Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik

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Beitrag  Marie So März 21, 2010 8:00 pm

Liebes Tagebuch,

Papa und ich waren heute in einem Park oder sowas. Aber auch mit Strand. Ich hab vergessen, wie das hieß. Da haben wir erst Fangen gespielt. Also, Papa und ich. Aber das hat nicht soviel Spaß gemacht. Papa war viel schneller als ich und ist nie extra mal langsamer gelaufen damit ich ihn auch mal fangen konnte.

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Manchmal ist Papa wirklich doof.

Aber dann hat Papa einen wunderschönen Schmetterling gefangen. Darin ist er wirklich gut.

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Dann mag ich meinen Papa wieder richtig gerne auch wenn er mich beim Fangenspielen nie gewinnen lässt.

Bis bald, deine Schantall


Liebes Tagebuch,

bei uns hat es schon wieder gebrannt. Gerade als Papa den neuen Herd gekauft hatte. Der war ganz billig, aber Papa meinte lieber einen billigen als gar keinen Herd.

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Ja, und dann hat der Papa darauf gekocht und *wuuuuuuusch* stand der Herd in Flammen. Und Papa fast auch. Dann hat er mich aus dem Bett geholt und mich vor die Haustür getragen. Die Feuerwehr war schon unterwegs. Aber ich wollte in's Haus zurück um den schönen Schmetterling von Papa zu retten. Und da hat Papa mich gerettet, weil er mich eingefangen und wieder vom Haus weggebracht hatte.

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Die ganze Sauerei wie Papa sagt, haben wir erst am nächsten Tag weggemacht. Nachdem Papa den neuen verbrannten Herd wieder in den Wald geschleppt hatte.

Bis bald, deine Schantall
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Beitrag  Marie Sa März 27, 2010 7:31 pm

Liebes Tagebuch,

Papa hat so einen komischen Freund mit nach Hause gebracht. Ich vergess immer den Namen von dem. Papa kennt den von der Arbeit.

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Ich kann den nicht leiden.

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Der glotzt mich nämlich immer so blöde an. Und dann musste ich mich auch noch dazusetzen zum Essen. Zu dem Blödmann und zu Papa. Dann hat der komische Freund von Papa mir immer so dämliche Fragen gestellt. Was die Schule macht, welche Noten ich habe und ob ich schon einen Freund hätte. Was für eine Pfeife. Als wenn ich dem das erzählen würde. Ich hab einfach gar nichts gesagt. Überhaupt nichts.

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Und später genau beobachtet, was der so tut und was der sagt. Also später, als der mit Papa Schach gespielt hat.
Ich konnte das nämlich gut vom Küchentisch aus sehen. Und das nur, weil Papa böse auf mich war. Weil ich einfach nicht auf die Fragen von dem geantwortet habe. Da hat Papa mich fürchterlich ausgeschimpft. Vor dem Komischen da. Ich musste meine Hausaufgaben sofort am Küchentisch machen.

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Das Schlimmste aber war, dass der Wasserhahn von der Spüle kaputt war und überlief. Meine Schuhe sind ganz nass geworden, aber ich durfte trotzdem nicht in mein Zimmer gehen.

Manchmal hasse ich Papa wirklich sehr.

Bis bald, deine Schantall
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Beitrag  Marie Sa März 27, 2010 7:50 pm

Liebes Tagebuch,

ich habe ein paar Tage mit Papa nicht geredet. Ich war so wütend auf ihn. Wegen den Blödmann und den Hausaufgaben mit nassen Füßen.
Darüber war Papa sehr traurig und so hat er nach fünf Tagen ohne Reden mein Lieblingsfrühstück gemacht.
Erst wollte ich mich gar nicht freuen, aber die Pfannkuchen rochen soooo lecker und Papa hat mich so lieb angeguckt. Da hab ich mich dann doch gefreut.

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Wir haben uns über die Pfannkuchen hergemacht und uns unterhalten. Wie früher.

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Papa ist eben doch ganz lieb.

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Beitrag  Marie Sa März 27, 2010 8:22 pm

Liebes Tagebuch,

ich habe heute die Schule geschwänzt. Ich bin zwar mit dem Bus bis zur Schule gefahren und dann ausgestiegen. Aber ich habe extra lange rumgetrödelt bis ich die Letzte war. Dann bin ich schnell links an der Schule zum Spielplatz gegangen und hab mich dort versteckt.

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Niemand war draußen. Als wenn ich ganz alleine gewesen wäre.
Stell dir das mal vor, liebes Tagebuch. Ich wäre plötzlich ganz alleine auf der Welt. Ich glaub das erste was ich tun würde, ich würde zu Lenny rübergehen. Der hat nämlich einen Computer und viele Spiele. Ich würde seinen Computer anmachen und Sims3 spielen. Wenn er das Spiel hat. Aber ich glaub schon.

Als die Luft rein war, habe ich erstmal die Rutsche ausprobiert und mir sofort ganz fies wehgetan.

