Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Mountainview

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Beitrag  capricorn Mo Nov 08, 2010 4:21 pm

Am nächsten Morgen ist Julian nicht schlauer was Colin angeht, dafür aber sehr müde, denn er ist erst weit nach Mitternacht ins Bett gekommen. Doch es hilft nichts, heute fangen die Vorlesungen an und so quält sich der Student aus dem Bett, hüpft unter die Dusche und schlurft anschließend in die Mensa um zu frühstücken.

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Als er allerdings die angebrannten Pfannkuchen sieht, die es zum Frühstück gibt, würde er am liebsten würde wieder gehen. Doch sein Magen knurrt laut und vernehmlich und so nimmt er sich einen Teller und setzt sich mit einem kurzen Gruß zu Colin an den Tisch. „Keinen Hunger mehr?“, fragt er Colin als er sieht, dass der seinen Teller kaum angerührt hat. „Oder nicht genießbar?“ „Eher letzteres.“, gibt Colin zu und beobachtet interessiert wie Julian sehr skeptisch ein kleines Stück Pfannkuchen in den Mund steckt und vorsichtig probiert. „Boah, das schmeckt ja furchtbar!“, findet Julian und schiebt den Teller energisch von sich. „Ist das Essen hier immer so schrecklich?“, erkundigt er sich dann bei Colin. „Nur wenn der Koch schlechte Laune hat.“, muss Colin bei Julians angewiderten Gesichtsausdrück grinsen. „Und wie oft kommt das vor?“ „Hin und wieder.“, gibt Colin mit einem Schulterzucken zu.

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„Na, dann muss ich mir wohl selbst was zusammenbruzzeln.“, findet Julian, der auf keinen Fall die angebrannten Pfannkuchen essen will. Doch Colin hält ihn zurück: „Das ist keine gute Idee, Julian.“ Verständnislos schaut Julian ihn an. „Und warum nicht?“, will er wissen. „Der Koch lässt niemanden einfach so an seinen Herd, nur wenn jemand hier in der Mensa arbeiten will und dann auch nur, weil er sonst Ärger von der Universitätsleitung bekommt.“, erklärt Colin dem Neuankömmling. „Und wie krieg ich jetzt was in den Magen?“ „Entweder du isst die Pfannkuchen oder gar nicht.“, verkündet Colin ungerührt. „Heute Mittag gibt’s ja wieder was frisch gekochtes und zweimal hintereinander angebranntes Essen, das kommt nur ganz selten vor“, versucht er Julian zu trösten, der böse auf seinen Teller mit den angebrannten Pfannkuchen starrt. „Na toll, jetzt muss ich mit knurrenden Magen in meine erste Vorlesung!“, meckert Julian und stapft wütend aus dem Wohnheim.
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Beitrag  capricorn Mo Nov 08, 2010 4:28 pm

Als er Stunden später zurückkommt hat sich seine Laune trotz seines Hungers gebessert und als er sieht wer etwas verloren im Eingangsbereich vom Wohnheim steht, eilt er erfreut auf die Gestalt zu. „Susanne!“, ruft er verwundert. „Du bist auch hier?“ Susanne dreht sich um und lächelt etwas verlegen. „Ja, seit gerade eben.“, antwortet sie mit leiser Stimme, froh ein vertrautes Gesicht zu sehen. „Das ist ja toll. Hast du schon ein Zimmer bezogen?“, erkundigt sich Julian neugierig. Susanne schüttelt stumm den Kopf und schaut sich etwas hilflos um. Da nimmt der junge Student kurzerhand ihre Hand und zieht sie hinter sich her die Treppe hoch.

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„Oben ist noch ein schönes Zimmer frei, ganz in rosa, das ist wie gemacht für ein junge Sima wie dich.“, findet Julian, „ich wohne übrigens schräg gegenüber.“, grinst er als sie oben angekommen sind und er die Tür zu dem freien Zimmer öffnet. Mit großen Augen tritt Susanne durch die Tür. „Und hier wohne ich ganz alleine?“, fragt sie erstaunt. „Ja klar, hier gibt es nur Einzelzimmer.“, bestätigt Julian und Susanne strahlt über das ganze Gesicht. „So ein großes Zimmer hatte ich noch nie.“, gibt sie zu und streicht versonnen über die Platte des Schreibtischs. „Ich lass dich jetzt mal allein damit du in Ruhe auspacken kannst.“, meint Julian lächelnd und verlässt das Zimmer um endlich etwas zu essen.

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Glücklich schaut sich Susanne noch einen Augenblick um und stellt dann ihren Koffer auf das Bett. Zügig, aber sorgfältig räumt sie alles in den Schrank. Nur die Geige in ihrem Ständer bekommt einen Platz auf dem Boden, sodass Susanne sie jederzeit zur Hand hat.
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Beitrag  capricorn Mo Nov 08, 2010 4:30 pm

Danach geht die frischgebackene Studentin in die Mensa und begrüßt mit einem schüchternen Lächeln den Koch. „Guten Tag, mein Name ist Susanne Krähkamp und ich habe gehört, dass ich hier in der Mensa stundenweise arbeiten kann.“ Der Koch dreht sich zu der jungen Studentin um und mustert sie von oben bis unten, sodass Susanne sich mehr als unbehaglich fühlt und sich am liebsten im nächsten Mäuseloch verkriechen möchte. „Soso, Sie halbe Portion wollen also hier arbeiten?“, erkundigt sich der Koch verächtlich und lässt wieder seinen Blick über die schlanke Gestalt Susannes wandern. Susanne rutscht das Herz in die Hose und sie will sich schon wieder abwenden und gehen, doch dann fällt ihr gerade noch rechtzeitig ein, dass sie auf den Job angewiesen ist. „Ja!“, bestätigt sie und versucht ihrer Stimme einen festen Klang zu geben, was ihr nicht ganz gelingt. „ich habe von der Universitätsleitung die Zusage bekommen hier stundenweise arbeiten zu können.“, erklärt Susanne und hofft, dass der unfreundliche Koch das Zittern in ihrer Stimme nicht hört.

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Wieder trifft sie ein abschätzender Blick und Susanne befürchtet schon, dass sie die Stelle nicht bekommt als der Koch wider Erwarten zustimmt. „Meinetwegen können Sie morgen anfangen.“, brummt er unfreundlich. Susanne ignoriert den unfreundlichen Tonfall und will sich freudestrahlend bedanken, doch der Koch winkt ab und stellt sich wieder vor den Herd um die nächsten Portionen Käsenudeln zu kochen. Einen Moment steht die junge Sima da wie bestellt und nicht abgeholt, dann wendet sie sich ab und geht in ihr Zimmer zurück, wo sie den restlichen Nachmittag mit Lesen und Geige üben verbringt.

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Irgendwann stellt sie die Geige weg, isst in der Mensa etwas und will danach zu Bett, weil sie wirklich müde von der Reise und den neuen Eindrücken ist. Doch kaum ist oben auf dem Flur angekommen als sie jemanden laut rufen hört: „Telefon für Susanne Krähkamp!“ Susanne, die sich denken kann, wer am Telefon ist, würde am liebste so tun als ob sie nichts gehört hätte. Doch ihr ist klar, dass sie diesem Gespräch nicht auf ewig ausweichen kann und so geht sie mit hängenden Schultern und klopfendem Herzen auf den Flur und nimmt das Telefon entgegen. „Susanne Krähkamp.“, meldet sie sich zaghaft. „Du kommst sofort nach Hause!“, tönt die befehlsgewohnte Stimme ihres Vaters aus dem Hörer. „Was fällt dir ein, einfach zum College abzuhauen! Du undankbares Gör!“ Hans-Werner schreit so laut ins Telefon, dass der Student, der neben Susanne am Videoautomat spielt, sie verwundert anstarrt.

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Schnell geht Susanne ein paar Schritte zur Seite, denn sie will keinesfalls, dass dieser Simo in dem merkwürdigen Lamakostüm irgendetwas von dem Gespräch mitbekommt. „Papa, ich … “, fängt sie an zu reden, doch Hans-Werner fällt ihr ins Wort. „Ich zahle dir keinen Penny, dass das nur klar ist!“, wettert er weiter. „Wie kannst du einfach deine gute Stellung hier aufgeben um KUNST zu studieren?“ Susanne sagt nichts, denn sie weiß, dass ihr Vater gar keine Antwort erwartet. Und richtig, Hans-Werner schimpft und tobt sofort weiter bis er schließlich fragt: „Hast du verstanden, was ich gesagt habt?“ „Ja, Papa, ich habe dich verstanden, aber….“ Wieder wird sie unterbrochen. „Was heißt hier aber? Du kommst gleich morgen früh zurück und damit basta!“, wischt er Susannes Einwand weg. Susanne holt tief Luft und sagt dann nur ein einziges Wort: „Nein!“ Hans-Werner verschlägt es die Sprache und Susanne nutzt diesen kurzen Augenblick um sich zu verabschieden. „Auf Wiedersehen, Papa und grüß Pia und Hannah von mir.“ Schnell legt Susanne den Hörer auf bevor ihr Vater weiter auf sie einreden kann und sie womöglich noch nachgibt. Erleichtert, dass sie standhaft geblieben ist und traurig, weil ihr Vater sie nicht versteht, geht sie zu Bett, wo sie trotz des unerfreulichen Telefonats bald einschläft.
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Beitrag  capricorn Do Nov 11, 2010 9:39 pm

Doch so schnell gibt Hans-Werner nicht auf! Jeden Abend ruft er im Wohnheim an und versucht seine Tochter zur Rückkehr zu nötigen. Zu Anfang fällt es Susanne schwer, fest zu bleiben, da sie immer wieder das Gefühl hat einen Fehler zu machen, wenn sie sich gegen ihren Vater stellt. Aber mit jedem Mal wo sie „Nein“ sagt, fällt es ihr etwas leichter und so faucht Hans-Werner irgendwann entnervt in den Hörer: „Dann mach doch was du willst!“ und stellt seine Anrufe ein. Auf der einen Seite ist Susanne erleichtert, denn ihr Vater hat sie ganz schön unter Druck gesetzt, andererseits wünscht sie sich, dass er einfach mal so anruft um zu hören wie es ihr geht. Aber das scheint ihn noch nie interessiert zu haben und so bleibt Susanne nichts anderes übrig als die Situation so zu nehmen wie sie ist. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt der jungen Sima sowieso nicht, denn vormittags hat sie Vorlesungen und nachmittags erledigt sie ihre Hausarbeiten und übt Geige.

