Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Bluegacy - Heute mach ich blau!

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Beitrag  Finplay8 Mi März 07, 2012 6:49 pm

Da mir 'Wohin der Wind mich trägt' gerade keinen Spaß macht, habe ich mir überlegt etwas neues nebenbei laufen zu lassen Smile

Eine Art Legacy...ich hoffe es wird was Very Happy
Und am Ende mach ich genau wie Akki Wahlen wer der Erbe sein soll Smile

Viel Spaß!

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Bluegacy - Heute mach ich blau! Empty Re: Bluegacy - Heute mach ich blau!

Beitrag  Finplay8 Mi März 07, 2012 6:55 pm

„Viel Glück!“ Der Taxifahrer fasste sich kurz an die Mütze, bevor er wieder in sein gelbes Taxi stieg und davon fuhr. Mit quietschenden Reifen und lauter Musik.
Zu Hause. Mama hatte etwas von einem Haus gesagt! Und keiner kleinen Blockhütte aus dem 18. Jahrhundert.
Unsicher fuhr ich mir durch meine blauen Haare. Dass musste ein Fehler sein, der Taxifahrer musste ich sich verfahren haben, da war ich mir ganz sicher. Also kramte ich mühsam den zerknitterten Zettel hervor, den ich noch im Vorbeigehen von meiner alten Kommode genommen hatte und warf einen Blick darauf, in der Annahme eine andere, vielleicht ähnliche Adresse zu sehen.
Doch da stand genau das, was auch an dem kleinen Schild neben dem Haus stand. Himmelsring 3.
„Oh mein Gott.“ Nervös fächelte ich mir Luft zu, in der Annehme ich würde gleich in Ohnmacht fallen. Dass hier konnte nicht mein Haus sein! Das war doch nicht einmal ein Haus. Ich wollte und konnte hier nicht wohnen.
Als meine Mutter mir meine gepackten Sachen auf den Flur stelle und erklärte ich müsste noch heute ausziehen, weil sie und ihr neuer Freund ein neues Leben anfangen wollten, hatte ich es erst nicht glauben wollen. Denn meine Mutter war immer eine sehr liebevolle Frau gewesen, die nichts mehr geliebt hatte, als mich! Mich, mich und mich! Sonst niemanden. Bis Bernd auftauchte. Wie ich diesen Namen verabscheute.
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Meine Mutter hatte mir bloß diesen Zettel in die Hand gedrückt und gesagt: „Da! Das ist das alte Haus deiner Großmutter. Sunset Valley, Himmelsring 3. Macht ja das du wegkommst.“
Und weil ich ein stolzer Mensch war, bin ich mitsamt der Koffer und diesem Zettel gegangen.
Doch erst viel später realisierte ich, wie weit weg Sunset Valley von meinem zu Hause war. Tausend Mal weiter, als ich gedacht hatte, nur merkte ich das erst, als ich schon im Flugzeug saß und davon flog. Alleine.
Und jetzt war ich hier, ohne alles. Ohne Geld, außer die 50 Simeloens in meiner Geldbörse und ohne Job.
Ich schluckte schwer, versuchte den Berg voller Tränen zu verdrängen und nahm mir meine Koffer.
Wie ein großes Mädchen, dachte ich und ging ins Haus. Wow, wenigstens der Schlüssel passte.
Kopfschüttelnd sah ich mich um. Hier sah es aus, als hätte hier eine Oma gewohnt, was ja auch so war. Aber wohlfühlen konnte ich mich mit Sicherheit hier nicht. Fast war ich versucht einfach wieder raus zu rennen, bis zum Flughafen und dann einfach wieder nach Hause. Aber da fiel mir ein, dass ich dort nicht mehr erwünscht war. Nie wieder. Dank Bernd. Also schmiss ich mich heulend auf das klapprige Bett, das in dem großen Raum stand und weinte mir die Seele aus dem Leib. Mein Leben war zu Ende. Für immer.
Als ich mich schließlich wieder beruhigt hatte, nachdem ich eine Stunde lang geweint und eine Stunde lang geschlafen hatte, raffte ich mich auf und beschloss mir wenigstens einen Job zu suchen. Umso schneller würde ich hier wieder wegkommen und irgendwo ganz neu anfangen. Bleiben, wollte ich nicht.
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Ich winkte mir ein Taxi herbei, was ich deutlich einfacher war als zu Hause, und setzte mich auf die Rückbank.
„Guten Tag, junge Lady.“, begrüßte der Fahrer mich freundlich durch den Rückspiegel. Auch das schien hier in Sunset Valley anders zu sein, als zu Hause. „Wohin darf ich sie denn fahren?“
Ich dachte nach. War ich vorhin nicht an einem Wellness Center vorbei gegangen, in dessen Fenster ein Schild stand mit der dicken Aufschrift: Aushilfe gesucht – Als Rezepzionistin?
Ich beugte mich ein Stück nach vorne. „Können sie mich vielleicht zum Wellness Center fahren?“ Falls es dort keinen Job geben würde, könnte ich vielleicht eine Massage für ein par Simeloens bekommen, dass täte mir gut, nachdem ich in diesem schrecklichen Bett geschlafen hatte.
„Natürlich!“ Der Taxifahrer startete seinen Motor und brauste los. „Sie sind neu hier in der Stadt oder?“
„Sieht man das so sehr?“, fragte ich besorgt. Ich wollte nicht von allen Leuten angestarrt werden, obwohl das wohl unvermeidlich war, bei meinen blauen Haaren. „Vergessen sie‘s.“, murmelte ich seufzend.
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Er lachte laut. „Ach stellen sie sich nicht so an.“ Freundlich hob er die Hand, als ein anderer Autofahrer ihm die Vorfahrt ließ. „So eine junge, bildhübsche Frau wie sie, sieht man hier nicht jeden Tag. Zumindest nicht unverheiratet.“ Als er meinen verdutzten Gesichtsausdruck im Rückspiegel sah, lächelte er. „Wissen sie, wenn hier was Hübsches rumläuft schnappt man es sich, am besten noch auf der High School, damit ja kein anderer kommt und es sich nehmen kann. Das geht hier ganz schnell! Außer heiraten und Kinder bekommen kann man hier in unserem ruhigen Städtchen schließlich auch nicht machen.“
Innerlich seufzte ich noch einmal tief. Wo war ich hier bloß gelandet? In einem Dorf? Was sollte ich denn jetzt tun, schließlich war ich Hauptberuflich Partymaus gewesen. Zumindest zu Hause.
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„Ziehen sie nicht so ein Gesicht.“ Er lächelte mich freundlich an und hielt schließlich sanft das Auto an. „Ihnen wird es hier gefallen, da bin ich mir sicher. Sind sie einmal hier, wollen sie nie wieder weg.“
„Sicherlich.“, antwortete ich vage, drückte ihm einen Schein in die Hand und stieg aus. Schultern strafend sah ich an der Fassade des großen Gebäudes hinauf. „Na, dann such dir mal einen Job, Dalia-Rose!“
Also ging ich rein und sah mich suchend nach etwas um, dass mir den Weg zur Geschäftsführerin weisen konnte. Aber da war nichts. Überall standen Blumen und Stühle.

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Beitrag  Finplay8 Mi März 07, 2012 8:00 pm

Als ich aus dem Wellness Center kam, rannte mich ein kleines Mädchen in rotem Kleid um, so dass ich fast zu Boden fiel. „Huch!“ Im letzten Moment fand ich neuen Halt.
„Bella!“ Eine etwas beleibtere Frau kam auf uns zu gelaufen, nahm das kleine Mädchen an die Hand und zog sie ein Stück zurück. „Was habe ich dir gesagt? Du sollst nicht so verträumt durch die Gegend laufen!“
„Ist schon okay.“ Ich lächelte das kleine Mädchen, das nun bedrückt zu Boden sah, aufmunternd an. „Mir ist ja nichts passiert. Und dir? Hast du dir irgendwie wehgetan, Bella?“
Bella schüttelte ihren Kopf leicht und versteckte sich hinter ihrer Mutter, wie ich es früher auch immer getan hatte. Gedanken an meine eigene Mutter und ihren Rauswurf gingen durch meinen Kopf, und ließen mein noch nicht verheiltes Herz einmal gequält aufschreien. Aber natürlich hörte das niemand.
„Es tut mir wirklich außer ordentlich leid.“ Die Frau lächelte mir entschuldigend zu. „Ich hab nur einen Moment nicht aufgepasst und dann muss sie mir durch die Lappen gegangen sein…“
„Wie gesagt, es macht nichts.“ Lachend sah ich an mir hinunter. „Ist schließlich noch alles dran. Außerdem…“ ich lächelte Bella freundlich an. „Außerdem mag ich Kinder sehr.“
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Das stimmte sogar. Kinder waren etwas tolles, auch wenn ich selber nicht plante welche zu haben. Auch wenn mir in diesem Dorf wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben würde. Bestimmt wurde man hier schon vom Angucken schwanger, dachte ich verängstigt. Dass durfte MIR nicht passieren!
„Ich hab zwei.“, lächelte die Frau wieder. „Wenn sie möchten können sie gerne eins haben.“
Ich lachte über den üblichen Mutterwitz, den ich schon von jeder Freundin meiner Mutter gehört hatte. „Ich bin übrigens Dalia-Rose Mojica.“ Ich reichte ihr die Hand, die sie gleich freundlich ergriff.
„Mein Name ist Jolande Junggesell.“ Ihr Griff war warm, eine typische Mutterhand. „Sie sind neu hier, oder?“
Ich nickte. „Ja, gerade hier her…“ ich machte eine kleine Pause. Ich brauchte neue Luft für dieses schwere Wort. „Ich bin gerade hier her gezogen. In das kleine Haus, im Himmelsring.“
„Ah.“ Sie lachte. „Dann sind sie die junge, bildhübsche Frau, von der die Nachbarn die ganze Zeit reden.“ Freundlich tätschelte sie meinen Arm, und schien meine Verdutztheit überhaupt nicht zu bemerken. „Wissen sie, hier in Sunset Valley spricht sich alles schnell herum. Und eine junge, unverheiratete Dame mit blauen Haaren fällt da aber auch ganz schnell auf, dass können sie mir glauben.“
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Wieso benutzten alle Menschen hier das Wort Unverheiratet? War das etwa so schlimm? So verwerflich?
„Nun schauen sie nicht so.“ Jolande lachte wieder, ein sehr herzliches Lachen. „Unser Dorf ist eben klein.“
Und verklemmt, setzte ich in Gedanken hinzu. Schnell lächelte ich sie an, damit sie keinen Verdacht schöpfte. „Ach, das ist kein Problem. Ich bin es gewohnt angestarrt zu werden.“ Lächelnd deutete ich auf meine Haare. „Blau ist eine Signalfarbe.“ Und unverheiratet bin ich auch, also kein goldener Ring an meinem Finger.
„Ich muss jetzt nach Hause.“ Jolande deutete auf Bella, die schon wieder in eine andere Richtung lief, gefolgt von einem Mann, der ihr sehr ähnlich sah. „Meine Familie wollte noch in das kleine Bistro, hier um die Ecke. Da gibt es heute All you can Eat.“ Sie sagte es, als wäre es das Aufregendste ihrer ganzen Wochen. Und dass glaubte ich sogar. Bestimmt gab es nichts Schöneres für sie.
„Kein Problem.“ Ich winkte Bella, die mit einem Grinsen davon lief. „Einen schönen Tag wünsch ich ihnen.“
„Ich ihnen auch. Kommen sie uns doch mal besuchen, dann können wir auch etwas tratschen.“ Augenzwinkernd sah sie mich an. „Ich würde mich wirklich darüber freuen.“
Ich nickte, auch wenn ich mir noch nicht sicher war, ob ich die traute Familie besuchen wollte. Momentan fehlte es mir an Spaß und nicht an einer Familie. Ich beschloss also kurzfristig heute Abend was trinken zu gehen. Wenn auch alleine.

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Beitrag  Finplay8 Mi März 07, 2012 8:40 pm

Es war nicht besonders einfach in meinem hübschen Abendkleid aus dem engen Taxi zu steigen, aber als ich es endlich geschafft hatte, atmete ich erleichtert aus. Eine Hürde war genommen, die anderen, zum Beispiel einen Drink zu organisieren müsste jetzt ja eine Leichtigkeit sein.
Ich sah noch einmal an mir herunter und hätte am liebsten wieder geseufzt. Zu Hause wäre ich jetzt mit ein paar Mädels um die Häuser gezogen und sie wären alle so hübsch angezogen wie ich. Das Abendkleid hatte ich mir ein paar Tage vor meinen Auszug, beziehungsweise Rauswurf, gekauft und seit dem für einen perfekten Abend aufbewahrt. War das hier nicht ein perfekter Abend? Ein Einweihungsabend.
Trotzdem fühlte ich mich hier einfach zu aufgedonnert, egal wie sehr ich es mir einredete.
„Sie müssen Dalia-Rose Mojica sein.“ Eine Frau streckte mir lächelnd ihre Hand entgegen.
Überrascht ergriff ich sie. „Ja…woher wi…“ Ich nickte wissend. Natürlich. Lächelnd hielt ich meine Hand hoch. „Ich habe keinen Ehering, daran muss man mich erkennen.“, erwiderte ich ironisch.
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Die Frau vor mir lachte. Ein hohes Lachen, nicht so mütterlich wie das Jolande, aber es erinnerte mich an zu Hause. „Ich weiß was sie meinen.“ Sie hielt ihre Hand ein Stück nach oben. An seinem Platz glitzerte ein goldener Ring, wie bei den meisten Frauen hier. „Hier ist jede zweite Frau verheiratet, aber was sollen wir hier denn auch anderes machen? Entweder man heiratet oder man bekommt Kinder. Oder beides.“ Sie seufzte mit träumerischem Blick. „Bin ich froh, dass ich noch nicht zu den Müttern gehöre.“
Meine Augen blitzen. Das hier könnte eine Bekanntschaft sein, mit der ich mich öfter treffen könnte. Nicht dass Jolande nicht wirklich nett war, aber die Frau hier schien mir noch eher ähnlich zu sein.
„Ach, entschuldige bitte“ Sie tätschelte mich kichernd den Arm. „Ich hab mich gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Victoria Andrews, aber nenn mich doch bitte Vicky.“
„Dann musst du mich Dalia nennen.“ Dankbar endlich jemanden gefunden zu haben, deutete ich auf das kleine Restaurant. „Ich wollte eigentlich etwas trinken gehen.“ Lachend deutete ich auf mein Kleid. „Deswegen dieser Aufzug. Ich laufe nicht immer so herum. Eigentlich…“ Ich verstummte.
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„Dein Kleid sieht wunderbar aus.“ Sie fuhr ehrfürchtig über den Stoff meines Himmelblauen Kleides. „Ich bin ja mal so neidisch, dass kannst du gar nicht glauben, Dalia. Das letzte Mal das ich so etwas Schönes anhatte war auf meiner Studienreise ins Ausland.“ Sie sah plötzlich etwas geknickt aus. „Lange bevor ich Beau geheiratet habe.“ Auf meinen fragenden Blick, redete sie einfach weiter. „Mein Mann, musst du wissen.“
Ich lächelte. „Dann ist es mal höchste Zeit, dass du mal wieder so schön rumläufst.“ Einen Moment dachte ich nach. „Ich hab eine Idee! Zuerst gehen wir beide jetzt etwas trinken und morgen gehen wir einkaufen.“
„Das klingt super.“ Der geknickte Ausdruck auf ihrem Gesicht blieb. „Aber eigentlich muss ich gleich nach Hause und morgen muss ich arbeiten. Es tut mir wirklich sehr leid, Dalia. Ich würde gerne.“
„Ach komm schon.“ Bittend sah ich sie an. Ich wollte den heutigen Abend auf keinen Fall alleine verbringen. „Ich möchte mein Einziehen feiern, und dass nicht alleine. Komm schon, Vicky. Ein Drink!“
Hin und her gerissen warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Na gut.“ Sie lachte über mein begeistert Quietschen. „Aber nur für einen Drink, Dalia. Dann muss ich wirklich, wirklich los.“
„Alles klar. Ein Drink für die Mädels.“ Kichernd zog ich sie hinter mir her in das kleine Restaurant und verbrachte einen wirklich witzigen Abend mit meiner neuen Freundin Vicky.
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Doch nachdem ich wieder zu Hause war, alleine in meinem kleinen Häusschen, überfiel mich die Einsamkeit das erste Mal wieder. Ich wusste, dass Vicky nun zu Hause neben ihrem Mann lag, die beiden sich vielleicht noch über den Tag unterhielten, und einfach zusammen waren, während ich zu Hause lag, alleine.
Wie gern hätte ich jetzt jemanden bei mir, sei es meine Mutter, auch wenn ich schrecklich sauer auf sie war.
Aber so ganz alleine machte das Leben eben keinen Spaß. Besonders nicht in diesem kleinen Haus.
Seufzend zog ich mir meine Schlafsachen an und schlüpfte unter die dicke Decke, dir mir wenigstens ein kleines bisschen das Gefühl von Geborgenheit gab. Wenn ich jetzt verheiratet wäre…
Nein! Dachte ich eilig. Die Menschen von hier verpassten mir schon eine Gehirnwäsche. Ich bin bis jetzt nicht ohne Grund nicht verheiratet gewesen! Männer waren eben nur eine Zeit lang zu ertragen.
Morgen würde ich meinen ersten Arbeitstag haben und dann würde ich auch wieder auf andere Gedanken kommen. Also musste ich jetzt einfach schlafen. Einfach einschlafen…

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Beitrag  Finplay8 Mi März 07, 2012 11:05 pm

