Punchinello - die Geschichte geht weiter
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Nach der Geburt buchte Albrecht einen Urlaub in den Bergen für seine Frau und sich. Sie hatten wirklich genug Grund, sich das mal zu gönnen. Seine Frau hatte zwei Schwangerschaften hinter sich. Er selbst war befördert worden und nun „Das Gesetz“ und Julia arbeitete nach wie vor fleißig bei ihrem geheimen Job (Schmugglerin). Es gab wirklich genug Grund sich mal entspannen zu wollen.
„Ah, es ist wundervoll hier!“, seufzte Julia wohlig, als sie am ersten Abend zusammen in der Sauna saßen. „So ruhig... und diese Luft!“
„Gefällt es dir hier also? Da bin ich aber froh!“, freute sich Albrecht und rutschte etwas näher an seine Frau heran. „Duuu, Schatz, wir sind hier doch ganz allein und in der Sauna....“
„Ich will nicht schwanger werden, Albrecht.“, unterbrach sie sofort.
„Nicht doch. Du musst ja davon nicht gleich schwanger werden!“, beschwichtigte er.
„Hast du eine Garantie?“, fragte Julia. Er ahnte ja gar nicht, wie gerne sie ihm seinen Wunsch erfüllen würde. Aber schwanger werden?
„Nein.“, seufzte er. „Können wir denn jetzt nie mehr.... du weißt schon...“
Julia schauderte bei dem Gedanken. „Na gut....“ Sie ergab sich.
„Ah, es ist wundervoll hier!“, seufzte Julia wohlig, als sie am ersten Abend zusammen in der Sauna saßen. „So ruhig... und diese Luft!“
„Gefällt es dir hier also? Da bin ich aber froh!“, freute sich Albrecht und rutschte etwas näher an seine Frau heran. „Duuu, Schatz, wir sind hier doch ganz allein und in der Sauna....“
„Ich will nicht schwanger werden, Albrecht.“, unterbrach sie sofort.
„Nicht doch. Du musst ja davon nicht gleich schwanger werden!“, beschwichtigte er.
„Hast du eine Garantie?“, fragte Julia. Er ahnte ja gar nicht, wie gerne sie ihm seinen Wunsch erfüllen würde. Aber schwanger werden?
„Nein.“, seufzte er. „Können wir denn jetzt nie mehr.... du weißt schon...“
Julia schauderte bei dem Gedanken. „Na gut....“ Sie ergab sich.
singingmiri- Familiensim
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Julia genoss den Urlaub in vollen Zügen. Natürlich liebte sie ihre Kinder, aber es war schön ihren Ehemann endlich auch mal nur für sich zu haben. Und in dieser Idylle in den Bergen fing sie sogar an zu glauben, dass Karriere und eine große Familie nicht unvereinbar waren.
Und hier gab es soviel zu erleben. Angefangen von den Spezialitäten, die es zu essen gab....
… über Baumsteinrollen in Badekleidung trotz winterlicher Temperaturen...
… Axtwerfen...
… ein gemütliches Lagerfeuer...
...traditionelle Tänze....
… dem Erlernen von Massagen...
...allmorgendlichem Frauentreff in den heißen Quellen...
… und dem absoluten Höhepunkt: Die Begegnung mit dem legendären Bigfoot, der sich schnell mit ihnen anfreundete.
Ja, Julia und Albrecht genossen den Urlaub wirklich von A bis Z.
Bei den vielen Ausflügen, die sie in die Natur unternahmen, wurde es sogar bisweilen richtig romantisch, wenn Albrecht vor seiner Julia niederkniete und ihr ein Ständchen sang.
Viel zu schnell ging die Zeit in den Bergen um und Julia und Albrecht traten die Heimreise an.
Und hier gab es soviel zu erleben. Angefangen von den Spezialitäten, die es zu essen gab....
… über Baumsteinrollen in Badekleidung trotz winterlicher Temperaturen...
… Axtwerfen...
… ein gemütliches Lagerfeuer...
...traditionelle Tänze....
… dem Erlernen von Massagen...
...allmorgendlichem Frauentreff in den heißen Quellen...
… und dem absoluten Höhepunkt: Die Begegnung mit dem legendären Bigfoot, der sich schnell mit ihnen anfreundete.
Ja, Julia und Albrecht genossen den Urlaub wirklich von A bis Z.
Bei den vielen Ausflügen, die sie in die Natur unternahmen, wurde es sogar bisweilen richtig romantisch, wenn Albrecht vor seiner Julia niederkniete und ihr ein Ständchen sang.
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singingmiri- Familiensim
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Dort war alles, wie sie es zurückgelassen hatten. Marret saß in ihrem Stuhl und verlangte nach Essen...
Saladin versuchte die Damenwelt zu bezirzen.
Nur eins hatte sich geändert: Saladin konnte mittlerweile wirklich gut Geige spielen. Er spielte jetzt sogar in einem Orchester.
Saladin versuchte die Damenwelt zu bezirzen.
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Fanny rief ihrer Schwiegertochter noch einen Gruß zu, packte die beiden Katzen am Halsband und schloss die Haustür hinter sich. Sie hatte es sich lange vorgenommen und jetzt endlich setzte sie ihren Plan in die Tat um. Sie wusste nicht, wie lange sie noch lebte und sie wollte nicht sterben ohne ein Mal an den Strand zu gehen. Den „Strand“ gab es eigentlich schon lange, aber aus unerfindlichen Gründen mied man diesen Ort, obwohl er durch seine ruhige Lage am Fluss die reinste Idylle war. Es war direkt malerisch. Und Fanny zog es schon lange geradezu magisch dorthin.
Kaum war sie dort angekommen, beschlich sie das merkwürdige Gefühl, dass sie schon mal an diesem Ort gewesen war. Das war natürlich absurd, denn Fanny war mit ihren Geschwistern an diesen Ort gezogen, als die Siedlung angelegt wurde und war seitdem noch nie an den Strand gegangen. Sie ließ den Blick schweifen. Es war ein wunderbarer Strand, nur die Ruinen störten. Ruinen? Was machten Ruinen an diesem Ort? Fanny ging, nein, sie rannte fast dorthin. Es war ein Torbogen, wie es schien. Was auch immer hier gestanden hatte, es musste sehr lange her sein, denn alles war voller Moos und verfallen. Vorsichtig berührte Fanny die alten Steine und hatte für einen Moment den Schattenriss einer riesigen Burg im Kopf. Das war komisch. Und irgendwie unheimlich. Mit einem Schaudern wandte Fanny sich wieder ab. Irgendwie machte sie der Ort hier trotz all seiner Schönheit traurig.
Fanny weinte. Sie weinte wie noch nie in ihrem Leben. Und das Schlimmste daran war, dass sie es sich nicht erklären konnte. Tränenüberströmt stolperte sie den Abhang hinunter zum Strand und fing an im Sand zu wühlen. Sie wusste nicht warum sie das tat. Aber sie buddelte und buddelte. Sie grub ein tiefes Loch. Sie hörte erst auf, als etwas in dem Loch aufblitzte. Vorsichtig zog sie das silberne Ding heraus. Es war ein Ohrring. Ein wunderschöner Ohrring. Einen, den man heute ganz bestimmt nicht mehr kaufen konnte. Sie blies den Sand aus den Ritzen des Metalls. Das war bestimmt mal kostbar gewesen. Als sie sich das Kunstwerk ansah, wusste sie auf einmal, dass das ihr Ohrring war. Dass sie ihn einmal getragen hatte. Aber so sehr sie sich auch anstrengte, sie erinnerte sich nicht wo und wann. Genau genommen erinnerte sie sich an nichts, bevor sie eines Morgens als Teenager in einem Wald aufgewacht war. Eine Weile hatten sie und ihre Geschwister sich versucht an früher zu erinnern, aber keiner von ihnen konnte es und so gaben sie es irgendwann auf und verdrängten den Gedanken an ihre Vergangenheit. Aber jetzt war es Zeit, Licht ins Dunkel zu bringen.
