Punchinello - die Geschichte geht weiter

Am nächsten Morgen war es ungewöhnlich ruhig im Haus. Da war kein Carsten, der morgens eilig zum Schulbus hastete, weil er vor lauter lesen mal wieder die Zeit vergessen hatte. Keiner von den Erwachsenen musste an diesem Morgen arbeiten und aus Saladins Zimmer war nur sein gleichmäßiges Schnarchen zu hören, kein Kichern, keine stöhnenden Laute.
Nur die Katzen maunzten Isaak unzufrieden an, als er müde aus seinem Schlafzimmer tappte. Lee (der rote Kater) wandte sich fauchend von Saladins Tür ab (was auch immer ihm gerade missfiel) und Louis (der weiße Kater) strich ihm um die Beine, um etwas zu Essen zu bekommen.
Isaak seufzte und gab ihm ein Leckerli, um ihn etwas zu vertrösten. Dann sah er sich in dem Flur um, als sähe er ihn zum ersten Mal. Ihm fiel auf, dass die Türen, der beiden ehemaligen Kinderzimmer immer noch in kunterbunten Farben gestrichen waren. Sie mussten sie endlich austauschen. Hier lebten keine Kinder mehr.

Dies war jedoch ein Projekt, das er zwar mit seiner Frau besprach, aber nie selbst ausführen würde. Am Abend, als er sich gerade einen Kaffee machen wollte, kam der Tod zu ihm. Er hatte von der merkwürdigen Gestalt gehört, die Susanne Müller behauptete gesehen zu haben. Jeder hielt sie für etwas verrückt. Jetzt sah er, dass sie recht hatte. Da war wirklich eine dunkle Gestalt.
„Was ist denn?“, fragte Fanny von der Seite. Isaak sah sie an und wollte etwas sagen, aber es ging nicht mehr. Er war bereits tot. Er hörte sie verzweifelt nach ihm rufen und dann weinen, als sie begriff. Aber er war noch da. Nur sah ihn keiner mehr. Er war ein Geist.

Dass ihr Mann einfach gestorben war, ohne dass man damit hätte rechnen können – er war schließlich so gesund und munter gewesen – versetzte Fanny in nachdenkliche Stimmung. Wer wusste schon, wer von ihnen als Nächstes dran war? Es gab noch jede Menge zu regeln bevor sie starb. Das erste war das Haus. Carsten fiel weg. Er war auf dem College. Vielleicht würde er zu spät zurückkommen. Und außerdem wollte Fanny nicht mit Saladin allein in einem Haus leben. Das konnte nicht gut gehen. Und es war so still, besonders, wenn Saladin gerade keinen Damenbesuch hatte. Wenn er welchen hatte war es noch schlimmer. Dann wusste Fanny nicht, was sie tun sollte.
Also rief sie am Mittwoch Abend Albrecht an und lud ihn ein, um ihn zu fragen, ob er mit seiner Verlobten einziehen wollte. Er nahm das Angebot an. Julia und er hatten ohnehin nach einer Bleibe gesucht. So hatten sie am Anfang immerhin keine finanziellen Probleme.

Kaum hatte sich das junge Paar eingerichtet ging Julia erstmal Kleider kaufen. Sie mussten beide ihre Garderobe aufstocken. Deshalb fuhr sie mit dem Auto in die Einkaufsmeile, wo es alles gab, was das Herz begehrte.
Dort traf sie ihre Cousine Malenka, die ebenfalls vom College zurückgekehrt war und mit ihrem Verlobten Pablo zusammenlebte. Die beiden hatten ein Haus gefunden, die Glücklichen. Julia dagegen musste nun mit ihrer Schwiegermutter in spe unter einem Dach leben. Ob das mal gut ging? Naja andererseits: Albrechts Mutter war schon alt...



Julia besorgte noch ein paar Lebensmittel, denn bei ihrem flüchtigen Blick in den Kühlschrank war ihr nicht entgangen, dass er fast leer war.

Nachdem Albrecht und sie die halbe Nacht damit verbracht hatten sich fertig einzurichten sanken sie endlich nebeneinander auf ihr Bett und schmusten miteinander.
„Und, was sagst du zu unserem Bett?“, fragte Albrecht.
„Gar nichts. Ich rede nicht mit Betten.“, sagte sie spitzbübisch.
Er lachte leise und zog sie nur näher zu sich heran.

