschlafen war. Mit leisen Schritten ging Corinna ins Kinderzimmer, wo sie das schlafende Kind vorsichtig in sein Bettchen legte. „Schlaf schön, kleiner Robin.“, flüsterte sie und strich ihm zärtlich über das haarlose Köpfchen
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Beitrag  capricorn Sa Jan 07, 2012 9:44 pm

Währenddessen war Frank in seinem Herrenmodengeschäft, das immer besser lief. Trotzdem verdiente der Simo nicht so gut wie erhofft, denn er hatte nach einem anfänglichen Erfolg die Preise senken müssen. Kaum jemand in Riverdale war bereit gewesen auf Dauer so hohe Preise zu zahlen, wie Frank gefordert hatte. Nun lag die Gewinnspanne nur knapp über den Ausgaben, doch der Simo stand bereits in Verhandlungen mit diversen Großhändlern und war sehr zuversichtlich, dass er bald mehr verdienen würde.

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Trotzdem überlegte er jeden Abend, wenn er die Bestelllisten durchging, wie er einen richtigen Reißer für seinen Laden finden konnte. Ideen hatte er einige, doch bisher hatte sich keine als praktikabel erwiesen, etwas das Corinna nicht wirklich überraschte. Schließlich gab es viele Bekleidungsgeschäfte und Frank würde das Buisiness nicht neu erfinden.

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Auch das Casino, wie Frank seinen Laden mit zwei Pokertischen und einer Bar hochtrabend nannte, machte eher Verluste als Gewinne. Kein Wunder, denn meist kam nur ein, manchmal auch zwei Kunden.

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Das war so langweilig für den Simo, dass er irgendwann anfing selbst mitzuspielen. Verlust und Gewinn hielten sich meist die Waage, außerdem spielten die meisten Kunden nur um kleine Beträge, weshalb sich Frank einredete, dass alles ganz harmlos sein. Und so war er immer öfter am Pokertisch zu finden.
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Beitrag  capricorn Mo Jan 09, 2012 1:14 pm

Auch Corinnas Schwangerschaft brachte ihn nicht dazu, seine neue Beschäftigung aufzugeben. Er glaubte seine Ehesima mit Haushalt und Kind gut beschäftigt und erzählte ihr natürlich nichts davon, dass er selbst spielte. Und Corinna war wirklich gut beschäftigt, denn Robin wuchs schnell heran. Er war ein stilles, oft weinerliches Kind, was seinem Vater ein Dorn im Auge war. „Verwöhn den Jungen doch nicht so!“, warf er Corinna in schöner Regelmäßigkeit vor als wenn sie die Schuld daran trug. Doch das war nicht der Grund für Robins Verhalten. Robin war sehr sensibel, er spürte sofort, wenn seine Eltern Streit gehabt hatten.

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Dann schlief er schlecht und wachte oft weinend auf. Er ließ sich zwar immer wieder trösten und beruhigen, doch Corinna musste nachts oft aufstehen, was ihr in der Schwangerschaft mehr als sonst zu schaffen machte. Außerdem überlegte sie ständig, wo sie noch Geld einsparen könnte und so sprach sie eines Tages mit dem Vermieter, ob sie sich einige Gemüsebeete im Garten anlegen dürfe, was er ihr ohne weiteres gestattete. Und so kümmerte sich die Sima neben Kind und Haushalt, auch noch um die Beete in der Hoffnung bald ernten zu können und so weniger für Lebensmittel ausgeben zu müssen.

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Leicht fiel ihr das mit dem Babybauch nicht und eines Tages, als sie sich abmühte, stand plötzlich Clyde hinter ihr. „Ist Gartenarbeit in deinem Zustand nicht etwas zu schwer?“, fragte er und obwohl seine Stimme reserviert klang, hörte sie ehrliche Besorgnis heraus. Schwerfällig richtete sie sich auf und schüttelte den Kopf. „Das geht schon, ich bin schwanger, nicht krank.“, versuchte sie ihn zu beruhigen und wollte sich wieder ihrer Arbeit zuwenden. „Warte.“, hielt Clyde sie am Arm zurück. „Lass mich das machen.“ Und bevor Corinna widersprechen konnte, nahm er ihr die Hacke aus der Hand und bearbeitete damit den Boden. Es dauerte gar nicht lange und er war fertig, viel schneller als die schwangere Corinna das hätte bewältigen können
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Beitrag  capricorn Mo Jan 09, 2012 1:17 pm