Fanny schwamm noch ein wenig im Fluss um sich zu beruhigen und setzte sich dann ans Ufer und sah zu, wie die Wellen sich vor ihren Füßen brachen. Das Wasser des Flusses war klar. Man konnte bis auf den Grund sehen. Dann stockte Fanny auf einmal der Atem. Da war ein Schiff auf dem Grund des Flusses. Warum um alles in der Welt wusste keiner davon, dass es hier ein versunkenes Wrack lag? Wann es wohl gesunken war? Und warum war so ein großes Schiff den Fluss entlang gefahren und ausgerechnet an diesem Ort gesunken? Fragen über Fragen.
Fanny sah über die Schulter zu dem Hang, auf dem die Straße verlief und die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Sie war tatsächlich schon mal hier gewesen. Dort, wo heute die Geschäfte standen, war einst ein großer Wald gewesen. Eben jener Wald, in dem sie als Teenager erwacht war.
Kaum war sie dort angekommen, beschlich sie das merkwürdige Gefühl, dass sie schon mal an diesem Ort gewesen war. Das war natürlich absurd, denn Fanny war mit ihren Geschwistern an diesen Ort gezogen, als die Siedlung angelegt wurde und war seitdem noch nie an den Strand gegangen. Sie ließ den Blick schweifen. Es war ein wunderbarer Strand, nur die Ruinen störten. Ruinen? Was machten Ruinen an diesem Ort? Fanny ging, nein, sie rannte fast dorthin. Es war ein Torbogen, wie es schien. Was auch immer hier gestanden hatte, es musste sehr lange her sein, denn alles war voller Moos und verfallen. Vorsichtig berührte Fanny die alten Steine und hatte für einen Moment den Schattenriss einer riesigen Burg im Kopf. Das war komisch. Und irgendwie unheimlich. Mit einem Schaudern wandte Fanny sich wieder ab. Irgendwie machte sie der Ort hier trotz all seiner Schönheit traurig.
Fanny weinte. Sie weinte wie noch nie in ihrem Leben. Und das Schlimmste daran war, dass sie es sich nicht erklären konnte. Tränenüberströmt stolperte sie den Abhang hinunter zum Strand und fing an im Sand zu wühlen. Sie wusste nicht warum sie das tat. Aber sie buddelte und buddelte. Sie grub ein tiefes Loch. Sie hörte erst auf, als etwas in dem Loch aufblitzte. Vorsichtig zog sie das silberne Ding heraus. Es war ein Ohrring. Ein wunderschöner Ohrring. Einen, den man heute ganz bestimmt nicht mehr kaufen konnte. Sie blies den Sand aus den Ritzen des Metalls. Das war bestimmt mal kostbar gewesen. Als sie sich das Kunstwerk ansah, wusste sie auf einmal, dass das ihr Ohrring war. Dass sie ihn einmal getragen hatte. Aber so sehr sie sich auch anstrengte, sie erinnerte sich nicht wo und wann. Genau genommen erinnerte sie sich an nichts, bevor sie eines Morgens als Teenager in einem Wald aufgewacht war. Eine Weile hatten sie und ihre Geschwister sich versucht an früher zu erinnern, aber keiner von ihnen konnte es und so gaben sie es irgendwann auf und verdrängten den Gedanken an ihre Vergangenheit. Aber jetzt war es Zeit, Licht ins Dunkel zu bringen.
Fanny schwamm noch ein wenig im Fluss um sich zu beruhigen und setzte sich dann ans Ufer und sah zu, wie die Wellen sich vor ihren Füßen brachen. Das Wasser des Flusses war klar. Man konnte bis auf den Grund sehen. Dann stockte Fanny auf einmal der Atem. Da war ein Schiff auf dem Grund des Flusses. Warum um alles in der Welt wusste keiner davon, dass es hier ein versunkenes Wrack lag? Wann es wohl gesunken war? Und warum war so ein großes Schiff den Fluss entlang gefahren und ausgerechnet an diesem Ort gesunken? Fragen über Fragen.
Fanny sah über die Schulter zu dem Hang, auf dem die Straße verlief und die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Sie war tatsächlich schon mal hier gewesen. Dort, wo heute die Geschäfte standen, war einst ein großer Wald gewesen. Eben jener Wald, in dem sie als Teenager erwacht war.
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
„Um Himmels Willen, was ist denn los?“, fragte Renate besorgt, als Fanny ihr entgegengelaufen kam und in die Arme fiel. „Du hast dich schon am Telefon so wirr angehört.“
„Tut mir Leid. Ich muss dir nachher etwas. Aber jetzt müssen wir zuerst einmal Marrets Geburtstag feiern.“
Die ganze Familie kam zusammen, um Marrets großen Tag zu feiern. Saladin, Oma Fanny, Renate, Albrecht und Julia.
Nach einer Weile zogen Fanny und Renate sich ins Wohnzimmer zurück, um ihre geheimen Dinge zu besprechen. Kaum hatten sie es sich auf dem Sofa bequem gemacht, schon fing Fanny an, ihr von den Erlebnissen des Tages zu erzählen. Natürlich war Renate daraufhin genauso aufgeregt wie Fanny. Bis tief in die Nacht schmiedeten sie Pläne, wie sie ihr Geheimnis aufdecken konnten. Fanny wollte am nächsten Tag Edgar alles erzählen und Renate Nachforschungen über das Gebiet anstellen. Außerdem kamen sie überein, dass sie ihren Kindern die Wahrheit sagen mussten.
„Tut mir Leid. Ich muss dir nachher etwas. Aber jetzt müssen wir zuerst einmal Marrets Geburtstag feiern.“
Die ganze Familie kam zusammen, um Marrets großen Tag zu feiern. Saladin, Oma Fanny, Renate, Albrecht und Julia.
Nach einer Weile zogen Fanny und Renate sich ins Wohnzimmer zurück, um ihre geheimen Dinge zu besprechen. Kaum hatten sie es sich auf dem Sofa bequem gemacht, schon fing Fanny an, ihr von den Erlebnissen des Tages zu erzählen. Natürlich war Renate daraufhin genauso aufgeregt wie Fanny. Bis tief in die Nacht schmiedeten sie Pläne, wie sie ihr Geheimnis aufdecken konnten. Fanny wollte am nächsten Tag Edgar alles erzählen und Renate Nachforschungen über das Gebiet anstellen. Außerdem kamen sie überein, dass sie ihren Kindern die Wahrheit sagen mussten.
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Das ist übrigens Marret.