Ein paar Stunden später saßen sie mit Fanny zusammen am Frühstücktisch. Sie waren beide etwas müde, da sie sich den Rest der Nacht zusammen im Bett vergnügt hatten. Fanny dagegen war schon sehr munter. Sie hatte bereits ihren Frühsport hinter sich.
„Und wie gefällt es euch?“, fragte Fanny gut gelaunt.
„Gut.“, brummte Albrecht und schob sich schnell einen Bissen in den Mund. Julia nickte zustimmend. Das Gespräch verstummte.
„Wann wollt ihr denn heiraten?“, wollte Fanny nach einer Weile wissen.
„Bald.“, gab Albrecht zurück und Julia nickte wieder. Gefräßiges Schweigen.
Fanny seufzte verhalten.
„Habt ihr euch schon nach Jobs umgeschaut?“, fragte sie schließlich, um das Schweigen zu brechen.
„Mama.“, seufzte Albrecht genervt. „Wir sind gerade mal einen halben Tag hier...“
„Ja ja.“, murmelte Fanny schnell entschuldigend. Plötzlich stand Julia mit einem Ruck auf und lief eilig aus dem Zimmer.
„Hab ich sie beleidigt?“, fragte Fanny unsicher.
Albrecht schüttelte den Kopf. „Glaub ich nicht. Ich seh mal nach ihr.“ Er stand ebenfalls auf, ließ seine Mutter allein am Esstisch zurück und ging seiner Verlobten hinterher.

Julia stand mit angeekelten Blick vor der Toilettenschüssel und sah an die Wand.
„Bist du krank?“, fragte Albrecht besorgt.
„Wohl kaum.“, sagte Julia bitter und zeigte ihm einen Schwangerschaftstest. Positiv.
„Wie hast du den so schnell machen können?“, fragte er verwundert, bevor er sich das Ergebnis ansah, was eigentlich überflüssig war. Ihre Reaktion war deutlich gewesen.
„Ich hab ihn schon vor dem Frühstück gemacht. Du warst noch nicht wach, als ich schon mal zur Toilette rennen musste.“
„Warum hast du es nicht gleich gesagt?“, fragte er enttäuscht.
„Wann denn? Du bist doch gleich vom Bett zum Frühstückstisch getappt.“, gab sie giftig zurück.
Albrecht trat auf sie zu und nahm sie in den Arm. „Tut mir Leid. Ich freu mich auf das Kleine!“
Julia nickte, um zu zeigen, dass sie seine Entschuldigung annahm. Sie war nicht so euphorisch, was das Baby anging.
„Lass uns so schnell wie möglich heiraten.“, sagte er plötzlich.
Das hatte sie befürchtet. Sie wollte schon widersprechen, aber dann dachte sie: Warum eigentlich nicht? Sie waren verlobt und eigentlich stand der Hochzeit nichts im Wege. Dem Kind tat es sicherlich gut, wenn die Eltern denselben Nachnamen trugen. Und warum sollte sie davon fortlaufen? Sie liebte ihn doch auch. Also sagte sie ja.

Noch am selben Abend fand die Hochzeit statt. Sie feierten nur im engsten Kreis der Familie, weil Fanny noch nicht nach feiern zu Mute war.
Immerhin hatten sie einen Hochzeitsbogen, der von Blumenbeeten gesäumt war.



Albrecht freute sich tierisch, dass er doch so schnell heiraten konnte. Sein Traum von einer Familie wurde endlich wahr und dass seine Traumfrau Julia ihn tatsächlich heiraten wollte....

Leider konnten sie nicht lange Feiern, denn nachts um zwei Uhr kam Julias Fahrgemeinschaft. Sie hatte einen Job als Verbrecherin (ihr Traumberuf) gefunden und sich, obwohl sich Nachwuchs angekündigt hatte, beworben und die Stelle bekommen. Ihrem Mann erzählte sie, sie hätte die Nachtschicht in einem Krankenhaus. Sie musste ja nicht unbedingt einem Rechtsanwalt auf die Nase binden, was sie wirklich tat. Damit würde sie ihn nur in einen Gewissenskonflikt bringen und ihre Ehe gefährden.
(Noch eine Ehe mit solchen Berufskombinationen und ich drehe durch!)
Wie dem auch sei. Als sie morgens um acht Uhr von der Arbeit zurückkehrte, bemerkte sie die erste Wölbung ihres Unterleibs. Dann konnte sie nun eben gleich in Mutterschutz gehen.