„Danke für deine Hilfe.“ Corinna lächelte und strich sich eine vorwitzige Strähne aus dem Gesicht. „Gern geschehen.“, antwortete Clyde ohne das Lächeln zu erwidern und wandte sich zum Gehen. „Wie geht es dir?“ Hastig hatte Corinna die Frage gestellt, denn sie hoffte einen kleinen Plausch mit ihrem Nachbarn, den sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. Clyde blieb zögernd stehen und drehte sich langsam wieder zu Corinna um. „Danke mir geht es gut.“, antwortete er kühl. Es klang irgendwie abweisend, sodass Corinna erschrocken fragte: „Bist du mir wegen irgendetwas böse?“ Clyde schüttelte stumm den Kopf. „Warum sollte ich dir böse sein?“ Die Sima zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht, aber du bist so … anders. – Und ich seh dich kaum noch.“, setzte sie nach kurzem, unbehaglichem Schweigen hinterher. Clyde sah an ihr vorbei. „Ich arbeite sehr viel.“, antwortete er ausweichend. „Bist du wieder befördert worden?“ Ein stummes Nicken war die Antwort und ihr begeistertes: „Herzlichen Glückwunsch“, blieb ihr fast im Halse stecken. „Ich geh dann wieder rein.“, meinte sie verunsichert von Clydes Verhalten. „Ich muss auch gehen.“, erwiderte ihr Nachbar und schon hatte er sich umgedreht, marschierte am Haus entlang und verschwand um die Ecke.

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Corinna schaute ihm stirnrunzelnd nach. Das war nicht der freundliche und hilfsbereite Nachbar, den sie kannte. Was war nur passiert, dass Clyde sich so abweisend verhielt? Er hat nicht ein einziges Mal gelächelt, stellte Corinna fest. Langsam ging sie ins Haus zurück, wo sie bereits von einem aus dem Mittagsschlaf aufgewachten Robin begrüßt wurde. „Mummy!“, rief er so laut es seine Kinderstimme ihm erlaubte und Corinna könnte hören, dass er geweint hatte. „Robin, mein Schatz, ich komme.“, rief sie schon von weitem. Als Corinna das Kinderzimmer betrat, hörte Robin auf zu rufen und streckte seine kleinen Ärmchen aus. „Mummy, Arm!“, forderte er und bereitwillig hob seine Mutter ihn aus dem Bettchen. Nachdem sie ihn umgezogen hatte, setzte sie Robin auf den Boden und er stakste auf seinen kleinen Beinchen zur Steckbox. Diese wenigen Minuten, wo der Junge friedlich spielen würde, nutzte Corinna um sich ein wenig hinzusetzen. Ihre Gedanken waren noch immer bei Clyde, der sich so merkwürdig verhalten hatte.

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Hatte sie ihn doch unwissentlich verärgert? Aber wann? Sie hatten sich doch wochenlang nicht wirklich gesehen, von einem kurzen Gruß im Treppenhaus mal abgesehen. Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, kam Robin angelaufen. „Robin, mein Kleiner.“, sprach Corinna ihren Sohn liebevoll an. „Hast du schön gespielt?“ „Mummy auch pielen.“, forderte Robin, machte zwei letzte Schritte auf Corinna zu und klammerte sich an ihrer Hose fest. Lächelnd hob die Sima ihren Sohn hoch und nahm ihn auf den Schoß. „Oder soll Mummy ein Bilderbuch vorlesen?“, fragte sie. Einen Moment schaut der Junge seine Mutter überlegend an, dann nickte er.
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Beitrag  capricorn Mo Jan 09, 2012 1:19 pm

