Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Beitrag  capricorn So Dez 12, 2010 10:17 am

Nachdem sich Verena und Valentin am nächsten Morgen endlich haben trennen können und Verena auf dem Weg in ihrem Heimatort ist, fährt Valentin zum Marktplatz. Er ist dort mit seiner Mutter verabredet, die noch gar nichts von seinen Heiratsplänen weiß.

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„Hallo, Mutti.“, begrüßt Valentin Michaela mit einem Kuss auf die Wange. „Schön, dass du Zeit für mich hast.“ „Hallo, Valentin.“, erwidert die Sima den Gruß und fragt dann besorgt: „Was ist denn los? Hast du Probleme?“ Valentin wiegt den Kopf: „Probleme? Ich hoffe nicht. Erstmal habe ich eine tolle Nachricht.“, verkündet er strahlend: „Ich heirate!“ „Du heiratest?“ Perplex schaut Michaela ihren großen Sohn an. „Los, erzähl! Wer ist sie? Wie heißt sie? Wie sieht sie aus? Wo hast du sie kennengelernt?“, will die Sima aufgeregt alle Einzelheiten wissen. Bereitwillig erzählt Valentin ihr bei einem Kaffee von Verena und wie wunderbar seine Verlobte ist und wie sehr er sie liebt. „Und sie mich!“, ist der junge Simo überzeugt. „Und jetzt kommen wir zu dem, weswegen ich dich sprechen wollte.“, fährt der Simo fort und lädt seine Mutter zur Hochzeit ein.

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Im ersten Moment freut sich Michaela unbändig, doch dann schüttelt sie traurig den Kopf: „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist, wenn dein Vater und ich aufeinander treffen.“ Valentin stöhnt unhörbar auf, denn mit der Antwort hat er gerechnet. „Wenn ich mit Vati rede und er einverstanden ist, würdest du dann kommen?“, fragt er und schaut seine Mutter gespannt, aber auch ängstlich an. „Ach, Valentin, natürlich, denn ich will dabei sein, wenn mein Sohn heiratet!“, antwortet Michaela. „Nur … du kennst deinen Vater, er wird nicht einverstanden sein.“, ist sich die Sima sicher. Tröstend nimmt Valentin die Hand seiner Mutter. „Das lass nur meine Sorge sein. Ich werde mit Vati reden.“, erklärt er.
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Beitrag  capricorn So Dez 12, 2010 10:19 am

Und genau das hat Valentin auch vor. Doch das ist einfacher gesagt als getan, wie er bald feststellen muss. Er weiß einfach nicht wie er das am besten anstellt und lümmelt frustriert und bedrückt auf dem Sofa herum. „Was ist denn mit dir los?“, fragt Christian erstaunt als er von der Arbeit nach Hause kommt. „Vermisst du Verena so sehr?“ „Ja, schon, aber ….“ Valentin bricht ab und meint nach einer kurzen Pause: „Ich bin heute einfach schlecht drauf.“ Prüfend schaut sein Vater ihn an. „Komm, Valentin, irgendwas bedrückt dich doch.“, bohrt er dann nach.

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Seufzend erhebt sich der junge Simo „Ja, Vati, etwas bedrückt mich.“, bestätigt er. „Und was?“, will Christian wissen als Valentin nicht weiterredet. „Es geht um die Hochzeit.“, fängt der junge Simo zögernd an. „Ja und was ist damit?“, muss Christian wieder nachfragen. „Die Gästeliste, Vati.“, erklärt Valentin mit klopfenden Herzen. „Ich würde gerne jemand bestimmtes einladen. Aber ich befürchte, dass du dagegen bist.“ Verwirrt schaut Christian ihn an. Mit wem könnte er nicht einverstanden sein? Gerade will er seinem Sohn sagen, dass das Quatsch ist als ihm klar wird, wen Valentin meint. „Du sprichst von deiner Mutter.“, stellt er mit tonloser Stimme fest. „Genau!“, nickt Valentin und beginnt auf seinen Vater einzureden: „Ich weiß, sie hat die sehr weh getan. Aber sie ist meine Mutter und ich möchte sie bei meiner Hochzeit dabei haben. Schließlich heirate ich nur einmal im Leben!“ Gespannt blickt Valentin seinen Vater an, doch der sagt nichts. „Bitte, Vati.“, fleht der junge Simo, „lass mich Mutti einladen.“

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„Einverstanden.“, seufzt Christian nach einigen Minuten. „Ich bin jawohl Simo genug, dass ich ein paar Stunden mit der Sima verbringen kann, die noch immer meine Ehesima ist.“, versucht er sich selber Mut zu machen. „Ihr seid noch nicht geschieden?“, fragt Valentin verblüfft. „Nein.“, schüttelt Christian den Kopf. „Für eine Scheidung hätte ich mit deiner Mutter reden bzw. mich mit dem ganzen Thema auseinander setzen müssen, doch dazu war ich nicht bereit.“, gibt er verlegen zu. „Bis jetzt jedenfalls nicht.“, setzt er hinterher und verlässt nachdenklich den Raum.
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Beitrag  capricorn So Dez 12, 2010 10:22 am

Erleichtert, dass sein Vater der Einladung seiner Mutter zugestimmt hat, kann sich Valentin voll und ganz auf die Hochzeitsvorbereitungen konzentrieren. Dabei wird er tatkräftig von seiner Familie unterstützt. Als der große Tag endlich da ist, könnte alles so schön sein, doch leider ist dem nicht so. Erst fängt es an zu brennen als Melissa schnell einen kleinen Imbiss zubereiten will.

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Doch dank des Rauchmelders und der dadurch alarmierten Feuerwehr passiert nicht viel. Nur das Essen ist nicht mehr genießbar und der Herd muss gründlich geschrubbt werden. „Melissa, du wirfst das Essen weg und machst den Herd sauber.“, kommandiert Christian und wendet sich dann an das Brautpaar. „Und ihr geht duschen und zieht euch schon mal um.“ Dankbar, dass Christian sich kümmert, verschwinden Verena und Valentin im Bad. Einer oben und einer unten. „Vati!“, brüllt Valentin kurz darauf aus dem Bad im Erdgeschoss. „Das Klo ist verstopft! Verdammte Scheiße! Warum muss das ausgerechnet heute passieren?“, schimpft der junge Simo wütend. „Keine Panik.“, versucht Christian seinen aufgebrachten Sohn zu beruhigen. „Ich kümmere mich gleich darum.“, verspricht er durch die Badezimmertür. „Mach du dich nur fertig.“ „Okay.“, ist Valentin einverstanden und steigt in die Dusche. Als Valentin fertig geduscht ist, geht er nach oben wo ihm Verena im Flur entgegenkommt. „Wow!“, ruft er staunend aus. Verlegen lächelnd dreht sich Verena einmal um sich selbst. „Gefalle ich dir?“, fragt sie leise. Valentin schluckt und geht auf sie zu. „Und wie! Du siehst einfach toll aus!“, schwärmt er mit heiserer Stimme und will Verena einen Kuss geben.

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„Nein! Nicht! mein Make-up!“, wehrt Verena ab und schiebt ihren Fast-Ehesimo von sich weg. „Sorry, aber sonst muss ich gleich von vorne anfangen.“, meint sie entschuldigend. „Nach der Trauung kannst du mich küssen soviel du willst.“, tröstet sie als sie sein enttäuschtes Gesicht sieht. „Na gut.“, ist Valentin einverstanden. „Aber nicht vergessen, sonst …?“, droht er halb ernst halb scherzend. „Sonst was?“, lacht Verena ihn aus. „Bestraft du mich dann mit Liebesentzug?“, fragt sie neugierig. „Ach nö, dann würde ich mich ja selbst bestrafen.“, winkt Valentin ab. „Eben!“, bestätigt Verena grinsend und scheucht Valentin ins Schlafzimmer. „Los, zieh dich um, die Gäste sind gleich da.“
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Beitrag  capricorn So Dez 12, 2010 10:25 am

Gerade noch rechtzeitig sind auch Melissa und Christian geduscht und umgezogen. Als alle Gäste eingetroffen sind und im Garten Platz genommen haben, ist endlich der heißersehnte Augenblick da und Valentin und Verena geben sich überglücklich das Ja-Wort.

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Es herrscht eine feierliche und doch gelöste Stimmung. Einzig Christian ist nicht ganz so ruhig und gelassen wie er tut. Zwar gehen sich Michaela und er so unauffällig wie möglich aus dem Weg, trotzdem lässt es sich nicht vermeiden, dass sie immer mal wieder aufeinandertreffen. Beim Essen ist die Sima sogar gezwungen sich neben ihn auf den einzigen freien Platz zu setzen.

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Verstohlen mustert Christian seine Noch-Ehesima. „Sie ist immer noch so schön, wie ich sie in Erinnerung hab.“, geht es dem Simo durch den Kopf und er muss sich zwingen seinen Blick von ihr zu nehmen. Michaela, die seine Blicke spürt, wendet sich ihm zaghaft lächelnd zu und ihre Blicke treffen sich, versenken sich fast wie von selbst ineinander. Mein Gott, ich liebe sie immer noch, wird es Christian klar. Verstört springt er auf und läuft mit einer gemurmelten Entschuldigung ins Haus und in sein Zimmer. Wie hatte er nur glauben können, dass er Michaela wie jeder beliebigen anderen Sima gegenübertreten könnte? Verzweifelt rauft Christian sich die Haare. Auf feiern steht ihm nun gar nicht mehr der Sinn, doch es ist Valentins Hochzeit und so atmet der Simo ein paar Mal tief durch und begibt sich dann wieder nach draußen. Irgendwie gelingt es ihm, den Abend durchzustehen ohne dass einer der anderen etwas von seinem Gefühlswirrwarr bemerkt.
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Beitrag  capricorn So Dez 12, 2010 10:27 pm

Irgendwann verabschiedet sich auch der letzte Gast und nach und nach ziehen sich alle Bewohner in ihre Schlafzimmer zurück. Auch Christian, doch er kann nicht schlafen, zu aufgewühlt ist er noch. Ihm geht Michaela und wie sie beide sich angeschaut haben, einfach nicht aus dem Kopf.

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Irgendwann ist er es leid auf den Schlaf zu warten, der doch nicht kommen will und so steht er auf, zieht sich wieder an und verbringt den Rest der Nacht vor dem Teleskop.
Übermüdet und mit dunklen Ringen unter den Augen sitzt er am nächsten Vormittag beim Frühstück. Da er aber nicht der einzige ist, der in der letzten Nacht zu wenig geschlafen hat, fällt das nicht weiter auf. „Ich geh mal die Post holen.“, meint Valentin nach dem Frühstück und marschiert zum Postkasten indem ein Stapel Briefe liegt.

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Gespannt ob endlich mal wieder eine Antwort auf seine vielen Bewerbungen dabei ist, blättert er die Briefe durch. Nein, nichts für ihn, aber für Verena ist ein Brief dabei. „Verena! Post für dich!“, ruft er kaum, dass er den Flur betreten hat. „Ist von der Klinik bei der du dich beworben hast.“, erzählt er und reicht Verena das Kuvert. Gespannt reißt sie den Brief auf und fängt an zu lesen. „Ja!“, ruft sie begeistert als sie zu Ende gelesen hat. „Ich hab den Job!“, jubelt sie und tanzt vor lauter Freude durch den Flur. „Gratuliere, Schatz.“, freut sich Valentin mit seiner Ehesima, doch es klingt ein leicht resignierter Unterton mit, denn dem jungen Simo will es nach wie vor nicht gelingen einen Job zu finden.

