Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Riverdale

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Riverdale - Seite 7 Empty Re: Riverdale

Beitrag  capricorn Mi Mai 30, 2012 7:21 am

Stattdessen lief sie den Bürgersteig auf und ab und hielt nach Pablo Ausschau. Doch er kam und kam nicht. Irgendwann ging sie zum Haus zurück, holte die Blumenschere und fing an die Büsche zu beschneiden. Als sie einige Zeit später damit fertig war, war noch immer nichts von Pablo zu sehen. Seufzend setzte sich Flora auf die Bank auf der Veranda vorm Haus und hing ihren Gedanken nach. Dabei schaute sie immer wieder zum Gartentor, ob Pablo nicht doch endlich kam. Als der Simo schließlich auf das Haus zukam, hielt Flora unbewusst den Atem an. Sie hatte fast vergessen wie gut er in dem hellen Anzug aussah. Viel besser als in der Briefträgerkleidung.

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„Guten Tag, Flora.“, grüßte der Simo, nachdem er die wenigen Stufen zur Veranda hochgestiegen war. Ein zurückhaltendes, fast kühles Lächeln lag auf seinem Gesicht. „Dagmar sagte, du wolltest mich sprechen?“ Heftig nickend stand Flora auf. „Ich habe Neuigkeiten!“, stieß sie atemlos hervor und stürzte auf Pablo zu. Im nächsten Moment blieb sie wie angewurzelt stehen, weil der Simo vor ihr zurückwich. Sie vergaß, was sie hatte sagen wollen und sah ihn nur traurig an. Pablo wirkte so unbeteiligt, doch der Eindruck täuschte. Flora Auge in Auge gegenüberzustehen und zu wissen, dass sie niemals zusammenfinden konnten, war fast mehr als er ertragen konnte. Weshalb er zunächst auch gar nicht hatte kommen wollen. Doch sein Ex-Kollegin hatte ihn regelrecht angefleht: „Bitte, Pablo, du musst gehen! Unbedingt! Du weißt nicht, wie aufgebracht sie war, als ich statt deiner die Post gebracht hab!“ Seufzend hatte der Simo nachgegeben, doch um die Situation meistern zu können, flüchtete er sich nun in ein sehr reserviertes Verhalten.

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„Du willst du mit mir sprechen?“, wiederholte Pablo seine Frage als Flora keine Anstalten machte, etwas zu sagen. Die Pflanzensima schluckte mühsam an den aufsteigenden Tränen. War es bereits zu spät? Nein, sie wollte die Hoffnung nicht vorschnell aufgeben und begann von ihrer Begegnung mit der Zigeunerin zu berichten. Vor lauter Aufregung erzählte Flora etwas zusammenhanglos und Pablo verstand zunächst nicht, warum sie überhaupt davon sprach. Erst als die Sima endlich auf das Thema Pflanzensims und Mischehen zu sprechen kam, riss der Simo Mund und Augen auf. Er brachte keinen Ton heraus, auch nicht, als Flora längst ihren Bericht beendet hatte. Stumm stand er da, starrte Flora aus großen Augen an und rührte sich nicht.

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„Hast du verstanden, was ich gesagt habe?“, erkundigte sich die Pflanzensima besorgt. Langsam nickte Pablo und als ob ihn diese leichte Bewegung aus seiner Erstarrung erlöste, riss er Flora in seine Arme und umarmte sie, so fest er konnte. “Nie, nie wieder lass ich dich los.”, schwor er wieder und wieder, sodass Flora die Tränen kamen. Ihr Herz schien vor Freude zerspringen zu wollen und sie schmiegte sich ganz nah an den Simo an bis er sanft ihr Kinn anhob damit sie ihn ansehen musste. Sein Blick war ebenfalls von Tränen getrübt, doch Flora wusste, dass es diesmal Tränen des Glücks waren und als er sie küsste, wusste sie, dass sie und Pablo von nun an für immer zusammengehörten.
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Beitrag  capricorn Do Mai 31, 2012 7:44 pm

Lange noch saßen Pablo und Flora auf der Veranda auf der Bank. Sie sprachen nicht viel, saßen nur still da und betrachten den anderen verliebt bis die Pflanzensima dann irgendwann wieder an Corinna und ihren Freund denken musste. Traurig erzählte sie Pablo von Clydes Verhaftung und auch von ihrem Telefonat mit Corinna. „Mh.“, machte Pablo als Flora geendet hatte. Er wirkte sehr nachdenklich und wollte schließlich wissen: „Hat Clyde denn kein Alibi?“ „Alibi?“, fragte Flora verwirrt nach, gab sich aber im nächsten Augenblick selbst die Antwort. „Du meinst, wo Clyde zur Zeit des Feuers war und wer das bezeugen kann?“ „Ja, genau.“ „Corinna sagte, er wäre zuhause gewesen.“ Pablo wiegte skeptisch seinen Kopf hin und her und erkundigte sich dann, ob Corinna schon bei einem Anwalt gewesen war. Flora zuckte hilflos mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Gesagt hat sie nichts.“ „Ich hoffe doch, denn so wie ich das sehe, braucht dieser Clyde dringend einen Rechtsbeistand.“ Flora nickte, war aber auch erschrocken. „Aber Clyde ist doch unschuldig!“, wagte sie einzuwenden. „Eben deshalb.“, erwiderte Pablo und als seine Liebste ihn verständnislos anschaute, fuhr er erklärend fort: „Corinnas Freund hat zwar ein Alibi, aber Alibis von Familienangehörigen oder Partnern sind nur bedingt glaubwürdig. Dann die Aussagen der Nachbarn, die Clyde aggressiv erscheinen lassen und außerdem scheint mir die Polizei in ihrem Ermittlungen nicht wirklich alle Aspekte im Auge zu haben.“ Dem konnte Flora nur zustimmen, da Corinna den Eindruck ja auch schon hatte. „Und ein Anwalt…“, führte Pablo seine Ausführungen zu Ende, „… kann viel eher die verschiedenen Indizien widerlegen oder zumindest in Zweifel ziehen als das ein bereits inhaftierter Verdächtige kann, der ja im Übrigen auch nicht über eine entsprechende Ausbildung verfügt.“ „Das klingt vernünftig.“, musste Flora zugeben und schaute Pablo bewundernd an. „Wieso kennst du dich damit aus?“

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„Ach, weißt du“, antwortete er mit einem verschmitzten Lächeln, „ich habe zwar als Postzusteller gearbeitet, aber das ist nicht das, was ich eigentlich tun will.“ „Nicht?“ Pablo schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Ach, dann hast du gar nicht gekündigt, weil du gedacht hast, du und ich, wir könnten nicht…“ Flora beendete den Satz nicht, sondern sah Pablo nur fragend an. „Jein.“ „Jein?“ Die Pflanzensima runzelte die Stirn. „Was heißt das?“ „Ja und Nein.“, präzisierte Pablo. „Ja, weil ich einfach nicht mehr jeden Tag zu deinem Haus gehen mochte, wenn es doch keine gemeinsame Zukunft für uns geben konnte. Und nein, weil ich bereits seit geraumer Zeit mehrere Bewerbungen bei verschiedenen Anwaltskanzleien offen hatte und nun endlich eine Zusage bekommen habe.“ Flora nickte verstehend, dann tippte sie ihm mit einem Finger auf die Brust. „Wenn du eigentlich Anwalt bist, dann kannst du ja Clyde helfen.“, verkündete sie zufrieden. „Nein, kann ich nicht.“, widersprach Pablo. „Oh.“, war die Sima enttäuscht, „und warum nicht?“ „Glaub mir, ich würde gerne helfen.“, versicherte der Simo. „Aber ich hab viel zu wenig Erfahrung in dem Beruf. Mein Wissen ist bisher eher theoretischer Natur und so würde ich Clyde vermutlich eher schaden als nützen. Aber ich könnte deiner Schwägerin, wenn sie denn überhaupt daran interessiert ist, einige wirklich gute Kanzleien nennen. Auch welche, die auf Strafrecht spezialisiert sind.“ Das hörte sich gut und Flora sprang begeistert auf. „Komm!“, rief sie und zog Pablo von der Bank hoch. „Wir rufen sie sofort an.“ Bereitwillig folgte Pablo seiner Liebsten ins Haus und sprach sogar selbst mit Corinna, die mehr als dankbar über die Unterstützung des Simos war. Einzig die Kostenfrage machte ihr Sorgen. „Ich hab leider kein eigenes Geld!“ Flora, die dicht neben Pablo stand und mithörte, riss dem Simo mit einem energischen Griff den Hörer aus der Hand. „Mach dir darum keine Sorgen.“, rief sie, „ich kann die Welpen bald verkaufen und davon kannst du dann den Anwalt bezahlen.“ „Das kann ich nicht annehmen, Flora.“, wehrte Corinna gerührt ab. „Doch du kannst.“, widersprach die Pflanzensima, „und du musst sogar. Oder willst du, dass Clyde für immer im Gefängnis bleiben muss?“ Das wollte sie natürlich nicht und zögernd willigte sie in Floras Angebot ein.

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Nachdem sich Flora von Corinna verabschiedete hatte, wandte sie sich Pablo zu, der sie schmunzelnd betrachtete. „Ich wusste gar nicht, dass du so energisch sein kannst.“ Die Pflanzensima warf ihm einen unsicheren Blick zu, weil sie nicht recht wusste, ob Pablo das nun gut oder schlecht fand. „Es ist okay, Flora.“, erklärte er, legte seine Arm um ihre Taille und drückte sie sanft an sich, „Ich bin nur etwas überrascht, weil das eine Seite an dir ist, die ich noch nicht kannte.“ Er lächelte jetzt und schaute sie voller Liebe an. „Und ich finde es sehr aufregend, neues an der Sima zu entdecken, die ich liebe.“ „Wirklich?“ Pablo nickte, gab ihr einen Kuss und fragte bittend. „Wollen wir uns wieder auf die Bank setzen? Es ist so schön draußen.“ Flora zögerte einen Augenblick. Eigentlich hatte sie schon viel zu lange im Dunklen gesessen, aber sie mochte ihm seinen Wunsch nicht abschlagen und so nickte sie. Als sie aber auffallend still blieb, merkte auch Pablo, dass irgendetwas nicht stimmte. „Was ist, Flo?“ Flo! So hatte Pablo sie noch nie genannt, aber ihr gefiel der Kosename und sie lächelte. Sie wollte antworten, doch sie war so furchtbar schlapp. „Licht, ich … brauche … Licht.“, schaffte sie schließlich zu flüstern und im selben Moment spürte sie, wie Pablo sie auf seine Arme hob. Der Simo trug sie ins Haus und bettete sie direkt unter die Pflanzenlampe auf das Sofa. Sie hatte die Augen geschlossen und besorgt betrachtete er ihr blasses Gesicht. Als sie sich zusehends erholte, atmete Pablo erleichtert auf. „Flo, warum hast du denn nichts gesagt?“, war der Simo noch immer erschrocken. Sie lächelte zaghaft. „Du wolltest so gern wieder raus, da mochte ich dich nicht enttäuschen.“, gab sie beschämt zu. Der Simo nickte verstehend, dann nahm er ihre Hand. „Bitte verzeih, ich hätte daran denken müssen.“, bat er zerknirscht, doch sie legte ihm schnell die Hand auf den Mund. „Es war mein Fehler, ich hätte es dir sagen müssen.“ Pablo musste wider Willen grinsen. Vorsichtig nahm er ihre Hand von seinem Mund und fragte: „Wollen wir uns jetzt darüber streiten, wessen Fehler es war?“ Flora schüttelte lächelnd den Kopf, dann wurde sie ernst. „Ob wir es lernen werden mit der Andersartigkeit des anderen zu leben?“ Pablo erwiderte ihren Blick ebenso ernst, dann nickte er. „Ja, das werden wir, weil wir uns lieben.“
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Beitrag  capricorn So Jun 03, 2012 8:55 pm

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(Clyde Newman, Corinna Meyers, Robin Meyers, Aaron Meyers, Jessica Meyers)

Zum wiederholten Male blieb Clyde stehen und atmete tief die frische Luft ein. Er war frei! Endlich frei! Noch immer konnte er es nicht fassen, genauso wenig wie am Morgen als ein Wärter seine Zelle aufgeschlossen und ihm mitgeteilt hatte, dass er gehen könne. Wortlos hatte er den Beamten angestarrt und war erst nach einer weiteren, ungeduldigen Aufforderung durch die Zellentür auf den Gang getreten. Wie in Trance war er dann dem uniformierten Simo gefolgt, hatte seine persönlichen Sachen entgegen genommen, deren Empfang quittiert und schließlich das Gefängnis verlassen. Der dumpfe Knall mit dem das Tor hinter ihm zugefallen war, hatte ihn zusammenzucken lassen und schnell war er einige Schritte zu Seite gegangen. Dann hatte er sich suchend umgesehen. Würde Corinna ihn abholen? Oder der Anwalt? Doch keiner von beiden war zu sehen gewesen und zögernd hatte er sich zu Fuß auf den Weg gemacht. Natürlich hätte er sich ein Taxi rufen oder den Bus nehmen können, doch er war so froh der engen Zelle entkommen zu sein, dass er darauf verzichtete. Sein Weg führte ihn auch durch den Stadtpark und als er an einer leeren Bank vorbeikam, setzte er sich. Er freute sich sehr auf Corinna und auf sein Zuhause, aber er brauchte einfach einen Moment um zu realisieren, dass der Alptraum endlich vorbei war.

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Er hatte das Gefühl Wochen eingesperrt gewesen zu sein, dabei waren es nur Tage gewesen. Aber was für Tage! Er war kaum zur Ruhe gekommen. Verhöre, Verhöre und noch mehr Verhöre. Sie waren meist zu zweit gewesen und während der eine seine Fragen wie Pfeile abschoss und ihm vorwarf, Franks Mörder zu sein, hatte der Andere Verständnis geheuchelt, um ihn zu einem Geständnis zu bewegen. Irgendwann war Clyde es leid gewesen, die immer gleichen Fragen wieder und wieder zu beantworten und nur die Hoffnung, dass sie ihm doch irgendwann glauben würden, hatte ihm geholfen, die Antworten wie ein Automat zu wiederholen bis sie ihn entnervt in die Zelle zurückgebracht hatten. Dort hatte er auf dem unbequemen Bett gelegen und voller Sorge an Corinna und die Kinder gedacht. Dann plötzlich und unerwartet der Besuch eines Anwalts. „Anwalt? Ich hab niemanden engagiert.“, hatte er verwundert erklärt. „Und das war ein Riesenfehler.“, hatte der Anwalt ihm vorgehalten, seine Aktentasche auf den Tisch im Besuchsraum geworfen und ihm erklärt, dass Corinna ihn beauftragt hätte. Anschließend hatte er Clyde eine Standpauke gehalten, weil dieser bereits bei der Verhaftung auf rechtlichen Beistand verzichtet hatte. Auf Clydes hilflose Erklärung, dass er das nicht für nötig gehalten habe, weil er doch unschuldig sei, hatte der Anwalt nur trocken geantwortet: „So unnötig, dass Sie jetzt eine Mordanklage am Hals haben.“ Anschließend hatte er seinen Mandanten zwei Stunden lang befragt und sich viele, sehr viele Notizen gemacht. „Okay, Mr. Newman. Das war das.“, hatte er das Gespräch beendet und sich von seinem Platz erhoben. „Dass Sie ganz schön in der Klemme sitzen, brauch ich wohl nicht zu betonen, dass dürften Sie selbst gemerkt haben.“ Clyde hatte nur seufzend nicken können. „Meine Mitarbeiter und ich werden Ihre Angaben prüfen, nochmals die Zeugen befragen und gegebenenfalls weitere Sachverständige hinzuziehen. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn wir Sie hier nicht bald rauskriegen.“ Clyde, der fast die Hoffnung aufgegeben hatte, das Gefängnis jemals wieder verlassen zu können, hatte den Anwalt nur groß angestarrt. „Glauben Sie das wirklich?“, hatte er schließlich gewagt zu fragen, doch die Antwort darauf war ihm der Anwalt schuldig geblieben, hatte sich dann aber mit einem aufmunternden Schulterklopfen von Clyde verabschiedet.[b]


Zuletzt von capricorn am So Jun 03, 2012 8:59 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  capricorn So Jun 03, 2012 8:57 pm

Clyde streckte seine langen Beine aus, schloss einen Moment die Augen und lauschte den Geräuschen, die zu hören waren. Vogelgezwitscher, Straßenlärm und Hundegebell klangen, im Gegensatz zur immer gleichen Geräuschkulisse von klimpernden Schlüsseln und zuknallenden Zellentüren, wie Musik in seinen Ohren und er wäre fast eingenickt als eine lärmende Schulklasse auf einem Biologieexkurs den Park stürmte. Er schlug die Augen auf, erhob sich und machte sich nun endgültig auf den Heimweg. Je näher er seinem Zuhause kam, umso schneller wurden seine Schritte bis er endlich vor dem kleinen Reihenhaus stand. Er suchte in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel und blieb wie gebannt stehen als er Corinna durchs Fenster sehen konnte.

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Clydes Herz klopfte schneller. Er konnte es jetzt kaum noch erwarten ins Haus zu kommen und aufgeregt hantierte er mit dem Schlüssel am Schloss herum. Vor lauter Nervosität gelang es ihm nicht aufzuschließen und so hob er überrascht den Kopf als die Tür plötzlich aufging. Corinna stand da und schaute ziemlich ärgerlich aus. „Was wol…?“, begann sie zu fragen, aber bei Clydes Anblick blieben ihr die Worte im Hals stecken. Stumm starrten sich die beiden an, dann plötzlich ein Aufschrei: „Clyde!“ Im nächsten Augenblick hing Corinna an seinem Hals, lachte und weinte zugleich. „Du bist da, du bist endlich wieder da!“ Auch Clyde war den Tränen nah. „Corinna.“, flüsterte er mit belegter Stimme, hob sie hoch und trug sie ins Haus, wo er sie behutsam absetzte. Er streichelte sanft ihr Gesicht, konnte sich nicht satt sehen an der Sima, die er liebte und die er so lange nicht gesehen hatte.