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Da wusste ich gar nicht, was ich machen sollte und bin dann nach Hause gehumpelt. Das war ganz schön weit. Und mich hat auch noch jemand gesehen, den Papa kennt.
Mitten auf der Straße war plötzlich eine Demenstrution oder so. Da waren viele wütende Frauen. Die schrien immer: Keine Macht der Ehe! keine Macht der Ehe! Keine Macht der Ehe!
Ich weiß nicht, was das bedeuten soll. ist mir auch egal. Aber diese Tonja Reierling oder wie die heißt, war auch auf dieser Demenstrution und hat mich bestimmt gesehen.

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Und Papa kennt die glaube ich.
Das wird mächtig Ärger geben. Wenn Papa herausfindet, dass ich die Schule geschwänzt habe. Wenn die Reierling also Papa erzählt, dass die mich auf dem Platz da gesehen hat. Um elf Uhr morgens.

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Beitrag  Marie Sa März 27, 2010 8:53 pm

Liebes Tagebuch,

es ist jetzt schon ein paar Tage her, dass ich die Schule geschwänzt habe. Mein Bein tut nicht mehr weh. Papa weiß wohl von allem nichts. Vielleicht hat die Reierling ja nichts gesagt. Vielleicht hat sie mich auch gar nicht erkannt. Ist aber gut so. Viel schlimmer ist, dass mein blöder Lehrer einen Entschuldigungsbrief von Papa haben will. Warum ich gefehlt habe. Jeden Tag fragt der mich danach. Ich sage dann immer, dass Papa ein wirrer Wissenschaftler ist, der an sowas nicht denkt. Gestern habe ich dem Idiotenlehrer gesagt, dass Papa sich jeden Abend in sein Zimmer einschließt und wichtige und geheime Exkremente oder so macht. Und ich darf ihn auf keinen Fall dabei stören. Sonst würde ich Prügel bekommen.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree116

Da hat der Lehrer mich ganz mitleidig angesehen und ich durfte gehen. Vielleicht habe ich jetzt Ruhe.
Ich bin dann mit dem Rad durch die Gegend gefahren und dann habe ich einen Friedhof entdeckt. Da habe ich ein paar schöne Steine gefunden. Außerdem ein Buch. Das lag auf einer Bank. "Hanni und Nanni" hieß das.
Die beiden waren Zwillinge und die besuchten ein Internat irgendwo. Da wohnten auch viele andere Mädchen und die hatten wirklich sehr viel Spaß zusammen. Manchmal war es auch traurig.
Wie es wohl wäre, wenn ich in ein Internat gehen würde?
Ich wäre vielleicht total beliebt, weil alle irgendwie total beliebt sind und sich mögen. Kein Zickengeschreie wie bei uns an der Schule. Alle wären lieb und nett zueinander.
Vielleicht sollte ich Papa mal fragen, ob ich auch in ein Internat gehen darf.

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Beitrag  Marie Sa März 27, 2010 9:04 pm

Liebes Tagebuch,

meine Schwänzerei ist nicht aufgeflogen und der dämliche Lehrer lässt mich jetzt auch in Ruhe.
Dafür tauchte aber plötzlich die Mama von Lenny bei uns auf. In Polizeiuniform. Mir blieb fast das Herz stehen. Ich hatte so Angst, dass sie gekommen ist, um Papa zu erzählen, dass ich eine Schulschwänzerin bin. Weil ich ja letzte Woche schon wieder zwei Tage gefehlt habe. Ohne Entschuldigungsbrief.
Aber Ramona sagte gar nichts darüber sondern flürtete mit Papa rum.

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Pffff..... nochmal Glück gehabt.

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Beitrag  Marie Sa März 27, 2010 9:14 pm

Liebes Tagebuch,

ich habe endlich meinen 13. Geburtstag gefeiert. Nur mit Papa zusammen, aber das war ganz in Ordnung so. Auch wenn er sich wie ein Kleinkind aufgeführt hat, als ich die Kerzen auf meiner persönlichen Geburtstagstorte ausgepustet habe.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree118

Und hier an dieser Stelle, liebes Tagebuch klebe ich mal ein Bild, das Papa an meinem Geburtstag von mir gemacht hat hier rein.

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Ich finde mich hässlich und die billige Brille ist scheiße und doof, doof, doof!
Lenny wird mich nie so mögen.
Was soll ich nur tun?

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Beitrag  Marie So März 28, 2010 6:47 pm

Familie Raiderling

Thomas hatte seinen ersehnten Sohn bekommen. Aber der wurde nicht großspurig Rocky genannt, sondern der Kleine erhielt den kaum zu überbietenen Namen "Glorius". Eigenköpfig von dem stolzen Vater ausgedacht. Nur als er "Schein" als Zweitnamen zufügen wollte, weigerte sich seine Frau Tonja beharrlich und erfolgreich.