Marret war nicht ganz so ernst, wie es auf diesem Bild aussieht. Für gewöhnlich sprang sie im Haus herum oder spielte im Garten. Allerdings interessierte sie sich auch brennend für die Wissenschaft, weswegen sie abends oft stundenlang neben ihrem Papa auf dem Sofa saß und Bücher darüber las.
Noch ein Geburtstag stand in der Woche an. Die Zwillinge wurden Kleinkinder. Christoph hatte offensichtlich die Locken seiner Mutter geerbt.
Eusebia dagegen hatte glatte Haare und saß meistens bastelnd an ihrem Spieletisch.
Marret war nicht ganz so ernst, wie es auf diesem Bild aussieht. Für gewöhnlich sprang sie im Haus herum oder spielte im Garten. Allerdings interessierte sie sich auch brennend für die Wissenschaft, weswegen sie abends oft stundenlang neben ihrem Papa auf dem Sofa saß und Bücher darüber las.
Noch ein Geburtstag stand in der Woche an. Die Zwillinge wurden Kleinkinder. Christoph hatte offensichtlich die Locken seiner Mutter geerbt.
Eusebia dagegen hatte glatte Haare und saß meistens bastelnd an ihrem Spieletisch.
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Familie Doll – Woche 7
Dario kam gähnend in die Küche, wo seine Tochter Charlotte mit einem Jungen in ihrem Alter saß und frühstückte. Dario rieb sich sicherheitshalber nochmal die Augen, um sicher zu stellen, dass er nicht träumte.
„Morgen, Papa.“, grüßte Charlotte mit vollem Mund, schluckte und stellte den Jungen vor: „Das ist Gordon. Er ist Austauschschüler aus Twikki Island und bleibt für ein paar Tage bei uns bis er eine neue Gastfamilie gefunden hat. Seine alte Gastfamilie war aus der Stadt und sie haben ihn wirklich unfair behandelt.“
„Soso.“, machte Dario. „Twicki Island also. Wie ist es da?“
„Heiß.“, antwortete Gordon. „Ein Urlaubsparadies.“
„Und du hast die ausgerechnet die kalte Jahreszeit ausgesucht, um hierher zu kommen?“, fragte Dario überrascht und sah aus dem Fenster ins Schneestreiben.
„Ich wollte unbedingt mal einen richtigen Winter erleben.“, erklärte Gordon.
„Charlotte sah auf die Uhr und beinahe gleichzeitig hupte vor der Tür der Schulbus. „Wir müssen los.“, sagte sie und stopfte sich die letzten Bissen in den Mund. „Bis heute Abend, Papa. Wir gehen nach der Schule noch ins Fitnessstudio. Ich muss dringend ein paar Pfunde loswerden.“ Sie deutete theatralisch auf ihre Hüften, die tatsächlich in den letzten Wochen an Breite zugenommen hatten.
Als die beiden am späten Nachmittag zurückkehrten, war es noch hell. Also machten sie draußen noch eine Schneeballschlacht. Ihnen wurde dabei so warm, dass sie ihre Jacken auszogen, obwohl die Luft schneidend kalt war. Als Annika von der Arbeit aus dem Krankenhaus zurück kam und die beiden sah, wurde sie deswegen sehr böse und schickte sie nach drinnen ins Warme.
Viel schneller als gedacht fand Gordon eine neue Gastfamilie und zog wieder aus. Charlotte war deshalb ziemlich traurig und verkroch sich mit ihren Hausaufgaben in eine Ecke des Arbeitszimmers, direkt neben die chirurgische Übungsstation ihrer Mutter. Sie hatte Gordon sehr gern, vielleicht war sie sogar ein klein wenig verliebt. Jedenfalls hätte sie ihn am liebsten für immer da behalten. Sie hatte soviel Spaß mit ihm.
Dario kam gähnend in die Küche, wo seine Tochter Charlotte mit einem Jungen in ihrem Alter saß und frühstückte. Dario rieb sich sicherheitshalber nochmal die Augen, um sicher zu stellen, dass er nicht träumte.
„Morgen, Papa.“, grüßte Charlotte mit vollem Mund, schluckte und stellte den Jungen vor: „Das ist Gordon. Er ist Austauschschüler aus Twikki Island und bleibt für ein paar Tage bei uns bis er eine neue Gastfamilie gefunden hat. Seine alte Gastfamilie war aus der Stadt und sie haben ihn wirklich unfair behandelt.“
„Soso.“, machte Dario. „Twicki Island also. Wie ist es da?“
„Heiß.“, antwortete Gordon. „Ein Urlaubsparadies.“
„Und du hast die ausgerechnet die kalte Jahreszeit ausgesucht, um hierher zu kommen?“, fragte Dario überrascht und sah aus dem Fenster ins Schneestreiben.
„Ich wollte unbedingt mal einen richtigen Winter erleben.“, erklärte Gordon.
„Charlotte sah auf die Uhr und beinahe gleichzeitig hupte vor der Tür der Schulbus. „Wir müssen los.“, sagte sie und stopfte sich die letzten Bissen in den Mund. „Bis heute Abend, Papa. Wir gehen nach der Schule noch ins Fitnessstudio. Ich muss dringend ein paar Pfunde loswerden.“ Sie deutete theatralisch auf ihre Hüften, die tatsächlich in den letzten Wochen an Breite zugenommen hatten.
Als die beiden am späten Nachmittag zurückkehrten, war es noch hell. Also machten sie draußen noch eine Schneeballschlacht. Ihnen wurde dabei so warm, dass sie ihre Jacken auszogen, obwohl die Luft schneidend kalt war. Als Annika von der Arbeit aus dem Krankenhaus zurück kam und die beiden sah, wurde sie deswegen sehr böse und schickte sie nach drinnen ins Warme.
Viel schneller als gedacht fand Gordon eine neue Gastfamilie und zog wieder aus. Charlotte war deshalb ziemlich traurig und verkroch sich mit ihren Hausaufgaben in eine Ecke des Arbeitszimmers, direkt neben die chirurgische Übungsstation ihrer Mutter. Sie hatte Gordon sehr gern, vielleicht war sie sogar ein klein wenig verliebt. Jedenfalls hätte sie ihn am liebsten für immer da behalten. Sie hatte soviel Spaß mit ihm.
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Es war an dem Tag, an dem Dario Renate Lotus einlud. Sie arbeiteten in derselben Branche. Dario war Starkoch und Renate nicht weit davon entfernt. Sie tauschten sich oft über Rezepte aus. Jedenfalls hatte Dario beschlossen Renates Friedhofsprojekt finanziell zu unterstützen. Deshalb trafen sie sich.
Nachdem Renate und Dario alles Wichtige besprochen hatte, spielte sie noch gegen Charlotte Schach und hielt sich dabei mit ihr über Gastronomie. Darios Tochter wollte nämlich in seiner Fußstapfen treten und auch Starköchin werden. Dario selbst war unterdessen bei der Arbeit und kochte vor laufender Kamera ein vegetarisches 5-Gänge-Menü.
Als er spät nachts wieder nach Hause kam und aus dem Auto stieg erwarteten sie ihn schon: Die Hulatänzerinnen und der Sensenmann. Sie wollten ihn abholen. Er merkte schon wie er sich auflöste, als er hinter sich das Weinen von drei Frauen hörte. Annika, Charlotte und Renate.