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Auch Corinna schaute Clyde an. Sie freute sich sehr, dass er wieder frei war, aber sie sah auch die kleinen Fältchen, die sich in sein Gesicht gegraben hatten und die dunklen Ringe, die unter seinen Augen lagen. „Komm, setz dich.“, forderte sie und zog ihn zum Sofa. „Soll ich dir was zu essen machen?“ Clyde schüttelte stumm den Kopf und ließ sich erschöpft nach hinten sinken. Er war nicht hungrig, er war nur schrecklich müde. Corinna zog ihm die Schuhe aus, hob seine Beine hoch und zwang Clyde mit sanfter Gewalt sich hinzulegen. „Ruh dich aus, Liebling.“ Der Simo wollte widersprechen, doch jetzt, wo er endlich zuhause war, hatte er nicht mehr die Kraft dazu und er schlief ein, kaum dass er richtig lag.
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Beitrag  capricorn So Jun 03, 2012 8:58 pm

Er erwachte von einem Geräusch, dass er schließlich als das fröhliche Gequietsche von Jessica identifizierte. Das kleine Mädchen saß vor einem Spielzeug und juchzte jedes Mal vor Vergnügen, wenn es ihr gelang dem rosa Hasen ein paar Töne zu entlocken. Langsam setzte sich der Simo auf und rieb sich durch das Gesicht. „Entschuldige, Clyde, aber sie war nicht länger ruhig zu halten.“ Corinna war neben das Sofa getreten und legte ihm ihre Hand auf die Schulter während sie gleichzeitig ihre kleine Tochter beobachtete. Clyde nickte verstehend, erhob sich und schaute erst Corinna an bevor er seinen Blick durchs Zimmer wandern ließ. „Alles okay?“, fragte sie besorgt. Der Simo verzog seinen Mund zu einem verlegenen Lächeln. „Ich musste mich nur grad vergewissern, dass ich nicht träume und wirklich wieder hier bin.“ Corinna sah ihn mitleidig an. „Ja, es ist wahr, du bist wieder hier.“ Dann umarmte und küsste sie ihn. „Fühlst du das?“ Der Simo nickte, seufzte und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. Es roch nach Orangen und tief sog er den Geruch ein. „Ich hatte fast vergessen, wie gut du riechst.“, flüsterte er leise.

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Dann ließ er sich wieder aufs Sofa fallen. „Weißt du, was ich nicht verstehe?“ Corinna, die sich neben ihn gesetzt hatte, schüttelte den Kopf und sah ihn fragend an. „Warum haben die mich auf einmal freigelassen. Ich meine, seit Tagen sind sie überzeugt davon, dass ich Frank getötet habe und nun? Einfach so?“ Die Sima legte sanft ihre Hand auf seinen Arm. „Nicht einfach so, Clyde.“, widersprach sie. „Ich hab mit dem Anwalt telefoniert als du geschlafen hast.“ „Und?“ „Also zunächst einmal entschuldigt er sich, dass er nicht am Gefängnis war, aber er hat nicht damit gerechnet, dass der zuständige Richter so schnell auf die neue Beweislage reagieren würde.“ Clyde nickte verstehend und fragte dann gespannt: „Was für Beweise?“ Corinna sah ihn mit ernstem Blick an. „Es steht jetzt zweifelsfrei fest, dass Frank an der Kopfverletzung gestorben ist, diese ist ihm aber nicht, wie bisher angenommen, durch jemand anderen zugefügt wurde, sondern …“ „Aber er kann sich doch nicht selbst auf den Kopf geschlagen haben!“, fuhr Clyde aufgebracht dazwischen. Corinna sah ihn nur stumm an bis er entschuldigend die Hände hob: „Okay, ich bin schon still. Erzähl bitte weiter.“

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„Frank wurde nicht niedergeschlagen, sondern ist gestürzt. Des Weiteren haben die Nachforschungen des Anwalts ergeben, dass Frank nur zwei Tage vor dem Brand eine sehr hohe Versicherung für den Laden abgeschlossen hatte. Und du kannst dir sicher denken warum.“ „Die Versicherungssumme! Er wollte die Versicherungssumme kassieren!“ „Genau und …“ „… und…“ unterbrach Clyde Corinna, „… und deshalb hat er selbst den Brand gelegt. Deshalb auch der Brandbeschleuniger.“, begriff der Simo, „aber warum ist er gestürzt?“ „Weil er mal wieder betrunken war.“, seufzte Corinna, „Er hatte einen Blutalkohol von über 2 Promille. Die Polizei hat rekonstruiert, dass er den brennenden Laden verlassen wollte, auf dem ausgegossenen Benzin ausgerutscht und bei dem Sturz mit dem Hinterkopf auf den Tresen geschlagen ist.“ „Mh.“, machte Clyde nachdenklich, „und warum hat die Polizei das erst jetzt herausgefunden?“ „Weil sie nicht wirklich danach gesucht hat. Wegen der Kopfverletzung kam für sie nur Fremdverschulden in Betracht und in dir hatten sie gleich noch den passenden Verdächtigen dazu. Dann haben natürlich die Folgen des Brandes und das Löschwasser die Untersuchungen erschwert. Erst ein Forensik-Experte, der von deinem Anwalt beauftragt wurde, konnte winzige Blutspuren am Tresen nachweisen. Und selbst das war nur möglich, weil der Brand damals so schnell bemerkt worden war. Andernfalls…“ Corinna beendete den Satz nicht. Das war auch nicht nötig, da Clyde sich gut vorstellen konnte, in welchem Zustand der Laden und Franks Leiche gewesen wäre, wäre der Laden komplett abgebrannt. Der Simo fuhr sich durch seine blonden Haare. Er verstand nicht wirklich, wie jemand auf die Idee kommen konnte, seinen eigenen Laden in Brand zu stecken, andererseits passte es zu Frank, dass er auf diese Weise versucht hatte seine finanziellen Probleme in den Griff zu kriegen. „Hätte er mal lieber die Läden verkauft, dann würde er noch leben.“, murmelte er leise vor sich hin als er aufstand. „Ich würde gern duschen.“, erklärte er und wandte sich Richtung Bad als Corinna nickte.
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Beitrag  capricorn Fr Jun 08, 2012 8:35 pm

Während der Simo duschte, ging Corinna in die Küche und wärmte Essen auf, das vom Vortag übrig geblieben war. Sie hatte gerade die Teller auf den Tisch gestellt als Clyde aus dem Bad kam. „Komm, setz dich, ich hab Essen gemacht.“, bat sie mit liebevollem Tonfall. Der Simo nickte, setzte sich seiner Liebsten gegenüber und aß einen Löffel voll, dann rührte er gedankenversunken in seinem Eintopf herum. „Schmeckt es dir nicht?“, wollte Corinna besorgt wissen und obwohl sie eher leise gesprochen hatte, schrak Clyde hoch. „Doch, doch.“, beeilte er sich zu versichern und wie um es ihr zu beweisen, aß er schnell einen weiteren Löffel voll. Er lächelte zaghaft und war im nächsten Moment mit seinen Gedanken wieder ganz woanders. Die Sima legte ihren Löffel weg und griff über den Tisch hinweg nach Clydes Hand. „Denk nicht mehr an dran, es ist vorbei.“, erinnerte sie ihn liebevoll, weil sie dachte er würde an die Tage in Haft denken. Der Simo deutete ein Nicken an während er seine Finger mit denen von Corinna verschränkte. „Was wissen die Jungs eigentlich?“, fragte er wie beiläufig, aber Corinna hörte deutlich die Sorge heraus. „Nur das, was ich ihnen aufgrund der Gerüchte nicht verheimlichen konnte.“, beruhigte sie ihn. Der Simo seufzte tief auf. „Das heißt also, dass sie mich bis jetzt für den Mörder ihres Vaters halten?“ Es war eine Frage, klang aber mehr wie eine Feststellung. „Nein, Clyde.“, schüttelte Corinna den Kopf. „Sie wissen weder von den Indizien gegen dich, noch was Frank vorgehabt hat oder dass er betrunken war. Sie denken, es war ein tragischer Unfall.“, erklärte Corinna und ergänzte nach einer kurzen Pause: „Was es ja letztendlich auch war.“ Erstaunt sah Clyde seine Liebste an. „Und wie hast du ihnen meine Verhaftung erklärt?“ „Als das Bemühen der Polizei unter allen Umständen die Wahrheit herauszufinden und dass sie dafür auch die unwahrscheinlichsten Möglichkeiten prüfen.“ „Und das haben sie dir geglaubt?“

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Natürlich.“, nickte Corinna. „Sie kennen dich und vertrauen dir. Robin hat jeden Nachmittag nach der Schule gefragt, ob du zurück bist und wenn ich das verneinen musste, hat er nur gemeint, dass die Polizei ganz schön dumm wäre, wenn sie immer noch nicht gemerkt hätten, dass sie sich irren.“ Sie lachte leise bei der Erinnerung daran und auch Clyde schmunzelte. „Und Aaron?“ „Aaron vermisst Frank, das war ja schon direkt nach unserer Trennung so. Er fühlt sich im Stich gelassen, umso mehr, da sein Vater nun tot ist. Als du dann auch plötzlich nicht nach Hause gekommen bist, hat er Verlustängste entwickelt. Ich muss ihm nun jeden Morgen hoch und heilig versprechen, dass ich auch ganz bestimmt zuhause bin, wenn er aus der Schule kommt.“ Clyde nickte verstehend, schien aber nicht wirklich beruhigt, denn er schob seinen Teller weg und meinte: „Entschuldige, ich hab keinen Hunger.“ Dann rutschte er mit dem Stuhl vom Tisch weg und stand auf. Als er an Corinna vorbei wollte, hielt sie ihn am Arm fest und erhob sich ebenfalls. „Clyde, warte bitte.“ Wortlos gehorchte der Simo und blieb stehen. „Irgendetwas beschäftigt dich doch.“, stellte Corinna mit einem besorgten Blick fest, als sie vor ihm stand. Er nickte, widerwillig, wie es der Sima erschien und versuchte ihrem Blick auszuweichen. Da sie dicht vor ihm stand, gelang ihm das nicht wirklich und sie stellte mit Bestürzung fest, dass er Tränen in den Augen hatte. Behutsam streichelte sie seine Wange. „Was bedrückt dich?“, fragte sie mit sanfter Stimme. Er zuckte mit den Schultern. Erst als Corinna ihm aufmunternd zunickte, begann er zögernd zu reden: „Heute früh, als sie mich haben gehen lassen, da hab ich mich so sehr darauf gefreut wieder bei euch zu sein.“ Er verstummte und schluckte an den Tränen. „Und jetzt freust du dich nicht mehr?“, runzelte Corinna verwirrt die Stirn. „Doch, natürlich, aber…“ Er brach ab, atmete tief durch und begann neu. „In meiner Erleichterung bin ich davon ausgegangen, dass es endlich vorbei ist, aber ist es das wirklich?“

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Ein erstaunter Blick traf ihn. „Natürlich. Die Anklage wurde fallengelassen und du bist frei.“ „Und was ist mit den Gerüchten, die du vorhin erwähnt hast? Werden die verstummen, nur weil ich entlassen wurde?“ Er wartete keine Antwort ab, sondern sprach gleich weiter. „Riverdale ist eine Kleinstadt, Corinna, wo nur wenig Spektakuläres passiert, da ist so was doch ein gefundenes Fressen. Was soll werden, wenn etwas von dem furchtbaren Verdacht an mir hängen bleibt? Ich weiß ja nicht mal ob ich meinen Job noch habe.“ Erschöpft schwieg Clyde. Er kämpfte immer noch mit den Tränen und Corinna legte ihre Arme um seinen Hals. „Ich verstehe deine Sorge, aber ich glaub, dass du dir zu viele Gedanken machst.“, versuchte sie ihn zu beruhigen. „Ich kenne deinen Chef nur flüchtig, aber er scheint mir ein vernünftiger Simo zu sein und er hält große Stücke auf dich.“ Sie lächelte. „Nicht umsonst hast du es in relativ kurzer Zeit bis zum Vizepräsidenten der Firma geschafft.“ Clyde wollte etwas erwidern, doch Corinna ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Und selbst wenn du diese Stelle verlierst, wird es eine andere geben.“ Der Simo sah sie zweifelnd an. „Und wenn nicht?“, wandte er ein, „Dann musst du wieder jeden Cent x-mal umdrehen, genau wie in deiner Ehe mit …“ „Stopp!“, unterbrach Corinna ihn scharf. „Es wird nie so sein wie mit Frank!“ Sie starrte ihn mit funkelnden Augen an, wütend darüber, dass er sich mit ihrem Nichtsnutz von Ehesimo verglich. „Clyde, du bist nicht Frank!“ Ihre Stimme wurde jetzt sanfter. „Du hast mir und den Kindern ein neues Zuhause gegeben, als wir völlig mittellos vor deiner Tür gestanden haben. Du würdest dich niemals so schäbig verhalten wie Frank. Und selbst wenn du arbeitslos werden solltest und wir jeden Cent dreimal umdrehen müssten, alles was zählt ist, dass wir zusammen sind.“ Ihr Blick ruhte unverwandt auf seinem Gesicht, und er konnte all die Liebe darin erkennen, die sie für ihn empfand und für einen Moment versanken ihre Blicke ineinander. „So, und jetzt rufst du im Büro an und dann wirst du sehen, dass du dir ganz grundlos Sorgen gemacht hast.“, forderte sie Clyde auf und schob ihn sanft zum Telefon.
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Beitrag  capricorn Fr Jun 08, 2012 8:38 pm

Corinna behielt Recht. Clydes Chef war zwar zunächst verwundert darüber, dass sein Angestellter, den er noch im Gefängnis wähnte, ihn anrief. Als Clyde ihm aber von der veränderten Situation erzählte, war er ehrlich erleichtert. „Sehr schön, dass diese leidige Sache endlich aus der Welt ist.“, freute er sich. „Dann sehen wir uns morgen im Büro.“ „Bis morgen.“, verabschiedete sich Clyde, legte erleichtert den Hörer auf und drehte sich zu Corinna um, die Jessica ein Bilderbuch vorlas. Sie unterbrach mitten im Satz, sah zu Clyde hin und in ihrem Blick war deutlich zu lesen, was sie dachte: „Siehst du.“ Er grinste etwas schuldbewusst und Corinna zwinkert ihm zu. „Mommy lese!“, forderte Jessica ungeduldig und zog am Arm ihrer Mutter. „Ja, mein Schatz, ich lese ja schon weiter.“, beruhigte sie ihre Tochter und konzentrierte sich wieder auf das Bilderbuch.

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„Und? Machst du dir immer noch Sorgen?“ Gespannt schaute Corinna Clyde an. Sie lag bereits im Schlafanzug auf dem Bett und schaute dem Simo zu, wie er sich seiner Kleidung entledigte. Clyde schüttelte den Kopf, warf die Hose, die er gerade ausgezogen hatte, über einen Stuhl und sah die Sima schuldbewusst an. „Ich war wohl ein bisschen durch den Wind.“, gestand er verlegen ein und zog sich den Pullover über den Kopf. Mit einem gekonnten Wurf landete der direkt über der Hose. „Das ist doch verständlich, Clyde.“, erwiderte Corinna sanft. „Du hast ja auch einiges mitgemacht.“ Der Simo nickte kurz und versuchte sein Gleichgewicht zu halten, während er im Stehen die zweite Socke auszog. „Du siehst aus wie ein Storch.“, kicherte Corinna und quiekte erschrocken los, als Clyde sich nach dem gewonnen Kampf mit der Socke aufs Bett warf. „Sag das nochmal.“, forderte er mit einem gespielt drohenden Unterton und beugte sich über sie.

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Die Sima grinste breit. „Clyde, der simlische Storch.“, wiederholte sie und sah ihn herausfordernd an. Clyde schüttelte den Kopf. „Behandelt man so den gerade heimgekehrten Liebsten?“ Es sollte traurig klingen, doch Corinna entging nicht, wie er ein Grinsen zu verbergen suchte. „Oh, du Armer.“, flötete sie mitleidig, hob die Arme und fuhr durch seine Haare. Dann zog sie seinen Kopf zu sich herunter und küsste ihn zart auf den Mund. „Besser so?“, wollte sie wissen. Als Clyde überlegend den Kopf hin und her wiegte, küsste sie ihn erneut. „Viel besser!“, lächelte Clyde als sie Atem holen mussten. Ohne seinen Blick von Corinna zu lösen, tastete er nach der kleinen Lampe und drückte den Schalter. „Schlaf jetzt.“, kommandierte er liebevoll und lachte leise als Corinna enttäuscht fragte: „Schlafen?“ Immer noch lachend legte er seinen Mund an ihr Ohr und flüsterte zufrieden: „Reingefallen!“ „Oh, du … du …!“, beschwerte sich Corinna entrüstet und seufzte im nächsten Moment behaglich auf als Clyde ihren Mund mit einem Kuss verschloss.
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Beitrag  capricorn Sa Jun 09, 2012 12:12 pm

Es tat Clyde gut wieder in seinen Alltag zurückzukehren und mit jeder Stunde, die er mehr mit Corinna und den Kindern verbrachte, verblasste die Erinnerung an die vergangenen, aufreibenden Tage. Die Kinder begrüßten ihn jeden Abend gleich an der Tür, doch als er eines Abends nach Hause kam, waren sie ungewöhnlich aufgeregt. „Clyde! Endlich bist du da!“, riefen beide wie aus einem Mund als er zur Tür hereinkam. Erschrocken schloss Clyde die Haustür hinter sich und lief auf die Jungs zu. „Was seid ihr so aufgeregt? Ist was mit eurer Mum?“ „Nein, keine Sorge, mir geht’s gut.“, erklang Corinnas Stimme hinter ihm. Erleichtert drehte sich Clyde zu ihr um und gab ihr einen Begrüßungskuss als sie am Fuß der Treppe angekommen war.