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An ihrer Semesterarbeit kann Susanne leider nur frühmorgens arbeiten, da sie dazu einen PC benötigt, sich aber keinen eigenen leisten kann. Und der Computer im Gemeinschaftsbereich ist die meiste Zeit des Tages von anderen Studenten belegt. Nur frühmorgens nicht, denn da schlafen die Anderen noch oder sind beim Frühstück. Deshalb nutzt Susanne die frühen Morgenstunden um ihre Semesterarbeit pünktlich fertigzustellen. Ganz leicht fällt ihr das frühe Aufstehen nicht, da sie wegen ihrer Arbeit in der Mensa oft erst nach Mitternacht ins Bett kommt.

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Trotzdem macht Susanne die Arbeit Spaß, nur das Misstrauen des Kochs, der zu Anfang ständig hinter ihr steht und jeden Handgriff argwöhnisch verfolgt, verunsichert Susanne. Als er allerdings sieht, wie zuverlässig sie ihre Arbeit erledigt und wie gerne und zahlreich die Studenten vor allem zum Abendessen erscheinen, lässt er sie bald in Ruhe.
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Beitrag  capricorn Do Nov 11, 2010 9:41 pm

Auch Julian ist begeistert, denn dank Susanne gibt es nun wenigstens einmal am Tag ein anständiges Essen, was er ihr auch bei einem zufälligen, gemeinsamen Frühstück sagt. „Aber ich koche doch die gleichen Sachen wie der Mensakoch.“, meint sie verlegen. „Mag sein.“, gibt Julian zu, „aber du kannst wenigstens kochen im Gegensatz zu diesem … diesem Möchtegernkoch.“ Susanne, die bisher nur sehr selten gelobt wurde, weiß gar nicht was sie sagen oder wo sie hinschauen soll.

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Julian, der ihre Unsicherheit sieht, versucht ihr zu helfen: „Susanne, das war ein Kompliment und das beste was du dazu sagen kannst ist ein Danke.“, lächelt er sie freundlich an. „Danke.“, kommt es da leise aus ihrem Mund und scheu lächelt sie zurück. „So, jetzt wird es Zeit für mich.“, erhebt Julian sich von seinem Stuhl. „Ich will gleich mit Colin ins Fitnesscenter.“, erzählt er und verabschiedet sich dann: „Bis heute Abend.“ „Bis heute Abend.“, erwidert Susanne den Gruß, steht dann ebenfalls auf und will die Mensa verlassen als ihr Blick auf Julian fällt, der wartend vor dem Tisch steht, an dem Colin über einer Hausaufgabe brütet.

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Ein gutaussehender Simo ist Julian, findet Susanne und betrachtet nachdenklich ihren Freund aus Kindertagen. Und so nett und freundlich, ganz anders als ihr Vater. Wenn sie mal heiratet, dann muss es ein Simo sein wie Julian! Oder könnte es vielleicht sogar Julian selbst sein? Erschrocken hält die junge Sima einen Moment die Luft an und verlässt im Laufschritt die Mensa, so als ob sie vor ihren eigenen Gedanken weglaufen wollte.
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Beitrag  capricorn Do Nov 11, 2010 9:43 pm

Julian, der nichts von Susannes Blicken mitbekommen hat, wird etwas ungeduldig, weil Colin noch immer nicht mit seiner Hausarbeit fertig ist. „Colin.“, mahnt er, „wenn wir jetzt nicht ins Fitnessstudio gehen, wird das heute nichts mehr.“ „Jaja.“, brummt der unwillig zurück, „ich komm ja schon.“ Etwas steif vom langem Sitzen, erhebt sich der Student von seinem Stuhl. „Sag mal, die Kleine, die hier in der Mensa arbeitet, hast du was mit der?“, fragt er neugierig.

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„Mit Susanne?“, ist Julian ganz irritiert. „Nein, bestimmt nicht.“, schüttelt er den Kopf. Colin schaut ihn skeptisch an und meint dann: „Na, so wie sie eben hinter dir her geguckt hat, könnte man meinen, dass sie in dich verknallt ist.“ Erschrocken guckt Julian seinen Freund an. Susanne und in ihn verliebt? Das kann doch gar nicht sein, beschließt er, denn seine Homosexualität ist kein Geheimnis und wird sich in Mountainview sicher bis zu Susanne herumgesprochen haben. „Quatsch!“, tut er deshalb Colins Beobachtungen ab, „wir kommen aus dem gleichen Ort und sind zusammen zur Schule gegangen, das ist alles.“ Colin ist noch nicht so ganz überzeugt und wirft seinem Freund einen zweifelnden Blick zu. Doch Julian ist nicht gewillt das Thema zu vertiefen und fordert ungeduldig: „Jetzt komm, lass uns endlich zum Fitnessstudio fahren.“

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Überhaupt verbringen Colin und Julian ihre Freizeit fast immer gemeinsam und haben sehr viel Spaß zusammen. Allerdings bleibt alles in einem freundschaftlichen Rahmen, sodass Julian keinen Gedanken mehr daran verschwendet ob Colin ein romantisches Interesse an ihm haben könnte.


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Beitrag  capricorn Do Nov 11, 2010 9:45 pm

Valentin beobachtet Julians Verhalten mit Sorge, schließlich ist sein Bruder nicht an der Uni um Spaß zu haben, sondern um zu studieren. Doch zu Valentins Erstaunen schwänzt Julian nicht eine einzige Vorlesung und macht auch regelmäßig seine Arbeiten. Die allerdings oft erst auf den letzten Drücker, was dazu führt, dass der junge Student manche Nacht durcharbeiten muss, damit er die Abgabe-Termine einhalten kann.

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Valentin kann darüber nur den Kopf schütteln. „Julian, setz dich doch gleich an die Arbeiten dran, dann bist du auf jeden Fall rechtzeitig fertig und musst dir nicht die Nächte um die Ohren schlagen.“, empfiehlt er. Doch Julian grinst nur. „Wie langweilig!“, findet er. Valentin verdreht genervt die Augen, weil er nicht versteht, wie man so etwas Ernstes wie das Studium so leicht nehmen kann. „Mensch, Valentin, ich mach doch nur Spaß.“, erklärt Julian als sein Bruder anfangen will, ihm einen Vortrag über das Lernen im Allgemeinen und die rechtzeitige Vorbereitung von Semesterarbeiten im Besonderen zu halten.

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„Du hast ja Recht.“, gibt Julian dann überraschend einsichtig zu, „aber du kennst mich doch. Lernen war noch nie mein Ding.“ Da kann Valentin nur zustimmend nicken, denn er kann sich nicht erinnern, dass Julian schon mal freiwillig und mit Freude gelernt hat. „Vati kriegt eine Krise, wenn du das hier vermasselst.“, erinnert er Julian vorsichtshalber an die Erwartungen, die Christian Grafenstein an seine Kinder hat. „Mach dir keine Sorgen, Valentin.“, versucht Julian seinen älteren Bruder zu beruhigen. „Ich zieh das Studium durch. Denn selbst ich weiß, dass Vati genug zu bewältigen hat seit Mutti ihn verlassen hat. Ich werde ihn bestimmt nicht enttäuschen.“, verspricht er und an seinem inzwischen ernsten Gesicht ist abzulesen, dass er diese Worte so meint, wie er sie gesagt hat. Das beruhigt Valentin sehr und erleichtert wie er ist, stimmt er sogar zu, zu der Party nach den Semesterprüfungen zu kommen.
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Beitrag  capricorn So Nov 14, 2010 8:50 pm

Alle haben die Prüfungen mit gutem bzw. bestem Erfolg abgeschlossen und die Erleichterung darüber führt bei den Studenten zu einer ausgelassenen Stimmung von der selbst die stille Susanne angesteckt wird und so tanzt sie auf dem Weg zu Arbeit fröhlich durch die noch leere Eingangshalle.