Eine halbe Stunde später saßen Mutter und Sohn noch immer mit einem Bilderbuch auf dem Boden als die Wohnungstür aufging und Frank nach Hause kam. Er war offensichtlich ziemlich wütende, denn er warf er die Tür mit so viel Schwung hinter sich zu, dass es einen lauten Knall gab. Robin zuckte vor Schreck zusammen und fing augenblicklich an zu weinen. Corinna zog den Jungen in seine Arme und sprach leise auf ihn ein. „Alles ist gut, mein Schatz. Das war nur die Tür.“ Sanft wiegte sie den Jungen um ihn zu beruhigen. „Du sollst den Jungen nicht so verwöhnen!“, schimpfte Frank missbilligend. „Ich verwöhne ihn nicht, ich tröste ihn.“, berichtigte Corinna und zwang sich mit ruhiger Stimme zu sprechen, um Robin nicht noch mehr zu erschrecken, „und das wäre nicht nötig, wenn du nicht so hier herein gepoltert wärst.“ Langsam und umständlich stand Corinna mit Robin auf dem Arm auf. „Was ist denn los, dass du Türen knallen musst?“ „Ach, ich war heute nochmal bei dem Anwalt.“, erzählte Frank aufgebracht. Seine Ehesima schaute ihn groß an. „Was hat er gesagt?“, fragte sie gespannt und besorgt zu gleich. „Stell dir vor, Dad hat erklärt, dass der Erlös aus dem verkauften Land mein Erbteil gewesen ist! Alles ist amtlich geregelt und notariell beglaubigt und ich habe keine Chance an das Haus zu kommen!" Wütend funkelte er Corinna an, die Mühe hatte, sich ihre Erleichterung nicht anmerken zu lassen. „Von dem Geld konntest du dir ja auch den ersten Laden kaufen.“, wagte sie einzuwenden woraufhin Frank nur noch aufgebrachter wurde. „Du findest das natürlich richtig, dass diese … diese …“ Corinna schüttelte missbilligend den Kopf und Frank verstummte, nicht ohne ihr einen genervten Blick zuzuwerfen. Doch Corinna hatte sich bereits Robin zugewandt: „Schau mal, Robin, Daddy ist da.“ „Daddy gehen!“, forderte der kleine Junge und streckte verlangend seine Arme aus.

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Widerwillig nahm Frank seinen Sohn. Er war wütend und wollte seinen Frust loswerden und sich nicht mit seinem Sohn beschäftigen, der so ganz anders war, als wie er es sich erhofft hatte. „Na, Großer.“, sprach er ihn dennoch an. „wollen wir spielen?“ Begeistert nickte Robin und Frank warf ihn in die Luft. Der Kleine jauchzte und Corinna betrachtete lächelnd ihre beiden Männer. Doch ihr Ehesimo, der wenig Sensibilität im Umgang mit seinem Sohn an den Tag legte, warf ihn immer höher, sodass Robin erschreckt losjammerte. „Frank, nicht so hoch. Er bekommt ja Angst!“, mahnte Corinna. „Ach, Quatsch, was ein richtiger Junge ist, der kann das ab.“, lachte Frank und warf Robin wieder in die Luft. Doch Robin fing an zu weinen. „So eine Memme, nicht mal ein bisschen spielen kann er vertragen.“, schimpfte er und setzte ihn auf den Boden. „Das ist nur deine Schuld, Corinna, weil du ihn viel zu sehr verzärtelst.“, fuhr er seine Ehesima an. Sie wollte antworten, doch Frank ließ sie einfach stehen und ging ins Schlafzimmer, wo er sich ein Handtuch und seine Badehose holte. „Ich geh in den Whirlpool.“, verkündete er grimmig und verließ das Apartment. Im Obergeschoss angekommen schlüpfte Frank aus seiner Kleidung und in die Badehose. Langsam stieg er in das warme Wasser und lehnte sich wohlig zurück. Ah, tat das gut. Und wie still es hier war, keine Kunden die etwas von ihm wollten und vor allem kein jammerndes Kleinkind.

