Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Punchinello - die Geschichte geht weiter

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Beitrag  singingmiri Sa Nov 28, 2009 4:34 pm

In der folgenden Zeit wuchsen Carsten, Leo, Clarissa und Susette immer mehr zusammen. Sie verbrachten den Großteil ihrer Zeit gemeinsam, sei es nun beim Lernen, bei ihren Freizeitbeschäftigungen oder beim Essen. Clarissa behielt immer im Hinterkopf, dass sie eine Aufgabe zu erfüllen hatten und ließ sich von den beiden Männern alles über ihr Dorf berichten. Sie meinte, sie überlege, ob sie nach dem Studium nicht auch dort hinziehen solle, da sie ja ohnehin nicht zurück wollte und Susette nickte beipflichtend. Wenn sie zu viert waren ließ sie meistens Clarissa reden. Sie selbst hasste ihre Aufgabe von Tag zu Tag mehr. Sie kam bei Carsten nicht weiter und eigentlich mochte sie Leo ohnehin viel lieber, was wiederum vielleicht der Grund war, weshalb sie bei Carsten nicht landen konnte. Das war wirklich frustrierend. Wenn sie mit diesem allein war, versuchte sie etwas zu flirten, aber er ging nie darauf ein.

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An einem dieser kalten Herbstabende, an denen die vier im Gemeinschaftsraum saßen und lernten, klappte Clarissa ärgerlich das Buch zu. Sie kamen überhaupt nicht mehr weiter. Carsten und Leo hatten scheinbar alles, was sie wussten, über Punchinello und den Familien erzählt und Clarissa hatte das Gehörte Nacht für Nacht im Computer aufgeschrieben. Wenn man sich die Erzählungen der Beiden anhörte, war es ein ganz normaler Ort. Von den ungewöhnlichen Hautfarben der Lotusfamilie hatten sie natürlich nichts erzählt und Clarissa konnte sie schlecht darauf ansprechen, da sie ja offiziell gar nichts davon wusste. Soweit sie beurteilen konnte, reagierte Carsten auf das Thema 'Meine Hautfarbe' auch etwas allergisch, was verständlich war. Ansonsten war alles normal. Sie hatte ihren Auftraggeber darum gebeten, ihnen die Geburtsurkunden und all so etwas zuzuschicken, damit sie die Richtigkeit der Aussagen der beiden Männer überprüfen konnte, aber bisher hatte sie noch nichts bekommen. Es machte sie unruhig mit gebundenen Händen arbeiten zu müssen. Susette störte das scheinbar gar nicht. Sie versuchte weiterhin erfolglos bei Carsten zu landen – die Ergebnisse waren ihr längst egal. Es war wie verhext. Verärgert stellte sie das Buch zurück ins Regal und wandte sich zum Gehen. Carsten hatte sich ebenfalls erhoben. Clarissa unterdrückte ein Stirnrunzeln und nickte den Dreien kurz zu, bevor sie den Raum verließ und sich auf den Weg zum Essen machte.

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Sehr lange blieb sie da nicht alleine. Kurz darauf gesellte sich Carsten zu ihr, dann Leo und schließlich Susette, die irgendwie deprimiert aussah. Clarissa sah sie fragend an und sie zuckte nur missmutig die Schultern. Sie würde später mit ihr reden müssen. Zunächst unterhielt sie sich lebhaft mit den beiden Männern.

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Beitrag  singingmiri Sa Nov 28, 2009 4:36 pm

Am nächsten Morgen ging Susette allein und müde zum Unterricht. Leo hatte inzwischen zu einer anderen Zeit Unterricht und begleitete sie deshalb nicht mehr. Ehrlich gesagt war es ihr auch lieber so. Sie hatte absolut keine Lust heute die Fröhliche zu spielen. Das Gespräch am Abend zuvor mit Clarissa, saß ihr noch in den Knochen. Es ging etwas so:
Clarissa: Susette, was ist los mit dir?
Susette: Ich komm einfach nicht mehr weiter. Ich bin deprimiert.
Clarissa: Das kann doch nicht so schwer sein, an ihn heran zu kommen! Meine Güte, er ist auch nur ein Mann und du bist eine außergewöhnlich schöne Frau. Was denkst du, warum ausgerechnet du für diese Aufgabe gewählt wurdest? Spiel deine Reize mehr aus!
Susette: Vielleicht bin ich für ihn nicht schön genug!
Clarissa: Ganz sicher nicht. Susette, er sieht wie schön du bist!
Susette: Vielleicht bin ich auch einfach nicht sein Typ. Ich glaube eh mittlerweile, dass er auf dich steht.
Clarissa: Was soll das heißen? Ich...
Susette: Maaaaaaan, Clarissa, das heißt, dass du vielleicht viel mehr Chancen bei ihm hast als ich. Ist dir denn gar nicht aufgefallen, dass er dir hinterherrennt?
Clarissa: Tut er nicht.
Susette: Tut er.
Clarissa: Er rennt mir nicht mehr und nicht weniger hinterher als Leo und über den würdest du das nie behaupten, oder?

Damit war das Gespräch im Grunde beendet gewesen. Es würde alles beim Alten bleiben. Sie musste sich um Carsten bemühen und würde eben noch mehr ihre Reize zeigen. Reichte es eigentlich nicht, dass sie sogar im Winter noch die knappsten Sportsachen trug und im knappen Nachthemd herum spazierte?

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Susette tat wie ihr geheißen, aber der Einzige, den das zu beeindrucken schien, war Leo. Der zeigte ein immer regeres Interesse an ihr. Immerhin schien sie attraktiv zu sein. Warum das auf Carsten nicht wirkte, war ihr allerdings ein Rätsel. Sie trug Clarissa mehrere Theorien zu dem Thema vor: „Entweder er bemerkt vor lauter Büchern einfach nicht, wenn eine attraktive Frau an ihm vorbei geht, oder er ist schwul oder es hängt mit der Hautfarbe zusammen und er hat einfach kein sexuelles Interesse. Vielleicht ist er auch Eunuch...“
„Red keinen Stuss!“, fuhr Clarissa sie wütend an. „Probier es weiter und spiel nicht soviel Schach mit Leo! Vielleicht denkt Carsten auch, dass zwischen euch beiden was läuft und will sich nicht reindrängen! Das würde ich für viel wahrscheinlicher halten!“

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Schließlich, als sich bei Susette gar kein Erfolg einstellte, resignierte Clarissa und nahm die Sache selbst in die Hand. Wenn Susette kein romantisches Interesse in Carsten wecken konnte, konnte sie selbst es sicher auch nicht. Dann blieb also nur noch Plan B, durch geschickte Fragen an seine Geheimnisse zu kommen. Ihr erster Schritt war, mit ihm zusammen zu lernen. Vielleicht ergab sich ja ein interessantes Gespräch.

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Beitrag  singingmiri Do Dez 10, 2009 7:07 pm

Während Clarissa und Susette mal wieder eine geheime Sitzung in Clarissas Zimmer abhielten, führten Leo und Carsten ein sehr ernstes Männergespräch.
„Sag mal, was läuft eigentlich zwischen dir und Clarissa?“, fragte Leo beim Frühstück.
„Gar nichts. Wieso?“, gab Carsten hastig zurück. Ein wenig zu hastig, wie Leo fand.
„Komm schon, du kannst es mir ruhig sagen. Ihr verbringt doch soviel Zeit miteinander!“, bohrte Leo weiter.
„Das muss ja nichts heißen.“, bemerkte Carsten nervös, was seinen Gegenüber zum Grinsen brachte.
„Da ist doch noch mehr. Raus mit der Sprache!“
Carsten seufzte ergeben. Er würde heute keine Ruhe mehr geben. „Also gut, wenn du mir sagst, was mit dir und Susette ist...“
Leo zögerte, dann nickte er zustimmend. Es war nur fair. „Also?“
„Ich mag sie. Sie ist nett und klug und... hübsch. Wir haben dieselben Fächer und lernen miteinander. Naja, das war eigentlich alles, was zwischen uns läuft.“
„Aber du willst eigentlich mehr.“, stellte Leo fest.
Carsten wiegte den Kopf hin und her. „Vielleicht. Ich bin mir noch nicht sicher. Ich würde sie gern noch besser kennen lernen. Jetzt bist du dran.“

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Leo schwieg kurz, dann meinte er: „Susette ist wunderschön und sehr nett. Sie mag nicht so intelligent sein, wie Clarissa, aber dumm ist sie auch nicht. Ich könnte sie den ganzen Tag einfach nur anschauen. Aber irgendwie weiß ich nie, ob sie etwas für mich empfindet oder nicht. Mal schaut sie mich an, als würde sie mich irgendwie mögen und dann schert sie sich wieder gar nicht um mich. Das finde ich irgendwie komisch. Man weiß gar nicht woran man ist. Eine Zeit lang hat sie sich ja um dich bemüht, aber das hat dann ganz plötzlich wieder nachgelassen.“
„Ja, das ist mir auch aufgefallen.“, bemerkte Carsten. „Aber sie ist nicht mein Typ. Sie ist nett und schön, keine Frage, aber ich brauche eher jemanden, der so schlau wie Clarissa ist.“ Er sah nachdenklich auf sein halbes Omelett. „Irgendwas ist an den Beiden komisch. Manchmal kann ich mich dem Gedanken nicht erwehren, dass sie etwas im Schilde führen, aber ich kann mir beim Besten Willen nicht vorstellen, was es sein könnte. Ich glaube kaum, dass sie Kriminelle sind.“
„Das glaube ich allerdings auch nicht. Susette studiert immerhin Recht und will später mal Polizistin werden.“, sagte Leo nachdenklich. „Andererseits kann sie natürlich viel erzählen wenn der Tag lang ist und ihr Studium als Tarnung nehmen.“
„Ich glaube wirklich nicht, dass es das ist. Weißt du eigentlich woher sie kommen?“,
„Von weiter her. Susette hat erzählt, dass sie beide im Heim aufgewachsen sind und sich da kennengelernt haben. Muss eine ziemlich raue Umgebung gewesen sein. Deshalb wollten sie ja nicht mehr dort leben und sind hierher gekommen.“, antwortete Leo.
„Das hat Clarissa gar nicht erzählt. Sie redet nie über ihre Kindheit.“
„Wer weiß, was da passiert ist!“, bemerkte Leo nachdenklich.
„Meinst du, es könnte etwas Schlimmes sein?“, fragte Carsten zögerlich.
„Möglich. Man weiß ja nicht, in welcher Umgebung die Beiden groß geworden sind.“
„Das wäre ja schrecklich!“, fand Carsten und hatte auf einmal keinen Hunger mehr. Vielleicht brauchte Clarissa mehr eine starke Schulter als sie jemals zugeben würde. Sie wirkte immer so stark und selbstbewusst, aber wer wusste schon, was sie durchgemacht hatte, bevor sie hierher kam.“
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Beitrag  singingmiri Do Dez 10, 2009 7:09 pm

Der Gedanke, dass Clarissa ihn vielleicht brauchen könnte, beflügelte Carsten ziemlich und er beschloss ab nun für sie da zu sein und nicht so viel über sich selbst zu erzählen, sondern sie reden zu lassen. Also setzte er sich ganz selbstverständlich beim Abendessen zu ihr und fragte sie, ob sie mit ihrem Lernstoff klar kam, oder ob er ihr helfen sollte. „Erstmal im Kleinen anfangen.“, dachte er sich dabei und sah sie erwartungsvoll an.
„Hm, es gibt schon zwei, drei Sachen, bei denen ich Hilfe gebrauchen könnte.“, meinte Clarissa zögerlich und dachte sich, dass er wohl langsam Vertrauen fasste. Da konnte sie vielleicht bald nach bestimmten Dingen fragen...

