Rosenhagen - Die Sims 2

Lucy Heck
Marco Heck



Was bisher geschah:
Die meisten werden Lucy Heck wohl als rothaariges Hausmädchen kennen. Mit ihrem kurzen Röckchen verführte sie Clemens Schulz, mit dem sie eine lange Affäre führte.
Lucy erzählte Clemens von einer Vergangenheit, bei der man einfach Mitleid haben musste.
Der erfolgreiche Clemens gab Lucy einiges an Geld, damit sie sich in Rosenhagen ein schönes Leben aufbauen kann. Er war sehr stolz auf sich, der Frau die er liebte bei einem Neuanfang zu helfen.
Er erzählte seiner Frau Katja alles, nachdem Lucy ihm erzählt hatte, dass sie schwanger war. Clemens hat Lucy weiteres Geld gegeben und will mit ihr zusammen Leben.
Der kleine Marco ist auf der Welt, und jeder kann sehen, wem er wie aus dem Gesicht geschnitten ist.
Doch die Situation verschärfte sich, als Clemens' Frau Katja sich das Leben nahm.
Wie wird es bei den Eskapaden der Fr. Heck weitergehen?



"Lucy, hier ist Clemens.", meldete sich Lucys ehemalige Affäre zu Wort.
"Oh Clemens, was gibt's?"
"Ich wollte fragen wie es dem Kleinen geht, und dir sagen, dass ich c.a nächste Woche bei dir sein werde - "
"Bei mir sein?", fragte Lucy.
"Ja, zu dir ziehen."
"Ach, das meintest du ernst!"
Clemens war still. "Wie meinst du das, Lucy?"
"Ich hatte nicht gedacht, dass du das ernst meinst.", sagte Lucy gleichgültig.
"Aber, hast du denn da was gegen? Ich dachte wir wären uns einig? Wir wollten mit Marco eine Familie gründen!"
"Du, eigentlich habe ich schon jemanden gefunden mit dem ich eine Familie gründen möchte. Und das bist nicht du, Clemens."
"Aber - aber Lucy..."
"Sein Name ist Bill und wir lieben uns. Wir sind bereits verlobt und werden in ein wunderschönes Haus ziehen. Clemens sieh es ein, deine Zeit ist vorbei. Erhol dich erstmal von Katja."
"Aber Lucy! Sie ist nur tot weil ich mich für dich entschieden habe!"
"Das nenne ich dann wohl Pech gehabt. Achja, den Scheck erwarte ich am Montag."
"Du denkst doch nicht wirklich, dass ich dir noch weiteres Geld schicke!"
"Ach Clemens, dann wird die Polizei sicher interessieren woher Katja ihre Selbstmordwaffe hatte. Und wenn sie einen kleinen Tipp bekommen, vielleicht kommen sie dann ja auf dich."
"Dafür gibt es keine Beweise! Lucy, willst du mich etwa erpressen?"
"Clemens, schick mir das Geld! Schließlich soll doch dein Sohn ein gutes Leben haben. Und komm bloß nicht mit Summen unter 20.000$ an!"
Clemens war total am Boden. "Aber Lucy... unser Leben... wir wollten uns doch etwas aufbauen! Hast du mich etwa die ganze Zeit an der Nase herum geführt?"
"Weißt du Clemens, du bist einfach zu leichtgläubig. Ich bin in einem normalen Haus aufgewachsen und meine Eltern leben auch noch irgendwo. Du solltest einfach mal an deiner Menschenkenntnis üben. Denk dran - ich erwarte ihn Montag!"
Und mit diesen Worten ließ Lucy einen zerstörten Clemens zurück. Endlich hatte sie das geschafft, was sie die ganze Zeit erreichen wollte: ein gesichertes Leben für sie, Marco, Bill und ihr ungeborenes Kind.

Ja, der kleine Marco war Clemens wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten. Man sah sofort dass es sein Sohn war.





Bill Lauscher lebte von nun an bei Lucy. Er kümmerte sich liebevoll um Marco und als er erfuhr, dass Lucy schwanger war, überschlug er sich fast vor Freude.
Sie hatten bereits ein kleines Haus am Anfang der Wilhelm-Walter-Straße gekauft, doch es musste noch renoviert werden.
Für Bill war es klar, dass er von nun an ein ruhiges und schönes Leben mit Lucy führen würde.

Das war nun das neue Haus der Familie Lauscher. Bill und Lucy hatten geheiratet um ihr Glück perfekt zu machen. Bill wusste von alldem mit Clemens und wunderte sich nicht, als er eines Abends vor ihrem Haus auftauchte.
"Er muss das alles erstmal verarbeiten.", urteilte er. "Lange wird er uns nicht belästigen."
Der kleine Marco wuchs schnell und ging schon bald in die Schule, derweil Lucys Bauch immer dicker wurde.
"Meine Güte, das da mal keine zwei drin sind!", lachte Bill einmal.
Er hatte sich einen Beruf in seiner Traumbranche der Wirtschaft gesucht. Lucy hoffte, dass er schnell Aufstieg oder Clemens einen gut gefüllten Scheck schickte, damit sie sich einen Anbau für das Baby leisten konnten.

Und so kamen mit der Zeit die Zwillinge auf die Welt. Henrik und Roland wurden sie genannt, und sie waren der Sonnenschien der Familie. Auch Marco hatte sie in sein Herz geschlossen. Bald fingen die beiden schon an durch das Haus zu laufen, um auch jeden beliebigen Winkel zu erkunden.

(Foto: Das rechts ist Roland, er kommt mit dem breiteren Gesicht eher nach seiner Mutter. Henrik, links, ist aber seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Echt interessant, wenn Zwillinge so verschieden aussehen!)





Bill saß in der Küche mit der Zeitung, wie jeden Vormittag. Er musste erst am Nachmittag arbeiten und passte so auf die Kinder auf, während Lucy auf der Arbeit und Marco in der Schule war. Die Kleinen treibten sich wieder irgendwo rum.
Plötzlich reißt ein Schrei Bill aus seiner Ruhe - der Schrei einem seiner Söhne.
Bill sprang auf und versuchte zu orten, woher die Unruhe kam - er stürmte aus dem Haus und was er dort sah, machte ihn so wütend, dass er bereit wäre alles zu tun, um seinen Sohn zu beschützen.
Clemens Schulz kniete auf dem Boden und hielt den kleinen Roland am Handgelenk fest. Der Kleine schrie und weinte sich die Seele aus dem Leib - und Clemens sah Bill nur erschrocken an. Dieser rannte auf den Angreifer zu. Er schubste ihn von seinem Sohn weg und brüllte: "Was fällt dir eigentlich ein!?"
"Es ist mein Sohn!", verteidigte sich Clemens.
"Das ist nicht dein Sohn! Dein Sohn ist bereits in der Schule."
"Das konnte ich nicht wissen, ich - ich... ich habe ein Recht..."
"Gar keine Rechte hast du! Du bist doch verrückt! Denkst du ich seh nicht, wie du dich nächtlich um unser Haus rumschleichst!"
"Ich versuche nur - ", stotterte Clemens.
"Was versuchst du!? Du verstehst es nicht! Lucy ist jetzt meine Frau! Sie hat sich von dir verabschiedet! Und wenn du weiter meine Familie belästigst, kannst du was erleben!"
Geduckt machte Clemens ein paar Schritte nach hinten. Ein paar zu viele, denn er lief gegen die Mülltonne und schmiss sie um. Er wollte sich hilflos um drehen und sie wieder aufheben, doch Bill, der mittlerweile seinen immernoch weinenden Sohn tröstend in den Armen wog, schrie: "Jetzt mach das du weg kommst! Und lass dich hier nie wieder blicken!"

Während der Arbeit hatte Bill seinem guten Freund Sergej Cohnen von der Sache erzählt und seinen Rat gesucht.
"Du musst dem Kerl für alle Male zeigen, das du jetzt der neue Mann in Lucys Leben bist.", meine Sergej und runzelte die Stirn. Für ihn klang dieser Kerl 100%ig nach einem Verrückten.
"Das weiß ich doch.", antwortete Clemens. Er hatte Sergej mit nach Hause gebeten, und so standen sie nun vor dem Haus. "Aber ich habe keine Ahnung was ich noch tun kann als ihn anzuschreien."
"Bill - ", sagte Sergej und machte eine Pause. "Du könntest ihn - dir vom Hals schaffen."
Bill verlängerte die Pause und sah seinen langjährigen Freund an.
"So etwas haben für früher gemacht, du glaubst doch nicht etwa - "
"Auf der Uni habe ich ein paar Freunde, die machen sowas ähnliches - kuriose Typen aber sie könnten uns helfen. Alt geworden sind wir doch nun wirklich nicht, oder?"
"Aber Sergej, ich hab doch jetzt eine Familie, eine Frau - "
"Die weiß doch gar nichts von deinen früheren Machenschaften. Denkst du, sie würde etwas erfahren, wenn du daraus Gegenwart machen würdest?"
Bill schien nachzudenken. Gedankenverloren starrte er auf der Haus, das er und Lucy sich gemeinsam gekauft hatten. Sie hatten eine Zukunft - er könnte sie mit einem Schlag zerstören. Andererseits konnte auch dieser Kerl seine Familie zerstören, das hatte er mit dem Angriff auf den kleinen Roland bewiesen. Und das konnte Bill auf keinen Fall zulassen.
"Sergej, wir machen es so.", sagte Bill gedämpft und sah sich vorsichtig um. "Wenn es sich steigert, sind wir dabei."
"Wenn es sich steigert?", fragte Sergej ein wenig irritiert.
"Ich melde mich bei dir. Aber du musst mir versprechen, das ich mit deiner Hilfe rechnen kann?"
"Ja. Ich werde alles tun was ich kann!"
"Ich melde mich. Danke."



Zuerst hatte Bill Sergej nicht anrufen wollen. Doch die Situation hatte sich zugespitzt. Lucy hatte er davon nichts erzählt. Nichts von dem Angriff auf den kleinen Roland und auch nichts von den Drohanrufen und -briefen, die gefolgt waren. Er hatte sie alle abfangen können - und jeder war schrecklicher und grausamer als der davor.
Clemens schien wirklich verrückt geworden zu sein.
Bill wusste, dass er eine Tochter hatte. Wie konnte man so handeln, wenn man eine Familie hatte? Doch Bill wusste, das auch das Handeln was er vorhatte gegen seine Familie war. Aber eigentlich tat er es ja nur für seine Familie...
In seinem Kopf rauschte es, als er Sergejs Nummer wählte.
"Du kannst vorbeikommen"

Kurz darauf saßen die zwei Männer auf der Bank vor Bills Haus.
"Sergej, was hast du geplant?"
"Also, hör mir zu. Jeden Freitag ist Clemens in einer Bar hier um die Ecke - an der Wilhelm-Walter-Straße."
"Was muss ich tun?"
"Du wirst ihn überfahren."
"Überfahren? Mit meinem Auto?"
"Natürlich nicht mit deinem Auto. Das ist der Clue - mit dem Auto von Clemens Schulz."
"Aber er hat kein Auto, vor seinem Haus steht noch nichtmal - "
"Eine Einfahrt ich weiß. Das kommt daher, dass er eine Garage in der Nähe seine Arbeitsstelle gemietet hat. Ich weiß nicht warum, aber uns kommt es nur zu Gute."
"Und wie willst du an das Auto kommen?"
"Naja, mein Onkel und ich verstehen uns sehr gut. Er ist der Butler der Familie Schulz. Und eine reine Weste hat er wirklich nicht."
"Er besorgt dir den Schlüssel?" - "Ja."
"Wow. Das ist echt grandios - überfahren mit dem eigenen Auto."
"Wir müssen nur hoffen, dass sie das Personal nicht verdächtigen. Lucy - "
"Lucy arbeitet schon lange nicht mehr für Clemens. Man könnte ihr nicht nachweisen, dass sie den Schlüssel entwendet hat. Aber was ist mit deinem Onkel?"
"Mach dir um den mal keine Sorgen. Der ist Profi in solchen Situationen."
"Also steht es wohl fest...", seufzte Bill.
"Du musst das nicht tun."
"Doch. Ich muss. Und zwar für meine Familie. Wenn etwas daneben geht, bin ich im Knast, aber - es darf nichts schief gehen! Ich muss diesen Verrückten von meiner Familie fernhalten, und wenn es nur so geht... dann eben so!"
"Du weißt ich steh hinter dir. Und ich stecke genauso tief drin wie du."
"Wann hast du das Auto?"
"Nächste Woche Freitag ziehen wir es durch."