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Beitrag  capricorn So Dez 12, 2010 10:29 pm

Die Arbeitslosigkeit nagt an Valentin und er fragt sich verzweifelt, warum er einfach keinen Job finden kann. So mit sich selbst beschäftigt bekommt er kaum mit, dass sein Vater die Nächte wieder oft am Teleskop verbringt. Doch Verena fällt es auf und sie spricht Valentin darauf an. „Du, Valentin, ist dir auch aufgefallen, dass Vater oft nachts am Teleskop steht?“, fragt sie und betrachtet prüfend ihr Bild um dann einen weiteren Pinselstrich auf die Leinwand zu setzen. Valentin schüttelt den Kopf. „Nein, nachts pflege ich zu schlafen.“, antwortet er und schaut Verena von der Seite an. „Meistens.“, setzt er nach einer kurzen Pause hinterher, grinst schelmisch und wirft seiner Liebsten verliebte Blicke zu.

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„Ach, du.“, beschwert sich Verena. „Kannst du auch mal an was anderes denken?“ Halb ärgerlich, halb belustigt legt Verena ihre Malutensilien aus der Hand und setzt sich zu Valentin auf die Bettkante. „Hast du das eigentlich mitbekommen?“, fragt sie interessiert. „Was denn?“, weiß Valentin nicht wovon seine Ehesima redet. „Auf der Hochzeit? Beim Essen? Als deine Eltern sich für einen Moment in die Augen geschaut haben?“ Verdutzt schaut Valentin Verena an. „Was haben meine Eltern?“, traut er seinen Ohren nicht. „Na, sie haben sich kurz angeschaut. Nicht einfach so, sondern wie ein Paar, dass sich sehr liebt.“, berichtet Verena ihrem staunendem Valentin. „Und dann ist dein Vater plötzlich aufgesprungen und ins Haus gelaufen.“, erzählt sie weiter. „Oje.“, stöhnt Valentin entsetzt auf. „Das gibt Probleme.“, ist er sich sicher. „Warum? Weil er sie liebt?“ Valentin nickt bekümmert. „Mhm – verstehe ich nicht“, wundert sich die junge Sima. „Wenn sie sich noch lieben, dann könnten sie sich doch wieder versöhnen.“, findet sie. „So einfach ist das nicht, mein Schatz.“, widerspricht Valentin, „schließlich hat meine Mutter meinen Vater betrogen und ein Kind bekommen. Von dem anderen. Und das steckt kein Simo so einfach weg. Und schon gar nicht mein Vater.“ Nachdenklich nickt Verena. „Und jetzt?“, fragt sie, „wirst du etwas unternehmen?“ „Ich?“, ist Valentin erstaunt. „Nein, ganz bestimmt nicht.“, schüttelt er nachdrücklich den Kopf. „Das müssen meine Eltern selbst regeln.“, findet der junge Simo und wirft einem Blick auf seine Armbanduhr. „Komm, Verena, es ist Zeit Melissa zu verabschieden.“, wechselt er das Thema und steht auf. „ Ihr Taxi zum College ist gleich da.“ Verena nickt und folgt Valentin nach unten.

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„Tschüss, Lissy.“, verabschiedet sich Christian von seinem jüngsten Kind. „Sei schön fleißig und halt dich von den Simos fern.“, beschwört er sein „kleines“ Mädchen. Melissa verzieht das Gesicht: „Ach, Vati, ich bin doch kein Kind mehr.“, beschwert sie sich und meint resigniert: „Wenn es nach dir geht, ist doch sowieso kein Simo gut genug für mich.“ „Stimmt genau, mein Kleines.“, bestätigt Christian kopfnickend und erhebt mahnend den Zeigefinger. „Also hör auf deinen alten Vater.“ Genervt rollt Melissa mit den Augen. „Bis jetzt hab ich ja noch keinen Simo gefunden, der mich auch nur ein bisschen interessiert hätte, also keep cool.“ Dann wendet sie sich Valentin und Verena zu. Als sie sich auch von den Beiden verabschiedet hat, steigt Melissa, gespannt auf das was vor ihr liegt, in das wartende Taxi.
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Beitrag  capricorn So Dez 12, 2010 10:32 pm

Christian schaut noch lange dem davonfahrenden Auto nach. Nun sind alle seine Kinder erwachsen und er selbst wird langsam aber sicher alt. Noch sieht man ihm das nicht an, aber er hat schon die ersten Silberfäden im Haar und die ersten Falten im Gesicht. Viel hat ihm das Leben wohl nicht mehr zu bieten, stellt Christian fest und seufzt tief. Dann geht er auf die Terrasse, wo er sich auf die Bank setzt und gedankenverloren dem Gärtner bei der Arbeit zuschaut. Da sitzt er auch noch als der Gärtner längst Feierabend gemacht hat, Verena zum Dienst gefahren und die Sonne untergegangen ist.

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Erst als Valentin zum Abendessen ruft, geht er ins Haus. Schnell schlingt er die Suppe herunter und mit einem Gutenachtgruß verschwindet er - wie so oft in letzter Zeit - an das Teleskop. Kopfschüttelnd räumt Valentin den Tisch ab und begibt sich dann selbst zur Nachtruhe. Er schläft tief und fest bis ihn ein brummendes, summendes Geräusch weckt. Verwirrt setzt sich der Simo auf und reibt sich die Augen. Was war das? Neugierig steht Valentin auf und schaut aus dem Fenster, doch er kann nichts entdecken und auch das Brummen wird immer leiser. Achselzuckend geht der Simo wieder ins Bett und schaut auf die Uhr. Noch drei Stunden bis Verena von der Arbeit kommt, stellt Valentin fest und obwohl er ihre Rückkehr wie immer kaum erwarten kann, schläft er recht schnell wieder ein. Und so kriegt er gar nicht mit, als Verena zurückkommt und von ihrer Fahrgemeinschaft vor dem Haus abgesetzt wird. „Tschüss!“, verabschiedet sich Verena, wirft die Autotür ins Schloss und schaut zu, wie der Wagen wendet und davon braust. Gähnend dreht sich Verena um und will ins Haus als ihr Blick auf eine am Boden liegende Gestalt fällt.

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„Vater!“, schreit sie erschrocken los als sie Christian erkennt. Auf äußerste gefasst läuft sie zu dem Simo und kniet neben ihm nieder. Mit zittrigen Händen sucht sie den Puls und atmet erleichtert auf. Ihr Schwiegervater lebt! Gott sei Dank! Vorsichtig tastet sie seinen Körper nach Verletzungen ab, doch sie kann nichts dergleichen feststellen. Also tätschelt sie behutsam seine Wange und stöhnend kommt Christian zu sich. Benommen versucht er auf die Beine zu kommen. „Was ist passiert?“, fragt er verwirrt. „Das wollte ich dich fragen.“, antwortet Verena und hilft ihm aufzustehen. Dann führt sie den immer noch desorientierten Simo in sein Zimmer und weckt Valentin. „Tut dir irgendetwas weh?“, fragt Verena besorgt als sie wieder an seinem Bett steht. Christian schüttelt den Kopf und verzieht schmerzhaft das Gesicht. „Nur der Kopf.“, meint er dann. „Mit Kopfverletzungen ist nicht zu spaßen! Ich rufe einen Krankenwagen.“, entscheidet seine Schwiegertochter und will das Zimmer verlassen. Doch Christian hält sie zurück. „Quatsch, ich hab keine Kopfverletzung, ist alles noch heil.“, ist er sich sicher, „fühlt sich eher wie ein Kater an.“ „Hast du denn was getrunken?“, wundert sich Valentin, der seinen Vater noch nie mehr als ein Glas Wein oder Sekt hat trinken sehen. „Keine Ahnung.“, zuckt der Simo mit den Schultern und überlegt angestrengt. „Nein, ich habe nichts getrunken.“, meint er dann. „Das letzte woran ich mich erinnere ist, dass ich den Sternenhimmel beobachtet habe.“ Müde und mit fahrigen Bewegen reibt Christian sich durchs Gesicht. „Und dann war da plötzlich so ein merkwürdiges Licht und ich hatte das Gefühl nach oben gezogen zu werden.“, erinnert er sich langsam wieder an das was passiert ist. „Und dann war da noch ….“, erzählt er weiter und unterbricht sich selbst:“ Nein, das kann nicht sein.“, schüttelt er vorsichtig seinen schmerzenden Kopf. „Das muss ich geträumt haben.“

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„Wieso, was denn?“, fragt Valentin alarmiert nach. Nachdenklich schaut Christian seinen Sohn an und schüttelt wieder den Kopf. „So ein Quatsch, so was gibt es doch gar nicht.“, versucht er sich seine Erinnerung auszureden. „Verdammt noch mal, was denn, Vater?“, wird Valentin ungeduldig. „Ein … ein … Ufo.“, antwortet Christian leise und wagt es kaum seinen Sohn anzuschauen. „Ein Ufo?“, fragt Verena ungläubig und legt ihrem Schwiegervater beunruhigt die Hand auf die Stirn. Vielleicht hat er ja Fieber und fantasiert. „Ich hab kein Fieber.“, schiebt Christian ärgerlich ihre Hand weg. „Und verrückt bin ich auch nicht.“, setzt er hinterher. „Hoffe ich zumindest.“, ist er ob seiner merkwürdigen Erinnerungen unsicher und schaut ratlos von einem zum anderen. „Nein, du bist nicht verrückt.“, beruhigt Valentin seinen Vater und erzählt: „Ich habe bereits in einem Fachjournal für Astronomie von solchen ... Alien-Entführungen gelesen.“ Gebannt schaut Verena ihn an. „Entführungen? Von Alien?“, hakt sie zweifelnd nach, weil sie nicht so recht glauben kann, was sie da zu hören bekommt. Der junge Simo nickt. „Ja, genau, Alien-Entführungen. Es gibt bereits einige solcher Meldungen und auch Beweise, dass es das wirklich gibt.“ „Beweise? Was für Beweise denn, wenn sich die Betroffenen nicht mal erinnern können?“, fragt Verena noch immer an Valentins Worten zweifelnd. Skeptisch betrachtet der seinen Vater. Kann er ihm in seinem Zustand sagen, worum es sich bei den Beweisen handelt? Aufmunternd nickt Christian seinem Sohn zu. „Na los, Valentin, raus mit der Sprache. Um was für Beweise handelt es sich?“ „Um Schwangerschaften.“, antwortet Valentin. Verwirrt schaut Christian ihn an. „Bei Simas, meinst du bestimmt. Denn Simos können ja bekanntlich nicht schwanger werden.“, ist er erleichtert. „Irrtum, Vati.“, muss Valentin seinen Vater korrigieren. „Die Entführten, die schwanger zurückkamen, waren ausschließlich männlichen Geschlechts.“ Fassungslos starren Verena und Christian ihn an. „Du … du … meinst ….“, stottert die junge Sima. „Vater könnte jetzt … jetzt … schwanger sein? Von einem Alien?“ Langsam, ganz langsam nickt Valentin und Christian stöhnt entgeistert auf. Zwar hat er sich zeit seines Lebens viele Kinder gewünscht, aber nie im Leben wäre er auf die Idee gekommen, dass er selbst ein Baby zur Welt bringen würde, noch dazu von einem Alien…
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Beitrag  capricorn Mi Dez 15, 2010 1:50 pm