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Leo bemerkte, dass Carsten ab nun oft Clarissas Nähe suchte und zog seine Schlüsse. Er musste durch das Gespräch ermutigt sein und versuchte nun sein Glück. Wenn Carsten das konnte, konnte er das schon lange, sagte Leo zu sich und bemühte sich wieder verstärkt um Susette. Er unterhielt sich stundenlang mit ihr über die Verbrechen in der Umgebung und ermutigte sie, ihre Träume Superspürnase zu werden, zu verwirklichen.

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Beitrag  singingmiri Do Dez 10, 2009 7:10 pm

Schließlich nahm Susette all ihren Mut zusammen und sprach die beiden Jungs direkt auf eines der Geheimnisse an, die sie klären sollte.
„Ich hab gehört, dass es in Punchinello spuken soll.“, fing sie an.
Carstens Kopf fuhr hoch. Er fixierte sie für ein paar Sekunden, so dass Susette schon ganz schwummrig zumute wurde, dann meinte Leo grinsend: „Unsere Schauermärchen machen wohl die Runde... Du glaubst das wohl nicht?“
Carsten versuchte ebenfalls zu grinsen, aber es gelang ihm nicht so recht.
„Er weiß etwas.“, dachte Susette. „Das wird Clarissa freuen. Hoffentlich hat er keinen Verdacht geschöpft.“ Dann wandte sie sich an Leo: „Ich glaube eigentlich nicht an Geistergeschichten, aber ich höre mir gerne welche an. Ich bin neugierig. Außerdem wüsste ich zu gern, was wirklich dahinter steckt.“
„Wahrscheinlich ein paar dumme Jungen, die schreckhaften Leuten gerne Streiche spielen.“, meinte Leo amüsiert. „Willst du wirklich die ganze Geschichte wissen?“ Er brannte ja nur so darauf ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
„Aber klar.“ Susette sah ihn interessiert an. Warum das immer bei Leo funktionierte und bei Carsten nicht – das wüsste sie zu gerne. Dieser atmete tief ein und schien sich aus einer Starre zu lösen.

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„Also...“, begann Leo. „Punchinello gibt es ja noch nicht so lange und deshalb auch nicht so viele Tote, die herumgeistern könnten. Ziemlich am Anfang starben zwei ältere Leute. Otto und Sybille Rosengrab. Sie ließen ihre beiden Adoptivkinder Andrea und Jakob zurück, die ab da auf sich selbst gestellt waren. Nach einer Weile behaupteten beide, sie hätten nachts die Geister ihrer Adoptiveltern im Garten gesehen. Natürlich hat ihnen keiner geglaubt, also haben sie ab da ihren Mund gehalten. Als Andrea nach dem College geheiratet hat, gab es auf der Feier einen kleinen Zwischenfall. Natalie Doll, die eingeladen war, behauptete auf einmal den Geist von Otto Rosengrab gesehen zu haben und war auch nicht mehr vom Gegenteil zu überzeugen. Seit dem zerreißt man sich darüber das Maul. Meiner Meinung hat sie einfach zuviel getrunken und irgendjemanden doppelt gesehen.“
Carsten aß derweil seelenruhig seinen Pfannkuchen. Er schluckte den letzten Bissen herunter. „Das Wichtigste hast du vergessen, mein Lieber.“, sagte er freundlich.
Leo sah ihn stirnrunzelnd an. „Was denn bitte?“
„Deine Schwester.“, gab Carsten zurück und stand auf, um seinen Teller abzuräumen.
„Was ist mit meiner Schwester?“, wollte Susette natürlich gleich wissen.
Leo verzog das Gesicht und meinte widerwillig. „Sie behauptet den Tod gesehen zu haben, als unser Vater starb.“
„Das erzählst du natürlich nicht so ausführlich.“, bemerkte Carsten von der Theke her und verließ den Raum.
Leo sah ihm verärgert hinterher.
„Du musst darüber nicht reden, wenn es dir nicht gefällt. Ich war nur neugierig.“, beschwichtigte Susette.
„Ist schon okay. Wir machen uns nur manchmal Sorgen, ob sie vielleicht verrückt ist. Ich meine, den Tod kann man doch nicht sehen... Er ist schließlich keine Person!“
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Beitrag  singingmiri Mi Dez 16, 2009 11:06 am

Als Leo und Susette später zum Unterricht gehen wollte, trafen sie draußen auf Clarissa und Carsten, die gerade zurückgekommen waren und Ballwerfen spielten. Susette überlegte sich, ob sie Clarissa ein unauffälliges Zeichen geben sollte, dass sie etwas neues zu berichten hatte, aber dummerweise sah gerade Leo zu ihr herüber und Carsten wäre sicherlich misstrauisch geworden, wenn er etwas gesehen hatte. Die Sache musste also bis heute Abend warten.

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Später saß Susette alleine in der Mensa, die gleichzeitig als Hausaufgabenraum diente und schrieb eine Hausarbeit, die sie am nächsten Tag abliefern musste. So recht konnte sie sich nicht konzentrieren. Das, was sie am Nachmittag erfahren hatte, spukte ihr immer noch im Kopf herum. Sie musste es Clarissa erzählen, aber irgendwie wollte sie nicht. Sie hatte Angst Leo zu verletzen, wenn sie das mit seiner Schwester erzählte. Den Tod hatte nie jemand gesehen. Wenn die Öffentlichkeit erfuhr, dass sie es angeblich konnte, würde sie entweder in die Irrenanstalt kommen oder die Wissenschaft würde sich auf sie stürzen. Man musste sie bewahren. Ob sie dieses Detail auslassen konnte? Oder Clarissa dazu bringen, es vorerst geheim zu halten, bis sie genaueres wussten? Eigentlich sollte sie sich auf die Gesetze der Simheit konzentrieren. Carstens Mimik ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sein plötzliches Erstarren, als sie die Sache erwähnt hatte, sein durchdringender Blick. Sie ließ die Szene nochmal vor ihrem inneren Auge abspielen. Wie hatte er sich verhalten, als Leo davon erzählte. Er hatte fast ein wenig zu gleichmäßig eine Gabel Pfannkuchen nach der anderen in seinen Mund geschoben. Und sein Gesicht wirkte ausdruckslos. Er versuchte etwas zu verstecken.

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Während Susette sich den Kopf zerbrach, saß Clarissa immer noch nichtsahnend auf dem Sofa und lernte gemeinsam mit Carsten für die Prüfungen. Zu ihrer Überraschung hatte sie festgestellt, dass er gern in ihrer Nähe zu sein schien und an einer Freundschaft mit ihr interessiert war. Nun, das kam ihr entgegen. Je mehr er ihr vertraute, desto eher konnte sie ihm seine Geheimnisse entlocken, sofern sie nicht einem Hirngespinst ihres Auftraggebers hinterher jagten. In letzter Zeit hatte sie sich das schon häufiger gefragt, ob ihr Chef vielleicht Gespenster sah. So sehr sie sich auch anstrengten: Das, was die beiden Jungs erzählten, hörte sich an, als wäre Punchinello ein Ort wie jeder andere, mit Dorfklatsch, komplizierten Verwandtschaftsverhältnissen und einfachen Leuten. Vielleicht sollte sie mal den anderen Campusbewohnern aus Punchinello einen Besuch abstatten. In dem Moment, als sie das dachte, sah sie Susette, die zum Fenster hineinsah und ihr das geheime Zeichen machte, das sie ausgemacht hatten und das Carsten nicht sah, weil er zu sehr in sein Buch vertieft war. Clarissa streckte sich, als ob sie müde von der Lernerei wäre und gähnte ausgiebig. „Ich glaube, ich geh schlafen. Ich bin müde. Gute Nacht!“ Sie stand auf und stellte das Buch zurück ins Regal.
„Schlaf gut.“, hörte sie Carsten noch sagen.