„Ich steh ja schon auf.“, murmelte ich, haute auf den alten Wecker, den ich von zu Hause als Erinnerung mitgenommen hatte, und stöhnte ergeben auf, als er endlich verstummte.
Neuer Tag, neues Glück. Aber was konnte daran Glück sein, dass ich immer noch hier wohnte? In diesem schäbigen alten Haus, mit weniger als 20 Simeloens in der Tasche und zwei Freundinnen, die beide aber verheiratet waren, die eine auch noch Kinder hatte. Und das aller schlimmste: Ich hing in einem kleinem Dorf fest, dass mir nichts bieten konnte, außer Langeweile.
Seufzend fuhr ich mir durch meine blaue Mähne und erhob mich aus dem knarzigen Bett. Sobald ich etwas Geld haben würde, würde ich die ganze Hütte hier renovieren!
Ich schlenderte ins Badezimmer, nahm Zahnpasta und meine Zahnbürste aus dem kleinen Koffer, den ich gestern Abend dort hingestellt hatte und begann mir meine Zähne zu putzen. Während ich das tat, betrachtete ich mich im Spiegel.
Mein Leben war das Leben eines Versagers, stellte ich nüchtern fest. Endlich wusste ich, was meine Mutter meinte, als sie davon redete, dass ich auf eigenen Beinen stehen musste.
„Ich habe dich immer aufgezogen, wie eine Mutter es tun sollte. Jetzt muss du endlich lernen erwachsen zu sein, Dalia-Rose. Fang endlich etwas Sinnvolles mit deinem Leben an und hör auf deine Zeit zu verschwenden.“, hatte sie mit einem flehenden Blick gesagt. Bevor sie meine Koffer auf die Straße gestellt hatte und die Tür zu meinem geliebten zu Hause sich für immer geschlossen hatte.
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Ich spukte den Zahnpasta Schaum ins Waschbecken und ließ das Wasser laufen, damit er wieder verschwand.
Wie recht sie doch hatte, und ich hatte es all die Jahre nicht gesehen. Ich musste anscheint erst verlassen werden, damit ich erwachsen werden konnte.
Seufzend spülte ich mir den Mund aus und fuhr mir einmal mit der Bürste durch mein blaues Haar.
„Willkommen in deinem neuen Leben, Dalia.“, murmelte ich meinem Spiegelbild feierlich zu. „Versau es nicht.“
Nach dem duschen und anziehen begab ich mich in meine Küche / Schlafzimmer / Esszimmer und machte mir ein paar Waffeln zum Frühstück. Das einzige was ich von meiner Mutter irgendwann mal gelernt hatte.
Während ich die Zutaten zusammen mischte, überlegte ich was ich jetzt tun sollte.
Mein Plan war es so schnell wie möglich von hier abzuhauen. Dafür bräuchte ich Geld. Und dafür bräuchte ich meinen Job. Auch wenn ich nur 33 Simeloens die Stunde verdiente, irgendwann würde es sich schon summieren. Und wenn nicht musste ich eben noch einen zweiten Job annehmen. Hauptsache ich kam hier weg.
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Aber so lange ich hier war, wollte ich es mir so schön wie möglich machen. Und dazu brauchte ich Freundinnen. Jolande und Vicky schienen mir die beste Auswahl zu sein, was vielleicht auch daran lag, dass ich keine anderen Frauen kennengelernt hatte. Aber das reichte doch auch erst einmal, oder?
Und was war mit Männern? Ich beschloss im selben Moment, in dem ich an sie dachte, es wie bisher zu halten. Männer für ein paar Nächte durften bleiben, aber einen Mann fürs Leben würde ich nicht finden. Schließlich wollte ich irgendwann wieder weggehen, und irgendetwas sagte mir, dass die Menschen die hier lebten niemals ihre traute Heimat verlassen würde. Also: keine Bindungen die über Freundschaft gingen.
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Zufrieden legte ich die fertige Waffel auf einen Teller und ließ mich am Fenster nieder. Während ich sie verspeiste, und ich musste sagen, sie schmeckte wirklich gut, sah ich hinaus und betrachtete das schöne Wetter das draußen herrschte. Ein, bis zwei Wochen würde ich es hier bestimmt aushalten.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich in fünf Minuten zur Arbeit musste. Eilig schlang ich den Rest herunter und stellte den Teller in die Spüle, bevor ich aus der Tür lief und mich auf den Weg ins Wellness Center machte.

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Bluegacy - Heute mach ich blau! Empty Re: Bluegacy - Heute mach ich blau!

Beitrag  Finplay8 Mi März 07, 2012 11:47 pm

Als ich am Abend nach Hause kam und meinem unbeleuchtetem Haus gegenüber stand, holte ich seufzend mein Handy heraus und wählte Vickys Nummer. Sie war meine einzige Rettung.
„Victoria Andrews?“, meldete sich meinen neuen Saufkumpan am anderen Ende, leicht ermüdet.
Ich lächelte erfreut, dass sie ranging. „Vicky, hey! Ich bin‘s, Dalia. Wie geht’s dir?“
Am anderen Ende hörte ich jemanden tief durchatmen, dann murmelte sie halblaut, und wahrscheinlich nicht an mich gerichtet: „Danke, Liebling, ich trinke es gleich aus.“ Ein schmatzendes Geräusch erklang, dann war sie wieder dran. „Dalia, schön dass du dich meldest. Mir geht’s ganz gut, bis auf die Kopfschmerzen und dir?“
„Wunderbar.“ Das Wort ‚Kater‘ kannte ich nicht, hatte ich noch nie gekannt und würde ich auch nie kennen. Vicky schien es da ganz anders zu gehen. „Das gestern war sehr witzig oder? Wollen wir es wiederholen?“
„Oh, Dalia!“, stöhnte sie ergeben. „Du willst doch nicht heute schon wieder an die Bar oder? Ich meine, wann schläfst du denn bitte? Und hattest du nicht irgendetwas von einem Job erzählt?“
Ich lachte leise, um ihre Kopfschmerzen nicht zu verschlimmern. „Ach, i wo. Bei meinem Job war ich schon, und jetzt hab ich neues Geld was ich ausgeben kann. Also was sagst du? In einer halben Stunde im Bistro?“
„Nein, danke, Dalia. Wirklich nicht.“ Sie lachte leidend. „Mein Kopf bringt mich praktisch um. Ich brauch heute mal einen ruhigen Abend. Beau und ich schauen einen Film an und gehen früh schlafen.“
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Ich verdrehte die Augen. Wäre ich zu Hause gewesen, und Vicky wäre eine Freundin von da, hätte ich laut ausgerufen: ‚Ich glaub da steht jemand mächtig unterm Pantoffel!‘ Aber ich war nicht zu Hause und Vicky lebte ein ganz anderes Leben, bis ich kam. Ich musste behutsam sein. „Na gut.“, murmelte ich also bedrückt. „Dann möchte ich euch nicht weiter stören. Ich…ich werde dann wohl noch ein bisschen…lesen oder so.“
Victoria seufzte. „Warte kurz.“, bat sie mich, dann wurde ich Stimme gedämpft. Sie sprach wohl mit ihrem Ehemann: „Liebling, wäre es okay wenn ich noch zu Dalia rüber gehe? Ich glaube sie fühlt sich ziemlich alleine.“
Oh ja, das tat ich, dachte ich mit einem weiteren Blick auf mein unbewohntes Haus.
„Ich verspreche dir, dass wir das nachholen.“ Wieder erklang ein schmatzendes Geräusch, dann wurde ich Stimme wieder klar und deutlich. „Ich bin in fünf Minuten bei dir. Setz Wasser für Tee auf.“
Und das war sie wirklich. Fünf Minuten später klingelte es an meiner Tür.
Ich öffnete sie und ließ Vicky eintreten, bevor ich ihr dankbar um den Hals fiel. „Vielen Dank, Vicky. Du bist wirklich die Beste. Ich fühl mich in dieser Hütte so schrecklich einsam. Dass glaubst du gar nicht.“
Vicky löste sich mit einem nachsichtigen Lächeln von mir und sah sich in meinem trautem Heim kurz um. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich hier einsam fühlt. Die Wände sind so eng, das ist doch wie eine Decke.“, scherzte sie. „Aber ansonsten ist es ganz niedlich.“
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Ich zog eine Grimasse, bevor ich zum Kühlschrank eilte und ein paar Zutaten heraus nahm. „Wie wäre es, wenn ich uns Spagetti koch? Du hast bestimmt den ganzen Tag noch nichts gegessen.“
Nickend ließ sie sich auf einem Stuhl nieder, ihre Hand wanderte zu ihrer Stirn. „Ehrlich gesagt, nein. Ich war damit beschäftigt meinen Rausch auszuschlafen.“ Sie hob warnend den Finger. „Keinen Alkohol heute!“
„Natürlich nicht.“ Kichernd stellte ich die Weinflasche zurück in den Schrank. Wer nicht wollte, hatte wohl schon. „Es ist ja nicht so, dass ich jeden Abend feiere.“, erklärte ich ihr lächelnd. „Nur gestern war mir danach meinen Einzug in dieses…Haus zu feiern. Verstehst du?“ Vicky nickte. „Und du warst super, gestern.“
„Ach ja…“ Vicky setzte ein engelsgleiches Lächeln auf. „Normalerweise bin ich nicht so. Der Alkohol scheint aus mir einen ganz anderen Menschen zu machen. Beau fand es lustig.“ Sie runzelte die Stirn. „Und ich hatte mir zuerst ernsthaft Sorgen gemacht, dass er wütend sein könnte. Schließlich bin ich seine Ehefrau.“
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„Na und?“ Ich stellte den Topf auf den Herd. „Du gehörst ihm ja nicht, Schätzchen.“ Wieder machte ich einen neuen Punkt auf meiner Liste für Gründe gegen das Heiraten. „Außerdem scheint Beau okay zu sein.“
Vicky lachte leise. „Er ist mehr als okay, Dalia. Er ist der beste Mann, den es auf der ganzen Welt gibt, dass kannst du mir glauben.“ Seufzend lehnte sie sich auf dem Stuhl zurück. „Wir beide sind schon seit der High School ein Paar und haben gleich nach der Schule geheiratet. Und ich bereue es keine Sekunde.“
Lächelnd drehte ich mich zu ihr um. „Hört sich ganz nach einer spruchreifen Liebesgeschichte an.“ Ich ließ mich am Tisch ihr gegenüber nieder. Jetzt war meine Geschichte dran. „Weißt du, da wo ich herkomme, vermeiden die Frauen es zu heiraten. Sie wollen im Beruf etwas erreichen, und nicht an jemanden gebunden sein. Spaß steht an aller ersten Stelle, nicht wie hier. Der einzige Mann mit dem du geschlafen hast ist doch sicher Beau.“
Vickys Augen weiteten sich. Aber nicht, wie ich erwartet hatte, wegen meiner indiskreten Frage, sondern weil mein Herd Lichterloh in Flammen stand. „Dalia! Dein Herd brennt. Oh mein Gott, deine Nudeln.“
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Erschrocken sprang ich von meinem Platz auf und sah mich suchend nach etwas um, was mir beim Löschen helfen konnte. Endlich drückte mir Vicky einen Feuerlöscher in die Hand und bald hatte ich das lodernde Feuer wieder unter Kontrolle gebracht, Die Nudeln jedoch, ebenso wie der Herd waren leider im Eimer.
„Das ist noch einmal gut gegangen.“ Grinsend nahm sie mir den Feuerlöscher wieder ab und deponierte ihn wieder an seinem Platz. „Also du kennst dich hier ja noch überhaupt nicht aus.“
„Ich wohne ja auch noch nicht besonders lange hier.“, antwortete ich abwesend, den Blick immer noch auf den verkohlten Herd gerichtet. „Na toll! Wovon soll ich mir denn jetzt noch einen neuen Herd leisten?“
Vicky strich mir beruhigend über den Arm. „Schreib einen Brief an die Versicherung. Die schickt dir Geld.“ Lächelnd nahm sie ihr Handy raus und wählte eine Nummer. „Wir beide gönnen uns jetzt eine Pizza, hm?“
Dankbar nickte ich. Der Schock saß mir noch in den Knochen. „Ich bin nicht geboren um alleine zu wohnen.“

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Beitrag  Finplay8 Do März 08, 2012 8:38 am

Frisch geduscht, aber eigentlich immer noch völlig fertig erwachte ich am nächsten Morgen. Vicky und ich hatten uns mit samt der Pizza in mein Bett gekuschelt und über das ganze Dorf getratscht. Das hatte so richtig gut getan, denn es vermittelte mir ein kleines Stückchen zu Hause, denn genau das hatte ich die meiste Zeit mit meinen Freundinnen gemacht, wenn wir nicht gerade feierten. Und Vicky war optimal dafür!
Apropos Freundinnen, keine von ihnen hatte sich in den letzten Tagen bei mir gemeldet um zu fragen wie es mir ginge, dabei hatte ich doch Bescheid gesagt, dass ich verschwinden musste! Ich hatte in Großbuchstaben: Help Me! I’m Lost getwittert und bis jetzt keine Antwort bekommen.
Enttäuscht darüber sprang ich unter die Dusche und versuchte zu verdrängen, dass dies wohl nie meine echten Freunde gewesen waren. Denn das machte mich wirklich zu traurig.
Und dass meine Mutter sich auch nicht nach mir erkundigte, traf mich noch um einiges härter. Aber auch das verdrängte ich. Es hatte ja sowieso keinen Sinn.
Nachdem ich fertig angezogen und geschminkt und frisiert in meinem Zimmer stand, dachte ich einen Moment nach. Ich wollte nicht alleine sein, aber Vicky hatte sicher die Nase voll von mir, und wollte auch etwas Zeit mit ihren geliebten Ehemann verbringen, also konnte ich da auf keinen Fall auftauchen. Also blieb nur noch Jolande. Und Bella natürlich, dass kleine Mädchen hatte Eindruck bei mir hinter lassen.
Bluegacy - Heute mach ich blau! Scree462
Als ich dort ankam, traf ich genau sie auf der Terrasse an. Im Schneidersitz saß sie auf dem Boden und spielte mit zwei Puppen lautlos vor sich hin.
„Hallo Bella.“, begrüßte ich sie lächelnd. „Wie geht’s dir heute? Hast du gar keine Schule?“
Sie schüttelte ihren kleinen Kopf und erhob sich von ihrem Platz. „Ich bin erkältet und Mama hat gesagt ich soll lieber zu Hause bleiben, damit ich die anderen Kinder nicht anstecke.“ Neugierig sah sie mich an. „Und was machst du hier? Musst du nicht arbeiten? Mama hat gesagt, dass du im Wellness Center arbeitest.“
„Ja, aber ich hab heute frei.“, erklärte ich ihr sanft. „Ist deine Mutter denn zu Hause??“
Wieder schüttelte Bella den Kopf. „Sie ist kurz einkaufen gefahren.“
„Und wer passt auf dich auch?“, fragte ich erstaunt. Ich konnte mir kaum vorstellen dass Jolande eins ihrer Augäpfel unbeobachtet zurück ließ. Dafür war sie einfach zu sehr eine Übermutter.
„Michael passt auf mich auf.“, grinste sie mich an, mit einer kleinen Zahnlücke, dort wo einer ihrer Schneidezähne sein sollte. „Aber er ist drin und sitzt an seinem Computer. Und ich spiel draußen.“
„Na dann ist ja alles gut.“ Lächelnd strich ich ihr über das schwarze Haar. Ich beobachtete das kleine Mädchen vor mir mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Sie war wirklich allerliebst und FALLS ich mir jemals Kinder wünschen sollte, dann wünschte ich mir genauso ein Mädchen wie Bella. Jolande hatte wirklich Glück.
„Miss Mojica?“ Mit ihren goldenen Augen sah Bella mich neugierig an. „Kann ich sie etwas fragen?“
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„Nenn mich doch bitte Dalia, Bella. Wir sind doch jetzt Freunde, oder nicht?“ Augenzwinkernd sah ich sie an.
Erfreut nickte das kleine Mädchen. „Na gut, Dalia.“ Sie kicherte darüber leise. „Wieso bist du nicht verheiratet? Hier in Sunset Valley sind fast alle Menschen verheiratet und ich möchte später auch mal heiraten und viele kleine Kinder bekommen. So wie Mama, nur noch viel viel mehr.“
Seufzend spielte ich eine Weile nachdenklich an einer meiner dunkelblauen Strähnen herum, und versuchte die richtige Antwort für ein sieben Jähriges Mädchen zu finden, dessen Traum ich nicht zerstören wollte. „Weißt du, es gibt doch solche und solche Tiere oder?“, begann ich es vorsichtig. Bella nickte wissend. „Die einen leben am Land, und die anderem lieber im Wasser, und wiederrum andere fliegen gerne durch die Luft. Und genauso ist es auch bei den Menschen. Es gibt Menschen, die deine Mutter, die heiraten schnell und bekommen zwei wundervolle Kinder, und dann gibt es Menschen wie mich, die lieber…“ ich machte eine Pause um nach dem richtigen Wort zu suchen, dass diese Lücke füllen konnte. „…die eben lieber anderen Dinge tun!“
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Bella kicherte hinter hervorgehaltener Hand. „Du meinst du hast lieber ganz viele Männer, so wie die Frauen im Fernsehen immer.“ Auf meinen überraschten Blick fügte sie stolz hinzu: „Ich guck manchmal Fernsehen, wenn Mama nicht da ist. Da gibt es immer so Talkshows und die sind richtig witzig.“
Lachend fuhr ich ihr durch das Haar. Bella schien wirklich unverbesserlich. „Du bist etwas ganz Besonderes, kleine Bella.“, pflichtete ich ihr bei. „Ein ganz besonderes kleines Mädchen.“ Seufzend warf ich einen Blick auf die Uhr, wenn ich noch einkaufen gehen wollte, sollte ich mich langsam auf den Weg machen. „Ich muss los.“, erklärte ich und registrierte mit liebe, dass sich ihr kleines Gesichtchen traurig verzog. „Tut mir leid, Bella.“
„Können wir uns jetzt öfter treffen?“, fragte sie mit glänzenden Augen. „Wir können zusammen auf den Spielplatz oder Eis essen gehen, oh bitte Dalia. Ich hab dich doch so gern!“
Lächelnd nickte ich. „Ich hab dich auch gern meine Süße. Ich telefoniere die Tage noch einmal mit deiner Mutter und dann treffen wir uns, okay? Aber jetzt muss ich wirklich los.“

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Bluegacy - Heute mach ich blau! Empty Re: Bluegacy - Heute mach ich blau!