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Susanne ist an dem Abend nicht die einzige, die tanzt, auch Valentin schwingt das Tanzbein. Amüsiert beobachtet Julian seinen älteren Bruder, wie er immer wieder engumschlungen mit der gleichen Sima tanzt. „Ich glaub, deinen Bruder hat es voll erwischt.“, meint auch Colin, der neben Julian steht und auf das fröhliche Treiben schaut. „Sieht so aus.“, grinst Julian. „Wurde ja auch Zeit, dass er endlich über Natascha hinweg ist.“, stellt Colin fest. „War ja gar nicht mitanzusehen wie er sich noch mehr als sonst hinter seinen Büchern verkrochen hat.“

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Überrascht starrt Julian seinen Freund an. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass es Valentin so mitgenommen hat, dass Natascha ihn verlassen hatte. „Wusstest du das nicht, dass dein Bruder mit Natascha zusammen war und sie ihn sitzengelassen hat?“, fragt Colin irritiert als er Julians Blick sieht. „Doch, doch.“, muss Julian zugeben. „Aber?“, fragt Colin nach als Julian verstummt. „Naja, ich hab sein Verhalten eher auf die Trennung unserer Eltern zurückgeführt.“, erklärt er. „Aber das ist ein anderes ziemlich unerfreuliches Thema.“, lenkt Julian ab, der den Abend genießen und feiern will statt über Familienprobleme zu reden.
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Beitrag  capricorn So Nov 14, 2010 8:53 pm

Die Party macht allen viel Spaß, aber am glücklichsten sind wohl Valentin und Verena, die von nun an viel Zeit miteinander verbringen und immer wieder schmusend irgendwo herum stehen, was dem ruhigen und eher spießig wirkenden Valentin wohl keiner so richtig zugetraut hat und zu einigem Schmunzeln bei den Wohnheimbewohnern führt.

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Und auch für Valentin selbst ist das eine ganz neue Erfahrung, da er zum ersten Mal am eigenen Leib erlebt, wie schwierig es ist sich aufs Studium zu konzentrieren, wenn einem die ganze Zeit eine ganz bestimmte Sima im Kopf herumspukt. „Mist!“, schimpft er laut beim Korrekturlesen einer Hausarbeit, als ihm die vielen Fehler auffallen, die er gemacht hat.

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Doch Valentin wäre nicht Valentin, wenn er sich von Verena von seinem Studium abbringen ließe und so macht er sich seufzend daran, die Fehler zu korrigieren auch wenn Verena dann etwas warten muss bis er Zeit für sie hat. Glücklicherweise ist Verena ähnlich strebsam und so lässt jeder jedem die Zeit zum Lernen, die er braucht.
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Beitrag  capricorn So Nov 14, 2010 8:54 pm

„Da haben sich zwei gesucht und gefunden.“, stellt Colin fest. Doch Julian ist nicht davon überzeugt, zu oft hat er erlebt, dass Simas ihre Entscheidungen urplötzlich ändern. Daran ändert auch die Beobachtung nichts, die er eines Morgens macht als er zur Toilette muss.

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Für einen Moment verschlägt es Julian die Sprache und er muss unwillkürlich an den Spruch „stille Wasser sind tief“ denken. Als Valentin ihm dann noch etwas verlegen von seiner Blitzverlobung mit Verena erzählt, ist Julians Verblüffung perfekt: „Wie? Was?“, ist er völlig von den Socken. „Ihr habt euch verlobt?“

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Fassungslos starrt er seinen über das ganze Gesicht strahlenden Bruder an. „Ja, gestern Abend als wir essen waren.“, nickt Valentin immer noch grinsend wie ein Honigkuchenpferd. „Na, wenn das mal gut geht.“, murmelt Julian leise, der sich nicht sicher ist ob er seinen Bruder bedauern oder beglückwünschen soll. „Was hast du gesagt?“, fragt Valentin nach. „Herzlichen Glückwunsch, Bruderherz.“, meint Julian dann mit einem leicht gequälten Lächeln, denn auch wenn er Valentin alles Glück der Welt wünscht, hat er Zweifel ob die große Liebe ein Leben lang halten wird.
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Beitrag  capricorn So Nov 14, 2010 8:56 pm

Doch Valentin, der Julians zwiespältigen Gedanken ahnt, lässt sich davon nicht beirren. Er weiß, dass er und Verena anders sind als seine Eltern und auch viel mehr gemeinsam haben, was ihre Lebensplanung und ihre Ziele für ihr gemeinsames Leben betrifft. Und so erscheint vor allem dem jungen Paar das Leben rosarot bis Valentin eines Tages einen Anruf erhält. Es ist sein Vater, der ihm die traurige Nachricht mitteilt, dass die Großmutter verstorben ist.

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Für einen Moment kann Valentin nichts sagen, so sehr ist er geschockt. Irgendwie war er davon ausgegangen, dass sie noch lebt, wenn er nach den Prüfungen nach Mountainview zurückkehrt. „Vati, wir kommen noch heute Abend.“, entscheidet er dann und verabschiedet sich von seinem Vater. Nachdem Valentin seinen Bruder und Verena informiert hat, fahren die beiden Simos unverzüglich nach Mountainview. Beide Simos sind unruhig, weil sie sich Sorgen machen, wie ihr Vater und auch ihre Schwester den neuerlichen Schicksalsschlag verkraften werden. Doch zunächst haben alle kaum Zeit zum Nachdenken, da es viele Formalitäten zu erledigen gibt und natürlich die Beerdigung organisiert werden muss.

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Traurig steht die Familie nach der Beerdigung noch einige Zeit an Alexandras Grab. Die resolute und gleichermaßen liebevolle Sima wird allen fehlen, aber besonders wohl Christian und Melissa. Und so ist Valentin nicht wirklich überrascht als er abends zufällig beobachtet, wie sein Vater weinend im Wohnzimmer steht.

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Tief berührt bleibt Valentin stehen, denn es ist das erste Mal, dass er seinen Vater weinen sieht und so weiß er nicht recht wie er darauf reagieren soll. Am liebsten würde der junge Simo seinen Vater in den Arm nehmen, doch er befürchtet, dass es Christian unangenehm sein würde von seinem Sohn getröstet zu werden und so geht Valentin leise wieder zurück in sein Bett bevor sein Vater ihn bemerkt.



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Beitrag  capricorn So Nov 14, 2010 9:00 pm

Viel zu schnell vergehen die wenigen Tage, die Valentin und Julian in Mountainview sind und sie müssen wieder zurück zur Uni. Nur ungern lassen die beiden Studenten ihren trauernden Vater zurück, bangend ob er überhaupt in der Lage ist, sich um die ebenfalls sehr traurige Melissa zu kümmern, die sich von allen zurückgezogen hat und sich vor ihrem PC verkriecht.

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Wieder zurück im Wohnheim bespricht Valentin seine Sorgen mit Verena. „Weißt du, mein Vater ist eigentlich eine starke Persönlichkeit, aber er hat es noch immer nicht verwunden, dass meine Mutter ihn betrogen hat.“, erzählt er bedrückt. „Ich hab keine Ahnung wie er jetzt auch noch mit Großmutters Tod klarkommen soll.“ Verena nimmt Valentins Hand. „Das wird bestimmt schon, er braucht nur Zeit.“, versucht sie ihren Verlobten zu trösten, doch Valentin schüttelt zweifelnd den Kopf. „Ich weiß nicht, Verena. Allein schon wenn mein Vater durchs Haus geht, wird er ständig an meine Mutter und an Großmutter erinnert. Wie soll er da über seine Trauer hinwegkommen?“ Hilflos und mit Tränen in den Augen schaut Valentin Verena an.

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Gerne würde die junge Sima ihrem Verlobten helfen doch sie hat keine Ahnung wie. „Und wenn ihr umziehen würdet?“, ist das einzige was ihr einfällt. „Das hätte zumindest den Effekt, dass dein Vater und deine Schwester nicht ständig mit ihren Erinnerungen konfrontiert würden.“, erklärt sie als sie Valentins verständnislosen Blick sieht. Langsam nickt Valentin. „Da könntest du recht haben.“, geht er auf ihren Vorschlag ein. „Und das Haus ist auch schon alt und nicht wirklich geräumig.“, ist der junge Student schon fast von Verenas Idee überzeugt.
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Beitrag  capricorn So Nov 14, 2010 9:02 pm

Doch bevor Valentin seinem Vater einen Umzug vorschlägt, berät er sich noch mit Julian, der das auch für eine gute Idee hält. Und da Valentin bereits in wenigen Tagen Abschlussprüfung hat, er dagegen seine Prüfungen schon hinter sich hat, erklärt er sich bereit im Internet nach einem geeigneten Objekt zu suchen.

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Überraschend schnell wird Julian fündig und auch Valentin gefällt das Haus, das Julian ausgesucht hat. Also laden die beiden Simos ihren Vater ins Wohnheim ein um ihm ihren Vorschlag mitzuteilen. Christian ist zunächst sehr skeptisch, weil er sich nicht so recht vorstellen kann das Haus zu verlassen indem er so viele Jahre glücklich war. Doch als Valentin ihn behutsam darauf hinweist, dass es hier auch um Melissa geht, stimmt er einem Umzug zu. „Aber erst, wenn du von der Uni zurückkommst, Valentin.“, stellt er eine Bedingung. Valentin nickt zum Zeichen, dass er einverstanden ist. „„Und jetzt wird es Zeit für mich nach Hause zu fahren.“, stellt Christian mit einem Blick auf die Uhr fest und erhebt sich aus dem Sessel in dem er gesessen hat. „Ciao, Vati.“, verabschiedet sich Julian, während Valentin seinen Vater noch nach draußen begleitet.