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Susette wartete vor ihrem Zimmer auf sie. Clarissa schloss auf und zog sie hinein. „Was gibt’s?“, fragte sie.
„Ich hab was rausgefunden.“, fing Susette an.
„Echt? Erzähl mir alles, von Anfang an!“
Susette nickte und ließ sich auf dem Bett nieder. „Setz dich am Besten.“ Clarissa nahm auf dem Schreibtischstuhl Platz. „Ich hab Leo und Carsten heute direkt auf etwas angesprochen und...“
„Spinnst du? Die merken sollen doch nicht merken, dass...“, unterbrach Clarissa aufgebracht.
„Reg dich ab, Clarissa! Ich glaub nicht, dass sie Verdacht geschöpft haben! Leo zumindest ganz sicher nicht. Bei Carsten war ich mir erst nicht sicher, weil er mich so komisch angesehen hat, aber ich hab ihn beruhigen können.“
„Okay...“, atmete Clarissa auf. „Weiter!“
Susette erzählte ihr alles in den kleinsten Einzelheiten, beschwor Clarissa Leos Schwester aus ihrem Bericht auszulassen und beschrieb mehrfach Carstens Reaktion.
„Das ist fantastisch!“, murmelte Clarissa. „Was für ein Fortschritt! Danke, Susette. Jetzt wissen wir immerhin ganz sicher, dass etwas im Busch ist und etwas Neues über die Geistergeschichten. Ich habe vor demnächst in dem Wohnheim vorbeizuschauen, in dem die anderen Studenten aus Punchinello wohnen. Wir sollten generell uns mehr auf dem Campus bewegen und die Augen offen halten. Vielleicht bekommen wir ja über die anderen etwas mehr heraus. Soweit ich weiß sind vor Kurzem Carstens und Leos Vater gestorben. Wenn es in Punchinello spukt, dann vielleicht auch bei ihnen.
„Moment mal, du glaubst, das könnte wahr sein?“, fragte Susette entsetzt.
„Ja. Man muss auch das Unmögliche ins Auge fassen. Also, ab morgen erkunden wir den Campus, klar?“

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Beitrag  singingmiri Mi Dez 16, 2009 11:10 am

Clarissa setzte ihr Vorhaben gleich am nächsten Tag in die Tat um und stattete dem anderen Wohnheim einen Besuch ab. Zunächst suchte sie den Aufenthaltsraum auf. Bei all den anderen Studenten, die sich hier aufhielten, obwohl sie nicht hier wohnten fiel sie nicht sonderlich auf. Als sie die Treppe zum Aufenthaltsraum erklommen hatte, traf sie auf einen schwarzhaarigen Studenten, der sich gerade freute, dass es schneite, als ob er noch nie gesehen hätte. Als er sie wahrnahm, blitzte etwas in seinen Augen auf, was ihr gar nicht gefiel. Ihrer Einschätzung nach, war er ein wenig lüstern. Naja, ein wenig Flirten konnte nicht schaden, wenn sie etwas erfahren wollte. Schnell stellte sich heraus, dass sie es mit Johannes Otaga, Carstens Cousin zu tun hatte und sie verstand genau, weshalb dieser sich nicht besonders mit Johannes verstand. Im Moment wanderte sein Blick ständig aus dem Fenster.

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„Du hast wohl noch nie Schnee gesehen!“, meinte Clarissa schließlich amüsiert.
„Nein.“, gab Johannes zu. „In Punchinello, wo ich herkomme, gab es lange überhaupt keine Jahreszeiten.“
„Wie denn das? Liegt das in den Subtropen?“, fragte Clarissa scheinbar spaßhaft. In Wirklichkeit war sie nun hellhörig. Wieder so eine Merkwürdigkeit!
„Nein, das nun auch wieder nicht.“, lachte Johannes. „Genau genommen gab es gar kein Wetter. Es hat einfach jeden Tag die Sonne geschienen und das Land wurde durch den Fluss bewässert. Wir fanden es selbst etwas komisch, aber jetzt ist ja alles normal. Ein paar Wissenschaftler, die in Punchinello wohnen, forschen in dieser Sache, aber wenn du mich fragst, war das einfach nur eine Trockenzeit...“
„Aber jetzt habt ihr wieder Jahreszeiten und Wetter?“
„Ja, plötzlich war es wieder da. War etwas komisch, weil wir, die in Punchinello geboren wurden, gar nicht kannten...“
Clarissa nickte abwesend.

In diesem Moment kam eine rothaarige Studentin die Treppe hoch, die augenblicklich Johannes' Aufmerksamkeit für sich beanspruchte. Clarissa fand sie ziemlich gewöhnlich und überhaupt nicht hübsch, aber Johannes schien sich sehr für sie zu interessieren. Vielleicht hatte sie ihn falsch eingeschätzt und er war doch an ernsthaften Beziehungen interessiert...

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Damit schien Clarissa durchaus recht zu haben. Seine Mitbewohner konnten sich den Wandel kaum erklären. Vor kurzem hatte er noch ein Mädchen nach dem anderen eingeladen, in seinem Zimmer das Bett auszuprobieren, und plötzlich schien ihn nur diese eine, die übrigens Silke Riek hieß, zu interessieren. Keiner im Wohnheim fand, dass die beiden besonders gut zusammen passten. Sie war ein Bücherwurm und er das komplette Gegenteil, sie war wissbegierig und er höchstens begierig nach Zärtlichkeiten. „Wo die Liebe hinfällt.“, dachten die anderen und ließen die beiden in Ruhe.

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Beitrag  singingmiri Mi Dez 16, 2009 11:11 am

Endgültig darüber beruhigt, dass Maggie ihm erhalten blieb, konnte sich Florian auf sein Studium konzentrieren. Er verbrachte Stunden am Computer, um eine Arbeit über ein Bühnenstück zu schreiben. Er wollte nämlich später Schauspieler werden, oder zumindest Moderator oder sowas. Als er das seinen Mitbewohnern erzählt hatte, fielen die Reaktionen ganz unterschiedlich aus. Maggie freute sich, dass er endlich etwas gefunden hatte, womit er später sein Geld verdienen würde. Johannes schien ein Lachen nicht unterdrücken zu können und sein Blick wanderte über seine Nase bis zur Stirn und Jakob wirkte höchst überrascht und murmelte etwas von 'Das hätte ich nicht erwartet, bevor er sich wieder seinen Sternkarten widmete.

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Beitrag  singingmiri Di Jan 05, 2010 5:24 pm

Ein paar Tage später traf Clarissa Silke im Campusfitnesscenter. Eine Weile beobachtete sie, wie sie immer wieder ins Wasser sprang und ein paar Runden schwamm.

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Dann folgte sie ihr in den Fitnessraum, wo Silke sich ein paar überflüssige Pfunde abtrainierte und Clarissa sich ihrerseits auf ein Laufband schwang, um nicht als Spionin aufzufallen.

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Nach kurzer Zeit war Silke schon erledigt und ging ins Bistro, um etwas zu essen. Clarissa gab ihr fünf Minuten Vorsprung, dann folgte sie ihr wie zufällig. Sie musste unbedingt mit ihr reden.

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Als Silke aufgegessen hatte, ergriff Clarissa die Gelegenheit beim Schopf und sprach sie an.
„Hey, du bist doch die Freundin von Johannes!“, fing sie an. In Wirklichkeit war sie sich nicht so sicher, ob sie tatsächlich fest zusammen waren, aber so wie Silke ihn immer ansah, gefiel ihr der Gedanke sicher.
„Ja.“, antwortete Silke überrascht und erfreut zugleich. „Und du bist...?“
„Clarissa Gleam.“, stellte sie sich vor.
„Du warst doch schon mal bei uns zu Besuch.“, bemerkte Silke.
„Genau.“
„Johannes hat mir schon mal von dir erzählt. Du wohnst mit seinem seltsamen Cousin zusammen.“
„Ähm...“, machte Clarissa verlegen. „Nicht richtig zusammen. Eigentlich wohnen wir nur zufällig im selben Wohnheim. Du findest ihn seltsam?“, hakte sie nach.
„Johannes hat mir erzählt, dass er ein Einzelgänger ist. Und seine Hautfarbe...“ Silke schüttelte sich. „Aliens gibt es ja nicht, aber wenn man ihn sich anguckt, könnte man vom Gegenteil überzeugt sein. Johannes hat außerdem gemeint, dass seine ganze Familie mütterlicherseits etwas komisch ist. Sie haben alle etwas merkwürdige Hautfarben. Wenn du mich fragst ist es ein Gendefekt.“
Clarissa ärgerte sich insgeheim etwas, wie Silke über Carsten und seine Familie sprach, aber sie ließ sich nichts anmerken und nickte, als ob sie ihrer Theorie zustimmen würde. In Wirklichkeit hatte sie längst heimlich Gentests durchführen lassen und wusste, dass er keinen Gendefekt hatte, aber es war vielleicht das Beste sie in dem Glauben zu lassen. „Carsten ist eigentlich ganz okay.“, meinte sie schließlich. „Wir lernen oft zusammen.“
„Nur lernen oder auch etwas anderes?“, neckte Silke sie.
„Unsinn, wir lernen nur! Mehr wäre da nicht drin!“, beteuerte Clarissa. Jetzt wurde das Gespräch unangenehm. Sie tauschten noch schnell Nummern aus, dann wandte Clarissa sich ab und ging die Treppe hinunter.

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Unten sah sie gerade noch, wie Carsten mit einem eleganten Köpfer ins Schwimmbecken tauchte. Ein paar Minuten beobachtete sie, wie er mit kräftigen Bewegungen das Becken durchquerte, dann beschloss sie ihm Gesellschaft zu leisten und sprang ihm hinterher. Carsten drehte erschrocken den Kopf, als ihn eine Ladung Wasser von ihrem Sprung ins Wasser traf. Als er erkannte, dass sie es war, lächelte er erfreut und schwamm zu ihr herüber.
„Wollen wir um die Wette schwimmen?“, fragte er.
„Wenn du mir eine Chance lässt...“, grinste sie. Dann stießen sie sich vom Beckenrand ab und schossen durch das Wasser.

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Danach fand Clarissa, dass es Zeit wurde, die neuen Informationen aufzuschreiben. Sie suchte nach einem Ort, an dem sie ungestört war. Schließlich ging sie hinaus auf die Terrasse, die im Sommer mit grillenden Sims angefüllt war, jetzt, im Winter aber ganz leer war. Sie setzte sich an einen Tisch und schrieb alles in ihr Notizbuch. (Aber warum sie das im Bikini bei der Kälte macht?)

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Beitrag  singingmiri Do Jan 21, 2010 4:45 pm

Silke wurde unbewusst zu ihrer Spionin für Johannes, Florian, Maggie und Jakob. Fast täglich rief sie Clarissa an, um ihr von den Vorgängen Zuhause zu berichten und Clarissa hörte ihr aufmerksam zu. Silke wusste natürlich nicht, dass ihr Interesse einen tieferen Sinn hatte und glaubte in Clarissa eine echte Freundin gefunden zu haben, was Clarissa wiederum ausnutzte. Manchmal bekam sie ein schlechtes Gewissen, dass sie Silkes Vertrauen so missbrauchte, doch letztendlich, so beruhigte sie sich, plauderte sie ja keine intimen Details aus, sondern sammelte nur die Informationen über die Familien in Punchinello.

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Außerdem bekam sie einen guten Einblick in den Alltag ihrer Mitstudenten. Silke zum Beispiel hatte einen ewigen Kampf mit ihren überflüssigen Pfunden, weswegen sie täglich ohne sichtlichen Erfolg trainierte. Eigentlich interessierte sie sich ja mehr für die Wissenschaft, doch sie unterlag der Illusion, dass sie sich Johannes länger erhalten konnte, wenn sie eine bessere Figur hatte. Bis zu einem gewissen Punkt stimmte Clarissa ihr dabei zu, konnte sich jedoch dem Gedanken nicht erwehren, dass es Johannes bei einer Frau nicht zwangsläufig um die Figur ging.