Nachdem Renate und Dario alles Wichtige besprochen hatte, spielte sie noch gegen Charlotte Schach und hielt sich dabei mit ihr über Gastronomie. Darios Tochter wollte nämlich in seiner Fußstapfen treten und auch Starköchin werden. Dario selbst war unterdessen bei der Arbeit und kochte vor laufender Kamera ein vegetarisches 5-Gänge-Menü.
Als er spät nachts wieder nach Hause kam und aus dem Auto stieg erwarteten sie ihn schon: Die Hulatänzerinnen und der Sensenmann. Sie wollten ihn abholen. Er merkte schon wie er sich auflöste, als er hinter sich das Weinen von drei Frauen hörte. Annika, Charlotte und Renate.
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Es war nicht fair. Charlotte saß allein im Wohnzimmer und kämpfte gegen den Schmerz an. Ihre Mutter arbeitete seit Darios Tod noch mehr – als ob sie sich im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode arbeiten wollte. Und sie saß Tag um Tag allein Zuhause. Nicht ganz allein, sollte man ergänzen, denn die Hunde waren ja auch noch da. Sie brachte den größten Teil des Tages mit herumsitzen und essen zu, wie man mittlerweile auch deutlich an ihren Hüften sah.
Annika ging mit ihrem Schmerz anders um. Sie füllte jede freie Minute ihres Lebens mit Arbeit. Wenn sie nicht im Krankenhaus war, kümmerte sie sich um ihren neue Gemüsegarten.
Oder sie kümmerte sich um die Karriere ihrer Hunde.
Oder sorgte für deren Nachwuchs.
Ganz abgesehen davon kümmerte sie sich um ihr Testament. Da sie nicht wusste, wann sie sterben würde und ob Charlotte dann vielleicht gerade auf dem College sein würde, beschloss sie ihrer älteste Enkelin Martina das Haus zu vermachen, womit diese natürlich mehr als einverstanden war. Als diese Sache geklärt war, ging Annika Leuchtkäfer fangen.
Um Charlotte auch mal etwas Gutes zu tun, kaufte sie ihr eine Baumsteinrolle. Sie hatte gehört, dass dieser Sport gerade in den Bergen große Verbreitung fand und warum sollte man sich so etwas Exklusives nicht mal gönnen. Charlotte freute sich tierisch über das Geschenk und lud ab nun fast täglich Freundinnen (unter anderem ihre Nichte Leonie) ein, mit denen sie auch bei eisigen Temperaturen darauf trainierte.
Annika ging mit ihrem Schmerz anders um. Sie füllte jede freie Minute ihres Lebens mit Arbeit. Wenn sie nicht im Krankenhaus war, kümmerte sie sich um ihren neue Gemüsegarten.
Oder sie kümmerte sich um die Karriere ihrer Hunde.
Oder sorgte für deren Nachwuchs.
Ganz abgesehen davon kümmerte sie sich um ihr Testament. Da sie nicht wusste, wann sie sterben würde und ob Charlotte dann vielleicht gerade auf dem College sein würde, beschloss sie ihrer älteste Enkelin Martina das Haus zu vermachen, womit diese natürlich mehr als einverstanden war. Als diese Sache geklärt war, ging Annika Leuchtkäfer fangen.
Um Charlotte auch mal etwas Gutes zu tun, kaufte sie ihr eine Baumsteinrolle. Sie hatte gehört, dass dieser Sport gerade in den Bergen große Verbreitung fand und warum sollte man sich so etwas Exklusives nicht mal gönnen. Charlotte freute sich tierisch über das Geschenk und lud ab nun fast täglich Freundinnen (unter anderem ihre Nichte Leonie) ein, mit denen sie auch bei eisigen Temperaturen darauf trainierte.
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Familie Kunze - Woche 7
„Happy Birthday!“ Mit diesen Worten trat Pamela, seine ehemalige Mitstudentin ein und umarmte ihn. „Sascha ist kommt gleich hinterher.“
„Danke.“ Steffen nahm Glückwünsche und Geschenk an und führte sie ins Wohnzimmer, wo bereits eine beachtliche Anzahl an Gästen um den Kuchen versammelt waren, dessen Kerzen er gleich auspusten durfte. Leonie hatte sich mit Ismael in eine Ecke des Zimmers verzogen, Sebastian hatte seinen Arm um Samantha gelegt und unterhielt sich angeregt mit Ismaels Eltern, Maike erzählte Fanny gerade einen ziemlich guten Witz und der Rest der Gäste stand am Buffet und aß. Pamela und Sascha waren die letzten. Als nun alle vollzählig versammelt waren, konnte die Feier ja losgehen.
„Tja, Bruderherz – jetzt gehörst du zum alten Eisen. Die grauen Haare stehen dir wirklich gut.“, kicherte Natalie.
Steffen verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Warte nur, bis du in mein Alter kommst.“, neckte er, schnappte sich das nächstbeste Kissen und bewarf sie damit. Kurz darauf war fast die gesamte Geburtstagsgesellschaft in einer Kissenschlacht verwickelt.
„Es war wirklich schön, dass du gekommen bist.“, sagte Maike und umarmte Fanny nochmal fest zur Verabschiedung.
„Es war eine wundervolle Party.“, antwortete Fanny lächelnd. „Ich glaube, das habe ich gerade gebraucht. Nochmal richtig die Sau rauszulassen.“ Sie grinste bei dem Gedanken an die wilde Kissenschlacht.
Maike kicherte und dachte an dasselbe. Es war schön, sich manchmal wie ein Kind zu verhalten.
„Happy Birthday!“ Mit diesen Worten trat Pamela, seine ehemalige Mitstudentin ein und umarmte ihn. „Sascha ist kommt gleich hinterher.“
„Danke.“ Steffen nahm Glückwünsche und Geschenk an und führte sie ins Wohnzimmer, wo bereits eine beachtliche Anzahl an Gästen um den Kuchen versammelt waren, dessen Kerzen er gleich auspusten durfte. Leonie hatte sich mit Ismael in eine Ecke des Zimmers verzogen, Sebastian hatte seinen Arm um Samantha gelegt und unterhielt sich angeregt mit Ismaels Eltern, Maike erzählte Fanny gerade einen ziemlich guten Witz und der Rest der Gäste stand am Buffet und aß. Pamela und Sascha waren die letzten. Als nun alle vollzählig versammelt waren, konnte die Feier ja losgehen.
„Tja, Bruderherz – jetzt gehörst du zum alten Eisen. Die grauen Haare stehen dir wirklich gut.“, kicherte Natalie.
Steffen verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Warte nur, bis du in mein Alter kommst.“, neckte er, schnappte sich das nächstbeste Kissen und bewarf sie damit. Kurz darauf war fast die gesamte Geburtstagsgesellschaft in einer Kissenschlacht verwickelt.
„Es war wirklich schön, dass du gekommen bist.“, sagte Maike und umarmte Fanny nochmal fest zur Verabschiedung.
„Es war eine wundervolle Party.“, antwortete Fanny lächelnd. „Ich glaube, das habe ich gerade gebraucht. Nochmal richtig die Sau rauszulassen.“ Sie grinste bei dem Gedanken an die wilde Kissenschlacht.
Maike kicherte und dachte an dasselbe. Es war schön, sich manchmal wie ein Kind zu verhalten.