Beitrag  Finplay8 Fr März 09, 2012 11:11 am

Ein paar Tage später war ich bei Vicky und Beau zum Abendessen eingeladen. Natürlich habe ich zugesagt, schließlich wollte ich nicht schon wieder einen Abend alleine zu Hause verbringen. Und Vicky war einfach die beste Gesellschaft, die man sich wünschen konnte. Vielleicht würde sie meine beste Freundin werden!
„Wow.“, staunte ich nicht schlecht, als ich in der großen Eingangshalle des Hauses stand und mich umsah. „Das nenn ich aber mal ein Haus. So groß war es nicht einmal zu Hause.“ Ich warf einen Blick in das gemütliche Wohnzimmer. „Mein Gott, wie viel verdient ihr denn eigentlich? Dieses Haus ist ein Prachtstück.“
Vicky kicherte hinter mir. „Ach, nein. So viel verdienen wir überhaupt nicht, Dalia. Nur, wenn du hier geboren bist und jeden kennst, dann kennst du auch den Immobilienmakler und kannst eigentlich zu einem niedrigen Preis wohnen wo du willst.“ Sie sah sich einmal kurz um. „Und dass ist dabei heraus gekommen.“
„Ich beneide dich.“, stellte ich nüchtern fest. „Ich beneide dich wirklich sehr.“
„Um mein Haus, oder um mein Leben?“, fragte sie Augenzwinkernd, bevor sie sich zur Treppe wandte. „Beau! Unser Besuch ist da. Kommst du jetzt bitte mal runter? Ich möchte sie dir vorstellen!“
„Was macht Beau da oben?“, fragte ich und folgte ihrem Blick. „Und wie viele Zimmer sind da oben?“
„Ähm, vier!“, erwiderte sie abwesend und schritt schon in die Küche. „Beau arbeitet zu Hause auch noch öfters. Magst du Salat? Ich dachte wir kochen heute etwas, was nicht anfangen kann zu brennend.“
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Ich zog eine Grimasse, doch bevor ich etwas erwidern konnte, kam ein rundlicher Mann die Treppe herunter, ein freundliches Lächeln auf den Lippen, als er mich erblickte.
„Du musst also die neue Freundin meiner Frau sein, die sie zum Saufen jeden Abend einmal abholt.“, begrüßte er mich mit einem Schmunzeln und reichte mir seine Hand, die ich freundlich ergriff. „Schön dich kennen zu lernen, Dalia. Ich bin Beau, der langweilige Ehemann dieser hübschen, jungen Dame.“
Grinsend sah ich sie an. „Schön dich kennenzulernen, Beau. Vicky hat schon sehr viel von dir erzählt.“
„Ich hoffe doch nur Gutes.“, erwiderter er lauter, damit auch Vicky seine Worte hören konnte. „Aber egal was sie gesagt hat, sie lügt. Eigentlich bin ich ein sehr strenger Ehemann!“
Vicky kam aus der Küche, legte ihre Arme um den rundlichen Bauch ihres Mannes und murmelte. „Vor allem bist du ein blöder Spinner, der ständig meine Freundinnen vergrault.“ Sie lächelte mich entschuldigend an. „Das Essen steht auf dem Tisch, meine Lieben. Lasst uns jetzt essen.“ Und schon verschwand sie im Esszimmer.
„Ich hätte auch gern ein Esszimmer.“, gab ich leidend zu, als ich mich an den großen Tisch niederließ. „In meinem Haus gibt es genau zwei Räume. Ein Ess- und Schlaf- und Wohnbereich und ein Badezimmer.“
„Klingt doch gemütlich.“, erwiderte Beau fröhlich. Wahrscheinlich konnte diesen glücklichen Menschen nichts traurig machen, so lange er Vicky an seiner Seite hatte, dachte ich wehmütig bei mir. Wohlwollend seufzend ergriff er ihre Hand. „Weißt du noch unsere kleine Liebeshöhle, als wir noch jung waren?“
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Vicky errötete unter seinem schmachtenden Blick ein wenig. „Nicht von Dalia.“, ermahnte sie ihn sanft, und sah mich dann kichernd an. „Es tut mir leid, Dalia, aber mein Mann ist ein absoluter Romantiker.“
Beau hob abwehrend die Hände. „Nicht ich bin der Romantiker, sondern du meine Liebe.“ Er beugte sich ein Stück zu mir herüber. „Und nur deswegen tue ich so, als sei ich auch einer, damit sie mir ja nicht davonläuft.“
Dass ich sehr große Zweifel hatte, dass Vicky ihn jemals verlassen würde, äußerte ich nicht. Stattdessen nickte ich einfach lächelnd und versuchte mir meine plötzliche Einsamkeit nicht anmerken zu lassen.
„Und wie gefällt dir Sunset Valley?“ Beau beäugte mich freundlich. „Hast du dich schon eingelebt?“
„Es geht.“ Ich schluckte einen Bissen des wundervollen Salates herunter. „Es ist halt sehr…ruhig hier. Das bin ich nicht gewohnt von zu Hause. Deswegen muss ich zugeben, dass ich mich manchmal wirklich langweile.“
Beau lachte, ein sehr kräftiges Lachen, was mich fast zusammen zucken ließ. „So ist das nun einmal in einem Dorf. Hier sagen sich Hase und Igel Gute Nacht, wie man so schön sagt.“ Er nahm einen Schluck des Weins, den Vicky uns zu dem Essen serviert hatte. „Aber auch daran wirst du dich gewöhnen, Dalia. Glaub mir. Wenn du erst einmal die Liebe deines Lebens findest, ist jeder Ort, an dem du mit ihr bist der schönste der Welt.“
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Wieder errötete Vicky, und wandte eilig den Blick ab. „Jetzt hör aber auch, Beau. Wir haben einen Gast.“
„Ach nein. Lasst euch von mir nicht stören.“ Ich zwinkerte ihnen belustigt zu. „Ihr seid ein schönes Paar.“
Vicky schenkte mir eins ihres dankbaren Lächelns. „Vielen, vielen Dank, Dalia. Möchtest du noch Wein?“
Dankend schüttelte ich den Kopf. „Das ist lieb, aber ich denke ich bin satt und völlig voll. Aber es war sehr lecker.“ Ich schob meinen geleerten Teller ein Stück von mir weg, und lehnte mich in meinem Stuhl zurück.
„Das freut mich wirklich sehr. Mal was anderes als die ganzen Cocktails, hm?“
Lachend nickte ich, auch wenn ich jetzt gerne einen dieser Cocktails bei mir gehabt hätte, um die Einsamkeit, die sich langsam aber sicher in mein Herz schlich, zu verscheuchen. „Ich muss dann auch leider schon los.“
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Entschuldigend sah ich die beiden an, während ich mich erhob. „Ich muss morgen arbeiten, außerdem habe ich Jolande versprochen auf die kleine Bella morgen aufzupassen. Tut mir leid.“
„Kein Problem.“, Beau reichte mir seine Hand, nachdem er ebenfalls aufgestanden war. „Es hat mich wirklich sehr gefreut dich mal kennenzulernen, Dalia. Ich hoffe wir sehen uns jetzt öfter.“
„Sehr gerne.“, erwiderte ich lachend, und folgte Vicky dann zur Tür.
„Schön dass du da warst.“, murmelte sie und umarmte mich sanft. „Wir telefonieren morgen, ja?“
„Natürlich.“ Ich löste mich von ihr und verließ das traute Heim eines Ehepaars. Aber nicht ohne zu seufzen.

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Beitrag  Finplay8 Fr März 09, 2012 11:36 am

Am nächsten Tag, nach der Arbeit, schlenderte ich an den geschlossenen Geschäften vorbei. Ich hatte beschlossen mir noch einen Film in dem kleinen Kino anzusehen, so als Abschluss des Abends.
Es war ein harter und anstrengender Tag auf der Arbeit gewesen, und ein paar Mal war ich versucht gewesen den Job einfach hinzuschmeißen. Aber dann hatte ich mich immer daran erinnert, warum ich das tat.
Ich wollte hier so schnell es ging wieder weg! Natürlich würde ich Vicky, Beau und auch Jolande und Bella schrecklich vermissen, aber für mein Seelenglück musste ich zurück in eine Stadt.
Denn hier war nichts. Hier gab es nichts, nach dem ich streben konnte und hier gab es nicht was mich finanziell hielt. Ein einsames Dorf am Strand, ohne Promis, ohne Clubs und ohne ein populäres Leben.
Es war einfach nur schrecklich langweilig. Wenn man alleine war.
Ohne es zu merken war ich vor dem Buchladen stehen geblieben und betrachtete eingehend die Bücher im Schaufenster. Als ich mal sehr klein gewesen war, hatte ich mir immer gewünscht einmal eine Autorin zu werden, doch als ich älter wurde und die Partyszene kennengelernt hatte, hatte ich diesen Wunsch einfach wieder verdrängt und meinen Spaß gehabt. Würde ich hier weiter wohnen, hätte ich vielleicht wieder angefangen daran zu denken, und vielleicht hätte ich auch angefangen zu schreiben.
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„Der Buchladen hat geschlossen, kann ich ihnen irgendwie weiterhelfen?“ Ein Mann in meinem Alter war aus dem Laden gekommen, hatte eine Mülltüte in der Hand und schloss die Tür gerade zu, während er mich mit einem freundlichen Blick betrachtete. „Sie sind neu hier, nicht wahr?“
Ich nickte. An die Frage hatte ich mich langsam gewöhnt. „Ich wollte nur mal nachsehen, was sie so im Angebot haben.“ Ich lächelte ihn freundlich an. In der Dunkelheit konnte ich ein paar markante Züge ausmachen. Schlecht schien er wirklich nicht auszusehen. „Sind sie der Inhaber dieses Ladens?“
„Nein.“ Er schüttelte lachend den Kopf. „Ich arbeite hier manchmal aus Aushilfe. Zum Beispiel für den Müll.“ Er hob den Arm mit der Tüte ein Stück höher, damit ich sie sehen konnte. „Und sie? Langweile?“
„Einen Abendspaziergang.“, korrigierte ich ihn lächelnd. „Das ist das einzig Gute an diesem Dorf. Die Luft ist schön rein und die Abende warm, so dass man ohne Sachen einfach mal spazieren gehen kann.“
„Wenn sie unser Dorf nicht mögen, warum wohnen sie dann hier?“, fragte er belustigt, ohne einen Spritzer Wut, auch wenn ich es ihm nicht hätte verübeln können.
Da ich ihn nicht kannte, und meine Lebensgeschichte lieber für mich behalten hätte, zuckte ich dem Achseln. „Ein Erbe.“, erwiderte ich, wenig umfangreich. „Meine Großmutter hat mir ein Haus vererbt.“
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„Sie sind also die Enkelin von Gundula Mojica.“ Erstaunt sah er mich an. Als er meinen verdutzten Gesichtsausdruck bemerkt hatte, fügte er grinsend hinzu: „Ich hab manchmal ihre Einkäufe reingetragen. Sie war eine wirklich nette alte Dame, und jetzt wo sie es gesagt haben, sehe ich es auch.“
„Ja.“ Ich deutete auf meine Haare. „Familienähnlichkeit, ich weiß.“
Er lachte „Ihre Großmutter hatte, seit ich denken konnte, graue Haare. Daran habe ich es nicht erkannt.“ Er reichte mir seine Hand, nachdem er die Tüte kurz auf den Boden gestellt hatte. „Mein Name ist übrigens Christopher Steel. Ich bin der Nachbar ihrer Großmutter, also auch ihrer.“ Er lächelte. Ein schönes Lächeln.
„Dalia-Rose Mojica.“, erwiderte ich freundlich, seinen warmen Händegriff genießend. „Sie sind also mein Nachbar. Tragen sie dann auch mal meine Sachen ins Haus?“, fragte ich mit einem Augenzwinkern.
Er lachte. „Mal sehen. Wenn sie mich anschließend auf einen Kaffee einladen, können wir noch einmal drüber reden.“ Grinsend nahm er seine Tüte wieder in die Hand. „Dann mach ich mich mal auf den Weg. Wir sehen uns. Hoffentlich.“ Und dann drehte er sich um und verschwand hinter dem Bücherladen.
Ich sah ihm kurz nach. Hatte mein Herz gerade einmal lauter geschlagen, als es normal war?

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Beitrag  Finplay8 Sa März 10, 2012 1:43 pm

Seufzend schmiss ich die gefüllte Mülltüte in die Tonne vor meinem Haus und putzte mir anschließend angewidert die Hände ab. „Das wäre geschafft.“, murmelte ich erleichtert.
„Haben sie irgendwelche Einkäufe, die ich reintragen könnte?“, ertönte Christophers Stimmte hinter mir.
Ich lächelte, drehte mich zu ihm um und nahm ihn erfreut wahr. „Leider nicht. Aber mit einem Frühstück könnte ich ihnen dienen.“ Ich deutete auf mein Haus. „Vielleicht ein paar Pfannkuchen?“
Ohne zu überlegen, nickte Christopher. „Ich glaube das lass ich mir nicht entgehen, ihre Großmutter konnte auch schon zu gut kochen, und ich setze jetzt einmal darauf, dass sie es auch können.“
Ich lachte. „Mhh, wenn sie da nicht mal falsch liegen. Aber kommen sie doch erst einmal rein.“
Mit einem schiefen Grinsen sah er mich an. „Wenn ich bei ihnen Frühstücke, dann müssen sie Du sagen. Meine Freunde nennen mich Chris, und ich wäre froh, wenn sie mich auch Chris nennen würden.“
„Natürlich. Aber dann musst du mich auch Dalia nennen. So nennen mich nämlich meine Freunde.“ Zustimmend nickte er. „Dann lass uns mal reingehen, ich hab nämlich einen Bärenhunger!“
Er folgte mir in mein kleines Häusschen und sah sich einen Moment um. Das Gesicht zu einer unbeteiligten Miene verzogen. Ich konnte mir wirklich keinen Reim darauf machen.
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„Ich habe noch ein bisschen was vor mit diesem Haus. Ich will es verändern.“, beeilte ich mich zu sagen.
Chris sah mich erstaunt an. „Warum?“, fragte er, und sah fast ein wenig bedrückt aus. „Ich liebe dieses Haus genauso wie es ist. Es ist so schön…gemütlich, weißt du was ich meine?“
Ich wusste was er meinte, auch wenn das nicht mein Stil war. Die Rosentapete war einfach sehr mütterlich und vermittelte einem das Gefühl von zu Hause. Auch wenn das hier nicht mein zu Hause war.
„Du fühlst dich hier noch immer unwohl, nicht wahr?“ Fragend sah er mich an, und ich konnte so etwas wie Mitgefühl in seinen Augen sehen, als ich leicht nickte. „Es ist schwer von der Stadt hier her zu ziehen, ich hab das gleich durch gemacht.“ Er lächelte auf meinen fragenden und neugierigen Blick. „Ich bin mit sechs Jahren hier her gezogen aus einer Großstadt. Meine Eltern hatten sich getrennt und meine Mutter wollte einfach nur weg. Und ich musste mit. Musste mir neue Freunde suchen, ein ganz neues Leben aufbauen.“ Er sah fast etwas wehmütig aus dem Fenster. „Und jetzt lebe ich hier, und bin hier glücklich.“
„Ich hoffe das werde ich auch so sehen.“, murmelte ich halblaut. „Ich wollte eigentlich nur ein paar Tage bleiben, das Haus wieder verkaufen und mit dem Geld verschwinden, nachdem…“ Ich stockte. Ich kannte Chris noch nicht lange und hätte beinahe erklärt warum ich hier gelandet war. Das war noch nicht der richtige Zeitpunkt, so viel war klar. Also setzte ich ein freundliches Lächeln auf. „Soll ich dann mal Pfannkuchen machen? Ich hab riesigen Hunger und du musst auch Hunger haben.“ Und schon war ich zum Kühlschrank geeilt, um die Zutaten für Apfelpfannkuchen heraus zu nehmen.
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„Kann ich irgendwie helfen?“, fragte Christopher und rieb sich die Hände. „Ich kann ganz gut umrühren.“
Lachend gab ich ihm einen Rührbesen und Schüssel in die Hand, in der ich zuerst die Eier, dann das Mehl und als letztes Milch und Zucker reinschüttete. „Dann mal los.“
Es hatte riesigen Spaß gemacht mit Chris Frühstück zu machen, und als wir dann beide am Tisch saßen und in der morgendlichen Sonne unser Frühstück verspeisten, merkte ich wie schön ich es überhaupt fand.
„Das schmeckt wirklich herrlich.“ Chris sah mich mit seinen blauen Augen glücklich an. „Die besten Pfannkuchen, die ich in meinem ganzen Leben gegessen hab, muss ich sagen.“
Ich lachte errötend, denn so ein nettes Kompliment hatte ich noch nie bekommen. „Die Leute zu Hause behaupten immer ich kann nicht kochen.“, gab ich zu. „Weil ich eigentlich das typische Dummchen bin.“
„Ich weiß nicht ob ich eine Frau, die ein so bezauberndes Lächeln hat und so viel kluges Zeug redet, als Dummchen bezeichnen will.“ Chris warf mir einen sehr ernsten Blick zu, der mich erstaunte. So hatte ich ihn noch nie gesehen. „Und dann ist diese Frau auch noch so wunderhübsch UND nicht verheiratet.“
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„Wow.“ Ich lachte leise. „Hier in Sunset Valley hat man es aber wirklich mit dem heiraten, nicht wahr?“
Chris sah mich fragend an. „Wie meinst du das?“ Er sah verwirrt, aber auch belustigt aus.
Lächelnd legte ich die Gabel beiseite, um ihn meine völlige Aufmerksamkeit zu schenken. „Hier in Sunset Valley sind doch die meisten verheiratet, oder? Ich meine, Vicky hat mir erzählt, dass man sich auf der High School kennen und meistens auch lieben lernt und dann, sobald man die Schule fertig hat heiratet. Und manche von ihnen bekommen dann noch ganz schnell Kinder.“
Chris lachte laut, so sehr, dass er sich dabei nach hinten beugen und sich den Bauch halten musste. „Oh, und jetzt meinst du, dass ich nur mit dir rede um dich zu meiner Frau zu machen, oder was?“, brachte er heraus, als er sich einigermaßen beruhigt hatte und wieder zu Luft gekommen war.
Ich errötete unter seinem belustigten Blick noch um einiges mehr, als bei dem Kompliment vorhin. „Na ja…“
„Eigentlich hast du ja Recht.“ Er schmunzelte leicht, aber sein Blick war ganz weich und zärtlich. „So eine tolle Frau wie dich an meiner Seite, als meine Frau zu präsentieren wäre natürlich eine Genugtuung.“
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Lächelnd sah ich auf den Teller. „Das ist…ist lieb.“ Ich erhob mich eilig, als mir die Stille etwas zu bedrückend wurde und schnappte mir unsere geleerten Teller. „Ich wasch mal eben die Sachen ab.“
Doch noch bevor ich die Teller richtig in die Hand nehmen konnte, war auch Chris aufgesprungen und hatte sich meine Hände geschnappt. „Jetzt lauf doch nicht weg, Dalia.“, bat er mich sanft. So liebevoll hatte noch nie jemand meinen Namen gesagt und es machte mir Gänsehaut. „Ich meinte das ernst. Das war kein Spruch.“
Ich war etwas erschrocken und Angst machte sich in mir breit, dass er mir gleich hier einen Heiratsantrag machen würde. Denn so gut kannten wir uns beide doch noch gar nicht.
Doch stattdessen betrachtete er einfach unsere schränkten Hände. „Wahrscheinlich ist es merkwürdig, aber ich hab das Gefühl dich schon ewig zu kennen. Nicht erst seit gestern.“ Ich hörte wie er schluckte, anscheint fiel es ihm nicht so leicht wie es aussah mir das zu sagen. „Du bist eine wundervolle Frau und ich…“
„Und du bist ein besonderer Mann.“, unterbrach ich ihn sanft. „Hör auf mir die ganze Zeit Komplimente zu machen, und küss mich doch einfach.“, bat ich ihn lächelnd.
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Erstaunt sah Chris mich an, machte aber keine Anstalten meinem Rat zu folgen. „Das gehört sich aber nicht für einen Gentleman.“, erklärte er mir leise. „Wir müssen erst ein paarmal miteinander ausgehen, dann lerne ich deine Eltern kennen und dann…“
Und diesmal unterbrach ich ihn, in dem ich einfach die Initiative ergriff und ihn küsste. Nicht sanft und einfühlsam, wie er die ganze Zeit gewesen war, sondern leidenschaftlich und fordernd. Am liebsten hätte ich ihn gleich zu mir mit ins Bett genommen, aber soweit schien er sich nicht lenken zu lassen.
Als er sich von mir löste, sah er mich einerseits erstaunt und andererseits verliebt an. „Wow. Du scheinst wirklich eine Frau aus der Stadt zu sein.“ Er lachte leise. „Aber ich bin kein Mann für eine Nacht.“
Erstaunt sah ich ihn an, bevor ich in lautes Lachen ausbrach. „Nur weil ich am liebsten die Nacht mit dir verbringen würde, heißt es nicht, dass du für mich nur eine Nachtbekanntschaft bist.“ Ich strich ihm sanft über die Wange. „Ich glaube ich hab mich irgendwie ein Stückweit in dich verliebt, Chris. Deswegen hab ich dich geküsst. Nur deswegen, und wegen keinem anderen Grund.“
Er lächelte erleichtert. „Dann bin ich ja froh.“ Er warf einen Blick zum Fenster. „Lass uns diesen schönen Tag im Park verbringen, was hältst du davon? Ein Picknick?“
„Gerne.“, erwiderte ich verliebt. „Unglaublich gerne.“