Markus Herbst
Moritz Gier
Dennis Rosengarten
Timo Frühling



"Hey meine Süße, jetzt mach doch bitte nicht so ein trauriges Gesicht!", versuchte Timo seine Freundin Alicia zu trösten.
"Aber Timo, alles scheint im Moment den Bach runter zu gehen. Meine Halbschwester Christina ruft mich die ganze Zeit an und klagt darüber, dass ihr Vater Clemens sich so komisch verhält und sie richtig Angst um ihn hat. Ihr seid alle böse auf Dennis und wollt ihn jetzt sogar aus eurem Wohnheim schmeissen. Und meine Mutter nimmt sich einfach das - das..."
"Ach Alicia. Das mit deiner Mutter tut mir so Leid." Er drückt Alicia fest an sich. "Und Clemens ist warscheinlich nur total fertig, weil sie tot ist. Aber das mit uns und Dennis muss dir doch wirklich nicht nahe gehen."
Nun standen ihr Tränen in den Augen. "Aber - ihr wart immer alle so gute Freunde, und jetzt - nur wegen Lena und Moritz ich mein - "
"Alicia, ich kann dir versichert, es ist nicht nur wegen Lena. Es hat auch noch ganz andere Gründe. Das ist eine Männersache zwischen uns ok? Und es darf dir ganz sicher nicht an dein kleines süßes Herz gehen."
"Oh Timo, ich liebe dich so sehr."
"Ich dich auch meine Prinzessin. Ich verspreche dir, irgendwann werde wir in einem Schloss leben, du und ich, und glücklich sein bis ans Ende unserer Tage."
Alicia kicherte. "Wie kitschig sich das anhört." Timo schloss die Augen. "Schön dich wieder lachen zu hören."



Markus und Leonie Wandervogel waren nun ein Paar. Lange gabs ein hin und her, doch dann stand Markus endlich zu seinen Gefühlen und nun sind sie glücklicher als zuvor.
Natürlich kann Dennis das gar nicht ertragen, dass alle drei Jungs der "Sportexperten" nun glücklich vergeben sind, ausser er. Denn er gibt immernoch Moritz die Schuld, ihm Lena ausgespannt zu haben. Und die Jungs nehmen ihm es übel, dass er einfach von ihrem Geld in den Urlaub gefahren ist...





"Was willst du eigentlich noch hier?", bluffte Moritz über die Tische.
Dennis drehte sich irritiert um. Eigentlich hatten er und Moritz sich die letzte Zeit nur ignoriert.
"Wir haben schon lange beim Amt für Studentenverbindungen beantragt, dich mit Daniel auszutauschen!", bluffte Moritz weiter. "Warum bist du noch hier? Haben sie dir keinen Brief geschrieben?"
"Haben sie euch keinen geschrieben?", antwortete Dennis voller Hochmut. "Euer Plan funktioniert nämlich nicht. Das mit dem Tauschen geht nicht."
"Ach komm, du lügst doch."
"Ruf doch an wenn du willst. Aber ich bin hier nicht so schnell weg."
Wütend stand Moritz auf, und schmiss fast seinen Stuhl um. Er kam auf Dennis zu, und schlug mit seinen Fäusten auf den Tisch. "Keiner will dich mehr hier haben! Also verzieh dich du verlogener Mistkerl! Du gehst und nämlich allen auf die Nerven!"
"Nein Moritz, ich gehe nur dir auf die Nerven. Und vielleicht Markus, weil ihr ja wie Pech und Schwefel seid, und er mir daher den Feind vorspielen muss. Aber Timo - "
" - denkt genauso wie wir.", beendete Moritz den Satz für ihn. "Bitte mach dir nichts vor, das du hier noch Freunde hättest! Mit deinen scheiß Aktionen hast du dich bei uns allen unbeliebt gemacht, auch bei deinem besten Freund Timo! Denn wenn man so einen Scheiß abzieht brauch man wirklich nicht noch damit zu rechnen, das alles wieder Friede-Freude-Eierkuchen wird."
Dennis sah schockiert aus. Das auch Timo gegen ihn war - das hatte er nicht gewusst. Mit Markus und Moritz als starke Hand im Wohnheim hatte er gerechnet, aber nicht, dass Timo komplett hinter ihnen steht.
"Hi ihr.", kam Timo plötzlich in die Ecke.
Die Wut stieg Dennis ins Gesicht. Er stürmte auf Timo zu, und raunzte: "Und sowas nennt man also besten Freund was!?"



"Bester Freund? Was ist los?" Timo war verwirrt.
"Oh komm schon, du weißt genau was ich meine! Wir beide und beste Freunde für immer! Schon in der Grundschule haben wir uns das geschworen! Und du zerstörst alles, weil du dich hinter so ein paar Pappenheimer stellst!?"
Timo begriff langsam. "Ich stell mich nicht hinter irgendwen, ich kann auch meine eigene Meinung vertreten - "
"Weißt du was, du kannst mich mal!", schrie Dennis und spuckte Timo mit einer übertriebenen Geste vor die Füße.
Moritz wollte Dennis packen, doch dieser wand sich aus seinen Armen.
"Ihr könnt mich alle mal! Ich bin hier weg!", rief er und stürmte aus dem Wohnheim.
"Was war denn hier los?", murmelte Markus, der verschlafen aus seinem Zimmer lugte.
Timo löste sich langsam aus seinem Schock. "Ich glaube, Dennis hat sich grad von uns verabschiedet."
"Oh", machte Markus. "Endlich."

Am nächsten Morgen sind alle drei Jungs gut drauf.
"Wow Markus, diese Spannungen! Einfach weg!", lacht Timo und schüttelt sich als wolle er Ameisen loswerden.
"Das kannst du laut sagen. Hat auch lange gedauert, bis der Affe begriffen hat, dass er sich hier nicht mehr sehen lassen brauch."
"Wer zieht denn jetzt eigentlich in sein leeres Zimmer ein?", fragt Moritz.
"Keine Ahnung aber hoffentlich nicht so ein Vollpfosten wie hier gewohnt hat, als wir eingezogen sind. Wisst ihr noch wie der hieß?"
"Ibo Brausen.", antwortete Timo. "Er wohnt jetzt bei Alicia im Wohnheim."
"Das war echt ne Pfeife!", meinte Moritz und lachte.
"Lassen wir uns einfach mal überraschen.", meinte Markus. "Vielleicht bekommen wir ja einen ganz angenehmen Mitbewohner."



Und sie bekamen eine Mitbewohnerin. Emma Fuchs war eine blonde, schlaue Studentin, die sich von nun an zu den Jungs im Wohnheim gesellte. Doch die Drei hatten ganz andere Gesprächsthemen.
"Sag mal Markus", fing Timo vorsichtig an. "Du und Leonie, habt ihr eigentlich schon - "
"Was geht dich das an!", brummte Markus böse und sah wieder zum Fernseher.
"Sie will noch nicht!", kicherte Moritz Timo zu und entschuldigte damit Markus Verhalten.
"Ach, was wisst ihr denn schon!", brummte Markus weiter.
"Also Alicia und ich, wir - "
"Komm schon!", lachte Markus. "Ihr habts doch bestimmt schon mit 15 getan, so wie ihr drauf seid! 'Küsschen hier, küsschen da'... da muss man ja fast kotzen."
Timo lachte. "Es ist eben wahre Liebe!" Er wandte sich an Moritz. "Sag mal, haben denn du und - "



"Ich und Lena? Wenn du's genau wissen willst: JA.", antwortete Moritz ein wenig zu stolz. Markus brummelte immernoch auf dem Sofa.
"Jetzt wirklich? Wow, das ist cool."
"Ja, das stimmt.", sagte Moritz und fügte feixend hinzu: "Würde mich ja belasten, wenn meine Freundin nicht mit mir schlafen will."
Markus fühlte sich sofort angesprochen und explodierte wie eine kleine Bombe. Moritz und Timo konnten sich vor Lachen nicht mehr halten, als er sie mit Schimpf-paroden überhäufte.
Und die arme Emma Fuchs saß in ihrem Zimmer, bekam alles mit und fragte sich, wo sie hier nur gelandet sei.




"Hey Timo", flüsterte Moritz und sah sich vorsichtig um.
"Was ist denn?", flüsterte Timo zurück. "Und warum flüsterst du?"
"Hast du das heute mitgekriegt?"
"Was mitgekriegt?", fragte Timo verdutzt, aber immernoch flüsternd.
"Ja Markus! Manchmal übertreibt er's auch mit seinem Machogehabe."
"Machogehabe?"
"Ja, das er alle kriegen könnte! Ich bitte dich, wie er Emma Fuchs heute vollgelabert hat. Über Recycling und Ökozeug. Dafür interessiert er sich doch nicht die Bohne! Nur damit sie denkt, er wäre der tollste. Er ist so von sich selbst überzeugt! Das regt mich so auf!"
"Aber Moritz, du weißt doch, dass Markus das einfach braucht."
"Was braucht?", flüsterte Moritz fragend.
"Bestätigung! Ist dir das noch nicht aufgefallen? Er muss sich überall so vorstellen, dass jeder ihn mag. Aber so ist er einfach."
"Bei Emma regt es mich aber auf. Das ist so unnötig er hat doch eine Freundin."
"Naja, Alicia meint, Markus würde bestimmt noch erwachsen werden."
"Ich weiß nicht. Vielleicht wird er ja sein arrogantes Gehabe für immer behalten."
Timo lachte - aber leise. "Als wenn du nicht so drauf bist! Seid ihr doch beide!"
Moritz schien ein bisschen beschämt, flüsterte aber unbeirrt weiter: "Du weißt was ich meine. Wenn er so weiter macht, bekommt er im späteren Leben bestimmt noch gewaltigen Ärger."
"Wenn du meinst. Konzentrier dich aber lieber auf die Abschlussprüfung, bevor du dir weiter Gedanken über Markus und Emma machst."
"Die Abschlussprüfung!", lachte Moritz nun etwas lauter. "Ach komm ich bitte dich, die schaff ich doch mit links. Ich bin so schlau geworden hier, das kann ich ohne lernen!"
Timo schüttelte den Kopf. 'Soviel zum Thema "von sich selbst überzeugt sein".', dachte er sich.
"Wenn du und Markus nicht gescheit lernt", drohnte er Moritz. "Dann zwing ich euch dazu!"

Und so lernten alle drei Sportexperten ganz fleißig für die Prüfung und alle haben bestanden! Zwar nicht jeder mit Auszeichnung, aber wer brauch denn schon sowas.
Nun werden die drei wohl Rosenhagen wieder unsicher machen!
Aber wo ist eigentlich Dennis abgeblieben?