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Frank hatte die Augen geschlossen und döste vor sich hin als plötzlich eine weibliche Stimme erklang. „Darf ich Ihnen Gesellschaft leisten?“ Der Simo öffnete die Augen und sah eine Nachbarin am Rand stehen, die einen überaus knappen Bikini trug. Mit deutlichem Wohlgefallen ließ Frank seine Blicke über ihre hübsche Figur wandern. „Genug gesehen?“, spottete die schwarzhaarige Schönheit und ließ sich unaufgefordert neben Frank ins Wasser gleiten. „Kann man sich an einer schönen Sima satt sehen?“, stellte er eine Gegenfrage. Die Sima zuckte gleichmütig mit den Schultern. „Das dürfen Sie nicht mich fragen, sondern eher einen Ihrer Geschlechtsgenossen.“ Das klang uninteressiert, aber die Blicke, die sie Frank zuwarf, straften ihre Worte Lügen. „Frank Meyers.“, stellte sich der Simo vor. „Sie können mich Wanda nennen.“ „Wanda? Das ist kein alltäglicher Name.“ „Ich bin ja auch keine alltägliche Sima.“, kam es selbstbewusst zurück. „Touché.“, grinste Frank und machte ein zerknirschtes Gesicht. „Ich hab Sie noch nie hier gesehen, warum eigentlich nicht?“, wollte er dann wissen. „Das gleiche könnte ich Sie fragen, ich bin nämlich fast täglich hier.“ Wieder traf Frank ein koketter Blick aus den blauen Augen. „Wirklich?!“, rief Frank gespielt fassungslos aus. „Das müssen wir aber unbedingt ändern, dass wir jeder einzeln hier oben sind, nicht wahr?“ „Müssen wir das?“ Das klang wieder spöttisch. „Aber sicher doch.“, bekräftigte Frank, „allein ist es doch nur halb so schön hier.“, meinte er dann augenzwinkernd. „Da könnten Sie allerdings Recht haben.“, stimmte ihm die Sima zu und lächelte ihn das erste Mal an. Wow, das war ein Lächeln! Frank wurde es heiß und kalt zu gleich. Wieder ließ er seinen Blick über die Sima wandern und beschloss die Gunst der Stunde zu nutzen. Er brauchte jetzt einfach eine kleine Ablenkung, die ihn die Enttäuschung über das verlorene Haus und seinen wenig jungenhaften Sohn vergessen ließ.
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Beitrag  capricorn Di Jan 10, 2012 1:09 pm

Langsam rückte Frank etwas näher zu seiner Nachbarin, doch bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, hörte er wie jemand nach ihm rief. „Frank? Sind Sie hier oben?“ Ärgerlich über die Störung, drehte der Simo den Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam. und starrte verblüfft auf Clyde, der eilig angelaufen kam. Was wollte der denn von ihm? Schon lag Frank ein bissiger Kommentar auf der Zunge, doch sein Nachbar ließ ihn gar nicht zu Wort kommen. „Corinna braucht Sie. Die Wehen haben eingesetzt.“, erzählte er und wollte sich wieder zum Gehen wenden. „Hey, Moment mal, wieso wissen Sie davon?“ Ein eisiger Blick traf Frank. „Weil Ihre Ehesima schlecht durchs ganze Haus nach Ihnen rufen kann und sie mich deshalb telefonisch gebeten hat, Ihnen Bescheid zu geben.“, erklärte er. Seine Stimme klang ruhig und doch war deutlich herauszuhören, dass er kein Verständnis dafür hatte, dass Frank die hochschwangere Corinna überhaupt allein gelassen hatte.

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Mit hochrotem Kopf stieg Frank aus dem Whirlpool. Er war wütend, dass Corinna ausgerechnet Clyde geschickt hatte. „Danke.“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Ich geh sofort zu ihr.“ Mit einem Handgriff angelte er sein Handtuch und warf es über seine Schulter. Dann raffte er seine andere Kleidung zusammen und verschwand hocherhobenen Hauptes im Fahrstuhl. Nur Augenblicke später betrat er das Apartment, wo Corinna mit schmerzverzerrtem Gesicht langsam hin und her ging. „Die Hebamme ist schon auf dem Weg.“, keuchte sie. „Bitte kümmere dich um Robin, er hat noch nicht gegessen.“ Frank nickte, schnappte sich seinen Sohn und ging mit ihm ins Schlafzimmer, wo sich der Simo zunächst abtrocknete und wieder anzog während der Junge munter über das Bett krabbelte. Nur mit halbem Ohr bekam sein Vater mit, wie es an der Tür klingelte und die Hebamme eintraf. „Komm, mein Sohn, wir sind hier überflüssig.“, sprach er Robin an, als Corinna mit der Hebamme ins Schlafzimmer kam. Robin schaute mit großen Augen von einem zum anderen. Er spürte, dass irgendetwas besonderes passierte, auch wenn er nicht verstand was es war. Während sich Frank um Robin kümmerte, ihn fütterte und dann zum Schlafen legte, brachte Corinna einen gesunden Jungen zur Welt. Er hatte die gleichen braunen Augen wie sein älterer Bruder, aber statt schwarzer Haare, hatte er die braunen Haare seiner Mutter geerbt.