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Anschließend musste er sich zweier aufgeregt auf ihn einredenden Kindern erwehren. „Stopp.“, lachte er und hielt sich in komischer Verzweiflung die Ohren zu, „ich verstehe ja kein Wort, wenn ihr beide gleichzeitig sprecht.“ Betreten verstummten die beiden und sahen sich etwas ratlos an. Im nächsten Moment fingen wieder beide an zu reden, in der Annahme der andere würde ihm den Vortritt lassen. „Ich will!“ „Nein, ich will!“ Im Handumdrehen war eine kleine Rangelei im Gange, die Corinna mit einem donnernden „Schluss jetzt!“, unterbrach. „Robin, du musst noch deine Schultasche für morgen packen, also ab mit dir.“ Ihr Sohn machte ein enttäuschtes Gesicht. „Aber Mum.“ Als Corinna unmissverständlich auf die Treppe zeigte, setzte sich Robin mit hängenden Schultern in Bewegung. Glücklicherweise sah er nicht, wie Aaron ihm schadenfroh die Zunge rausstreckte, andernfalls wäre die Balgerei sicher gleich weitergegangen. Aber Clyde sah es und schüttelte mit deutlichem Missfallen den Kopf. „Sorry.“, nuschelte Aaron und zog Clyde in Richtung Sofa. Nicht dass seine Mutter noch auf die Idee kam, er hätte auch wichtigeres zu tun als dem Simo die Neuigkeit mitzuteilen.

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„Also, was gibt es so aufregendes zu erzählen?“, erkundigte sich Clyde gespannt. Aaron setzte eine wichtige Miene auf. „Wir sind eingeladen.“, erzählte er stolz. „Eingeladen? Bei wem?“ „Bei Tante Flora!“ Überrascht schaute Clyde zu Corinna, die den Abendbrottisch deckte. Als sie lächelnd nickte, wandte sich der Simo wieder Aaron zu und meinte: „Das ist ja schön. Und weißt du auch wann?“ Aufgeregt nickte Aaron. „Morgen, zum Essen.“ Der Junge strahlte über das ganze Gesicht. „Und du freust dich darauf?“, wollte Clyde mit einem Lächeln wissen. „Klaro. Sie ist doch Dad‘s Schwester!“ „Prima.“, fand der Simo und gab Aaron einen kleinen Schubs. „Und jetzt geh hoch, wasch deine Hände und bring deinen Bruder zum Essen mit.“, kommandierte er. Immer noch strahlend nickte der Junge und hüpfte in Vorfreude auf den Besuch die Treppe hoch.
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Beitrag  capricorn Sa Jun 09, 2012 12:14 pm

Die Kinder waren auch am nächsten Tag kaum zu bändigen, so aufgeregt waren sie. Und die Tatsache, dass Flora ein Pflanzensim war, machte es nur noch spannender. „Und Tante Flora isst wirklich nie etwas, Mum?“, wollte Robin nun schon zum wiederholten Male wissen. Corinna unterdrückte ein Seufzen und warf Clyde einen hilfesuchenden Blick zu. „Nein, Robin.“, antwortete er bereitwillig an Corinnas Stelle. „Und sie braucht auch nicht schlafen?“ Das war Aaron. „Nein, sie braucht auch nicht schlafen.“ „Cool.“, fand der Junge und wandte sich an seinen Bruder. „Stell dir mal vor, Robin, wir bräuchten nicht zu schlafen. Was wir dann alles machen könnten.“ Robin nickte begeistert: „Dann könnten wir nachts fernsehen oder PC-Spiele machen oder…“ „Gott sei Dank müssen sie schlafen.“, flüsterte Corinna Clyde zu. Der Simo lachte leise und flüsterte zurück: „Wäre ja auch sehr schade für uns, wenn es anders wäre.“ Corinna grinste und gab ihm einen Kuss. „Und wie!“, bestätigte sie. „Was flüstert ihr da?“, wollte Aaron wissen. „Wir haben nur gerade überlegt, ob ihr es wohl schafft, mal zehn Minuten eure Plappermäuler still zu halten.“, erklärte Clyde und zwinkerte Corinna erleichtert zu als die Jungs sofort darum wetteiferten, wer denn nun länger den Mund halten konnte. Als sie endlich an Floras Tür ankamen, fiel ihnen das auch gar nicht mehr schwer. Stumm standen sie vor der Pflanzensima und starrten sie mit offenem Mund an. „Ihr müsst Robin und Aaron sein.“, lächelte Flora und gab beiden die Hand. „Und ich bin eure Tante Flora.“ Dann drehte sie sich zu dem Simo um, der neben ihr stand. „Und das ist mein Freund Pablo.“ Auch Pablo begrüßte die Kinder und deren Eltern. „Kommt doch bitte herein, dass Essen ist bereits fertig.“, bat er dann mit einer einladenden Handbewegung zur Tür. Zwei Minuten später saßen alle am Tisch und staunten nicht schlecht als Pablo ihnen Lachs servierte. „Hast du das gekocht, Flora?“, war Corinna sehr erstaunt. Die Pflanzensima schüttelte verlegen den Kopf. „Ich kann leider nicht kochen.“, gestand sie etwas beschämt ein. „Das war Pablo.“ Corinna musterte den Simo interessiert. „Ein Simo, der kochen kann. Flora, da hast du einen besonders guten Fang gemacht.“, befand sie mit einem Augenzwinkern zu ihrer Schwägerin. „Ja, das habe ich.“, bestätigte Flora und sah Pablo, der inzwischen neben ihr Platz genommen hatte, verliebt an.

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Der Simo erwiderte den Blick, räusperte sich kurz und begann etwas zögernd: „Das führt mich zu dem Grund, warum wir euch heute eingeladen haben.“ Wieder wechselten Flora und Pablo einen verliebten Blick. „Also wir…“, begann Flora. „… wir haben etwas zu feiern.“ Der Simo nickte, griff nach Floras Hand und hielt sie sanft umschlossen. Er wollte weitersprechen, aber er musste sich erst räuspern. „Also wir … ich … ich habe Flora einen … einen Antrag gemacht…“, erklärte er verlegen stotternd ohne den Blick von seiner Liebsten zu nehmen. „… und sie hat Ja gesagt.“, beendete er seinen Satz nach einer kurzen Pause. „Was?“ Corinna riss überrascht Mund und Augen auf. „Das ist toll! Ja, wirklich.“ Sie wandte sich Clyde zu. „Hast du das gehört? Die beiden wollen heiraten!“ „Natürlich habe ich das gehört.“, lächelte er und beglückwünschte das junge Paar. „Habt ihr schon einen Termin festgelegt?“ Flora und Pablo schüttelten synchron den Kopf. „Pablo will erst etwas Fuß fassen in seinem neuen Job.“, erklärte die Pflanzensima. „Neuer Job?“ Interessiert wandte sich Clyde Pablo zu. „Ich habe seit kurzen eine Stellung in einer Anwaltskanzlei.“, erklärte der Simo. „Warst du übrigens mit dem Anwalt zufrieden, den ich Corinna empfohlen hatte?“ Verblüfft schaute Clyde zu Corinna und wieder zu Pablo. „Ja.“, antwortete er schließlich, „viele Dank, ohne ihn säße ich vielleicht nicht hier am Tisch.“ Ein Schatten flog über sein Gesicht, dann riss er sich zusammen. „Aber wir wollen lieber über erfreulichere Dinge reden. Wie eure Verlobung zum Beispiel.“ Das war das Stichwort für Corinna. Aufgeregt fragte sie nach jeder Einzelheit der Verlobung und seufzte schließlich: „Hach, ist das schön.“ Dann fiel ihr Blick auf den neben ihr sitzenden Aaron. „Aaron, was hast du da?“, wollte sie alarmiert wissen als sie bemerkte, dass der Junge heimlich unter dem Tisch etwas an Robin weitergab. „Nichts, Mum.“, behauptete er und zeigte demonstrativ seine Hände vor. „So, so, nichts.“ Clyde schüttelte tadelnd den Kopf und hielt dem Jungen eine Wasserbombe vor die Nase, die er Robin mit einem schnellen Griff abgenommen hatte. „Aaron! Die solltest du doch zuhause lassen!“ Corinna sah ihren Sprössling streng an. „Och, Mum. Das ist so lustig damit zu spielen.“

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„Was ist das?“, erkundigte sich Flora neugierig. „Das ist eine Wasserbombe.“, antwortete Robin. Die Sima schaute erschrocken von einem zum andern. „Ist das etwa gefährlich?“ Die Jungs fingen an zu kichern. Dann stand Robin auf, ging zu seiner Tante und zog eine noch ungefüllte Wasserbombe aus seiner Hosentasche. „Robin!“ ,stöhnte Corinna entnervt, „Du nicht auch!“ Ihr Sohn grinste schuldbewusst und wandte sich dann an die Pflanzensima: „Schau, das ist wie ein kleiner Luftballon, da füllt man Wasser rein und knotet ihn oben zu und dann bewirft man sich damit.“ Nachdenklich nickte Flora. „Aber was ist wenn der platzt?“ „Dann wird man nass.“, lachte Robin. „Das ist ja der Spaß daran.“ Wieder schaute die Pflanzensima von einem zum anderen, zweifelnd, ob ihr Neffe sie nicht auf den Arm nehmen wollte. „Es stimmt, Flora“, schaltete sich Clyde in das Gespräch ein. „Das macht wirklich Spaß, hab ich als Kind auch immer gespielt.“ Dann schaute er erst Robin und anschließend Aaron streng an. „Aber das ist ein Spiel für draußen und nicht fürs Haus!“ Betreten sahen die beiden Jungs zu Boden. Aaron hob als erster den Kopf. „Dürfen wir denn draußen damit spielen?“ Clyde sah fragend zu Corinna, die ergeben seufzte: „Wenn Tante Flora damit einverstanden ist, ja.“ Als diese zustimmend nickte, jubelten die beiden Jungs los und stürmten zur Spüle, um auch die restlichen Wasserbomben zu füllen. „Ich geh mal lieber mit“, verkündete Clyde, der um Floras Gemüsebeete fürchtete. Eine Minute später waren die drei verschwunden und Flora lauschte andächtig dem fröhlichen Lachen. Man konnte ihr deutlich ansehen, dass sie gerne dabei sein würde. „Geh ruhig, Liebes, ich leiste Corinna Gesellschaft.“, forderte Pablo sie liebevoll auf. Das ließ sich die Pflanzensima nicht zweimal sagen. Mit einem erfreuten „Danke.“, sprang sie auf und lief zur Küchentür hinaus in den Garten, wo nur wenig später eine wilde Wasserbombenschlacht tobte.
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Beitrag  capricorn Mi Jun 13, 2012 8:53 pm

Am Ende des Tages waren Robin und Aaron ganz begeistert von ihrer Tante, die sich genauso ausgelassen an der Wasserbombenschlacht beteiligt hatte wie die Jungs. „Hast du gesehen, wie Tante Flora Clyde immer wieder voll getroffen hat?“, fragte Aaron seinen Bruder, der nicht weniger begeistert nickte. „Und hast du gesehen, wie er geguckt hat?“ „Ja, er war so überrascht, dass unsere Bomben auch ins Ziel gegangen sind.“ Sie lachten mit kaum verhohlener Schadenfreude und Clyde verzog das Gesicht. „Ja, ja, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.“, seufzte der Simo ergeben. Seine Sachen waren noch immer nass und Corinna schüttelte verständnislos den Kopf. „Du bist aber auch ein Kindskopf.“, rügte sie mit einem liebevollen Unterton während sie die Haustür aufschloss, „Was lässt du dich auf einen Kampf drei gegen einen ein?“ „Kann ich wissen, dass Flora so treffsicher ist?“, empörte sich Clyde, „Schließlich hat sie das zum ersten Mal gespielt.“ Corinna grinste. „Da habt ihr sie wohl gründlich unterschätzt.“ Dann schob sie die Jungs ins Haus. „Robin, Aaron, Zähne putzen und dann ins Bett.“, kommandierte sie, „Und du, Clyde, solltest dir was Trockenes anziehen, damit du dir keine Erkältung holst.“ Immer noch kichernd verschwanden die Jungs nach oben, während Clyde ins untere Badezimmer ging um die nassen Sachen loszuwerden. Er fröstelte und beschloss kurz unter die heiße Dusche zu steigen um sich aufzuwärmen.

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Er war gerade fertig und angelte nach einem Handtuch als Corinna ins Bad kam. „Hier.“ Mit einem schnellen Griff hatte die Sima das Handtuch vom Haken genommen und ihm zugeworfen. „Danke.“ Clyde begann sich abzutrocknen. „Sind die Kinder im Bett?“ Die Sima nickte und trat ans Waschbecken, wo sie nachdenklich ihr Spiegelbild musterte. Der Simo wickelte sich das Handtuch um die Hüften und trat hinter sie. „Zählst du deine Falten?“, neckte er sie und wollte ihren Nacken küssen, doch Corinna drehte sich plötzlich um, sodass ihr Kopf mit seiner Nase zusammenstieß. Dem Simo entfuhr ein Schmerzenslaut. „Oh.“, machte Corinna und sah ihn schuldbewusst an. „Das wollte ich nicht, entschuldige.“ Clyde betastete vorsichtig die getroffene Stelle. „Alles noch dran.“, stellte er mit einem schiefen Grinsen fest und zog sie in seine Arme. „Ich bin ja selbst schuld“, meinte er dann, „wie kann ich einer so hübschen Sima unterstellen, sie hätte auch nur ein einziges klitzekleines Fältchen.“ Corinna grinste nur flüchtig zurück und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. „Nicht mehr lange und das Baby kommt.“, sagte sie und es klang als spräche sie mit sich selbst. „Ich weiß.“ Clyde streichelte sanft ihren Rücken. „Machst du dir Sorgen deswegen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nicht wegen der Geburt…“ „Sondern?“ Corinna löste sich von Clyde. „Zieh dich erst mal an, ich warte im Wohnzimmer auf dich.“ „Okay.“, war der Simo einverstanden und sah seiner Liebsten besorgt nach.

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Als er aus dem Bad kam, saß Corinna auf dem Sofa und schaute grüblerisch ins Leere. „Was bedrückt dich?“, fragte er und setzte sich neben sie. Sie seufzte. „Ich mach mir Sorgen um Aaron.“ Der Simo runzelte die Stirn. „Wieso? Er war doch heute ganz fröhlich.“ „Ja, das stimmt.“, gab sie mit einem kurzen Lächeln zu. Dann seufzte sie wieder. „Er hat mich heute Nachmittag bevor wir zu Flora gefahren sind gefragt, wer denn der Dad von dem Baby ist.“ „Und? Was hast du ihm geantwortet.“ „Die Wahrheit, dass sein Dad auch der Dad des Babys ist.“ Sie schaute Clyde etwas bangend an. „Das ist doch richtig so.“, beruhigte Clyde. „Und wie hat er darauf reagiert?“ „Er hat angefangen zu weinen, weil Frank tot ist und das Baby somit ja schon ohne Daddy auf die Welt kommen muss.“ Wieder seufzte sie und ihre Augen schimmerten verdächtig feucht. „Als ich ihn daran erinnert hab, dass du ja auch noch da bist, ist er wütend geworden. Clyde ist aber nicht mein Dad, hat er geschrien, und auch nicht von dem Baby.“ „Das ist doch verständlich. Aaron hat seinen Vater geliebt, liebt ihn noch. Es hätte mich gewundert, wenn er anders darüber denkt“, antwortete Clyde, „Und ich hab auch nie erwartet, dass die Jungs mich als neuen Vater sehen.“ Corinna nickte kurz und sah an Clyde vorbei. „Er will nicht, dass du auch nur in die Nähe des Babys kommst.“, gestand die Sima mit zittriger Stimme ein und die ersten Tränen rollten über ihre Wangen. Der Simo fischte ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und tupfte die Tränen behutsam weg. „Es ist doch gar nicht gesagt, dass er noch so denkt, wenn das Baby erst mal da ist.“ Corinna hob zweifelnd die Schultern. „Ich weiß nicht. Er wirkte so entschlossen, so kämpferisch als er das gesagt hat.“ „Schatz, mach dir nicht jetzt schon einen Kopf darum. Lass uns abwarten bis der Kleine – oder die Kleine – geboren wurde und wie Aaron dann darauf reagiert. Sollte er tatsächlich Probleme damit haben, wenn ich mich um das Baby kümmere, können wir immer noch überlegen, was zu tun ist.“ Er sah sie mit einem liebevollen Blick aufmunternd an und sie nickte zögernd. Sie war nicht wirklich überzeugt, dass sich Aarons Sicht ändern würde. Sie kannte ihren Sohn und wusste, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war er nur schwer wieder davon abzubringen.
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Beitrag  capricorn Mi Jun 13, 2012 8:55 pm

Corinna behielt leider Recht. Der Nachmittag bei Flora sollte die letzte Gelegenheit gewesen sein, in der Aaron Clyde nicht aus dem Weg gegangen war. Jetzt im Nachhinein musste der Simo sich sogar eingestehen, dass der Junge fast ausschließlich nur ihn beworfen und auch sehr schadenfroh reagiert hatte, wenn die Bomben getroffen hatten. Er hatte sich nicht viel dabei gedacht, zumal auch Robin nicht ganz ohne Schadenfreude gewesen war und das ja auch ein wenig zu dem Spiel gehörte. Aber Robin hatte alle beworfen bis Aaron den Vorschlag gemacht hatte, sie könnten doch alle drei gegen Clyde antreten. Auch das hatte Clyde nur für eine Variante im Spiel gehalten, aber nun, da Aaron bei jeder sich bietenden Gelegenheit demonstrierte, dass er Clyde ablehnte, musste er das Verhalten wohl mit anderen Augen sehen. „Du hast mir gar nichts zu sagen, du bist nicht mein Dad!“, bekam Clyde wütend an den Kopf geworfen, wenn er es wagte, Aaron zu irgendetwas aufzufordern. Beim ersten Mal starrte Clyde Aaron nur völlig perplex an, dann wandte er sich stumm ab. Aarons Verhalten tat ihm weh, aber er hatte auch Verständnis für den Jungen und hoffte, wenn er gelassen blieb, würde sich das ablehnende Verhalten wieder geben.

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Als der Junge aber auch anfing Clyde wegzustoßen, wenn dieser Jessica füttern oder mit ihr spielen wollte, konnte der Simo nicht länger tatenlos zusehen. Für das Mädchen, das sich gar nicht an seinen Vater erinnern konnte, war Clyde eine wichtige Bezugsperson. „Mit Tyde pielen!“, jammerte Jessica verstört als Aaron zu verhindern suchte, dass Clyde sich um sie kümmerte. Aufgeregt lief sie auf ihren kurzen Beinchen auf den Simo zu, der sie auffing und ihr tröstend über den Kopf strich. „Wir spielen gleich zusammen, Jessie.“ Dann wandte er sich Aaron zu und überlegte wie er reagieren sollte. „Aaron.“, sprach er ihn schließlich ruhig an, „ wenn du mit mir ein Problem hast, dann lass uns darüber reden. Aber bitte lass deine Schwester selbst entscheiden, ob sie mit mir spielen will oder nicht.“ Jessicas Bruder antwortete nicht, sondern starrte ihn nur wütend an. Im nächsten Augenblick drehte er sich auf dem Absatz um und verschwand nach oben. Clyde sah ihm seufzend nach und setzte sich dann mit der ungeduldig werdenden Jessica auf den Boden, wo sie gemeinsam mit dem rosa Hasen spielten.