Leonie Wandervogel
Alicia Sommer
Lena Sommer
Geneviéve Antonini





"Leonie", feixte Lena über den Tisch. "Du bist jetzt also mit Markus zusammen?"
"Ja", stöhnte sie. "Hat auch echt lange gedauert. Hatte langsam auf dieses hin und her keine Lust mehr."
"Und hast du gar keine Angst?"
"Angst? Wovor sollte ich denn Angst haben?"
Lena lachte. "Ich bitte dich! Markus! Der größte Frauenschwarm Rosenhagens!"
"Ach", meinte Leonie. "Du übertreibst."
"Und wenn ich es dir doch sage! Ich würde mir echt Gedanken machen, ob er es so lange mit einer aushält."
"Mit mir hält man es lange aus!!", sagte Leonie ein wenig schnippisch.
"Ich meine ja nur", sagte Lena nun in einem sanfteren Ton. "Das so ein Hecht wie Markus seine Freiheiten vermissen wird."
Leonie beugte sich über den Tisch.
"Ich sag dir mal was. Wenn der liebe Markus meint, ihm fehlen seine Freiheiten, dann zeig ich ihm wie wenig ihm seine Freiheiten fehlen! Denn mich verlässt so schnell niemand."
Lena zuckte mit den Schulter. "Wenn du meinst. Ich muss jetzt vor die Tür, Christina will gleich vorbekommen."



Als Christina kam, hatte sie keine guten Neuigkeiten.
"Lena, ich mache mir echt Sorgen um meinen Vater. Er ist wie ausgewechselt, seit meine Mutter - " Sie stockte. Für alle drei Mädchen war es noch ein schwerer Schock, dass ihre Mutter sich so plötzlich das Leben genommen hatte.
"Aber Christina, meinst du nicht, das ist völlig normal?"
"Normal fand ich noch die Phase, als er sich abendlich betrunken hat, und dauernd still irgendwo saß. Aber nun! Er redet die ganze Zeit von Verlassen und spricht Hassparolen aus. Und ich weiß wirklich nicht, ob das noch was mit Mama zu tun hat. Denn als ich mit ihm zu Mama's Grab gehen wollte, hat er mich nur komisch angeschaut und 'Wessen Grab?' gefragt. Lena, das ist doch nicht normal!"
"Hast du ihn denn mal gefragt, was mit ihm los ist?", fragte Lena.
"Er redet ja kaum mit mir! Als würde er mich nicht wahr nehmen. Und wenn dann sagt er nur ein paar Worte und ist mit seinen Gedanken sofort wieder woanders. Unser Kindermädchen ist ja nicht mehr da, seit ihr auf dem College seit, und ich auf die weiterführende Schule gehe. Und unser Butler ist auch keine große Hilfe, er hält sich aus allem raus und versucht nicht mal mit meinem Vater zu reden."
"Denkst du wirklich, Hauspersonal könnte in so einer Lage helfen?"
"Sie sind tagtäglich bei uns, ich denke sie kennen uns sehr gut. Vor ihnen kann man schließlich nicht so leicht sein wahres Gesicht verstecken."
"Da hast du wohl Recht..."
"Und - ich habe auch einen Brief gefunden..."
"Einen Brief?" Lena runzelte die Stirn. "An Katja, oder - "
"Nein, ein Empfänger steht nicht drauf. Ließ ihn, er macht einen echt Angst."
Lena nahm den Brief in die Hand, den Christina aus ihrer Tasche gekramt hatte.
'Du wirst es noch bereuen, mich verlassen zu haben. Mich verlässt niemand so einfach! Ich habe dich geliebt, wie kannst du mir das antuen! Du wird schmoren, schmoren - '
"Wo ist der Rest?", fragte Lena.
"Ich weiß es nicht. Ich habe es so im Papierkorb gefunden. Gruselig, oder?"
"Solche Hassparolen murmelt er vor sich hin?"
"Nicht in so einem Ausmaß. Manchmal sagt er ganz oft 'Marco', aber ich weiß nicht wer das ist."
"Mh... das ist alles wirklich komisch. Christina, geh ihm erstmal aus dem Weg. Und wenn er sich weiterhin so komisch verhält, dann gib mir bitte Bescheid."
"Ja, ok...", antwortete Christina und senkte den Kopf. Das merkwürdige Verhalten von Clemens ging ihr ziemlich nahe.



"Lena, warum musst du die letzte Zeit so oft auf Toilette?", fragte Alicia, die vor der Toilettentür ihren Sport machte.
"Ich weiß nicht, ich muss ebend.", antwortete Lena fast genervt.
"Aber", meinte Alicia. "Nicht das du dich dort übergibst!"
Lenas Zwillingsschwester hatte es nur als Scherz gemeint, doch Lenas Gesicht verdunkelte sich. Doch das sah Alicia nicht, sie redete unbeirrt weiter: "Nicht das du noch schwanger bist, na hör mal, das wär echt doof jetzt so mitten in der Collegezeit!"
Lena ignorierte es und ging aufs Klo, wo sie sich erneut erbracht, weil ihr immer so übel war. Zum Glück hörte das Alicia nicht, da sie die Anlage noch einmal aufgedreht hatte.



Lena sah aus dem Fenster. Konnte es wirklich sein? Sie und schwanger? Es gab eindeutige Anzeichen dafür, aber...
Der Whirpool mit den rosa Herzen stand draußen. Moritz und sie hatten sich letztens erst darin vergnügt... seit sie mit ihm geschlafen hatte, war er viel öfter hier. Blödmann. Aber deswegen hatten sie auch öfter... Krampfhaft versuchte Lena sich daran zu erinnern, einmal nicht verhütet zu haben. Ihr kam nur das eine Mal im Whirpool in den Sinn, als -
"Verdammt", flüsterte Lena wütend.
Ihr wurde erneut schlecht und sie rannte an Alicia vorbei, die immernoch vor der Anlage rumturnte.

Moritz und Alicia entspannten sich im Whirpool, wo die Studentinnen eigentlich die meiste Zeit verbrachten. Lena war gerade reingegangen, da sie 'etwas essen wollte'.
"Sag mal Moritz", fragte Alicia vorsichtig. "Ist dir auch aufgefallen, dass Lena sich in letzter Zeit ziemlich komisch verhält."
Moritz lächelte unsicher und drückte sich vor Blickkontakt mit Alicia. "Wieso...?"
Natürlich merkte Alicia sein Verhalten nicht, und plapperte drauf los: "Naja, sie übergibt sich letzte Zeit sehr oft. Am häufigsten Morgens. Und sie ist immer schlecht drauf, egal weswegen man sie anspricht... das Wetter, die Schule... immer bekommt man eine garstige Antwort, man, man kann sie fast gar nicht mehr ertragen! Und - "
"Alicia.", unbracht Moritz sie. "Lena und ich haben grad wirklich ein riesen Problem - "
"Oh! Tut mir Leid, ich hab gar nicht an Beziehungsstress gedacht, ich - ich kann euch helfen, wenn ihr wollt, ich habe eine Auszeichnung in Paarberatung, ich - "
"Nein, Alicia, so ein Problem ist es nicht..."
Mit großen Augen sah Alicia Moritz an. "Was für ein Problem dann?"
Moritz schüttelte den Kopf. "Man Alicia, denk doch mal nach!"
Sie sah ihn weiter mit großen Augen an.
Moritz sah sich um und flüsterte dann: "Lena ist schwanger..."
Alicias große Augen blieben, doch ihr Mund klappte auf. "Sch - schwanger?", zischte sie.
"Ja, ich weiß, wir - "
"Oh mein Gott.", meinte Alicia und erstarrte. "Was sollen wir denn jetzt tun?"
"Wir?", fragte Moritz.
"Ja, ich mein ich bin doch schließlich die Tante! Wir müssen Sachen kaufen, Klappstuhl, Bettchen, Wickeltisch, ganz ganz viele Windeln, Fläschen, Schnuller... was braucht ein Baby denn sonst noch so? Oh mein Gott, ob Lena das Kind überhaupt auf dem College behalten darf, ich meine - "
Moritz atmete tief ein, und tauchte den Kopf unter Wasser. Hoffentlich hörte sie auf zu reden, bevor ihm die Luft ausging...

Es wurde Abend, und Alicia hatte diese fürchterliche Neuigkeit natürlich gleich Leonie berichtet. Diese nahm sich dann vor, Moritz etwas sachlicher darauf anzusprechen. Schließlich war er ihr Halbbruder, und sie verstanden sich schon seit Kindertagen ziemlich gut.
"Moritz sag mal - "
"Ich weiß ganz genau, was du mich fragen willst."
Leonie war für einen Moment verdutzt. "Was denn?"
"Wie ich und Lena nur nicht - "
"Ach quatsch!", fiel Leonie Moritz ins Wort. "Weißt du, mir geht es nicht um Vorwürfe, ich will lieber wissen, was ihr jetzt für die Zukunft geplant habt."
Moritz sah seine Halbschwester lange an. "Ich finde es echt cool, das du immer so vernünftig bist." Leonie wurde ein bisschen rot. "Ach weißt du, manchmal ist das gar keine gute Eigenschaft."
"Naja, Lena und ich haben gestern abend lange geredet. Es steht auf jeden Fall fest, dass wir das Kind behalten wollen."
"Und was ist mit dem College?"
"Lena muss es auf jeden Fall abbrechen. Eigentlich ist schon alles in festen Händen. Ich bin ja schon fertig und habe den Abschluss in der Tasche. Unsere Eltern haben uns zum Glück so viel Geld mitgegeben, das wir uns sogar nun ein eigenes Haus leisten können."
"Wow, dann hätte ich ja gar nicht fragen müssen, ihr habt ja alles unter Kontrolle!"
"Ja, es kam echt ziemlich unerwartet, aber nun werden wir halt eine kleine Familie. Zwar ziemlich früh, aber... weißt du, damals, als ich mit Dennis um Lena konkurriert habe, wusste ich, dass sie die Frau meines Lebens ist. Somit stört es mich nicht, ob unsere ersten Kinder so früh oder auch später kommen."
"Das ist schön, Moritz. Ich wünsche euch viel Glück mit dem Kind."
"Naja... eigentlich ist es nicht nur ein Kind."
Leonie riss die Augen auf. "Wie, nicht nur ein Kind!?"
"Der Frauenarzt hat Lena gesagt, dass sie... nun ja, Zwillinge bekommt."

Leonie ging im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder ein Licht auf. Sie war die schlauste Studentin, die die Herbert-Georg-Beutler Akademie je gesehen hatte. Alle ihrer Fähigkeiten war voll ausgebaut, und sie feilte schon an Extra-Fähigkeiten, die sie sich im Moment anwerbte.
Man weiß nicht warum, aber Leonie hat alles sehr schnell und ordentlich gelernt, hoffentlich wird ihr das im Leben nur noch zu Gute kommen!

(Jetzt im Ernst: Auch auf Stufe 10 hatte Leonie ihren kleinen Balken über dem Kopf recht schnell voll! So hat sie innerhalb 5 Std. eine komplette Fähigkeit von 0 auf 10 gebracht. Naja, ich tippe auf einen kleinen Bug, aber cool war es trotzdem.)





"Oh Markus, das kitzelt.", kicherte Leonie, während Markus ihr Ohr knabbert. "Die Leute, die gucken schon alle - huch - man Markus, hihi, die Köchin!"
Die Köchin glubschte kurz gelangweilt rüber, doch beschäftigte sich recht schnell wieder mit ihren stinkenen Pfannkuchen.
"Markus!", lachte Leonie und löste ihren Freund von ihrem Hals.
"Was denn?", fragte er.
"Lass uns irgendwo hingehen, wo uns niemand stört."
Markus zog die Augenbrauen hoch. "Und wieso?"
"Das wirst du schon sehen - komm mit!"