„Vielleicht sollten wir alle noch etwas schlafen.“, schlägt Verena vor, die nicht so recht an Außerirdische glauben mag. „Und morgen reden wir dann weiter über das was passiert ist.“ Christian nickt zustimmend: „Gute Idee, ich bin ziemlich müde.“ Dann schlägt er die Bettdecke zurück und steht vorsichtig auf. Irritiert beobachtet Verena ihren Schwiegervater. „Was hast du vor?“ „Mich ausziehen, was sonst.“, erklärt Christian. „Oder soll ich vielleicht in meinen Klamotten schlafen?“, fragt er gereizt, weil er sehr wohl bemerkt hat, dass Verena ihn für nicht ganz zurechnungsfähig hält. „Äh – nein, natürlich nicht.“, beeilt sich die Sima zu versichern und schiebt Valentin in Richtung Tür. „Wenn irgendwas ist, dann ruf mich.“, fordert sie Christian auf. „Jaja.“, brummt er unwillig und wedelt mit den Armen, damit das Ehepaar endlich aus seinem Zimmer verschwindet. Dann zieht er seinen Schlafanzug an, legt sich wieder hin und ist trotz der wirren Gedanken, die durch seinen Kopf geistern, ruckzuck eingeschlafen.

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Doch nicht lange und er wird wieder wach, weil er zur Toilette muss. Müde schlurft Christian ins Bad und wieder zurück. Dann steht er mit hängendem Schultern vor seinem Bett. Nicht genug, dass er seit der Hochzeit ständig an Michaela denken muss, jetzt muss er sich auch noch der Tatsache stellen, dass er von Alien entführt wurde und vielleicht schwanger ist. Seufzend lässt sich der Simo wieder aufs Bett fallen und obwohl er das Gefühl hat, nicht mehr schlafen zu können, schnarcht er bald leise vor sich. Er wird erst wieder wach als es bereits später Vormittag ist. Im ersten Moment fürchtet Christian, dass er verschlafen hat, aber dann wird ihm klar, dass ja Sonntag ist und er frei hat. Also bleibt er noch einen Moment liegen, reckt sich genüsslich und verschwindet dann im Bad.

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„Guten Morgen, Valentin.“, begrüßt er seinen Sohn als er in die Küche kommt, wo dieser sich ums Frühstück kümmert. „Wohl lieber Guten Mittag, Vati.“, schmunzelt Valentin und schlägt die Eier für die Omeletts in die Schüssel. „Wie geht es dir?“, fragt er ernstwerdend und schaut seinen Vater besorgt an. „Soweit gut.“, antwortet der und setzt sich an den Tisch. „Ist das Frühstück bald fertig? Ich hab einen Mordshunger.“ „In 10 Minuten ungefähr.“, antwortet Valentin, „dann ist auch Verena aus dem Bad raus.“
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Beitrag  capricorn Mi Dez 15, 2010 1:55 pm

Nach dem Frühstück setzt sich Christian auf die Terrasse. Er will über das, was in der Nacht passiert ist nachdenken. Und auch über Michaela und seine Gefühle für sie. Denn zum ersten Mal seit er von ihrem Seitensprung weiß, zweifelt er daran, ob ihre Trennung die richtige Entscheidung gewesen ist. Daran sind nicht zuletzt seine Erlebnisse der letzten Nacht schuld. Schaudernd erinnert er sich an den Moment als er nach oben gezogen wurde. Soviel Angst hatte er noch nie vorher in seinem Leben. Für einen Moment hat er wirklich gedacht, er würde sterben. Und er fragt sich, ob das Leben nicht viel zu kurz ist, um einen jahrelangen Groll mit sich herumzutragen. Außerdem ist Michaela ihm viele Jahre lang eine gute und liebende Ehesima gewesen. Zählt das nicht mehr als ein Seitensprung? Auch wenn der Folgen hatte?

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„Vati? Alles in Ordnung?“, reißt ihn Valentins Stimme aus seinen Gedanken. Christian nickt. „Ich leiste dir ein bisschen Gesellschaft.“, verkündet sein Sohn, setzt sich zu ihm auf die Bank und versucht sich mit seinem Vater zu unterhalten. Doch Christian ist wortkarg, er hat keine Lust auf eine belanglose Unterhaltung. Auch deshalb nicht, weil er ahnt, dass Valentin und Verena ihn nur deshalb nicht aus den Augen lassen, weil sie befürchten – ja was eigentlich? Dass er plötzlich tot umfällt? Still in sich hineinseufzend lässt sich Christian Valentins Gesellschaft einige Zeit gefallen bis er aufsteht und meint: „Ich geh mal ein bisschen an Lissys PC und recherchiere, ob es im Inet irgendwas zum Thema Alien gibt.“

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Als er in Lissys Zimmer angekommen ist und die Tür hinter sich schließen will, steht Valentin mit einem Stuhl in den Händen da. „Was ist?“, fragt Christian irritiert und geht unwillkürlich zur Seite damit Valentin den Stuhl ins Zimmer tragen kann. „Ich will dir helfen, Vati.“, erklärt Valentin und stellt den Stuhl neben den anderen an den PC. „Man, Valentin, lasst mich in Ruhe!“, wird Christian laut. „Meinst du, ich hab nicht gemerkt, dass ihr mich schon die ganze Zeit mit Argusaugen beobachtet? Ich bin kein Baby, verdammt nochmal!“ Verletzt von Christians barschem Ton dreht sich Valentin weg. „Ich … wir ….“, stottert der junge Simo hilflos. „Entschuldige, Valentin.“, beruhigt sich Christian wieder und legt seinem Sohn die Hand auf die Schulter. „Ich weiß, ihr macht euch Sorgen. Aber es geht mir gut.“, versichert er. Mit einem zweifelnden Blick wendet sich Valentin wieder seinem Vater zu. „Ganz bestimmt! Und jetzt lass mich an den PC.“, bittet Christian, schiebt seinen Sohn zur Seite und setzt sich an den Computer. Achselzuckend verlässt Valentin den Raum und fragt sich, ob sein Vater nur deshalb so ungewohnt gereizt reagiert, weil er von Valentins und Verenas Fürsorge genervt ist. Oder hat das irgendwas mit der vergangenen Nacht zu tun?
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Beitrag  capricorn Mo Jan 03, 2011 4:24 pm

Familie Krähkamp
(Hans-Werner Krähkamp, Pia Krähkamp, Hannah Krähkamp, Rottweiler-Hündin Asta)

Seufzend schließt Pia hinter Hans-Werner die Tür. In den letzten Tagen war die Sima oft erleichtert, wenn ihr Ehesimo wenigstens für einige Stunden das Haus verlassen hat. Pia konnte einfach sein ständiges Geschimpfe und Gemeckere über seine ach so unvernünftige Tochter nicht mehr ertragen. Und dann seine ständigen Anrufe im Studentenwohnheim bei denen er Susanne befohlen hat, zurückzukehren! Jedes Mal hat Pia gebangt ob Susanne nachgeben wird, doch glücklicherweise hat ihre Stieftochter es geschafft sich gegen ihren Vater durchzusetzen. Und seit der Simo endlich begriffen hat, dass seine Tochter nicht zurückkommt, benimmt er sich als wenn es Susanne nie gegeben hätte. Er spricht nicht über sie und ruft sie auch nicht mehr an.

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Wenn Pia nicht zufällig bemerkt hätte, dass ihr Ehesimo jedes Mal die Ohren spitzt, wenn sie mit Susanne telefoniert, dann würde sie glauben, dass Hans-Werner seine erwachsene Tochter aus seinem Leben gestrichen hätte. Aber auch wenn Hans-Werner nicht ganz so unbeteiligt ist wie er tut, hat Pia arge Zweifel ob es Sinn macht ihre Stieftochter zu Hannahs Geburtstag einzuladen. Denn wie soll man fröhlich Geburtstag feiern, wenn Hans-Werner seine große Tochter immer wieder mit Vorwürfen überhäuft und zur Rückkehr nötigt? Andererseits hängt Hannah sehr an ihrer großen Schwester und auch Pia hat Susanne ins Herz geschlossen und würde sie gern wieder sehen.

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Wütend reibt Pia das Spülbecken trocken. Es könnte alles so einfach sein, wenn ihr Hans-Werner nur endlich begreifen würde, was für eine wunderbare Tochter er großgezogen hat. Doch er scheint sich nur darüber zu ärgern, dass Susanne ihre eigenen Wege geht und ihren guten Job hingeschmissen hat für ein – aus seiner Sicht – überflüssiges Studium.
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Beitrag  capricorn Mo Jan 03, 2011 4:27 pm

„Mama!“, wird Pia von Hannahs lautem Gebrüll aus ihren Gedanken gerissen. „Komme schon, mein Schatz!“, ruft sie zurück und geht die Treppe hoch um ihre kleine Tochter aus dem Bett zu holen. „Na, kleine Maus? Willst du aufstehen?“, fragt sie und nimmt Hanna auf den Arm. „Auftehn!“, bestätigt Hannah und hüpft übermütig auf Pias Arm herum. „Ups! Nicht so wild, Hanna!“, mahnt sie ihre kleine Tochter erschrocken und hält sie vorsichtshalber mit beiden Armen fest. Dann geht die junge Mutter mit ihrer Tochter nach unten, wo sie Hannah badet und anzieht. „So, meine Süße, fertig.“, freut sich Pia. „Jetzt macht Mama dir was zu essen.“, und setzt das kleine Mädchen in den Hochstuhl.