Zuletzt von singingmiri am Mo Jun 07, 2010 1:21 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
singingmiri- Familiensim
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Die Folgen der Party bekam Maike am nächsten Tag zu spüren. Sie war erkältet. Einer der Gäste musste sie angesteckt haben. Im Laufe des Tages griff die Krankheit auch in ihrer Familie um sich.
Einige Tage später waren aber alle wieder auf den Beinen und man widmete sich wieder den üblichen Freizeitaktivitäten. Gitarre spielen, Ballett (Maike hatte vor Kurzem entdeckt, dass ihr Tanzen sehr viel Spaß machte und trainierte nun täglich an ihrer Ballettstange), Computerspielen und Schmetterlinge fangen.
Steffen und Maike waren nach wie vor verliebt ineinander wie zu Beginn ihrer Ehe und standen oft knutschend auf dem Gang. Leonie sah sich das nicht so gerne an. Es war ja schön, dass ihre Eltern sich lieb hatten, aber dass sie soviel knutschen mussten...
Einige Tage später waren aber alle wieder auf den Beinen und man widmete sich wieder den üblichen Freizeitaktivitäten. Gitarre spielen, Ballett (Maike hatte vor Kurzem entdeckt, dass ihr Tanzen sehr viel Spaß machte und trainierte nun täglich an ihrer Ballettstange), Computerspielen und Schmetterlinge fangen.
Steffen und Maike waren nach wie vor verliebt ineinander wie zu Beginn ihrer Ehe und standen oft knutschend auf dem Gang. Leonie sah sich das nicht so gerne an. Es war ja schön, dass ihre Eltern sich lieb hatten, aber dass sie soviel knutschen mussten...
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Die schönen, beschaulichen Tage fanden ein jähes Ende, als Maike während sie und Steffen am Morgen gemeinsam musizierten. Plötzlich legte Maike die Geige weg. Steffen sah überrascht vom Klavier auf.
„Was ist?“, fragte er verwundert, während er aufstand, um in ihre Augen, die auf irgendetwas Fernes gerichtete waren, zu sehen. Als er ihr den Blick versperrte, fokussierte sich ihr Blick nicht auf ihn. „Was ist los?“, fragte er noch einmal, nun panischer.
„Ich sterbe.“, flüsterte sie und ihre Stimme klang erstaunt. „Es ist irgendwie schön...“
Steffen brauchte einige Sekunden, um das zu verstehen, dann fing er an zu weinen. „Nein, du darfst nicht sterben.“, sagte er mit erstickter Stimme.
Aber Maike reagierte kaum noch. Was Steffen nicht sehen konnte, war, dass der Sensenmann sie sanft bei der Hand genommen hatte und sie in das Totenreich begleitete, während Hula-Tänzerinnen sie begleiteten.
Zurück blieb nur Maikes Urne und der trostlose Steffen. Nach einigen Stunden, als er langsam begriff, dass sie wirklich tot war, nahm er die Urne, ging mit schweren Schritten die Treppe hinunter ins Erdgeschoss und setzte sich weinend an den Küchentisch. Er konnte es nicht fassen. Er dachte zurück an die schöne Zeit, die er und Maike gehabt hatten, an jedes Lachen, jede Träne, an jeden Kuss. Und schließlich, als er sich ein wenig beruhigt hatte, rief er Renate an, um Maike ein nettes Plätzchen auf dem Friedhof zu reservieren.
Natürlich trauerte nicht nur Steffen. Auch die Kinder traf es hart. Sebastian, der auf dem College war, kam noch einmal zurück, um seinem Vater beizustehen. Auf dem Rückweg nahm er Leonie mit. Sie würde zeitgleich mit ihrem älteren Bruder studieren.
Auch die Hunde schienen traurig zu sein. Eines Nachts sah Steffen, wie Django sich unter dem Hochzeitsbogen, unter dem sie und er geheiratet hatten, zusammengerollt hatte, und traurig ins Gras sah.
Auch Steffen war oft am Hochzeitsbogen. Er konnte sich da gut an Maike erinnern und an ihre glückliche Zeit zu zweit. Wenn er darunter stand, war es fast so, als wäre er noch einmal der junge Mann, der aufgeregt auf seiner Braut wartete, die er in aller Stille heiraten würde. Nur die Tatsache, dass er nicht mehr jung war und Maike... nicht kommen würde, erinnerten ihn schmerzlich daran, was die Wirklichkeit war.
„Was ist?“, fragte er verwundert, während er aufstand, um in ihre Augen, die auf irgendetwas Fernes gerichtete waren, zu sehen. Als er ihr den Blick versperrte, fokussierte sich ihr Blick nicht auf ihn. „Was ist los?“, fragte er noch einmal, nun panischer.
„Ich sterbe.“, flüsterte sie und ihre Stimme klang erstaunt. „Es ist irgendwie schön...“
Steffen brauchte einige Sekunden, um das zu verstehen, dann fing er an zu weinen. „Nein, du darfst nicht sterben.“, sagte er mit erstickter Stimme.
Aber Maike reagierte kaum noch. Was Steffen nicht sehen konnte, war, dass der Sensenmann sie sanft bei der Hand genommen hatte und sie in das Totenreich begleitete, während Hula-Tänzerinnen sie begleiteten.
Zurück blieb nur Maikes Urne und der trostlose Steffen. Nach einigen Stunden, als er langsam begriff, dass sie wirklich tot war, nahm er die Urne, ging mit schweren Schritten die Treppe hinunter ins Erdgeschoss und setzte sich weinend an den Küchentisch. Er konnte es nicht fassen. Er dachte zurück an die schöne Zeit, die er und Maike gehabt hatten, an jedes Lachen, jede Träne, an jeden Kuss. Und schließlich, als er sich ein wenig beruhigt hatte, rief er Renate an, um Maike ein nettes Plätzchen auf dem Friedhof zu reservieren.
Natürlich trauerte nicht nur Steffen. Auch die Kinder traf es hart. Sebastian, der auf dem College war, kam noch einmal zurück, um seinem Vater beizustehen. Auf dem Rückweg nahm er Leonie mit. Sie würde zeitgleich mit ihrem älteren Bruder studieren.
Auch die Hunde schienen traurig zu sein. Eines Nachts sah Steffen, wie Django sich unter dem Hochzeitsbogen, unter dem sie und er geheiratet hatten, zusammengerollt hatte, und traurig ins Gras sah.
Auch Steffen war oft am Hochzeitsbogen. Er konnte sich da gut an Maike erinnern und an ihre glückliche Zeit zu zweit. Wenn er darunter stand, war es fast so, als wäre er noch einmal der junge Mann, der aufgeregt auf seiner Braut wartete, die er in aller Stille heiraten würde. Nur die Tatsache, dass er nicht mehr jung war und Maike... nicht kommen würde, erinnerten ihn schmerzlich daran, was die Wirklichkeit war.
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Familie Rosengrab – Woche 7
Andreas zweite Schwangerschaft gestaltete sich nicht ganz so schwierig wie die erste. Sie litt nicht unter so heftigen Stimmungsschwankungen wie während der ersten, aber eine angenehme Zeitgenossin war sie in dieser Zeit auch wieder nicht. Darum verzog sie sich nun fast den ganzen Tag an die Werkbank und fertigte Spielzeug an, das Pascal, wenn er nicht gerade bei der Arbeit war, im Laden verkaufte.