"Und wo sind wir hier jetzt?", fragte Markus unsicher, als sie auf einem fremden Doppelbett in einem fremden Zimmer saßen.
"Das ist Ibo Brausens Zimmer. Unser Mitbewohner. Aber er ist total hohl, die meiste Zeit ist er sowieso im Gemeinschaftraum. Im Moment hat er Unterricht."
"Und das weißt du so genau, dass wir in seinen Betten rumhängen können?" Markus war die ganze Sache noch nicht so geheuer.
"Ja, das können wir. Ausserdem habe ich abgeschlossen." Leonie schaltete das Radio an, das neben ihr stand.
Markus schaute auf seine Füße. "Ich will gar nicht wissen, woher du den Schlüssel hast."
"Ach komm", sagte Leonie. "Küss mich einfach!"
Und sie viel über ihn her wie ein Tier.
"Hey - hey! Leonie, was ist - "
"Komm, lass es uns tun.", sagte Leonie mit zitternder Stimme.
"Jetzt? Hier? Ich meine - warum denn, du wolltest doch..."
"Es ist mir egal. Markus, jetzt sei bitte kein Spielverderber."
"Oh, das bin ich nicht, darauf kannst du wetten!"
Und nun war es Markus, der über seine Freundin her viel wie ein Tier.

"Leonie...", flüsterte Alicia, als sie und Leonie in der Kantine zu Mittag aßen.
"Hm?"
"Da ist Anton!", zischte Alicia weiter.
"Und?" Leonie war davon nicht gerade überrascht. Schließlich treibten sich die Maskottchen fast tagtäglich in den Wohnheimen herum.
"Hast du überhaupt schon mit ihm Schluss gemacht?"
"Schluss? Wir waren doch gar nicht zusammen."
"Aber sowas ähnliches!", mahnte Alicia und machte ein vorwurfvolles Gesicht.
"Und jetzt meinst du soll ich ihm sagen, dass ich mit Markus zusammen bin?"
Alicia nickte stumm. Leonie stöhnte. "Ok, ich machs ja."
Als sie auf Anton zuging, drehte er sich um. Er lächelte sie bestimmt an, doch das konnte sie ja nicht sehen, da er dieses lächerliche Kostüm trug.
"Anton", sagte sie matt. "Falls du gedacht hast, da wäre irgendwas zwischen uns, hast du dich getäuscht. Ich bin jetzt mit Markus zusammen, also hast du dir hoffentlich keine zu großen Hoffnungen gemacht."
Anton sagte nichts. Er machte warscheinlich grade ein ganz schön blödes Gesicht, aber das konnte sie ja nicht sehen.
"Ähm, tschau." Leonie machte auf dem Absatz kehrt und sah Alicia, die ihr mit hochgestreckten Daumen entgegenkam.



"Hey Alicia."
"Oh, hi, Aaron. Besuchst du Geneviéve?"
"Ja.", strahlte Aaron. "Ich sehe meine kleine süße Biene viel zu wenig."
Alicia musste lachen. "Ja, kann sein."
"Weißt du, was ich dir schon immer mal sagen wollte?"
Alicia war ein bisschen überrascht. "Aber Aaron..."
"Du siehst meiner Schwester total ähnlich! Ann-Marie! Wie aus dem Gesicht geschnitten. Sie studiert mit mir - naja, sie ist nur ein bisschen dicker, dass ist alles."
"Ähm, naja. Kann ja sein." Alicia war es ein bisschen unangenehm mit Aaron zu reden. Sie fand ihn ein bisschen komisch.
"Naja Aaron. Ich werd mal."
Und mit ihrer herablassenen Art wusste Alicia nicht, das Aaron und die kompletten Winterkinder (schließlich sieben an der Zahl!) alle ihre und Lena's Halbgeschwister waren. Alles stand in dem Brief, den ihre Mutter vor ihrem Selbstmord an die beiden verfasst hatte. Doch was hatte Clemens mit dem Brief gemacht? Wenn Christina etwas gewusste hättte, hätte sie es bestimmt ihrer Halbschwester mitgeteilt.

"Oh, Prof. Recht, mit ihnen hätte ich ja gar nicht gerechnet." Peinlich berührt saß Leonie im Pool, als ihr Lehrer in Badehose zu ihr stoß.
"Hallo Leonie. Zu so später Stunde alleine?"
"Ähm, naja ich - ich wollte noch ein bisschen lernen, aber - "
"Ja, schließlich sind bald die Abschlussprüfungen. Ich hoffe, dir wird der Campus nicht fehlen."
"Oh, doch bestimmt - "
"Naja, bei meiner Notengebung habe ich mir vorgenommen, sehr die persönlichen Züge meiner Studenten mit einzubeziehen.", sagte der Professor und musterte Leonie. Unter dem blubbernen Wasser näherte sich seine Hand ihrem Oberschenkel.
Leonie sah zur Seite. Gute Noten - die bekam man bei Prof. Recht in seinem Politik-Kurs nur selten. Sollte sie diese Gelegenheit am Schopf packen? Aber das war doch nicht vernünftig. Ach, dieses blöde Wort! Immer war sie die "Vernünftige".
Und so drehte sich die vernünftige Leonie zu ihrem Lehrer um und sagte: "Prof. Recht, ich weiß ja nicht wie es ihnen geht, aber ich würde sie jetzt gerne küssen."



"Oho - Leonie! Ich glaube aber du weißt, das so ein Mann wie ich für eine 1+ mit Sternchen ein bisschen mehr verlangt, als nur einen Kuss..."
Leonie kicherte. "Professor, ich habe mein Referat ja auch noch nicht zuende gehalten!"
Zum Glück war keiner der Mädchen draußen, um den fürchterlichen Notenklau von Leonie mitzubekommen.



Es stellte sich heraus, dass der Professor sehr gerne eine 1+ mit Sternchen vergab.
"Geneviéve, wollen sie nicht die Initiative ergreifen und mir ein bisschen was Gutes zu tun, um ihre Note aufzubessern?"
Anders als Leonie war Geneviéve schockiert. "Herr Professor! Wie können sie sowas aussprechen! Ich dachte wir diskutieren hier über Ernste Dinge! Auf eine 1 in ihrem Politik-Kurs kann ich verzichten, wenn sie sich nur so zu verdienen ist."



Und so bekam Geneviéve zu ihrem Abschluss nur eine 3 in dem Kurs, während sie Leonie mit großen Augen musterte, als sie mit einer 1+ zurück ins Wohnheim kam.
Ja, so haben die H&M-Ladies auch ihren Abschluss gemacht, und der Campus muss demnächst ohne ihre Heiterkeit auskommen.

Ann-Marie Winter
Aaron Winter
Janina Herbst
Daniel Rosengarten



"Hey Dennis, da bist du ja! Ich hab lange nichts mehr von dir gehört, Bruderherz."
"Ja, ich musste auch ganz schön lange fahren, bis ich hier war...", antwortete Daniels Bruder brummig.
"Wow, sag bloß du bist erst ein paar Tage vom Campus und hast schon ein eigenes Auto!?", meinte sein Zwillingsbruder begeistert.
"Ähm, nein, mit Bus & Bahn..."
"Aber jetzt mal im Ernst", lachte Daniel. "Was hast du angestellt, das dich die anderen rausgeschmissen haben?"
Dennis fand das Thema überhaupt nicht gut.
"Idioten sind das!", brüllte er wütend. "Die haben mich nicht rausgeschmissen! Ich bin abgehauen!"
Daniel hatte mit dem Lachen aufgehört. "Öh, tut mir Leid... ähm - wo wohnst du denn jetzt?"
"Ich wohn in einer Doppelhaushälfte - sei froh, genau neben Geraldine. Du wirst doch zu ihr ziehen oder? Dann wohnen wir direkt nebeneinandern."
"Wow!!! Das ist total cool!" Daniel freute sich wirklich, dann seinen Bruder wieder näher bei sich zu haben. "Ähm, sag mal - wo hast du denn diesen Anzug her?"
"Ich - ich hab im Moment nichts anderes. Ich muss mir noch was kaufen - ja, lach nur - den habe ich von Mama gekriegt, das ist ein alter von Papa... - hör auf zu lachen, man!"
"Tut mir Leid...", sagte Daniel und schnappte nach Luft. "Aber du hast grad nichts anderes!?"
"Ja na und??? Ist der so schlimm???", find Dennis sich schon wieder an aufzuregen.
"Hey ist ja gut. So meinte ich das doch gar nicht!"



"Oh, hi Janina." Dennis wurde ein bisschen rot.
"Hi Dennis." Sie verschränkte die Arme.
"Ich hab mich lange nicht mehr bei dir gemeldet, ich - "
"Dennis, du hast dich überhaupt nicht mehr gemeldet!" Janina schien sauer. Dennis fühlte sich schuldig. Er war nur einmal mit Janina ausgegangen und hatte vorher mit ihr rumgeknutscht, nur um sich von Lena abzulenken. Seit sie auf dem College waren, hatte er sich nicht bei ihr gemeldet. Aber er hatte wirklich andere Sachen um die Ohren!
"Weißt du wie ich mich gefühlt habe!?", fing Janina an. Sie hatte vor, Dennis so richtig fertig zu machen. Es hatte sich eine Menge aufgestaut, da sie Dennis wirklich gemocht hatte.
"Janina, bitte - "
"Ich hab mich wegen dir richtig scheiße gefühlt! Du lässt mich einfach so hängen! Wenn du das nicht ernst gemeint hast, warum hast du dann überhaupt was mit mir angefangen!?"
"Janina, ich - "
"Du bist echt ein Idiot.", schnaufte sie





"Ich bitte dich, was hätte ich denn anders tun können?", sagte Dennis und lachte gekünstelt. "Ich war verzweifelt! Ich mochte dich, aber Lena hatte mir so viel bedeutet, ich war einfach noch nicht über sie hinweg."
Janina machte einen Schritt vorwärts und legte ihren Zeigefinger auf seine Brust. "Dann hättest du mir nicht solche Hoffnungen machen sollen!"
Dennis versuchte schmeichelhaft zu lächeln. "Janina - "
Janina zog die Augenbrauen hoch. Natürlich mochte sie ihn immernoch.
"Bitte Janina - lass uns nicht mehr streiten. Jetzt ist die Situation ist auch komplett anders."
"Anders?"
"Ich habe ein Haus, und äh - "
"Einen Job?", fragte Janina misstrauisch.
"Ähm, nein noch nicht."
"Ein Auto?"
"Ähm, nein auch nocht nicht - "
"Ein - "
"Janina, darun gehts doch gar nicht! Ich wollte dir nur sagen, dass sich das zwischen uns doch nun anders entwickeln könnte..."
"Was sollte sich denn bitte zwischen uns entwickeln?" Janina hatte weiterhin die Arme verschränkt. Nachgeben war nie ihre Art gewesen. Sie wollte, dass man sie knackt wie eine Nuss.
"Ja - ähm..." Dennis kam auf Janina zu. "Soetwas wie eine Beziehung. Schließlich mag ich dich immernoch sehr - "
"Da musst du dich aber noch ein bisschen mehr anstrengen!", meinte Janina. Sie drehte sich um und ging in Richtung Gemeinschaftsraum.
"Wir können ja morgen abend ausgehen!", rief Dennis ihr noch grinsend hinterher.
Janina winkte nur über ihre Schulter hinweg und schloss die Tür sehr geräuschvoll.
Daniel kam gerade aus dem Bad. "Was war denn da los?"
"Die steht auf mich.", sagte Dennis und grinste das erste Mal wieder seit Wochen.