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Als alle wohlbehalten nach ein paar Stunden aus dem Krankenhaus zurückkehrten, bemerkte Tonja erst, als sie das Kinderzimmer betrat, dass Rosalia in ihrem Bettchen lag und ....zum Glück.... seligst schlief. Und keine Babysitterin war in Sicht. Da kam ihr schon wieder die Galle hoch. Diesmal ohne schwanger zu sein. Sie hatte ihren Mann, bevor sie mit dem Notarztwagen voraus in's Krankenhaus gefahren worden war, noch eingeschärft, einen Babysitter zu organisieren, damit Rosalia nicht alleine zuhause zurück blieb.
Aber dieser Idiot hatte das einfach nicht getan. Und telefonierte stattdessen jetzt seelenruhig mit der Sekretärinnenschlampe vom Sportverein und erzählte der großkotzig von SEINEM Sohn!

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Also, jetzt ist er aber wirklich zu weit gegangen. Was hätte alles passieren können, dachte Tonja bei sich. Mein kleines Mädchen, meine kleine Rosalia, mein armes, armes, kleines, zartes Töchterchen...
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Beitrag  Marie So März 28, 2010 7:13 pm

Doch nachdem Tonja den kleinen, neugeborenen Glorius in sein Bett gelegt hatte, wachte Rosalia auf und forderte nun ihre ganze Aufmerksamkeit, die sie sich aber auch verdient hatte. Was hätte alles passieren können, dachte Tonja erneut und voller Schrecken.
Sie nahm Rosalia aus ihrem Bett und drückte und knuddelte sie erstmal herzhaft und mit Tränen in den Augen ab. Und zwar so lange und so fest, dass Rosalia anfing zu schreien und Tonja sie auf dem Wickeltisch absetzte.
"So, jetzt weinen wir nicht mehr und ziehen dich nett an. Dann macht Mama was Leckeres zu essen und dann spielen wir alle noch schön. Rosalia, Mama und Papa", versuchte Tonja ihre Tochter aufzumuntern.
"Nich mit Papa spielen. Papa Arsch", erwiderte Rosalia daraufin und guckte der entsetzten Tonja frech in's Gesicht.
Der fiel in dem Moment aber überhaupt nichts ein, was sie dem hätte engegnen können, vorallen als ihr auch schlagartig bewusst wurde, dass Rosalia nur die Worte ihrer eigenen Mutter wiedergab.
So setzte sie Rosalia wortlos, nachdem sie sie angezogen hatte auf den Boden ab.
"Geh spielen, Rosalia. Mama kocht was", war das Einzige, was sie noch sagen konnte.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree122

Und so stiefelte Rosalia in's Wohnzimmer, wo ihr Vater derweil vor dem Fernseher trainierte. Wie üblich wurde sie nicht von ihm beachtet.

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So versteckte sie sich hinter ihrem Puppenhaus, nahm nacheinander alle drei Puppen (Mutter, Vater, Kind) in den Mund und kaute ordentlich auf deren Köpfen rum.
Dann fing sie wie selbstvergessen an mit den angenagten Puppen zu spielen. Leise und ohne einen Ton dabei von sich zu geben. Zwischendurch lugte sie links oder rechts an der Puppenkiste vorbei und beobachtete mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck ihren Vater. So, als wäre er ein Fremder.
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Beitrag  Marie So März 28, 2010 7:46 pm

Leider war es Tonja nicht möglich ihrem Mann begreiflich zu machen, dass sein Alleinlassen von Rosalia schlimme Folgen hätte haben können.
"Es ist doch nichts passiert. Was regst du dich künstlich auf? Ich habe es in der Eile eben vergessen. Mach mal kein Drama daraus", war alles, was sie aus ihm dazu herauspressen konnte.
Und mit einem Baby, einem Kleinkind und ihrer Arbeit als, mittlerweile einfache Köchin, war Tonja es viel zu müde, um noch weiter mit Thomas zu streiten.
So engagierte sie eine Babysitterin, die regelmäßig für drei bis vier Stunden kam, wenn sie und Thomas zur Arbeit mussten. Denn obwohl Tonja eigentlich Mutterschaftsurlaub zugestanden hätte, flehte ihre Chefin sie an, jetzt nicht zu fehlen. Der Laden brumme und Tonja mache sich immer besser in der Küche. Die Chefin bot sogar an, die Babysitterin zu bezahlen. Und hatte sogar gleich ein "Angebot" parat. Sie kenne da ein nettes Mädchen, das sich gerne mal etwas dazu verdiene. Agnes heiße die und sei sehr zuverlässig. Die würde sicher gut auf Rosalia und Glorius aufpassen. Was blieb Tonja da anderes übrig, als ihrer Chefin zuzustimmen. Sie kündigte ihrer bisherigen Babysitterin Hedwig und stellte Agnes stattdessen ein.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree124

Agnes paßte gut auf die Kinder auf. Auf ihre Weise.
Sie hatte schnell den Kinder-Sicherungscode des Fernsehers geknackt und ein Videospiel in den Recorder geschoben.
Es war ein amerikanisches Footballspiel. Mit unflätigsten Ausdrücken der Spieler, in dem Spiel, auf dem Bildschirm da. Agnes hatte die Lautstärke natürlich ziemlich aufgedreht und Klein-Rosalia saß wie gebannt vor dem Bildschirm und brabbelte, halbverständlich, vor sich hin: "Masser...ffffackä..."
Darüber konnte sich Agnes dann wieder tierisch totlachen und brachte Rosalia frank und frei noch andere Schimpfwörter bei.
"Esshool", lernte Rosalia auch ganz schnell.
"Ju ar enn esshool", war der nächste Schritt.