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Brav löffelt Hannah die Cornflakes mit dem Löffel, doch nicht lange und sie nimmt die Händchen zu Hilfe. „Hannah!“, ruft Pia halb ärgerlich halb belustigt als sie sieht wie ihre Tochter die Flakes mit den Händen in ihren Mund stopft. „Du sollst doch nicht mit den Händen essen!“, schüttelt die Sima den Kopf, nimmt ein Stück Küchenkrepp, befeuchtet es und wischt ihrer Tochter die klebrigen Händchen und den Mund ab. „So du kleiner Dreckspatz! Alles wieder sauber.“ „Sauber!“, kräht Hannah und beguckt sich neugierig ihre Hände. „Pielen gehn!“, ruft sie dann und streckt Pia die Ärmchen entgegen. Schmunzelnd hebt Pia das kleine Mädchen aus dem Stühlchen und stellt sie behutsam auf den Boden. Zielstrebig läuft Hannah zu dem rosa Plastikhasen und ist für die nächste Viertelstunde beschäftigt. Diese Zeit nutzt Pia um schnell im Schlafzimmer zu lüften und die Betten zu machen. Als sie damit fertig ist und wieder nach unten gehen will, kommt ihre kleine Tochter auf allen vieren die Treppe hochgekrabbelt. Pia stockt der Atem, doch sie zwingt sich ruhig stehen zu bleiben um Hannah nicht zu erschrecken. Als ihre wagemutige Tochter oben angekommen ist, nimmt sie sie auf den Arm und weist sie mit ernster Stimme zurecht: „Hannah, du weißt genau, dass du nicht allein die Treppe heraufkrabbeln sollst.“ Irritiert vom ungewohnten ernsten Tonfall schaut Hannah ihre Mutter aus großen Augen an. Doch dann nickt das kleine Mädchen und strahlt Pia verschmitzt an, sodass die Sima Mühe hat, ihr ernstes Gesicht beizubehalten. Hannah ist einfach ein Sonnenschein, immer vergnügt und nur selten schlecht gelaunt. „Du hättest die Treppe herunterfallen können!“, versucht Pia ihre kleine Tochter auf die Gefahr aufmerksam zu machen, doch Hannah schüttelt energisch den Kopf: „Hannah kann das!“, meint sie selbstbewusst und setzt ein triumphierendes: „Hannah schon groß!“, hinterher und reckt zur Bestätigung beide Arme hoch in die Luft. Wieder kann Pia nur mit Mühe ein Schmunzeln unterdrücken. „Was willst du denn hier oben?“, will sie von ihrer Tochter wissen. „Mama soll vorlesen.“, fordert Hannah und klatscht vor lauter Vorfreude in die Hände.

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Das hätte sich die Sima auch denken können, denn wenn es nach dem wissbegierigen Mädchen geht, könnte Pia ihr den ganzen Tag vorlesen. Viele der Geschichten kennt Hannah schon auswendig, aber das tut ihrem Spaß daran keinen Abbruch und so sitzen Mutter und Tochter gemütlich auf dem Fußboden bis es Zeit zum Mittagessen ist.
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Beitrag  capricorn Mo Jan 03, 2011 4:30 pm

Während Pia das Essen vorbereitet, spielt Hannah mit der Hündin Asta. Anfangs war Hans-Werner sehr um seine Hündin besorgt. Wie schnell fasst so ein kleines Kind ungeschickt zu und tut dem Tier weh! Doch Pia kann ihn beruhigen: „Keine Angst, Hansilein. Schau doch mal wie vorsichtig Hannah ist. Und Asta scheint es auch zu gefallen.“ Das kann der Simo nur bestätigen, wenn auch widerwillig. So ganz überzeugt ist er noch nicht und so hat er jedes Mal ein wachsames Auge auf seine kleine Tochter, wenn sie mit der Hündin schmust oder spielt. Das wiederum freut Pia, denn so nimmt ihr Ehesimo doch wenigstens ab und an mal Notiz von Hannah.

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Insgeheim findet Pia allerdings, dass Hans-Werner sich eher Sorgen um seine Tochter machen sollte als um seine Rottweiler-Hündin. Denn schließlich ist Asta ein ausgebildeter Wachhund und auch auf Sims abgerichtet. Doch in Hannah sieht die Hündin wohl so etwas wie einen Welpenersatz und so lässt sie sich geduldig die Zärtlichkeiten des kleinen Mädchens gefallen.

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Als das Essen fertig ist, füttert Pia ihre Tochter, der schon fast die Augen zufallen. Trotzdem lässt sie sich nur unter Protest zum Mittagschlaf hinlegen. Doch Pia weiß genau, dass es höchsten fünf Minuten dauert, bis das kleine Mädchen eingeschlafen ist.
Die Zeit, in der Hannah schläft, nutzt Pia um die Küche aufzuräumen und sich dann selbst ein wenig bei einem Buch zu entspannen. So sehr wie die Sima ihre Tochter liebt, genauso froh ist sie über ruhige Momente, denn das kleine Mädchen ist recht lebhaft und neugierig und der kleine Mund steht nur selten still. „Warum?“ ist ihr liebstes Wort und manches Mal muss selbst Pia erst nachschlagen bevor sie ihrer Tochter antworten kann.

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Beitrag  capricorn Mo Jan 03, 2011 4:32 pm

Nachmittags, wenn Hannah wieder wach ist, macht Pia erst einen Spaziergang mit ihr und Asta. Wenn sie dann zurück sind, kommt meist auch Hans-Werner von der Arbeit und während Hannah friedlich spielt, widmet sich Pia ihrem Ehesimo. Doch heute kommt Hans-Werner nicht. Zunächst denkt sich Pia nichts dabei, denn Hans-Werner macht immer mal wieder Überstunden. Als er zum Abendbrot immer noch nicht da ist und auch nicht angerufen hat, beginnt die Sima sich Sorgen zu machen und so ist sie etwas ungeduldiger als sonst mit ihrer kleinen Tochter. Endlich ist es geschafft und Hannah schläft friedlich und Pia beschließt trotz der späten Uhrzeit in Hans-Werners Firma anzurufen.

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Zu ihrer eigenen Überraschung ist da sogar noch jemand. „Herr Krähkamp? Der Kollege war heute nur kurz da, dann hat er sich krankgemeldet.“, bekommt Pia mitgeteilt. Pia erschrickt. Hans-Werner und krank? Heute Morgen ging es ihm doch noch gut? Und selbst wenn er krank geworden ist, warum ist er dann nicht nach Hause gekommen? Wo kann er nur stecken? Unruhig läuft Pia durchs Wohnzimmer, alle möglichen und unmöglichen Horrorszenarien vor Augen. Die Sima will schon die Polizei anrufen als Hans-Werner plötzlich durch die Tür spaziert kommt.

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„Hans!“, ruft Pia erleichtert und stürzt auf ihn zu. „Wo warst du nur? In der Firma haben sie gesagt, du wärst krank!“ Hans-Werner winkt ab und grinst etwas dümmlich aus der Wäsche. „Ich … ich war aus!“, verkündet er mit schwerer Zunge und zieht Pia in seine Arme. „Uh – du hast getrunken!“, stellt die Sima schnuppernd fest und verzieht angesichts seiner Fahne das Gesicht. „Stimmt genau!“, nickt Hans-Werner. „Komm her, du Schöne!“, fordert er dann und ehe Pia recht versteht wie ihr geschieht, hat er sie gepackt und drückt ihr einen stürmischen Kuss auf den Mund.

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Pia erstarrt. Was soll das jetzt? So kennt sie ihren Hans ja gar nicht! Im Gegenteil, seit der Schwangerschaft hat Hans-Werner sie nicht mehr angerührt. Teils, weil er noch immer glaubt, sie hätte es mit der Hochzeit nur auf eine Schwangerschaft angelegt, teils, weil er eine zweite Schwangerschaft verhindern wollte. Hans-Werners Kuss wird drängender und nach kurzem Zögern erwidert die Sima den Kuss. Zulange hat sie auf Zärtlichkeiten verzichten müssen als das sie jetzt widerstehen könnte. Den Gedanken an eine mögliche Schwangerschaft und Hans-Werners Reaktion darauf, schiebt sie ganz schnell weg.
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Beitrag  capricorn Di Jan 04, 2011 9:36 pm

Am nächsten Morgen ist Hans-Werner ziemlich verkatert und sitzt entsprechend brummig am Frühstückstisch. „Hans?“, wagt Pia irgendwann zu fragen. „Was war denn gestern los, dass du dich krankgemeldet hast?“ Erwartungsvoll schaut sie ihrem Ehesimo an. Der zuckt mit den Schultern und meint dann mit säuerlicher Miene: „Ich hatte ein Job-Angebot bekommen und hab mich mit der Geschäftsführerin der Firma getroffen.“ „Und? Hast du die Stelle bekommen?“, will Pia wissen. Stumm schüttelt Hans-Werner den Kopf. „Wir haben uns im Ratskeller zum Essen verabredet. Leider waren da auch mein Chef und noch ein paar andere hohe Tiere.“, erzählt er etwas widerwillig als Pia ihn weiterhin fragend ansieht. „Und die waren natürlich höchst irritiert, dass du, obwohl du dich krankgemeldet hast, in einem Speiselokal sitzt.“ Hans-Werner nickt. „Sie haben mich sofort darauf angesprochen und mir gesagt, was sie davon halten und dass ich mit einer schriftlichen Abmahnung rechnen muss. Da ist die Geschäftsführerin der anderen Firma natürlich gleich wieder gegangen.“, Ärgerlich schneidet Hans-Werner an seinem Pfannkuchen herum. „Jetzt kann ich wieder von vorne anfangen.“, schimpft er erbost. „Dabei war die nächste Beförderung schon so nah!“ Tröstend legt Pia ihre Hand auf seinem Arm. „Lass das!“, faucht Hans-Werner los bevor sie etwas sagen kann und wischt ihre Hand von seinem Arm. Gekränkt zieht Pia ihren Arm zurück. „Aber … ich … wollte …“, stottert sie erschrocken. „Jaja, ich weiß schon was du wolltest!“, schimpft Hans-Werner. „Du bist doch Schuld, dass ich mich nicht richtig auf meinen Job konzentrieren kann!“, schleudert er ihr wutentbrannt an den Kopf. „Ich? Wieso ich?“ Pia versteht kein Wort. „Ja, du!“, schreit Hans-Werner. „Wie soll ich mich denn konzentrieren, wenn hier ständig ein Blag heult oder mit diesen Nerv tötenden Spielzeugen klappert? Aber du musstest ja unbedingt schwanger werden! Und gestern hast du es ja auch wieder draufangelegt!“ Entsetzt und tief getroffen von Hans-Werners Vorwürfen steht Pia auf.