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„Danke, Vater, dass du zugestimmt hast.“, meint Valentin als sie vor der Tür stehen. Christian winkt ab. „Eher muss ich mich wohl bedanken, dass ihr euch schon um alles gekümmert habt.“, findet er und in seiner Stimme schwingt ein leicht resignierter Unterton mit. Besorgt schaut Valentin seinen Vater an, fühlt Christian sich jetzt bevormundet oder ist das eher Ausdruck seines momentanen Gemütszustands? „Alles ist gut, mein Sohn.“, beeilt sich der Simo, der den Blick seines Sohnes mitbekommen hat, zu versichern. „Viel Glück für die Prüfungen.“, wünscht Christian seinem Sohn und umarmt ihn zum Abschied bevor er in das wartende Taxi steigt, das ihn zurück nach Mountainview bringen wird.
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Beitrag  capricorn So Nov 14, 2010 9:04 pm

Erleichtert, dass sein Vater dem Vorschlag zugestimmt hat, geht Valentin in sein Zimmer und setzt sich an den PC.

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Zwar ist ihm gar nicht nach lernen, aber er will so gut wie möglich auf die Abschlussprüfungen vorbereitet sein, die er dann auch einige Tage später erwartungsgemäß mit summa cum laude besteht. Froh, das Studium mit so guten Erfolg abgeschlossen zu haben, wollte Valentin ursprünglich eine kleine Abschiedsparty geben, doch in Anbetracht des Trauerfalls sieht er davon ab und verabschiedet sich lediglich von Verena und Julian, um danach sofort nach Mountainview zurückzukehren.

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Lange winkt Verena dem Taxi hinterher. Sie ist traurig, denn vorerst werden sie und Valentin in zwei verschiedenen Orten wohnen. Zu diesem Entschluss haben sich die Verlobten durchgerungen, weil sie sich einig sind, dass seine Familie noch etwas Zeit zum Trauern braucht bevor sie ein neues Familienmitglied willkommen heißen können. Und deshalb wird Verena nach ihrer Prüfung zunächst in ihren eigenen Heimatort zurückkehren.
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Beitrag  capricorn Mo Nov 22, 2010 12:18 pm

Familie Grafenstein 1
(Christian Grafenstein, Melissa Grafenstein, Valentin Grafenstein)

Müde und unausgeschlafen schielt Christian auf das Display des klingelnden Weckers. Ist es wirklich schon wieder Zeit zum Aufstehen? Tatsächlich, schon sechs Uhr, dabei hat er das Gefühl gerade erst eingeschlafen zu sein. Seufzend stellt Christian den Wecker aus, schwingt die Beine aus dem Bett und bleibt noch einen Moment auf der Bettkante sitzen. Was würde er dafür geben noch ein oder zwei Stunden schlafen zu können! Doch seit gestern ist Valentin von der Uni zurück und er und Melissa werden heute zu ihm ins neue Haus ziehen. Also keine Zeit zum trödeln, sagt sich Christian, reckt und streckt sich und verschwindet gleich darauf im Bad um abwechselnd heiß und kalt zu duschen.

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Als er sich frischer fühlt, stellt er die Dusche aus, trocknet sich ab und schlüpft in frische Kleidung. Dann geht er nach oben um zu schauen, ob Melissa auch aufgestanden ist. Das junge Mädchen trödelt nämlich für ihr Leben gern. Und richtig, als Christian an ihre Zimmertür klopft und vorsichtig um die Ecke schielt, steht sie im Schlafanzug vor ihrem Bett und spielt mit ihrem DS.

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„Guten Morgen, Melissa“, wünscht ihr Vater mit einem ärgerlichen Unterton. „Es ist gleich sieben, also höchste Zeit, dass du dich fertig machst. In zwei Stunden kommt das Taxi.“ Melissa nickt nur abwesend und drückt weiter wie wild auf den Knöpfen des kleinen Geräts herum. „Melissa!“, wird Christians Stimme drängender. „Ja, gleich, Vati. Ich muss erst noch dieses Monster besiegen.“, lässt sich Melissa überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. „Das kannst du auch nachher noch, wenn wir im neuen Haus sind.“, stellt Christian klar. „Ab ins Bad!“ kommandiert er mit strenger Stimme, sodass Melissa seufzend ihr Spielzeug ausschaltet und sich an ihrem Vater vorbei ins Bad drängelt.
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Beitrag  capricorn Mo Nov 22, 2010 12:21 pm

Endlich ist auch Melissa geduscht und angezogen und nach einem schnellen Frühstück geht es ans Einpacken der restlichen Sachen. Das meiste ist schon drüben, nur einige persönliche Dinge und die Kleidung müssen noch eingepackt werden.

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Christian hat seine Sachen schnell in einem Karton verstaut, sodass er Melissa helfen geht, die davon aber weniger angetan ist. „Vati, ich mach das schon.“, versucht sie ihn vom Helfen abzuhalten. Doch der ignoriert ihren Einwand und packt weiter. Melissa schaut sich das einen Moment an und meint dann: „Na, dann kann ich ja gehen.“, und will sich abwenden. „Nichts da, Fräulein, du bleibst hier und kontrollierst nochmal alle Schränke und Schubladen ob du auch nichts vergessen hast.“ Ächzend hebt Christian den inzwischen vollen Karton hoch, trägt ihn die Treppe herunter zur Haustür und stellt ihn zu den anderen. Der Simo ist froh, dass er nur Kartons schleppen muss und nicht auch noch Schränke auseinanderbauen und Regale von der Wand montieren, da sie keine der meist schon betagten Möbeln mitnehmen werden. „Alle Schubladen und Schränke sind leer.“, erklingt Melissas Stimme hinter ihm und reißt ihn aus seinen Überlegungen ob die Kartons wohl alles ins Taxi passen. „Sehr schön.“, findet Christian. „Das Taxi ist auch da.“, stellt er mit einem Blick durch die Scheibe der Haustür fest. Also nimmt er einen der Kartons hoch und trägt ihn zum Taxi, dessen Fahrer bereits dabei ist, die Heckklappe zu öffnen. Schnell sind alle Kartons verladen und Christian gibt dem Taxifahrer die neue Adresse. Dann wendet er sich an Melissa: „Fahr du mit dem Taxi mit, ich komme gleich zu Fuß hinterher. Ist ja nur um die Ecke.“ Melissa nickt und steigt ins Auto, das kurz darauf losfährt.

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Einen Augenblick lang blickt Christian dem Taxi nach, dann geht er nochmal durchs ganze Haus und mit jedem Raum, den er betritt, steigen Bilder der Erinnerung hoch. Der Simo hat das Gefühl sich nicht nur von einem Haus zu verabschieden, sondern auch viele Jahre seines Lebens hinter sich zu lassen. Jahre, die mit schönen, aber auch traurigen und schmerzhaften Erinnerungen verbunden sind. Am längsten hält er sich in Alexandras Zimmer auf. Er vermisst seine Mutter sehr, sie war immer ein Ruhepol in seinem Leben. Doch nun ist sie nicht mehr da und er wird sein Leben ohne sie weiterleben müssen, so schwer es ihm auch fällt. Endlich gibt sich Christan einen Ruck, geht die Treppe herunter und durch die Haustür nach draußen. Mit einem letzten, wehmütigen Blick auf das Haus spaziert er um die Ecke in Richtung seines neuen Heims.
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Beitrag  capricorn Do Nov 25, 2010 5:06 pm

In Gedanken versunken marschiert Christian die Straße lang. Das neue Haus ist wirklich schön hell und sonnig und viel moderner als das Alte, Probleme mit der Heizung wird es da vorerst nicht geben so wie bisher. Und doch kann sich der Simo nicht so recht auf das neue Heim freuen und fast wünscht er sich, er hätte dem Umzug nicht zugestimmt. Aber das wäre egoistisch gewesen, denn schließlich hat er ja noch eine Tochter und ihr gefällt das neue Haus ausnehmend gut. „Nicht so düster und kalt.“, hat sie sich gefreut als sie es besichtigt haben. „Also wird Simo sich damit abfinden, dass er nun in einem schönen, modernen Haus wohnt“, murmelt Christian leise sich vor sich hin.