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Clyde verschwieg Corinna den Vorfall, um sie nicht noch mehr zu beunruhigen. Sie war jetzt, wo die Geburt kurz bevorstand viel dünnhäutiger als sonst. Außerdem nahm er einige Tage Urlaub, weil er nicht wollte, dass Corinna weiterhin allein zuhause war. Und er tat gut daran, denn eines Morgens als die Jungs gerade aus dem Haus waren, hielt sich Corinna plötzlich den Bauch und stöhnte auf. Erschrocken lief Clyde zu ihr. „Das Baby?“, fragte er alarmiert und stützte Corinna, die mit schmerzverzehrtem Gesicht nickte. Etwas hilflos sah er die Sima an. „Was kann ich tun?“ Sie musste lächeln, trotz der Schmerzen. „Wie wäre es, wenn du die Hebamme anrufst?“, schlug sie vor. Eifrig nickte Clyde, führte Corinna erst zum Sofa und lief dann zum Telefon, wo schon seit einiger Zeit die Handynummer der Hebamme bereit lag. „Sie kann erst in einer knappen Stunde kommen, sie ist noch bei einer anderen Entbindung.“, musste Clyde seiner Liebsten nach dem Telefonat sagen. Corinna nickte und erhob sich schwerfällig vom Sofa. „Das ist okay.“, versuchte sie Clyde zu beruhigen, „wir haben noch Zeit.“ Der Simo sah sie entsetzt an. Er konnte es überhaupt nicht haben, dass Corinna Schmerzen litt und die Vorstellung, dass das noch einige Zeit andauern würde, ließ ihn fast in Panik geraten.
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Beitrag  capricorn Sa Jun 16, 2012 3:43 pm

Erst als Corinna langsam zur Treppe ging, besann Clyde sich darauf, dass sie sicher Hilfe benötigte um die zwei Treppen ins oberste Stockwerk zu bewältigen, wo sich das Schlafzimmer befand. Fürsorglich hakte er sie unter und sie lehnte sich dankbar gegen ihn während sie eine weitere Wehe abwartete. „Kümmere dich um Jessica.“, bat sie als sie endlich im Schlafzimmer angekommen waren. „Natürlich.“, nickte Clyde und schaute sie besorgt an. „Kann ich dich denn allein lassen?“ Corinna griff nach seiner Hand und wollte etwas sagen. Doch eine neue Wehe ließ sie nur stumm seine Hand zusammenpressen. Ihr Griff tat dem Simo weh, aber er verzog keine Miene, sondern musterte ängstlich Corinnas angespanntes Gesicht, das sich mit Abklingen der Wehe wieder glättete. „Mach dir keine Sorgen. Es ist alles in Ordnung.“ Sie grinste etwas verzerrt. „Ist ja nicht mein erstes Baby.“ Sie atmete tief durch. „Jessica.“, erinnerte sie ihn als er noch immer keine Anstalten machte, das Zimmer zu verlassen. „Sie ist wach, ich kann sie rufen hören.“

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Schweren Herzens verließ Clyde das Schlafzimmer und ging zu Jessica, die ihm verlangend die Ärmchen entgegenstreckte. „Ausgeslaft.“, verkündete sie fröhlich. Der Simo musste lächeln. „Guten Morgen, Prinzessin.“, begrüßte er sie, hob sie aus dem Bettchen und gab ihr einen Kuss. „Pielen?“ Sie nickte heftig mit dem Kopf um ihren Wunsch deutlich zu machen und Clyde setzte sie bereitwillig auf den Boden. Das Mädchen lief zur Spielkiste und kramte darin herum bis sie ein kleines Holzpferdchen gefunden hatte. Wenn Jessie beschäftigt war, konnte er nochmal nach Corinna sehen. „Ich komme gleich wieder.“, sprach er sie an. Jessica nickte nur und ließ das Pferdchen über den Boden galoppieren. Eilig verließ der Simo das Zimmer, schloss sorgfältig die Tür hinter sich und lief wieder zu Corinna, die langsam durch den Raum ging. „Solltest du dich nicht lieber hinlegen?“, fragte Clyde besorgt. Die Sima schüttelte nur abwehrend den Kopf und wollte dann wissen, wo Jessie ist. „Spielt in ihrem Zimmer.“ Der Simo ging zu Corinna, legte seine Hand auf ihren Rücken und streichelte sie vorsichtig. „Ich muss doch irgendetwas tun können.“, meinte er hilflos als sie unter einer neuen Wehe leise stöhnte. Sie legte ihm die Hand auf die Brust. „Kümmere dich um Jessie, damit hilfst du mir sehr.“ Das war nicht ganz das, was er gemeint hatte und wieder zögerte er, Corinna allein zu lassen. „Clyde, bitte, ich hab keine Ruhe, wenn ich Jessie nicht gut aufgehoben weiß.“ Das leuchtete dem Simo ein. „Ruf mich, wenn du mich brauchst.“, bat er und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.

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Corinna nickte nur und nahm ihre Wanderung wieder auf. Clyde, dem es noch immer falsch erschien, die Sima allein zu lassen, ging langsam zur Tür. „Das wird die Hebamme sein.“, rief er erleichtert als die Türklingel zu hören war. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, sauste er die Treppen hinunter und öffnete. „Gut, dass Sie da sind.“, sagte er statt einer Begrüßung und zog die Hebamme am Arm ins Haus. Erst als die Sima bei Corinna im Schlafzimmer war, ging er zurück zu Jessica. Das war auch höchste Zeit, denn dem Mädchen war das Spielzeug inzwischen langweilig geworden und irgendwie war es ihr gelungen an die Creme zu gelangen, die normalerweise auf der Wickelkommode stand. Nun saß sie vergnügt auf dem Boden und verteilte eifrig weiße Cremetupfen auf Haare, Gesicht und Schlafanzug. „Was machst du denn da?“, wollte Clyde entsetzt wissen, nahm ihr die Cremedose weg und hob sie vorsichtig hoch. „Hübs gemacht.“, strahlte Jessica und war sehr enttäuscht als der Simo sie in die Badewanne setzte und die ganze schöne Creme wieder abwusch.
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Beitrag  capricorn Sa Jun 16, 2012 3:45 pm

Der Vormittag kam Clyde furchtbar lang vor, obwohl er mit Jessie und der täglichen Hausarbeit ganz gut beschäftigt war. Trotzdem schaute er alle paar Minuten zur Uhr und wurde immer unruhiger je mehr Zeit verging. Natürlich wusste er, dass eine Geburt viele Stunden dauern konnte, aber die Sorge um Corinna und das Wissen, dass sie Schmerzen litt, machte ihn ganz kirre. Als er mittags, Nachdem er Jessie für ein Mittagsschläfchen hingelegt hatte, noch immer nichts gehört hatte, blieb er unschlüssig im Flur stehen. Sollte er hochgehen und nachsehen und Corinna helfen? Oder würde sie ihn gar nicht dabei haben wollen? Bevor er zu einem Entschluss kommen konnte, erschien endlich die Hebamme. „Herzlichen Glückwunsch, Mr. Newman. Sie haben einen kleinen Sohn.“ Sie lächelte ihn zufrieden an und Clyde verzichtete darauf, sie aufzuklären, dass das Baby nicht sein Kind war. „Wie geht es Corinna?“, fragte er mit bangem Unterton. „Gut.“, war die erlösende Antwort, „und dem Kleinen auch.“ Aufatmend gab Clyde ihr die Hand. „Vielen Dank und Auf Wiedersehen.“ Die Sima erwiderte den Gruß und verließ das Haus während Clyde die Treppe zum Schlafzimmer hochlief. Er war schon neugierig auf das Baby, aber erst musste er sich selbst davon überzeugen, dass es der frischgebackenen Mutter gutging. Leise, um Corinna nicht zu stören, schlich er zum Bett. Die Sima döste schläfrig vor sich hin und öffnete die Augen als Clyde ihr sanft die Haare aus der Stirn strich. „Herzlichen Glückwunsch.“, lächelte er und gab ihr einen Kuss. „Wie geht es dir?“, wollte er dann mit einem besorgten Unterton wissen. „Gut. Ich bin nur müde.“ Sie setzte sich auf und deutete auf das Bettchen, das am Fenster stand. „Schau ihn dir an. Er ist so süß“, schwärmte sie mit dem Stolz der jungen Mutter.

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Clyde nickte und betrachtete einen Augenblick später gerührt das winzige Simlein und streichelte den Jungen vorsichtig am Bäuchlein. „Er sieht seinem Vater recht ähnlich.“, bemerkte Corinna, die leise aufgestanden und neben Clyde getreten war. Der Simo nickte stumm, woraufhin die Sima besorgt fragte: „Ist das ein Problem für dich?“ Erstaunt sah Clyde sie an. „Warum sollte es?“ „Naja, es wird dich immer daran erinnern, dass nicht du…“ Sie zögerte kurz bevor sie weitersprach. „… oder an Frank … und … meine Ehe …“ Sie verstummte als der Simo ihr einen zärtlichen Kuss gab. „Erzähl keinen Unsinn.“, wies er sie sanft zurecht, „natürlich weiß ich, dass ich nicht sein Vater bin. Aber er ist dein Sohn, wie könnte ich ihn da nicht lieben?“ Er sah sie ernst an und sie nickte schließlich. „Verzeih, das war dumm von mir.“ Zärtlich legte er einen Arm um Corinna. „Hast du schon einen Namen für ihn?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich möchte, dass du einen aussuchst.“, gestand sie, „weil du ihn mit mir großziehen wirst.“ Clyde sah sie erstaunt an. Er liebte Corinnas Kinder als wenn es seine eigenen wären, trotzdem war der Kleine nicht sein Kind und er wäre nie auf die Idee gekommen, ein Mitspracherecht bei der Namenswahl zu haben. Überlegend sah er von dem Baby zu Corinna und meinte schließlich: „Was hältst du von einem Namen mit C? Du heißt Corinna und ich Clyde, wenn er auch einen Namen mit C bekommt, dann ist schon dadurch erkennbar, dass er zu uns gehört, auch wenn ich nicht sein biologischer Vater bin.“ Corinna lächelte. „Das ist eine schöne Idee.“ Sie gähnte und lehnte müde ihren Kopf an seine Schulter. „Du solltest dich jetzt ein wenig ausruhen.“, forderte Clyde und führte Corinna sanft aber bestimmt zurück zum Bett. Liebevoll deckte er sie zu und küsste sie. „Schlaf ein bisschen.“ Sie nickte, schloss die Augen und war in der nächsten Minute eingeschlafen. Der Simo blieb noch einen Moment an ihrem Bett stehen und betrachtete Corinnas Gesicht. Er liebte diese Sima jeden Tag mehr und konnte sich ein Leben ohne sie überhaupt nicht mehr vorstellen.

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Ein leises Quengeln war aus dem Babybettchen zu hören und Clyde lief auf Zehenspitzen hin. Er wollte nicht, dass Corinna wieder aufwachte und hob das winzige Bündel auf den Arm. Leise flüsternd sprach er mit dem Säugling, der sich zunächst auch beruhigte. Doch nicht lange und er verzog das kleine Gesichtchen. „Schsch.“, machte Clyde, „ist ja alles gut, mein Kleiner.“ Der war offensichtlich anderer Meinung, denn jetzt quengelte er nicht nur, sondern brüllte aus Leibeskräften. „Er hat bestimmt Hunger“, erklang Corinnas verschlafene Stimme. Ein Rascheln zeigte an, dass sie die Bettdecke zurückschlug und im nächsten Moment waren ihre Schritte zu hören. „Colin.“, sagte Clyde und Corinna sah ihn verständnislos an. „Was hältst du von dem Namen Colin für ihn?“ Jetzt verstand die Sima und während sie den Säugling an ihrem kleinen Finger nuckeln ließ, dachte sie nach. Dann lächelte sie. „Colin Meyers. Ja, das gefällt mir.“ Sie gab Clyde einen Kuss und nahm ihm das Baby aus dem Arm. „Ich füttere den kleinen Schreihals.“ „Ich kann ihn auch füttern, dann kannst du dich ausruhen.“ „Bitte lass mich.“, bat sie. „Ich hab allen meinen Kindern das erste Fläschchen gegeben und möchte das auch bei Colin tun.“ Sie sah Clyde verständnisheischend an. „Es ist sozusagen eine liebgewordene Tradition.“, erklärte sie und schließlich nickte er. „Okay. Aber dann füttere ich ihn bei der nächsten Mahlzeit.“
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Beitrag  capricorn Di Jun 26, 2012 9:45 am

Corinna warf Clyde einen amüsierten Blick zu. „Du wienerst den Hochstuhl schon geschlagene zehn Minuten.“, grinste sie, „wenn du so weiter machst, reibst du noch ein Loch hinein.“ „Was?“ Der Simo schreckte hoch und wandte sich Corinna zu, die mit einer Zeitschrift am Küchentisch saß. „Ich sagte, dass das Tischchen gleich ein Loch hat.“, wiederholte sie lachend und legte das Hochglanzheft weg. Sie stand auf, trat auf Clyde zu und fuhr zärtlich mit einer Fingerspitze die Sorgenfalte auf seiner Stirn nach. „Was wälzt du so schwerwiegende Gedanken?“ Der Simo zuckte leicht schuldbewusst die Schultern. „Ach, nichts wichtiges.“, wich er aus. Corinna sah ihn mit einem Gesichtsausdruck an, der ihm deutlich machte, dass er ihr nichts vormachen konnte. „Also schön.“, seufzte er ergeben, holte aus und warf den Schwamm, mit dem er den Hochstuhl gesäubert hatte, mit Schwung bis in die Spüle. „Guter Wurf.“, kommentierte Corinna lächelnd und hob mahnend den Finger. „Dass du das aber nicht machst, wenn die Jungs das sehen können. Sonst gibt es hier demnächst wilde Schwamm-Schlachten.“ Als Antwort verzog er nur das Gesicht zu einer Grimasse, die ausdrücken sollte, dass er das selbst wusste. Dann legte er seine Arme um Corinnas Taille und zog sie an sich. „Ich hab nachgedacht.“ „Und worüber?“ Clyde antwortete nicht sofort. „Ich denke, ich habe einen Fehler gemacht.“, stellte er nach einer kurzen Pause fest.

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Corinna runzelte die Stirn. „Was für einen Fehler?“ „Als du damals hier eingezogen bist, habe ich dir helfen wollen und ganz automatisch auch eine erzieherische Rolle deinen Kindern gegenüber eingenommen.“, begann er seine Gedanken zu formulieren. „Na und? Das war doch gut so, du hast ein gutes Verhältnis zu Robin und Jessie aufgebaut und zu Aaron auch. Bis vor kurzem wenigstens.“ Clyde nickte. „Genau das meine ich. Wenn ich zurückhaltender gewesen wäre, dann würde Aaron heute nicht denken, ich wollte sein neuer Dad sein.“ Er seufzte. „Aber das willst du doch gar nicht.“, wandte Corinna ein. „Natürlich nicht, aber was soll der Junge denn denken, wenn ich es bin, der ihm sagt, wann er ins Bett zu gehen hat oder dass er seine Sachen wegräumen oder Hausaufgaben machen soll?“ Corinna sah Clyde nachdenklich an. So ganz Unrecht hatte er nicht. „Aber wir können die Zeit nicht zurückdrehen, Clyde.“ „Nein, das können wir nicht.“, stimmt er ihr zu und fuhr sich nervös durch die Haare. „Ich muss immer wieder daran denken, wie Aaron getobt hat, als ich Colin das erste Mal füttern wollte.“, gestand er ein.