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Für die Wissenschaft interessierte sich auch Jakob Rosengrab, für den Clarissa ein besonderes Interesse hatte, da er aus dem Haushalt stammte, in dem es angeblich spuken sollte. Silke erzählte ihr außerdem, dass er Nacht für Nacht den Himmel nach UFOs und Aliens absuchte. Clarissa konnte sich natürlich nicht sicher sein, aber eventuell wusste er ja mehr über Außerirdische, als Silke mit ihrer Rationalität jemals herausfinden würde. Und wenn sich ihr Verdacht bestätigte, dass Carstens Mutter von Aliens abstammte, war sein Wissen sicher Gold wert. Mit anderen Worten: Sie würde ihm wohl mal genauer auf den Zahn fühlen müssen.

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Ansonsten schien Jakob ein sehr lebenslustiger Sim zu sein. Er ging gern auf Partys, verabredete sich gern mit Frauen zum Essen und fand auch im Wohnheim immer genügend belustigende Aktivitäten, wie zum Beispiel den Seifenblasenpuster oder Kissenschlachten mit Florian Landgraab. Und auf der anderen Seite hatte er dieses hohe Interesse für die Wissenschaft, besonders für spekulative Themen wie außerirdische Existenz, was Clarissa wiederum vermuten ließ, dass er sich bereits mit der Relativitätstheorie beschäftigt hatte. Und dann waren da noch seine beiden Kinder, die er bereits vor Beginn seines ersten Semesters gezeugt hatte. Clarissa und ihre Komplizin Susette kamen bei ihren allabendlichen Sitzungen zu dem Schluss, dass er eine interessante Persönlichkeit hatte. Sie beschlossen sich beide um ihn zu kümmern.

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Dann war da noch Florian Landgraab, der für die beiden Spioninnen nicht ganz so interessant war. Am liebsten ging er auf Insektenjagd, was für Susette ein Grund war, sich von ihm fernzuhalten und für Clarissa sich erstmal ein Insektenbestimmungsbuch aus der Bibliothek zu besorgen, nur für den Fall, dass er schon beim ersten Gespräch auf das unbeliebte Thema zu sprechen kam. Denn dass sie mit ihm reden mussten, war leider unumgänglich, da sie gründlich arbeiten mussten.

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Silke erzählte auch, dass Florian und seine Freundin Maggie am Anfang des Studiums in einer Krise gesteckt hatten. Jedenfalls war noch nicht alles in Ordnung, weswegen Florian viel nach Hause telefonierte, vorzugsweise mit seiner Mutter, um sich Tipps zu holen.

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Aber auch Maggie telefonierte viel und vermutlich aus genau demselben Grund. Bei soviel Hilfe von außen, war es fast erstaunlich, dass sie noch so tief in ihrer „Krise“ steckten. Clarissa vermied den Begriff „Krise“ am liebsten. Sie fand, dass man erst von einer Beziehungskrise sprechen konnte, wenn einer untreu geworden war oder es irgendwelche größeren Probleme war als grundlose Eifersucht.

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Beitrag  singingmiri Do Jan 21, 2010 4:49 pm

Ihre vielen Nachforschungen brachten Clarissa um jede Menge Schlaf. Schließlich konnte sie ihre mageren Ergebnisse auch nur nachts aufschreiben, wenn alle schliefen und die Sitzung mit Susette beendet war. Nachdem sie wochenlang zu wenig geschlafen hatte, konnte sie sich nur noch mit Kaffee wach halten und machte deswegen an jedem Kaffeestand halt, um sich eine Tasse zu besorgen. Carsten machte sich gelegentlich über ihre „Marotte“ lustig, doch sie sagte jedes mal grinsend, dass sie nur koffeinabhängig wäre, bevor er noch auf die Idee kam, dass sie nachts zu wenig schlief.

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Der Frühling kam und es wurde wärmer. Wenn Clarissa nun auf dem Heimweg vom Unterricht sich einen Kaffee kaufte, traf sie oft Silke, die dort ihre Hausarbeiten schrieb.

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Manchmal blieben die beiden Freundinnen bis tief in die Nacht dort. Je besser Clarissa Silke kennen lernte, desto überraschter war sie, was deren Charakter anging. Sie hatte sie als stillen Bücherwurm eingeschätzt, ordentlich und sehr reif und erwachsen. Aber wer hätte gedacht, dass sie nachts z.B. Seife in einen Brunnen schütten und sich wie ein Kind an den Blasen erfreuen würde?

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Noch immer schlug Clarissa sich einen Großteil der Nacht damit herum, über den Dingen zu brüten, die sie herausgefunden hatten. Wenn sie ehrlich war, war es nichts weltbewegendes. Nur Schauermärchen und Mythen. Nichts ungewöhnliches im Grunde. Nichts, was irgendjemanden beunruhigen müsste. Aber da es nun mal ihr Job war, konnte sie nicht einfach aufgeben. Manchmal spazierte sie nachts allein über den Campus, um ihre Gedanken zu ordnen und (natürlich) einen Kaffee zu kaufen. Es war wie verhext. Wenn sie nur wenigstens etwas Handfestes hätte. Und dann war da noch dieses süße Geheimnis zwischen ihr und Carsten, von dem sie niemandem erzählte...

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Beitrag  singingmiri Mi Jan 27, 2010 4:33 pm

Es war im Winter gewesen, als noch Schnee lag. Clarissa hatte es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht und hing ihren Gedanken nach, als Carsten gut gelaunt den Raum betrat und sie fragte ob sie am mittags mit ihm nach Punchinello fahren wolle zum Eislaufen. „Eislaufen?“, hatte sie verblüfft gefragt. „Das kann man doch auch hier!“ Er erzählte, dass er sich mit seiner Familie und ein paar Freunden verabredet hatte, die in Punchinello wohnten. Seine Mutter würde ihn mittags abholen und es war noch Platz im Auto. Erfreut über diese Gelegenheit nach Punchinello zu kommen, ohne dass es Carsten oder Leo erstaunen würde, stimmte sie zu.

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So kam es dazu, dass sie Fanny Otaga kennen lernte, eine jener Geschwister mit den merkwürdigen Hautfarben. Carstens Mutter hatte genau wie er, diese hellgrüne Hautfarbe. Früher hatte sie noch rote Haare gehabt, die sie aus Eitelkeit ab und an mal violett gefärbt hatte, da das besser zu grün passte. Wie dem auch sei. Die beiden Frauen lernten sich also kennen und plauderten über unverfängliche Themen, wie etwa das Wetter, ein wenig Klatsch und Tratsch über die Nachbarn oder Johannes' Beziehung zu Silke.

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Aufgeregt und voller Neugier traf Clarissa schließlich mit Carsten und Fanny im neuen Eislaufpark in Punchinello ein. Es gab zwei große Eislaufbahnen. Sie staunte nicht schlecht. Das war ein ziemlich großer Park gemessen wenn man bedachte, dass Punchinello nicht gerade groß war. Aber es war wirklich schön. Da sehr viel Schnee lag und es ziemlich kalt war, hatte sie beste Bedingungen zum Eislaufen.

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Sie waren etwas früh dran und mussten noch auf die anderen warten, die kommen wollten. Carsten und seine Mutter begannen nach einer Weile sich gegenseitig mit Schnee zu bewerfen und Clarissa, die lieber in Ruhe beobachten wollte, baute etwas entfernt von den Beiden einen Schneemann.


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Als dann schließlich alle da waren (Carstens Bruder Albrecht mit seiner Frau Julia, Mary Lotus und noch ein paar weitere, deren Namen Clarissa nichts sagten), gingen sie Eislaufen. Das machte riesigen Spaß.

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Ein paar Mal legten sie sich ordentlich auf die Klappe, da sowohl Carsten als auch sie selbst nie Eis gelaufen hatte. Sie selbst, weil es ihr an Gelegenheit gefehlt hatte und er, weil es bis vor Kurzem noch kein Wetter an diesem Ort gab, was für Clarissa ebenso wenig glaubhaft wie erklärbar war, in diesem Moment aber keine Rolle spielte.
Am Abend, bevor sie wieder zurück zum Campus mussten, benannte Carsten ihr noch ein paar Geschäfte in der Umgebung, als sie danach fragte. Das war der offizielle Teil der Geschichte.

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Beitrag  singingmiri Do Jan 28, 2010 7:09 pm

Inoffiziell war da etwas mehr passiert und Clarissa wusste bisher noch nicht so ganz, was sie davon halten sollte. Die anderen der Gruppe hatten ziemlich bald genug vom Eislaufen und begannen eine wilde Schneeballschlacht. Carsten und Clarissa hatte der Ehrgeiz gepackt. Sie wollten unbedingt Eislaufen lernen. Sie wussten hinterher nicht mehr wie es dazu gekommen war, aber nach einer Weile drehten sie sich in der Mitte händchenhaltend im Kreis. Zunächst hatte sie sich dabei nichts gedacht. Sie stützten sich gegenseitig so gut es ging, sie lernten sich besser auf den Beinen zu halten und sie tanzten auf dem Eis.

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Und sie fielen hin.

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Als sie sich schließlich wieder losließen, fühlte Clarissa sich irgendwie ganz anders. So leicht, als würde sie schweben. Es fiel ihr plötzlich nicht mehr schwer Eiszulaufen. Mechanisch setzte sie einen Fuß vor den anderen und zog ihre Kreise, während sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Warum brachte es sie nur so durcheinander. Ein schlimmer Verdacht beschlich sie. Hatte sie sich in Carsten verliebt? Der Gedanke entsetzte sie. Ausgerechnet sie sollte sich in ihn verlieben? Sie beschloss, dass es nicht sein konnte. Sie war sicher nur irritiert, weil sie vorher nie einem Mann so nahe gewesen war. Das musste der Grund sein! Einen anderen konnte sie nicht akzeptieren.

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Und dennoch. Als sie sich später zusammen auf einer der Bänke ausruhten und er ihr wie zufällig den Arm um die Schultern legte, konnte sie sich nicht dagegen wehren, dass sie es nur zu sehr genoss und auch wollte. Es ging eine derart starke Anziehungskraft von ihm aus, dass sie fast verrückt wurde. Ihr Herz schlug mit einer geradezu beängstigenden Geschwindigkeit. Aber sie brachte es nicht fertig aufzustehen. Sie genoss es zu sehr. Und das fand sie selbst sehr sehr dumm.