"Janina...??", fragte Ann-Marie langezogen.
"Ja, was ist denn, Ann-Marie.", antwortete Janina. Ann-Marie beugte sich über den Tisch.
"Bist du jetzt mit Dennis zusammen?", fragte sie neugierig.
"Nein, ich bin nicht mit ihm zusammen."
"Aber ihr trefft euch!"
"Ja, ein bisschen."
"Wie ein bisschen?"
"Ja ein bisschen ebend."
"Versteh ich nicht."
"Ist auch egal!"
"Nein ist es nicht!"
"Und warum nicht?"
"Weil von meinem Bruder die Verlobte davon die Schwester die Verlobte seines Zwillingsbruders ist!"
"Das ist total unlogisch."
Ann-Marie lachte auf ihre üblich nervige Art. "Komm schon! Ist doch nichts dabei!"
"Doch, irgendwie schon."
"Wie, irgendwie schon?"
"Na, er hat mich gefragt, ob ich nach dem College zu ihm ziehen will. In sein Haus..."
"Wow, er hat ein eigenes Haus?"
"Naja, eine Doppelhaushälfte."
"Ist doch schonmal was!"
"Ich weiß."
"Und, willst du?" Ann-Marie riss die Augen auf. Mit ihrer plappernden und neugierigen Art, erinnerte sie sehr an eine etwas stämmigere Alicia mit weniger Schminke im Gesicht.
"Naja, eigentlich schon - "
"Und was hält dich dann davon ab?"
"Eigentlich nichts - "
"Wie, eigentlich?"
"Ach Ann-Marie vergiss es! Mit dir kann man darüber nicht reden!"
Ann-Marie ließ sich zurück in ihren Stuhl fallen, da sie bei jeder Frage sich mehr zu Janina über den Tisch gebeugt hatte. "Ist ja schon gut.", pustete sie. "Dann eben nicht."

Im Wohnheim des Haushalts "Zusatzwissen" wurden immer wieder Zimmer geklaut! Ok, nicht geklaut, sondern immer längere Zeit von fremden Studenten in Anspruch genommen.
Hier sehen wir zur Ersten einen Studenten, der sich einfach an Daniel's PC zu schaffen macht und zum Zweiten eine Studentin, die dreist in seinem Bett schläft!
Ist das wirklich noch zu vertreten???



Eigentlich ist die Stimmung hier sehr harmonisch. Auf dem Campus, im Unterricht, im Wohnheim - nur irgendwie in diesem nicht. Zwei dieser Studenten die da rumlungern, die können sich auf den Tod nicht austehen! Das nicht einer auszieht, wie bei den Sportexperten (hehe). Aber nein, fast jeden Tag prügeln sich die Zwei und bald wird es so zu Regel, dass eh keiner mehr anfeuern geht.
Was für eine nervige Angelegenheit! Können die beiden erst mit dem Abschluss Frieden schließen?





Endlich hat auch das Zusatzwissen den Abschluss gemacht! Und das Zusatzwissen hat sich wirklich gelohnt - Daniel und Ann-Marie schlossen mit einem Notendurchschnitt von 1,1, und Janina und Aaron mit 1,0 ab. Was für eine Leistung! Da wird den Vieren aber die Berufswelt offenstehen.
Daniel möchte am liebsten ein kriminelles Superhirn werden (was natürlich keiner wissen darf!) und weiß dabei noch nicht, dass er in die Stufen seiner Mutter treten wird, da er natürlich keine Ahnung hat, was seine Mutter im Untergrund für eine Karriere hatte...
Ann-Marie will am liebsten Klinikleiterin werden, und somit in die Fußstapfen ihres Vaters treten. Robert ist davon natürlich sehr begeistert und leitet schon alles in die Wege, um seienr Tochter die Bahn frei zu machen.
Aaron hat seine Begeisterung für die Technik entdeckt (neben seinen musikalischen und tänzerischen Talenten) und möchte Spiele-Entwickler werden. Der erfolgreichste Spiele-Entwickler in Rosenhagen ist zur Zeit Gillbert Ritter, doch es scheint seine Werke würden in letzter Zeit nachlassen...
Die einzige die sich noch nicht für eine Karrierelaufbahn entschieden hat, ist Janina. Sie wird wohl bei Dennis wohnen (der nun Zauberkünstler werden will, uhu!) und sich dann für etwas entscheiden.

Geraldine Antonini
Daniel Rosengarten

Was bisher geschah:
Geraldine und Anna waren in eine Doppelhaushälfte gezogen, doch nur für's erste. Denn Geraldine wartete auf ihren noch studierenen Freund Daniel, der in dieser Woche zu ihnen stoßen würde. Wie lange kann Anna noch bei ihrer besten Freundin wohnen? Und wohin wird sie dann gehen?



"Geraldine, möchtest du meine Frau werden?"
"Oh, ja jaaa natürlich!!!"
Geraldine und Daniel fielen sich in die Arme. Es war klar gewesen, dass sie sich verloben würden, gleich nachdem Daniel in das Haus gezogen war.
"Unsere Hochzeitsfeier darf aber nicht zu groß sein, denn in unseren Garten passen nicht so viele Leute.", mahnte Geraldine ihren Verlobten.
"Ich weiß. Aber ich mag das Haus trotzdem sehr."
"Es ist kein Haus, nur eine Doppelhaushälfte."
"Ja und die Hälfte eines Doppelhaus ist ein Haus.", witzelte Daniel.
Geraldine fing an zu lachen. "Ach, hör doch auf!"

"Dennis, ich freu mich so, dass wir jetzt wieder zusammen wohnen.", seufzte Daniel und umarmte seinen zwillingsbruder.
"Aber eigentlich wohnen wir nicht zusammen. Nur nebeneinander.", antwortete Dennis auf seine wie gewohnte fürchterlich gereizte Art. Daniel sah wie gewohnt darüber hinweg.
"Aber schön ist es trotzdem!"
"Ja, ja, ja..."





"Ähm, Geraldine, ich habe ein Problem.", fing Anna beim Essen schüchtern an."
"Was für eins?"
"Du bist doch immer so vernünftig, oder?"
Geraldine sah ihre Freundin mit großen Augen an. "Das kommt ganz drauf an."
"Naja, du weißt ja noch unser Nachbar, bevor Dennis und Janina eingezogen sind... wenn du arbeiten warst, war ich doch öfter drüben..."
"Ich war auch öfters mal da, wir beide haben uns mit Christopher gut verstanden.", sagte Geraldine und sah Anna misstrauisch an.
"Naja, aber wir haben... miteinander geschlafen. Öfters."
Geraldine machte eine kurze Pause. " - Aha. Und was ist jetzt dein Problem?"
"Naja, weißt du noch unser Vermieter? Bevor der Neue kam? Mit ihm... habe ich auch geschlafen."
"ANNA!!!"
"Tut mir Leid! Ich weiß nicht, beide haben mir eben gefallen."
"Ja, und nun?"
"Beide sind abgehauen."
"Wie?"
"Ja du weißt doch, der Vermieter ist spurlos verschwunden und Christopher Ray ist auch ausgezogen und hat sich nicht mehr blicken lassen. Naja, und irgendwie bin ich schuld."
"Warum nur irgendwie?", fragte Geraldine vorsichtig.
"Weil es Arschlöcher sind."
"Und warum?", fragte Geraldine noch vorsichtiger.
"Weil - weil ich schwanger bin..", sagte Anna mit zittriger Stimme und ließ den Kopf sinken.

Daniel kam herein. "Habt ihr schon ohne mich angefangen?"
Geraldine saß wie erstarrt da und antwortete ihm monoton: "Anna ist schwanger."
Daniel fand das eher aufregend als schockierend. "Was? Wow! Von wem?"
"Ähm, ich weiß es nicht..", stammelte Anna.
"Das ist ja cool! Hehe, Anna hatte so viele Kerle, dass sie nicht mehr weiß - "
"Daniel!", unterbrach ihn seine Verlobte. "Hör auf!" Sie wandte sich an Anna. "Und was willst du jetzt tun?"
"Naja, ich werde das Kind kriegen. Ich habe einen festen Verdienst - "
"Mehr auch nicht.", meinte Geraldine ein wenig schnippisch.
"Wie?", fragte Anna verdutzt.
"Anna. Du hast einen Job. Und außerdem - eigentlich nichts. Ausser einen guten Abschluss. Du hat kein Haus, keinen Freund - zwei wichtige Grundlagen für ein Baby."
"Aber ich wohn doch hier."
"Und wo soll dein Kind leben? Bei dir in deinem Studentenzimmer, oben neben meinem Schlafzimmer?"
Anna dachte nach. Daran hatte sie anscheinend noch gar nicht gedacht. "Aber - warum denn nicht? ... Für's erste..."
Geraldine sah Daniel an. "Was hälst du davon?"
Erschrocken sah Daniel auf. Eine Nudel hing ihm im Mundwinkel. "Mir ist das egal. Hauptsache es stört nicht."
"Oh danke!" Anna stand auf und umarmte Geraldine und Daniel. Doch hinter Anna's Schulter machte Geraldine ein nicht ganz überzeugtes Gesicht.





"Oh wow, das ist ja schön! Kaum ist ihr Freund eingezogen, und sie erwarten gleich ein Kind!", freute sich der Vermieter für Anna.
"Ähm, eigentlich ist das gar nicht mein Freund. Ich ähm - ich weiß nicht von wem das Kind ist."
Erst wurde der neue Vermieter etwas still, doch dann sagte er: "Och, das ist doch nicht so schlimm, das kann doch jedem einmal passieren." Er zwinkerte Anna zu. "Ich wollte auch eigentlich nur das Laub hier wegmachen, also keine Angst!"
"Unser alter Vermieter hat das nie getan.", stammelte Anna. Im Hinterkopf, dass er vielleicht der Vater ihres Kindes sein könnte.
"Ja, ich habe gehört, er war ein ganz schöner Stümper. Hat nie irgendwas richtig gemacht und fertig schon gar nicht. Und vor jeder Arbeit ist er abgehauen!"
Anna schluckte.
"Naja...", sagte der neue Vermieter und wippte mit seinen Schuhen.
"Ähm - wollen sie vielleicht drinnen einen Kaffee mit mir trinken?", fragte Anna.
"Aber gerne!", antwortete der Vermieter und zwinkerte Anna erneut zu.



"Findest du wirklich, Anna sollte mit ihrem Kind hier wohnen bleiben?", fragte Geraldine Daniel, als beide im Schlafzimmer waren.
"Naja... ich weiß nicht was dann auf uns zu kommt. Du?"
"Ja, das weiß ich ganz genau! Windeln! Geschrei! Ich kenne Anna, sie kann nichts alleine. Sie konnte sich kein eigenes Haus suchen, sie konnte auf dem College nie alleine irgendwo anrufen! Ich habe keine Lust mehr ihre Ersatzmama zu spielen!"
"So hab ich das noch gar nicht betrachtet...", murmelte Daniel.
"Natürlich wird sie uns das Kind unterschieben! Sie hat doch noch nie im Leben Verantwortung übernommen! Wie soll sie dann mit einem Kind klarkommen? Da kommen wir ihr doch gelegen, schließlich wohnen wir ja mit ihr zusammen!"
Wütend warf Geraldine den Pfeil auf die Dart-Scheibe.
"Ach, Geraldine, ich wette wenn Anna ihr Baby hat, wird sie ausziehen - ", wollte Daniel aufmunternd sagen, doch in dem Moment hörten sie Anna aus dem Nebenzimmer schreien: "Geraldine!!! Daniel!!! Ich glaube das Kind kommt!!!"

Und so wurde kurze Zeit darauf der kleine Ben-Leon geboren. Ben nach Anna's verstorbenen Bruder. Der kleine war ganz lieb und Anna schloss ihn sofort in ihr Herz.
"Es ist mir egal, wer dein Vater ist.", flüsterte sie. "Ich hab dich auch so lieb."