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„Ich weiß, inzwischen hat er sich wieder beruhigt und er lässt mich zähneknirschend gewähren. Aber er geht mir nach wie vor aus dem Weg und wenn das nicht geht, verhält er sich regelrecht feindselig.“ Clyde seufzte wieder und Corinna strich ihm beruhigend über die Wange. „Ich glaube, du machst dir wieder einmal zu viele Sorgen, Clyde.“ „Nein, tue ich nicht!“, widersprach er ärgerlich. Offensichtlich verstand Corinna nicht, in welchem Zwiespalt er sich befand. „Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich mich verhalten soll.“, fuhr er fort, „Wenn ich weitermache wie bisher wird Aaron mich vermutlich mehr und mehr ablehnen, solange bis er mich irgendwann hasst!“ Clyde hob abwehrend die Hände als Corinna etwas sagen wollte, weil er seinen Gedankengang erst zu Ende ausführen wollte. „Ziehe ich mich zurück, dann habe ich das Gefühl ich würde dich im Stich lassen. Außerdem müssen sich Robin und Jessie dann zurückgesetzt oder gar abgelehnt fühlen. Und zu Colin könnte ich gar nicht erst eine Beziehung aufbauen.“ Er seufzte wieder. „Egal wie ich es mache, irgendwie ist es immer falsch.“ „Aaron ist ein Kind, Clyde.“, antwortete Corinna als ob das alles beantworten würde. „Natürlich ist er ein Kind.“, stimmte Clyde zu. „aber ein zutiefst trauriges und wütendes Kind.“ Er wandte sich ab, ging zum Sofa und setzte sich. „Ich weiß wie er sich fühlt, Corinna.“, bemerkte er bedrückt. „Glaub mir, ich weiß es genau.“

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Corinna war Clyde gefolgt und nahm neben ihm Platz. „Du hast deine Mutter sehr geliebt.“, stellte sie mit leiser Stimme fest. „Natürlich.“, nickte der Simo. „Welches Kind tut das nicht.“ Er lächelte etwas gezwungen. „Aber was hilft es, dass ich weiß, wie Aaron fühlt. Ich kann ihm damit weder seine Trauer noch seine Wut nehmen.“ Corinna nickte etwas abwesend und meinte dann nachdenklich: „Du hast mir nie erzählt, was damals passiert ist. Wieso starb deine Mutter so früh? War sie krank?“ Clyde schüttelte den Kopf. „Nein, sie war nicht krank.“ Das klang ziemlich kurz angebunden. „Du willst nicht darüber reden.“ Erneut schüttelte er den Kopf. „Dann hast du ihren Tod bis heute nicht überwunden?“ „Was heißt überwunden. Ich habe es akzeptiert und gelernt damit zu leben. Aber es gibt auch heute noch Momente, wo ich sie vermisse.“ Er schwieg einen Moment. „Zum Beispiel als mein Vater starb. Mein Umzug nach Riverdale.“, zählte er auf. „Oder als wir ein Paar wurden. Oder in der Zeit im Gefängnis.“ Corinna nickte verstehend. „Also immer dann, wenn etwas einschneidendes in deinem Leben passiert.“ Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter. „Und bei Aaron wird das sicher ähnlich sein. Das würde nämlich erklären, warum sich sein Verhalten dir gegenüber mit Colins bevorstehender Geburt so verändert hat.“ „Ja, das denke ich auch.“, stimmte Clyde zu. „Also was soll ich tun, Corinna?“, fragte er sie und es klang ein Hauch Verzweiflung darin. Corinna zuckte hilflos mit den Schultern. „Ich weiß es auch nicht, Clyde.“, musste sie zugeben. Dann nahm sie seine Hand und zog ihn mit sich zur Treppe. „Komm, lass uns schlafen gehen. Vielleicht fällt uns morgen etwas ein, was wir tun können.“
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Beitrag  capricorn Di Jun 26, 2012 9:48 am

Sie waren noch nicht ganz oben angekommen, als Colin anfing zu brüllen. Corinna sah Clyde an und Clyde Corinna. „Du oder ich?“, stellte der Simo die Frage, die beiden durch den Kopf gegangen war. „Ich mach schon.“, entschied Corinna. „Geh ruhig schlafen.“ „Okay.“, nickte er und sah sie mit schief gelegtem Kopf an. „Aber dann bin ich heute Nacht dran.“ „Einverstanden.“, lächelte Corinna und wandte sich dem Babybettchen zu. Als Colin frisch gewickelt und satt wieder im Bettchen lag, zog seine Mutter ihren Schlafanzug an und krabbelte vorsichtig ins Bett, weil sie ihren Liebsten nicht wecken wollte. Clyde hatte aber offensichtlich nur vor sich hingedöst, denn kaum lag Corinna, warf er ihr einen fragenden Blick über die Schulter zu. „Schläft Colin wieder?“ Sie nickte und rutschte zu ihm rüber. Mit einem behaglichen Seufzer kuschelte sie sich an seinen Rücken und legte einen Arm um ihn.

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„Was hältst du davon, wenn du Aaron von dir und deinen Gefühlen nach dem Tod deiner Mutter erzählst?“, schlug sie vor während sie ihn gedankenverloren streichelte. „Vielleicht hilft ihm das, wenn er erfährt, dass du ähnliches erlebt hast.“ Sie sprach zögernd, weil sie nicht recht wusste, was er davon halten würde. „Und du glaubst, er würde mir überhaupt zuhören wollen?“ „Ich weiß es nicht, aber wäre es nicht einen Versuch wert?“ Clyde überlegte einen Moment und nickte schließlich langsam. „Vielleicht hast du Recht.“, stimmte er zu. Dann legte er seine Hand auf ihre Finger, die ihn noch immer streichelten. „Wenn du damit nicht aufhörst, wird es mir schwer fallen zu schlafen.“, stellte er fest und drehte sich vorsichtig in ihrem Arm herum bis er sie anschauen konnte. Er schmunzelte als er ihren Gesichtsausdrück sah. „Die Vorstellung mich vom Schlafen abzuhalten gefällt dir.“, stellte er fest. Er schwieg einen Moment, dann setzte er sich plötzlich auf und schaltete die Nachtischlampe ein. „Corinna, ich…“, begann er, wurde jedoch von ihr unterbrochen. „Du bist zu müde? Oder nicht in Stimmung?“ Er antwortete nicht, sondern sah sie nur an. In seinem Blick konnte sie Verlangen, aber auch Besorgnis erkennen. „Darum geht es nicht.“, erklärte er schließlich leise, „Ich glaube nicht, dass es gut ist, wenn du jetzt gleich wieder schwanger wirst. Schließlich ist Colin noch sehr klein und …“ Er verstummte und Corinna, die sich ebenfalls aufgesetzt hatte, ergänzte: „… und du willst keine Kinder.“ „Doch“, widersprach er. „ich hab mir von dem Moment an Kinder gewünscht als ich zum ersten Mal ein Baby im Arm gehalten hab.“, erzählte er und grinste kurz. „Das war übrigens Robin.“ „Echt?“, war Corinna erstaunt. „Damals als du auf ihn aufgepasst und mich zum Schlafen verdonnert hast?“ Er nickte erst und schüttelte dann tadelnd den Kopf. „Ich hab dich nicht verdonnert, du bist vor Übermüdung fast zusammengeklappt.“, korrigierte er liebevoll. „Also ja, ich hab mir eigene Kinder gewünscht.“, wiederholte er, „Aber da wusste ich noch nicht, dass ich eines Tages mit einer Sima zusammen sein würde, die bereits vier Kinder hat.“ „Und vier Kinder sind dir genug?“ „Ich weiß nicht.“, zuckte er mit den Schultern. „Ich habe bisher nicht darüber nachgedacht, weil ich davon ausgegangen bin, dass du nach vier Kindern keine weiteren willst.“

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Corinna sah ihn überrascht an. „Wie kommst du denn darauf? Hab ich das jemals geäußert?“ Betreten verneinte er ihre Frage. „Aber du warst anfangs nicht sehr glücklich über die Schwangerschaft mit Colin.“, wagte er einzuwenden. „Ja.“, bestätigte sie, „aber das lag an der Situation, in der ich mich befand. Kein Geld, keine eigene Wohnung, noch dazu hatte ich mich gerade von Frank getrennt. Nicht gerade die idealen Voraussetzungen für ein Kind.“ Sie musterte Clyde nachdenklich. „Warum fragst du nicht einfach, ob ich noch Kinder möchte, statt dir irgendetwas zu denken?“ Darauf wusste der Simo keine Antwort und er sah sie mit leicht schuldbewusster Miene an. Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und gab ihm einen langen Kuss. „Erstens ist es nicht gesagt, dass ich gleich wieder schwanger werde. Und zweitens kann ich mir nichts Schöneres vorstellen als ein Kind mit dem Simo zu bekommen, den ich liebe.“, erklärte sie mit zärtlicher Stimme, „egal ob es das erste oder das fünfte oder das zehnte ist.“ „Das zehnte?!“, entfuhr es Clyde entsetzt. „Das war ein Beispiel.“, erklärte sie mit rollenden Augen und musste lachen als er einen erleichterten Stoßseufzer ausstieß. „Also, wenn das nun geklärt ist“, meinte sie immer noch grinsend, „dann könnten wir aufhören zu reden und uns anderen Dingen zuwenden.“ Clyde gab keine Antwort, sondern zog sie einfach soweit herunter bis sie mit dem Kopf auf dem Kissen lag. „Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe?“, fragte er flüsternd während sein Blick liebevoll auf ihrem Gesicht ruhte. „Ja, das weiß ich.“, antwortete sie glücklich. „Und ich liebe dich.“
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Beitrag  capricorn Mi Jun 27, 2012 7:11 am

Clyde dachte über Corinnas Vorschlag nach, mit Aaron über seine eigenen Erfahrungen zu reden und er hielt es für keine schlechte Idee. Allerdings ließ der Junge ihn überhaupt nicht an sich ran, sodass er nicht wirklich eine Gelegenheit dazu hatte bis zu dem Tag an dem der Simo am Kinderzimmer vorbeikam und Aaron still auf dem Bett saß. Der Junge hielt ein Buch in seinen Händen, aber er las nicht, sondern starrte mit leerem Blick auf die bedruckten Seiten. Zögernd machte Clyde einige Schritte in den Raum und blieb schließlich neben dem Bett stehen. „Ist alles in Ordnung, Aaron?“, fragte er mit leiser Stimme um den Jungen nicht zu erschrecken. Trotzdem zuckte Aaron zusammen und hob erschreckt den Kopf. Seine Miene wurde sofort abweisend als er Clyde sah. Nur die Tränen, die in seinen Augen standen, konnte er nicht einfach verschwinden lassen. „Du denkst an deinen Dad.“, stellte Clyde mitfühlend fest. „Und wenn schon.“, fauchte Aaron, „das ist meine Sache!“ Im nächsten Augenblick flog das Buch, das der Junge in der Hand gehalten hatte, auf den Simo zu. Nur eine blitzschnelle Reaktion bewahrte Clyde davor, getroffen zu werden. Trotzdem sagte er nichts dazu, auch nicht, als das Buch mit einem lauten Knall auf dem Fußboden landete. Stattdessen setzte er sich auf die Bettkante und sah den Jungen an, der sofort von ihm wegrutschte bis er an die Wand hinter dem Bett stieß. „Magst du mir von deinem Dad erzählen?“, fragte Clyde leise.

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Er irritierter Blick traf ihn, dann schüttelte Aaron den Kopf. Eine erste Träne rollte über seine Wange, die er sofort energisch mit dem Ärmel wegwischte. „Aaron, es ist okay zu weinen, wenn man traurig ist.“, erklärte der Simo. Der Junge antwortete nicht, aber Clyde konnte sehen, wie er krampfhaft bemüht war, weitere Tränen zurückzuhalten. „Du vermisst deinen Dad. Das verstehe ich sehr gut.“, sprach der Simo weiter, „ich habe meine Mum auch sehr vermisst als sie starb. Da war ich ungefähr so alt wie du jetzt.“ Der Junge reagierte nicht, beobachtete Clyde jetzt aber verstohlen und als der Simo seine Hand etwa in Höhe des Herzens auf den Brustkorb des Jungen legte, hielt Aaron überraschenderweise still. „Hier tut es weh, wenn du an deinen Dad denkst.“ Ein zaghaftes, kaum wahrnehmbares Nicken war die Antwort, dann schob der Junge Clydes Hand weg. „Der Schmerz wird weniger werden, Aaron.“ Ein ungläubiger Blick traf ihn. „Ich weiß, das ist schwer zu glauben, aber es ist wirklich so. Mit der Zeit wird es immer weniger wehtun.“ Clyde machte eine kurze Pause um Aaron Zeit zu geben, darauf zu reagieren. Er wollte schon weitersprechen als es aus Aaron herausbrach: „Ich will, dass mein Dad wiederkommt!“ Er schluchzte kurz auf und biss sich auf die Lippen um weitere Laute zurückhalten zu können. „Ich weiß, Aaron.“, nickte Clyde, „ich habe mir damals auch gewünscht, dass meine Mum zurückkommt. Und wenn ich könnte, würde ich dir deinen Dad zurückbringen…“ Aaron gab einen Zischlaut von sich, der deutlich machte, dass er Clyde kein Wort glaubte. Clyde atmete tief ein und sprach zögernd weiter. „Dein Dad wird nicht wiederkommen, Aaron, er ist tot.“ Es fiel ihm nicht leicht, so deutlich zu werden, aber er wusste, dass es wichtig war, dass sich Aaron den Tatsachen stellte. Nur so konnte er irgendwann die Trauer überwinden und sein eigenes Leben leben. Aaron hatte den Kopf abgewandt und sah zur Wand. Ein trockenes Schluchzen schüttelte den kleinen Körper und Clyde legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. Der Junge ließ sich das einen kleinen Augenblick gefallen, dann schüttelte er die Hand ab, drehte sich ruckartig zu Clyde um und schrie: „Geh weg!“ Im nächsten Moment warf sich der Junge auf den Bauch, vergrub den Kopf in sein Kissen und weinte bitterlich. Hilflos stand der Simo daneben. Alles ihn ihm sehnte sich danach, den Jungen tröstend in den Arm zu nehmen, aber er wusste, dass Aaron sich nur gegen seine Nähe wehren würde. Also ging Clyde auf den Flur und rief nach Corinna. Als sie mit Colin auf dem Arm kam, zeigte er stumm auf den weinenden Aaron. Corinna nickte verstehend, übergab ihm Colin und ging dann zum Bett, wo sie ihren unglücklichen Sohn auf ihren Schoß zog und wie ein Baby wiegte bis er ruhiger wurde.

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Zärtlich strich Corinna über sein verweintes Gesicht. „Besser?“, fragte sie mit sanfter Stimme und Aaron nickte schniefend. „Dann putz dir mal die Nase.“, forderte sie liebevoll. Gehorsam nahm ihr Sohn das Taschentuch, das sie ihm hinhielt und schnäuzte sich. Anschließend kuschelte er sich wieder in ihren Arm. „Mum?“ „Ja?“ „Stimmt das, was Clyde erzählt hat?“ „Was meinst du?“ „Das seine Mutter gestorben ist, als er klein war.“ „Ja, Schatz, das stimmt.“ Aaron sah sie nachdenklich an. „Hat er eine neue Mutter bekommen?“ Corinna zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Aber du kannst ihn bestimmt danach fragen.“ Nein, das wollte der Junge nicht und er schüttelte energisch den Kopf. „Mum?“, fragte er nach ein paar Minuten des Schweigens wieder. „Warum sind wir hier ohne Dad eingezogen?“ Corinna seufzte still. Sie hatte gehofft, dass ihr Sohn die Frage erst stellen würde, wenn er älter war und wusste nicht recht, wie sie nun antworten sollte. „Dein Vater…“, begann Corinna und unterbrach sich sofort wieder. Sollte sie dem Jungen in seiner Gemütsverfassung davon erzählen, was Frank getan hatte? Nein, das brachte sie nicht übers Herz. „Dein Vater und ich, wir haben uns einfach nicht mehr verstanden.“, erklärte sie stattdessen. „Das passiert manchmal bei Paaren, weißt du.“ „Und mit Clyde verstehst du dich?“ „Ja, mein Schatz.“, nickte Corinna lächelnd. „und du hast dich sonst auch gut mit ihm verstanden.“, ergänzte sie zögernd. Aaron zog eine Grimasse. „Da war ich noch klein und hab nicht verstanden, dass er mein Dad sein will.“ „Aber das will er doch gar nicht.“, widersprach seine Mutter. Aaron stieß verächtlich die Luft aus. „Natürlich will er das, oder warum sonst sagt er mir dauernd, was ich tun oder lassen soll?“ Die Sima sah ihrem Sohn ernst an. „Er macht das, weil er mir helfen will und weil er dich liebhat.“ Corinna legte ihm sanft den Finger auf die Lippen als er protestieren wollte. „Doch, Aaron, Clyde hat dich sehr lieb.“ „Wenn er mich lieb hätte, dann würde er mir nicht dauernd etwas verbieten oder mir sagen, was ich tun soll.“, murrte Aaron trotzig. Corinna sah ihn ernst an und wollte dann wissen: „Darf Jessie denn alles, wenn du hier in eurem Zimmer mit ihr spielst?“ Zögernd schüttelte Aaron den Kopf. „Und warum nicht?“ „Weil sie für manches noch zu klein ist.“, antwortete er widerstrebend. Corinna nickte bestätigend. „Genauso ist es. Aber hast du sie deshalb nicht lieb?“ „Doch.“, antwortete er leise. Dann grinste er kurz. „Aber manchmal nervt sie einfach nur.“ Corinna unterdrückte ein Schmunzeln. „Trotzdem hast du sie lieb.“, beharrte sie, was Aaron zugeben musste. „Und wie nennst du denn Clyde? Sagst du etwa Dad zu ihm?“ Aaron schüttelte den Kopf. „Glaubst du nicht, wenn Clyde dein Dad sein wollte, dass er sich dann auch so von euch genannt werden wollte?“ Corinnas Sohn zuckte mit den Schultern. „Denk mal drüber nach.“, forderte sie liebevoll, gab ihm einen Kuss auf die Wange und stand vorsichtig auf. „So, es wird Zeit fürs Abendessen.“, erklärte sie, „magst du ein bisschen mit Jessie spielen?“ Aaron nickte und lief in Jessicas Zimmer, wo das Mädchen gerade dabei war alle Spielzeuge aus der Kiste auszuräumen. „Mitpielen.“, forderte sie freudestrahlend als ihr Bruder ins Zimmer gestürmt kam.
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Beitrag  capricorn Mi Jun 27, 2012 7:14 am

Während Corinna ihren Sohn tröstete und mit ihm sprach, hatte Clyde Colin in sein Bettchen gelegt und war danach auf die Terrasse gegangen. Er war aufgewühlt und um seiner Nervosität Herr zu werden, fing er an, ein paar Bälle zu schlagen. Inzwischen war er recht gut geworden, doch heute fehlte ihm einfach die Gelassenheit um die Bälle einlochen zu können. Trotzdem machte er weiter bis Corinna erschien. Sofort stellte er den Schläger weg und sah sie mit einem besorgten Blick an. „Ich habe es falsch angefangen.“, seufzte er niedergeschlagen als sie nicht gleich etwa sagte. „Corinna, es tut mir leid.“ Sie schüttelte den Kopf. „Es ist gut, Clyde. Aaron hat sich beruhigt und spielt jetzt mit Jessie.“ Der Simo gestattete sich ein leichtes Aufatmen. „Und ich habe den Eindruck, dass er ins Nachdenken gekommen ist. Das ist vielleicht noch nicht das, was wir uns erhoffen, aber es scheint mir ein Anfang zu sein.“ Erleichtert nahm Clyde Corinna in den Arm. „Das wäre zu schön.“