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Später benannte er ihr nicht nur ein paar Geschäfte drumherum – nein sie machten einen ausgiebigen Spaziergang durch halb Punchinello, wobei er ihr alles zeigte, was sie interessierte und alles erzählte, was sie wissen wollte.
Das Freibad, das direkt gegenüber des Eislaufparks lag, war der Ausgangspunkt ihrer kleinen Expedition.

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Von da aus, gingen sie weiter, vorbei an der Rollschuhhalle, die zu dieser Jahreszeit nicht so gut besucht war und dann in ein kleines Café.

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Im Café aßen sie auch etwas, beide in Hochstimmung wegen dem, was sie beide an diesem Tag erlebt hatten.

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Als sie das Café wieder verließen, war es bereits dunkel. Sie spazierten im Mondschein an zahlreichen Geschäften vorbei, die meistens schon zu hatten. Ein kleines Einkaufszentrum, ein Lebensmittelladen, ein Sportplatz, und vieles mehr zog an ihnen vorbei.

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Schließlich kamen sie zu dem einzigen Geschäft, das noch geöffnet war: Das Tiergeschäft. Clarissa spielte eine Weile mit einem Papagei während Carsten etwas uninteressiert den Fischen im Salzwasseraquarium zusah. Aber er drängte nicht zur Eile.

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Vom Tiergeschäft aus hatte man einen guten Blick auf die Wohnsiedlung. Clarissa wäre gerne noch dorthin gegangen, aber allmählich wurde es spät und sie mussten langsam nach Hause zurück. Während sie auf das Taxi warteten, erzählte Carsten ihr aber freundlicherweise, wem sie Häuser gehörten. Das Haus, das links vorne stand, gehörte den Müllers. Dort war Leo aufgewachsen. Rechts war die kleine Burg, in der Fannys Geschwister mit deren Familien lebten und wo Fanny ebenfalls zunächst gewohnt hatte, als sie hierher gekommen war. Ganz hinten, an der Ecke, stand das Haus, in dem Carsten aufgewachsen war.

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Beitrag  singingmiri Do Jan 28, 2010 7:11 pm

Sie kam heim und hatte jede Menge aufzuschreiben. Sie hatte Punchinello mit eigenen Augen gesehen. Sie hatte mit Fanny Otaga höchstpersönlich gesprochen und war zu dem Schluss gekommen, dass diese die Wahrheit sagte, wenn sie sagte, dass sie keine Aliens im Stammbaum hätte. Abgesehen davon hatte sie heimlich Haare von Carstens Verwandten gesammelt, um sie ins Labor zu schicken. Aus dem neusten Klatsch und Tratsch, der in der Gruppe ausgetauscht worden war, hatte sie entnommen, das abgesehen davon, dass Natalie Aarenz nach wie vor auf der Geistergeschichte beharrte, nichts seltsames entnehmen können. Zur Sicherheit hatte sie etwas gefrorenen Boden mitgehen lassen, um zu erfahren, ob er vielleicht strahlenverseucht war, auch wenn sie bezweifelte, dass es der Fall war.

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Beitrag  singingmiri Do Jan 28, 2010 7:13 pm

Susette und Leo waren in ihrer Abwesenheit übrigens nicht untätig gewesen. „Kaum ist die Katze aus dem Haus...“, dachte Clarissa unwillig, als sie Susettes Geschichte vernahm.
Als Clarissa mit Carsten und seiner Mutter aus der Tür hinausging, wunderte sich Susette etwas, wie Clarissa dazu kam, bei einem Familientreffen von Carstens Familie teilzunehmen. Die einzige logische Erklärung, die ihr einfiel, war, dass zwischen Clarissa und Carsten mehr lief, als sie wusste und das kam ihr doch etwas abstrus vor. Clarissa und sich Verlieben passte nicht so recht in das Bild. In dieser konfusen Stimmung traf Leo sie an, der sich im Gegensatz zu ihr überhaupt nicht wunderte. Als sie ihn immer noch verwundert fragte, was der Sinn der Unternehmung wäre, grinste dieser wissend und meinte, dass Carsten sich wohl etwas in Clarissa verguckt hätte, was natürlich unter ihnen bleiben müsse. Susette bezweifelte, dass Carsten diesmal Erfolg in der Liebe haben würde, was Leo mit einem „wir werden sehen.“ abtat und dann das Thema scheinbar wechselte und fragte, was sie nun machen sollten. Und so kam dann eins zum andern und schließlich küssten sie sich, was Susette, wie sie versicherte, zur glücklichsten Frau auf Erden machte.

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Womit Clarissa gedanklich wieder bei Carsten war. Susette hatte in gewisser Weise Recht, dass es nicht zu ihr passte sich zu verlieben. Die Fragen ihrer Freundin, ob zwischen ihr und Carsten etwas lief, konnte sie problemlos abwehren. Aber innerlich kämpfte sie mit sich. Das merkwürdige Gefühl, flammte immer wieder von Neuem auf, wenn sie Carsten sah und das ärgerte sie. Sie musste dem ein Ende setzen. Ganz gleich, was sie vielleicht für ihn empfand, oder empfinden könnte wenn sie es zuließe, sie musste die Sache abbrechen und ihm sagen, dass zwischen ihnen nichts laufen würde. Wenn sie sich auf ihn einließe, würde das die Sache nur unnötig verkomplizieren. Es war schon kompliziert genug, dass Susette sich entgegen des Plans mit Leo einließ.
Es stand also fest. Sie missachte das merkwürdige Gefühl, dass sie so nervös machte, wenn sie ihm gegenüber stand und machte ihm klar, dass es zwischen ihnen keine Beziehung geben würde. Es war für sie selbst schwerer als sie dachte und sie befürchtete fast, dass Carsten ihr nicht glaubte. Wenn er verletzt war, so ließ er sich zumindest nichts anmerken und es schien, als ob er sich problemlos damit abfinden könnte – zunächst. Doch Clarissa fiel auf, dass er immer häufiger allein herum saß und nachdenklich vor sich hin starrte. Beim Essen zog er nicht wie üblich die lustige Runde um Susette und Clarissa vor. Er setzte sich lieber hinaus in die Kälte.

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Dazu kam, dass es schwer fiel mit ihm umzugehen. Er zog sich immer mehr in sich selbst zurück und oft liefen sie stumm zum Unterricht und unterbrachen ihr Schweigen nur für das nötigste. Im Beisein von anderen gab er sich wie gewöhnlich, aber er ging ihr so gut es ging aus dem Weg. Und das tat Clarissa sehr, sehr weh.

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Solch trüben Gedanken hing Clarissa nach, wenn sie nun Kaffee trinkend an einem Tisch saß und zusah, wie ihre Mitstudenten sich ebenfalls Kaffee besorgten, um eine durchwachte Nacht auszugleichen. Susette gehörte neuerdings auch dazu. Sie schlug sich wohl viele Nächte mit Leo um die Ohren. Clarissa machte ihr keinen Vorwurf. Susette konnte schließlich nichts dazu, dass sie sich in den falschen verliebte.

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Überhaupt schien der Frühling so einigen aufs Gemüt zu schlagen. Silke berichtete, dass Florian und Maggie sich endlich wieder versöhnt hatten und ihr Glück nun ständig zur Schau stellten, in dem sie knutschend im Gang standen.

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Beitrag  singingmiri Do Jan 28, 2010 7:19 pm

Außerdem besuchte Silke häufig die umfangreiche Bibliothek des Campus und empfahl Clarissa dort auch mal vorbeizuschauen. So trafen sie sich bald dort. Silke setzte sich bald an einen der Computer und schrieb an ihrer Seminararbeit und Clarissa sah sich um.

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Clarissa fand die Bibliothek ziemlich gut. Es gab zahlreiche Regale voller Bücher. Ohne nach etwas Bestimmtem zu suchen, lief sie daran vorbei und überflog im Vorbeigehen die Titel. Es waren einige hochinteressante Bücher zu finden. Wie zufällig fand sie ein Buch, das scheinbar eine Chronik der Region war. Clarissa zögerte. Würde sie darin etwas finden? Andererseits: Wie sollte etwas, das weit zurücklag, Einfluss auf die Gegenwart haben? Dann fiel ihr ein, dass die Gegend bis vor Kurzem noch sehr dünn besiedelt war. Ihr Chef hatte ihr mal erzählt, dass seit Jahrhunderten kaum jemand dort gelebt hatte. Und wenn es Punchinello früher nicht gegeben hatte, stand bestimmt nichts darüber drin. Trotzdem nahm sie das Buch in die Hand und fuhr das Inhaltsverzeichnis ab. Natürlich gab es keinen Ort, der Punchinello hieß. Sie fand die Universität, die angrenzende Stadt und dann: Ein Ort, der in der Nähe liegen musste und vor etwa 500 Jahren verlassen wurde: Circle Town. Hastig blätterte sie dorthin. Sie musste herausfinden, wo das lag.

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Viele Stunden später hatte sie herausgefunden, dass Circle Town etwa da gelegen haben musste, wo heute Punchinello lag. Das machte die Stadt für Clarissa sehr interessant. Sie lieh sich das Buch aus und las den ganzen Abend darin, während Carsten mit möglichst viel Abstand von ihr eine wissenschaftliche Abhandlung über Genmutation las.
Scheinbar war Circle Town damals eine Kleinstadt, in der sich Angehörige verschiedenster Kulturkreise niederließen, vermutlich aufgrund der günstigen Lage direkt am Fluss, was den Handel förderte. Es schien ein grünendes und blühendes Fleckchen Erde zu sein. Das widersprach den Beobachtungen, die Clarissa gemacht hatte. Punchinello war alles andere als grünend und blühend. Es war unfruchtbares Land ohne auch nur einen Flecken grün. Die Bewohner hatten große Schwierigkeiten einen grünen Garten zu bekommen. Ansonsten war alles gähnend langweilig. Clarissa las mit immer müderen Augen, die Erzählungen rund um die Adeligen, deren Heiratspolitik und die Besuche höherer Adeliger. Sie fand nebenbei heraus, dass es eine erstaunlich große Festung gegeben haben musste und einen großen Wald, von dem Heute nichts mehr zu sehen war. Als sie bei den Geschichten rund um die Hexenverfolgung ankam, bei denen Loblieder auf diejenigen gesungen wurden, die zahlreiche Hexen verbrannten, seufzte sie auf. Das war wohl Zeitverschwendung. Missmutig starrte sie auf das Fenster gegenüber. „Ich muss nur wissen, was die Stadt zerstört hat.“, dachte sie und richtete ihren Blick wieder auf die Seite. Die Berichte über rothaarige, grünäugige Frauen überflog sie. Ab einem gewissen Zeitpunkt verschwanden mehr und mehr Menschen spurlos, was natürlich wiederum den Hexen angedichtet wurde. Dann gab es offensichtlich eines Nachts ein helles Licht am Himmel, Blitze, die die Dunkelheit durchzuckten und ein Erdbeben, das Circle Town weitestgehend zerstörte. Im Volk munkelte man bald, das sei die Rache der Hexen gewesen und wer konnte floh in andere Städte und Dörfer. Schließlich waren auch die Adeligen dazu gezwungen Circle Town zu verlassen und die Stadt verfiel rasch, bis nichts mehr zurückblieb. An dieser Stelle schüttelte Clarissa unwillig ihren Kopf. Alles Aberglaube, murmelte sie, woraufhin Carsten sie schräg von der Seite ansah. Sie war wütend, dass sie ihre Zeit damit vergeudet hatte. Jetzt wusste sie, was Circle Town zerstört hatte – klasse! Aber das half ihr auch nicht weiter. Es erklärte nicht mal die Unfruchtbarkeit des Landes. Es erklärte nicht, dass die Pille nicht funktionierte und auch nicht, dass es komisch aussehende Sims gab, deren Geburt in keinem Rathaus der Welt registriert wurde und die trotzdem eine Geburtsurkunde besaßen. Nein, das war nur unhilfreich! Wütend rauschte sie mit dem Buch aus dem Zimmer und beschloss es sobald sie konnte zurück zu geben.