Soviel zu der zuverlässigen und empfehlenswerten Babysitterin.
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Beitrag  Marie Mo März 29, 2010 3:49 pm

Agnes hörte gerade noch rechtzeitig, dass ein Auto vor dem Haus hielt. Schnell zog sie das Videospiel aus dem Recorder, schmiss dieses auf den Boden und zielte es geschickt mit einem ordentlichen Fußstoß über den Teppich unter das Bücherregal. Das hatte Agnes bestimmt nicht zum ersten Mal gemacht.
Leider war der Fernseher aber immer noch eingeschaltet und hatte automatisch auf TV umgeschaltet. Und der dort zuletzt eingeschaltete Sender war ein pssssst...Pornokanal, der eigentlich nicht zu sehen sein sollte, weil Thomas genau deswegen den KSC (Kinder-Sicherungs-Code) eingegeben hatte. Nicht mal Tonja wusste den Code, aber sie sah ohnehin selten fern. Lieber malte sie stundenlang oder lernte Kochrezepte auswendig.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree125

Agnes starrte einfach nur gebannt auf den Fernseher und lief langsam, aber sicher, puterrot an. Thomas stand nur da, sah selbstmitleidig auf den Bildschirm und meinte zu der verlegenen Agnes:
"Schade, dass du noch minderjährig bist. Sonst könnten wir mal ein paar der Sachen da nachspielen."
Agnes wagte nicht sich zu rühren. Schließlich war ihr bewusst, dass sie unerlaubterweise den KSC geknackt hatte und Thomas sie deswegen womöglich anzeigen konnte. Und genau das konnte Agnes jetzt überhaupt nicht gebrauchen. Sparte sie sich mit den Babysittereien doch schon mal die ersten beiden Semester für ihr Studium zusammen. Und wenn rauskommen würde, dass sie vorbestraft wäre, könnte sie alle Jobs vergessen. Und ihr Studium auch.
Thomas hatte sie in der Hand.

"Hast du schon mal sowas gespielt, Agnes?" fragte Thomas nach weiteren peinlichen Sekunden des Schweigens, die sich für Agnes zu Stunden ausweiteten.
Sie rührte sich nicht. Hielt die Luft an. Und im Fernsehen ackerten und ächzten sie weiter.
Langsam bewegte sich Thomas' Arm auf Agnes' Rücken zu. Seine Hand ging immer mehr in Richtung Hintern und plötzlich spürte Agnes seine Hand darauf.
"Du bist ein hübsches Mädchen...", flüsterte Thomas und sabberte dann in ihr Ohr:
"Ich bin sicher, du bist ganz unberührt und knusprig. Nicht so wie meine olle Vettel..."
Dann drehte sich Thomas halb zu Agnes hin und griff ihr zwischen die Beine. "Das ist doch das, was ihr jungen Dinger wollt...", stöhnte er.
Aber dieses Stöhnen wandelte sich ganz schnell in ein unterdrücktes Keuchen um, dem ein markerschütternder Schrei folgte.
Er hätte Agnes nicht unterschätzen sollen. Sie war großartig im Umgang mit ihren Füßen, wenn es galt, sie gezielt und mit dem richtigen Stoß einzusetzen.

Thomas fiel gekrümmt zu Boden und Agnes suchte schleunigst das Weite.
"Du Perversling!" brüllte sie noch, als sie schon fast aus der Tür raus war.

Und all' das konnte die kleine Rosalia von ihrem sicheren Platz hinter dem Puppenhaus beobachten.


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Beitrag  Marie Mo März 29, 2010 4:05 pm

Die Geschichte ging so aus, dass Agnes noch am selben Abend Tonja anrief, um ihr mitzuteilen, dass sie nicht mehr kommen könne.
"Tut mir leid, aber ich habe viel für's Abi zu lernen. Ich will doch nächstes Jahr zur Uni gehen..." stammelte Agnes als Entschuldigung hervor.
"Gar kein Problem, Agnes. Ich finde jemand anderen. Oder kannst du mir vielleicht eine Klassenkameradin nennen, die an einem regelmäßigen Nachmittagsjob drei bis viermal in der Woche interessiert ist?"
"Tut mir leid, Frau Raiderling. Auf Anhieb nicht, aber ich kann ja mal nachhören."
"Das wäre lieb von dir, Agnes. Alles Gute einstweilen."