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Er legte seine Wange auf ihren Kopf und schloss die Augen. „Clyde?“ „Mhm?“, brummte er und hob den Kopf. „Was?“, fragte er besorgt, als er Corinnas Gesichtsausdruck sah. „Es kann sein, dass Aaron dir Fragen stellen wird.“, antwortete sie. „Was für Fragen?“ „Zu deiner Mutter und wie es für dich nach ihrem Tod weitergegangen ist.“ Sie sah ihn ernst an. „Ist das okay für dich?“ Clyde löste sich von Corinna und fuhr sich nachdenklich mit der Hand durch die Haare. „Ja.“, nickte er schließlich zögernd. „Ja, das ist okay.“ Und das war es auch, auch wenn es ihm schwerfiel über seine Vergangenheit zu sprechen. Aber er würde nichts unversucht lassen, damit Aaron seine Trauer überwinden konnte und sich ihr Verhältnis wieder bessern würde.
Aaron blieb zunächst auf Abstand, aber er warf Clyde immer wieder nachdenkliche Blicke zu und eines Tages als er über seinen Hausaufgaben brütete, fragte er plötzlich unvermittelt: „Hast du eine neue Mum bekommen?“ Überrascht, dass der Junge ihn von sich aus ansprach, drehte sich Clyde zu ihm um. „Nein, Aaron. Mein Dad hat nie wieder eine Sima gefunden.“ Er machte eine kurze Pause. „Und wenn, wäre ich wohl auch nicht damit einverstanden gewesen.“ Jetzt schaute Aaron ihn erstaunt an. Clyde ging zum Tisch und setzte sich dem Jungen gegenüber. „Ich hätte auch Angst gehabt, dass sie den Platz meiner Mutter einnehmen würde.“

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Langsam nickte Corinnas Sohn und sah wieder auf seine Hausaufgaben. Clyde dachte schon, das Gespräch wäre beendet und wollte wieder aufstehen, als Aaron leise sagte: „Ich habe Angst, dass ich Dad vergesse.“ Der Simo schluckte und legte zögernd seine Hand auf Aarons Arm. „Ich weiß, Aaron. Aber das wirst du nicht.“, versuchte er den Jungen zu beruhigen. „Die Erinnerung wird ein wenig verblassen, aber sie wird nicht verschwinden.“ Clyde lächelte ihm sanft zu. „Außerdem gibt es ja Fotos, die du dir anschauen kannst. Oder du erzählst Jessie und Colin von ihm. Colin kennt deinen Dad gar nicht und Jessica war noch sehr klein, sodass sie sich bestimmt nicht mehr an ihn erinnert.“ Aaron hob den Kopf und sah Clyde aus großen Augen an. „Darf ich das denn?“ „Aber natürlich darfst du das. Auch wenn er tot ist, bleibt er doch dein Dad und der von Jessie und Colin.“ Ein freudiges Lächeln huschte über Aarons Gesicht, dann wandte er sich wieder seinen Aufgaben zu. Clyde beobachtete ihn einen Moment und erhob sich dann wieder. Er war bereits im Begriff die Treppe hochzugehen als Aaron fragte: „Bist du mir böse?“ Der Simo ging die zwei Stufen, die er bereits erklommen hatte, wieder herunter und sah Aaron mit einem liebevollen Blick an. „Nein, Aaron, ich bin dir nicht böse. Ich verstehe doch, warum du so fühlst.“, antwortete er. „aber ich wünsche mir, du würdest in mir nicht deinen Feind sehen, denn das bin ich nicht.“ „Okay.“, nickte Aaron, „ich versuchs.“
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Beitrag  capricorn Sa Jun 30, 2012 3:23 pm

Aarons Verhältnis zu Clyde veränderte sich wirklich. Es wurde nicht wieder so herzlich und vertraut wie vor Franks Tod, aber deutlich entspannter, sodass die nächste Zeit relativ ruhig blieb. Wenn man überhaupt von ruhig sprechen konnte, in einem Haushalt mit vier Kinder. Inzwischen fing Colin nämlich an, die Welt auf allen Vieren zu erkunden. Robin war zu einem schlaksigen Teenager herangewachsen und Jessica sollte eingeschult werden. Sie war furchtbar aufgeregt und schaffte es nicht, still am Frühstückstisch zu sitzen. „Jessie, jetzt hör doch mal auf zu zappeln!“, wurde es dem stillen Robin irgendwann zu bunt. „Aber ich komm heute in die Schule!“ „Ich weiß.“, seufzte der Teenager, „und das ist ja auch toll, aber ich würde gern mein Frühstück essen ohne dass du mich dauernd bei deinem Herumgezappel trittst.“ „Oh.“ Die Sechsjährige machte ein betretenes Gesicht. „Entschuldige.“ Robin nickte und lächelte sie dann versöhnlich an. „Schon gut, aber was hältst du davon, wenn du jetzt mal was isst. Die Zeit bis zur Mittagspause wird sonst lang, wenn der Magen knurrt.“ Jessie nickte eifrig und steckte sich eilig einen Löffel Müsli in den Mund.

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Corinna und Clyde sahen sich über den Tisch hinweg an. Es war unbestritten ein Vorteil, dass Jessica ihren ältesten Bruder geradezu anhimmelte während sich Colin mehr und mehr auf Aaron fixierte, der seinem kleinen Bruder gegenüber eine Beschützerrolle eingenommen hatte. Außerdem erzählte Aaron Colin oft von seinem leiblichen Vater und zeigte ihm Bilder. „Dad.“, nickte der Kleine, wenn Aaron ihm ein Bild von Frank hinhielt. „Nis Dad.“, sagte er, wenn Aaron fragte, wer Clyde sei. Corinna hatte das anfangs mit Bestürzung aufgenommen. Es tat ihr weh, dass der Simo, der sich so liebevoll um ihre Kinder kümmerte, sich immer wieder anhören musste, dass er nicht deren Vater war. Doch Clyde winkte gelassen ab. „Es ist okay, Corinna, er hat ja vollkommen recht. Ich bin nicht ihr Vater. Punkt.“ „Aber es ist nicht fair.“, beharrte die Sima. „Frank hat sich nur wenig um die Kinder gekümmert und wenn doch, dann eigentlich nur um Aaron. Jessie war noch zu klein als das ihr Vater wirkliches Interesse an ihr gehabt hätte und Robin hat er …“ Clyde legte ihr sanft einen Finger auf den Mund um sie am Weitersprechen zu hindern. „Willst du ihnen etwa sagen, was für ein Schuft ihr Vater sein konnte?“, fragte er leise und Corinna schüttelte seufzend den Kopf. „Natürlich nicht.“ Clyde legte seine Arme um Corinna und zog sie an sich. „Wenn ich damit klarkomme, dann solltest du es auch.“ Die Sima nickte ergeben. „Vielleicht hast du Recht.“ „Ganz bestimmt habe ich das.“, lächelte er und küsste sie zärtlich.

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Ein zweiter, leidenschaftlicher Kuss folgte und für einige Minuten vergaßen sie alles um sich herum. Sie waren so miteinander beschäftigt, dass sie nicht einmal bemerkten wie Robin aus der Schule zurückkam. Erst ein lautes Räuspern ließ sie erschreckt auseinander fahren. „Störe ich?“, fragte der Teenager mit einem breiten Grinsen. Er lehnte mit dem Rücken an der Haustür, die Hände in den Taschen versenkt und hatte sie offensichtlich bereits einen Moment lang beobachtet. „Ich dachte, ich mach mich mal bemerkbar bevor es … öhm … nicht mehr jugendfrei ist.“ Er grinste immer noch und Corinna warf Clyde einen hilfesuchenden Blick zu. Es war ihr unangenehm von ihrem Sohn in einer solchen Situation überrascht worden zu sein und entsprechend verlegen war sie. Clyde, der im Gegensatz zu ihr überhaupt nicht verlegen war, legte beruhigend den Arm um sie. „Nur kein Neid, Robin.“, erwiderte er mit einem ebenso breiten Grinsen und zwinkerte dem Jungen zu. „Wenn du mal eine Freundin hast, dann …“ Er verstummte als Corinna ihm ziemlich unsanft den Ellenbogen in die Seite stieß. „Au!“, rief er und rieb sich die schmerzende Stelle während sich die Sima ihrem Sohn zuwandte: „Halt dich bloß zurück, ich bin zu jung um Großmutter zu werden!“, erklärte sie mahnend und mit erhobenen Zeigefinger. Robin verdrehte genervt die Augen. „Muuum!“, stöhnte er und wollte etwas sagen, doch Clyde kam ihm zuvor. „Corinna, vom Küssen bekommt man keine Kinder.“, erinnerte er sie mit unschuldiger Miene und setzte noch ein amüsiertes: „Das solltest du eigentlich wissen als Mutter von vier Kindern.“ Corinna warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Nun fall mir nicht in den Rücken, wenn ich versuche meinen Sohn auf dem Pfad der Tugend zu halten!“, beschwerte sie sich. Es war nicht ganz ernst gemeint, doch Robin, der nicht wollte, dass sich Clyde und seine Mutter stritten, hob trotzdem beschwichtigend die Hände. „Ich hab ja gar keine Freundin. Außerdem sind Mädchen so …“ Er suchte nach einem passendem Wort. „… so schrecklich zickig.“ Clyde musste sich ein Lachen verbeißen. „So, so, Mädchen sind zickig.“, wiederholte er und sah Robin neugierig an. „Und was ist mit der Kleinen, mit der du letztens im Kino warst?“ „Ach, die.“, winkte Robin ab, „das ist nur eine Klassenkameradin.“, erklärte er und bemühte sich um ein gleichmütiges Gesicht. Doch die zarte Röte, die sich auf seinen Wangen zeigte, straften seine Worte Lügen. „Ich mach mir einen Sandwich, Mum. Ist das okay?“, wechselte er schnell das Thema.

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Corinna nickte und sah Clyde an. „Was?“, tat Clyde erstaunt. Er lachte leise als die Sima ihn wütend anfunkelte. „Ach, Corinna, sieh ihn dir doch an. Er ist jetzt ein Teenager! Er interessiert sich für Mädchen und wird sicher erste Erfahrungen mit ihnen sammeln. Also warum soll ich so tun als wüsste ich das nicht?“ „Ja, du hast ja recht.“, nickte sie und seufzte wehmütig. „Warum nur müssen sie so schnell groß werden.“, murmelte sie. „Nicht mehr lange und er lebt sein eigenes Leben.“ Clyde drückte sanft einen Kuss auf ihr Haar. „Du hast ja noch drei andere Kinder, die du bemuttern kannst.“, versuchte er sie zu trösten. „Und wer weiß, vielleicht kommt ja eines Tages noch was Kleines ins Haus.“ Sie hob den Kopf und sah ihn an. Sein Blick war so voller Liebe, dass ihr Herz wie wild anfing zu klopfen. Ja, vielleicht würden sie noch ein gemeinsames Kind bekommen und sie hatte nichts dagegen. Überhaupt nichts. Sie liebte Kinder und sie liebte es Mutter zu sein.
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Beitrag  capricorn Sa Jun 30, 2012 3:25 pm

Corinna und Clyde waren wirklich sehr glücklich miteinander und Robin hatte seine helle Freude daran. Er konnte sich noch gut an die Streitereien seiner Eltern erinnern, umso mehr freute es ihn zu erleben, dass eine Beziehung auch anders sein konnte. „Clyde?“, sprach er eines Tages den Simo an als sie gemeinsam vor dem Fernseher saßen. „Ja?“ „Wenn du willst, passe ich mal auf die Kleinen auf, dann kannst du mal mit Mum ausgehen.“ Überrascht sah Clyde seinen Ziehsohn an. „Das würdest du tun?“ „Klar, warum auch nicht?“ „Das ist echt lieb, Junge.“, war Clyde ganz gerührt. „Aber ist dir klar, was du dir da aufhalst?“ Robin nickte lächelnd und der Simo sah ihn staunend an. „Das ist … klasse. Danke.“ Er strahlte über das ganze Gesicht und sofort vielen ihm verschiedene Dinge ein, die er gerne mit Corinna unternehmen würde. Doch erst mal musste er sie davon überzeugen, dass Robin der stundenweisen Betreuung zwei Schulkindern und einem Kleinkind gewachsen war. Ein nicht ganz leichtes Unterfangen.

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„Aber was ist, wenn Aaron und Jessie nicht schlafen wollen oder Blödsinn machen?“ „Das glaube ich nicht, aber wir können auch später gehen, wenn die beiden im Bett sind.“, hatte Clyde eine Lösung parat. „Aber Colin, er ist noch so klein und wenn er wach wird und keiner von uns ist da, dann…“ „Nichts dann.“, unterbrach der Simo sie. „Robin schafft das. Er ist ein verantwortungsbewusster Junge, der seine Geschwister liebt und er kann sich gut in sie einfühlen. Also was soll schief gehen?“ „Mh.“, machte Corinna noch wenig überzeugt. „Und für den Notfall gibt es Telefone.“, erinnerte Clyde und als Corinnas Gesicht skeptisch blieb, spottete er liebevoll: „Muttertier.“ Dann wurde sein Blick flehend. „Bitte, Corinna.“, bat er, „wir sind noch nie allein ausgegangen, weil das bisher mit den Kindern nicht ging und es war okay für mich. Aber jetzt wäre es möglich und ich möchte sehr gerne mal einen Abend nur für dich haben.“ Er küsste sie sanft und fing an zu träumen. „Schön essen gehen, tanzen und dann…“ Er sprach den Satz nicht zu Ende, sondern schaute sie verlangend an. „… und dann können wir auch so haben.“, wandte Corinna ein und Clyde verdrehte die Augen. „Corinna!“, seufzte er und sie legte ihm beschwichtigend beide Hände auf die Brust. „Ich möchte doch auch, aber die Kinder…“ „Die Kinder werden bei Robin gut aufgehoben sein.“, wiederholte er, nachdrücklicher jetzt. „Komm.“, forderte er sie auf, „gib dir einen Ruck.“ Er sah sie bittend an und setzte dann schelmisch hinterher. „du wirst es nicht bereuen, das verspreche ich dir.“ Jetzt musste Corinna lachen. „Also schön.“, gab sie nach. „Gehen wir aus.“

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Jetzt wo Corinna sich dazu durchgerungen hatte, begann sie sich unglaublich auf den Abend zu freuen. Sie würde ihr erstes richtiges Date mit Clyde haben und obwohl sie nun schon eine ganze Zeitlang zusammen waren, war sie furchtbar aufgeregt. Bereits zwei Stunden vorher begann sie sich auf den Abend vorzubereiten. Sie nahm ein Duftschaumbad, frisierte ihre Haare und schminkte sich sehr sorgfältig. Ein hübsches Kleid und etwas Schmuck komplettierte ihr Ausgeh-Outift. Als sie fertig war und ins Erdgeschoss kam, wo Clyde bereits auf sie wartete, starrte er sie mit offenem Mund an. „Du siehst wunderschön aus.“, lobte er begeistert. Corinna lächelte geschmeichelt und musterte ihn nun ihrerseits. „Du siehst auch toll aus.“ Zart strich sie über das Revers seines Anzugs. „Ist der neu? Den hab ich noch nie gesehen.“ Clyde nickte und zog sie in seine Arme. „Heute ist ein besonderer Tag, da will ich auch besonders gut aussehen.“ „Das ist dir gelungen.“, lächelte sie. Sie rang nach Luft und der Simo fragte besorgt: „Alles okay?“ „Ja.“, nickte sie. „Alles okay. Ich bin nur so unbeschreiblich glücklich.“ „Ich auch.“, antwortete Clyde, dann fasste er sie an der Hand, winkte grüßend den Kindern zu, die gemeinsam vor dem Fernseher saßen und ging mit Corinna zur Haustür. „Wir sind spätestens um eins wieder zurück.“, rief die Sima über die Schulter, „Jessie, Aaron, hört auf euren Bruder und Robin, wenn was ist, dann…“ „Ja, ich weiß.“, erwiderte der Teenager beruhigend, „Dann ruf ich auf dem Handy an.“ Er hob die Hände und wedelte damit herum. „Und jetzt raus mit euch, sonst steht ihr noch in zwei Stunden da.“
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Beitrag  capricorn So Jul 01, 2012 8:11 am

Corinna und Clyde gehorchten lachend und traten endlich aus der Haustür, wo ein Taxi auf sie wartete. Galant öffnete Clyde die hintere Tür und ließ sie einsteigen bevor er um den Wagen herumging, auf der anderen Seite in das Auto kletterte und neben ihr Platz nahm. Er nannte dem Taxifahrer das Ziel und lehnte sich dann behaglich in den Polstern zurück. Corinna sah ihn von der Seite an. Er wirkte leicht angespannt und sein eines Lid zuckte nervös. „Aufgeregt?“, fragte sie lächelnd. Der Simo nickte und schaute sie jetzt ebenfalls an. „Ganz furchtbar.“, gab er zu, „wie ein Teenager vor seinem ersten Date. Verrückt, oder?“ Corinna lachte leise und schüttelte sacht den Kopf. „Mir geht es doch genauso.“, gestand sie und griff nach seiner Hand. Den Rest der Fahrt schwiegen sie und sahen sie sich verliebt an. Erst als der Fahrer verkündete, sie wären am Ziel, lösten sie ihre Blicke voneinander. Sie stiegen aus, Clyde bezahlte und betrat dann Arm in Arm mit Corinna das Restaurant. Sofort eilte der Empfangschef auf sie zu. „Guten Abend, wie kann ich Ihnen helfen?“ „Guten Abend.“, erwiderte Clyde den Gruß. „Mein Name ist Newman, ich hab einen Tisch bestellt, für zwei Personen.“ Der Empfangschef machte einen Diener. „Sehr wohl, mein Herr. Wenn Sie mir bitte folgen würden?“ Das Paar nickte und folgte dem Simo an den für sie bestimmten Tisch. Sie setzten sich und bekamen die Speisekarten gereicht und während sie auf ihr Essen warteten, griff Clyde über den Tisch hinweg nach Corinnas Hand und drückte sie. „Danke, dass du Ja zu diesem Abend gesagt hast.“ Sie lächelte. „Ich bin auch froh, dass du mich überredet hast.“, gab sie zu. „Um nichts in der Welt möchte ich jetzt woanders sein.“ „Ich auch nicht.“, entgegnete Clyde und erwiderte ihr Lächeln.