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„Wo kommt denn die Katze her?“, fragt Christian seine Tochter als er vor dem Haus ankommt. „Das ist keine Katze, Vati, das ist ein Kater.“, korrigiert Melissa ihren Vater und steht auf. „Von mir aus, aber das erklärt noch nicht wo sie – äh – er herkommt.“ Skeptisch beäugt Christian das zugegeben hübsche Tier. „Also nicht, dass der dann jeden Tag hier vor der Tür steht und um Futter bettelt.“, gibt er seiner Besorgnis Ausdruck, demnächst von einem miauenden Kater um den Schlaf gebracht zu werden. „Bestimmt nicht, Vati.“, schüttelt Melissa den Kopf und nimmt den Kater, der die ganze Zeit um ihre Beine streicht, auf den Arm. „Wieso bist du dir da so sicher?“, wundert sich Christian. „Weil er hier mit uns wohnen wird.“, erklärt Melissa. „Wie? Was?“ Entgeistert starrt ihr Vater sie an. Ein Haustier hat ihm gerade noch gefehlt! Doch bevor er etwas sagen kann, schaltet sich Valentin in das Gespräch ein: „Das geht auf mein Konto.“, gibt er mit leicht schuldbewusst klingender Stimme zu und wendet sich dann an seine Schwester: „Lissy, nimm doch Diamond mit rein und gib ihm etwas zu fressen. Das Katzenfutter steht in der Küche und der Napf im Flur.“ Melissa nickt und verschwindet im Haus. Christian will anfangen zu schimpfen, doch Valentin lässt ihn nicht zu Wort kommen. „Es hat einen Grund, warum ich den Kater von Megan gekauft habe.“, versucht er seinen Vater zu beschwichtigen. Immer noch ärgerlich, aber auch neugierig schaut Christian seinen Ältesten an. „Wir haben doch neulich darüber gesprochen, dass Melissa viel zu viel Zeit am PC verbringt. Und da hab ich gedacht, dass….“ „ … dass so ein Tier versorgt werden muss und Zuwendung braucht und Lissy so gezwungen ist auch mal hinter ihrem Computer wegzukommen.“, beendet Christian Valentins Satz. „Und Lissy ist auch nicht mehr jeden Nachmittag alleine, wenn sie mittags von der Schule kommt.“, ergänzt Valentin. „Okay.“, stimmt der Simo leise seufzend zu, „ich hab zwar nicht viel übrig für einen vierbeinigen Hausgenossen, aber deine Argumentation hat was für sich. Und jetzt lass uns reingehen und die Kartons auspacken.“ Erleichtert, dass der Kater bleiben darf, folgt Valentin seinem Vater ins Haus.

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Für die nächste Stunde sind Christian und Melissa mit auspacken beschäftigt, während Valentin seine Sachen bereits am Vortag ausgepackt hat und sich nun daran macht, Melissas PC aufzubauen und anzuschließen. Worüber Melissa mehr als glücklich ist und sich bei Valentin mit einem stürmischen Kuss auf die Wange bedankt. Danach setzt sie sich gleich wieder an ihr Lieblingsspiel. „Lissy, was ist mit Diamond?“, erinnert Valentin seine Schwester an ihr Versprechen sich gut um den Kater zu kümmern. „Der schläft in seinem Körbchen.“, antwortet das junge Mädchen ohne ihren Blick von dem Geschehen auf dem Monitor zu nehmen. „Dann ist es ja gut.“, bemerkt Valentin beruhigt. „Ich koch uns mal was Schönes.“, meint er dann und geht in die Küche.
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Beitrag  capricorn Do Nov 25, 2010 5:08 pm

„Essen ist fertig!“, ruft Valentin seine Familie, stellt zwei Teller auf den Tisch und will gerade einen weiteren aus dem Schrank nehmen als sein Vater in der Tür steht und entschuldigend meint: „Danke, Valentin, aber ich habe keinen Hunger. Außerdem muss ich nochmal ins Rathaus.“ „Aber ich dachte, du hast heute Urlaub?“, wundert sich der junge Simo und schaut seinen Vater fragend an. „Ja, schon.“, gibt Christian zu, „aber auf meinem Schreibtisch stapelt sich die Arbeit, weil so vieles liegenblieben ist seit Großmutter …“, Christian bricht ab und verabschiedet sich dann: „Zum Abendbrot bin ich wieder da. Tschüss.“ Verwirrt erwidert Valentin den Gruß und stellt den dritten Teller in den Schrank zurück. So arbeitswütig kennt er seinen Vater gar nicht. Doch bevor er weiter darüber nachdenken kann, stürmt Melissa in die Küche und setzt sich an den Tisch.

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„Das riecht toll, Bruderherz.“, lobt sie Valentin, der ebenfalls Platz genommen hat. „Wo ist denn Vati?“, fragt das junge Mädchen und schaut sich suchend um. „Er musste ins Rathaus und kommt erst heute Abend zurück.“, erklärt Valentin. „Ich dachte, er hat heute frei?“ „Das dachte ich auch.“, nickt Valentin, „aber er muss noch so viel aufarbeiten, sagt er.“ Melissa zuckt die Schultern und löffelt den Eintopf weiter. Natürlich hätte sie es schön gefunden, wenn ihr Vater zuhause geblieben wäre, aber es ist für sie ja nicht ungewöhnlich, dass ihr Vater mittags nicht da ist. Trotzdem genießt sie es, das Valentin da ist, wenn sie von der Schule kommt. Denn der junge Simo findet trotz seines exzellenten Collegeabschluss keine Stelle als Journalist.

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„Das wird schon, Bruderherz.“, versucht Melissa ihn aufzumuntern als wieder einmal eine Absage im Briefkasten liegt. „Wer so fleißig ist und einen solch guten Collegeabschluss fabriziert, der bekommt irgendwann auch einen Job.“ „Dein Wort in Gottes Ohr.“, lächelt Valentin etwas gequält, denn er hat seinen anfänglichen Optimismus längst verloren. Allerdings hat seine Arbeitslosigkeit auch etwas Gutes, muss sich der junge Simo eingestehen. Denn Melissa hat sich recht schnell eingelebt, was Valentin auch der Tatsache zuschreibt, dass sie mittags nicht in ein leeres Haus kommt. Sein Vater allerdings macht ihm Sorgen. Er ist still und in sich gekehrt und überlässt es mehr und mehr seinem Sohn sich um den Haushalt und Melissa zu kümmern. Tagsüber vergräbt sich der Simo in seiner Arbeit und nachts, wenn er nicht schlafen kann, steht er stundenlang auf dem Balkon am Teleskop und starrt in den Sternenhimmel.

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Valentin, der inzwischen wirklich beunruhigt ist, fragt schließlich seine Verlobte, die Ärztin werden will, um Rat. „Was kann ich nur tun? Ich würde ihm gerne helfen, aber ich weiß nicht wie.“ „Rede mit deinem Vater.“, schlägt sie vor. „Natürlich kann es sein, dass es seine Art zu trauern ist, aber für mich hört sich das ein bisschen so an, als wenn dein Vater allmählich in eine Depression abrutscht.“ Geschockt über Verenas Einschätzung schweigt Valentin in den Hörer. „Und wenn du recht hast, was dann?“, fragt er schließlich nach. „Das kommt darauf an, was die Ursache für die Depression ist. Bei manchen Patienten reicht es aus, wenn sie für einige Zeit aus dem Alltagstrott herauskommen und z.B. in Urlaub oder zu einer Kur fahren und neu auftanken können. Andere brauchen psychologische oder auch medikamentöse Unterstützung.“, erklärt Verena. „Aber so schlimm muss es ja gar nicht sein.“, versucht die junge Sima ihren Verlobten zu beruhigen. „Ach Verena, ich wünschte, du könntest hier bei mir sein.“, seufzt Valentin. „Immer nur telefonieren ist zwar schön, aber es reicht mir nicht. Ich möchte dich mal wieder in den Arm nehmen … und an deiner Seite aufwachen.“, gesteht Valentin, „ich vermisse dich so sehr.“ „Ich vermisse dich auch, Schatz, und würde auch gern bei dir sein. Aber ich besuche hier gerade einen Lehrgang zum Thema Erstversorgung am Unfallort. Da kann ich nicht einfach weg.“ „Und ich hab zwar Zeit, aber ich kann meinen Vater unmöglich allein lassen.“, stellt Valentin bekümmert fest. Manchmal wünscht sich der junge Simo, dass er seine Liebste einfach von der Uni mitgebracht hätte ohne auf seine Familie Rücksicht zu nehmen. „Weißt du was, Valentin?“ „Nein, was denn?“ „In ein paar Tagen ist der Lehrgang zu Ende und dann nehme ich mir einfach frei und komme für ein oder zwei Tage zu dir nach Mountainview.“ „Echt? Das wäre so schön.“, freut sich Valentin. „Und meine Familie könnte dich endlich mal kennenlernen und vielleicht kannst du dann auch bald hierher ziehen.“, hofft Valentin. Und wir können endlich heiraten, setzt der junge Simo in Gedanken hinterher.
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Beitrag  capricorn Do Dez 02, 2010 6:09 pm

Valentin und seine Verlobte telefonieren noch bis tief in die Nacht, weshalb der junge Simo am nächsten Morgen verschläft. Erschrocken wie spät es schon ist, springt er aus dem Bett, wäscht sich schnell die Hände und macht das Frühstück ausnahmsweise im Schlafanzug. Er hat die Pfannkuchen gerade fertig als auch schon sein Vater und seine Schwester in der Küche erscheinen. Beide sind ebenso müde wie Valentin, denn Christian hat wie üblich die halbe Nacht am Teleskop verbracht und Melissa hat beim Spielen am PC die Zeit vergessen. Und so sitzen drei ziemlich schweigsame Sims am Tisch bis Valentin sich ein Herz fasst und etwas zögernd erzählt, dass Verena ihn für einige Tage besuchen will.

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„Und wer ist diese Verena?“, will Christian etwas mehr über die junge Sima wissen. „Verena ist eine ehemalige Kommilitonin und meine … „ Valentin stockt. „ … Freundin.“, fährt er nach einem kurzen Augenblick fort ohne zu sagen, dass sie bereits seit einiger Zeit verlobt sind. „Ich wusste gar nicht, dass du eine Freundin hast.“, ist Christian sehr erstaunt. „Warum hast du das nicht erzählt?“ Verlegen zuckt Valentin mit den Schultern. „Keine Ahnung.“, antwortet er dann, „hat sich irgendwie nicht ergeben.“ Nachdenklich mustert Christian seinen erwachsenen Sohn und nickt schließlich, sagt aber nichts weiter dazu, sondern erhebt sich vom Stuhl und verabschiedet sich, weil seine Fahrbereitschaft hupt. Als er am frühen Nachmittag von der Arbeit zurückkommt geht er nicht wie sonst gleich ins Haus, sondern auf die Terrasse und setzt sich auf die Bank. Valentin, der das Auto der Fahrbereitschaft vom Fenster aus gesehen hat, wundert sich, dass sein Vater nicht hereinkommt und sucht ihn.