Ihrem nichtsahnenden Mann war es nur zu recht, dass sie sich schonte. Während sie sich ausruhte, übte er an seinem Rednerpult Anklagen zu vorzulesen.

Langsam kehrte alles wieder zum Alltag zurück. Bei Saladin sah das so aus, dass er wieder Frauen einlud, mit ihm im Whirlpool zu „chillen“. Seine Auswahl war äußerst vielseitig. Als er noch jung war, hatte er sich nur um die Frauen gekümmert, die er attraktiv fand, mittlerweile war es ihm egal, wie alt sie waren, wie sie aussahen oder sympathisch sie waren. Hauptsache weiblich. Am letzten warmen Abend im Jahr lud er zum Beispiel die Empfangschefin aus einem Restaurant ein.



Ein paar Tage später, als um das Haus herum eine dicke Schneedecke lag, lud er eine Kaffeeverkäuferin aus einem Park ein, eine „Schneeballschlacht“ zu machen. Wie so was endete, brauchte man keinem zu sagen.

Während Saladin draußen sich mit der jungen Frau beschäftigte, kochte Julia drinnen das Mittagessen. Fanny musste auf einmal in der Küche telefonieren. In Wirklichkeit wollte sie ihre Schwiegertochter im Auge behalten. Nicht, dass irgendetwas beim Kochen schief lief, oder sie auf einmal ihr Kind bekam. Dass Julia noch am Anfang der Schwangerschaft war, interessierte ja keinen.

Nach langem Warten war es dann doch soweit. Julia bekam Wehen. Sie hatte sich gerade mühsam die Treppe hochgeschleppt ins Wohnzimmer, um ein Buch zu lesen, als es losging. Offensichtlich hatte dem Kind das Treppensteigen missfallen.



Wenig später hielt sie ihr erstes Kind in dem Armen. Es war ein Mädchen. Da Albrecht gerade nicht da war (er kam wie alle Männer zu spät zur Geburt) hatte sie was den Namen angeht Entscheidungsfreiheit. Sie entschloss sich für den Namen Marret.



Kaum hatte sie dem Kind den Namen gegeben, kam Albrecht ins Zimmer, um das Baby zu bewundern. Er hatte sich große Mühe gegeben zu seiner Frau zu eilen, als er hörte, dass sie Wehen hatte, aber er hatte es doch nicht geschafft.

Vielleicht war das auch der Grund, weshalb er seine Tochter kaum eine Sekunde aus den Augen ließ. Wenn er nicht gerade seinen Grundbedürfnissen nachging, war er wahlweise mit dem Baby auf dem Arm oder am Babybett aufzufinden. Er machte nichts anderes mehr. Julia konnte das nicht verstehen. Wenn das Kind doch schlief und nicht schrie... Warum sollte man es dann nicht in Ruhe lassen. Man musste sich ja nicht unnötig um seine eigenen Bedürfnisse bringen!

Immerhin vergaß er sie nicht. Auch wenn es sich nicht immer so anhörte, waren sie eben doch ein glückliches, wenn auch ungleiches Paar.

Familie Doll - Woche 6
(S. 10-11 / S. 16-17 / S. 32-33 / S. 51-53 / S. 79-81)