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(Momentan ist grad Winter bei mir und leider war Corinna um nichts in der Welt dazu zu bringen, ihr Outdoor-Outfit auszuziehen. *grummel*)

Das Essen war vorzüglich und Corinna, die anfangs noch mit ihren Gedanken bei den Kindern war, fing immer mehr an, den Abend zu genießen. Sie kannte Clyde nun schon eine ganze Weile, aber heute erlebte sie ihn auf eine ganz andere Weise. Er war ein glänzender Unterhalter, witzig und charmant. Wenn sie nicht schon ein Paar gewesen wären, spätestens heute hätte sie sich endgültig in ihn verliebt. Nach dem Essen ließ Clyde ein neues Taxi rufen und fuhr mit ihr zu einer Diskothek. Überrascht schaute sie auf das Gebäude. „Sind wir dafür nicht ein bisschen zu alt?“, fragte sie mit einem besorgten Unterton. „Zum Tanzen ist man nie zu alt.“, erwiderte Clyde mit einem Augenzwinkern und führte sie zum Eingang. Er spürte ihre Unsicherheit und drückte beruhigend ihren Arm. „Es wird dir gefallen.“, versprach er und Corinna nickte leicht. Sie war nicht ganz überzeugt, aber als sie die Diskothek betraten, stellte sie zu ihrer Erleichterung fest, dass sie nicht die einzigen waren, die dem Teenageralter deutlich entwachsen waren. Sie nahmen erst einen Drink und schauten dem bunten Treiben zu. Als ihre Gläser leer waren, zog Clyde sie vom Hocker. „Komm, lass uns tanzen.“, bat er und bereitwillig folgte Corinna ihm zur Tanzfläche. Sie tanzten ausgelassen und später, als der DJ ruhigere Songs spielte, zog Clyde Corinna ganz nah zu sich hin.

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Sie tanzten eine Weile engumschlungen und Corinna hätte ewig so weitertanzen können, da löste sich Clyde plötzlich von ihr und ließ sich auf ein Knie sinken. Erstaunt sah Corinna ihn an. Was sollte das werden? Im nächsten Moment hielt sie den Atem an. Clyde hatte eine kleine Schatulle aus seiner Tasche gezogen, öffnete sie und hielt sie Corinna hin. „Corinna, ich liebe dich mehr als mein Leben und deshalb frage ich dich hier, ob du gewillt bist, dein ganzes Leben mit mir zu verbringen und meine Ehesima zu werden?“ Corinna sah ihn sprachlos an. Eine Träne lief ihr über die Wange, die sie ungeachtet ihres Make-ups mit der Hand wegwischte. Der DJ hatte die Musik leiser gedreht, sodass jeder im Raum Clydes Antrag hatte hören können, doch das nahm sie gar nicht wahr. Sie hatte nur Augen für den Simo, der noch immer vor ihr kniete. „Ja.“, jubelte sie schließlich. „Ja, ich will!“ Im nächsten Moment sprang sie ihm in die Arme und während alle Anwesenden, Angestellte ebenso wie Gäste, Beifall klatschten, fanden sich ihre Lippen zu einem langen Kuss.
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Beitrag  capricorn So Jul 01, 2012 8:13 am

Clyde, der sich unbändig freute, dass Corinna seinen Antrag angenommen hatte, gab eine Lokalrunde, was mit großem Hallo begrüßt wurde. „Ist das nicht zu teuer?“, erschrak Corinna, doch der Simo winkte ab. „Heute feiern wir und zwar richtig.“, verkündete er und er sah so glücklich aus, dass Corinna ihn lächelnd gewähren ließ. Sie verbrachten noch eine lustige Stunde gemeinsam mit den anderen Gästen, die sie hochleben ließen. Corinna vermutete, dass das eher an den Gratisdrinks lag als an ihrer Verlobung, aber das spielte überhaupt keine Rolle. Sie war einfach unbeschreiblich glücklich und daran sollte jeder teilhaben. Irgendwann saßen sie dann im Taxi, dass sie nach Hause brachte und Corinna kuschelte sich in Clydes Arm. „Müde?“ Sie schüttelte kurz den Kopf. „Nein, eher trunken vor Glück.“, stellte sie lachend fest. Dann hob sie den Kopf und sah ihn an. Ihr Gesicht wurde ernst und besorgt. „Clyde, ich freue mich wirklich sehr und die Vorstellung dich zu heiraten ist einfach unglaublich schön, aber …“ Sie stockte und seufzte. „Du hast Angst, wie die Kinder darauf reagieren.“, verstand Clyde ihre Sorge. Er küsste sie sanft. „Sie werden sich freuen, ganz bestimmt.“, versuchte er sie zu beruhigen. „Robin und Jessie sicher und Colin ist noch zu klein um wirklich zu begreifen, was das heißt. Aber was ist mit Aaron?“ „Auch Aaron wird es akzeptieren, unser Verhältnis ist doch sehr viel besser geworden.“ Clyde sah Corinna mit einem liebevollen Blick an. „Komm, Liebling, mach dich nicht verrückt und lass uns den heutigen Abend einfach genießen, ja?“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ja, du hast Recht. Genießen wir den wunderbaren Abend.“

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Als sie Hand in Hand das Haus betraten, saß Robin auf dem Sofa und las. Er hob den Kopf und warf einen Blick auf die Uhr. „Da seid ihr ja wieder. Und ganz pünktlich.“ Er zwinkerte beiden zu. „Du bist ja noch auf.“, überging Corinna erschrocken die Bemerkung ihres Sohnes. „Natürlich.“, nickte Robin, „ich hab versprochen aufzupassen und dann tue ich das auch.“ „Prima, mein Junge.“, lobte Clyde und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. Verlegen winkte der Teenager ab. „Hab ich wirklich gerne gemacht.“ Dann wanderte sein Blick zwischen Corinna und Clyde hin und her. „Es scheint wirklich ein schöner Abend gewesen zu sein.“, stellte er lächelnd fest, „ihr strahlt ja geradezu.“ Die beiden warfen sich einen kurzen Blick zu, dann schaute die Sima unwillkürlich auf den Ring an ihrer Hand. Robins Augen wurden groß. „Ihr … ihr habt … euch …“, stotterte er überrascht ohne den Satz zu beenden. Clyde nickte. Sein Gesicht zeigte nun doch einen Anflug von Besorgnis. „Ja, ich hab deine Mutter gefragt ob sie mich heiratet.“, erklärte er zögernd. „und sie hat eingewilligt.“ „Das ist toll.“, brachte Robin heraus. Dann lächelte er und nickte. „ja, das ist wirklich toll.“ Er ging auf seine Mutter zu, umarmte sie und gratulierte ihr. „Herzlichen Glückwunsch, Mum. Clyde.“ Clyde und Corinna lächelten erleichtert. Die Sima wollte etwas sagen als plötzlich ein Weinen zu hören war. Das war vermutlich Colin. Mit einer entschuldigenden Geste wandte sie sich zur Treppe, doch Clyde hielt sie zurück. „Ich geh schon, Corinna.“

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Corinna und ihr Sohn standen stumm voreinander. Robin sah immer wieder auf den Ring, dessen Diamant im Licht funkelte. „Wow!“, sagte er, „ich kann es noch gar nicht glauben.“ „Und du hast nichts dagegen, wenn Clyde und ich heiraten?“, wollte Corinna besorgt wissen. „Nein, Mum, überhaupt nicht.“, schüttelte der Teenager den Kopf. „ich bin nur überrascht, weil ich nicht damit gerechnet habe… aber …“ Er grinste. „… ich freue mich wirklich.“ Als Corinna ihn noch immer mit einem bangen Blick anschaute, ergänzte er: „Ehrlich, Mum.“, und fuhr dann erklärend fort: „Ich mag Clyde. Er ist ein sehr netter Simo und …“ Er zögerte kurz bevor er weitersprach. „…er ist für mich mehr Vater als es Dad je gewesen ist. Also ja, ich freue mich. Sehr sogar.“ Er strahlte und Corinna umarmte ihn erleichtert. „Danke, Robin. Du glaubst gar nicht wie erleichtert ich bin.“ Dann schaute sie ihn ernst an. „Ich hab noch eine Bitte.“ Ihr Sohn nickte sofort verstehend. „Ich soll es noch für mich behalten bis ihr es den Kleinen gesagt habt.“ Er nickte. „Ist okay, ich verrate nichts.“ Corinna sah ihn dankbar an. „Das ist lieb, ich verspreche auch, dass wir es den anderen so bald wie möglich sagen.“ „Kein Problem.“ Er machte eine Pause. „Für Aaron wird es nicht so einfach sein.“ Die Sima nickte seufzend. „Ja, ich weiß.“ Dann gab sie Robin einen aufmunternden Schubs. „So, jetzt ab mit dir ins Bett. Es ist schon spät.“ Ihr Sohn nickte und ging zur Treppe. Er war bereits die Hälfte der Stufen hochgegangen als Corinna ihn anrief. „Robin?“ Er drehte sich zu ihr um. „Ja?“ „Danke fürs Babysitten.“ „Kein Problem, Mum, hab ich gern gemacht.“

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Beitrag  capricorn So Jul 01, 2012 7:10 pm

Bereits am nächsten Abend beim Essen erzählten Clyde und Corinna, dass sie heiraten würden. Die Reaktionen waren erwartungsgemäß ganz unterschiedlich. Jessica war sofort Feuer und Flamme und stellte tausend Fragen: „Wann ist denn die Hochzeit? Trägst du ein auch ein langes weißes Kleid? Mit Schleier? Fahrt ihr mit einer Kutsche? Krieg ich auch ein neues Kleid?“ Aaron dagegen sagte gar nichts, er schaute nur still von einem zum anderen und als er seinen Teller leergegessen hatte, entschuldigte sich und verschwand nach oben. Corinna wollte ihm folgen, doch Clyde hielt sie zurück. „Lass ihm etwas Zeit die Nachricht zu verdauen.“ Sie überlegte kurz und nickte dann zustimmend. Nachdem Abendbrot schließlich einigten sich Corinna und Clyde darauf, dass er mit Aaron reden sollte. Also ging der Simo hoch ins Kinderzimmer, wo Aaron in Schlafanzug und Bademantel auf dem Boden saß und seinen Teddy im Arm hielt. „Darf ich reinkommen, Aaron?“ Der Junge warf einen flüchtigen Blick über seine Schulter und nickte zögernd. Clyde setzte sich ans Fußende des Bettes und sah Aaron freundlich an. „Was denkst du darüber, dass deine Mum und ich heiraten wollen?“, fragte er leise. Der Junge zuckte mit den Schultern. „Mum freut sich.“, sagte er nach einer Weile. „Und du dich nicht?“ Wieder ein Schulterzucken. „Ich weiß nicht.“ Clyde berührte ihn sanft am Arm. „Kannst du mich bitte ansehen, während wir uns unterhalten?“, fragte er bittend. Zögernd drehte sich Aaron um und wie Clyde schon vermutet hatte, hatte der Junge Tränen in den Augen. „Worüber bist du traurig?“ Erneut zuckte Aaron mit den Schultern. „Dad.“, stieß er dann hervor, „er gehört gar nicht mehr zu uns.“

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Clyde nickte verstehend und erklärte leise: „Aaron, er ist tot. Er kann nicht mehr wirklich Teil dieser Familie sein.“ Als der Junge nicht antwortete, fuhr er fort: „Und trotzdem hat er einen Platz in deinem Herzen und auch deine Mum wird sich immer an ihn erinnern.“ Erstaunt hob Aaron den Kopf. „Aber Mum hat doch jetzt dich.“ „Ja, das stimmt.“, bestätigte Clyde, „aber damit verschwinden doch nicht alle Erinnerungen, die deine Mutter hat. Schließlich hat sie deinen Dad mal geliebt, was man auch daran sehen kann, dass es dich gibt. Und Robin und Jessie und Colin.“ Der Simo lächelte. „Und euch Kinder liebt sie sehr, das weißt du hoffentlich.“ Aaron nickte zustimmend. Ja, das wusste er. „Ist es schlimm, wenn ich mich nicht so freuen kann, wie Robin oder Jessie oder Mum?“ Clyde legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. „Nein, Aaron, ist es nicht. Ich verstehe das und deine Mum sicher auch.“ Ein erleichtertes Lächeln flog über das Gesicht des Jungen. Dann stellte er eine weitere Frage, bei der Clyde erschrocken zusammenzuckte. „Muss ich mit zur Hochzeit?“ Der Simo hatte Mühe den Jungen nicht völlig entgeistert anzustarren. Ihm war zwar klar gewesen war, dass Aaron sich mit der Hochzeit schwertun würde, aber niemals wäre er auf den Gedanken gekommen, dass Corinnas Sohn nicht teilnehmen wollte. Wie sollte er bloß darauf reagieren? „Nein.“, antwortete er schließlich langsam. „du musst nicht. Aber deine Mum – und ich auch – wir würden dich sehr, sehr gerne dabei haben.“ Aaron nickte verstehend, sagte jedoch nichts weiter, sondern zog seinen Bademantel aus und kroch unter die Decke. „Ich möchte jetzt schlafen.“ Clyde nickte, stand ebenfalls auf und strich dem Jungen liebevoll durchs Haar. „Gute Nacht, Aaron, schlaf gut.“ Dann verließ er das Kinderzimmer, ging aber nicht zu Corinna, die im Wohnzimmer wartete, sondern auf die Dachterrasse, die durch das Schlafzimmer zu erreichen war. Wie nur sollte er seiner Verlobten begreiflich machen, dass ihr Sohn nicht zur Hochzeit kommen wollte?

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„Hier steckst du.“, wunderte sich Corinna, die unten vergeblich auf ihn gewartet hatte. Sie zog fröstelnd die Schultern hoch. „Brrr, ist das kalt.“ Trotzdem trat sie neben Clyde, der an der Brüstung stand und über die Stadt schaute. „Was ist mit Aaron?“, fragte sie besorgt und erschauerte wieder. Fürsorglich legte Clyde seinen Arm um Corinna und zog sie nah zu sich heran um sie zu wärmen. „Er hat das Gefühl, dass Frank immer weniger ein Teil der Familie ist.“, beantwortete der Simo ihre Frage, „und darüber ist er traurig.“ Er machte eine Pause und Corinna, die den Eindruck hatte, dass er noch mehr sagen wollte, sah ihn erwartungsvoll von der Seite an. Sie konnte trotz der Dunkelheit sehen, wie seine Kiefermuskeln mahlten und sie erschrak. „Was ist los?“, fragte sie bang. Clyde wandte ihr den Kopf zu. „Aaron ist durcheinander...“, begann er, „… und ich bin sicher, dass er sich das noch anders überlegt.“ Corinna runzelte die Stirn. „Wovon redest du?“ Der Simo seufzte und wich ihrem fragenden Blick aus. „Er hat mich gefragt, ob er zur Hochzeit mitkommen muss.“, sagte er betont ruhig als ob er Corinna so im Vorfeld besänftigen könnte. „Aber natürlich kommt er mit, er ist doch …“ Sie unterbrach sich. „Du hast ihm gesagt, er muss nicht.“, begriff sie und löste sich von ihrem Verlobten als der langsam nickte. „Clyde, er ist mein Sohn, er kann doch nicht zuhause bleiben, wenn ich heirate!“, rief sie aufgebracht.

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„Natürlich ist er dein Sohn und ich will ihn genauso dabei haben wie du und das hab ich ihm auch gesagt“, erwiderte er, „aber ich halte es nicht für richtig, ihn dazu zu zwingen.“ „Ach, und das entscheidest du so mir nichts dir nichts allein?“ Betreten schaute der Simo sie an. Er verstand, dass Corinna ärgerlich war, trotzdem war er überzeugt richtig gehandelt zu haben. „Corinna, er soll sich doch mit uns freuen und nicht mit sauertöpfischer Miene den Tag, der uns so wichtig ist, über sich ergehen lassen.“, versuchte er sein Handeln zu erklären. Ein ungläubiger Blick traf ihn. „Aber ich soll diesen Tag genießen und feiern, während mein Sohn zuhause sitzt?“ Clyde machte einen Schritt auf sie zu und lächelte ihr beruhigend zu. „Ich glaube nicht, dass es soweit kommt. Lass ihm einfach etwas Zeit, dann wird er sicher die richtige Entscheidung treffen. Er liebt dich doch.“ „Und was, wenn nicht?“, fragte die Sima mit Tränen in den Augen. Hilflos hob Clyde die Schultern und Corinna drehte sich aufschluchzend weg. Der Simo wollte sie in den Arm nehmen, doch sie schüttelte ihn ab und ging bis zur Tür, die ins Schlafzimmer führte. Dort blieb sie einen Augenblick reglos stehen bevor sie sich zu ihm umdrehte. Tränen liefen über ihr Gesicht, trotzdem klang ihre Stimme erstaunlich fest als sie unmissverständlich klarstellte: „Clyde Newman, ich liebe dich, aber wenn mein Sohn nicht zu meiner Hochzeit kommt, dann komme ich auch nicht!“
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Beitrag  capricorn Di Jul 03, 2012 9:38 am

Corinna verschwand im Haus und lief die Treppe hinunter, weil sie ins Bad wollte. Das war nämlich der einzige Ort im Haus, wo man wenigstens kurzzeitig allein sein konnte. Sie schloss die Tür hinter sich und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Die Tränen versiegten langsam und sie atmete ein paar Mal tief durch. Dann trat sie ans Waschbecken, kühlte ihr erhitztes Gesicht mit kaltem Wasser und wusch sich die Hände. Die ganze Zeit kreisten ihre Gedanken um Clydes eigenmächtiges Handeln, sodass sie erschrocken zusammenzuckte als plötzlich jemand an die Badezimmertür klopfte. „Corinna, bist du da drin?“, erklang die fragende Stimme Clydes.