Thomas hielt über diese Sache natürlich auch seinen Mund und tat so, als ob nie etwas passiert wäre. Und für ihn war es wahrscheinlich auch so. Er hat nur einen Tritt in die Ei... bekommen und das war sicher nicht das erste Mal.
Er kümmerte sich weiter mit viel Zeit um seinen Sohn Glorius.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree126

Voller Stolz gab er ihm allabendlich sein Fläschchen und erzählte und spielte mit ihm.
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Beitrag  Marie Mo März 29, 2010 4:21 pm

Wenn Tonja abends um neun von der Arbeit nach Hause kam, war ihr erster Weg immer der zu ihrer Tochter. Und so müde die Kleine auch so manches Mal gewesen sein muss, so wachte sie doch immer kurz vor neun Uhr abends auf und lauschte dann auf die Autos vor ihrem Fenster. Es war immer das erste Auto, das hielt, in dem dann auch ihre Mutter gesessen hatte und nun gleich zu ihr an's Bett kommen würde.

"Na, meine allerliebste Rosa-li-jaaaa..." flötete Tonja jeden Abend, wenn sie ihre Tochter aus dem Bettchen holte.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree127

Und das war der Moment, auf den Rosalia den ganzen Tag wartete.

Auf diesen Singsang und auf das Kuscheln... mit Mama...

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree128

"Ich bin ja da, meine Kleine, ich bin ja da."

Aber das beruhigte Rosalia nicht wirklich und so begleitete sie ihre Mutter auch allabendlich in's Badezimmer, wenn diese sich den Geruch von Zwiebeln, Knoblauch und Co. aus den Haaren und der Haut wusch.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree129


Zuletzt von Tharox1505 am Mo März 29, 2010 4:25 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Nachtrag)
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Beitrag  Marie Mo März 29, 2010 5:21 pm

"Mensch Tonja, wie fett willst du eigentlich noch werden?" fragte Thomas eines abends seine Frau im Kinderzimmer. Er hatte gerade Glorius gefüttert und wiegte ihn noch ein bisschen auf dem Arm. Thomas hatte nach der Sache mit Agnes wieder Oberwasser bekommen. Zu Anfang fürchtete er, Agnes würde ihn anzeigen, aber da das nach Wochen noch nicht geschehen war, ging er davon aus, dass die Kleine die Sache für sich behalten würde.

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"Was ist Tonja? Sprichst du nicht mehr mit deinem Mann?"
"Weißt du was, Thomas? Kümmer' du dich um Glorius und ich kümmer' mich um Rosalia. Ansonsten kümmerst du dich um dich und ich mich um mich!" war Tonja's lapidare Antwort.

Und mit dieser Antwort war unser Muskelprotz so überfordert, dass ihm erstmal die Kinnlade runterrutschte und als er dann realisierte, was Tonja zu ihm gesagt hatte und in dem Moment sein Glorienschein ihm auch noch auf das Hemd kotzte, bekam Thomas einen Tobsuchtsanfall, den Tonja dreist dazu nutzte Rosalia aus ihrem Bettchen zu heben und sie in's Schlafzimmer rüberzubringen. Sie legte ihre Tochter in aller Seelenruhe auf dem großen Bett ab, ging zur Tür und schloss diese von innen ab.
'Das wird er nicht wagen... Er wird die Tür nicht eintreten. Das wagt er nicht...', betete Tonja im Bett still vor sich hin, angekuschelt an ihre Tochter. An ihren Sohn Glorius dachte sie dabei kaum. Der war gut bei Thomas aufgehoben. Der vergötterte seinen Sohn.
Und es passierte an diesem Abend, wie auch an vielen, ähnlichen Abenden, nie, dass Thomas die Schlafzimmertür eintrat. So wütend er auch auf Tonja war, weil sie sich ihm gnadenlos widersetzte, er wurde nie gewaltig gegenüber seiner Frau oder seinen Kindern. Auch zerdepperte er keine Einrichtungsgegenstände.
Vielleicht lag das an Glorius.

Denn Glorius wuchs und gedieh unter den Fittichen seines Vaters und fühlte sich auf dem Arm seiner Mutter nie recht wohl. Er bekam rote Flecken im Gesicht dabei. Vielleicht lag das aber auch nur an der Seife oder dem Shampoo, das Tonja benutzte...? Oder hatte der Glorienschein des Vaters tatsächlich eine Allergie gegen seine Mutter entwickelt? Was Thomas nur zupass gekommen wäre. Er war eifrigst darauf bedacht, dass Glorius so wenig Zeit wie möglich mit seiner Mutter verbrachte.

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Beitrag  Marie Mi März 31, 2010 5:15 pm

Und Rosalia kaute derweil weiter an ihren Puppen...,

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree132

während Glorius es liebte (genau wie seine Schwester), sich in der Spielzeugkiste zu verstecken und dort so lange auszuharren, bis sein Vater ihn gefunden hatte. Es durfte ihn immer nur Thomas suchen. Rief Tonja gespielt suchend nach ihm, fing er an zu schreien. Und zwar dermaßen heftig, dass er...