Aber auch sonst war Pascal in diesen Tagen der reinste Mustermann. Da Andrea sich die meiste Zeit schlecht fühlte – entweder körperlich bedingt oder weil sie gerade an jemandem ihr Aggressionspotential ausgelassen hatte – kümmerte er sich so viel er konnte um Verena und brachte ihr Laufen bei.
Andreas zweite Schwangerschaft gestaltete sich nicht ganz so schwierig wie die erste. Sie litt nicht unter so heftigen Stimmungsschwankungen wie während der ersten, aber eine angenehme Zeitgenossin war sie in dieser Zeit auch wieder nicht. Darum verzog sie sich nun fast den ganzen Tag an die Werkbank und fertigte Spielzeug an, das Pascal, wenn er nicht gerade bei der Arbeit war, im Laden verkaufte.
Aber auch sonst war Pascal in diesen Tagen der reinste Mustermann. Da Andrea sich die meiste Zeit schlecht fühlte – entweder körperlich bedingt oder weil sie gerade an jemandem ihr Aggressionspotential ausgelassen hatte – kümmerte er sich so viel er konnte um Verena und brachte ihr Laufen bei.
singingmiri- Familiensim
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Am Dienstagmorgen ließ Pascal seine Frau für ein paar Stunden allein, da er dringend ins wissenschaftliche Institut musste. Kaum war sein Auto um die Ecke gebogen, setzten Andreas Wehen ein. Sie schaffte es nicht mal bis zum Telefon, um den Notarzt zu rufen.
So fand Pascal, als er mittags heimkam und einen Bonus von 20000 Simolions heimbrachte, nicht nur zwei sondern gleich drei Familienmitglieder im Haus vor. Andrea hatte ihren Sohn Konrad ganz allein auf die Welt gebracht. Genauso wie seine Schwester hatte auch er rote Haare und blaue Augen.
Nachmittags sah Andrea sich schon wieder in der Lage zu arbeiten und öffnete den Laden. Auf inständiges Bitten ihres Mannes, schloss sie ihn allerdings nach ein paar Stunden wieder. Stattdessen setzte sie sich an den Computer und suchte nach einem Job. Endlich hatte sie Glück! Sie fand einen Job als Sportlerin. Ihre Arbeitszeiten kollidierten glücklicherweise auch nicht mit Pascals.
So fand Pascal, als er mittags heimkam und einen Bonus von 20000 Simolions heimbrachte, nicht nur zwei sondern gleich drei Familienmitglieder im Haus vor. Andrea hatte ihren Sohn Konrad ganz allein auf die Welt gebracht. Genauso wie seine Schwester hatte auch er rote Haare und blaue Augen.
Nachmittags sah Andrea sich schon wieder in der Lage zu arbeiten und öffnete den Laden. Auf inständiges Bitten ihres Mannes, schloss sie ihn allerdings nach ein paar Stunden wieder. Stattdessen setzte sie sich an den Computer und suchte nach einem Job. Endlich hatte sie Glück! Sie fand einen Job als Sportlerin. Ihre Arbeitszeiten kollidierten glücklicherweise auch nicht mit Pascals.
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Am Mittwoch überbrachte ihr Pascal die freudige Nachricht, dass er befördert worden war und sich nun Verrückter Wissenschaftler nennen durfte. Damit hatte er sein Lebensziel erreicht. Doch er hatte schon wieder neue Pläne. Er wollte nun Journalist werden.
Da Andreas erster Arbeitstag erst am Freitag sein würde, verbrachte sie noch mehr Zeit im Laden. Dieser lief mittlerweile ganz gut. Es war unglaublich, welchen Bedarf ihre Nachbarn an Spielzeug hatten.
Am Donnerstag feierte die Familie gleich zwei Geburtstage. Verena wurde sechs Jahre alt und durfte ab nun zur Schule gehen und Konrad entwuchs dem Babyalter und krabbelte ab nun munter durchs Haus.
Da Andreas erster Arbeitstag erst am Freitag sein würde, verbrachte sie noch mehr Zeit im Laden. Dieser lief mittlerweile ganz gut. Es war unglaublich, welchen Bedarf ihre Nachbarn an Spielzeug hatten.
Am Donnerstag feierte die Familie gleich zwei Geburtstage. Verena wurde sechs Jahre alt und durfte ab nun zur Schule gehen und Konrad entwuchs dem Babyalter und krabbelte ab nun munter durchs Haus.
singingmiri- Familiensim
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Pascal überredete Andrea außerdem dazu noch vor Antritt ihrer Stelle mit ihm in den Urlaub zu fahren. Er hatte einige Zuschüsse bei der Arbeit bekommen, die einen teuren Aufenthalt in einem Fünf-Sterne-Hotel in Fernost zuließen. Also wurde schnell der Urlaub gebucht, ein Babysitter für die Kinder eingestellt, die Koffer gepackt und schon ging es los. Das Hotel stand in einem beschaulichen Dorf in Takemizu Village.
Der Urlaub erwies sich als voller Erfolg. Nicht nur, weil Andrea und Pascal endlich mal wieder die Zeit zu zweit genießen konnten – es gab auch jede Menge zu erleben und zu bestaunen. Sie unternahmen zahlreiche Ausflüge, nahmen am kompletten Wellnessprogramm des Ortes teil und lernten eine Menge über die Eigenarten der Ostasiaten.
Viel zu schnell ging der Urlaub um und schon waren sie wieder Zuhause, wo sie zwei strahlende Kinder begrüßten. Das Kindermädchen hatte sie offensichtlich gut beschäftigt. Außerdem hatte Verena in der Schule bereits Freunde gefunden und brannte darauf sie ihren Eltern vorzustellen.
Das tat sie dann auch schnell. Am Wochenende besuchte sie Baptiste Cherie (der Sohn von Susette Cherie und Leo Müller). Der Junge schien sehr kontaktfreudig zu sein und unterhielt sich blendend mit Andreas Arbeitskollegen, den sie mit nach Hause gebracht hatte.
Der Urlaub erwies sich als voller Erfolg. Nicht nur, weil Andrea und Pascal endlich mal wieder die Zeit zu zweit genießen konnten – es gab auch jede Menge zu erleben und zu bestaunen. Sie unternahmen zahlreiche Ausflüge, nahmen am kompletten Wellnessprogramm des Ortes teil und lernten eine Menge über die Eigenarten der Ostasiaten.
Viel zu schnell ging der Urlaub um und schon waren sie wieder Zuhause, wo sie zwei strahlende Kinder begrüßten. Das Kindermädchen hatte sie offensichtlich gut beschäftigt. Außerdem hatte Verena in der Schule bereits Freunde gefunden und brannte darauf sie ihren Eltern vorzustellen.
Das tat sie dann auch schnell. Am Wochenende besuchte sie Baptiste Cherie (der Sohn von Susette Cherie und Leo Müller). Der Junge schien sehr kontaktfreudig zu sein und unterhielt sich blendend mit Andreas Arbeitskollegen, den sie mit nach Hause gebracht hatte.
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Erwähnenswert war vielleicht noch, dass Verena (genauso wie ihre Eltern im Übrigen) ein Faible für Gärtnern und Natur besaß. In dem neu angelegten Gewächshaus (das von den Resten von Pascals Zuschüssen bezahlt wurde) kümmerte sie sich nun fleißig um die Tomaten.