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„Du hast damit angefangen, nicht ich!“, stellt sie mit ruhiger Stimme klar. Nur ein leises Zittern lässt erkennen, wie aufgewühlt sie ist. „Da mir deine Meinung bezüglich Kindern hinlänglich bekannt ist und es hier in Mountainview keine Verhütungsmittel gibt, habe ich es akzeptiert, dass du keinerlei körperliche Nähe wünschst.“, fährt sie fort. „Deine Unterstellung, dass ich es darauf angelegt habe schwanger zu werden, weise ich deshalb entschieden zurück!“ So sehr sich Pia auch um Sachlichkeit bemüht, sie kann nicht verhindern, dass ihr die Tränen in die Augen steigen, was Hans-Werner mit einem genervten: „Jaja, immer wenn ihr Weibsbilder nicht weiter wisst, fangt ihr an zu heulen!“, kommentiert. Wenn der Simo gehofft hat, dass Pia jetzt klein bei gibt und sich gekränkt verzieht, sieht er sich getäuscht. Die Sima schluckt und holt tief Luft: „Du weißt nicht was du redest, Hans-Werner!“, erwidert sie mit eisiger Stimme. „Du hast einen Kater und bist enttäuscht, dass du den Job nicht bekommen hast. Das verstehe ich und deshalb will ich über deinen Ausbruch hinwegsehen und versuchen deine Worte zu vergessen.“ Stolz und mit hoch erhobenem Kopf steht Pia abwartend vor Hans-Werner. Wird er überhaupt wahrnehmen, dass sie ihm eine goldene Brücke baut und sich entschuldigen? Doch der Simo steht nur stumm da und starrt seine Sima an. Noch nie hat ein weibliches Wesen so mit ihm geredet. Eigentlich sollte er zornig darüber sein, findet Hans-Werner, denn so verhalten sich Simas normalerweise nicht. Zumindest nicht die, die er kennt. Widerwillig gesteht er sich ein, dass ihm Pias Haltung imponiert und sie zumindest mit dem gestrigen Abend nicht ganz Unrecht hat. „Äh – ja – du hast Recht. Ich … mir … „ Hans-Werner windet sich wie ein Fisch auf dem Trockenen. Noch nie hat er sich bei jemand entschuldigt und so wollen die ungewohnten Worte nicht über seine Lippen. „Entschuldige.“, nuschelt er schließlich kaum hörbar und verschwindet zu seiner wartenden Fahrbereitschaft. Mit zittrigen Knien und klopfendem Herzen lässt sich Pia auf einen Stuhl fallen. So selbstsicher und beherrscht, wie sie vielleicht gewirkt hat, ist sie bei weitem nicht. Hans-Werners Vorwurf, sie hätte nichts anderes im Sinn als schwanger zu werden, hat sie sehr verletzt. Denn auch wenn ihre Ehe am Anfang mehr eine geschäftliche Vereinbarung gewesen ist, so liebt Pia ihrem Ehesimo inzwischen von ganzem Herzen. Trotzdem - oder gerade deshalb - ist sie nicht mehr gewillt, seine Vorwürfe kommentarlos stehen zu lassen. Was allerdings werden wird, wenn sie wirklich wieder schwanger ist und Hans-Werner trotz seiner Entschuldigung weiterhin an seinen Vorwürfen festhält, darüber ist Pia sich noch nicht im Klaren. „Abwarten und Tee trinken, ist ja gar nicht gesagt, dass ich schwanger bin.“, versucht sich die Sima selbst zu beruhigen, erhebt sich und macht der Hündin, die bereits jaulend vor ihr steht, frisches Futter. Dann beginnt sie mit ihrer Hausarbeit. Gleich wird Hannah aufwachen und sie mit Beschlag belegen. Also will Pia die Zeit bis dahin noch nutzen. Doch nicht mehr lange und sie hat die Vormittage wieder für sich, denn Hannahs Einschulung ist nicht mehr weit.
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Beitrag  capricorn Mi Jan 05, 2011 4:53 pm

Doch bis es soweit ist, wird erst mal Hannahs sechster Geburtstag gefeiert. Pia hat entschlossen Susanne doch einzuladen, denn sie ist der Meinung, dass eine Familie gemeinsam feiern sollte. Jetzt kann sie nur hoffen, dass Hans-Werner sich zurück hält und der Tag harmonisch verläuft.

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„Susanne! Da bist du ja!“, begrüßt Pia freudig ihre Stieftochter. „Komm doch herein!“, fordert sie Susanne auf, doch die junge Sima zögert. „Ist Papa auch da?“, fragt sie mit ängstlicher Stimme. Sie hat Sorge, dass ihr Vater weiterhin versuchen wird, ihr das Studium auszureden. „Ja, Susanne, natürlich ist er auch da.“, bestätigt Pia und legt beruhigend ihren Arm um Susanne. „Nur keine Angst, Mädchen!“, versucht die Sima ihrer Stieftochter Mut zuzusprechen und schiebt sie sanft aber bestimmt Richtung Haustür. „Kennst du das Sprichwort Hunde die bellen, beißen nicht?“ Susanne nickt und bei dem Gedanken, dass Pia ihren Vater mit einem Hund vergleicht, muss sie schmunzeln. Nicht mehr ganz so ängstlich tritt sie durch die Tür ins Wohnzimmer.

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„Sanne! Sanne!“ Freudestrahlend läuft Hannah auf ihre große Schwester zu, die sie auffängt und einmal herumwirbelt. „Hannah!“, seufzt die Studentin, „ Was hab ich dich vermisst!“ Ganz fest drückt sie Hannah an sich. „Ich hab heute Geburtstag!“, verkündet Hannah stolz und strampelt damit Susanne sie herunterlässt. „Ich weiß mein Schatz!“, antwortet Susanne und setzt Hannah wieder ab. Dann macht sie ein geheimnisvolles Gesicht und flüstert ihrer Schwester leise ins Ohr: „Ich hab dir auch ein Geschenk mitgebracht!“ „Au fein!“, jubelt Hannah. „Wo ist es denn?“, will sie neugierig wissen und versucht um Susanne herumzulaufen. Vielleicht versteckt sie das Geschenk ja hinter ihrem Rücken. „Warte!“, bremst Susanne Hannahs Neugier und dreht sich mit dem Mädchen mit. „Erst musst du die Kerzen ausblasen, dann essen wir den leckeren Kuchen, den deine Mama gebacken hat und erst danach bekommst du dein Geschenk.“, erklärt sie. Enttäuscht zieht Hannah eine Flunsch, doch dann erhellt sich plötzlich das kleine Gesicht und energisch zieht sie ihre Mutter und ihre Schwester zur Küche, wo der Kuchen mit den Geburtstagskerzen auf der Arbeitsplatte steht. Je eher sie die Kerzen ausgeblasen hat und alle Kuchen gegessen haben, desto früher kann sie endlich ihr Geschenk auspacken, ist sich das Mädchen sicher.
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Beitrag  capricorn Mi Jan 05, 2011 4:56 pm

„Guten Tag, Papa.“, begrüßt Susanne höflich ihren Vater. Der nickt nur und tritt ungeduldig von einem Bein aufs andere. Er will das ganze überflüssige Brimborium – wie er es nennt – hinter sich bringen.

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Mit Pias Hilfe bläst Hannah alle Kerzen auf dem Kuchen aus und nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken steht das Mädchen mit einem bittenden Blick vor Susanne. Etwas zu sagen wagt sie nicht, denn sie weiß, dass ihre Eltern betteln gar nicht mögen. Doch Susanne weiß genau, was ihre Halbschwester möchte und drückt ihr das Geschenk in die Hand. Eifrig macht sich die Sechsjährige ans auspacken, aber als sie sehen kann, was in dem Päckchen ist, schaut sie ziemlich ratlos aus der Wäsche. „Was ist das?“, fragt sie nach und guckt Susanne aus großen Augen an. „Das ist eine Geige, Hannah.“, erklärt Susanne. „Damit kann man Musik machen.“ Vorsichtig nimmt die Studentin das Instrument aus dem Paket und spielt ein bekanntes Kinderlied. Begeistert lauscht Hannah und will das natürlich sofort selbst ausprobieren. „Geht doch in dein Zimmer, Susanne.“, schlägt Pia vor. „Da seid ihr ungestört.“ Die junge Sima nickt errötend. Für einen Augenblick hatte sie vergessen, wie sehr ihren Vater das „Gedudel“ nervt.

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Eifrig und hochmotiviert versucht Hannah Susannes Anweisungen umzusetzen, doch schnell merkt sie, dass Geige spielen gar nicht so einfach ist. Frustriert setzt sie das Instrument ab und meint traurig: „Das klingt aber nicht so schön wie bei dir!“, ist sie ganz enttäuscht. „Das kommt schon noch!“, versucht Susanne zu trösten. „Wenn du fleißig übst, spielst du bald so gut wie ich.“ Skeptisch schaut Hannah ihre große Schwester an. „Doch, ganz bestimmt.“, beeilt sich Susanne zu versichern. „Als ich angefangen hab zu spielen, da hat sich das genauso kratzig und schief angehört wie bei dir jetzt. Komm, ich zeig dir nochmal wie du den Bogen richtig hältst.“
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Beitrag  capricorn Mi Jan 05, 2011 5:56 pm

Unermüdlich übt Hannah mit Susanne und schließlich gelingt es ihr der Geige die ersten schönen Töne zu entlocken. „Sehr gut, Hannah.“, wird sie auch prompt von ihrer Schwester gelobt. „Aber für heute reicht es, sonst fallen dir hinterher noch die Arme ab.“, scherzt Susanne und zwinkert Hannah zu. Erschrocken stellt das Mädchen die Geige in den Ständer und betrachtet ihre Arme: „Meinst du wirklich?“ „Ach, Dummerchen.“, tröstet die Studentin liebevoll, „ich mach doch nur Spaß!“ Erleichtert springt Hannah ihrer Schwester in die Arme und bedankt sich für das tolle Geschenk. Da geht dir Tür auf und Pia kommt ins Zimmer. „Seid ihr fertig mit Üben?“, erkundigt sie sich. „Ja, Mama.“, bestätigt das Geburtstagskind und hüpft aufgeregt zu ihrer Mutter. „Bald kann ich ganz richtig spielen! Hat Susanne gesagt!“ „Ganz bestimmt, mein Schatz.“, lächelt Pia und streicht ihrer Tochter über die Haare. „Aber jetzt kommt essen, sonst wird alles kalt!“

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Während Hannah beim Kaffeetrinken noch munter drauflos geplappert und von ihrem neuen Puppenhaus erzählt hat, sitzt sie jetzt recht still vor ihrem Teller. Sie ist ziemlich müde von dem aufregenden Tag. Deshalb wird sie auch gleich ins Bett geschickt als sie ihren Teller leergegessen hat. „Jetzt schon?“, fängt sie trotz ihrer Müdigkeit an zu maulen. Hans-Werner verzieht unwillig das Gesicht. Er hasst es, wenn Kinder widersprechen und will zu einer scharfen Entgegnung ansetzen, doch Pia kommt ihm zuvor: „Hannah, Liebes, es ist schon spät. Außerdem ist morgen dein erster Schultag, da willst du doch ausgeschlafen sein, oder?“ Ach ja, da hat das Mädchen gar nicht mehr dran gedacht. Nein, unausgeschlafen in die Schule, das will sie nicht und so springt sie von ihrem Stuhl auf, wünscht allen eine Gute Nacht und verschwindet im Bad. Als Hannah Zähne geputzt und ihren Schlafanzug angezogen hat, sind auch die anderen mit Essen fertig. „Mama? Liest du mir noch eine Geschichte vor?“ Bevor Pia antworten kann, meint Susanne: „Geh nur, Pia. Ich räum den Tisch ab.“ „Danke, Susanne.“, freut sich die Sima über Susannes Hilfe und geht mit Hannah in deren Zimmer.