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree134

überall und vorallen im Gesicht rote Flecken bekam, die erst verschwanden, nachdem sein Vater ihn aus der Kiste geholt, beruhigt, gefüttert und anschließend noch eine Stunde mit ihm gespielt hatte. Wofür Thomas mehr als genug Zeit hatte, denn er hatte sich ein Jahr von seinem Job als Kindertrainer beurlauben lassen. Er konnte genauso gut zuhause Kindertrainer bei seinem Sohn spielen.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree135

Trotzdem die Geschwister, jedes für sich, so offensichtlich von dem gleichgeschlechtlichen Elternteil bevorzugt wurden, bzw. Glorius sogar mit einer ausgeprägten Haut-Allergie auf seine Mutter reagierte während Rosalia gar nicht erst von ihrem Vater beachtet wurde (außer, dass Thomas sie natürlich mit Fläschchen und dem Notwendigsten versorgte, wozu Alltagskleidung nicht gehörte), verstanden sich Rosalia und Glorius ausgesprochen gut.

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Es gab Tage, da taten sie keinen Schritt ohne einander.
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Beitrag  Marie Mi März 31, 2010 5:43 pm

Tonja und Thomas richteten sich mit ihren getrennten Schlafzimmern ein. Thomas schlief bei Glorius mit im Zimmer, während Tonja mit Rosalia im elterlichen Schlafzimmer schlief.
Ansonsten versuchten beide einigermaßen zivilisiert miteinander umzugehen.

Es herrschte bei den Raiderlings durchaus so etwas wie ein Familienleben, wo auch die Geburtstage miteinander gefeiert wurden.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree139

Aber Rosalia war an ihrem 6. Geburtstag mehr als enttäuscht, dass nur eine einzelne statt sechs Kerzen auf der Torte war, ihr Vater mal wieder kein Geschenk für sie hatte und es auch nicht für nötig hielt ihr beim Auspusten zuzusehen und sie anzufeuern.
"Eine Kerze wirst du doch wohl auspusten können! Da brauch ich doch nicht beizustehen. Aber pass bloß auf, dass du die Torte nicht mit dem Wachs versaust", war Thomas' Antwort, als Rosalia ihn flüsternd bat, ihr doch zuzusehen.
"Sonst warte, bis deine Mutter nach Hause kommt...", schob Thomas noch hinterher.

Das tat Rosalia dann auch.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree140

Aber sie wurde nochmals bitter enttäuscht, denn ihre Mutter rief an, um ihr zu sagen, dass sie leider Überstunden machen müsse.
"Aber wir holen dein Geburtstag ganz bestimmt nach. Am Wochenende, und dann darfst du alles tun, was du magst...", tröstete und versprach Tonja ihrer Tochter.
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Beitrag  Marie Mi März 31, 2010 5:53 pm

"Rosi ist traurig", erzählte Rosalia ihrem Bruder vor dem Zubettgehen.
"Wum denn?"
"Niemand hat mit Rosi Geburtstag gefeiert...", fing sie an zu weinen, aber sie wischte die Tränen schnell am Hemd ihres Bruders ab und versuchte normal weiter zu reden.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree141

"Rooooosiiii lieb", antwortete Glorius und drückte seiner Schwester einen dicken Schmatzer auf die Wange, so als würde er alles verstehen und wissen.

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"Danke, Glory."
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Beitrag  Marie Mi März 31, 2010 6:05 pm

Am Wochenende holte Tonja dann die versprochene Geburtstagsparty nach - allerdings ohne Gäste.
Dafür besuchte sie mit Rosalia die Kunstgalerie, den Stadtpark, das Schwimmbad und ganz zum Schluss zogen sie sich noch fettigste Hamburger mit noch fettigeren Pommes im FF-Restaurant rein.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree143

"Ich bin ganz kaputt und müde, Mama", meinte Rosalia dann spätnachmittags zu ihrer Mutter, als sie wieder daheim waren und Tonja eine ganz frische, selbstgebackene Torte aus dem Kühlschrank hervor zauberte.
"Ist dir nicht gut, Schätzchen? fragte Tonja ihre Tochter besorgt.
"Ich bin nur müde, Mama... Ich schlaf ein bisschen in Glory's Zimmer."
"Geh nur, mein Herzchen, ich weck dich später. Mal gucken, was wir dann noch anstellen können."
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Beitrag  Marie Sa Apr 03, 2010 10:17 pm

Das Leben bei den Raiderlings ging weiter.

Thomas telefonierte ohne Unterlass und ohne Rücksicht darauf, dass seine Frau alles mitbekam, was und wem er da so erzählte. Schließlich hatte Tonja den Ton ja angegeben, nun sollte sie auch damit fertig werden.

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Sie wurde damit fertig. Auf ihre Weise. So, wie sie es schon viele Jahre getan hatte. Sie ignorierte ganz einfach ihren Mann und wandte sich den Dingen zu, die sie interessierten. Und das waren Kochen und Rezepte.