Dass Winfried und Annika Doll mit ihren Söhnen Steffen und Benjamin aufs Land zogen, war genau genommen das letzte größere Projekt, dass sie als Ehepaar vollbrachten. Kaum waren sie eingezogen, begann Annika eine Affäre mit Dario Otaga, was zu einer Entfremdung der Ehepartner führte, obwohl Winfried, der sich eine große, glückliche Familie wünschte, zunächst nichts dergleichen ahnte. Als schließlich das Ergebnis von Annika Affäre geboren wurde (Natalie), bekam er davon Wind und zog überstürzt zu Jorinde Müller. Er beschloss sich von Annika zu trennen, zu diesem Zeitpunkt sicherlich nicht mehr allein aufgrund von Annikas Affäre, denn Jorinde war bereits schwanger von ihm. Kaum war die Scheidung vollzogen, heiratete Annika Dario, woraufhin es zum Konflikt mit ihrem Sohn Steffen kam, der seit dem mit seiner Mutter kein Wort mehr sprach und sofort zum College aufbrach. Er hat mittlerweile mit Maike Kunze eine Familie gegründet.
Benjamin heiratete Sabine Müller, mit der er schon als Kind befreundet war.
Annika und Dario bekamen nach Natalie noch einen Sohn (Johannes) und etwas verspätet eine weitere Tochter: Charlotte.
Natalie hat bereits ihr Studium abgeschlossen und wohnt nun mit Danny Aarenz zusammen.
Dario und Annika haben inzwischen auch das Knackeralter erreicht, was sie, als karriereorientierte Sims, jedoch nicht davon abhält zu arbeiten.

„Alles muss man dem Jungen hinterher tragen.“, brummte Dario unzufrieden, als er sich am Montagabend an den Computer setzte, um seinem Sohn mal wieder unter die Arme zu greifen. Auf unangenehme Art und Weise fühlte er sich durch Johannes an seine Brüder Isaak und Saladin erinnert. Ebenso wie diese hatte er nur Frauen bzw. in seinem Fall Mädchen im Kopf und wie man möglichst viele Liebschaften auf einmal führte. Am liebsten hätte er zehn an jedem Finger...
Diesmal ging es jedoch ums College. Dario und Annika bestanden darauf, dass er eine ordentliche Ausbildung bekam und zu diesem Zweck die Universität besuchte wie seine Gleichaltrigen. Darin sah Johannes wenig Sinn, aber er hatte keine Wahl. Er musste sich dem Willen seiner Eltern fügen. Ein Gutes hatte es ja, es gab dort auch viele junge Frauen, die man einwickeln konnte. Das war vielleicht auch der einzige Grund, warum er nicht rebellierte. Allerdings „versäumte“ er es regelmäßig irgendwelche Fristen einzuhalten oder sich um Stipendien zu kümmern. Dario hatte schon so oft versucht ihn von den guten Seiten eines Stipendiums zu überzeugen. Keine Chance. Als Sportler müsse man nicht studieren, antwortete Johannes stets. „Schon.“, meinte Dario dann immer. „Aber schaden tut es auch nicht.“
Nun ja. Jetzt musste er sich eben selbst darum kümmern. Er bewarb sich für seinen Sohn für diverse Stipendien. „Er wird es mir noch danken.“, murmelte Dario.

Für Johannes spielte das alles keine Rolle. Er stand gerade auf der Veranda und trainierte mit dem Cinnia das Kommando „Bleib“. Sollte der Alte sich doch um alles kümmern, was er für nötig hielt. Er würde am Sonntagabend dieses Haus verlassen und sich in einem Wohnheim einmieten. Er hatte erfahren, dass er mit Maggie und Florian zusammen sein würde. Dann kannte er schon mal zwei Sims auf dem College. Nicht, dass es ihn gestört hätte, gar niemanden zu kennen. Er hatte sicher bald ein paar nette Bekanntschaften mit attraktiven Frauen, die man ein wenig ausbauen konnte. Aber es war irgendwie beruhigend, dass er seine Klassenkameraden nicht ganz aus den Augen verlieren würde. Nun ja, Leo Müller und Carsten Otaga, sein Cousin, waren ja auch da. Aber die lebten in einem anderen Wohnheim. Er hatte bisher gar nicht gewusst, dass die beiden so dicke miteinander waren, aber vielleicht waren sie ja auch nur zufällig im selben Wohnheim.

Jetzt stand auf jeden Fall erstmal etwas auf dem Programm, was für einen Sportler viel wichtiger war, als ein College besucht zu haben: Trainieren. Er hatte sowieso mal wieder ein paar überflüssige Pfunde zu verlieren. Die kamen bei Frauen nicht so gut an, während so ein paar Muskelpakete an den richtigen Stellen...

Dario hatte sich wieder ein wenig abgeregt und malte hingebungsvoll ein Bild, das im Grunde nur blau war und sonst nichts, aber natürlich war es moderne Kunst. Irgendwer kaufte sowas immer.