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Beitrag  Finplay8 Sa März 10, 2012 8:33 pm

Chris und ich trafen uns nun eigentlich jeden Tag. Wenn ich arbeiten musste, brachte er mich zur Arbeit, was mir immer einen neidischen Blick meiner Kollegin einbrachte. Und das genoss ich ein wenig.
Wenn ich Chris einen Tag nicht sehen konnte, weil er einen Job außerhalb von Sunset Valley angenommen hatte, fühlte ich mich sogar noch einsamer, als bevor ich ihn kennengelernt hatte.
Heute durfte ich ihn das erste Mal in seinem Haus besuchen, und schon als ich davor stand, blieb mir fast die Luft weg. Das Haus war nicht so groß wie das von Vicky, aber geräumiger als meins, deutlich geräumiger.
Ich konnte mit einem mal kein bisschen verstehen, dass Chris sich so gerne bei mir aufhielt, wenn bei ihm doch etwas viel schöneres wartete. Ein riesigen Haus nämlich. Und es war Blau. Meine Lieblingsfarbe.
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Ich stieg die schönen Holztreppen hinauf, atmete vor der Tür noch einmal durch und drückte dann auf den Klingelknopf. Ein schönes Leuten ertönte von drinnen, dumpf konnte ich es hören und anschließend Schritte.
Chris machte mich einem erfreuten Lächeln die Tür auf. „Hallo Schatz.“, begrüßte er mich und gab mir einen sanften Kuss, wie immer wenn wir uns begrüßten. Es war so normal und doch besonders für mich.
„Bin ich zu früh?“, fragte ich vorsichtig, obwohl ich wusste dass ich auf die Minute pünktlich war. Aber um ehrlich zu sein hatte ich schon eine ganze Weile zu Hause auf heißen Kohlen gesessen.
Er schüttelte liebevoll den Kopf und zog mich dann in sein Haus, mit den Worten: „Los, komm rein, oder willst du den ganzen Abend draußen stehen bleiben?“ Hinter mir schloss er die Tür und rieb sich anschließend die Hände. Ich konnte in seinen Augen lesen wie nervös er war.
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„Ist alles okay?“, fragte ich belustigt, denn es gab schließlich keinen Grund dafür. Wir trafen uns jetzt wohl schon zum hundertsten Mal, nichts war anders als sonst, oder doch? „Bist du nervös?“
Er lachte, aber es klang nichts besonders echt. „Nein, nein. Es ist alles okay.“ Er warf einen Blick in die Küche, aus der es ziemlich lecker duftete. „Ich hab uns etwas zum Abendessen gemacht. Topf Suprise. Ein Rezept, das mir deine Großmutter mal gegeben hatte. Hast du Hunger?“
Ich hatte Hunger, aber nicht auf das Essen, sondern auf meinen bildhübschen Freund. Lächelnd schlang ich meine Arme um ihn. „Wenn ich ehrlich bin, finde ich, dass das Essen noch eine ganze Weile auf uns warten kann.“ Ich küsste ihn sanft auf die Nase. „Ich brauch jetzt ein bisschen Entspannung.“
Obwohl Chris immer noch etwas skeptisch in die Küche schaute, nickte er schließlich. „Dann essen wir eben später.“ Er schaltete das Licht im Flur aus und nahm mich lachend an die Hand. „Dann zeig ich dir mal mein Schlafzimmer. Mein Bett…meinen Schrank.“ Er lachte leise.

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Beitrag  Finplay8 Sa März 10, 2012 9:28 pm

Als ich mitten in der Nacht in Chris Bett erwachte, und mich zur Seite drehte um nach ihm zu sehen, war ich alleine. Die Bettseite neben mir war leer, die Decke zerwühlt und zurück geschlagen.
Gähnend setzte ich mich auf und sah mich in dem dunklen, ungewohnten Zimmer um. Obwohl ich dieses Haus wunderhübsch fand, musste ich zu geben, dass ich mich in meinem eigenen Vier Wänden wohler fühlte.
Ich fuhr mir durch mein blaues Haar, dass durch die Locken die ich eigentlich besaß zu allen Seiten abstehen mussten. Wo konnte Chris jetzt sein? Hatte es ihm vielleicht nicht gefallen und er musste jetzt über seine Wahl mit mir nachdenken? Angst überkam mich bei dem Gedanken, dass er mich verlassen würde.
Was ebenfalls sehr ungewohnt für mich war. Ich war früher kein Betthäschen gewesen, aber ich hatte mir nie allzu viel aus Männer gemacht. Ich hatte ein paar Freunde hier und da gehabt, aber wenn sie oder ich es beendeten fühlte ich mich nie wirklich beeinträchtigt. Oft genug sogar eher glücklich.
Nur bei Chris schien alles anders. Schon der Gedanke an eine Trennung machte mir Bauchschmerzen, sollte das wohl möglich heißen, dass ich mich in den hübschen jungen Mann verliebt hatte?
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Wenn ja stand ich vor einem weiteren Problem. Wenn ich mich in ihn verliebt hatte, und mich absolut nicht von ihm trennen mochte, dann würde ich hier nie wieder wegkommen.
Seufzend schob ich den Gedanken nach hinten. Ich wollte jetzt nicht über meine Zukunft nachdenken, sondern einfach nur genießen, dass ich ein solches Glück mit Chris bekommen hatte.
Also erhob ich mich leise aus dem Bett und schlich aus der Schlafzimmertür heraus, um nachzusehen wo sich mein Freund um diese Uhrzeit herum trieb. Aus dem Wohnzimmer hörte ich leise Stimmen, also beschloss ich da nachzusehen. Hatte Chris etwa noch Besuch bekommen? Die Uhr an der Wand zeigte halb Eins an.
Als ich um die Ecke spähte erkannte ich neben Chris in seinem Kuhpyjama Beau sitzen.
„Und du bist dir jetzt schon sicher, dass du verliebt bist?“, fragte Beau gerade und ich war mir sicher, dass es dabei um mich gehen musste. „Ich meine, ich brauchte sechs Jahre um zu erkennen, dass ich wirklich in Vicky verliebt war und erst dann haben wir überhaupt beschlossen zu heiraten.“
„Aber ihr wart vorher doch auch zusammen.“, murmelte Chris als simple Antwort. Ich konnte mir nur vorstellen wie er dabei erklärend lächelte, denn ich konnte nur seinen Rücken sehen.
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Beau lachte. „Wir waren zusammen seid wir wussten was es heißt zusammen zu sein, Chris. Aber das bedeutet nicht, dass ich mir darüber im Klaren war was es WIRKLICH bedeutet zusammen zu sein.“ Er rieb sich seufzend die Oberschenkel. „Vicky ist eine tolle Frau, und klar ist sie mein ganzes Glück. Aber ich brauchte meine Zeit um das zu verstehen und ich denke die brauchst du auch, Kumpel.“
„Ich bin mir aber sicher, dass ich Dalia wirklich mag.“ Chris fuhr sich durch das braune Haar. Er schien nachzudenken. „Für mich fühlt es sich so ernst wie nie an, weißt du was ich meine? Und ich hab das Gefühl, dass auch sie sich bei mir mehr als wohl fühlt. Vielleicht ist sie es…“ Er verstummte leise.
Beau lachte, sein freundliches Lachen, was ein wenig nach einem brummenden Bären klang. „Du bist verliebt, Kumpel, da denken alle so.“ Plötzlich wurde seine Stimme um einiges ernster. „Obwohl man sagen muss, dass Dalia wirklich eine sehr gute Wahl ist. So ein hübsches Gesicht habe ich lange nicht gesehen.“
Ich errötete leicht und war froh, dass die beiden Männer nicht wussten dass ich lauschte. Aber gleichzeitig stieg mir in den Kopf, dass Beau so nicht über mich denken sollte, schließlich hatte er Vicky und sollte gefälligst seine Frau für die Schönste Frau der ganzen Welt halten!
Chris lachte leise. „Ich weiß was du meinst. Die wunderschönen Augen, die immer so strahlen, wenn sie lacht. Und dann dieses auffallende blaue Haar. Ich hab so etwas wunderbares noch nie gesehen.“
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„Aber eine gute Hausfrau wäre sie mit Sicherheit nicht.“, meinte Beau kritisch. „Stadtmädchen eben.“
„Und wenn mir das egal ist?“, fragte Chris mit aller Ehrlichkeit die er besaß. „Ich möchte eigentlich gar nicht, dass sie so wird wie all die Frauen hier in Sunset Valley. Eine verdammte Hausfrau und Mutter. Ich will, dass sie so bleibt wie sie ist, was ja nicht bedeutet, dass sie keine gute Ehefrau und Mutter sein könnte.“
Beau nickte schließlich ergeben und erhob sich stöhnend. „Ich mach mich dann mal auf den Weg. Vicky wartet sicher schon, die Arme schläft nie bevor ich nicht zu Hause bin.“ Ich hörte ein Schmunzeln aus seiner Stimme. „Und deine geliebte Dalia-Rose, wartet sicher auch schon.“
Eilig schlich ich zurück ins Schlafzimmer und wartete da bist Chris seinen Gast verabschiedet hatte und wieder zu mir ins Bett krabbelte. Erst da tat ich so, als sei ich genau davon aufgewacht.
„Hey…“, murmelte ich verschlafen, ein seichtes Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen. „Wo warst du?“
„Nur eben etwas trinken.“, murmelte er eilig als Antwort und es war okay das er log, nachdem ich gehört hatte was er dachte und für mich fühlte. „Schlaf weiter, tut mir leid, dass ich dich geweckt habe.“
„Nicht schlimm.“, erwiderte ich und zog seinen Arm um meine Hüften. „Gute Nacht, Schatz.“
„Gute Nacht Blue Rose.“ Dass war das erste Mal dass er mir diesen wunderbaren Spitznamen gab.

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Beitrag  Finplay8 Sa März 10, 2012 10:10 pm

„Schön, dass man dich auch mal wieder sieht.“ Vicky zwinkerte mir zu, als wir uns vor dem Restaurant a, Strand trafen, um einmal ein Frauengespräch zu führen. Lange hatte ich meine beste Freundin nicht mehr gesehen.
Ich umarmte sie sanft. „Es tut mir unglaublich Leid, Vicky, wirklich! Aber Chris und ich…“ ich errötete bei den Gedanken. „Wir brauchten erst einmal etwas Zeit um uns kennenzulernen.“
„Dieses Kennenlernen kenne ich.“ Sie lachte. „Und ich verzeih dir, Dalia. Aber nur weil ich meine beste Freundin wirklich unglaublich vermisst hab.“ Seufzend sah sie mich mit ihren braunen Augen. „Es tut wirklich gut eine Freundin zu haben, die nicht von hier ist. Und nicht auf dreckige Windel und Babysabber steht.“
Ich lachte über ihre Übertreibung, denn obwohl ich immer noch fand, dass die meisten Frauen hier die puren Hausmütterchen waren, gab es außer mir doch noch ein paar Ausnahmen, die lieber in ihrem Job aufgingen.
„Stell dich nicht so an.“, antwortete ich also gelassen. „Lass uns beide jetzt etwas essen, ich hab einen Bärenhunger, dass kannst du mir glauben. Ich hab den ganzen Tag nichts gegessen.“
Vicky lachte, bevor sie geschickt das Thema wieder auf Chris lenkte. „Wie kommt es eigentlich dass du heute Chris-Frei hast?“ Als ich sie fragend ansah, rollte sie mit den Augen. „Wo steckt dein Kerl?“
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„Er hat einen Auftrag außerhalb von Sunset Valley, erklärte ich ihr und ließ mich an einen der Tische nieder. Mit gerunzelter Stirn überflog ich die Karte. „Er ist in zwei Tagen wieder zurück, meinte er.“
„Und dann geht ihr essen.“, vollendete Vicky, leicht abwesend, da sie selber die Karte studierte meine Erzählung und brachte mich somit zum Staunen. Denn sie hatte Recht!
„Woher weißt du das?“, hakte ich nach und ließ dabei die Karte sinken.
Auch Vicky nahm den Blick von der Karte, aber eher weil sie sich entschieden hatte, und nicht weil sie erstaunt darüber war, dass sie es wusste. „Chris hat es Beau erzählt und der mir.“ Sie lächelte. „Ich nehme einmal den Engelskuchen, glaube ich. Der soll lecker sein. Und was nimmst du?“
„Gelee- Sandwich.“, antwortete ich vage und eher für die Bedienung, als für Vicky. „Weißt du noch was?“
Fragend sah Vicky mich an, unschuldig wie eh und je, aber ich konnte ein verräterisches Zucken in ihrem Mundwinkel sehen. Und als ich sie dann mit hochgezogener Braue ansah, gab sie schließlich zu, was sie wusste. „Beau hat mir erzählt, dass Chris dich erst zum Essen ausführen will und anschließend, als Überraschung mit dir in die Kunsthalle will, weil du doch Kunst so gerne magst.“
Mein Herz ging auf bei ihren Worten. Chris hatte sich also gemerkt was ich gerne mochte, und ich war noch nicht dazu gekommen in die Kunsthalle zu gehen, dass hatte ich ihm letztens erzählt. Und jetzt wollte er wirklich als Überraschung mit mir dahingehen? Ich war mehr als begeistert.
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„Wehe du verrätst ihm etwas.“, warnte Vicky mich und schenkte der Bedienung, die uns gerade das Essen brachte, ein freundliches Lächeln. „Dann bringt Beau mich um, und Chris ihn. Als Pst.“
Ich lachte, aber das Lachen blieb mir nach dem zweiten Bissen meines Sandwiches im Halse stecken. Ein Gedanke hatte sich in meinen Kopf geschlichen, und brachte mich zum Husten.
Vicky lachte laut und klopfte mir auf den Rücken. „Langsam essen, Dalia. Willst du etwas trinken?“
Ich schüttelte den Kopf, hustete ein letztes Mal und sah sie dann mit ängstlichem Blick an. „Aber…aber du glaubst doch nicht, dass Chris das alles zu einem besonderen Anlass macht, oder?“
„Du meinst so etwas wie ein Heiratsantrag?“, dachte Vicky laut nach. „Ich meine, anbieten würde es sich ja. Du bist seine Freundin und er scheint wirklich sehr in dich verliebt zu sein. Warum also nicht?“
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„Weil ich dazu noch nicht bereit bin.“, erklärte ich ihr besorgt. „Eigentlich will ich in die Stadt zurück, Vicky. In meine alte Heimat, aber das kann ich doch nicht, wenn ich verlobt bin!“
Vicky nickte, doch dann schüttelte sie wieder den Kopf. „Ich sag dir jetzt mal eins.“, begann sie mit strengen Blick. „Chris ist das Beste was dir jemals passiert ist, Dalia. Und das weißt du! Und wenn er dich liebt und du ihn liebst ist es euch beiden egal wo ihr lebt, Hauptsache ihr lebt zusammen.“ Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. „Und wenn wir noch einen schönen Spaziergang am Strand machen wollen, sollten wir das jetzt machen.“
Sie erhob sich und ich tat es ihr gleich. „Mit Sicherheit hast du Recht.“, erwiderte ich leise. „Aber trotzdem möchte ich nicht, dass er mir jetzt schon einen Heiratsantrag macht!“
Vicky nickte, dann umarmte sie mich freundschaftlich. „Chris weiß schon was er tut, entspann dich.“