Da die Pflanzen prächtig gediehen, überlegte Andrea bald, ob sie in ihrem Laden nicht auch ihr selbst gezüchtetes Obst und Gemüse zum Verkauf anbieten sollte. Bis dahin war es freilich noch ein weiter weg, aber der Gedanke ließ sie nicht mehr los und sie drehte mit doppelt soviel Elan wie gewöhnlich ihren Kunden das Spielzeug an.
Wenn Andrea im Laden stand und ihr selbst gebasteltes Spielzeug unter die Leute brachte, kümmerte Pascal sich um die Kinder. Sein Hauptaugenmerk lag natürlich auf Konrad, dem er geduldig versuchte beizubringen aufs Töpfchen zu gehen. Verena brauchte nicht mehr allzu viel Aufsicht. Die meiste Zeit widmete sie der Pflege der Pflanzen im Gewächshaus. Am Ende der Woche konnte sie sogar die erste Früchte ernten.
Da die Pflanzen prächtig gediehen, überlegte Andrea bald, ob sie in ihrem Laden nicht auch ihr selbst gezüchtetes Obst und Gemüse zum Verkauf anbieten sollte. Bis dahin war es freilich noch ein weiter weg, aber der Gedanke ließ sie nicht mehr los und sie drehte mit doppelt soviel Elan wie gewöhnlich ihren Kunden das Spielzeug an.
Wenn Andrea im Laden stand und ihr selbst gebasteltes Spielzeug unter die Leute brachte, kümmerte Pascal sich um die Kinder. Sein Hauptaugenmerk lag natürlich auf Konrad, dem er geduldig versuchte beizubringen aufs Töpfchen zu gehen. Verena brauchte nicht mehr allzu viel Aufsicht. Die meiste Zeit widmete sie der Pflege der Pflanzen im Gewächshaus. Am Ende der Woche konnte sie sogar die erste Früchte ernten.
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Familie Lotus – Woche 7
Es war Nacht. Über Mary glitzerten die Sterne, als die auf das Haus – die Burg, wie man es scherzhaft nannte – zuging. Soeben hatte sie ihren letzten Arbeitstag hinter sich gebracht. Ab morgen durfte sie sich Rentnerin nennen. Auch wenn sie immer gerne gearbeitet hatte, fühlte sie sich langsam zu alt dafür und hatte beschlossen den Rest ihres Lebens damit zu verbringen, Zuhause zu lernen. Außerdem... Mit Edgar und seinen Geschwistern ging in letzter Zeit etwas Komisches vor sich. Ständig steckten er und Renate, die ständig zu Besuch war, die Köpfe zusammen oder brüteten über Büchern und Notizen, die sie ihr nicht zeigen wollten. Wenn sie den Raum betrat, verstummten sie. Genauso häufig telefonierten sie mit Fanny und ihre grüne Schwester ging ebenfalls fast täglich in der Burg ein und aus. Es war alles höchst seltsam. Irgendetwas verheimlichten sie vor Mary und das gefiel ihr überhaupt nicht. Außerdem wurde sie das dumme Gefühl nicht los, dass es etwas mit ihr zu tun hatte.
Natürlich hatte sie Edgar danach gefragt. Sie hatte es auf die direkte Art versucht und sie hatte versucht, ihm geschickt etwas zu entlocken, aber es kam nichts verräterisches über seine Lippen, was sie wiederum zu der Annahme führte, dass es nicht das erste Mal war, dass er ein Geheimnis vor ihr hütete. Selbstverständlich hatte sie schon immer gewusst, dass mit den drei Geschwistern etwas merkwürdig war. Aber sie hatte gehofft, dass sie ihr das Geheimnis – wenn es ein solches gab – schon anvertrauen würden, wenn sie nur lang genug zur Familie gehören würde. In dieser Hinsicht wurde sie enttäuscht. Es gab ein Geheimnis – soviel war sicher – aber sie war genauso davon ausgeschlossen, wie jeder andere in diesem rapide wachsenden Örtchen. In letzter Zeit kam dazu, dass Edgar ihr beharrlich auswich. Wenn er nicht gerade mit Renate und Fanny die Köpfe zusammensteckte, stand er an seiner geliebten Roboterfertigungsstation und schraubte Metallschrott zusammen.
Zugegeben – seine letzte Robotererfindung war äußerst hilfreich. Es handelte sich dabei, um einen Roboter, der einem Sim erschreckend ähnlich war - mal ganz abgesehen davon, dass er nicht aus Fleisch und Blut sondern Metall und Drähten bestand. Es war eine intelligente Maschine mit Putzfimmel und laut Edgar hatte „das Ding“ sogar ein Geschlecht (männlich) und trug den Namen Servo. Servo hatte sogar einen Job als Spieletester angenommen. Außerdem schien er einen genauso großen Wissensdurst wie Edgar zu besitzen.
Trotzdem hegte Mary eine immer größere Abneigung gegenüber Edgars Hobby. Er verbrachte sozusagen jede freie Minute damit und jede Minute, die er daran verbrachte, war er nicht ansprechbar. Wenn sie versuchte ihn darauf anzusprechen, winkte er nur ungeduldig ab und meinte, er wäre fast fertig mit seinem neuesten Projekt. Auch wenn sich das wie ein halbes Versprechen anhörte, war Mary dennoch nicht zufrieden.
Schließlich beschloss sie eine neue Taktik zu fahren. Wann immer Edgar sich daran machte Blech zusammenzuschrauben, setzte Mary sich auf das Trainingsgerät, das im selben Raum stand und stemmte Gewichte. So konnte sie ihm wenigstens nah sein und vielleicht bekam sie ja doch mal etwas heraus...
Es war Nacht. Über Mary glitzerten die Sterne, als die auf das Haus – die Burg, wie man es scherzhaft nannte – zuging. Soeben hatte sie ihren letzten Arbeitstag hinter sich gebracht. Ab morgen durfte sie sich Rentnerin nennen. Auch wenn sie immer gerne gearbeitet hatte, fühlte sie sich langsam zu alt dafür und hatte beschlossen den Rest ihres Lebens damit zu verbringen, Zuhause zu lernen. Außerdem... Mit Edgar und seinen Geschwistern ging in letzter Zeit etwas Komisches vor sich. Ständig steckten er und Renate, die ständig zu Besuch war, die Köpfe zusammen oder brüteten über Büchern und Notizen, die sie ihr nicht zeigen wollten. Wenn sie den Raum betrat, verstummten sie. Genauso häufig telefonierten sie mit Fanny und ihre grüne Schwester ging ebenfalls fast täglich in der Burg ein und aus. Es war alles höchst seltsam. Irgendetwas verheimlichten sie vor Mary und das gefiel ihr überhaupt nicht. Außerdem wurde sie das dumme Gefühl nicht los, dass es etwas mit ihr zu tun hatte.