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Beitrag  Marie Sa Apr 03, 2010 10:55 pm

Thomas vergötterte seinen Sohn Glorius. Er stellte sich sogar nachts den Wecker um die Zeit, in die der Junge dann ungefähr wach werden müsste. Es klappte fast immer und Thomas hämelte über Tonja, dass er immer schneller bei Glorius wäre, obwohl sie im selben Zimmer schliefe.
Tonja schlief inzwischen deshalb dort, um immer als erstes bei ihrem Sohn zu sein, sobald der sich auch nur rührte oder räusperte. Es war noch nicht mal schwer gewesen, Thomas davon zu überzeugen, dass sie mehr Zeit mit ihrem Sohn verbringen müsse, da der sich sonst ganz von ihr entferne. Merkwürdigerweise hatte Thomas dem zugestimmt.

Sie hoffte, so die Beziehung zu ihrem Sohn verbessern zu können, der zwar keine rote Flecken mehr bekam, wenn sie sich ihm näherte, aber immer noch auf dem Sprung zum Schreien war.
Aber was nützte das alles, wenn Thomas immer Gewehr bei Fuß stand?

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Und dann kam der Tag, an dem Thomas wieder zur Arbeit und eín neues Kindermädchen her musste.
Das trug den Namen Gloria...

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... und lauschte ganz hingerissen den Geschichten von Thomas über seine Profisportler-Karriere und dass er jetzt Stammspieler in seinem Verein wäre.

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Die kleine Rosalia saß derweil wieder völlig unbemerkt dabei, verhielt sich mucksmäuschenstill und merkte sich alles, was um sie herum geschah.
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Beitrag  Marie Sa Apr 03, 2010 11:22 pm

Familie Fiedler (Ramona, Winnie und Lenny)

Lenny war ein richtig süßer und cooler Typ geworden (wie fast einstimmig alle Mädchen in der Klasse meinten). Mochten ihn auch in der Anfangszeit in Dämelingen (damals noch in der Grundschule), einige seiner Mitschüler drangsaliert haben, so gab sich das doch schnell, als sie merkten, dass Lenny gar kein Weichei war. Der ließ sich nämlich nichts gefallen und wurde auch deswegen dann, wie schon mal angedeutet, zu einem festen Mitspieler der Fussball-Schul-Mannschaft - als Verteidiger! Mit Erfolg!

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Mama Ramona (hier rechts), die eigentlich gar keine richtige Mama war, arbeitete nach wie vor als Polizistin auf Streife und beklagte, dass in ihrem Leben nichts Neues passieren würde.

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Winnie war glücklich mit ihren Käfern, ihren Edelsteinen oder Edelmineralien und mit ihrer Kocherei.

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Beitrag  Marie Mo Apr 05, 2010 6:21 pm

"Och nee, ne, Lenny? Das ist jetzt nicht dein ernst?" war Ramona nicht gerade über das neueste Hobby ihres Ziehsohnes begeistert.
"Wieso, was ist? Diese Gitarre habe ich mir von meinem Geld gekauft!" antwortete Lenny leicht enttäuscht. Hatte er doch gehofft bei Ramona gut anzukommen mit der Gitarre. Und ein paar Griffe hatte er schon im Gitarrenunterricht in der Schule gelernt.

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"Na, das Ding war doch bestimmt nicht gerade billig. Woher hattest du denn soviel Geld?" wurde Ramona zu allem Überfluss auch noch misstrauisch.
"Denkst du, die hätte ich geklaut?" In Lenny kam langsam Wut hoch.
"Das war eine ganz simple Frage, Lenny... Und ich unterstelle dir ganz sicher nicht, die gestohlen zu haben!" versuchte Ramona betont ruhig zu antworten.
"Dann ist ja gut! Und jetzt lass mich in Ruhe üben!"
Da wurde Ramona dann ein bisschen lauter: "Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet und üben kannst du in deinem Zimmer!"
"Weißt du was, Ramona? Du kannst mich mal. Ich hau jetzt sowieso ab!"
"Und darf ich vielleicht erfahren, wohin?"
"Zum Gitarrenkurs! Und du hältst mich nicht auf!" antwortete Lenny scharf, schulterte sich die Gitarre über und ging.
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Beitrag  Marie Mo Apr 05, 2010 6:55 pm

Dann geschah es eines abends, dass es an der Tür klingelte und Ramona, die die Tür öffnete fand dort ihren Kollegen Hankie vor.
"Hey, das ist aber nett, dass du mich mal besuchen kommst", freute sich Ramona.
Aber Hankie antwortete zu ihrem Bedauern: "Hm, ganz so ist es eigentlich nicht. Sagen wir mal, mein Besuch ist eher dienstlicher Natur."
"Wieso, was ist denn passiert. Hatte eins der Kinder einen Unfall?" fragte Ramona aufgebracht, obwohl Winnie und Lenny ausnahmsweise brav in ihren Betten lagen.
"Nein, nein, aber lass uns das doch bitte nicht vor der Tür klären, Ramona."

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So gingen die beiden in's Haus und Ramona bot ihrem Kollegen erstmal was zu Essen an, denn Hankie wirkte immer so ausgehungert.