Die folgenen Tage waren sehr schwer für Anna. Sie war zum Glück in Mutterschutz, daher musste sie nicht arbeiten. Aber trotzdem hatte sie mit mehr Unterstützung von Geraldine und Dennis erwartet. Doch trotzdem musste jedesmal früh aufstehen, wenn der kleine Ben-Leon schrie. Da Anna's Nerven nicht gerade die stärksten waren, weinte sie sehr oft während sie den kleinen Ben-Leon im Arm schaukelte.
Als Daniel sie dabei einmal durch den Türschlitz beobachte, wandte er sich an seine Freundin: "Meinst du nicht, wir sollten Anna ein bisschen Verantwortung abnehmen? Sie ist doch ganz allein mit dem Kind."
Geraldine setzte sofort eine saure Miene auf. "Wir sind nicht der Vater des Kindes! Sie ist selbst Schuld, wenn sie sich von fremden Männern schwängern lässt."
Daniel mochte den strengen Zug an Geraldine, doch manchmal ging es mit ihr zu weit. "Geraldine, sie ist deine Freundin! Und von Freundin erwartet man Unterstützung wenn man sie dringend braucht, oder nicht?" Geraldine reckte die Nase in die Luft. "Ja, ja vielleicht hast du ja Recht. Vielleicht."



"Oh das ist ja ein Niedlicher! Darf ich ihn mal halten?", fragte der neue Vermieter und riss Anna das Kind aus den Armen. "Ähm - " Anna hatte dies nicht so gern. Seit sie mit dem neuen Vermieter einen Kaffee getrunken hatte, war er permanent in ihrer Wohnung, immer mit der Ausrede irgendwas zu reparieren. Anna hatte die Vermutung, das er selbst immer etwas kaputt machte.
"Oh der ist so niedlich, so niedlich - niedlich - niedlich!", quieckste der Vermieter.
"Ähm, ja - ", meinte Anna und sah aus dem Fenster.

Wiederwillig hob Geraldine den kleinen Ben-Leon aus dem Kinderbett. "Na du kleiner Scheißer, was schreist du denn so? Hast du Hunger?" Anna war gerade unter der Dusche und konnte so den Kleinen nicht weinen hören.
"Ja dann komm mal mit, Tante Geraldine gibt dir das Fläschchen." Sie tipplte mit dem Kleinen im Arm die Treppe runter, nicht bemerkend, das Anna durch die Badezimmertür lugte. "Ja dann komm mal... die Mama kann dich nicht hören weißt du. Aber schließlich muss sie das denn du bist ihr Baby und nicht meins... ja da hörst dus, ich bin nicht deine Mama. Und Daniel auch nicht. Deswegen kümmern wir uns nicht um dich, nicht weil wir dich nicht lieb haben... Aber deine Mama muss Verantwortung übernehmen und wenn wir uns die ganze Zeit um dich kümmern, lernt sie das nicht..." Geraldine redete so vor sich hin, doch Anna hatte die ganze Zeit zugehört, und hatte Verstanden: Sie musste die Sachen endlich einmal selbst in die Hand nehmen.

"Anna? Anna?", rief Geraldine durch das Haus. Sie war gerade von der Arbeit gekommen und es war ihr merkwürdig still vorgekommen. Geraldine stand in der Tür von Annas Zimmer, da blieb ihr der Atem weg. Es war leer. Nur ein kleiner Zettel war mit Klebeband an der Wand befestigt.
"Hi Geraldine, ich werde mir eine eigene Wohnung suchen. Ich bin euch lange genug zur Last gefallen. Wenn ich etwas gefunden habe, werde ich mich melde. Kuss, Anna."

Thorben Monschau
Maja Monschau (geb. Frühling)
Rosalie Monschau
Cornelius Monschau
& Tatze



Stolz hielt Thorben seinen Sohn in den Armen. Er fühlte seine weiche Haut, seine zarten Härchen und seine Leichtigkeit. Thorben fühlte sich nach langer Zeit wieder glücklich, da ihm in diesem Moment bewusst wurde, wie gut er es hatte.
Er hatte eine wunderbare Frau, die mit ganzem Herzen für das Gute kämpft und sogar ihre Erziehung umkrempelt, um die Seite des Lichts siegen zu sehen. Denn - sie waren keine normale Familie. Sie waren eine Zauberfamilie. Maja war eine gebildete Hexe, die von einem blauen Glimmerlicht (es machte sie für Thorben noch attraktiver) umgeben war, und somit schnell Blicke auf sich zog. Doch dann zauberte sie auch nur Gutes für die Sims - wunderbare Sonnenstrahlen im tiefsten Winter, fröhliche und lustige Insekten wie Schmetterlinge und Glühwürmchen zum Beispiel. Er liebte Maja wirklich, und aufgrund ihres reinen Herzens hatte Thorben sich auch auf dem College in sie verliebt und eingewilligt mit ihr (und magischen Fähigkeiten) Rosenhagen vor dem Bösen zu beschützen. Denn Böses wird kommen - das merken sie in der Zauberfamilie schon länger.
Und der kleine Cornelius wird zusammen mit seiner Schwester Rosalie im Teenageralter ihm und Maja helfen, das ist klar. Maja kann bereits die Zauberformel für die Übertragung von magischen Fähigkeiten in und auswendig.
Und die “Oberhexe” Ellen Bachon wird den Monschaus sofort mitteilen, wenn Ariane Barakat zuschlägt. Denn das hat sie angekündigt. Und dann wird die Familie da sein, kein Zweifel.

Die kleine Rosalie ist ein richtiges Naturtalent. Aufgrund ihrer magischen Erblichkeit kann sie furchtbar schnell neue Fähigkeiten erlernen, und lässt somit die tollsten Klänge aus dem Wohnzimmer klingen. Das alte Klavier sollte eigentlich schon lange rausgeschmissen werden, doch nur wegen Rosalie ist es immer noch da. Und es ist doch schön, einen so musikalischen Sim in der Familie haben. (Und nicht immer nur fürchterlich klingene Musik aus den Boxen zu hören, wenn Sims ihre Kreativität ausbauen!)

"Hm", denkt sich Janina und hemmert weiter wild auf den Tasten herum. "Der Berufsmarkt ist wohl nicht so prickelnd wie man sagt." Ihr Freund Daniel hatte direkt einen Job gefunden, aber irgendwo in einer dreckigen Bar. Und das hörte sich für Janina nicht wirklich nach Karriere an, vor allem da ihr Freund den Traum hatte Zauberkünstler zu werden. *Zauberkünstler* Hörte sich wirklich nicht nach Karriere an! Aber mit dem Geld was er verdiente kamen sie so gerade über die Runden. Aber "gerade so über die Runden" reicht keinem ehemaligen Studenten... schließlich haben der Haushalt Zusatzwissen und auch die Sportexperten in ziemlicher Genugtuung in ihren Wohnheimen gelebt. Also schleicht sich Janina durch diverse Internetseiten und versucht einen Job zu finden, der ihren Ansprüchen entspricht... sie möchte unbedingt zum Militär, aber zur Zeit suchen die irgendwie keine... "Komisch", denkt sich Janina. "Ich kenne gar keinen aus Rosenhagen, der beim Militär arbeitet..." Tatsächlich wäre Janina der erste Sim aus Rosenhagen, der in der SimCity-Kaserne stationiert wäre. Nur leider suchen die zur Zeit noch niemanden... "Dann trainiere ich eben so lange, bis die mich suchen. Das Geld reicht ja auch noch, wir haben ja noch Zeit."



"Weißt du Janina, als ich noch bei den Sportexperten war, da war alles anders... am Anfang - "
"Dennis bitte. Du weißt wie das ausgeht wenn wir über dieses Thema reden." Dennis zwinkert verdutzt. "Wie denn?"
Janina seufzt. Zu oft hat sie das schon in ihrer neuen Wohnung erlebt, und Dennis stellt sich immernoch dumm. Oder er war es wirklich...
"Wir reden über die 'Sportexperten', dann irgendwann über Lena und Moritz. Du wirst tierisch sauer, schreist mich mit 'Du verstehst mich eh nicht, und hast keine Ahnung was ich durchmachen musste' an und gehst nach oben um an die Hantelbank zu gehen und erst zum Abendessen wieder runter zu kommen."
Ein zweitesmal zwinkert Dennis verdutzt. "Das stimmt doch gar nicht!"
"Dann red weiter.", sagte Janina und machte sich wieder über ihre Nudeln her.
"Als wir ganz am Anfang eingezogen sind... wir hatten nicht viel Geld, aber als die ersten Zwischenzahlungen kamen, für die bestandenen Semester! Wir hatten dort alles - Fernseher, Bücher, Essen, die alten Möbel von Zuhause... so konnten wir das Geld hemmungslos auf den Kopf hauen. Wir hatten diesen tollen Whirpool - "
"Wir können uns ja auch mal einen kaufen, wenn du endlich mal befördert wirst...", warf Janina mit einem vorwurfsvollem Blick ein. Dennis überging dies.
"Und diesen tollen Urlaub in 'Drei Seen'..."
"Hattest du dir den nicht mit dem Geld der Haushaltskasse, und somit das von allen 'Sportexperten'-Mitgliedern, gegönnt weil du so..."
" - VERLETZT WARST!" Wütend unterdrückte Dennis einige Tränen. "Und dann haben sie mich rausgeschmissen, diese - "
"Haben sie dich nicht rausgeschmissen, weil du allen mit deiner griesgrämigen Laune tierisch auf die Nerven gegangen bist?", fragte Janina monoton.
"Oh, diese - diese - !!! Wenn ich heute noch daran denke, wir Moritz mir einfach ins Gesicht gesagt hat - Ich war so wütend, Janina, das kannst du dir nicht vorstellen."
"..."
"Und als ich gepackt habe... so doll habe ich noch nie eine Tür zugeschlagen, kannst du dir das vorstellen!?"
"..."
"Ich war so wütend, am liebsten hätte ich Moritz an seinen blöden Zöpfen gepackt und - naja, du weißt was ich meine... Sag mal wo wohnt er denn jetzt eigentlich?"
"... Soll ich das jetzt wirklich sagen?", fragte Janina und zog eine Augenbraune hoch.
"Wie?" Zum dritten Mal blinzelte Dennis verdutzt.
"Naja, er wohnt mit - "
"Oh...", zischte Dennis und sank in seinen Stuhl wie ein beleidigtes Kind.
"Er wohnt mit seiner geliebten Lena zusammen!"
"Naja, er hat sie ja am College geschwängert und nun haben sie Zwillinge an der Backe - "
"WAS!?"
"Oh Dennis, das habe ich dir schon tausendmal erzählt!", sagte Janina genervt.
Dennis sprang auf. "Nein hast du nicht!!" Wütend raste er durch die Küche.
"Was erlaubt der sich eigentlich!? Mich aus meinem Wohnheim zu schmeißen, mir die Freundin auszuspannen, mit ihr fremdzugehen und sie dann auch noch zu schwängern!?"
Ausser sich stapfte Dennis die Treppe hoch.
"Ach komm schon Dennis!", rief Janina ihm hinterher. "Du bist doch jetzt mit mir zusammen!"
"Das verstehst du doch eh nicht, du hast keine Ahnung was ich durchmachen musste!!!", schrie Dennis ihr als Antwort aus dem oberen Stockwerk.
"Ich habs doch gesagt.", murmelte und griff sich Dennis' Schüssel Nudeln...

"Wow, Liebling. Das Haus ist wirklich atemberaubend.", staunte Aaron und nahm Geneviéves Hand.
"Ja ich weiß, meine Mutter hat sich wirklich selbst übertroffen. Sie hat es ausgesucht.", antwortete Geneviéve.
"Oh und dieses Törchen ist soooo niedlich!!", quietschte Ann-Marie und stampfte auf den Eingang zu.
Geneviéve neigte sich ihrem Verlobten zu und flüsterte: "Deine Schwester bleibt aber nicht lange bei uns wohnen! Denn manchmal kann sie wirklich nerven..."