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Beitrag  singingmiri Do Jan 28, 2010 7:22 pm

Am nächsten Abend saß sie am Schachbrett, weil sie dabei konzentriert nachdenken konnte, ohne, dass sich jemand wunderte. Carsten saß etwas entfernt von ihr am Computer und schrieb emsig an seiner Seminararbeit. Natürlich redeten sie kein Wort miteinander. Er zog sich immer noch von ihr zurück, er mied ihre Gesellschaft auffällig, er schwieg, wenn es sich nicht vermeiden ließ, zusammen zu sein. Im Moment tat das aber nicht zur Sache. Sie musste über ihren Job nachdenken. Sie war seit über zwei Jahren auf dem Campus und hatte kein einziges Geheimnis aufdecken können und von Tag zu Tag fühlte sie sich schlechter, weil ihre Arbeit so erfolglos war. Sie fühlte sich ausgebrannt und leer.

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Am nächsten Tag war Clarissa ausnahmsweise sehr gut gelaunt. Nicht, dass sie sonst schlecht gelaunt wäre, aber an diesem Tag fühlte sie sich einfach gut. Sie hatte nachts gut geschlafen und war zu dem Schluss gekommen, dass sie ihr Bestes gegeben hatte, Carsten Geheimnisse, die möglicherweise gar nicht existierten, zu entlocken. Sie konnte nicht mehr. Sie kapitulierte vorerst. Sie brauchte einfach mal eine Pause und diese genoss sie in vollen Zügen. Im Bad begegnete sie Susette, die sich nervös auf eine mündliche Prüfung in der Uni vorbereitete und zum hundertstenmal ihren Text durch sprach. Clarissa wünschte ihr gut gelaunt Glück und beschloss bis zum Unterricht im Park spazieren zu gehen. Das verhinderte gleichzeitig, dass sie mit ihrem schweigsamen Kommilitonen Carsten laufen musste.

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Auch abends war Clarissa außer Haus. Carsten saß ausnahmsweise nicht alleine beim Essen, sondern leistete Susette Gesellschaft. Eine Weile sagte keiner etwas, dann hielt Susette es nicht mehr aus und fragte neugierig: „Ist es eigentlich wahr, dass du mehr von Clarissa wolltest?“ Carsten blieb fast der Bissen im Hals stecken. „Tut mir Leid, das war taktlos...“, murmelte Susette sofort betreten, doch Carsten schien ihr nicht böse zu sein. Er lächelte sogar leicht.
„Irgendwann hättest du mich sowieso gefragt, oder?“, bemerkte er nur trocken und seufzte leise. „Irgendwann werde ich sowieso drüber sprechen müssen. Er schluckte noch einmal. „Es ist wahr, dass ich mir Hoffnungen gemacht habe. Sie war immer so lieb zu mir und wirkte so interessiert an meiner Person. Ich hab das noch nie erlebt. Wir hatten jede Menge Spaß miteinander. Aber das weißt du ja selbst. Es war nur natürlich, dass ich mich in sie verliebte. Schließlich kam der Zeitpunkt, wo ich einfach wissen musste, wie sie empfand. Es konnte nicht ewig so weitergehen. Deshalb habe ich sie zum Schlittschuhlaufen eingeladen. Es war eigentlich offensichtlich, was ich damit bezweckte, dachte ich und sie sagte zu, deshalb machte ich mir nur mehr Hoffnungen. Und die ganze Zeit hat sie mich nicht zurückgewiesen. Wir haben sogar miteinander geschmust. Deshalb dachte ich, sie würde auch so fühlen wie ich. Und als wir zurück kamen, sagte sie plötzlich, dass sie keine Beziehung möchte. Sie hat sehr wohl verstanden worauf ich hinaus wollte und sie hat damit gespielt.“ Er brach ab. Es schnürte ihm die Kehle zu.
Susette nickte mitfühlend. „Den Teil mit dem schmusen hat sie mir verschwiegen. Sie hat auch von keinerlei Gefühlen gesprochen.“ Sie machte eine Pause und dachte nach. „Ich will keine unnötigen Hoffnungen in dir schüren, aber Clarissa weiß vermutlich nicht mal, wie sich Liebe anfühlt. Sie ist, genauso wie ich, in einer ziemlich herzlosen Umgebung aufgewachsen, nur dass ich lieben lernte, in dem ich mich um die Kleinen kümmerte, und sie wurde immer nur härter. Sie ist nicht gefühlskalt. Aber sie lässt Dinge, die sie nicht kontrollieren kann, nur ungern zu. Es kann sein, dass sich dich liebt und es nicht merkt. Ich weiß, dass es ihr nahe geht, dass du sie ignorierst, weil sie ziemlich oft darüber redet. Und dass sie keine Beziehung eingehen will...“ Susette verstummte. Fast hätte sie zuviel verraten.
Carsten sah sie nachdenklich an. „Kann es sein, dass sie bindungsphobisch ist?“, fragte er leise.
„Das weiß ich nicht. Ich glaube, sie war ihr ganzes Leben darauf bedacht, alles möglichst allein zu schaffen, deshalb weigert sich jetzt alles in ihr, dass sie jemand anderen brauchen könnte. Aber, wenn sie dich liebt, dann wird sie das einsehen. Rede nur bitte wieder mit ihr.“ Carsten stand abrupt auf und räumte seinen Teller weg.
„Wir sehen uns!“, sagte er noch über die Schulter und begab sich schleunigst zurück in sein Zimmer.

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Beitrag  singingmiri Sa Feb 06, 2010 4:43 pm

Das Gespräch mit Susette hatte ihm Mut und Hoffnung gemacht. Er beschloss Clarissa nicht mehr zu ignorieren und wieder normal mit ihr zu reden. So fand Clarissa, als sie am nächsten Morgen den Frühstücksraum betrat einen völlig veränderten Carsten vor. Überrascht und erfreut plauderte sie mit ihm und fühlte sich dabei pudelwohl Sie schob es darauf, dass ihr die Entspannung gut tat. Es schien sich alles wieder zum Besten zu wenden.

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Gut gelaunt beschloss Clarissa vor dem Unterricht einen Umweg über das andere Wohnheim zu nehmen, um die neusten Neuigkeiten zu erfahren. Carsten begleitete sie ganz selbstverständlich.
Als sie den Gemeinschaftsraum betraten trafen sie dort nur auf Johannes, der vor dem Spiegel gerade flirten lernte und sich offensichtlich ertappt fühlte. Clarissa sah Johannes verächtlich an und fragte schnell nach Silke, während Carsten sich schnell wegdrehte, um sein Lachen zu verbergen. Es kam ihm ziemlich albern vor, vor dem Spiegel flirten zu üben.

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Silke war gerade nicht da. Vermutlich saß sie im Park oder im Zentrum und schrieb die letzten Sätze ihrer Hausarbeit. Clarissa war enttäuscht und suchte Jakob auf dem Dach auf, um ihm vielleicht etwas zu entlocken. Nach einer Weile fand sie ihn auf dem Dach an seinem Teleskop.
„Kannst du damit auch tagsüber Sterne sehen?“, fragte Clarissa neugierig.
Jakob, der sie noch nicht bemerkt hatte, fuhr erschrocken herum und errötete etwas. Clarissa war verblüfft. Er war schon der zweite, der sich ertappt fühlte.
„Natürlich nicht.“, murmelte Jakob und räusperte sich. „Ich finde es nur faszinierend, dass man von hier aus auf dem ganzen Campus alles genau beobachten kann.“
„Soso?“, meinte Clarissa amüsiert. „Dann weißt du auch bestimmt wo Silke ist.“
„Sie grillt Würstchen im Park.“, sagte er schulternzuckend.
Clarissa nickte. „Gibt's was Neues?“, fragte sie.
„Ich hab Emily angerufen. Es geht ihr gut.“, erzählte er. „Maggie und Florian sind immer noch zusammen.“ Er verdrehte die Augen. „Alles normal würde ich sagen... das heißt: nein...“

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„Gestern morgen habe ich eine Zigeunerin beobachtet, die ums Wohnheim schlich und anscheinend nicht gesehen werden wollte, was ihr aber nicht gelungen ist.“ Er klopfte auf das Teleskop. „Einer von unseren Mitbewohnern lief auch zufällig vorbei, war aber kein bisschen irritiert. Keine Ahnung, was der im Hirn hat...“ Er schüttelte den Kopf.