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Corinna machte sich zwar Sorgen, wie es finanziell weitergehen würde, trotzdem war sie überglücklich als sie dieses kleine Wesen zum ersten Mal im Arm hielt. Gab es etwas Schöneres als Mutter zu sein? Auch der frischgebackene Vater freute sich über seinen zweiten Sohn, vor allem darüber, dass es wieder ein Sohn geworden war: „Und du wirst sicher nicht so ein verweichlichter Bursche wie dein Bruder.“, versprach er grimmig mit einem vorwurfsvollen Blick zu Corinna. Die schloss nur kurz die Augen und sparte sich jeden Kommentar, denn am Ende war sie es, die die Kinder aufziehen würde, da Frank die meiste Zeit des Tages in seinen Läden beschäftigt war. Und sie würde auch diesen Sohn so liebevoll erziehen, wie sie es schon bei Robin tat.
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Beitrag  capricorn Di Jan 10, 2012 1:12 pm

Die nächsten Wochen waren mehr als stressig, was nicht zuletzt daran lag, dass sich die beiden Jungen ein Zimmer teilen musste. Das führte dazu, dass Robin jedes Mal wach wurde, wenn sein Bruder schrie. Das wiederum trug nicht gerade dazu bei, dass er sein Geschwisterchen besonders mochte. „Baby weg.“, sagte er immer dann, wenn Mutter oder Vater mit Aaron beschäftigt waren und sich nicht sofort ihrem älteren Sohn zuwenden konnten.

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Corinna machte das Sorgen und so bemühte sie sich immer wieder Zeiten zu haben, wo sie sich nur Robin widmen konnte, sodass allmählich seine Eifersucht weniger wurde und er sogar Interesse an dem Baby zeigte. „Baby ei machen.“, wünschte er, wenn Corinna Aaron wickelte oder fütterte oder er half beim Wickeln, indem er notwendige Utensilien anreichte. Glücklicherweise fand Aaron bald zu einem Schlafrhythmus, der dem Robins ähnelte, sodass die Jungen abends fast zeitgleich ins Bett gingen. Das Baby schlief zwar noch nicht durch, dafür aber hatte Corinna dann etwas Zeit, die sie gerne nutzte um zu lesen oder in Ruhe zu duschen. Frank kam meist erst spät, da er abends im Casino arbeitete. Wenn er dann eintraf, war er oft müde und ziemlich einsilbig, doch eines Abends kam er früher zurück. „Da bin ich, Corinna.“, rief er freudestrahlend und offensichtlich bester Laune. „Psst.“, machte die Sima mahnend, „die Jungs schlafen schon.“ „Das ist gut.“, antwortete Frank und senkte seine Stimme zu einem Flüstern. Dann schloss er langsam und vorsichtig die Eingangstür und schlich auf Zehenspitzen zu Corinna. Er ließ sich neben sie aufs Sofa fallen und legte seinen Arm um ihre Schulter. „Dann hab ich dich ja heute für mich ganz allein.“, freute er sich. „Wir haben nämlich etwas zu feiern!“ Erstaunt sah Corinna ihn an. „Wir haben was zu feiern? Was denn?“ „Das erzähle ich dir gleich.“, versprach Frank mit geheimnisvoller Stimme, „aber jetzt will ich erst mal meine Liebste gebührend begrüßen.“ Und bevor die Sima weiter fragen konnte, küsste er sie stürmisch.

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„So eine Begrüßung lass ich mir gefallen.“, lächelte Corinna als sie wieder zu Atem gekommen war. „Aber jetzt sag schon, was es zu feiern gibt?“, forderte sie und fuhr liebkosend mit den Händen durch seine Haare. „Später, mein Schatz.“, versprach er, stand auf und zog Corinna mit hoch. Im nächsten Augenblick hatte er sie auf seine Arme gehoben und trug sie ins Schlafzimmer.
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Beitrag  capricorn Di Jan 10, 2012 1:14 pm