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Beitrag  Finplay8 So März 11, 2012 1:39 pm

„Ich hasse warten.“ Ich warf Chris einen genervten Blick zu, der ihm signalisieren sollte, dass ich fast etwas sauer darüber war, dass er nicht im Voraus einen Tisch bestellt hatte. Aber eigentlich konnte ich es ihm auch nicht verübeln, schließlich wusste ich selber nicht dass in Sunset Valley so ein Andrang am Samstagabend herrschte. Es war unglaublich voll in meinem Lieblingsbristro.
Chris schenkte mir eins seines sehr einfühlsamen Lächelns, wie immer wenn ich mit etwas unzufrieden war, was wahrlich nicht besonders oft vorkam, seit ich diesen wunderbaren Mann kannte. „Tut mir leid, Blue-Rose. Ich wusste nicht, dass ganz Sunset Valley heute beschließen würde, essen zu gehen.“
Ich auch nicht, murmelte ich in Gedanken, doch um Chris nicht noch mehr anzumeckern schwieg ich lieber. Schließlich erwartete mich nachher noch eine wunderbare Überraschung, die ich mir nicht von einem Streit verderben lassen wollte. Dass hier war Chris und mein Abend!
Er schien meinen Gedankengang wohl irgendwie an meinem Gesicht abgelesen zu haben, denn im nächsten Moment nahm er meine Hände fest in seine und betrachtete sie eingehend. „Genießen wir den Abend.“, bat er mich im Engelston, so dass ich fast versucht war im Hier und Jetzt davon zu schmelzen.
„Du hast Recht.“ Ich strich ihm sanft über die Wange. „Du warst so lange weg und jetzt bin ich eigentlich nur froh, dich wieder hier bei mir zu haben. Ich hab dich wirklich vermisst.“ Dass hatte ich, auch wenn ich selber nicht damit gerechnet hatte. Chris hatte an jeder Ecke gefehlt. „Sunset Valley schien noch tausendmal langweiliger ohne dich, als es sowieso schon ist.“
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Chris lachte. „Dass solltest du vielleicht nicht in einem Restaurant voller Einwohner sagen.“
Ich errötete leicht, als mir der fast wütende Blick einer älteren Dame auffiel, die seitlich neben uns stand und unser Gespräch wohl eine Weile belauscht hatte, Gott sei Dank erschien im nächsten Moment die Kellnerin, die uns zwei wunderbare Plätze anbot und uns die Karten reichte.
„Ich nehme einen Salat.“, erklärte Chris ihr, bevor er auch nur einen Blick in die Karte geworfen hatte. „Mit extra vielen Tomaten bitte.“ Jetzt richtete er sein Wort an mich. „Und für meine bezaubernde Frau bitte einen Obstkuchen. Das beste Stück was sie haben, denn für sie ist mir nichts zu teuer.“
Mit Wohlwollen registrierte ich den leicht neidischen Blick der Kellnerin, als er über den Tisch hinweg meine Hand ergriff. Trotzdem war ich etwas perplex, dass Chris einfach so für mich entschieden hatte. „Warum soll ich unbedingt den Obstkuchen essen?“, fragte ich misstrauisch. Ein Gedanke an etwas goldenes, rundes, dass in meinem Kuchen versteckt sein könnte, trat voller Furcht in meinen Kopf.
„Weil er der beste in ganz Sunset Valley ist.“, erklärte Chris, ohne irgendetwas auffälliges zu tun, dass ein Zeichen dafür sein könnte, dass ich bald eine Verlobte sein würde. „Probier ihn einfach.“
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Ich nickte und versuchte mich wieder zu entspannen. Wenn er mir wirklich einen Antrag hätte machen wollen, dann hätte er sich doch mit Sicherheit hübsch angezogen. Und ich hätte mein hübsches blaues Kleid an, und würde nicht so aussehen wie an allen anderen Tagen auch. Jetzt beruhig dich, Dalia-Rose Mojica. Es wird alles.
„Was hast du eigentlich die ganze Zeit so ohne mich getrieben?“ Chris schenkte der Kellnerin, die uns unsere Teller lautlos vor die Nase stellte ein freundliches Lächeln.
„Dies und das.“, erwiderte ich vage. „Eigentlich nichts Besonderes. Ich hab mir ein paar Farben angeguckt, in denen ich vielleicht einen Raum in der Hütte streichen will. Und ein paar Möbel, doch leider sind die alle außerhalb meines Budges.“ Ich seufzte bedrückt, als ich daran zurück dachte.
Chris sah von seinem Teller erstaunt hoch. „Ich versteh immer noch nicht, warum du das Haus nicht einfach so lässt. Es ist wunderschön und es ist alt und voller Erinnerungen.“
„Für dich vielleicht.“, schnaubte ich verächtlich. „Ich kenne meine Großmutter nur von Bildern. Sobald meine Mutter konnte, hat sie Sunset Valley verlassen und als ich schließlich unterwegs war, hat sie den Kontakt zu meinen Großeltern ganz abgebrochen." Ich erzählte das Ganze in einem neutralen Ton, denn es interessierte mich nicht wirklich. Das war die Vergangenheit meiner Mutter, nicht meine.
Doch Chris schien ehrlicher Weise geschockt. „Aber warum? Deine Großmutter war eine so liebe Frau.“
„Ja sie vielleicht. Aber mein Großvater anscheint nicht.“, murmelte ich mit vollem Mund.
Einen Augenblick schien Chris darüber nachzudenken, dann nickte er ergeben. „Vielleicht war er etwas mürrisch.“ Als er meinen belustigten Blick bemerkte, wechselte er rasch das Thema. „Ich finde das Haus toll.“
„Dann zieh du doch einfach da ein.“; schlug ich Augenzwinkernd vor. „Ich verkaufe es dir für einen niedrigen Preis. Einen Freundschaftspreis, hm? Was hältst du davon?“
Doch zu meiner Überraschung schien Chris das nicht zum Lachen zu finden, denn sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Du willst das Haus also immer noch verkaufen?“, fragte er ruhig. „Und dann? Willst du das Geld nehmen und zurück in dein Stadtleben flüchten? Bloß weg hier?“
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Ich erschrak über den Ausdruck in seinen Augen. Konnte es sein, dass ich ihn verletzt hatte? Hatte er wirklich Angst mich zu verlieren? Und war er nicht bereit mit mir zu kommen? „Und wenn?“
Bitter lächelnd schob er seinen Teller zur Seite. „Dann habe ich mich wohl sehr in deinen Gefühlen getäuscht.“
Ich erhob mich, kramte aus meiner Tasche einen Geldschein heraus und knallte ihn vor ihm auf den Tisch. So etwas musste ich mir nicht anhören, dachte ich erbost und verließ das Restaurant.
Doch Chris folgte mir und stieg einfach mit in mein Auto, als sei nichts. „Es tut mir leid.“, murmelte er schließlich, nachdem wir schon eine Weile gefahren waren. „Aber ich ertrage den Gedanken nicht, dich gehen zu lassen. Ohne dich…ich weiß nicht. Es fühlt sich nicht mehr richtig an.“
Wäre ich nicht so sauer gewesen, wäre ich wahrscheinlich an den Rand gefahren und über ihn hergefallen, aber so krallte ich meine Finger einfach in das Lenkrad meines pinken Autos. „Hast du vielleicht mal daran gedacht mit mir zu kommen?“, fragte ich in die erdrückende Stille, die uns umringte.
So still, dass ich ihn schlucken hörte. „Du meinst mit in die Stadt?“ Ich nickte. „Ja, ich habe darüber nachgedacht.“, gestand er mir leise. „Und es hat mich viel Überwindung gekostet. Aber wenn alle Stricke reißen, und du wirklich nicht hier bleiben willst und kannst, dann würde ich mit dir gehen.“
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Erstaunt warf ich ihm einen Blick zu, bevor ich wieder auf die Straße sah. „Du würdest mit mir gehen?“
„Ja.“ Er nickte überzeugt. „Weil ich mir eins nicht mehr vorstellen kann. Ohne dich zu sein.“
Tränen der Rührung traten mir in die Augen und ich war froh dass wir vor der Kunsthallte standen und ich anhalten konnte. So etwas hatte noch nie jemand zu mir gesagt. Niemals.
Erschrocken ergriff Chris meine Hand. „H-hab ich etwas Falsches gesagt?“, fragte er besorgt.
Ich schüttelte den Kopf, wischte die dummen Tränen weg und zwang mich ihn anzulächeln. „Du hast etwas Wunderschönes gesagt, Christopher und nur deswegen weine ich. Du Trottel.“
Er lachte, dass Lachen was ich so unglaublich liebte. „Ja, das bin ich wohl. Ein Trottel.“ Er sah an mir vorbei aus dem Fenster. Einen Moment überlegte er, dann lächelte er mich an. „Hast du Lust etwas Kunst zu genießen?“
„Und wie.“, antwortete ich glücklich und folgte ihm aus dem Auto in die Kunsthalle.
„Die Bilder sind wirklich schön.“ Ich betrachtete ein Bild einer berühmten Künstlerin, von der ich schon unglaublich viel gehört hatte. „Und so einzigartig. Ich hatte nicht gewusst, dass Sunset Valley so viel…“
„So viel Kunst hat?“, fragte Chris, mich belächelnd. „Das hier ist eben doch kein kleines Dörfchen ohne Kulturfaktor! Sunset Valley ist einfach eine Heimat, Dalia. Das wirst du noch verstehen.“
Ich ergriff zärtlich seine Hände. „Vielleicht…ich meine…vielleicht kannst du mir ja helfen das zu verstehen.“
Fragend sah Chris mich an. Er schien wirklich nicht zu wissen worauf ich hinaus wollte.
„Na, ich meine…vielleicht hast du Lust das kleine Häusschen mit mir zu teilen?“ Ängstlich sah ich ihn an.
Doch das hätte ich nicht müssen. Denn er lächelte mich nur breit und strahlend an und nickte. „Ich würde schrecklich gerne bei dir einziehen, Dalia. Falls es das ist was du meinst?“



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Beitrag  Finplay8 So März 11, 2012 2:18 pm

Ein paar Tage später, war Chris nicht nur bei mir eingezogen, nein, wir hatten auch noch ein Schlafzimmer an die kleine Hütte angebaut. Dank einer Finanzspritze von meinem Liebsten war das möglich geworden.
„Ich hatte nicht geahnt, dass das so schnell gehen könnte.“, rief ich erfreut aus, als ich die letzte Kiste in meinem neuen Schlafzimmer verstaut hatte, und endlich wieder zur Chris in das Wohnzimmer treten konnte.
Er lachte, während er ein paar Zettel in einen Ordner einordnete. „Du musst nur die richtigen Leute kennen.“, eröffnete er mir mit einem schiefen Grinsen. „Dann ist fast alles möglich.“
„Langsam hab ich richtig Lust alle Menschen dieser Stadt kennenzulernen.“, lachte ich.
Chris stellte den Ordner weg und wandte sich dann an mich, mit einem ganz weichen Gesichtsausdruck. „Kann ich dich mal etwas fragen, Dalia?“ Er sah mich neugierig an.
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In mir stellte sich ein Bauchkribbeln ein. Nicht dieses unerträgliche, was ich hatte, wenn ich dachte dass mir etwas Schlimmes bevor stand, sondern ein schönes. Erleichterndes. „Sicher.“, antwortete ich also.
Chris kam zu mir herüber und ergriff meine Hände. „Ich hab vorhin ein paar Kisten eingeräumt, meine. Also zumindest dachte ich es wären meine, aber es waren auch ein, bis zwei von dir dabei.“ Er lächelte entschuldigend, aber ich nahm es ihm nicht übel. Chris war mir eine große Hilfe. „Und in einem dieser Kartons habe ich ein paar Blätter gefunden. Ich wollte wirklich nicht neugierig sein, aber ich hab sie mir durchgelesen.“
Ich stöhnte auf, ließ ihn los und schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn, so dass es laut klatschte. „Das sind alte…Ideen von mir.“, erklärte ich errötend. „Ich hatte früher so einen albernen Traum…egal!“ Ich winkte ab. „Eine alte Geschichte eben. Du hättest es wegschmeißen sollen.“
„Aber wieso denn? Und was für ein alter Traum?“, hakte er interessiert nach, und ich ahnte, dass er nicht eher Ruhe geben würde, ehe ich nicht alles darüber erzählt hatte.
Also seufzte ich und gab eine kurze Erklärung ab. „Ich wollte früher Autorin werden. So richtig viele, schöne Bücher schreiben und damit halt mein Geld verdienen. Aber ich erwachsen geworden.“
Chris sah mich erstaunt an. In seinem Kopf musste es langsam rattern, denn eine Weile sagte er gar nichts. „Und wieso hast du diesen Traum aufgegeben?“, hakte er schließlich nach. „Was ich gelesen habe war wirklich mehr als gut. Es klang…richtig professionell. Warum schreibst du nicht mehr?“
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„Wie gesagt, ich bin erwachsen geworden.“, widerholte ich mich lachend. „Das war ein Jugendtraum, mehr nicht. Außerdem hat mich schon damals kein Verlag genommen.“
Ich wollte an ihm vorbei ins Bad, um mich fertig zu machen, denn wir hatten beschlossen mal wieder Essen zu gehen, doch Chris hielt mich auf.
Lächelnd schlang er Seine Arme um meine Hüfte und zog mich so nah an ihn heran, dass ich sein Parfum ohne weiteres riechen konnte. „Du würdest bestimmt eine wundervolle Autorin abgeben, Blue-Rose.“
Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und legte mein Kinn auf seiner Schulter ab. „Ich bin aber keine Autorin geworden sondern eine Rezeptionistin in einem Wellness Center.“ Ich lachte. „Und in diesem Job gehe ich vollkommen auf, das reicht. Und jetzt muss ich mich fertig machen, wenn wir noch essen gehen wollen.“
Etwas widerwillig ließ er mich los. „Natürlich. Ich zieh mich auch eben um.“ Er küsste mich noch einmal sanft auf die Stirn und verschwand dann im Schlafzimmer.
Und ich trottete ins Badezimmer, duschte und stieg in mein Himmelblaues Kleid. Es war zwar immer noch wunderhübsch, aber bald wollte ich mir mal ein neues gönnen. Eine Frau brauchte Auswahl!
Während ich vor dem Spiegel stand und mich schminkte, dachte ich über Chris Worte nach. Hatte er vielleicht Recht? Wäre ich eine gute Autorin geworden, wenn ich es nur weiter versucht hätte? Oder besaß ich einfach kein Talent zum Schreiben, und hatte im Grunde die richtige Entscheidung getroffen?
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Ich wusste es nicht. Nur eins wusste ich, dass ich unglaublichen Spaß am Schreiben gehabt hatte. Jedes Mal wenn mich die Muse geküsst hatte, war ich in einer vollkommen anderen und erfüllenden Welt gewesen. Und genau diesen Zustand vermisste ich manchmal. Aber auch erst seit ich hier war.
Vielleicht sollte ich wieder anfangen? Dachte ich bei mir. Vielleicht sollte ich mich wirklich einmal einen Tag in die Bibliothek setzen und an einem neuen Roman schreiben, nur um es auszuprobieren. Und ich musste ihn ja überhaupt nicht irgendwo einreichen! Ich konnte ihn einfach für mich behalten.
„Bist du fertig, Dalia?“, ertönte Chris ungeduldige Stimme aus dem Wohnzimmer.
Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel und seufzte meinem Spiegelbild zu: „Ich versuch es noch einmal. Vielleicht hat Chris ja wirklich Recht.“ Dann öffnete ich die Badezimmertür und trat in das Wohnzimmer, wo mich mein bildhübscher Freund schon erwartete. „Ja, ich bin fertig. Wir können los.“
Lächelnd hielt er mir seinen Arm hin, bei dem ich mich glücklich einhakte und mit ihm zusammen den Weg zum Auto antrat. „Vielleicht fang ich wieder an.“, murmelte ich halblaut.
Chris lächelte mich von der Seite erfreut an. „Ich würde es wirklich schön finden.“

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Beitrag  Finplay8 So März 11, 2012 8:22 pm