Geneviéve zupfte an ihrer Unterwäsche. Sie lag schon über 40 Minuten in ihrem Schlafzimmer, mit einem Hauch von Nichts. Und langsam wurde es wirklich kalt... und besonders bequem war diese Reizwäsche nun wirklich nicht. Oder hatte sie ein wenig zugenommen...? Noch bevor sie den Gedanken zuende bringen konnte stolperte Aaron ins Zimmer.
"Hi, Ann-Marie sagte du würdest hier auf mich - " Er machte große Augen. "Ooooh - Liebling, was hast du denn vor?"
Geneviéve setzte ihre Stunden zuvor eingespielten Lust-Facette auf. "Ich dachte wir feiern ein wenig das Ende des Studiums, und den Beginn eines neuen Lebens!"
Ungeduldig riss sich Aaron schon die Arbeitskleidung vom Leib. Zurzeit arbeitete er in einer kleinen Computerfirma, bei der er wirklich nicht schlecht verdiente.
"Na dann komm her, mein Tiger", quietschte Geneviéve. Als sich Aaron auf sie stürzte und sie küsste, hielt sie plötzlich inne. "Ann-Marie ist doch nicht unten, oder?" Einen Moment sah Aaron verwirrt aus. "Ich denke nicht - ach was macht das denn einen Unterschied, sie wird uns schon nicht stören."
Geneviéve sah Aaron skeptisch an. "Nichts gegen deine Schwester, aber sie ist furchtbar neugierig!!" Doch Aaron lachte nur und machte da weiter wo er aufgehört hatte...



"Na, Ann-Marie, wie läufts so mit der Arbeit?", fragte Geneviéve vorsichtig. Bisher waren sie und ihre Schwägerin sich noch nicht besonders näher gekommen.
"Ganscht gutsch!", mampfte Ann-Marie. "Alscht Ärschtin schu arbscheiten ischt wirklisch intereschantsch - isch habsch eine Mengsche Spasch!"
Geneviéve nickte aufmerksam mit dem Kopf, dachte sich aber ihren Teil. Ihre Schwägerin war in der Tat wirklich ein wenig - merkwürdig. Geneviéve fragte sich wirklich, wie das Rosenhagener Krankenhaus Ann-Marie auf die Patienten loslassen kann... Aber ihre Noten waren auf dem College ziemlich gut, vielleicht beherrscht sie ihr Fach.
"Und bei dir so? Ich hab dich und Aaron gehört, bei euch scheint es ziemlich gut zu laufen!", plauderte Ann-Marie fröhlich, nachdem sie endlich ihren übergroßen Haufen Nudeln verschlungen hatte.
Geneviéve stutzte. "Wie, gehört?"
Ann-Marie rollte spielerisch mit den Augen. "Naja, du weißt schon. Das Haus hat wirklich nicht so dicke Wände."
"Ann-Marie!", rief Geneviéve empört aus.
Schützend hob ihre Schwägerin die Arme. "Es tut mir Leid! Ich höre nicht so gerne Musik, was sollte ich tun?" Nach einer wilden Fuchtelei mit ihren Armen fügte sie leise hinzu: "Das Zimmer neben mir oben ist schließlich noch frei, da könnt ihr ruhig so weiter machen."
Geneviéve stand auf, und der Stuhl drohte fast nach hinten überzufallen. "Ann-Marie, ich glaube nicht, dass dich Aaron und meine Privatangelegenheiten etwas angehen." Wütend verließ sie die Küche. Doch in Wahrheit war ihr ein wenig übel, und sie musste dringend mal wohin....

Und spätere Zeit wusste man auch warum... Ann-Marie's kleine Andeutung hatte sich als - nunja, als doch wahr erwiesen. Und nun war Geneviéve hochschwanger und rollte sich durch das Haus, während Ann-Marie und Aaron arbeiten waren. Aaron hatte bereits seinen Zielberuf als Spieleentwickler erreicht, und versuchte sich jetzt nun als Arzt zusammen mit seiner Schwester im Rosenhagener Krankenhaus. In seiner Freizeit spielte er immernoch auf seiner geliebten Geige, und keiner im Haus verachtete dies, da wirklich alle seine Musik genossen... er war wirklich schon fast ein Profi. Und neuerdings hatten sie im "Kinderzimmer" auch eine Ballettstange...





"Aaron! Aaron! Steh schnell auf, das Kind kommt!" Abrupt wachte Aaron auf und steckte verzweifelt in seiner Bettdecke fest. "Mhmmpf!!"
"AAAAAAAAAAARON, schnell!!!" Hastig befreite Aaron sich von seinem flauschigen Gegner.
"Oh schnell mein Schatz, zum Auto zum Auto! Ich habe den Kollegen bereits gesagt, das wir im Laufe der Woche kommen, ich - "
"Es ist egal, komm einfach schnell! Schnell!!!"



Und so brachten Geneviéve und Aaron den kleinen Maxim mit nach Hause, der freudig von Ann-Marie empfangen wurde, die sich schnell als wirklich fürsorgliche Tante entpuppte. Als sie mit dem kleinen nach oben ging, flüsterte Geneviéve Aaron zu: "Du weißt, das Ann-Marie nicht mehr lange bei uns wohnen bleiben kann. Wir müssen es ihr morgen sagen. Wir brauchen das zweite Zimmer. Und vielleicht bekommt Maxim ja noch ein Geschwisterchen..."
"Sie ist meine Schwester. Ich glaube nicht, das ich sie so einfach rauschmeißen - "
"Aaron!", zischte Geneviéve. Du weißt ganz genau, das es nicht für immer war. Wir hatten das abgemacht!"
"Ja aber wo soll sie denn hin?"
"Sich vielleicht eine eigene Wohnung suchen? Sie ist alt genug. Und ausserdem hat sie doch einen guten Job."
"Ann-Marie ist nicht so gerne alleine..."
"Aaron ich bitte dich. Denkst du wirklich von deiner Schwester, dass sie nicht selbstständig ist?"
Aaron sah nur in den Flur hinein, antwortete aber nicht. Ann-Marie würde bestimmt nicht begeister sein. Aber wie seine Frau bereits gesagt hatte, sie hatten schließlich ausgemacht, dass es nicht für immer war.

Markus und Leonie sind wirklich sehr glücklich. Das Markus Herbst sich einmal auf EINE Liebe festlegen kann, war früher wirklich undenkbar. Doch als er Leonie wirklich genauer kennen lerne... Jedes Herz eines Romantik-Sim ist für jemanden bestimmt. Egal ob man will oder nicht, die Liebe kommt einfach so. Nun leben sie glücklich und zufrieden in dem neuen Haus. Leonie möchte gerne beim Geheimdienst anfangen, doch so richtig findet sie noch nicht die passenden Kontaktpersonen... Markus ist dabei Arzt zu werden, und strengt sich wirklich sehr an. Und arbeiten war ja auch sonst nie so sein Fall. Er scheint wirklich einen kompletten Lebenswandel durchgemacht zu haben.



Jedoch ist Markus wirklich viel auf der Arbeit. Wenn er seine lange Schicht von 11.00 Uhr - 19.00 Uhr hat, ist Leonie die meiste Zeit des Tages alleine. Und wenn sie einmal passend Abendessen gekocht hat (Leonie ist wirklich eine begabte Köchin, eigentlich ist sie in allem begabt...) ruft Markus an und kündigt an, das hier und dort noch ein wichtiger Patient oder ein wichtiges Gespräch ist... am Anfang leben die Zwei wirklich aneinander vorbei. Er ist weg wenn sie aufsteht, und wenn sie ins Bett geht, kommt er meistens erst grad wieder. Trotzdem lieben sie sich und können nicht genug voneinander bekommen. Deshalb schlägt es beiden auch so auf's Gemüt, dass sie nicht so viel Zeit im Moment miteinander verbringen können.



"Markus, was ist denn los? Warum war Leonie gerade so deprimiert?", fragt Markus' Mutter Heidi eines Tages, als sie das neue Heim ihres Zöglings das erste Mal begutachtet.
"Ach weißt du, wir sehen uns nicht so oft, ich muss doch immer so lange arbeiten - "
"Warum nimmst du dir nicht mal frei?"
"Das funktioniert nicht so einfach, Mama", Markus muss lachen. "Der Job ist mir wichtig, schließlich muss ich Leonie und mich durchbringen."
Ungläubig schüttelt Heidi leicht den Kopf. "Das du mal lernst Verantwortung zu übernehmen, das hätte wirklich keiner von uns gedacht."
Markus wusset nicht, ob er lachen sollte. "Mama!"
"Ja es ist doch so! Deine Schwester Janina hat letztens angerufen und hat gefragt, ob das wirklich dein Haus ist... schließlich war sie immer der Annahme, das du irgendwann mal in einem Bungalow wohnen würdest."
Markus lachte. "Das hat sie gesagt?"
"Schon als du gerade 13 wurdest und anfingst wenn du aufräumen solltest, deine Sachen im Schrank zu verstecken."
"Naja, nach einem Bungalow sieht das hier aber wirklich nicht aus.", warf Markus stolz ein.
"Ja das stimmt, das habt ihr hier wirklich schön hinbekommen. Ja, ja. Schön, schön.", murmelte Heidi und sah sich in der Küche abermals um. "Aber diese Sandwiches... hat die Leonie gemacht? So etwas musst du immer essen?" Sie senkte die Stimme. "Wenn du mal was anderes willst, du kannst ruhig mal zu uns kommen, und was essen - "
"Mama, die hab ich gemacht.", unterbrach Markus düster seine Mutter.
"Oh! Oh! Ja ok, dann sag ich nichts mehr."



Trotz der kleinen Probleme, die die Zeit mit sich aufbrachte, waren Leonie und Markus zuversichtlich. Am Ende der Woche gaben sie sich mit einer kleinen Fete das Ja-Wort. Schließlich würde Markus ja mit der Zeit nicht merh so viel arbeiten müssen, und wenn Leonie auch an der Spitze ihrer Wunsch-Karriere angekommen ist, wird auch sie endlich flexibel sein können.
Selbst Markus' Vater Peter gab ihnen ihren Segen, er war wirklich begeistert von Leonie. Und besonders von den kleinen Fischen, die sie die Woche über so toll verpflegt hatte. Peter war ja manchmal so eigensinnig...

Anscheinend hat sich direkt am ersten Tag die Information verbreitet, dass Alicia und Timo in eines der schönsten Häuser in ganz Rosenhagen gezogen sind - auch in der kriminellen Unterwelt. Zum Glück war aus den ganzen Umzugskartons schon die Alarmanlage ausgepackt, sodass die Polizei schnell kommen und der Dieb festnehmen konnte. Die frischen Hausbesitzer haben es zum Glück sehr locker aufgenommen - Timo hat seiner Alicia nämlich nicht erzählt, dass der Dieb die schöne Vase von ihrer Mutter zerschmissen hat...





Alicia wünscht sich nichts sehnlicher als einen eigenen Friseursalon zu eröffnen. Daher ist sie im Moment sehr darauf aus ihre Fähigkeiten zu verbessern! Schließlich lässt sich so ein Laden besser mit ein paar Talentorden führen. Ihre Freundinnen müssen als erstes herhalten. Geneviéve hatte zuerst ein wenig skeptisch, aber schließlich wurden ihre Freunde erst vor kurzen überfallen... sie hat sich schließlich doch breitschlagen lassen und trägt nun öfters einen Zopf.
"Gefällt dir der Schnitt denn nicht? Trag doch mal die Haare offen, dann sieht man auch viel mehr davon...", jammert Alicia beim Kuchen.
"Ähm..." Fieberhaft kramt Geneviéve nach einer Ausrede. "Weißt du... im Haushalt ist das wirklich ungünstig... und wir haben ja nicht so das Geld wie ihr, uns eine Haushaltshilfe zu leisten." Damit war Alicia schlichtweg zufrieden. Geneviéve musste lächeln. Mach der kleinen Prinzessin ein Kompliment für ihr neues Leben, und sofort war jeder Ärger vergessen. In ihren Gedanken durchlebte sie warscheinlich gerade eine Hausführung durch ihr neues Schlösschen...