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„So, da bin ich wieder.“, lächelt Pia eine Viertelstunde später und setzt sich zu Susanne ins Wohnzimmer. „Wo ist dein Vater denn?“, fragt sie und schaut sich suchend um. „Mit Asta spazieren gegangen.“, antwortet Susanne. „Oh, fein, da können wir zwei ja mal ein bisschen ungestört plaudern!“, freut sich Pia. „Über Simos zum Beispiel.“, schlägt sie mit einem verschmitzten Lächeln vor und fragt neugierig: „Was sind denn da für Simos an der Uni? Irgendein interessanter dabei?“ Gespannt guckt sie Susanne an, die sofort an Julian Grafenstein denken muss. „Äh – nein … ja ...“, fängt sie an zu stottern, unsicher ob sie Pia von ihm erzählen soll. „Und?“, fragt Pia gespannt und stupst ihre Stieftochter auffordernd an. „Sag schon, wer ist es, der dir gefällt?“ „Julian Grafenstein.“, haucht Susanne verlegen. Pia traut ihren Ohren nicht! Julian Grafenstein! Ausgerechnet! Seufzend und mit einem mitleidigen Blick guckt Pia ihre Stieftochter an. „Was ist denn?“, wundert sich Susanne und fragt alarmiert: „Hat er schon eine Freundin?“ „Nein, Süße, eine Freundin hat er sicher nicht.“, antwortet Pia zögernd. Sie würde ihrer Stieftochter nur zu gerne diese Enttäuschung ersparen. Aber besser sie erfährt es jetzt als durch irgendwelches Getratsche oder gar von dem Simo selbst. „Julian ist …“ Pia stockt. „Julian …“, fängt sie nochmal neu an. „Er mag lieber Simos als Simas.“ So, jetzt ist es raus. Besorgt schaut Pia Susanne an. „Du meinst … Julian … ist … homosexuell?“, fragt die Studentin ungläubig. Betrübt nickt Pia. „Nein!“, flüstert Susanne mit tonloser Stimme und Tränen in den Augen als ihr klar wird, dass sich ihre heimlichen Träume von einer Ehe mit Julian niemals erfüllen werden. „Du Dummkopf!“, erklingt da Hans-Werners Stimme von der Tür. Der Simo ist von seinem Spaziergang zurück und hat die letzten Worte gehört. „Das weiß doch jedes Kind, dass der schwul ist! Nur du hast natürlich wieder keine Ahnung!“, höhnt er.
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Beitrag  capricorn Do Jan 06, 2011 4:30 pm

Verzweifelt und wütend macht Pia ihrem Ehesimo Zeichen, dass er still sein soll. Doch das kümmert Hans-Werner wenig und so fährt er fort: „Wärst du hier geblieben statt zur Uni zu gehen, hätte ich dir einen guten Simo ausgesucht! Einen RICHTIGEN Simo! Aber nein! Du willst dein Leben in die eigenen Hände nehmen. Das sieht man ja, was dabei herauskommt! Verliebt sich in eine Schwuchtel!“ Genervt von so viel angeblicher Dummheit ringt Hans-Werner die Hände.

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Bevor er weiter auf seine Tochter einreden kann, springt Pia mit einem Satz auf und stellt sich vor Hans-Werner. „Sei still! Sofort!“, fordert sie mit lauter, zornbebender Stimme. Sie kann es nicht fassen, dass ihn Susannes Kummer kalt lässt und er sie auch noch verhöhnt. „Was hast du da drin wo andere ein Herz haben?“, fragt sie aufgebracht und stößt ihn so heftig vor die Brust, dass der Simo zurücktaumelt. „Los, verschwinde nach oben und lass uns allein!“ Auffordernd winkt Pia mit dem Arm Richtung Treppe. Und zu ihrer eigenen Überraschung setzt sich Hans-Werner wirklich in Bewegung. Kopfschüttelnd und mit einem genervten: „Simas!“, stiefelt er die Stufen hoch während Pia zu ihrer Stieftochter geht und sie tröstend in den Arm nimmt.

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Doch Susanne befreit sich aus der Umarmung, geht zum Telefon und ruft ein Taxi. „Du fährst schon?“, fragt Pia überrascht, denn eigentlich wollte die Studentin erst am nächsten Morgen zur Uni zurück. Susanne nickt. „Ich will allein sein.“, erklärt sie mit einem um Verständnis bittenden Blick. „Wirst du denn allein klarkommen?“, fragt Pia besorgt nach. Susanne zuckt mit den Schultern, wirft einen Blick Richtung Treppe und meint dann sehr traurig: „Immer noch besser als hier zu bleiben!“ Bestürzt wird Pia klar, dass ihre Stieftochter von Hans-Werners Verhalten weit mehr getroffen ist als von der Erkenntnis, dass Julian Grafenstein niemals als Partner in Frage kommt. „Vielleicht hast du recht.“, muss Pia zugeben, denn sie ahnt schon, dass ihr Ehesimo nicht lange den Mund halten wird. Spätestens beim Frühstück wird er sich wieder darüber auslassen, wie unvernünftig Susannes Entscheidung war. Da ist es wirklich besser, wenn die junge Sima schon heute Abend zurückfährt. Als das Taxi hupt, verabschiedet sich Susanne mit einem verunglückten Lächeln von ihrer Stiefmutter. „Auf Wiedersehen, Pia.“ „Auf Wiedersehen, Susanne.“, erwidert Pia und streicht der jungen Sima liebevoll über die Wange. „Ruf mich morgen an!“, bitte sie als Susanne ins Taxi steigt. „Mach ich.“, nickt Susanne, schließt die Beifahrertür und gibt dem Fahrer zu verstehen, dass er losfahren kann.
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Beitrag  capricorn Do Jan 06, 2011 4:47 pm

Bedrückt geht Pia wieder ins Haus. Wenn sie vorher gewusst hätte, wie der Abend verlaufen würde, hätte sie Susanne wohl nicht zum Geburtstag eingeladen. Einen Moment steht die Sima unschlüssig im Wohnzimmer, dann beschließt sie schlafen zu gehen. „Auf ein Buch oder einen Film kann ich mich jetzt sowieso nicht konzentrieren.“, murmelt sie immer noch zornig und traurig vor sich hin. Innerlich wappnet sie sich für eine weitere Auseinandersetzung mit Hans-Werner, doch als sie ins Schlafzimmer kommt, schläft der schon tief und fest. Erleichtert, dass sie nicht gleich wieder mit ihm aneinandergeraten kann, zieht sie sich m Dunkeln aus, um ihren Ehesimo nicht zu wecken und schlüpft unter die Decke. Schlafen kann sie noch nicht, zu groß ist ihre Sorge um Susanne, die jetzt traurig im Taxi sitzt und noch einige Stunden Fahrt vor sich hat. Die Arme sollte grad heute Abend nicht allein sein, findet Pia und seufzt leise. Dann dreht sie sich auf die Seite und betrachtet den schlafenden Hans-Werner.

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Pia ist sich sicher, dass sie ihn liebt, aber was ist es eigentlich, was sie an ihm liebt. Das er zielstrebig und zuverlässig ist und natürlich die finanzielle Sicherheit, die er ihr bietet, zählt die Sima in Gedanken auf. Außerdem kann er sehr leidenschaftlich sein, wenn er denn mal Nähe zulässt. Lächelnd erinnert sich Pia an die Nacht neulich und allmählich fallen ihr die Augen zu. Nicht lange und sie schläft tief und fest. Um fünf wird sie wieder wach und kann nicht wieder einschlafen. Also steht sie leise auf, duscht und zieht sich an. Sie ist gerade fertig als Hans-Werner ins Bad kommt. „Morgen, Pia.“, murmelt er gähnend und nimmt seine Zahnbürste aus dem Schrank. „Guten Morgen.“, erwidert Pia kühl und verschwindet in der Küche um Frühstück zu machen. Sie hat die Pfannkuchen gerade fertig als Hans-Werner am Tisch Platz nimmt. „Ich wecke Hannah.“, teilt sie ihm mit und geht zu ihrer Tochter. Pia bringt es heute einfach nicht fertig so wie immer mit Hans-Werner gemeinsam zu frühstücken. Sie braucht noch etwas Zeit die Geschehnisse von gestern Abend zu verdauen und so ist sie ganz froh, eine Ausrede zu haben.

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Als die aufgeregte Hannah endlich geduscht und angezogen am Frühstücktisch sitzt, ist ihr Vater längst auf dem Weg zur Arbeit und so leistet Pia ihrer Tochter Gesellschaft. „Mama?“ „Ja, mein Schatz?“ „Ich freue mich so auf die Schule!“, strahlt Hannah. „Das freut mich, Hannah. Aber wenn du jetzt nicht deinen Pfannkuchen isst, musst du leider hungrig zur Schule. Der Schulbus wartet nicht auf Trödelliesen!“, mahnt Pia. Schuldbewusst senkt Hannah den Kopf und fängt an zu essen. Doch es dauert nur einen Augenblick und sie fängt wieder an zu erzählen. Als der Schulbus hupt, liegt noch mehr als die Hälfte des Frühstücks auf dem Teller. Doch das stört das Mädchen nicht, schnell springt sie auf, schlüpft in ihre Jacke und läuft, gefolgt von Pia, nach draußen. „Uih, ist der groß!“, staunt Hannah und bleibt stehen. „Der muss ja auch viele Kinder abholen.“, schmunzelt Pia und gibt ihrer Tochter einen aufmunternden Schubs. „Du musst einsteigen, Hannah, sonst fährt er noch ohne dich!“ Das lässt sich Hannah nicht zweimal sagen, schnell umarmt sie ihre Mutter zum Abschied und klettert dann in den Bus. Stolz und ein wenig wehmütig schaut Pia ihr hinterher. So groß ist ihr kleines Mädchen nun schon!
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Beitrag  capricorn Mo Jan 17, 2011 8:58 pm

In den ersten Tagen nach Hannahs Einschulung ist es für Pia noch ungewohnt wieder so viel Zeit zur Verfügung zu haben. Doch nicht lange und der neue Tagesablauf ist zum Alltag geworden. Morgens kümmert sich die Sima um den Haushalt und anschließend erledigt sie notwendige Einkäufe, spielt Schach oder liest.

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Nachmittags hilft sie ihrer Tochter dann bei den Hausaufgaben bis das couragierte Mädchen irgendwann meint: „Mama, ich kann das alleine mit den Aufgaben!“ Zweifelnd schaut Pia ihrer Tochter an, doch die ist absolut überzeugt davon. Trotzdem gibt sich Pia erst zufrieden nachdem Hannah ihr verspricht, auch bestimmt zu fragen, wenn sie Hilfe braucht.