Wir aßen und es war einfach wunderbar. Mit Chris konnte ich mich stundenlang unterhalten, ohne dass uns der Gesprächsstoff ausging. Und dass zeigte mir, wie sicher ich bei ihm war.
„Hat es dir geschmeckt?“, fragte er, nachdem wir aufgestanden waren, um den Platz für neue Leute frei zu machen. „ich finde dieses Restaurant ist das Schönste was es gibt.“
„Oh ja!“, schwärmte ich leidenschaftlich, den Bauch mit meinem geliebten Geleesandwisch gefüllt, so dass ich fast fürchtete zu platzen. Oder zumindest mein schönes Kleid. „Ich liebe dieses Restaurant.“
Sanft legte er seine Arme um mich, ich spürte seine Körperwärme und fühlte mich augenblicklich geborgen. „Kannst du dir vorstellen auch Sunset Valley zu lieben?“, fragte er leise. Ich konnte so etwas wie Angst in seiner Stimme hören, auch wenn er es versuchte zu verstecken.
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Darüber hatte ich lange nachgedacht, seit Chris bei mir eingezogen war. Diesen Mann wollte ich mehr als alles andere, dessen war ich sehr sicher. Und ihn aus seiner Heimat zu reißen, wie ich aus meiner geschmissen wurde, wollte und konnte ich ihm nicht antun. Ich liebte ihn. Genau das hatte ich gemerkt.
„Ich weiß es nicht, Chris.“, antwortete ich wahrheitsgemäß.
Er lächelte, ohne einen Funken von Bitterkeit, auch wenn ich das verstanden hätte, schließlich waren wir ein festes Paar, das sogar zusammen wohnte. Warum zum Teufel konnte ich nicht einfach sagen, dass ich blieb.
„Es tut mir so unendlich leid.“, flüsterte ich halblaut, voller Trauer und Selbsthass. „Ich wünschte ich könnte dir diese Frage einfach und klar beantworten, aber ich kann einfach nicht! Ich…weiß es nicht.“
„Ist schon gut.“ Er strich mir beruhigend über die Wange, was ich dazu brachte, mich noch mehr zu hassen.
Da stand ein perfekter Mann vor mir, der mir nicht einmal böse war, dass ich noch nicht wusste ob ich in meine Heimatstadt zurückkehren würde oder nicht, und ich konnte einfach nicht anders als ihn an der langen Angel zu halten. Dabei liebte ich ihn doch. Mit allem was ich hatte! Wirklich!
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„Ich kann dich verstehen.“, sagte er dann auch noch zum allen Übel. „Die Stadt ist deine Heimat und Sunset Valley nur eine langweilige Zwischenstation, die du so schnell wie möglich verlassen willst.“ Er rückte ein Stück von mir weg, nahm sanft meine Hand in seine und betrachtete sie eingehend, als sei sie etwas Wertvolles. „Ich liebe dich Dalia-Rose. Und genau deswegen will ich dich zu nichts zwingen. Wenn du gehen möchtest, dann solltest du das tun. Wenn du bleiben willst, dann nur aus eigener Entscheidung.“ Nun sah er etwas bedrückt aus, was mich schmerzlich berührte. „Und wenn du willst folge ich dir, wohin du willst.“
Ich küsste Chris leidenschaftlich. Was er sagte machte mich glücklich und gleichzeitig auch bestürzt.
Nachdem sich Chris wieder von mir gelöst hatte, lächelte er mich glücklich an. „Ich verspreche dir, falls du wirklich bleiben solltest, wirst du das wundervollste Leben haben, was man sich wünschen kann. Du kannst wieder anfangen zu schreiben und…und du kannst dir einen tollen Job hier suchen, dein Haus nach deinen Wünschen verändern und das alles…mit mir.“ Seine Augen hatten einen flehentlichen Ausdruck aufgenommen, als er sich plötzlich vor mir nieder kniete, immer noch meine zierliche Hand in seiner Hand. „Dalia-Rose Mojica, ich bitte dich hiermit, zumindest mir, einen Platz an deiner Seite einzuräumen, egal wo. Hauptsache zusammen.“ Aus seiner Innentasche nahm er eine Schwarze Schatulle und streckte sie mir entgegen, ein unsicheres Lächeln auf den Lippen. „Würdest du mir den Gefallen tun und meine Frau werden, Dalia?“
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Erschrocken betrachtete ich eine Weile den Ring, der vor mir glitzerte und mit Chris um die Wette strahlte.
Genau davor hatte ich die ganze Zeit Angst gehabt. Ein Heiratsantrag band mich an einen Menschen, und gleichzeitig in meinen Augen auch an einen Ort, denn ich war mir sehr sicher, dass ich Chris nicht aus Sunset Valley rausreißen würde, eher würde ich ihn verlassen.
Doch noch bevor ich zu Ende gedacht hatte, hörte ich mich antworten. „Ja.“, sagte ich mit fester Stimme.
Und plötzlich war es als würde ich neben mir stehen und zusehen wie ich Chris froh um den Hals fiel. Dass war nicht ich, nicht mehr. Das war jemand anderes der nur diese Wärme spürte.
Ich war unsicher. Und am liebsten hätte ich mich wirklich in zwei geteilt. Dann wäre jeder hier glücklich gewesen.

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Beitrag  Finplay8 Mi März 14, 2012 10:26 am

Als ich am nächsten Abend nach Hause kam, ich hatte einen langen und sehr anstrengenden Tag hinter mir, der gefüllt war mit vielen Gedanken an meine Hochzeit, die ich versuchte in meinem Kopf zu verstecken, erblickte ich Vicky, die in ihrer Arbeitskleidung an meiner Tür stand und zu warten schien.
„Was machst du denn hier?“, fragte ich überrascht. Es schien unfreundlicher zu klingen, als ich es geplant hatte, denn Vicky verzog ein wenig verärgert das schmale Gesicht.
„Ich freu mich auch schrecklich dich zu sehen.“, flötete sie in gespielter Freude und strich mir dabei einmal über den Arm. Dann wurde ihr Gesichtsausdruck wieder zweifelnd. „Nette Begrüßung, Dalia.“
„Tut mir leid.“ Ich fuhr mir einmal durch das blaue Haar. „Ich hatte einen stressigen Tag, weißt du?“
„Weißt du was am besten dagegen hilft?“ Auf Vickys Gesicht hatte sich ein breites Lächeln gebildet, als sie ihre langen, dürren Arme ausbreitete. Eine einladende Geste. „Eine dicke Umarmung von mir!“
Ich kicherte, erwiderte die feste Umarmung aber dankbar. Dass hatte ich den ganzen Tag gebraucht, eine feste Umarmung meiner besten Freundin und ein schönes Gespräch, dass mir sagen sollte ob ich das Richtige tat.
„Was ist los?“, murmelte sie an meinem Ohr und klang dabei fast wie eine Mutter die ihre Tochter besorgt nach ihrem Liebeskummer fragte. „Du wirkst völlig neben der Spur, Schätzchen.“
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Seufzend löste ich mich von ihr, und streckte ihr meine linke Hand entgegen, an der mein Verlobungsring auch in der Dunkelheit vor sich hin funkelte. Meine Hand schien mehr zu wiegen, als ein ganzes Auto.
Aus Vickys geöffnetem Mund kam ein erfreutes Quietschen. Mit ehrfürchtigem Staunen ergriff sie zärtlich meine Hand und betrachtete den Ring eingehend. „Er ist wirklich wundervoll, Dalia! Der muss ein Vermögen gekostet haben, und dass obwohl Chris nicht sonderlich viel verdient.“ Sie sah mich erfreut an, viel erfreuter, als ich zurück schaute. Und auch Vicky schien das zu bemerken. „Was ist los bei dir, Dalia?“
„I-ich weiß nicht.“, erwiderte ich und ließ meine Hand sinken, nicht ohne den Blick davon abzuwenden und stattdessen in die Dunkelheit zu starren. „Ich weiß nicht ob es das Richtige ist.“
„Und warum nicht?“ Obwohl Vicky wirklich meine beste Freundin war, schien sie im Grunde gar nichts zu verstehen. Wie sollte sie auch? Für sie gab es nichts Schöneres als die Ehe und dass konnte ich auch in ihrem Fall nachvollziehen. Aber in meinem doch nicht, oder?
„Du liebst Chris.“ Vicky begann Gründe an ihren zierlichen Fingern aufzuzählen, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen. „Ihr seid zusammen gezogen. Und ihr seid glücklich?“ Ihr Lächeln wurde wieder breit. „Also was zum Teufel hindert dich daran, dich einfach in seine Arme gleiten zu lassen?“
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„Ich weiß nicht ob ich hier bleiben will.“, platzte es, wie eine Bombe aus mir heraus. „Ich mag Sunset Valley, aber mein Herz gehört eben immer noch der Stadt, Vicky. Und ich weiß, dass Chris mit mir kommen würden, wenn ich gehen wollte.“, fügte ich hinzu, als Vicky den Mund öffnete um zu prostierten. „Aber ich will und kann ihn hier nicht rausreißen. Sunset Valley ist seine Welt, eine Heimat. Ich möchte ihm nicht zumuten heimatlos zu sein. Nicht so wie ich.“ Erschöpft sackte ich ein Stück in mich zusammen, als hätte man mir die Luft ausgelassen. Genau das waren die Gedanken, die die ganze Zeit in meinem Kopf herumwühlten.
Vicky sah mich aus ihren warmen braunen Augen nachdenklich an. „Du liebst Chris mehr, als ich jemals geahnt hätte.“, murmelte sie halblaut. „Ihr seid füreinander bestimmt.“
„Das hilft mir auch nicht weiter.“, rief ich aus. Auch wenn Vicky Recht hatte, dass ich Chris wirklich unglaublich doll liebte, wusste ich immer noch nicht wo mein Herz hingehörte. Oder doch?
„Ich muss jetzt nach Hause, Dalia.“ Vicky warf einen entschuldigenden Blick auf ihre Armbanduhr. „Am besten wir telefonieren noch einmal und besprechen dass alles. Aber eins kann ich dir sagen.“ Sie beugte sich ein Stück nach vorne und lächelte mich aufmunternd an. „Du und Chris, ihr gehört zusammen.“

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Beitrag  Finplay8 Mi März 14, 2012 11:07 am

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war das Bett zu meiner Überraschung neben mir leer. Normalerweise wartete Chris immer bis auch ich erwacht war, dann kuschelten wir noch ein wenig und entschlossen uns dann meistens kurzfristig unser Frühstück im Bett einzunehmen. Dass war nur möglich, da Chris nicht arbeitete und ich als Kassiererin im Wellnesscenter nur noch Nachmittagsschichten bekam.
Aber an diesem Morgen war es anders. Chris war nicht hier und sein Platz schon kalt, als wäre er schon sehr lange weg. Gähnend streckte ich mich soweit aus, dass ich alle meine Beine spüren konnte und sprang dann aus dem Bett, um nachzusehen, ob er vielleicht ein Bad nahm. Aber auch das Badezimmer war leer.
Mit gerunzelter Stirn schlüpfte ich unter die Dusche. Wo konnte Chris um diese Uhrzeit schon sein? Er hatte keinen Job, und wenn er doch einen angenommen hätte, dann hätte ich es wohl als erstes erfahren.
Einkäufe hatten wir auch noch alle im Haus, also konnte er auch nicht einkaufen gegangen sein. Beziehungsweise, er könnte, aber es wäre nutzlos und nur teuer. Denn besonders viele Simeloens hatten wir nicht mehr auf dem Konto, nachdem wir das Schlafzimmer ausgebaut hatten. Wenn ich mich recht erinnerte waren es gestern noch neunzig gewesen. Neunzig armselige Simeloens. Und das Gehalt für den heutigen Tag würde wieder in Rechnungen verschwinden, da war ich mir sicher. Ich seufzte.
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Gern wäre ich selber mal eine Kundin in dem schönen Wellness Center, aber das würde wohl noch ewig dauern, denn besonders viel Geld kam nicht in die Kasse.
Als ich frisch angezogen und geschminkt aus dem Haus trat, um Bella einen Besuch abzustatten, denn sie hatte heute Geburtstag, erblickte ich meinen Verlobten, wie er einen Fisch in einem runden Glas fütterte.
„Was machst du da, Chris?“, fragte ich irritiert, den Blick immer noch starr auf den Fisch gerichtet.
Anscheint hatte ich Chris erschrocken, denn er zuckte ein wenig zusammen. Doch als er mich erblickte, bildete sich ein erfreutes, und fast stolzes Lächeln auf seinem Mund. „Guck!“, bat er mich aufgeregt und trat einen Schritt zur Seite, damit ich auch noch auf ein zweites Glas schauen konnte. „Das sind unsere beiden Haustiere. Adalbald.“ Er deutete auf den ersten Fisch. „Und Nicoletta.“ Nun zeigte sein Finger auf den anderen.
„U-und woher hast du die?“, stotterte ich besorgt. Vor mir sah ich schon unser letztes Geld in diese Fisch fliesen. Und dass würde für uns, Chris und mich heißen, nichts zu essen zu haben.
„Hab ich gefangen.“, erklärte er mir stolz, wie ein kleiner Schuljunge. Mit geschwellter Brust stand er vor mir und sah die Fische an, als seien es seine Kinder. „Perfekte Qualität!“
Ich atmete erleichtert aus. Wenn er sie selber gefangen hatte, dann hatten sie nichts gekostet, und dann wollte ich ihm seinen Spaß auch gerne lassen. Hobbys und Männer, waren unzertrennlich.
Bluegacy - Heute mach ich blau! Scree499
Doch im nächsten Moment riss er mir den Boden unter den Füßen weg. „Na ja, aber für die Gläser musste ich je 45 Simeloens bezahlen. Der Verkäufer hat etwas von Rabat geredet, aber irgendwie…“ Er verstummte, sich nachdenklich am Kopf kratzen. „Na, egal. Hauptsache meine Babys haben‘s warm.“, beendete er schließlich.
„Du hast was?“, hauchte ich. Meine Stimme schien verschwunden, als ich im Kopf schnell zusammen rechnete, was Chris für diese beiden schrecklichen Gläser bezahlt hatte. „Du hast unser ganzes Geld ausgegeben?“
„Nein!“ Er hob grinsenden den Finger. „Ich habe es investiert, Blue-Rose.“
Ich blinzelte ihn zweimal unverständlich an, bevor ich den Kopf schüttelte und die wenigen Stufen runter raste. Ich MUSSTE hier weg! Wenn ich bleiben würde, dann würde ich ihn mit Sicherheit so sehr anschreien, dass er im nächsten Moment seine Sachen packen würde und abhauen würde, da war ich mir sicher!
Doch Chris folgte mir, unvorsichtigerweise. „Was ist los? Gefallen dir die Fische nicht? Oder die Namen?“
Beinahe hätte ich laut los gelacht, als ich seine Frage hörte. Wäre das Ganze nicht so schrecklich weitreichend gewesen, dann wäre ich bestimmt nur belustigt. Ich versuchte mich zusammen zu reißen, legte meine Hände sanft an seine Wange und sagte im neutralen Ton. „Du hast unser ganzes Geld investiert. Wir haben nichts mehr. Verstehst du das Problem, Chris? Wir haben kein Geld mehr!“
Bluegacy - Heute mach ich blau! Scree500
„Aber du bekommst doch heute Gehalt.“, erwiderte er naiv. Ich konnte in seinen sonst so klugen Augen lesen, dass er wirklich nicht zu verstehen schien, was er falsch gemacht hatte.
„Das reicht aber gerade mal so für die Miete.“, teilte ich ihm freundlich mit. „Wir brauchen auch etwas zum Leben! Warum hast du nicht einmal darüber nachgedacht? Jetzt ist alles weg!“
Sanft schloss er die Arme um mich und küsste mich beruhigend auf die Stirn. „Es tut mir Leid. Du hast vollkommen Recht, daran habe ich überhaupt nicht gedacht.“ Er klang wirklich betrübt. „Ich hab nur das erste Mal solche perfekten Fische gefangen und mich so sehr gefreut, dass ich alles andere vergessen hab.“
Dass kannte ich auch. So ging es mir mit dem Feiern. Also seufzte ich bloß. „Verziehen!“, flüsterte ich und küsste ihn flüchtig. „Ich gehe jetzt zu Bellas Geburtstag. Du könntest noch ein paar Fische fangen und die dem Supermarkt verkaufen, was hältst du davon? Dann sollten wir noch ein bisschen was haben.“
Er nickte einverstanden und ließ mich los. „Bis nachher. Und esse nicht zu viel, ich koch nachher für dich.“
Lächelnd nickte ich, bevor ich mich umdrehte. Puh! Das war mein erster Streit mit Chris gewesen.