Portrait Rosenhagen - Frühling gewinnt Brügermeisterwahl!

Reporterin Ela Maus: "Herr Frühling, wie fühlen sie sich nach der gewonnenen Wahl?"
Frühling: "Also Fr. Maus, als Wahl kann man das ja wirklich nicht bezeichnen... lacht Ich meine, ich war schließlich der einzige Anwärter auf das Amt..."
Ela Maus: "Ja aber auch nur, weil sie der einzige waren, der mit seiner Qualifikation alle beeindruckte!"
Frühling: "Ach ich bitte sie, sie bringen mich noch zum erröten."
Ela Maus: "Verraten sie mir, was wollen sie in Rosenhagen in der nächsten Zeit verändern?"
Frühling: "Ich werde meinen Bruder Tim Frühling, den ortsansässigen Polizeipräsidenten in der Anti-Verbrecher-Kampagne unterstützen. Ich und meine Freundin wurden kürzlich selbst überfallen, und die Sicherheit in Rosenhagen ist meines Erachtens nach in einem sehr kritischen Zustand."
Ela Maus: "Hörte ich richtig, ihre Freundin? Haben sie bald vor zu heiraten?"
Frühling: "Oh, auf jeden Fall. Ich bin ja generell noch ein richtiger Frühstarter in diesem Amt. Frisch vom College hatten wir noch gar nicht richtig die Chance solche Schritte einzugehen."
Ela Maus: "Werden wir die zukünftige Frau Frühling auch bald in den Medien willkommen heißen dürfen?"
Frühling: "Oh ich denke nicht. Denn eher werde ich ein zukünftiger Herr Sommer sein."
Ela Maus: "Ein solche untraditioneller Schritt für den Bürgermeister? Erzählen Sie uns mehr!"
Frühling: "Nunja, die Familie Sommer ist in Rosenhagen so gut wie ausgestorben. Die Schwester meiner Freundin legte vor kurzer Zeit auch ihren Namen ab... Ich finde es ist das richtige, diesen Familiennamen fortzuführen. Und ob jetzt Frühling oder Sommer - es lässt sich streiten, welche Zeit einem lieber gefällt."
Ela Maus: "Erzählen sie uns, Timo, haben Sie bereits jetzt Angst vor der nächsten Wahl? Wenn ihre Amtszeit sich dem Ende naht?"
Frühling: "Oh, eigentlich habe ich bereits jetzt andere Ziele. Viele junge Erwachsene in Rosenhagen haben den großen Lebenswunsch das Amt des Bürgermeisters oder der Bürgermeisterin zu übernehmen. Ich wünsche mir wirklich keine Konkurrenten. Sobald ich jemanden im Auge habe, der die nötigen Kompetenzen und Ideen teilt, werde ich das Amt übergeben."



Es ist Party bei Alicia und Timo! Die Hochzeit steht an, wo wir dann endlich eine Familie Sommer in Rosenhagen begrüßen dürfen. Die Freunde sind eingeladen, die Dekoration aufgestellt, das Essen serviert - die Pary kann beginnen!



Sie stehen unter dem Bogen aus wundervollen Blüten, als Timo das Gesicht verzieht. Er muss Husten - sein Hals schmerzt. Fürsorglich blickt Alicia ihn an. "Ist alles ok?", flüstert sie, sodass ihre Freunde nichts mitbekommen. Timo schluckt, man sieht dass er dabei Schmerzen hat. "Ja, alles ist ok. Es ist warscheinlich dieser Heuschnupfen. Mein Arzt hat gesagt, das es bei mir wirklich schlimm ist." Alicia zwinkert. "Robert Winter ist doch in Rente, zu wem gehst du nun?" - "Zu Markus." Alicia zieht die Augenbrauen hoch. "Zu Markus?" - "Naja, er behandelt mich nicht wirklich. Im Rosenhagener sind mehrere Ärtze, mit denen ich in Kontakt stehe. Bitte mach dir keine Sorgen."
"Timo ich glaube wirklich das du dir einen Arzt suchen solltest, der dich genauer betrachtet, und nicht alles auf den Heuschnupfen schiebt."



Anscheinend hat die Hochzeitsnacht ein kleines Präsent für Alicia und Timo da gelassen... Wir werden sehen, was die nächste Woche so bringt.

Die Kleinen wuchsen schnell heran. Mona und Marielle waren hübsche und liebe Mädchen, doch sie raubten Lena die letzte Kraft. Aus ihrem viel zu jungen Dasein rissen die zwei sie in die harte Realität. Ihr Haus war klein - viel zu klein. Moritz musste hart arbeiten, er war eine Art Meeresforscher... es war immer der Traum seines Bruder's gewesen, doch der Beruf brachte eine annehmbare Stange Geld, die sie wirklich gut brauchen konnten.



"Kommt ihr zwei, Happa-Happa.", sagte Lena erschöpft zu ihren Mädchen. Sie versuchte Mona in den Klappstuhl zu setzten, doch diese wehrte sich.
"PAPA PAPA PAPA!!", schrie sie mit Leibeskräften und drohte nun auch ihre Schwester anzustecken, die schon saß, aber nun auch unruhig wurde.
"Papa ist nicht da! Mona, komm, setz dich gescheit in den Stuhl." Doch Mona fing nur noch wilder an zu zappeln. "Mona! Bitte! Es gibt doch Happa-Happa! Mona!!"
Lena spürte, wie sie immer der Verzweiflung immer näher kam. Sie sah auf die Uhr - Moritz musste jeden Moment wieder kommmen... Und wie ein Wunder kam Moritz mit seinen rot-braunen Rastalocken geradewegs durch die Tür. Das sah auch Mona. "PAPA PAPA PAPA!!"
"Na da sind ja meine drei Süßen.", sagte er und lächelte müde über das ganze Gesicht. Seine Schicht von 4.00 - 10.00 Uhr war wirklich nicht so angebracht. Er kannte seine Freundin - und jetzt neuerdings ja auch Frau - so gut, dass er ihr ihre Verzweiflung sofort ansah.
"Geb mir sie mal... sooo Mädchen, Happa-Happa!" Zu Lena gewandt fügte er noch hinzu: "Nehm ein Bad, ich kümmer mich um die zwei schon. Und heute Abend koch ich uns was schönes. Aber gleich leg ich mich erstmal hin..."
Lena küsste Moritz auf die Stirn. Sie hätte sich von wirklich niemand besseren auf dem College schwängern lassen...



"Komm mein Liebling! Stoßen wir an!" Lena lachte. "Anstoßen? Worauf denn?"
"Na auf unser eigenes Haus! Auf unsere zwei wunderbaren Töchter!"
"Ach... darauf kann man doch nicht anstoßen...", sagte Lena traurig und blickte zur Seite.
"Lena, du kannst dir nicht vorstellen was für ein Glück das ist! Ich würde die Zwillinge für keine Jugend der Welt eintauschen. Sie sind so tolle Mädchen. Und das Leben mit dir hätte ich eh gehabt, ob jetzt mit zwei kleinen Wundern mehr oder weniger."
Moritz' Charme brachte Lena zum Lachen. "Du bist so verrückt!"
"Nein.", sagte Mortiz und hebte das Glas. "Wenn ich mir es so recht überlege, hätte ich gerne noch mehr kleine Mona's und Marielle's..."
"Du spinnst doch!", lachte Lena und hob auch nun selbst ihr Glas. Natürlich nahm sie Moritz nicht ernst, aber er hatte wirklich vor noch mehr "Mona's und Marielle's" zu bekommen.



Schließlich wuchsen die Zwillinge (ein wenig verfrüht) zu Schulkindern heran, und die Last wurde so plötzlich von Lena's Schultern genommen, dass sie ganz überrascht war.
"Soll ich euch nicht noch zur Schule bringen?", rief sie den Zwillingen hinterher.
"Nein, nein Mama!! Der Bus ist viel toller, da sind alle Kinder!!!", riefen diese über ihre Schulter hinweg.
Vielleicht war es nun an der Zeit, dass Lena sich einen Job zulegte... Nur weil sie keinen College-Abschluss hatte, hieß das ja nicht, dass sie komplett berufsunfähig war.

Bericht des Tages - Rosenhagener Friedhof beraubt

"Ich wollte nur das Grab meiner Mutter besuchen", schluchzte die Augenzeugin Christina Schulz. "Und dann sah ich - alle Grabsteine waren spurlos verschwunden!"
In der gestrigen Nacht verschwanden alle Grabsteine des Rosenhagener Friedhofes. Viele Familien - wie die von Katja Schulz - brauchen nun Beistand.
Die Liste ist lang.
Von dem Friedhof wurden entwendet die Gräber von:
Michel Wandervogel,
Katja Schulz,
(Tierfriedhof)
Mauzi Winter,
Magnet Frühling,
Bodo & Belle Wandervogel,
und Tom Rosengarten.

Es gibt keine Anzeichen auf den Dieb, und ein Motiv ist unvorstellbar. "Wir können wirklich nur keine Aussage geben, weil uns nichts bekannst ist.", so Tim Frühling von der Rosenhagener Polizei. "Es gibt keine Spuren am Tatort, die auf den Dieb sprechen, keine Anzeichen wo die verschwundenen Grabsteine hingeschleppt wurden - so etwas sollte eigentlich Spuren hinterlassen, aber... wir haben noch nichts gefunden."
Die Rosenhagener Polizei ruft jeden Bürger dazu auf, wenn er etwas Seltsames bemerkt oder gesehen hat, sich sofort an die Polizei zu wenden.



Remus faltete die Zeitung zusammen. Er bekam sie nur selten, wenn sich ein einsamer Zeitungsjunge verirrt hatte oder eher gesagt sich getraut hatte, neben den einsamen Briefkasten am Ende der Straße eine Zeitung zu legen. Schließlich kam fast keiner auf die Idee, dass dieser Briefkasten zu einem Haus inmitten des Waldes gehörte... Remus fragte sich, warum er überhaupt einen Briefkasten hatte, doch dann kam der Gedanke zurück, wegen dem er gerade so geschaudert hatte: sie steckten dahinter.
Vorgestern waren sie schon wieder gekommen. Wie Ellen Bachon ihm auf seine ratsuchenden Fragen geantwortet hatte war er in seinem Haus geblieben, hatte sich in einer Ecke zusammengekauert und wollte warten, bis die ewige Zeit vergangen war, wie die ewige Zeit sich dahinschleichte und er den Gedanken an Hunger und Bewegung unterdrücken musste... uns dann standen sie plötzlich vor ihnen, beide elegant und eindrucksvoll.
"Lichtenstein", hatte er gesagt, das hellblonde Haar im Nacken zusammengebunden, die fahle Haut im Licht glänzend. "Wir warten nicht mehr lange. Und was tust du da?"
"Mich... verstecken."
Sie hatte hellend aufgelacht, wie ein Blitz schlug ihre grässliche Stimme durch die Nacht. "Verstecken!? Du hast Kräfte, die nicht unterdrückt werden können mein Lieber! Verstecken!!"
"Remus.", sagte er in seiner täuschend ruhigen Stimme, und kniete sich zu Remus hinab . "Wir warten schon so lange, entscheide dich endlich. Aber wenn ich dich so ansehe." Er stand wieder auf und sah mit leuchtenen Augen zu dem Mann am Boden herab. "Denke ich eher das du ein verängstiger Hund bist."
Sie waren so schnell gekommen wie sie verschwunden waren.
Remus drückte das Bild seiner Frau an sich. Mögen sie nie wieder kommen, nie wieder...