Am nächsten Tag lud Johannes eine gewisse Iris Margraff ein. Er probierte seine Flirtkünste an ihr aus und hatte allerdings nur mäßigen Erfolg. Iris war eine harte Nuss. Immerhin hatte er mehr Erfolg als sein grüner Cousin. Iris erzählte ihm abfällig davon, dass dieser sie auch mal eingeladen hatten und dass sie ganze Zeit nur draußen in der Kälte herum gestanden hätten. Schließlich sei sie nach Hause gegangen, weil ihr zu kalt war. Also, dieser Carsten war schon ne Nummer! Johannes lächelte selbstzufrieden. Er konnte leichter ein Mädchen zufrieden stellen. Er würde sich für die Zukunft merken, niemals in der kalten Jahreszeit oder im Regen mit einem Mädchen draußen herumzustehen, wenn es sich vermeiden ließ.
Iris war noch zu jung für das College, sonst wäre sie gerne auch dahin gegangen. Sie musste eben noch ein wenig die Schulbank drücken. Johannes versprach ihr natürlich sie mal in sein Wohnheim einzuladen. Dann konnte er ihr alles zeigen. Insbesondere sein Bett, aber das sagte er natürlich nicht. Er wollte sie ja nicht abschrecken.

Währenddessen saß Charlotte im Wohnzimmer und lernte. Sie war viel fleißiger als ihr älterer Bruder, was keine große Kunst war, und war stolz, dass ihr Bruder aufs College ging. Irgendwann würde sie ihm mit Sicherheit folgen.



Ihre Mutter war froh, dass immerhin eins ihrer Kinder, das sie mit Dario hatte, nicht aus der Art zu schlagen schien. Natalie mit ihrer Spaßsucht, war schon schlimm genug gewesen, aber Johannes hatte dem ganzen noch eins drauf gesetzt. Vermutlich würde er ein Schwerenöter werden wie seine beiden Onkel. Vielleicht erging es ihm aber auch so wie seiner großen Schwester, dass er auf dem College sich ernsthaft verliebte. Noch ein Grund, weshalb sie ihn dort wissen wollte. Das hatte schon bei Benjamin und Natalie so gut geklappt mit der Liebe, hoffentlich erging es ihm genauso.

Am nächsten Tag brachte Cinnia vier gesunder Welpen zu Welt. Annika hatte bereits in den letzten Tagen die Hündin mehrfach untersucht, insofern war es keine große Überraschung. Es war auch schon alles bereit. Sie würden drei Hündchen weggeben und eins behalten. Sie entschieden sich für Fiene. Den fand Charlotte am goldigsten.

Dummerweise befand der Adoptionsdienst, dass die Hunde allesamt zu schlecht gepflegt waren und nahmen gleich alle mit. Das war dramatisch. Charlotte und Annika weinten beide. Es war doch nur wegen der Geburt alles drunter und drüber gegangen.

Dann hörten sie hinter sich quietschende Reifen. Ein Auto bremste. Charlotte drehte sich erschrocken um. Als sie den Mann auf dem Beifahrersitz erkannte, ging ein Leuchten über ihr trauriges Gesicht. Papa wusste sicherlich, was man tun musste.
„Papa, Papa.“, rief sie und fiel ihm in die Arme. Dann erzählte sie, was passiert war. Natürlich hatte ihr Vater eine Lösung. Er wusste immer, was man tun musste. Er ging zum Telefon und klärte das mit dem Tierheim ab. Nach langen Verhandlungen willigte das Tierheim ein Cinnia, Ringo und Fiene zurückzubringen. Die Tiere waren schließlich nicht unterernährt, nur ein bisschen ungewaschen und hungrig.

Der Donnerstag und Freitag verliefen friedlich. Schließlich war für diese Woche auch schon genug passiert. Dario und Annika wurden beide nochmal befördert und Johannes, der einen Nebenjob hatte (Sport, was sonst?), erreichte die Spitze der Karriere, was ihm ein weiteres „unnötiges“ Stipendium einbrachte.
Am Wochenende fiel der erste Schnee. Annika bemerkte es als erste. Sie saß nämlich draußen in der Kälte und spielte Schach, um befördert zu werden. Jetzt mussten sie das Schachbrett wohl doch drinnen unterbringen. Schade, das war immer so schön draußen an der frischen Luft gewesen. Da konnte man sich so gut konzentrieren.