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Sie reagierte nicht in der Hoffnung, er würde wieder verschwinden, aber als er bat, sie möchte bitte herauskommen, wusste sie, dass er solange davor stehen bleiben würde, bis sie öffnete. Genau wie damals als Frank das Casino gekauft hat, schoss es ihr durch den Kopf. Mit der Erinnerung daran huschte ein flüchtiges Lächeln über ihr Gesicht. Dann seufzte sie und warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. Okay, sie sah wieder einigermaßen normal aus. Nur eine leichte Rötung um die Augen zeigte noch, dass sie geweint hatte. Zögernd ging sie zur Tür und öffnete. „Ich habe nichts mehr zu sagen.“, stellte sie klar, bevor er auch nur einen Ton sagen konnte. Dann drängelte sie sich an ihm vorbei und lief die Treppe hinunter. Sie ignorierte sein leises Rufen, aber er lief ihr nach, holte sie im Erdgeschoss ein und hielt sie am Arm fest. „Corinna, bitte.“, bat er flehend. „Lass uns darüber reden, ja?“ Sie hob den Kopf und sah ihn an. „Was sollen wir denn noch reden? Du hast bereits eine Entscheidung getroffen und ich muss jetzt sehen, wie ich damit klar komme.“ Clyde sah sie erschrocken an. Und verwirrt. War sie jetzt sauer, weil er Aaron nicht zwingen wollte zur Hochzeit zu kommen oder war da noch was anderes? „Corinna …“, begann er zögernd, „ … darf ich dir wenigstens erklären, warum ich es nicht für gut halte, Aaron zu zwingen?“ Stumm sah sie ihn an und schließlich nickte sie. „Okay.“ Er holte tief Luft. „Aaron hat das Gefühl, dass sein Dad mit unserer Hochzeit noch ein Stück mehr der Vergangenheit angehört und das will er nicht. Er muss jetzt lernen loszulassen, aber das ist wahrlich nicht einfach für ihn. Umso wichtiger ist es, dass er das aus freien Stücken tut. Wenn wir ihn zwingen zur Hochzeit zu gehen, dann besteht die Gefahr, dass er sich an jede noch so kleine Kleinigkeit, die mit seinem Vater zu tun hat, klammert und seine Trauer womöglich nie überwinden kann. Verstehst du das?“

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Corinna verstand ihn, trotzdem konnte sie sich nicht vorstellen ohne Aaron zu heiraten. „Das klingt plausibel, Clyde, es ändert aber nichts daran, dass ich nicht heiraten will, wenn er nicht dabei ist.“ „Ich weiß, Corinna, aber es steht doch noch gar nicht fest, dass er nicht kommt.“ Er machte einen Schritt auf sie zu und blieb erschrocken stehen als sie vor ihm zurück wich. „Bist du immer noch böse mit mir?“, fragte er. „Warum hast du einfach so entschieden? Ohne mit mir zu sprechen?“ Hilflos hob er die Schultern. Er verstand überhaupt nicht, warum das so ein Problem für sie war. „Er hat mich etwas gefragt und ich hab geantwortet, wie ich es für …“ „Genau das ist es ja!“, unterbrach Corinna ihn aufgebracht. „DU hast entschieden, wie DU es für richtig gehalten hast und es hat dich überhaupt nicht interessiert wie ich darüber denke!“ Sie schaute ihn böse an, aber Clyde konnte noch etwas anderes in ihrem Blick sehen: Schmerz. Er musste sie verletzt haben und dabei ging es nicht um Aaron und seiner Teilnahme an der Hochzeit. „Corinna, ich verstehe nicht, was daran so schlimm ist. Wir hatten uns doch geeinigt, dass ich mit Aaron rede.“ „Aber nicht, dass Du allein entscheidest!“ Sie ließ die Schultern hängen. „Das hat Frank auch immer gemacht“, brach es aus hier heraus, „immer hat er allein entschieden und am Ende haben die Kinder und ich es ausbaden müssen.“ Sie fing wieder an zu weinen und Clyde sah sie sprachlos an. Es tat ihm leid, dass er offenbar alte Wunden aufgerissen hatte, aber viel mehr schockte es ihn, dass sie ihn auf eine Stufe mit Frank stellte. Und er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wie er darauf reagieren sollte. Nach einigen endlos erscheinenden und sehr schweigsamen Minuten, in denen sie sich stumm angestarrt hatten, wandte er sich wortlos ab und ging ins Schlafzimmer.
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Beitrag  capricorn Di Jul 03, 2012 9:42 am

Ihm wäre es lieber gewesen, den Konflikt gleich klären zu können, doch jetzt brauchte er etwas Zeit um Corinnas Reaktion zu verarbeiten. Natürlich wusste er, dass Frank sich wenig um die Belange seiner Ehesima und die der Kinder geschert hatte, aber er war doch nicht so! Noch nie hatte er Corinna Entscheidungen aufgezwungen und er hatte das auch jetzt nicht vor. Er hoffte doch genau wie sie, dass Aaron seine Meinung bezüglich der Hochzeit änderte. Seufzend zog der Simo sich aus und warf seine Klamotten achtlos auf den Boden. Als er den Schlafanzug angezogen hatte, legte er sich ins Bett und starrte in die Dunkelheit. Aufmerksam lauschte er ob Corinna vielleicht nachkommen würde um mit ihm zu reden, doch alles blieb still. Trotzdem gab er die Hoffnung nicht auf. Lieber verbrachte er eine schlaflose Nacht als dass sie ihm weiterhin böse war und so wartete er darauf, dass auch sie zu Bett ging, aber sie kam nicht und er nickte irgendwann ein. Ein leises Geräusch weckte ihn und als er die Augen aufschlug sah er wie Corinna vorsichtig auf ihrer Seite ins Bett krabbelte. „Es tut mir leid.“, flüsterte er leise um sie nicht zu erschrecken. Trotzdem zuckte sie zusammen, weil sie gedacht hatte, dass er schlafen würde. Aber sie sagte nichts, sondern drehte ihm wortlos den Rücken zu. Clyde seufzte, rutschte etwas näher zu ihr und berührte sie sanft an der Schulter. „Corinna, es tut mir wirklich leid.“, versuchte er mit ihr zu reden. „Ich wollte dich nicht verletzen, ich …“ Traurig verstummte er als Corinna keine Anzeichen machte, dass sie ihm überhaupt zuhörte.

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Er beugte sich zu seiner Nachttischlampe, schaltete sie ein und setzte sich auf. „Corinna, bitte glaub mir doch.“, flehte er. Jetzt reagierte sie, drehte sich langsam zu ihm um und setzte sich ebenfalls auf. Sie sah verweint aus und unglaublich verletzlich. „Ich will dir ja glauben, Clyde, aber … ich …“ Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen, die sie versuchte wegzublinzeln. „Als ich vorhin begriff, dass das, was du zu Aaron gesagt hast, bedeutet, dass ich heiraten soll ohne dass er dabei ist, da hab ich mich gefühlt wie damals bei Frank.“ Sie schwieg erschöpft und holte tief Luft. „Und so wollte ich mich nie wieder so fühlen! Ich wollte nicht mehr unter Entscheidungen leiden, die andere über meine Kopf hinweg getroffen haben und …“ „Aber Corinna, ich bin doch nicht Frank!“, rief Clyde. „Ja, ich hab entschieden, dass wir Aaron nicht zwingen sollten, aber doch nicht um meine persönlichen Wünsche durchzusetzen. Ich habe versucht mich in Aaron hineinzuversetzen und hoffe, dass er – ohne dass wir Druck ausüben – die richtige Entscheidung trifft!“ Verwirrt sah Corinna ihn an. „Aber du wusstest keine Antwort auf meine Frage, was ist, wenn er seinen Entschluss nicht ändert!“ Seufzend fuhr Clyde sich mit der Hand durch seine Haare. „Weil ich auch nicht allwissend bin, Corinna. Ich hab nicht immer sofort eine Lösung parat, aber niemals würde ich einfach so hinnehmen, dass er nicht kommen will.“ Er sah sie bittend an. „Warum können wir ihm nicht einfach etwas Zeit geben? In der Zwischenzeit fällt uns dann ja vielleicht ein, wie wir ihn überzeugen können, bei unserer Hochzeit dabei zu sein.“ Er machte eine kurze Pause und setzte dann resignierend hinterher: „Falls du mich überhaupt noch heiraten willst.“ Er wollte sich wegdrehen um die Lampe wieder auszuschalten, doch dieses Mal hielt sie ihn zurück. „Was?“, fragte er und es klang ziemlich unwirsch und Corinna dämmerte es, das sie ihn ebenso verletzt hatte, wie er sie. Zerknirscht sah sie ihn an. „Ich hab dich auch verletzt.“ Er schwieg einen Augenblick: „Naja, es nicht sehr schmeichelhaft mit einem Simo wie Frank einer war, verglichen zu werden.“, gestand er. „Es tut mir leid, Clyde.“, flüsterte sie und legte sanft ihre Hand auf seine Wange. „Mir tut es auch leid, Corinna.“ Er sah sie immer noch an, aber jetzt wurde sein Blick weich und zärtlich. Ihr Herz fing an zu klopfen und sie rutschte näher zu ihm hin. Bereitwillig legte er seinen Arm um sie und sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihrem Mund. Corinna wusste, dass er sie küssen wollte, aber er zögerte. „“Ist alles wieder gut?“, fragte er schließlich leise. „Ja, Clyde.“, antwortete sie, „und nun küss mich endlich!“

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In den nächsten Tagen stellten Clyde und Corinna das Thema Hochzeit zurück. Nicht, das sie nicht mehr heiraten wollten, aber es war ihnen wichtig, noch einmal in Ruhe über Corinnas Angst, bevormundet zu werden, zu sprechen. Im Laufe des Gesprächs kam Clyde nicht umhin, ihr zu sagen, dass er das zwar niemals tun würde und schon gar nicht absichtlich, aber das es in einer Beziehung nicht immer möglich war, jede Entscheidung erst durchzusprechen. „Ich dachte, du vertraust mir.“ Corinna nickte. „Ja, das tue ich auch. Eigentlich.“ Sie hob hilflos die Hände. „Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist.“ Er nahm sie in den Arm und sah sie ernst an. „Deine Ehe und das, was Frank dir angetan hat, hat eben Spuren hinterlassen.“ „Ja, das ist wohl so.“, seufzte sie unglücklich. Beruhigend strich er über ihren Rücken. „Quäl dich nicht, Corinna. Jetzt wissen wir, wo das Problem liegt und nun können wir lernen damit umzugehen. Ich werde einfach besser überlegen, ob ich erst mit dir sprechen kann bevor ich eine Entscheidung treffe …“ „.. und ich...“, unterbrach sie ihn, „ ... ich werde mich hüten, dich noch einmal mit Frank zu vergleichen.“ „Das würde mich sehr erleichtern.“, gab er mit einem schiefen Grinsen zu.
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Beitrag  capricorn Di Jul 03, 2012 9:46 am

Auch wenn jetzt zwischen Clyde und Corinna alles wieder gut war, gab es doch jemanden, an dem die Sache nicht unbemerkt vorrübergegangen war. Der sensible Robin hatte sofort gemerkt, dass etwas im Busch war und eines Abends als Corinna gerade den Abwasch erledigt hatte, sprach er sie darauf an. „Was ist los, Mum?“ Die Sima warf ihm einen erstaunten Blick zu. „Was meinst du?“ Dann begriff sie. „Nichts ist los.“, antwortete sie, weil zwischen ihr und Clyde ja alles geklärt war. Aber damit gab sich Robin nicht zufrieden. Wortlos nahm er ihr den Schwamm, mit dem sie die Spüle putzte, aus der Hand und legte ihn zur Seite. „Mum, ich bin kein Kind mehr.“, erinnerte er sie. „Hast du dich mit Clyde gestritten?“ Zögernd nickte seine Mutter. „Ja, wir hatten eine Auseinandersetzung, aber es ist alles wieder gut.“ Skeptisch sah Robin sie an. „Ja, wirklich.“, bestätigte Corinna und lächelte ihn an. „Robin, ich weiß, du hasst Streitereien, aber es gibt keine konfliktfreien Beziehungen. Das ist normal, wichtig ist nur, dass man lernt seine Konflikte zu lösen und Clyde und ich haben unseren Streit bereinigt. Es ist alles in Ordnung.“ Sie machte eine kurze Pause. „Fast wenigstens.“ Sie meinte jetzt Aaron und nicht ihre Auseinandersetzung mit Clyde und obwohl Robin das eigentlich nicht wissen konnte, fragte er sofort: „Geht es um Aaron?“ Corinna nickte leicht. „Er will nicht zur Hochzeit kommen.“, sagte Robin und verblüfft starrte die Sima ihren Sohn an. „Hat er dir das erzählt?“ „Nein, aber ich kenne meinen Bruder.“ Sie nickte verstehend. „Robin, es ist okay, er braucht sicher nur etwas Zeit um sich mit dem Gedanken anzufreunden.“, versuchte sie den Teenager zu beruhigen. „Bist du sicher?“, fragte er zweifelnd und obwohl seine Mutter sich keineswegs sicher war, antwortete sie nachdrücklich: „Ja, bin ich.“ Dann zwang sie sich zu einem zuversichtlichen Lächeln. „Mach dir keine Sorgen, es wird sicher alles gut.“

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Robin spürte, dass seine Mutter nicht wirklich davon überzeugt war, aber er wusste auch, dass sie das ihm gegenüber niemals zugeben würde. Schließlich war sie die Mutter und er der Sohn, den sie beschützen wollte. Das änderte aber nichts daran, dass er sich sorgte und als er später im Bett lag, dachte er nach. Irgendetwas musste er doch tun können? Er überlegte hin und her und schließlich beschloss er mit seinem jüngeren Bruder zu reden. Vielleicht konnte er ihm ja begreiflich machen, wie wichtig es für seine Mutter und für Clyde war, dass er zur Hochzeit ging. Die Gelegenheit mit Aaron zu sprechen, ergab sich bereits am nächsten Abend. Corinna war bei einem Elternabend von Jessies Schule, Jessica selbst im Bad und Clyde bemühte sich, Colin zum Schlafen zu bringen. Also saß der Teenager mit seinem Bruder allein am Tisch. Robin warf Aaron einen kurzen Blick zu. Dann fragte er beiläufig. „Was hältst du davon, dass Mum und Clyde heiraten werden?“ Sein Bruder schaute hoch und sah ihn überrascht an. Offensichtlich hatte er nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet sein älterer Bruder, der sich bereits auf die Heirat freute, ihn das fragen würde. „Warum fragst du das?“ „Weil es mich interessiert.“, antwortete Robin und sah Aaron erwartungsvoll an. „Also, was denkst du?“ Aaron zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht.“, nuschelte er und biss in seinen Hamburger. „Na, komm, irgendetwas musst du doch denken?“, ließ Robin nicht locker. „Mum freut sich.“ „Ja, natürlich, freut sich Mum. Aber das war nicht meine Frage.“ Aaron rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her. „Clyde ist ganz nett.“, wich er ein zweites Mal der eigentlichen Frage aus.

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Robin musste sich zusammenreißen um nicht die Augen zu verdrehen. Offensichtlich musste er direkter vorgehen. „Aber du willst nicht dabei sein.“, stellte er fest. Langsam schüttelte Aaron den Kopf. „Du weißt aber schon, dass das für Mum ein besonderer Tag ist?“ Jetzt nickte der Junge. „Und dann kannst du nicht mal ihr zuliebe daran teilnehmen?“ Aaron wandte den Kopf ab und Robin sah, wie eine Träne über seine Wange rollte. Tröstend griff er über den Tisch hinweg nach der Schulter des Jungen. „Was ist dein Problem?“, fragte er mit sanfter Stimme. Aaron schwieg einen Moment lang, dann antwortete er zögernd: „Ich will Dad nicht verraten.“ „Wie verraten?“, war Robin verwirrt. Aaron sah seinen Bruder an. „Wenn ich mit zur Hochzeit gehe, dann zeige ich doch, dass ich damit einverstanden bin, dass sie heiraten. Aber Dad wäre es nicht und …“ „Dad ist tot.“, erinnerte Robin ihn. „Na und?“, begehrte Aaron auf, „ich weiß trotzdem, dass er das nicht gewollt hätte.“ „Und Mum soll sich von einem Toten vorschreiben lassen, ob sie wieder heiratet oder nicht?“ Der Teenager hob die Hände und ließ sie mit einem klatschenden Geräusch auf die Tischplatte fallen. „Aaron, das ist Bullshit!“ Aaron zuckte zusammen und sah Robin entsetzt an. Er konnte sich nicht erinnern, dass sein ruhiger Bruder mal laut geworden wäre, umso erschreckte es ihn. „Aber…“, versuchte er einzuwenden, doch Robin unterbrach ihn. „Deine Liebe zu Dad in allen Ehren, aber für mich macht es viel mehr Sinn, den Lebenden zu zeigen, dass man sie liebt. Und du hast jetzt die Gelegenheit Mum zu zeigen, dass du sie lieb hast indem du mit zur Hochzeit gehst.“ Robin sah ihn an, bittend jetzt und als Aaron nicht antwortete, forderte er: „Bitte, Aaron, denk darüber nach ob du Mum wirklich so vor den Kopf stoßen willst.“ Dann erhob sich der Teenager und verließ die Küche.

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Aaron sah ihm stumm nach. Er war verwirrt. Bis jetzt hatte er immer nur daran gedacht, was sein Dad zu der Hochzeit sagen würde, aber Robins Reaktion hatte ihm bewusst gemacht, dass es nicht nur um seinen Vater ging. Nachdenklich stand Aaron auf, räumte die Teller zusammen und spülte sie ab. Er war so in Gedanken versunken, dass er erschrocken zusammen zuckte als plötzlich die Haustür aufging und seine Mutter vom Elternabend zurückkam. „Aaron!“, war sie überrascht. „Du bist noch auf?“ Sie sah sich suchend um. „Wo ist Clyde?“ Aaron drehte sich zu ihr um und trocknete seine Hände am Geschirrtuch ab. „Bei Colin. Der will nicht schlafen.“ Corinna nickte verstehend. „Und warum bist du noch nicht im Bett?“, erkundigte sie sich streng. Aaron hob kurz die Schultern. „Ich … ich wollte mit dir reden.“, antwortete er und legte das Trockentuch auf die Spüle. Corinna wollte ihn erst auf morgen vertrösten, doch als sie ihren Sohn wie ein Häufchen Elend dastehen sah, brachte sie das nicht übers Herz. Zärtlich strich sie ihm über den Kopf. „Was ist denn, Schatz?“ „Mum, ich …“ Er stockte, weil ihm die Worte, die er sagen wollte, einfach nicht über die Lippen kommen wollten. „Mum.“, begann er noch einmal, „ich … würde … gern … mitkommen.“ Seine Mutter runzelte die Stirn. „Wohin mitkommen?“, wusste sie nicht gleich, wovon ihr Sohn sprach. Aaron holte tief Luft. „Zur … Hochzeit.“ Er stieß schnaufend die Luft wieder aus und versuchte zu lächeln. Corinna starrte ihn einen Moment verblüfft an, dann fing ihr Gesicht an zu strahlen. Sie umarmte Aaron und drückte ihn fest. „Das ist ganz toll, mein Sohn.“, freute sie sich und plötzlich kam es dem Jungen gar nicht mehr so schlimm vor, mit zur Hochzeit gehen zu müssen. Er legte seine Arme um seine Mum und flüsterte leise. „Ich hab dich lieb, Mum.“ „Ich dich auch, mein Schatz. Ich dich auch.“
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