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Genauso leicht wie dem Mädchen das Lernen fällt, genauso problemlos kommt sie mit ihren Mitschülern zurecht, die ausnahmslos Jungen sind. Mit einem von ihnen freundet sich Hannah recht schnell an und so begleitet dieser sie fast jeden Nachmittag nach Hause zum gemeinsamen spielen. Meistens ist David, so heißt der Junge, schon wieder fort, wenn Hans-Werner kommt, denn die beiden müssen ja auch ihre Hausaufgaben machen. Doch eines Tages ist Hannahs Vater früher als sonst zuhause. Irritiert bleibt der Simo in der Tür stehen und stemmt die Hände in die Seiten. „Was ist denn hier los?“, poltert er los als er Hannah mit einem Jungen zusammen auf dem Boden sitzen sieht. Erschrocken springt David auf die Füße und obwohl er sonst wirklich nicht ängstlich ist, steht er, von Hans-Werners barschem Ton verunsichert, stumm da. Ganz anders Hannah, für die das nichts Neues ist: „Hallo, Papa.“, begrüßt sie ihn fröhlich und ohne seine drohende Haltung zu beachten, steht sie ebenfalls auf. „Wir spielen Abklatschen, das ist lustig.“, erklärt das Mädchen und wendet sich dann an ihren Spielkameraden: „Komm, David, lass uns draußen weiterspielen“, fordert sie den Jungen auf und zieht ihn hinter sich her zur Haustür. „Da sind wir ungestört.“, setzt sie noch mit einem schnellen Blick zu ihrem Vater hinterher.
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Beitrag  capricorn Mo Jan 17, 2011 9:00 pm

Wütend über Hannahs selbstbewusste Art und die Anwesenheit eines weiteren Kindes starrt Hans-Werner den beiden einen Augenblick hinterher, dann schaut er sich suchend nach Pia um. „Pia!“, brüllt er los als er sie nicht entdecken kann. „Hier!“, schallt es zurück. „Im Bad!“ Energischen Schrittes geht Hans-Werner ins Bad, wo Pia gerade dabei ist die Hündin mit einem Hundeshampoo einzuseifen. „Hallo, Hans. Du bist aber früh heute. Aber warum schreist du denn so?“, fragt sie neugierig. „Hast du das gesehen?“, will Hans-Werner wissen und fuchtelt aufgebracht mit den Armen. „Was denn?“, erschrickt Pia und hält einen Moment in ihrer Tätigkeit inne. „Ist irgendwas mit Hannah?“, erkundigt sie sich mit klopfendem Herzen und macht Anstalten aufzuspringen. „Deine Tochter hat Besuch von einem Jungen!“, klärt er seine anscheinend unwissende Sima erbost auf. Erleichtert, dass nichts Schlimmes passiert ist, winkt Pia ab und seift weiter die Hündin ein. „Das ist nur Hannahs Freund aus ihrer Klasse. David Capshaw heißt er und wohnt ebenfalls hier in Mountainview. Die Beiden spielen oft zusammen.“, erläutert die Sima ihrem Ehesimo. Hans-Werner kann nicht glauben, was er da hört. „Du weißt davon?“ Pia befreit ihre Hände vom Schaum und fängt an, das Shampoo wieder aus Astas Fell zu spülen. „Ja, natürlich weiß ich das. Schließlich hab ich ihr doch erlaubt, dass David nach der Schule für ein oder zwei Stunden mitkommen darf.“ Pia schaut kurz zu Hans-Werner, sie versteht nicht, was für ein Problem er hat. „Aber … aber das ist ein Junge!“, stottert Hans-Werner los. „Ja und? Das weiß ich doch!“, meint Pia immer noch verwundert und hängt die Brause weg.

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„Komm, Asta, raus mit dir.“, fordert sie die Hündin auf, die sich das nicht zweimal sagen lässt und mit einem Satz aus der Wanne springt. Dann schüttelt sie sich einmal kräftig und lässt es sich anschließend geduldig gefallen, dass Pia sie mit einem alten Handtuch trocken reibt. „Aber das geht doch nicht!“, findet Hans-Werner und blickt Pia empört an. „Hannah ist ein Mädchen und wenn sie ihre Zeit schon mit Spielen verplempert, dann sollte sie das wenigstens mit anderen Mädels tun und nicht mit Jungens!“ Pia richtet sich aus der gebückten Haltung auf und gibt der Hündin einen kleinen Klaps als Zeichen, dass sie fertig ist. „So ein Quatsch, Hans!“, dreht sie sich kopfschüttelnd zu ihrem Ehesimo. „Das sind Kinder! Was glaubst du denn, was die zusammen machen?“, will sie wissen und schaut den Simo mit einem forschenden Blick an. „Außerdem….“, fährt sie fort ohne auf eine Antwort zu warten. „… außerdem gibt es hier keine anderen Mädchen in Hannahs Alter. Mit wem soll sie also spielen, wenn nicht mit den Jungs aus der Nachbarschaft?“ Dem Argument hat Hans-Werner nichts mehr entgegenzusetzen und obwohl er der Meinung ist, dass spielen Zeitverschwendung ist, verlässt er achselzuckend das Bad. „Ich geh mit Asta spazieren.“, brummt er noch und ist schon verschwunden.
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Beitrag  capricorn Mo Jan 17, 2011 9:02 pm

Froh, dass Hans-Werner nicht weiter diskutieren will, räumt Pia das Bad auf und beseitigt die Pfützen auf dem Boden. Dann nimmt sie die Handcreme aus dem kleinen Spiegelschrank und cremt sich die Hände ein. Als sie die Tube wieder zurückstellt, stößt sie an Hans-Werner Rasierzeug und polternd fällt alles zu Boden. Genervt über ihre Ungeschicklichkeit will Pia die Sachen wieder wegräumen als ihr Blick auf die noch fast volle Tamponpackung fällt, die ganz hinten im Schrank steht. Die hab ich aber schon länger nicht mehr gebraucht, überlegt Pia, stopft das Rasierzeug in das Schrankfach und fängt nervös an zu rechnen. „Scheiße, ich bin wohl doch schwanger!“, stellt sie geschockt fest und weiß nicht recht ob sie sich jetzt freuen oder lieber in Tränen ausbrechen soll. Eigentlich hat sie nichts gegen ein weiteres Kind, aber wie wird Hans-Werner auf die Nachricht reagieren? „Jetzt verlier bloß nicht die Nerven! Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.“, versucht die Sima sich selbst zu beruhigen und geht in die Küche um noch den Müll rauszubringen bevor sie mit den Vorbereitungen fürs Abendessen beginnen muss. Doch irgendwas hat sich verhakt und Pia bekommt die Tüte nicht aus der Müllpresse.

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Also zieht sie die Tür soweit auf, wie es geht und steckt ihren Kopf fast in den zusammengepressten Müll. „Ah, da ist ja der Übeltäter.“, stellt sie einen Moment später fest und zerrt mit aller Kraft an der verkanteten Milchpackung. Endlich kann sie das Tetrapack herausbekommen und bringt den ganzen Müll nach draußen in die Tonne. Dabei überlegt sie die ganze Zeit krampfhaft, wie und wann sie am besten ihrem Ehesimo von der Schwangerschaft erzählt. Doch ihr will einfach nichts einfallen, was helfen würde, dass Hans-Werner möglichst gelassen mit der Nachricht umgeht und so beschließt Pia nicht lange um den heißen Brei zu reden und ihn bei nächster Gelegenheit zu informieren. Doch als sie abends nebeneinander im Bett liegen, verlässt sie der Mut und sie verschiebt ihr Vorhaben auf den nächsten Morgen. Beim Frühstück habe ich bestimmt Gelegenheit ihm davon zu erzählen, ist sich Pia sicher. Und richtig, Hannah ist noch im Bad als Pia gemeinsam mit Hans-Werner am Frühstückstisch sitzt.

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„Hans?“, spricht Pia den Simo an, der ziemlich in Gedanken versunken vor seinem Teller sitzt. Wahrscheinlich grübelt er schon wieder darüber nach, wie er seine Beförderung vorantreiben kann, überlegt Pia und seufzt leise in sich hinein. „Was denn?“, fragt Hans-Werner immer noch leicht abwesend nach. „Ich … muss dir was sagen.“, beginnt Pia doch etwas stockend. Das Herz klopft ihr bis zum Hals, aber es hilft nichts, er muss es erfahren. Denn wenn sie richtig gerechnet hat, ist sie schon Ende des dritten Monats. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, wann Hans-Werner – und auch andere – ihr die Schwangerschaft ansehen. Beunruhigt von dem seltsamen Unterton in Pias Stimme, schaut Hans-Werner von seinem Teller auf. „Ich … du …“, druckst Pia herum. Hans-Werner verdreht die Augen, weil er es hasst, wenn sim herumstottert. „Nun red schon!“, knurrt er unwillig. „Ich … bin … schwanger.“ Leise, fast tonlos kommen die Worte aus Pias Mund und unsicher, wie ihr Ehesimo reagieren wird, schaut die Sima zur Seite. Als Hans-Werner stumm bleibt, schielt Pia zu ihm hin und ist total baff, dass sie nicht in ein zorngerötetes Gesicht blickt. Im Gegenteil, Hans-Werner schaut sogar recht gleichmütig aus der Wäsche. „Du bist schwanger.“, wiederholt er und meint dann tief seufzend: „Das war ja zu erwarten.“ Verblüfft starrt Pia ihn an. Ist das ihr Hans, der sonst sofort aufbraust, wenn ihm was nicht in den Kram passt? „Bin ja selbst schuld.“, stellt Hans-Werner ungewöhnlich einsichtig fest als er den fassungslosen Blick seiner Sima sieht. Dann tupft er sich mit der Serviette den Mund ab und steht auf. „Ich muss los.“ Mit diesen Worten winkt er seiner Ehesima kurz zu und geht zu seiner Fahrbereitschaft, eine sprachlose Pia zurücklassend.
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Beitrag  capricorn Di Jan 18, 2011 12:15 pm

Wenn Pia nun gedacht hat, dass Hans-Werner mehr Anteil an dieser Schwangerschaft nehmen würde, dann hat sie sich gründlich geirrt. Genauso wie beim ersten Mal erwähnt er mit keinem Wort das zu erwartende Baby. Er verhält sich wie immer und scheint total vergessen zu haben, dass seine Ehesima ein Kind erwartet. Hannah dagegen bekommt schnell mit, dass sich die Figur ihrer Mutter verändert und hat auch keine Hemmungen Pia danach zu fragen. „Ich bekomme ein Baby.“, erklärt Pia und beobachtet gespannt Hannahs Gesicht. Wird sich ihre Tochter über ein Geschwisterchen freuen? „Ein richtiges Baby?“, fragt das Mädchen überrascht nach. Pia nickt: „Ja, ein richtiges, lebendiges Baby.“ „Und das wächst jetzt in deinem Bauch?“ Wieder nickt Pia und bevor sie noch etwas sagen kann, bestürmt Hannah sie mit allen möglichen Fragen. Gerührt von Hannahs Interesse setzt sich Pia mit ihrer Tochter zusammen und erklärt ihr alles was sie wissen will.

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Als Hannah schließlich Pias Babybauch streichelt, fragt sie neugierig: „Wie ist das Baby denn da rein gekommen?“ Der am Schachtisch sitzende Hans-Werner räuspert sich laut und vernehmlich. Es ist ein Versuch Pia darauf hinzuweisen, dass das kein Thema für ein Kind ist. Doch seine Ehesima versteht ihn nicht (oder will ihn nicht verstehen Wink ) und holt ein Buch aus dem Schrank, das sie gemeinsam mit ihrer Tochter liest und in dem kindgerecht erklärt wird, wie es zu einer Schwangerschaft kommt. Interessiert hört Hannah zu und schaut sich die Bilder in dem Buch genau an. „Dann habt ihr das ja auch gemacht, was hier drin steht!“, ruft sie plötzlich aus und guckt abwechselnd zu Pia und Hans-Werner. Während die Sima erfreut lächelt, weil Hannah alles verstanden hat, sitzt Hans-Werner mit hochrotem Kopf auf seinem Stuhl und ist bemüht so zu tun als hätte er nichts von der Unterhaltung mitbekommen. Pia, der die Verlegenheit ihres Ehesimos nicht entgangen ist, schickt Hannah ins Bad: „So, Süße, für heute ist es genug.“ Enttäuscht will Hannah protestieren, doch Pia meint tröstend: „Keine Sorge, wir können auch morgen noch weiterreden. Und jetzt ab mit dir, Zähne putzen.“ Zufrieden, dass sie mit ihrer Mutter morgen weiterreden kann und aufgeregt, dass sie ein Geschwisterchen bekommt, gehorcht Hannah.