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„Ach, hier steckst du, Vati.“, ist Valentin verwirrt, dass sein Vater draußen auf der Terrasse sitzt. „Ist alles in Ordnung?“, fragt er besorgt nach. Christian hebt den Kopf und nickt. „Ich denke nur nach, mein Sohn.“, erklärt er. „Setz dich doch zu mir.“, bittet er dann und klopft einladend mit der flachen Hand auf den Platz neben sich. Immer noch beunruhigt folgt Valentin der Aufforderung und schaut seinen Vater erwartungsvoll an.
„Weißt du, Valentin, ich bin heute früh über mich selbst erschrocken.“, beginnt Christian stockend über das zu erzählen, was ihn schon seit dem Frühstück beschäftigt. „Ich … ich kann es nicht fassen, dass ich nichts davon mitbekommen habe, dass du verliebt bist und eine Freundin hast.“ „Kein Thema, Vati, du hattest andere Sorgen.“, meint Valentin beschwichtigend und legt seinem Vater die Hand auf den Arm. „Nein, nein, Valentin.“, wehrt Christian ab, „ich bin dein Vater und auch wenn du inzwischen erwachsen bist, so sollte ich an dir und deinem Leben interessiert sein. Aber seit Großmutters Tod …“. Christian verstummt und knetet unruhig seine Hände.

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„Du vermisst Großmutter sehr.“, stellt Valentin nach einiger Zeit des Schweigens fest. Christian nickt und reibt sich verstohlen mit dem Ärmel über die Augen um eine Träne wegzuwischen. „Ich verstehe das, Vati. Melissa, Julian und ich, wir vermissen sie auch.“, fährt Valentin behutsam fort. Er will die Gelegenheit nutzen und offen ansprechen, was ihm Sorgen bereitet. „Trotzdem leben wir unser Leben weiter, auch wenn es manchmal noch schwer ist ohne Großmutter. Doch du ziehst dich immer mehr zurück und vergräbst dich in deiner Arbeit. Außerdem isst du nicht richtig und schläfst viel zu wenig.“ Erschrocken blickt Christian seinen Sohn von der Seite an. „Woher weißt du, dass ich oft nicht schlafen kann?“, fragt er dann. „Ich habe dich ein paar Mal nachts gesehen.“, gibt Valentin zu. „Außerdem … hast du mal in den Spiegel geschaut? Du siehst übernächtigt und erschöpft aus. Vati, ich mache mir große Sorgen wegen dir.“ Unruhig beobachtet Valentin seinen Vater, der seinen Kopf zur Seite gedreht hat, sodass der junge Simo nur den Hinterkopf sehen kann. „Du hast Recht, Valentin.“, muss Christian zugeben und schaut seinen Sohn an. „Und jetzt?“, fragt er dann mit einem schiefen Lächeln. „Ich weiß es nicht, Vati, aber vielleicht ist es an der Zeit, dass du dir professionelle Hilfe suchst.“, wagt Valentin vorzuschlagen. Entgeistert starrt Christian seinen Sohn an. „Ich soll zum Psychiater?“ Valentin seufzt. „Ich weiß nicht, Vati. Ich weiß nur, dass es so nicht weitergeht. Irgendwas muss passieren.“, erklärt er nachdrücklich. Christian nickt. „Du hast Recht.“, stimmt er seinem Sohn zu. „Ich werde darüber nachdenken, was du vorgeschlagen hast.“ Mit diesen Worten erhebt sich Christian und geht ins Haus.
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Beitrag  capricorn Do Dez 02, 2010 6:13 pm

Valentin bleibt noch einen Augenblick sitzen, denn das Gespräch mit seinem Vater hat ihn aufgewühlt. Er fragt sich, ob sein Vater wirklich eine psychiatrische oder psychologische Behandlung in Erwägung zieht. So recht kann der junge Simo sich das nicht vorstellen, trotzdem hofft er, dass sich etwas ändern wird. Und Christian scheint wirklich etwas ändern zu wollen, denn er verbringt zum ersten Mal seit Tagen nicht die halbe Nacht am Teleskop und steht am nächsten Morgen als erster auf.

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Als Valentin in die Küche kommt um das Frühstück zu machen, steht sein Vater bereits geduscht und fertig angezogen am Herd und macht frische Waffeln. „Guten Morgen, Vati.“, grüßt Valentin und nimmt Teller aus dem Schrank um den Tisch zu decken. „Hast du gut geschlafen?“ Christian zuckt mit den Schultern: „Geht so.“, meint er und stellt den Teller mit den Waffeln auf die Arbeitsplatte neben dem Herd als sein Blick ins Wohnzimmer fällt wo der Kater wütend die Couch attackiert.

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Mit einigen schnellen Schritten steht der Hausherr am Sofa und schimpft den Kater aus. Dann ruft er nach Melissa, denn ihm ist klar, dass das arme Tier sich vernachlässigt fühlt und so um Aufmerksamkeit bettelt. „Wann hast du dich das letzte Mal um Diamond gekümmert?“, fragt Christian ärgerlich seine Tochter. „Hat er überhaupt etwas zu fressen?“ Melissa zuckt mit den Schultern, dreht sich herum und geht einen Schritt in Richtung auf den Frühstückstisch. „Stopp, Melissa!“, ruft ihr Vater und hält sie am Arm fest. Betont langsam dreht sich das junge Mädchen wieder zu ihrem Vater und mit einem Ruck befreit sie ihren Arm aus seinem Griff. „Was’n los?“, fragt sie halbherzig und gähnt herzhaft. „Melissa, so geht das nicht.“, beginnt Christian seiner Tochter eine Standpauke zu halten. „Du hast versprochen, dich um Diamond zu kümmern, ihn regelmäßig zu füttern und dich mit ihm zu beschäftigen. Stattdessen sitzt du in jeder freien Minute am PC und vergisst alles andere um dich herum.“

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Gebannt verfolgt Valentin die Auseinandersetzung und obwohl er eher harmoniesüchtig ist, freut er sich, dass sein Vater sich selbst um das Problem kümmert und Lissy sogar deutlich Konsequenzen aufzeigt, wenn sie sich nicht besser um den Kater kümmert. Gelangweilt nimmt Melissa die Standpauke hin bis ihr Vater droht, ihr den PC wegzunehmen. „Das kannst du nicht machen, Vati, ich brauche den PC doch auch für die Schule.“, erklärt sie aufgebracht in der Annahme ein schlagkräftiges Argument gefunden zu haben. Doch Christian ist anderer Meinung. „Du kannst dir alle Informationen, die du für Hausaufgaben brauchen könntest in der Rathausbibliothek holen und bist keineswegs auf den PC angewiesen ist.“ Da muss sich das junge Mädchen geschlagen geben und schlurft mit hängenden Schultern in den Flur um dem Kater wenigstens noch zu füttern bevor sie zur Schule muss.
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Beitrag  capricorn Di Dez 07, 2010 4:48 pm

Von nun an sorgt Christian dafür, dass Melissa sich regelmäßig um den Kater kümmert und auch nicht ständig vor dem PC hockt. Dazu stellt er ein paar neue Regeln auf und einen Arbeitsplan, wer wann welche Hausarbeiten zu erledigen hat. Melissa ist damit natürlich überhaupt nicht einverstanden und versucht mit ihrem Vater zu diskutieren, doch der lässt sich nicht darauf ein. Und so läuft Melissa die nächste Zeit meist schlecht gelaunt durch die Gegend und lässt keine Gelegenheit aus allen zu zeigen wie sauer sie ist.

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Valentin, der es lieber harmonisch mag, ist manches Mal genervt und fragt sich, wie sein Vater es schafft so ruhig zu bleiben. Als er Christian danach fragt, meint der seufzend: „Glaub mir, manches Mal könnte ich auch aus der Haut fahren, aber das würde eher schaden als nützen. Jetzt ist es wichtig, dass Lissy merkt, dass die Regeln auch für sie gelten und sie nicht ohne Konsequenzen dagegen verstoßen kann. Dafür nehme ich ihre schlechte Laune in Kauf.“ „Das verstehe ich, aber sie meckert ja nicht nur über die Aufgaben, die sie erledigen soll, sondern auch über die Folgen, wenn sie sie nicht macht.“, stellt Valentin resigniert fest. „Das wird sie mit der Zeit schon lernen, dass sie mit den Folgen ihrer Entscheidungen leben muss.“, versucht Christian seinen Sohn zu trösten. „Du hast es ja auch gelernt.“, setzt er mit einem Augenzwinkern hinterher, weshalb sich Valentin veranlasst sieht entsetzt zu fragen: „War ich als Teenie auch so schrecklich?“

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„So nicht. Aber anders schrecklich.“, erwidert sein Vater und erzählt: „Du hast immer die Haushaltsgeräte „repariert“, sodass wir alle naselang neue kaufen mussten, weil selbst ein Mechaniker da nichts mehr retten konnte. Als du dann auch noch die Dusche kaputt gemacht hast, musstest du alle weiteren Reparaturen oder Neuanschaffungen von deinem Taschengeld bezahlen. Und oh Wunder, plötzlich hast du nicht mehr ständig an allem herumgeschraubt.“ „Achja, ich erinnere mich.“, gibt Valentin etwas schuldbewusst zu und beschließt, sich ein Beispiel an seinem Vater zu nehmen und Melissas Teenie-Allüren mit mehr Gelassenheit zu begegnen. Zunächst fällt ihm das nicht leicht, doch Sim ist bekanntlich ein Gewohnheitstier und bald lassen ihn Melissas Launen ziemlich kalt.
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Beitrag  capricorn Di Dez 07, 2010 4:50 pm

Nur an dem Tag als Verena kommen soll, ist es mit Valentins Ruhe und Gelassenheit nicht weit her. Wie ein aufgescheuchtes Huhn läuft er durchs Haus und guckt alle zwei Minuten aus dem Fenster ob sie schon zu sehen ist. Christan kann das gar nicht mehr mitansehen und legt ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. „Nur Geduld, Valentin, sie wird schon kommen. Oder hast du Sorge, dass sie dich versetzt?“ Valentin schüttelt heftig mit dem Kopf. „Nein, aber ich kann es kaum erwarten sie endlich wiederzusehen.“, gibt er zu und schaut wieder rechts und links die Straße herunter, ob nicht endlich das Taxi kommt.