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„Naja, jedenfalls bin ich runter gegangen, um zu sehen, was die Frau wollte und da stand doch tatsächlich so eine alte Lampe vor der Tür. So eine wie von Aladdin, verstehst du? Ich war am Anfang ganz schön überrascht und dachte, ich würde träumen, aber nachdem ich mich ein paar mal gekniffen habe, wurde mir klar, dass das ziemlich real war.“ Er zeigte ihr seinen Unterarm, der von blauen Flecken übersät war.
„Und was hast du damit gemacht?“, fragte Clarissa leichthin.
„Na, ich hab sie aufgehoben und ein bisschen dran gerieben. Ich weiß, das klingt total übergeschnappt, was aber viel verrückter war, war, dass tatsächlich ein Flaschengeist herauskam. Ich hab mich nochmal gekniffen, nur zur Sicherheit. Der Knabe hat mir erzählt, ich hätte drei Wünsche frei, wie im Märchen.“
„Hast du dir was gewünscht?“ Clarissa sah ihn gespannt an. Das war ja allerhand!
„Ja. Aber bitte lach nicht: Ich hab mir Seelenfrieden gewünscht.“
Clarissa fand das nicht zum Lachen. „Seelenfrieden? Und hat es was gebracht?“
„Ich bin tatsächlich ziemlich ruhig geworden und alles fühlt sich irgendwie schöner an. Außerdem ist mir seit gestern klar geworden, dass Spaß nicht alles ist. Diese tiefe Ruhe ist etwas ganz besonders.“
Clarissa nickte nachdenklich. Wenn Jakob Recht hatte, war bei den ganzen Geheimnissen in Punchinello vielleicht mehr Magie im Spiel, wie sie jemals geglaubt hätte.
„Was hast du mit der Lampe gemacht?“
„Sie weggepackt. Ich weiß noch nicht, was ich damit machen soll. Die anderen lachen mich ja aus, wenn sie davon hören. Vielleicht schenke ich sie Emily.“
„Hey, hab ich etwa gelacht?“, fragte Clarissa gespielt entrüstet.
„Nein.“, grinste er. „Aber du bist auch eine Ausnahme!“
„Eine Ausnahme?“ Sie machte ein entsetzte Gesicht, so dass er lachen musste.
„Eine riesengroße.“, sagte er ernsthaft, aber seine Augen blitzten schelmisch.

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Beitrag  singingmiri Sa Feb 06, 2010 4:52 pm

Clarissa schleifte Carsten noch mit in den Park, um ihre Freundin Silke dort zu treffen. Tatsächlich war sie mit Grillen beschäftigt. Sie schien das gute Wetter zu genießen. Carsten nahm sich einen der Hotdogs und setzte sich an den nächsten Tisch, damit die beiden Frauen in Ruhe quatschen konnten. Silke hatte ebenfalls etwas zu berichten, was Jakob entweder entgangen war oder er vergessen hatte.

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Am Tag zuvor, hatte Silke gehört, wie Maggie und Johannes sich lautstark stritten. Eigentlich war es nur Maggie gewesen, die laut war. Johannes hörte seelenruhig zu und schien sich an ihren Worten kaum zu stören. Silke hatte leider nicht heraushören können, worum es ging. Vielleicht regte sich Maggie über irgendetwas auf, was mit ihrer zurückliegenden Krise mit Florian zu tun hatte.

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Danach hatte Maggie stundenlang ziemlich wütend Geige gespielt. Zumindest war ihre Spielweise ziemlich energisch. Geige spielen zählte zu Maggies neusten Hobbys. Es war wohl auch Teil ihres Studium, die Kreativität auszuweiten.

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Im Gegensatz zu Silke konnte Clarissa sich genau denken, was Maggies Problem war. Als sie am Abend davor über den Campus und durch die Downtown gestreift war, um sich abzulenken, hatte sie Johannes in einer ziemlich eindeutigen Situation getroffen. Am Anfang hatte sie gedacht, es wäre Silke, weil das Mädchen auch rote Haare hatte. Aber ziemlich bald hatte sie gemerkt, dass es sich um eine der Cheerleaderinnen handelte, die mit Johannes herum knutschte. Clarissa hatte die beiden heimlich beobachtet.

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Sie hatten noch zusammen gegessen. Wenn man es genau nahm, war das Essen dabei eher zweitrangig. Die meiste Zeit klebten ihre Lippen zusammen.

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Das ganze wurde gemeinsamen „Fotos“ in der Fotokabine gekrönt. So wie es sich anhörte, machten sie wohl nicht nur Fotos. Silke tat ihr Leid, aber sie konnte ihr nicht das Herz brechen, also schwieg sie.

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Vermutlich hatte Maggie sogar vor ihr von Johannes' Affäre gewusst. Die Cheerleaderin ging schließlich täglich in dem Wohnheim ein und aus. Wer weiß, was Maggie sich alles hatte ansehen müssen. Wenn sie es sich genau überlegte, würde sie Johannes auch gerne den Marsch blasen.

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Was noch der Gipfel war, war, dass Johannes nebenbei auch seine Beziehung zu Silke intensivierte. Wie sie von Silke wusste, verbrachte diese die Nächte des Öfteren bei Johannes im Bett.

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Als Clarissa Carsten auf dem Weg zum Unterricht von der Sache erzählte, fand er natürlich, dass Silke es erfahren sollte. Sie wusste, dass er Recht hatte, aber sie wollte Silke diese schlechte Nachricht nicht überbringen, wo diese doch so verliebt in Johannes war. Sie vermutete sowieso, dass ihr Freund sich früher oder später verraten würde. Vorerst schien sie aber nichts zu ahnen. Sie verbrachte die Tage auf dem Campus und das war genau die Zeit, die Johannes für seine Affäre nutzte.

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Die Sache regelte sich jedoch bald von ganz allein. Die Cheerleaderin bekam bald heraus, dass Johannes mit Silke zusammen war und zwar auf ziemlich brutale Art und Weise. Sie kam eines Abends ins Wohnheim, in der Hoffnung mit Johannes ein schönes Schäferstündchen zu verbringen. Dieser war jedoch gerade mit Silke „beschäftigt“.

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Wutentbrannt zündete sie vor dem Wohnheim eine stinkende braune Tüte an und stürmte von dannen.

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Beitrag  singingmiri Di Feb 09, 2010 9:58 pm

Am nächsten Morgen kam Silke äußerst gut gelaunt in Unterwäsche in den Frühstücksraum und setzte sich zu Maggie, die gerade ein Omelett verspeiste. Silke erzählte ihr sogleich von Johannes' Plan mit ihr eine Schiffsreise zu unternehmen. Angesichts der jüngsten Ereignisse konnte Maggie es kaum glauben. Sie wurde aus diesem Mann einfach nicht schlau. Erst schien er mit Silke ernst machen zu wollen, dann betrog er sie, um anschließend wieder solche Pläne zu schmieden. Er konnte es nicht ernst meinen, davon war Maggie überzeugt.

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„Hast du kein eigenes Zimmer?“, fragte Maggie schlecht gelaunt, als sie ihr Zimmer betrat, um einen Vortrag zu üben und Johannes an ihrem Schreibtisch saß und seine Hausarbeit schrieb.
„Da ist kein Platz für einen Schreibtisch.“, behauptete dieser.
„Weil du unbedingt ein Doppelbett haben musst für deine zahlreichen Liebschaften.“, antwortete sie giftig. „Hättest du dich nicht wenigstens anziehen können?“
„Stört es dich etwa? Oder macht dich mein Körper etwa so an, dass du um deine Treue zu dem lieben Flo fürchten musst?“, neckte er.
Maggie rollte die Augen. „Das Thema hatten wir schon. Würdest du jetzt bitte mein Zimmer verlassen? Ich würde gern ungestört meinen Vortrag üben.“ Damit stieß sie ihn unsanft vom Stuhl und schob ihn zur Tür hinaus.

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Zu Maggies Überraschung wirkte Johannes in der nächsten Zeit verliebter denn je. Er wich Silke kaum von der Seite. Er schien es mal wieder ernst zu meinen. „Vielleicht.“, dachte Maggie, „war es nur ein Seitensprung. Vielleicht endet es ja doch noch gut.“

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Silke nahm immer rascher an Gewicht zu. Verzweifelt versuchte sie die überflüssigen Pfunde loszuwerden, aber es schienen eher mehr als weniger zu werden. Eines Tages hatte sie Gewissheit. Sie war schwanger.

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Beitrag  singingmiri Di Feb 09, 2010 10:00 pm

„Wie kann man nur so doof sein?“, dachte Clarissa laut, während sie auf der kleinen Terrasse am Teleskop stand und die Sterne besah. Die Idee hatte sie von Jakob. Er hatte ihr so lange davon vorgeschwärmt, dass sie schließlich auch Lust bekam, selbst die Sterne (und Sims) zu beobachten. Außerdem konnte man so gut dabei nachdenken. Silkes Schwangerschaft hatte alle ihre Freunde in helle Aufregung versetzt. Maggie kümmerte sich hingebungsvoll um sie und versuchte alles über Schwangerschaften herauszufinden. Sie wollte schließlich selbst einmal viele Kinder haben. Johannes lief ständig wie ein aufgeschrecktes Huhn herum und vergaß vor lauter Aufregung auch mit jedem weiblichen Wesen, das ihm über den Weg lief zu flirten. Florian und Jakob hielten sich aus dem Spektakel etwas heraus, auch wenn sie Silke unterstützten wo sie konnten. Carsten zeigte Mitgefühl und Clarissa leistete Beistand. Die verblüffendste Reaktion zeigten jedoch Susette und Leo. Sie äußerten einstimmig ihren eigenen Kinderwunsch und schienen auch dem Gedanken nicht abgeneigt, schon mal damit anzufangen, obwohl sie beide noch mitten im Studium waren.

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Clarissa setzte sich erschöpft neben Carsten aufs Sofa.
„Wie geht es Silke?“, fragte Carsten.
„Sehr gut. Wer kann es ihr verdenken bei soviel Hilfe.“, grinste Clarissa. „Sie jammert zwar immer, dass sie schwanger und nicht krank sei, aber ich glaube, im Grunde genießt sie es. Wo sind Susette und Leo?“ Sie sah sich suchend um. Um diese Zeit waren die beiden normalerweise im Gemeinschaftsraum anzutreffen.
„Sie gehen Essen.“, antwortete er und setzte etwas leiser und mehr für sich hinzu: „Beneidenswert.“
Clarissa schluckte. Sie konnte nicht anders, aber seine Worte lösten bei ihr Sehnsucht aus. Einen Moment war sie drauf und dran ihm vorzuschlagen, doch einfach auch zusammen auszugehen, aber sie verwarf den Gedanken. Er würde sich nur Hoffnungen machen.