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Beitrag  Finplay8 Mi März 14, 2012 3:54 pm

„Hallo Jolande.“, begrüßte ich meine alte Freundin, die ich, um ehrlich zu sein, sehr selten sah. Bella war nun alt genug, dass ich sie nicht ständig abholen musste, wenn wir etwas unternahmen, und Jolande so zu besuchen passte ziemlich schlecht in meinen Terminplan. Aber ihr schien es nicht anders zu gehen.
Trotzdem begrüßte sie mich freundlich wie immer. „Oh! Dalia. Wie schön dich zu sehen.“ Sie schloss ihre breiten Arme erfreut um mich. „Du bist sicher hier, wegen Bellas Geburtstag, oder?“
Ich nickte, nachdem ich die Umarmung erwidert hatte. „Richtig. Ist sie denn da?“
„Natürlich.“ Jolande lachte, als hätte ich einen Witz gemacht. „Wo soll sie denn sonst sein?“
Ich hatte vergessen, wie Familienbewusst Jolande war. Für sie gab es nichts Besseres und tolleres in ihrem Leben, als ihre zwei Kinder, Michael und Bella und ihren Ehemann, dessen Name mir entfallen war. Und in diesem Moment wusste ich wieder, warum Jolande nie meine beste Freundin geworden war.
„Es hat sich in der ganzen Stadt rumgesprochen.“ Jolandes Augen blitzen auf. Anscheint hatte sie das Thema gewechselt, ohne dass ich es mitbekommen hatte. „Nun zeig mir doch endlich deinen Ring!“
Zögerlich hob ich meine linke Hand, die sofort mit aller Kraft ergriffen wurde und erst einmal von Jolande bestaunt wurde, als wäre es ein Festmahl, oder so etwas.
Bluegacy - Heute mach ich blau! Scree501
„Er ist wundervoll!“, rief sie ebenso erfreut aus wie Vicky am gestrigen Abend. „Erwartet hatte ich das nicht von Christopher Steel. Wir wissen ja alles, was man so über ihn sagt.“ Ein affektiertes Lachen drang aus ihrem bemalten Mund. „Aber anscheint ist das alles Vergangenheit, Liebes. Jetzt wo er dich hat!“
Ich sah sie erstaunt an. „Was sagt man denn so über Chris? Davon hab ich noch nichts gehört.“
„Ach vergiss doch was die anderen sagen.“ Sie lachte noch einmal und tätschelte mir dann fürsorglich die Schulter. „Die Leute reden und reden, aber Hauptsache du hast dein Glück gefunden, Dalia.“
Doch es ließ mir keine Ruhe, als suchte mein Herz nach einem Grund, das Ganze mit Chris noch einmal zu überdenken. „Jolande, ich bitte dich als Freundin mir endlich zusagen, was man über ihn sagt!“
Jolande seufzte und schaute mich mit einem Blick an, der wohl heißen sollte: Du hast es so gewollt. „Man sagt er sei der reinste Draufgänger, hier in Sunset Valley und außerhalb. Ein guter Küsser soll er auch sein, und dass habe ich von mehreren Frauen gehört.“ Sie hob eine Augenbraue. „Chris ist eben…sehr beliebt.“
Ich musste einen Moment die Luft anhalten, damit ich Jolande nicht anschrie. Wie konnte sie es wagen meinen Verlobten so billig darzustellen? Selbst wenn er das alles getan hatte, er war jetzt anders. Er war mein Verlobter und liebte mich mehr als alles andere. „Vielleicht ist es besser, wenn du Bella rausholst.“, zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich konnte sie nicht länger ertragen.
Bluegacy - Heute mach ich blau! Scree502
Jolande machte einen überraschten Eindruck. „Ich hoffe du bist mir nicht böse, Dalia. Ich habe nur berichtet, was man mir erzählt hat.“ Sie zuckte die Achseln. „Ich muss mich jetzt eh um den Kuchen kümmern. Bella wird gleich rauskommen, bis bald. Wir telefonieren.“ Und dann verschwand sie im großen Haus.
Keine zwei Minuten später erschien Bella auf der Terrasse und fiel mir freudig in die Arme. „Dalia!“
Lachend erwiderte ich die Umarmung. „Alles Liebe und Gute zum Geburtstag, Bella.“ Ich löste mich von ihr um das große Mädchen noch einmal genauer anzusehen. „So hübsch bist du geworden!“
„Ach Quatsch.“ Sie lachte leise und errötete, was sie noch um einiges Schöner aussehen ließ. Plötzlich sah sie mich besorgt an. „Hat Mum dich verärgert?“, fragte sie leise.
Erstaunt sah ich sie an. Hatte sie es etwas mitbekommen? Oder sah ich noch wütend aus.
Anscheint schien mein Gesichtsausdruck bände zu sprechen, denn sie seufzte resigniert. „Das tut sie in letzter Zeit ständig. Nicht einmal kann sie ihre Klappe halten, dass macht mich wahnsinnig.“
Ich strich ihr beruhigend über den zierlichen Arm, denn im Gegensatz zu ihrer Mutter war Bella wirklich sehr zierlich. „Mach dir nichts draus. Es war nicht allzu schlimm. Sie hat nur…etwas Blödes gesagt.“
Bluegacy - Heute mach ich blau! Scree503
„Das macht sie ständig.“; fuhr Bella mit wütender Miene fort. „Sie kann sich einfach nicht zurückhalten und muss sich wirklich überall einmischen. Sogar bei meinen Freundinnen.“
Ich wusste nicht was ich darauf sagen sollte. Ja, Jolande war eine Giftspritze, manchmal, aber auch wenn ich gerade tierisch wütend auf sie war, konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie es jemals böse meinte. Dafür war sie einfach ein viel zu bemühter Mensch. „Deine Mutter ist anstrengend, aber doch eigentlich eine liebe Person.“, versuchte ich Bella zu besänftigen, schließlich war heute ihr Geburtstag. „Du musst sie so akzeptieren wie sie ist. Eine Übermutter mit großem Einmisch-Potenzial.“ Wir lachten beide.
Als wir uns beruhigt hatten, seufzte sie schließlich. „Ich denke du hast keine Lust zum Essen zu bleiben?“
Ich schüttelte bedauernd den Kopf. Nicht nur, dass ich keine Lust auf weitere Sticheleien von Jolande hatte, nein, ich wollte auch nochmal mit Chris reden. „Tut mir leid, Bella.“, entschuldigte ich mich also. „Ich muss dringend nach Hause. Chris wartet und ich muss heute auch noch arbeiten.“
„Schon verstanden.“, antwortete sie mit einem missglückten Lächeln. „Dann sehen wir uns bald, ja?“
Ich nickte und winkte zum Abschied nochmal.

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Beitrag  Finplay8 Mi März 14, 2012 4:29 pm

Zu Hause erwartete mich ein fernsehguckender Chris. Er saß auf dem Sofa, hatte die Füße hochgelegt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt, während er sich seine Lieblingsserie ansah.
Um ihn herum blitzte alles nur so vor Sauberkeit.
„Wow.“ Ich legte meine Tasche auf den Esstisch und sah mich um. „Hast du etwa sauber gemacht?“
Chris wandte den Blick vom Bildschirm an und sah mich lächelnd an. „Ich dachte du fühlst dich vielleicht wohler, wenn ich eine Grundsanierung mache. Das bisschen Putzen!“
In diesem Moment öffnete sich mein Herz noch um einiges weiter und ich war mir plötzlich hundertprozentig sicher, dass ich bei ihm bleiben wollte. Ich wollte ihn heiraten und hier mit ihm leben, in diesem kleinen Haus. Und vielleicht würden wir auch irgendwann einmal ein bis zwei Kinder bekommen. Aber Hauptsache mit Chris.
„Was grinst du denn so?“, fragte er mich erfreut darüber, dass ich gute Laune zu haben schien.
Ich schmiss mich auf ihn rauf, schlang meine Arme fest um seinen Hals und bedeckte sein verwundertes Gesicht mit tausend Küsschen. „Du bist der beste Verlobte, den man haben kann, weißt du das?“
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Chris erwiderte meine Zärtlichkeiten lachend. „Ich freu mich sehr darüber, dass du dich endlich darüber freust mich zu heiraten, Dalia-Rose.“ Plötzlich war seine Stimme sehr ernst geworden.
Erstaunt ließ ich von ihm ab und sah ihm fest ins Gesicht. „Wie meinst du das?“
„Na ja, ich hatte in den letzten Tagen, nach meinem Heiratsantrag das Gefühl, dass du nicht besonders zufrieden mit den Umständen bist.“ Zweifelnd sah er mir tief in meine pinken Augen. „Du hast irgendwie so zwie gespalten gewirkt. Ist denn jetzt wieder alles in Ordnung?“
Ich nickte eilig. Anscheint kannte Chris mich noch mehr, als ich gedacht hatte. „Es ist alles klar, Chris. Wirklich.“ Sanft küsste ich ihn und schmiegte mich noch ein Stück enger an ihn. „Ich will dich heiraten und ich will hier mit dir leben. Da bin ich mir sehr sicher, und ich hoffe du willst das auch noch!“
„Natürlich.“ Chris strich mir sanft über den Arm. „Ich liebe dich und hätte dir noch alle Zeit der Welt gelassen.“
Er atmete ein paarmal tief durch, bevor er das Wort erneut an mich richtete. „Und…was würdest du davon halten, wenn wir schon in zwei Tagen heiraten?“ Er hatte die Augen zusammen gekniffen, als fürchtete meine Antwort könnte eine klare Absage sein.
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Und damit lag er gar nicht so falsch. „Ich will dich auch so schnell wie möglich heiraten, Chris.“, erklärte ich. „Aber so eine Hochzeit brauch ihre Zeit zum Vorbereiten. Ich brauch ein Kleid, und der Service muss bestellt werden. Wir müssen eine Location aussuchen und…und Kellner suchen!“
Als ich meinen Kopf wandte, um meinen Verlobten fragend anzusehen, konnte ich eine tiefe, steile Falte zwischen seinen Augen sehen. „Blue-Rose…“, begann er zögerlich. „Du stellst dir eine Traumhochzeit vor, nicht wahr?“ Ich nickte eilig. „Aber wie sollen wir das bezahlen? Selbst wenn ich die beiden Fische und Gläser wieder verkaufe und noch zwei, bis drei Wochen auf dein Gehalt warten, werden wir uns das alles nicht leisten können. Das ist leider einfach alles zu teuer, es tut mir Leid.“
Ich war enttäuscht, schließlich hatte ich schon, seit ich ein kleines Mädchen war davon geträumt einmal eine große Hochzeit mit wallendem Kleid und Kutsche und Pferden und Tauben zu haben. Und dass sollte mir jetzt alles verwehrt bleiben? Wie stellte Chris sich das vor? Puff! Machte mein Traum.
„Du hast Recht.“, gab ich seufzend nach. „Also eine kleine Hochzeit?“ Nachdem er genickt hatte, seufzte ich noch einmal, denn ich konnte mir nicht vorstellen wie diese Hochzeit aussehen sollte.
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„Du kennst doch sowieso nicht allzu viele Leute hier und ich möchte kaum Leute einladen.“; versuchte er mich zu trösten. „Und du bekommst das Kleid, was du haben willst. Ich bin ein ganz guter Koch und zaubere ein paar leckere Speisen für unsere Gäste, und glaub mir, es wird ihnen allen gefallen.“
„Na gut.“, seufzte ich noch einmal und verabschiedete mich betrübt von meiner Traumhochzeit. „Wenn das so ist können wir auch in zwei Tagen heiraten, Chris. Aber dann müssen wir gleich anfangen vorzubereiten!“ Ich wollte gerade aufspringen und einen Zettel und einen Stift holen, als mir plötzlich der Boden unter den Füßen weggerissen wurde und ich plötzlich in Chris Armen lag.
„Erst einmal kümmern wir uns um dich!“, flüsterte er mich verrucht zu. „Wir müssen unbedingt noch den heutigen Morgen nachholen, einverstanden, Schatz?“
Lachend ließ ich mich von ihm ins Schlafzimmer bringen.

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Beitrag  Finplay8 Do März 15, 2012 8:25 pm

Zwei Tage später war der große Tag gekommen. Ich hatte gestern mein hübsches Hochzeitskleid mit Vicky eingekauft und war nun völlig bereit für den großen Tag. Auch wenn das Kleid nicht so pompös war, wie ich es mir zuerst gewünscht hatte, ich hatte mich im ersten Moment verliebt.
Gerade als ich es noch einmal in seiner Hülle betrachtete, überfiel mich diese typische Übelkeit, die ich schon seit Tagen ertragen musste. Ab und zu, manchmal sogar ich sehr merkwürdigen Situationen, und ich wusste wirklich nicht, was mit mir und meinem Körper los war. Ich hoffte nur die Hochzeit zu überstehen.
Eilig, und mit der Hand fest vor meinen Mund gepresst, lief ich an Chris vorbei. Ich schaffte es nicht einmal die Badezimmertür hinter mir zu schließen, so dass er mit anhören musste, wie ich mich lauthals über der Toilette übergab. Auch wenn ich ihm das gerne erspart hätte.
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„Ist alles okay?“, ertönte es hinter mir, als ich mich langsam wieder ein Stück aufrichten konnte, um die Klospülung zu drücken, so dass ein nächster Satz im Rauschen unterging.
Ich nickte, meine eine Hand schützend auf meinen Bauch gelegt und die andere sanft an meine Stirn, um sie zu kühlen. „Ich denke ich hab eine kleine Magenverstimmung. Oder ich bin einfach nervös.“
Chris bedachte mich mit einem besorgten Blick, der mich stets an den Blick meines früheren Kinderarztes erinnerte. „Bist du dir sicher? Sollen wir die Hochzeit vielleicht um ein paar Tage verschieben?“
„Nein!“, rief ich eilig aus. So gut ich konnte rappelte mich auf, und versuchte dabei nicht über meinen zittrigen Beinen zusammen zu brechen. „Wir werden heute heiraten, egal ob ich mich übergeben muss, oder es regnet oder…der Weihnachtsmann beschließt heute hier zu landen, verstanden?“
Lachend schloss Chris seine Arme um mich. „Wenn du es so wünscht, Blue-Rose.“ Sanft strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Aber anschließend pflege ich dich, verstanden?“
Als er mich küssen wollte, drehte ich mich eilig zur Seite. „Ich muss mir erst einmal die Zähne putzen.“ Ich ging zum Waschbecken und nahm meine rote Zahnbürste heraus. „Wir müssen noch das Essen vorbereiten, Chris.
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Man, der ganze Zeitplan ist verrutscht.“ Bedauernd betrachtete ich mich im Spiegel.
Chris belächelte mich. „Beruhig dich, Dalia. Am besten legst du dich einfach eine Stunde hin, versuchst dich und deinen Bauch zu beruhigen, und ich kümmere mich um das Essen, einverstanden?“
„Und die Deko?“, murmelte ich, mit Schaum gefülltem Mund, wobei ein paar Spritzer gegen den Spiegel glitten. Aber das war mir in diesem Moment egal. „Die Blumen müssen noch hingestellt werden, und die Anlage an den richtigen Platz gerückt werden. Wer soll dass denn machen, wenn ich auf der Couch liege?“ Ich spülte meinen Mund aus, legte die Zahnbürste zurück an ihren Platz, bevor ich eilig aus dem Badezimmer stürmte.
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Chris folgte mir, aber er schien die Ruhe selbst zu sein. „Das mache ich!“
„Ach ja, genau. Ich hatte vergessen das du Superman bist und dich durch Vier teilen kannst.“; erwiderte ich mit einem ironischen Blick. „Ich werde mich nach der Hochzeit ausruhen, verstanden?“
Obwohl er immer noch zweifelte, ich konnte es in seinen Augen sehen, nickte er einverstanden und strich mir seufzend über die blasse Wange. „Du hast doch sowieso deinen eigenen Kopf. Als los.“

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Beitrag  Finplay8 Do März 15, 2012 9:12 pm

Aufgeregt warf ich einen letzten Blick aus dem Fenster. Da standen sie alle, in ihren hübschen Abendkleidern und warteten dass ich heraus kam. Die Braut. Die Braut, die zum Bräutigam gehörte.
Ich seufzte noch einmal tief in mich hinein. Warum war ich plötzlich so nervös?
Mein Magen rebellierte wieder sehr stark, und mich war schlecht bis zum geht nicht mehr. Nur hoffte ich mich nun nicht übergeben zu müssen, sonst hätte ich das ganze Make Up noch einmal von vorne auflegen zu können, und dazu hatte ich die Zeit nun einmal nicht.
Also warf ich einen letzten, prüfenden Blick in den Spiegel und trat dann mit strafen Schultern aus dem Badezimmer. Als ich die Haustür öffnete, bemerkte ich erst, wie sehr meine Hand zitterte.
Alle wandten sich um, als ich in meinem schlichten Hochzeitskleid die Treppe herunter kam. Jolande war da, und Vicky und Beau. Bella stand mit ihrem Bruder etwas weiter Abseits von ihrer Mutter und sah mich mit so leuchtenden Augen an, dass meine Angst so gut wie verflogen war. Ich tat das Richtige.
Dann sah ich nach vorne. Von Blumen und Kerzenlicht umringt stand Chris und da und lächelte mich so sicher an, als wüsste er schon eine Ewigkeit, dass wir irgendwann einmal hier stehen würden. Wir beide. Und genau das machte mir in diesem Moment den meistens Mut. Er wusste, dass ich an seine Seite gehörte, und somit musste da einfach mein Platz sein. Ich war bei dem Menschen angekommen, der mich bedingungslos liebte.
Bluegacy - Heute mach ich blau! Scree510
„Da bist du ja endlich. Ich dachte du lässt mich hier stehen.“, begrüßte er mich lächelnd. In seinem hellblauen Anzug sah er wirklich fabelhaft aus. „Aber du bist da.“
„Natürlich.“, erwiderte ich lächelnd. „Um nichts in der Welt würde ich mir diese Party entgehen lassen.“
Chris schmunzelnde über meinen nervösen Witz, ergriff meine Hände und sah mir tief in die Augen.
Und ich erwiderte den Blick. Still und leise standen wir uns gegenüber und sahen uns an, als würden wir uns das erste Mal in unserem gesamten Leben sehen. Es war ein ehrfürchtiger Moment.
Doch irgendwann war auch dieser Moment vorbei, und Chris ergriff meine linke Hand, und ließ die rechte los. Sanft umschloss er sie mit seinen rauen Anglerhänden. „Da sind wir nun.“, begann er etwas lauter zu sprechen, als eben, damit auch unsere Gäste und Problemlos verstehen konnten. „Wir sind beide hier, vor all unseren Freunden und haben beschlossen den wichtigsten Schritt unseres Lebens einzugehen.“ Er schluckte schwer. „Und ich kann mir niemanden vorstellen, mit dem ich diesen Schritt lieber gehen würde, als mit dir. Also frage ich dich jetzt, vor all unseren Zeugen hier, ob du meine rechtmäßig angetraute Ehefrau werden möchtest, in guten wie in schlechten Tagen, bei Krankheit und Gesundheit, bis dass der Tod uns scheide?“
Ich nickte, mit Tränen in den Augen. „Natürlich will ich das, Chris.“ Mit zitternder Unterlippe sah ich zu wie er mir den Ring an meinen zitternden Finger steckte, überzeugt, wie er schon die ganze Zeit war.
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Dann war ich dran. „Ich liebe dich Chris, und mehr will und kann ich eigentlich kaum dazu sagen. Du bist der Mensch, der mich auf meinem Lebensweg begleiten soll, um jede Kurve und auch auf jeder Geraden. Also frage ich dich jetzt und hier…“ Ich schob den Ring ein Stück weit auf seinen Finger. „…ob du mein rechtmäßig angetrauter Ehemann werden willst, in guten wie in schlechten Tagen, bei Krankheit und bei Gesundheit, bis das der Tod uns beide scheide?“ Chris sagte nichts, er nickte einfach und ich schob den Ring soweit es ging auf seinen Finger. Nun waren wir amtlich Mann und Frau.
Hinter uns klatschten unsere Freunde, und ich hörte Jolande weinen, als wäre gerade jemand von uns gegangen. Die Schluchzer übertönten fast die klassische Musik, die Bella pünktlich angemacht hatte.
Vicky klatschte erfreut in die Hände und rief: „Ein Hoch auf das Traumpaar von Sunset Valley.“
Chris lachte, ebenso wie ich, und drehte mich zu unseren Gästen um, den Arm besitzergreifend um meine Taille gelegt. Zusammen sahen wir, wie sehr sich andere Menschen für uns freuten.
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Doch dann kam dass, was ich versucht hatte zu vermeiden. Mein Magen, eigentlich glücklich über die überstandene Trauung, rebellierte und ich spürte wie die Übelkeit Überhand über meinen Körper nahm.
Erschrocken hielt ich mir eine Hand vor den Mund und sah Chris entsetzt an. „Entschuldige mich!“, konnte ich gerade noch so herausdrücke, bevor ich an ihm und meinen Gästen vorbei rannte, um mich lauthals über der Toilette zu übergeben. Es war schrecklich! Nicht nur, dass es mir peinlich war, nein, ich fühlte mich anschließend auch noch wie ein nasser Lappen, den man auf die Heizung gelegt hatte.
Vicky war mir gefolgt, denn ich spürte ihre warme Hand an meinen Schläfen, wie sie eilig die Haare zurück strich. „Oh Gott, Dalia.“, flüsterte sie besorgt. „Geht es?“
Ich nickte, richtete mich wieder auf und sah sie ängstlich an. „Ich glaube ich hab wirklich eine Magenverstimmung. Ich denke ich übersteh den Rest der Feier nicht.“
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Vicky sah mich mit einem Blick an, denn ich erst einmal bei ihr gesehen hatte. Als sie mir damals erzählte, dass Chris und ich mit Sicherheit heiraten würden. „Bist du dir sicher, dass es eine Magenverstimmung ist?“
„Natürlich!“, erwiderte ich verblüfft. „Was soll es denn sonst sein?“
Vicky half mir seufzend auf die Beine, die sich nicht mehr wie Wackelpudding anfühlten. „Ich glaube du solltest morgen unbedingt ins Krankenhaus fahren, Dalia. Die werden dir schon sagen was los ist.“
„Ach so eine Magenverstimmung kann man auch einfach auf dem Sofa auskurieren.“, antwortete ich und dachte mich wohlwollen daran, wie liebevoll Chris mich pflegen würde.
„Und wenn es keine Magenverstimmung ist?“, hakte Vicky leise nach. „Was ist wenn du schwanger bist?“