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„Pia, das war absolut unnötig Hannah zu erklären, wie es zu einer Schwangerschaft kommt!“, bringt Hans-Werner das Thema nochmal zur Sprache als auch das Ehepaar zu Bett geht. „Wieso das denn?“, wundert sich Pia und schaut ihren Ehesimo fragend an. „Weil sie ein Kind ist und weil …“ Der Simo stockt. „… weil man über sowas nicht spricht!“, beendet er seinen angefangenen Satz in einem Ton, der Pia zu verstehen geben soll, dass sie sich gefälligst seinen Wünschen zu fügen hat. Doch die denkt überhaupt nicht daran, sondern schaut ihn belustigt an. „Soso, jeder tut es, aber sprechen soll man nicht darüber.“, wiederholt sie seine Sicht der Dinge und fängt an zu grinsen. „Bisschen altmodisch deine Sicht, oder nicht?“ Ärgerlich verzieht Hans-Werner sein Gesicht, er hasst es, wenn ihm jemand widerspricht. Aber noch mehr hasst er es, wenn er das Gefühl hat, dass sich jemand über ihn lustig macht. „Ich meine es ernst, Pia!“, wird er lauter. „Ich will nicht, dass du mit Hannah darüber sprichst!“ Drohend schaut Hans-Werner Pia an, doch die schüttelt nur den Kopf: „Papperlapapp!“, meint sie ungerührt. „Dir ist es nur peinlich, dass unsere Tochter weiß, dass du kein Neutrum, sondern ein Simo bist.“, bringt sie die Sache auf den Punkt und schlüpft unter die Decke. „Ah – tut das gut sich auszustrecken.“, seufzt sie zufrieden und dreht sich zu Hans-Werner um. „So und jetzt lass uns schlafen. Gute Nacht, Hansilein.“, wünscht die Sima und schließt die Augen. Einen Moment lang fürchtet sie, Hans-Werner würde anfangen zu toben, weil sie sich seinem Wunsch widersetzt. Aber er dreht sich nur auf die andere Seite und brummt irgendetwas Unverständliches vor sich hin.
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Beitrag  capricorn Di Jan 18, 2011 12:17 pm

Pia ignoriert tatsächlich den Wunsch ihres Ehesimos und beantwortet weiterhin geduldig alle Fragen, die Hannah hat. Sehr zum Unmut von Hans-Werner, der dann jedes Mal demonstrativ den Raum verlässt. Das fällt auch Hannah auf und so fragt sie irgendwann nachdenklich: „Warum geht Papa immer raus? Mag er das Baby nicht?“ Pia seufzt leise. Sie kann Hannah unmöglich erzählen, dass ihr Vater eigentlich keine Kinder will. „Ach, das ist bestimmt nur Zufall, Süße.“, weicht sie aus und streichelt Hannah über den Kopf. „Komm, Hannah, mach jetzt deine Hausaufgaben, das Essen ist gleich fertig.“, versucht Pia ihre Tochter abzulenken. Nachdenklich nickt Hannah und setzt sich mit ihren Schulsachen hinter das Sofa auf den Boden, während Pia in der Küche verschwindet um nach dem Essen zu sehen. Als alles fertig ist, kommt die Sima mit dem Essen zurück und fängt an zu servieren. „Hans! Hannah! Kommt essen!“, ruft sie ihren Ehesimo und ihre Tochter. „Sofort, Mama, ich mach nur noch die Aufgabe zu Ende.“, antwortet Hannah und beeilt sich ein bisschen mit dem Rechnen.

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„So, fertig.“, freut sie sich, packt ihr Heft weg und setzt sich hungrig an den Tisch zu ihrer Mutter. „Hans!“, drängt Pia, „komm jetzt, sonst ist gleich alles kalt.“ Hans-Werner brummt leicht genervt und erhebt sich widerwillig, weil er die Partie gerne noch zu Ende gespielt hätte. „Papa, was ist das eigentlich für ein Spiel, dass du da immer spielst?“, will Hannah neugierig wissen. „Das ist Schach.“, entgegnet er und ergänzt abweisend: „Nichts für Kinder.“ Verwundert schaut Hannah ihn an. „Versteh ich nicht! Püppchen von einer Stelle an eine andere setzen, das kann ich auch.“, meint sie gewohnt selbstbewusst. Missbilligend schüttelt Hans-Werner den Kopf und fängt an zu essen, reagiert aber nicht weiter auf Hannahs Aussage. „Ganz so einfach ist es nicht.“, beeilt sich Pia zu erklären. „Für das setzen der Schachfiguren gibt es ganz bestimmte Regeln. Und mit einem Gegner, der ja auch versucht zu gewinnen, ist es dann noch ein bisschen schwieriger.“ Aufmerksam folgt Hannah der Erklärung, denkt einen Augenblick nach und schaut dann ihren Vater an: „Ach deshalb spielst du immer allein damit es einfacher ist.“, stellt sie fest. Hans-Werner verschlägt es die Sprache. So ein freches Gör! Doch bevor er etwas sagen kann, schaltet sich Pia wieder ein: „Nein, Schatz, deshalb spielt Papa nicht allein. Er hat nur niemanden, der ähnlich gut im Schachspiel ist, wie er.“ Dann wendet sie sich an ihren Ehesimo: „Aber vielleicht mag Papa dir ja das Schachspiel beibringen?“ Bittend schaut Pia Hans-Werner an. Sie hofft, dass das endlich eine Möglichkeit ist, wie Hans-Werner mehr Zeit mit seiner Tochter verbringen kann. „Au ja.“, ist Hannah auch gleich begeistert und fängt an zu betteln: „Bitte, bitte, Papa. Bring mir Schach bei.“ Hans-Werner beschäftigt sich intensiv mit seinem Teller und tut so als hätte er Pias Vorschlag nicht gehört. Er kann sich nicht im Geringsten vorstellen mit einem Kind Schach zu spielen. Doch so leicht kann sich der Simo nicht aus der Affäre ziehen und da er keine wirklich schlagkräftigen Argumente dagegen hat, gibt er sich schließlich geschlagen: „Von mir aus.“, brummt er genervt.

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Und so erklärt Hans-Werner am Sonntag nach dem Frühstück seiner Tochter die Regeln des Schachspiels. Aufmerksam hört Hannah zu und als ihr Vater die Regeln abfragt, hat sie sich die zu Überraschung ihres Vaters schon alle gemerkt. Trotzdem darf sie noch nicht spielen, sondern er erklärt ihr erst noch verschiedene Spielzüge. Obwohl das Mädchen begierig darauf ist, es selbst auszuprobieren, wiederholt sie geduldig alle Erklärungen ihres Vaters bis es ihr irgendwann doch zu lange dauert. „Papa!“, beschwert sie sich. „Ich will jetzt richtig spielen!“ Frustriert, dass ihr Vater erklärt und erklärt und sie die Schachfiguren nicht mal anfassen darf, stampft Hannah mit dem Fuß auf. „So nicht, Fräulein! Dann lernst du eben kein Schach“, schimpft Hans-Werner los und steht auf, dabei wirft er seiner Tochter einen bitterbösen Blick zu. Doch um seinen Mund spielt ein kleines, zufriedenes Lächeln, denn er hat nur auf eine Gelegenheit gewartet hat, die Übungsstunde abzubrechen. Soweit kommt es noch, dass er mit einem Kind Schach spielt!
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Beitrag  capricorn Di Jan 25, 2011 10:46 am

Für einen Moment weiß die geschockte Hannah nicht wie sie reagieren soll. Stumm, mit Tränen der Enttäuschung in den Augen steht sie da und beobachtet, wie ihr Vater aufsteht. „Du … du … bist … gemein!“, stottert das Mädchen los und schickt sich an mit ihren Fäusten auf Hans-Werners Brust einzuschlagen. Genau in diesem Augenblick kommt Pia, die sich etwas hingelegt hatte, die Treppe herunter. „Hannah!“, ruft sie entsetzt los. „Was machst du?!“ Erschrocken vom plötzlichen Auftauchen ihrer Mutter dreht sich Hannah um. Dicke Tränen kullern über ihre Wangen: „Mama.“, schluchzt sie, „Papa will gar nicht, dass ich Schach lerne!“ Erst will Pia ihr widersprechen aber als sie das Gesicht ihres Ehesimos sieht, weiß sie, dass Hannah die Wahrheit sagt. „Hannah, Liebes, geh bitte mit Asta nach draußen, ich werde mit deinem Vater reden.“ Pias Stimme klingt so bestimmt und ernst, dass Hannah wortlos gehorcht und mit der Hündin nach draußen läuft. Erst kuschelt sie mit Asta bis sie sich etwas beruhigt hat und dann spielen die beiden Stöckchen holen. Ein Spiel, das der Hündin trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch immer Spaß macht.

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Währenddessen stellt Pia ihren Ehesimo zur Rede: „Hans! Was soll das? Warum willst du Hannah nicht Schach beibringen?“, fragt sie aufgebracht. Hans-Werner zuckt mit den Schultern und guckt unbehaglich zur Seite. Er hat nicht im Entferntesten damit gerechnet, dass seine Tochter ihn durchschaut. „Sie ist ein Kind! Ein KIND, hörst du?!“, poltert er dann los. Pia nickt, denn das ist ihr nicht neu. „Und? Was macht das?“, wundert sie sich. „Ich bin ein erwachsener Simo und spiele NICHT mit einem Kind!“, beharrt Hans-Werner auf seinem Standpunkt und funkelt Pia wütend an. Sie muss das doch verstehen, wie steht er denn da, wenn jemand in der Firma hört, dass sein Schachpartner ein Kind und noch dazu ein Mädchen ist! Aber Pia schüttelt verständnislos den Kopf. „Hans, ich versteh dich nicht. Das Alter ist doch nicht entscheidend! Hannah ist intelligent und wird das Spiel sicher schnell begreifen und dir bald eine würdige Gegnerin sein.“, argumentiert Pia in der Hoffnung ihn überzeugen zu können. „Außerdem ist sie deine Tochter und hat das Recht darauf, Zeit mit dir zu verbringen!“, fordert Pia unmissverständlich. „Warum also nicht beim gemeinsamen Schachspiel?“

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Doch wenn sie gehofft hat ihren Ehesimo mit diesem Argument zur Einsicht zu bringen so sieht sie sich getäuscht. Im Gegenteil, Hans-Werners Miene ist nun nicht mehr nur böse, sondern auch ausgesprochen abweisend und er zieht es vor zu schweigen. Schließlich seufzt Pia traurig und meint dann resignierend: „Hans, ich liebe dich, aber so geht es nicht weiter. Du hast Hannah seit ihrer Geburt mehr oder weniger ignoriert. Nur wenn du ihr Verhalten falsch findest, nimmst du Notiz von ihr und bringst deine ganze Missbilligung zum Ausdruck.“, stellt Pia bekümmert fest. „ Und jederzeit kann unser zweites Kind geboren werden, willst du das auch mit Nichtachtung für seine bloße Existenz bestrafen?“, fragt sie leise und mutlos.
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