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„Davon kommt sie aber auch nicht schneller, wenn du ständig aus dem Fenster starrst.“ „Ich weiß, Vati. Aber ich schaff’s nicht, ruhig in der Ecke zu sitzen.“, gibt der verliebte Simo zerknirscht zu. Prüfend mustert Christian seinen Sohn. „Du liebst Verena wohl sehr?“, bemerkt er und es klingt mehr wie eine Feststellung. Valentin nickt nachdrücklich und dreht sich zu seinem Vater um. „Ja, Vati, ich liebe sie sehr und ich werde sie sobald wie möglich heiraten.“, erklärt er mit fester Stimme. „So ernst ist es also zwischen euch?“, ist Christian mehr als überrascht. Wieder nickt Valentin und gesteht seinem verblüfften Vater, dass er und Verena schon seit einiger Zeit verlobt sind. Christian ist geschockt und weiß gar nicht was er sagen soll. Wie er hat nur so blind sein können! Entschuldigend berührt er Valentins Arm: „Valentin, es tut mir leid, dass ich vor lauter Kummer und Selbstmitleid nichts davon mitbekommen habe.“ Christian schaut so bedrückt aus der Wäsche, dass Valentin tröstend antwortet: „Vati, es ist in Ordnung. Es war doch unsere Entscheidung nichts zu sagen.“ Schweigend stehen die beiden Simos voreinander. „Und jetzt weißt du es ja und kannst dich darauf freuen deine zukünftige Schwiegertochter kennenzulernen.“, versucht Valentin seinen Vater aufzumuntern. Christian will etwas sagen, doch im gleichen Moment ertönt die Türklingel und mit einem gemurmelten: „Entschuldige.“, stürzt sein Sohn die Treppe herunter zur Haustür und überglücklich fallen sich die Verlobten in die Arme.

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Immer noch geschockt darüber, dass sein Sohn bereist verlobt ist und er nicht mal was geahnt hat, folgt Christian Valentin in den Flur. Wehmütig beobachtet er die Begrüßung der Verlobten und erinnert sich an seine eigene Jugend als er und Michaela frisch verliebt waren. Hoffentlich hält die Ehe länger als unsere, geht es ihm durch den Kopf als Valentin mit Verena hereinkommt und er die junge Sima freundlich willkommen heißt.
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Beitrag  capricorn Di Dez 07, 2010 11:51 pm

Während Christian das Abendessen vorbereitet, gehen Valentin und Verena in sein Zimmer und machen es sich in Ermangelung einer Sitzgelegenheit kurzerhand auf dem Bett bequem. Dann erzählt er ihr, dass es seinem Vater besser geht. „Das ist toll.“, freut sich die junge Sima mit Valentin und kuschelt sich in seinen Arm. „Verena?“ „Ja, Valentin?“ „Dann könnten wir bald heiraten.“, meint er, „oder willst du nicht mehr?“, fragt er bangend. Verena schaut ihn groß an. „Warum sollte ich nicht mehr wollen?“, ist sie von Valentins Frage irritiert. Hilflos zuckt der mit den Schultern und antwortet zaghaft: „Weiß nicht. Wir waren jetzt solange getrennt, vielleicht hast du ja einen anderen Simo kennengelernt, der dir besser gefällt.“ Entrüstet knufft Verena ihn in die Seite. „Wie kommst du denn darauf! Ich hab die anderen Simos nicht mal angesehen.“, versichert sie, sodass Valentin erst erleichtert aufatmet und dann anfängt zu grinsen. „Und wie hast du deine Fortbildungen gemacht, wenn du sie nicht mal angesehen hast?“, fragt er neugierig und nicht ganz ernst gemeint. „Na, mit geschlossenen Augen eben.“, antwortet sie zwinkernd und lacht. Dann berührt sie seine Wange und schaut ihm fest in die Augen: „Ich bin nicht Natascha, ich laufe dir nicht einfach weg.“, verspricht sie mit ernster Stimme. Da ist Valentin beruhigt und küsst Verena erst zärtlich, dann immer leidenschaftlicher.

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„Valentin! Verena! Kommt essen!“ Nur langsam dringt die lautrufende Stimme in Valentins Bewusstsein und behutsam löst er sich von Verena. „Das Essen ist fertig.“, stellt er bedauernd fest. Verena nickt, holt tief Luft und klettert vom Bett. „Komm.“, fordert sie Valentin auf, „lassen wir deine Familie nicht warten.“ Seufzend erhebt sich auch Valentin und nimmt Verenas Hand. „Warte.“, hält er sie zurück als sie ihn zur Tür ziehen will. „So kannst du nicht runtergehen.“, grinst er und zieht ihren hochgerutschten Pullover wieder herunter. „Besser.“, findet er nach kurzer Musterung und Hand in Hand gehen beide nach unten, wo Christian und Melissa bereits wartend am Tisch sitzen. Als Verena das junge Mädchen sieht, geht sie auf sie zu und streckt ihr die Hand hin: „Hallo, ich bin Verena und du bist bestimmt Melissa.“, begrüßt sie Valentins Schwester freundlich. „Hallo.“, nuschelt Melissa gelangweilt und schaut Verena kaum an. „Können wir endlich essen?“, fragt sie unwirsch und handelt sich postwendend einen missbilligenden Blick ihres Vaters ein. Auch Valentin ist über Melissas unhöfliche Art empört, doch Christian gibt ihm mit einer beschwichtigen Handbewegung zu verstehen, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, seine Schwester zurechtzuweisen. Valentin nickt leicht, dass er verstanden hat und er und auch Verena nehmen am Tisch Platz.

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Zunächst ist es ziemlich still, doch als Christian Verena nach ihren beruflichen Plänen fragt, kommt nach und nach eine lockere Unterhaltung in Gang an der sich Melissa allerdings nicht beteiligt. Still isst sie vor sich hin, doch sie schaut immer wieder neugierig zu Verena. „Und, Melissa?“, fragt die junge Sima sie als sich ihre Blicke treffen. „Was willst du machen, wenn du die Schule beendet hast?“ Melissa zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung. Studieren wahrscheinlich.“ „Und was willst du studieren?“ Wieder zuckt der Teenager mit den Schultern und steckt sich eine Gabel Kartoffelpüree in den Mund als sie merkt, dass alle drei Erwachsenen sie erwartungsvoll anschauen. „Vermutlich Mathematik.“, antwortet sie, „oder Physik.“ „Hey, Physik hab ich auch studiert.“ Erfreut mit jemandem über ihr Lieblingsfach reden zu können, verwickelt Verena Melissa in eine Fachsimpelei, von der Christian und Valentin irgendwann nur noch die Hälfte verstehen. Doch das stört die beiden Simos nicht. Sie freuen sich, dass Melissa sich seit langem mal wieder vernünftig an einer Unterhaltung beteiligt.
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Beitrag  capricorn Di Dez 07, 2010 11:58 pm

Es wird ein wirklich schöner Abend und als Valentin und Verena zu Bett gehen, bedankt sich der Simo bei seiner Liebsten. „Wofür?“, fragt sie verwundert nach. „Das war einfach toll wie du dich mit Melissa unterhalten hast. Ich hab meine Schwester schon lange nicht mehr so gelöst gesehen. Meistens ist sie nur schlechter Laune und hat an allem etwas auszusetzen.“, erklärt Valentin und zieht Verena in seine Arme. „Also ein typischer Teenager.“, lacht Verena. Valentin nickt mit einem gequälten Lächeln. „Leider.“, bestätigt er. „So und jetzt genug geredet, lass uns …“ „… schlafen gehen.“, beendet Verena seinen angefangenen Satz. „Schlafen?“, fragt Valentin enttäuscht nach. „Eigentlich hatte ich gehofft, dass wir da weitermachen, wo wir vorm Abendbrot aufgehört habe.“, verrät er mit einem verschmitzten Gesichtsausdruck und drängt Verena in Richtung Bett, was sich seine Verlobte nur zu gern gefallen lässt.