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Clarissa war verblüfft, als Carsten plötzlich ihre Hand nahm. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich in ihrem Körper aus.
„Clarissa.“, sagte er sanft. Wie er ihren Namen aussprach, jagte ihr einen warmen Schauer den Rücken hinunter. „Ich liebe dich. Und ich kann mir kein Leben ohne dich vorstellen.“ Er schluckte. „Wenn du deine Meinung in den letzten Monaten geändert hast, dann bitte ich dich, dass du meine Freundin wirst. Wenn nicht, dann muss ich gehen und lernen irgendwie ohne dich klar zu kommen, auch wenn ich nicht glaube, dass das möglich ist.“
Clarissa schwieg eine Sekunde ungläubig. Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume. Es half nichts ihren Kopf bei dieser Sache zu Rate zu ziehen. Sie war zu keinem klaren Gedanken fähig, weil plötzlich starke Gefühle in ihr aufwallten. Und da wusste sie plötzlich mit Gewissheit, dass es sich nicht mehr leugnen ließ, dass sie ihn liebte.
Sie holte Luft. „Carsten.“, antwortete sie und wunderte sich wie schwach ihre Stimme klang. „Ich hätte das früher nie sagen dürfen, denn ich liebe dich. Ich wollte es nur nicht wahrhaben, weil... naja, das ist eigentlich egal.“
Er zog sie auf seinen Schoß. Was auch immer sie bisher davon abgehalten hatte, es sich einzugestehen – eines Tages würde er es erfahren und das genügte für den Augenblick.

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Beitrag  singingmiri Mo Feb 22, 2010 10:58 am

Als Susette und Leo zurückkamen, stand Clarissa sehr nachdenklich am Kamin. Sie hatte ihrem Boss gekündigt. Vermutlich würde er wütend werden und versuchen sie zu erpressen, aber es gab nichts mehr, womit man sie erpressen könnte. Sie hatte den Job angenommen, um dem fortwährenden sozialen Abstieg zu entkommen und eine Chance auf ein Studium zu bekommen. Ihr Boss hatte ihr und Susette gefälschte Abschlusszeugnisse ausgestellt, mit dem sie sich bewerben konnten. Zum Glück waren sie beide intelligent genug, um im Stoff mitzukommen. Sie waren sogar so gut, dass sie Stipendien bekommen hatten. Mit Geld konnte er sie nicht erpressen. Verwandte, denen er etwas zuleide tun konnte, kannte er nicht und davon, dass sie mit Carsten ging und Susette mit Leo, wusste er glücklicherweise nichts. Sie musste jetzt nur noch ihre Freundin auf den neusten Stand der Dinge bringen. Trotzdem mussten sie Stillschweigen über die Sache bewahren.

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Susette strahlte über das ganze Gesicht, als sie sich zu Clarissa setzte und ihr von ihrem Date vorschwärmte. Im Überschwang ihrer Freude bemerkte sie erst nach einer Viertelstunde, in der sie pausenlos geredet hatte, dass Clarissa selbst selig lächelnd dasaß.
„Ist irgendetwas passiert?“, fragte Susette unsicher.
Sofort wich der glückliche Ausdruck von Clarissas Gesicht. „Sollte etwas passiert sein?“
„Hm, ich dachte nur, dass du so glücklich aussiehst. Das ist selten.“
„Achso, das....“, machte Clarissa gedehnt. „Wenn man es so betrachtet, ist auch etwas passiert.“ Sie grinste Susette an, die sich vor Neugier nicht mehr ruhig halten konnte,
„Was? Hast du alle Geheimnisse auf einmal gelöst?“, fragte sie gespannt.
„Die Geheimnisse interessieren mich nicht mehr. Ich habe gekündigt.“, antwortete ihre Freundin ohne mit der Wimper zu zucken.
„Du hast ge... was?“
„Gekündigt.“, bestätigte Clarissa seelenruhig.
„Bist du krank oder so?“
„Vielleicht.“ Clarissa grinste spitzbübisch. „Ich bin jetzt mit Carsten zusammen.“
Einen Moment war Susette sprachlos. „Na, das ging ja schneller als ich dachte. Oh, wie ich mich für euch freue!“ Susette sprang auf und erdrückte Clarissa fast in ihrer Umarmung. „Dann wird jetzt alles gut.“, freute Susette sich.
„Ich hab dich auch gleich aus dem Vertrag rausgelöst, bevor unser Ex-Chef noch auf dumme Ideen kommt. Schließlich warst du direkt mir unterstellt. Ich vermute, du willst damit auch nichts mehr zu tun haben.“
„Wie wunderbar!“, jubelte Susette und setzte sich wieder in ihren Sessel.
„So, und jetzt will ich dich nicht weiter stören.“, lächelte Clarissa. „Dein Leo steht schon in den Startlöchern und ich gehe mit Carsten heute aus. Wir hatten schließlich noch nie ein richtiges Date. Das muss schleunigst nachgeholt werden.“
„Viel Spaß! Wohin geht ihr?“
„Weiß noch nicht. Vielleicht in die Bibliothek.“ Als sie Susettes entsetzten Gesichtsausdruck sah, kicherte sie und sagte noch schnell: „Natürlich nicht. Essen.“ Und damit ließ sie Susette und Leo, der inzwischen tatsächlich neben ihnen stand, allein.

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Leo zog seine Freundin aus ihrem Sessel hoch und bedeckte ihren Arm mit Küssen.
„Warum hast du eben so laut geschrien?“, fragte er besorgt.
„Hab ich geschrien? Tut mir Leid. Ich hab mich nur so sehr für Clarissa gefreut. Sie ist endlich mit Carsten zusammen, weißt du?“
„Ich weiß. Er hat es mir gerade erzählt und wie du gemerkt hast, habe ich nicht schreien müssen.“, neckte er sie.
Sie gab ihm einen sanften Klapps auf die Wange. „Du bist ja auch keine Frau!“
„Zum Glück.“, murmelte Leo, fügte aber, als er ihren bösen Blick sah, hinzu: „Sonst könnte ich dich gar nicht so lieben.“

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Das schien das Stichwort gewesen zu sein. Er sank vor der überraschten Susette auf die Knie.
„Susette, ich liebe dich über alles. Ich weiß, dass wir noch nicht lange zusammen sind, aber möchtest du meine Frau werden?“
Auch wenn Susette insgeheim schon darauf gehofft hatte, verdoppelte sich ihre Herzfrequenz und sie brauchte eine Weile bis sie eine verständliche Antwort heraus bekam.

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„Oh, Leo, ich bin so glücklich. Ich weiß gar nicht, wo ich mich lassen soll. Ich könnte die ganze Welt umarmen.“, jubelte Susette und sprang ihrem Verlobten in die Arme.

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(Anm: Was für eine gemeine Gemeinheit! Ich hatte so eine schöne Kulisse aufgebaut und in dem Moment, in dem er ihr den Antrag macht, dappt dieser blöde Hirni da rein und beschwert sich, dass er nicht an den Sessel rankommt! Deswegen musste ich die wirklich tollen Perspektiven weglassen, weil er halb in Susette drin stand.)
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Beitrag  singingmiri Mo Feb 22, 2010 11:01 am

Dieser Tag musste gefeiert werden. Susette hatte das Gefühl, dass heute sämtliches Glück über dem Wohnheim ausgeschüttet worden war. Nachdem sie jedem, der ihr begegnet und es hören wollte, erzählt hatte, dass sie nun verlobt war, schmusten ihr Verlobter und sie ausgiebig auf Leos neuem Doppelbett. Wie das endete, kann man sich ja denken.

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Am nächsten Morgen war Susette speiübel. Sie verbrachte den Großteil des morgens auf der Toilette, unterbrochen nur von dem Versuch zu frühstücken und der besorgten Frage von Clarissa, ob sie krank sei.

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Es war schnell klar, was die Übelkeit verursacht hatte. Susette war schwanger. Von diesem Tag an strahlten Leo und sie ununterbrochen. Sie schienen sich auch überhaupt keine Sorgen um ihr Studium zu machen.

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Beitrag  singingmiri Mo Feb 22, 2010 11:03 am

Clarissa unternahm es im anderen Wohnheim anzurufen, um Silke zu erzählen, dass sie nicht mehr die einzige Schwangere war. Sie erwischte allerdings erst Maggie, die ihr gleich wutentbrannt von Johannes' neusten Verfehlungen erzählte. Ihrem Gemütszustand zufolge musste sie ihn entweder gerade ertappt oder zusammen gestaucht haben. Von der einen Geschichte wusste Clarissa bereits. Sie hatte Johannes bei ihrem Date kurz gesehen, als er mit einer eindeutig älteren Frau in der Fotokabine verschwand, um mal wieder „Fotos“ zu machen.

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Die andere Geschichte war sehr viel dreister. Maggie kam gerade von ihrem Unterricht, als Johannes mit einer jüngeren Studentin vor der Haustür stand und flirtete, was das Zeug hielt. Es war fast, als ob er wollte, dass Silke es sah, als ob er ihr das Herz brechen wollte. Silke befand sich zu ihrem Glück zu diesem Zeitpunkt oben im Gemeinschaftsraum und bemerkte nichts. Maggie machte sich ernsthaft Sorgen, was es für eine Auswirkung auf das Baby hatte, wenn sie von seinen Seitensprüngen erfuhr.

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Beitrag  singingmiri Mo Feb 22, 2010 4:52 pm

„Heute Abend läuft im Fernsehen eine Sendung über Schwangerschaften und Geburten.“, teilte Leo Carsten eines abends mit.
Carsten verdrehte innerlich die Augen. Es wurde Zeit, dass Susette ihr Kind endlich bekam. Seit sie schwanger war, gab es bei den Beiden nur ein Thema: Die Schwangerschaft. Er wusste nicht, wieviele Sendungen zum Thema Geburt die Beiden mittlerweile angeschaut, geschweige denn wieviele Bücher sie zu dem Thema gelesen hatten. Sie mussten das Sortiment der Bibliothek langsam durchhaben.

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Aus dem anderen Wohnheim kamen beunruhigende Meldungen. Silkes Hormonhaushalt bewog sie dazu Johannes einen Heiratsantrag zu machen. Das war nicht nur ungewöhnlich, dass die Frau dem Mann den Antrag machte (in der Geschichte von Punchinello war das noch nie vorgekommen – ein Skandal!); es hätte auch niemand von Silke erwartet, die sonst so ruhig und zurückhaltend erschien. Andererseits wäre Johannes auch nie darauf gekommen. Immerhin nahm er vor lauter Schreck an (eine andere Begründung ließen seine Mitbewohner nicht gelten).

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Von Stund an war Johannes wie verwandelt und kümmerte sich rührend um Mutter und Kind. Leo gab ihm allerlei Tipps und Johannes war der erste, der nicht nur mit den Augen rollte, wenn er damit anfing, sondern tatsächlich interessiert zuhörte.

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