Als Frank sich einige Zeit später müde an sie kuschelte, dachte sie wieder daran, was ihr Ehesimo gesagt hatte. „Frank, du wolltest mir doch noch was erzählen.“, erinnerte sie ihn. „Was?“, kam es schläfrig zurück. „Du sagtest, wir hätten etwas zu feiern, aber was denn?“ „Ach so.“, murmelte der Simo mit geschlossenen Augen. „Ich hab heute den Kaufvertrag für ein weiteres Ladenlokal unterschrieben.“ Corinna erstarrte. „Was hast du?“, fragte sie ungläubig. „Einen Laden gekauft.“, wiederholte Frank und knurrte unwillig als sich die Sima ruckartig aufrichtete. „Bist du denn wahnsinnig?“, rief Corinna entsetzt. „Wir kommen doch jetzt schon nur mit Mühe über die Runden und du kaufst noch einen Laden?“

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„Ach komm, sei friedlich und leg dich wieder hin.“, überging Frank ihre Bemerkung und versuchte sie in seine Arme zu ziehen. Doch Corinna wehrte ihn mit einer heftigen Bewegung ab. „Corinna.“, seufzte er und setzte sich ebenfalls auf, „das hab ich dir doch schon hundertmal erklärt, dass ich immer weiter investieren muss, wenn ich wirklich erfolgreich sein will.“ „Ja.“, nickte sie, „ und ich hab dir schon oft gesagt, dass man nur das Geld ausgeben kann, dass man auch hat. Apropos Geld, wovon hast du denn den Laden gekauft?“ Ängstlich starrte sie ihn an. Hatte er womöglich seine Schwester überredet ihm das Haus doch zu verkaufen? „Das ist meine Sache.“ Franks Miene verschloss sich. Wütend sprang Corinna aus dem Bett. „Ist es nicht!“, widersprach sie, „schließlich sind wir verheiratet.“ „Ja und? Ich bin es, der das Geld nach Hause bringt, dann ist es auch meine Sache, was damit geschieht.“, behauptete er. „Du bringst das Geld nach Hause?“ Die Sima lachte bitter auf. „das bisschen, was du mitbringst, reicht gerade soweit, dass wir nicht verhungern!“ Traurig schüttelte sie den Kopf. „Ich versteh dich nicht, Frank. Wie kannst du so verantwortungslos sein?“ „Ich? Verantwortungslos?“ Der Simo tippte sich an die Stirn. „Du spinnst ja.“ Dann legte er sich hin und drehte sich von Corinna weg. „Das du jeden schönen Moment verderben musst.“, maulte er beleidigt. „Ich hab keinen Laden gekauft von Geld, das wir nicht haben.“, entgegnete sie mit zittriger Stimme, doch Frank reagierte nicht und kurz darauf waren leise Schnarch-Laute zu hören. Seufzend legte sie sich ebenfalls hin, konnte aber lange nicht einschlafen, zu schwer lasteten die Geldsorgen auf ihr, die durch den neueren Ladenkauf sicherlich nicht weniger wurden.

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Entsprechend müde war Corinna am nächsten Morgen. Trotzdem stand sie wie gewohnt auf und machte Frühstück. Sie hoffte ihren Ehesimo überreden zu können, von dem Kaufvertrag zurückzutreten. „Nein, das geht nicht!“, widersprach Frank und funkelte sie wütend an. „Und warum nicht?“ „Weil ich ein Ehrensimo bin und mein Wort halte.“ Seufzend stellte Corinna ihren Teller ab und setzte sich ihm gegenüber. Wenn er so argumentierte, hatte sie wenig Hoffnung, dass er auf den Laden verzichtete. „Und was willst du dort verkaufen? Auch Kleidung?“ „Ich mache einen kleinen Kosmetiksalon auf.“, verkündete er stolz. Corinna starrte ihn fassungslos an. Meinte er das etwas ernst? „Natürlich keinen normalen Salon.“, erklärte er. Natürlich, normal gab es bei Frank ja nicht! „Es wird ein besonderer Laden sein, mit individueller Betreuung und in einer gemütlichen Atmosphäre.“, fing er an zu schwärmen. „Und wer soll das machen?“, unterbrach Corinna ihn, „du hast ja keine Ausbildung zum Kosmetiker.“ „Das brauch ich auch nicht.“, tönte er grinsend. „dafür stelle ich jemanden ein!“ Corinna nickte verstehend, aber sie befürchtete, dass sich Frank das mal wieder alles etwas zu leicht vorstellte.
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