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„Valentin!“, kommt Melissa nur wenig später aufgebracht ins Zimmer gestürmt. „Mein PC ist abgestürzt und ich krieg ihn nicht wieder zum laufen.“ Erschrocken fahren Valentin und Verena auseinander und springen aus dem Bett. Ärgerlich wendet sich Valentin seiner Schwester zu. „Kannst du nicht anklopfen?“, fährt er sie an. „Raus! Aber schnell!“, befiehlt er und schaut sie böse an. „Aber Valentin. Du musst mir helfen! Bitte“, fleht Melissa, die gar nicht registriert hat, dass ihr Bruder und seine Verlobte nur noch Unterwäsche tragen. Fassungslos schüttelt Valentin seine Schwester an der Schulter: „Sag mal, merkst du gar nicht, das du störst?“, fragt er zornig und schiebt Melissa Richtung Tür. Erstaunt schaut sie sich um. „Oh!“ macht sie entsetzt als ihr klar wird wo sie hereingeplatzt ist, „bin schon weg.“, versichert sie mit hochrotem Kopf und läuft aus dem Zimmer. Erleichtert, dass seine Schwester wieder weg ist, schließt Valentin vorsichtshalber die Zimmertür ab und dreht sich zu Verena um. „Entschuldige, Schatz, das macht sie normalerweise nicht, sonst hätte ich vorhin schon abgeschlossen.“, meint er zerknirscht zu seiner Verlobten. Verena nickt und schlägt die Hände vors Gesicht. „Verena, so schlimm war es doch auch nicht“, will Valentin seine Liebste trösten in der Annahme, dass sie vor Verlegenheit angefangen hat zu weinen. Da nimmt sie die Hände herunter, mühsam ein Lachen unterdrückend. „Hast du ihr Gesicht gesehen als sie begriffen hat wie sehr sie stört?“, prustet sie los und lässt sich lachend aufs Bett fallen. Jetzt muss auch Valentin schmunzeln. „Ja, habe ich!“, antwortet er, legt sich zu Verena aufs Bett und zieht sie in seine Arme. „Wo waren wir nochmal stehengeblieben?“, fragt er leise.
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Beitrag  capricorn Mi Dez 08, 2010 11:52 am

Am nächsten Morgen schlafen Verena und Valentin lange, sodass Christian und Melissa bereits das Haus verlassen haben als sie wach werden. Das stört das Paar allerdings wenig, im Gegenteil, sie genießen die sturmfreie Bude, frühstücken im Bett und verbringen anschließend den Rest des Tages außer Haus. Erst zum Abendbrot sind sie zurück. „N’abend Vati.“, grüßt Valentin und nimmt neben Verena am Tisch Platz. „Wo ist denn Lissy?“, wundert sich der junge Simo. „Oben.“, antwortet Christian. „Sie hat gesagt, sie will nichts essen.“ Valentin guckt seinen Vater groß an. „Das ist aber komisch.“, findet er und erklärt Verena: „Ich kann mich nicht erinnern, dass meine Schwester jemals eine Mahlzeit ausgelassen hat, außer wenn sie mal krank war.“ Dann fragt er Christian besorgt: „Ist sie denn krank?“ „Das habe ich sie auch gefragt, aber sie sagt es ginge ihr gut, sie hätte nur keinen Hunger.“ „Ich glaube, ich weiß, was ihr Problem ist.“, überlegt Verena laut. Überrascht schauen Valentin und Christian sie an. „Es ist ihr peinlich, was gestern Abend passiert ist.“, stellt sie fest und Valentin nickt. „Damit könntest du Recht haben.“ Christian, der keine Ahnung hat wovon die beiden reden, guckt ratlos von einem zum anderen. „Sie ist gestern Abend in einem ziemlich unpassenden Moment in unser Schlafzimmer geplatzt.“, klärt Valentin seinen Vater auf. „So so!“, nickt Christian verstehend und muss sich ein Grinsen verkneifen. Dann schiebt er seinen Stuhl zurück. „Ich rede mit ihr.“ Schnell springt Verena auf und bittet: „Lass mich das machen. So von Sima zu Sima.“ Valentin schaut Verena dankbar an. „Gute Idee.“, findet er. Auch Christian ist einverstanden und so geht Verena nach oben und klopft an Melissas Tür. Als keine Antwort kommt, öffnet sie die Tür einen Spalt breit und fragt: „Darf ich reinkommen? Ich würde gerne mit dir reden.“ Melissa wirft einen kurzen Blick über ihre Schulter und zuckt mit den Schultern.

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Keine Antwort ist auch eine Antwort entscheidet Verena und nimmt Melissas Reaktion als Zustimmung. Leise betritt sie das Zimmer, schließt die Tür hinter sich und setzt sich in den freien Sessel. „Melissa? Kannst du bitte dein Heft für einen Moment zur Seite legen?“, bittet sie freundlich lächelnd. Genervt steht das junge Mädchen auf, schmeißt das Heft auf den Schreibtisch und setzt sich mit abweisenden Miene aufs Bett. Leise seufzt Verena in sich hinein. Irgendwie hatte sie sich das einfacher vorgestellt. Doch sie will keinen Rückzieher machen, also atmet sie nochmal tief durch und spricht das junge Mädchen behutsam auf den gestrigen Abend an. Erst dreht Melissa peinlich berührt den Kopf zur Seite, doch nach einiger Zeit schaut sie Verena an. „Es tut mir leid. Ich … ich wollte euch nicht … stören.“, stottert sie entschuldigend. „Das wissen wir doch.“, erklärt Verena. „Wir sind dir auch nicht böse.“ „Du vielleicht nicht, aber Valentin.“, ist Melissa überzeugt. „So wie er mich angeschnauzt hat.“ „Ach, Mädel, er war doch nur erschrocken als du plötzlich im Zimmer standst.“, versucht Verena Valentins heftige Reaktion zu erklären. „Ich übrigens auch, aber so was kann nun mal in einem Haus passieren, wo mehrere Menschen zusammenleben. Und in Zukunft werden wir die Tür abschließen, wenn wir ungestört sein wollen.“, verspricht Verena. „Und ich werde das nächste Mal anklopfen und warten bis einer Herein ruft.“, versichert Melissa ihrerseits mit einem verlegenen Grinsen. „Abgemacht!“, ist Verena einverstanden. „So und jetzt komm essen, nicht das du dich noch vor lauter Hunger an Diamonds Futternapf vergreifst.“, scherzt die junge Sima, was Melissa ein lautes Lachen entlockt. „Nee, ganz bestimmt nicht!“, schüttelt sie sich. „das Futter riecht schon so eklig, das könnte ich nicht runterbringen.“, meint sie abwehrend und folgt Verena in die Küche.
Erwartungsvoll blicken ihnen Christian und Valentin entgegen. Die wissen worüber Verena und ich gesprochen haben, schießt es Melissa durch den Kopf und errötend bleibt sie an der Tür stehen. Doch Verena, die ihre Verlegenheit spürt, legt ihr den Arm um die Taille und dirigiert sie zu einem freien Stuhl. „Ich hoffe ihr habt uns noch was übrig gelassen.“, versucht sie die Aufmerksamkeit der beiden Simos auf das Essen zu lenken, damit Melissa Zeit hat sich zu fangen. „Mal sehen.“, geht Valentin darauf ein und inspiziert prüfend die verschiedenen Schüsseln. „Doch, das müsste eigentlich reichen um euch beiden Hübschen satt zu kriegen.“, findet er und reicht Melissa die Schüssel mit dem Gemüse. „Nach dem Abendbrot schaue ich mir deinen PC an. Natürlich nur, wenn du einverstanden bist.“, schlägt Valentin vor und lächelt seine Schwester an. „Das wäre schön.“, freut sie sich.

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Und so sitzt Valentin später an Melissas PC und findet nach einigem Suchen den Fehler, der glücklicherweise nur eine Kleinigkeit ist. „Tja, so ist das manchmal mit der Technik, kleiner Fehler, große Wirkung.“, meint er als fertig ist. „Super, danke!“, freut sich seine Schwester. „Da kann ich ja noch ein bisschen spielen.“ „Aber nicht die Zeit vergessen.“, mahnt Valentin mit erhobenen Zeigefinger. „Püh - wüsste nicht, was dich das angeht.“, reagiert Melissa kratzbürstig und scheucht ihren Bruder aus dem Zimmer, was Valentin sich schmunzelnd gefallen lässt. Irgendwie war Melissas höfliche und freundliche Art beim Abendbrot doch etwas ungewohnt.

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„Na? Geht ihr PC wieder?“, fragt Verena neugierig als Valentin das Schlafzimmer betritt. „Ja.“, nickt Valentin. „Ich bin gleich bei dir.“, meint er dann und verschwindet im Bad. Als er bettfertig ist, krabbelt er zu Verena ins Bett. „Schade.“, seufzt der junge Simo, „morgen früh fährst du schon wieder weg.“ „Aber nicht für lange, in ein paar Tagen bin ja ich wieder da.“, versucht Verena ihren Verlobten zu trösten. „Und dann wird geheiratet.“, freut sie sich. „Ja, endlich.“, nickt Valentin und legt seinen Arm um Verena. „Komm, lass uns schlafen. Du musst morgen früh aufstehen.“, schlägt er mit bereits schläfriger Stimme vor. Verena nickt und kuschelt sich eng an ihren Verlobten und schon bald sind beide eingeschlafen.
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