Dämelingen - eine Stadt - eine Chronik - Seite 2 Scree157

"Worum geht's denn nun, Hankie? Was gibt es dienstliches? Spann mich nicht länger auf die Folter!" forderte Ramona ihn zum Endlich-Sprechen auf.
"Hat eins der Kinder was angestellt?"
"Nein, auch kein Problem. Bisher jedenfalls."
"Dann saaaaaaaaag es doch endlich, Hankie-Baby!"
"Tja, die Sache ist die, Ramona... Ich habe ein bisschen im Internet nach dir gegoogelt... Also nach deinem Namen... und so...", stotterte Hankie daher.
"Ja, und?" Ramona begriff nichts. "Was aufregendes gefunden?"
"Sagen wir mal so, Ramona. Wie kann es sein, dass du eine fast erwachsene Tochter und einen halbwüchsigen Sohn hast, obwohl du erst, denk' ich mal so, vielleicht 26 oder so bist. Dann müßtest du ja schon mit zehn oder so ein Kind gekriegt haben..."
Da fiel Ramona erstmal die Kinnlade runter. An alles Mögliche hatte sie gedacht, aber nicht daran. Es war ja mittlerweile einige Jahre her, dass sie hierhergezogen war - mit Winnie und Lenny, den Kindern ihrer älteren Schwester, die einfach verschwunden war, weil sie sich selbst finden musste.
"Hoffentlich sucht sie sich dumm und dusselig...", murmelte Ramona vor sich hin.
"Wie bitte?"
"Ach nichts... Was willst du für dein Schweigen, Hankie?" Ramona ging gleich in die Vollen!
"Hmmm, wenn du mich so fragst... Wo ist dein Schlafzimmer?"

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"Herrliche Aussicht, nach draußen und hier drinnen", flüsterte Hankie und ahnte ja nicht, wie glücklich Ramona darüber war, dass sie endlich mal wieder einen Mann in's Bett bekam.

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Und als er es dann wusste, kam er häufiger.
Sie begannen ein Verhältnis. Hankie war schließlich verheiratet und hatte Kinder.
Aber da sie zusammen Streife fuhren, konnten sich Ramona und ihr Liebhaber auch zwischendurch vergnügen.
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Beitrag  Marie Mo Apr 05, 2010 7:13 pm

"Hey Schwesterchen, machste mir 'nen Pfannkuchen mit?"
"Nur wenn du endlich den Müll rausbringst, Brüderchen", antwortete Winnie schnippisch.
"Jaja, kein Grund gleich die Beleidigte zu spielen. Mir ist der Müllsack gestern Abend gerissen und ich hatte einfach keinen Bock mehr 'ne neue Tüte zu suchen"; verteidigte sich Lenny.
"Die Tüten sind unter der Spüle, aber pass auf, dass du dir beim Bücken nicht das Kreuz verrenkst...", mischte sich Ramona ein.
"Ihr Weiber geht mir langsam auf die Nerven..."

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"Wenn du 'nen Pfannkuchen willst, bringe einfach ohne jeden weiteren Kommentar den Müll raus", schnippste Winnie weiter.
"Pfff..."
"Das zählt auch als Kommentar..."
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Beitrag  Marie Mo Apr 05, 2010 7:35 pm

Lenny war mitten in der Pubertät und benahm sich entsprechend.
Keine Hausaufgaben, vermülltes Zimmer, häufiges nächtliches Nachhausekommen, ständig andere Leute nach Geld anpumpend und einfach nur faul.
So gerieten Ramona und Lenny ziemlich häufig aneinander und stritten sich lautstark.

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Aber so sehr Ramona auch zeterte und meckerte, es änderte sich höchtstens mal stundenweise was. Aber auch nur dann, wenn sie Lenny mit Geld bestach.
Denn trotzdem er zuweilen so typisch pubertär unsymphathisch war, so gab es doch auch Phasen, in denen er sich öffnete und wieder so vertraut mit Ramona sprach wie zu der Zeit, als er noch ein Kind gewesen war. Und diese Beisammensein trösteten Ramona dann wieder über die schlimmen Zeiten hinweg.
Außerdem investierte Lenny nach wie vor viel Zeit in die Malerei. Und er wurde immer besser. Seine Bilder verkauften sich mittlerweile für mehrere hundert Simoleons.

Wenn Ramona und Lenny eine ihrer Streitorgien hatten, machte sich Winnie aus dem Staub.
Sie hasste diesen Lärm!

Dann machte sie sich auf in die Stadt, zum Bistro. Trank dort einen Kaffe, las in einem ihrer Kochbücher und wenn sie Glück hatte, tauchte niemand aus ihrer Klasse auf.
Bis auf einen... Arlo! Dann hatte Winnie doppeltes Glück.
Der Junge, in den Winnie von Anfang an verliebt war.
Er war zwar ein ziemliches Großmaul, weil seine Eltern sehr, sehr viel Geld hatten, aber er war in der Schule der Einzige, der Winnie nicht verspottete.

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