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Beitrag  Finplay8 Fr März 16, 2012 10:35 am

Gedankenverloren fuhr ich die Straße vom Krankenhaus zum Strand hinunter. Ich hatte Chris gesagt, dass ich ihn in zehn Minuten dort treffen wollte, um etwas mit ihm zu besprechen.
Aber ich war mir selber noch nicht einmal sicher, was ich sagen sollte.
Ich war niemals die Frau gewesen, die an Hochzeit und Kinder in diesem Alter gedacht hatte. Ich wollte mein Leben genießen, so lange ich noch jung war und dann vielleicht irgendwann später einmal Kinder bekommen. Dass ich nun doch geheiratet hatte, war schon ein sehr großer Schritt gewesen, auch wenn ich ihn in keinster Weise bereute. Chris und ich waren einfach passend. Und dass würde ich niemals aufgeben.
Aber als mir der Arzt vor gut einer halben Stunde verkündete, dass ich in sieben Monaten ein Baby in den Armen halten würde, blieb mir die Luft weg. War das nicht etwas früh? Ich war gerade verheiratet und daran musste ich mich erst einmal gewöhnen. Wie sollte ich mich gleichzeitig an einen Babybauch gewöhnen?
Ich hielt meine Pinke Schrottkarre am Strand an und blieb einen Moment regungslos sitzen, nachdem ich den Schlüssel gezogen hatte. Nachdenklich legte ich eine Hand an meinen Bauch, der noch nicht einmal ansatzweise schwanger aussah. Was sollte ich denn jetzt tun?
Bluegacy - Heute mach ich blau! Scree514
Natürlich würde ich dieses Kind bekommen und natürlich würde ich es auch mit Chris großziehen, dass stand außer Frage. Aber wie sollte ich damit umgehen, dass ich schwanger war? Ich war noch so jung!
Und einen richtigen Job hatte ich auch nicht, ebenso wie Chris. In unserem kleinem Haus war doch kaum Platz für ein kleines Baby, wo sollte das Bett hin, wo die Spielsachen?
Seufzend stieg ich aus und schlenderte hinunter zum Wasser. Der weite Blick erinnerte mich daran, wie weit weg ich von meiner eigentlichen Heimat doch war. Von meiner Mutter…
Eigentlich hatte ich immer geplant meine Mutter dabei zu haben, wenn ich jemals heiratete und Kinder bekam, so wie es sich gehörte. Aber nun war ich alleine. Meine Mutter war über tausend Kilometer entfernt.
„Wir beide werden ein richtiges Mutter Kind Duo.“, flüsterte ich meinem Baby leise zu. „Ich werde dich niemals in meinem ganzen Leben rausschmeißen, dass verspreche ich dir hoch und heilig.“
„Mit wem redest du?“ Chris war hinter mich getreten, ohne dass ich es wirklich bemerkt hatte. Er sah erholt aus, dass immer ein Zeichen dafür war, dass angeln war.
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„Mit niemanden.“ Ich ergriff seine Hand, eher weil ich seinen Halt brauchte, als Zärtlichkeiten auszutauschen. „Chris, ich muss dringend mit dir reden. Es ist wirklich sehr…wichtig.“
Besorgt sah er mich an. „Du siehst blass aus, ist etwas passiert?“
War etwas passiert? Konnte man das wirklich so sagen? „I-ich…“, stotterte ich unruhig, unwissend was ich sagen sollte. Ich wusste, dass Chris sich freuen würde, jeder hier in Sunset Valley freute sich über eine Schwangerschaft, nur ich nicht. Oder doch?
„Sag mir doch endlich was passiert ist!“, bat er mich. Ich konnte die Spannung aus seiner Stimme heraushören, und wusste wie besorgt er eigentlich um mich war. Er hatte Angst um mich. „Bitte, Dalia.“
„Ich bin schwanger.“, flüsterte ich, die Hände fest auf meinen noch flachen Bauch gepresst, als müsste ich das Baby vor seiner Reaktion beschützen. „Ich war heute im Krankenhaus, um mich untersuchen zu lassen, wegen der Übelkeit. U-und da hat der Arzt mir gesagt, dass ich im zweiten Monat schwanger bin.“
Chris Gesichtsausdruck, der ebenso noch ängstlich und besorgt war, wandelte sich in Sekundenschnelle zu glücklich. „Du bist schwanger?“, fragte er erfreut, die Hände sanft an meine Schulter gelegt. „Du meinst wir beide werden ein Baby bekommen? Wir werden eine richtige Familie?“
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Ich nickte langsam, denn der Funken seiner Freude war nicht bis zu mir übergesprungen. Ich war immer noch zwie gespalten, wusste nicht ein noch aus. „Du freust dich?“, fragte ich leise.
„Natürlich freu ich mich, Dalia.“, antwortete er mit einem festen Lächeln im Gesicht. „Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen als mit dir eine Familie zu gründen, das weißt du doch?“ Plötzlich wurde sein Blick zweifelnd und er ließ mich los, um ein Stück von mir abzurücken, „Du etwa nicht?“
„Doch, schon…“ zögernd sah ich an ihm vorbei auf das glatte Wasser, was sich vor uns erstreckte. „Ich bin nur…nervös würde ich sagen.“ Schützend umarmte ich mich selber, als hätte ich Angst im nächsten Moment auseinander zu fallen. „Ehrlich gesagt habe ich schreckliche Angst, Christopher.“
Doch mein Mann war wie immer der Felsen, der mich festhielt. Sanft löste er meinen Klammergriff, beugte sich zu meinem Bauch hinunter und legte seine Hand zärtlich darauf. „Du und dieses kleine Baby, und ich, wir werden eine großartige Familie, Blue-Rose. Wir werden das ganze Glück dieser Welt sein.“
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Hoffnungsvoll sah ich ihn an. Genau das hatte ich gebraucht. Seine Überzeugtheit, seine Sicherheit, seinen Optimismus, denn schon im nächsten Augenblick fühlte ich mich um einiges wohler.
„Und auch wenn wir nur ein kleines Haus haben und wenig Geld, das wird unserer Liebe für das Kind nicht mindern, nicht wahr?“ Mit Vaterstolz in den Augen sah er mich an. „Wir gehen diesen Schritt zusammen.“
„Okay.“, wisperte ich mit belegter Stimme. Blöde Hormone. „Zusammen.“
Er nickte fest überzeugt. „Und jetzt feiern wir das und gehen essen, hm?“
Ich nickte einverstanden, denn ab sofort musste ich ja auch für zwei Essen.


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Beitrag  Finplay8 Fr März 16, 2012 10:58 am

„Wow.“ Immer noch ein breites Grinsen auf den Lippen, das mich inzwischen ansteckte, saß Chris mir gegenüber und verspeiste glücklich seinen Topf Surprise. „Wir werden eine richtige Familie, Dalia.“
„Ich weiß.“ Lachend schüttelte ich den Kopf, denn die Sorgen waren immer noch nicht ganz verschwunden. „Aber denkst du auch daran, wie wir das ganze finanzieren können?“, fragte ich besorgt. „Ich meine, wenn ich genau nachgesehen habe, haben wir noch zweihundert Simeloens in unserer Geldbörse, und auf dem Konto haben wir auch nichts mehr. Wie sollen wir ein Bett bezahlen, und die Spielsachen? Und wo sollen wir noch ein Zimmer für das Baby finden?“ Ich dachte mit Schrecken daran, wie es sein würde, wenn das Baby bei uns im Schlafzimmer schlafen müsste. Wir würden keine Nacht mehr schlafen können…
Doch auch dafür schien Chris eine Erklärung zu haben. „Keine Angst, wir bekommen das schon hin!“, erwiderte er selbstsicher. „Das Babybett bekommen wir um einiges billiger, und so ein Teddy ist auch nicht so teuer.“ Er dachte einen Moment mit gerunzelter Stirn nach. „Aber wie wir noch ein Zimmer anbauen sollen, ohne Geld, das weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Aber auch dafür finden wir eine Lösung!“
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Ich schnaubte leicht verächtlich. „Natürlich, so wie wir bei dir alles einfach so hinbekommen!“ Seufzend ließ ich meinen Kopf in meine Hände gleiten. „So hab ich mir das Ganze nicht vorgestellt, Chris.“, platze er betrübt aus mir heraus. „Ich wollte eine große Traumhochzeit, mit Kutsche und Pferden. Und ich wollte ein riesiges Haus mit Garten, wenn ich einmal Kinder haben würde. Sie sollten in ihren wunderschönen Zimmern wohnen, und sich an ihren vielen Spielsachen erfreuen. So sollte es sein.“
Über den Tisch hinweg ergriff er meine Hand. „Ich weiß, dass du dir das alles anders vorgestellt hast. Aber…kannst du nicht einfach versuchen es so zu nehmen, wie es ist, und das Beste daraus machen?“
Ich sah auf, sah in seine leuchtenden Augen und versuchte die Welt mal so zu sehen, wie er es tat. Aber es fiel mir schwer. Ich fühlte mich ungemein überfordert mit dieser Situation.
„Ich hab eine Idee.“ Grinsend beugte er sich ein Stück nach vorne, als wollte er mir ein Geheimnis anvertrauen. „Du hast Recht, Dalia, wir brauchen mehr Geld, jetzt wo wir ein Kind bekommen. Wie wäre es denn wenn du deinen alten Traum wieder auflebst?“ Fragend sah er mich an. „Du weißt schon.“
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Einen Moment sah ich ihn fragend an. Mir wollte nicht einfallen, was er meinte, bis mein Blick auf den Kugelschreiber fiel, den die Bedienung hier vergessen hatte. „Du meinst ich soll wieder anfangen zu schreiben?“, fragte ich erstaunt. „Einfach wieder anfangen zu schreiben?“
„Ja!“, rief er begeistert aus. „Genau das solltest du tun. Das was ich gelesen hab war mehr als gut, und du würdest dein Talent verschwenden, wenn du nicht weiter schreiben würdest.“ Als ich immer noch wenig überzeugt aussah, seufzte Chris einmal kurz, um dann erneut anzusetzen. „Du bist schwanger, Dalia. Das bedeutet, dass du sowieso nicht mehr lange arbeiten kannst. Willst du dann so lange alleine herum sitzen, während ich Fische für den Supermarkt angele? Oder willst du in die Bibliothek gehen und schreiben, hm?“
Was er sagte, leuchtete mir ein. Ich wollte mich auf keinen Fall die ganze Zeit langweilen, und Vicky würde auch nicht rund um die Uhr für mich Zeit haben. Also, warum schrieb ich dann nicht einfach wieder?
„Vielleicht hast du Recht.“, murmelte ich zögerlich. „Ich sollte wirklich wieder anfangen zu schreiben.“

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Beitrag  Finplay8 Fr März 16, 2012 11:31 am

Die Zeit verstrich und mein Bauch wuchs. Aufs äußerste. Jeden Moment hatte ich das Gefühl, als würde er platzen, aber eine Zeitlang müsste ich wohl noch mit ihn herum laufen, denn der Geburtstermin war erst in zwei Wochen. Auch wenn ich mir wünschte unser kleines Mädchen endlich in den Armen halten zu können, denn die Beschwerden wurden von Tag zu Tag schlimmer.
Summend stellte Chris mir einen Teller vor die Nase, gefüllt mit frischen Pfannkuchen. „Guten Appetit.“, wünschte er mir und ließ sich mit einem eigenen Teller neben mir nieder. „Gut geschlafen?“
Vage neigte ich den Kopf zur Seite. „Eigentlich nicht besonders. Mein Rücken schmerzt und meine Beine fühlen sich an, als hätte man drei Tonnen Wasser in sie hinein geschüttelt.“ Seufzend rieb ich mir über den Bauch, der sich unter meinem weiten Shirt spannte. „Ich wünsche sie würde sich nicht so viel Zeit lassen.“
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Lachend schluckte Chris ein Stück Pfannkuchen herunter, wobei er sich fast verschluckte. „Sie ist halt wie du mit Entscheidungen.“, gab er mir zwinkernd zu denken. „Einfach sehr langsam.“
Dafür handelte er sich einen seichten Schlag auf den Arm von mir ein. „Ach, stell dich nicht so an.“ Schon nach meinem halben Teller fühlte ich mich vollständig gesättigt, was in letzter Zeit ständig so war. Fast hatte ich das Gefühl, als würde das Baby meinen Magen verkleinern. „Das war wirklich sehr lecker, danke Schatz.“
Chris zuckte lächelnd die Schulter. „So kann ich dir wenigstens mal etwas Gutes tun.“ Sein Blick wanderte zu dem aufgebauten Bettchen, das wir vor unsere Schlafzimmertür gestellt hatten. „Sobald wir etwas mehr Geld haben, werden wir ihr ein eigenes kleines Zimmer bauen, versprochen, Dalia.“
Nickend erhob ich mich von meinem Platz und küsste ihn sanft auf den Mund. „Natürlich, Liebling, ich weiß. Ich muss mich jetzt anziehen, in einer Stunde muss ich im Krankenhaus sein und anschließend treffe ich mich mit Vicky im Schwimmbad, also warte heute Abend nicht auf mich, ja?“
Chris war ebenfalls aufgestanden und folgte mir ins Badezimmer, wo ich mich mühsam ankleidete. „Soll ich dich nicht lieber vom Schwimmbad abholen? Es ist doch schon spät dann und…“
Bluegacy - Heute mach ich blau! Scree521
„Und du machst dir Sorgen.“, vollendete ich seinen Satz, mit einem belustigten Lachen. „Du bist schlimmer als ich, Chris. Und dass soll schon etwas heißen.“ Ich legte meine Hände sanft an seine Wange. „Ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich ganz vorsichtig sein werde! Außerdem habe ich mein Handy die ganze Zeit dabei und bin auch immer erreichbar. Und das Krankenhaus ist näher am Schwimmbad, als an unserem Haus.“
Überzeugt nickte er. „Du hast sicher Recht. Ich kann mir nur kaum vorstellen, dass es bald losgehen soll.“
Lächelnd legte ich eine Hand auf meinen Bauch und nickte. „Ich kann es auch kaum glauben. Bald werden wir unsere kleine Tochter in den Armen halten, Chris. Unser Kind. Dass ist wirklich atemberaubend.“
„Wie wollen wir sie eigentlich nennen?“, fragte er plötzlich, von einem Gedanken gerührt. „Über die Namensfrage haben wir noch überhaupt nicht nachgedacht, Dalia.“
„Ich schon.“, erwiderte ich, leicht errötend. „Schon seit ich ein kleines Mädchen bin, habe ich einen Traumnamen für meine Tochter, willst du ihn hören?“
Bluegacy - Heute mach ich blau! Scree522
„Natürlich will ich ihn hören.“, antwortete er lachend. Stolz sah er mir in die Augen und wartete.
„LouAnn.“, sprach ich ehrfürchtig aus. „Zusammen geschrieben und dann mit großem A in der Mitte.“
Einen Moment dachte Chris darüber nach, dann beugte er sich mit unergründlicher Miene zu meiner Babykugel herunter. „Was hältst du davon, kleine Maus? Passt dir LouAnn? Findest du den schön?“
Im nächsten Moment spürte ich einen sachten Tritt in meinem Bauch und sah meinen Mann erstaunt an. Auch Chris schien das gespürt zu haben, denn der lächelte fröhlich.
„Anscheint gefällt ihr der Name.“, stellte er Achsel zuckend fest. „Dann nehmen wir ihn. LouAnn.“

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