Natürlich hatte sie Edgar danach gefragt. Sie hatte es auf die direkte Art versucht und sie hatte versucht, ihm geschickt etwas zu entlocken, aber es kam nichts verräterisches über seine Lippen, was sie wiederum zu der Annahme führte, dass es nicht das erste Mal war, dass er ein Geheimnis vor ihr hütete. Selbstverständlich hatte sie schon immer gewusst, dass mit den drei Geschwistern etwas merkwürdig war. Aber sie hatte gehofft, dass sie ihr das Geheimnis – wenn es ein solches gab – schon anvertrauen würden, wenn sie nur lang genug zur Familie gehören würde. In dieser Hinsicht wurde sie enttäuscht. Es gab ein Geheimnis – soviel war sicher – aber sie war genauso davon ausgeschlossen, wie jeder andere in diesem rapide wachsenden Örtchen. In letzter Zeit kam dazu, dass Edgar ihr beharrlich auswich. Wenn er nicht gerade mit Renate und Fanny die Köpfe zusammensteckte, stand er an seiner geliebten Roboterfertigungsstation und schraubte Metallschrott zusammen.
Zugegeben – seine letzte Robotererfindung war äußerst hilfreich. Es handelte sich dabei, um einen Roboter, der einem Sim erschreckend ähnlich war - mal ganz abgesehen davon, dass er nicht aus Fleisch und Blut sondern Metall und Drähten bestand. Es war eine intelligente Maschine mit Putzfimmel und laut Edgar hatte „das Ding“ sogar ein Geschlecht (männlich) und trug den Namen Servo. Servo hatte sogar einen Job als Spieletester angenommen. Außerdem schien er einen genauso großen Wissensdurst wie Edgar zu besitzen.
Trotzdem hegte Mary eine immer größere Abneigung gegenüber Edgars Hobby. Er verbrachte sozusagen jede freie Minute damit und jede Minute, die er daran verbrachte, war er nicht ansprechbar. Wenn sie versuchte ihn darauf anzusprechen, winkte er nur ungeduldig ab und meinte, er wäre fast fertig mit seinem neuesten Projekt. Auch wenn sich das wie ein halbes Versprechen anhörte, war Mary dennoch nicht zufrieden.
Schließlich beschloss sie eine neue Taktik zu fahren. Wann immer Edgar sich daran machte Blech zusammenzuschrauben, setzte Mary sich auf das Trainingsgerät, das im selben Raum stand und stemmte Gewichte. So konnte sie ihm wenigstens nah sein und vielleicht bekam sie ja doch mal etwas heraus...
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Während seine Eltern oben im Hobbyzimmer waren und jeder seinen Beschäftigungen nachging, hatte Leonid ganz andere Dinge im Kopf. Besser gesagt spukte ihm seit geraumer Zeit ein Mädchen im Kopf herum, das auf ihn eine ungemeine Faszination ausübte: Susanne Müller. Zugegebenermaßen hatte er seine Chancen nicht genutzt, als er sie besucht hatte (als ihre Mutter noch lebte). Diese Pia hatte ihm damals ein wenig die Sinne geraubt. Aber es war bei diesem einen Flirt geblieben und das Mädchen interessierte ihn nicht weiter. Susanne dagegen schon. Vielleicht lag es daran, dass sie sich nicht nur in der Schule, sondern auch abends bei der Arbeit sahen. Sie waren nämlich beide Parkplatzeinweiser. Vielleicht zog sie ihn an, weil sie – wie er – irgendwie anders war und darum ein Außenseiter. Ihre Geschichte, dass sie den Sensenmann mehrfach gesehen hatte klang, wenn man ehrlich war, ziemlich abgedreht und es gab genügend Leute, die sie entweder für eine Lügnerin oder eine Verrückte hielten. Leonid glaubte nicht, dass sie eines von beidem war. Mal abgesehen von dieser Geschichte, war Susanne ein normales, sehr nettes, liebes Mädchen. Und in ihren Augen lag Ehrlichkeit, wenn sie von dem merkwürdigen Schatten erzählte. Auch wenn Leonid die Geschichte immer noch für ziemlich verrückt und unglaubwürdig hielt, hatte er beschlossen, sie nicht in Frage zu stellen und Susannes Freund zu sein.
Susanne war froh und dankbar für seine Freundschaft und besuchte ihn häufig. Es war kein Wunder – Zuhause war es für sie sehr einsam und sie konnte mit ihm zusammen zur Arbeit fahren. So verbrachten sie fast jeden Nachmittag zusammen und lieferten sich ausgelassene Schneeballschlachten.
Nach einigen Tagen wagte Leonid sich vorsichtig weiter. Er hatte Angst, dass es ihre Freundschaft zerstören würde und noch mehr fürchtete er, dass sie daraufhin wieder einsam sein würde. Aber er hatte Glück. Sie ging auf seine vorsichtigen Annäherungsversuche ein.
Von da an ging alles ganz schnell. Er erfuhr, dass sie schon eine Weile in ihn verliebt war und nur gehofft hatte, dass er ihre Gefühle irgendwann erwidern würde.
Ab nun waren sie praktisch unzertrennlich. Sie verbrachten fast jede Minute miteinander. Andere Freunde hatten sie sowieso nicht, um die sie sich hätten kümmern können.
Aber jede Zeit hatte ein Ende und in diesem Fall kam sie schneller als gedacht. Nachdem Leonid seinen Schulabschluss in der Tasche hatte, entschloss er sich aufs College zu gehen – ohne Susanne, die noch ein wenig die Schulbank drücken musste.
Unterdessen blieben Marys Nachforschungen ohne Erfolg und Edgar schraubte immer noch an seiner neusten Erfindung herum. Das Einzige was sich änderte, war Marys steigende Kondition.
Susanne war froh und dankbar für seine Freundschaft und besuchte ihn häufig. Es war kein Wunder – Zuhause war es für sie sehr einsam und sie konnte mit ihm zusammen zur Arbeit fahren. So verbrachten sie fast jeden Nachmittag zusammen und lieferten sich ausgelassene Schneeballschlachten.
Nach einigen Tagen wagte Leonid sich vorsichtig weiter. Er hatte Angst, dass es ihre Freundschaft zerstören würde und noch mehr fürchtete er, dass sie daraufhin wieder einsam sein würde. Aber er hatte Glück. Sie ging auf seine vorsichtigen Annäherungsversuche ein.
Von da an ging alles ganz schnell. Er erfuhr, dass sie schon eine Weile in ihn verliebt war und nur gehofft hatte, dass er ihre Gefühle irgendwann erwidern würde.
Ab nun waren sie praktisch unzertrennlich. Sie verbrachten fast jede Minute miteinander. Andere Freunde hatten sie sowieso nicht, um die sie sich hätten kümmern können.
Aber jede Zeit hatte ein Ende und in diesem Fall kam sie schneller als gedacht. Nachdem Leonid seinen Schulabschluss in der Tasche hatte, entschloss er sich aufs College zu gehen – ohne Susanne, die noch ein wenig die Schulbank drücken musste.
Unterdessen blieben Marys Nachforschungen ohne Erfolg und Edgar schraubte immer noch an seiner neusten Erfindung herum. Das Einzige was sich änderte, war Marys steigende Kondition.
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Es gab noch jemanden im Haus, der mit den aktuellen Entwicklungen im Haus nicht zufrieden war. Britta, das adoptierte Kind von Renate, fühlte sich von ihrer Ziehmutter im Stich gelassen. Renate hatte plötzlich überstürzt den Haushalt verlassen und war zu dem inzwischen toten Michael Moore gezogen. Man hätte meinen können, sie würde nach dessen Tod zurückkommen, aber sie blieb und „hütete das Haus“ der Moores, in das Veronica nach ihrem Studium wieder einziehen würde. Britta fand es ziemlich bescheuert sich für Veronica um das Haus zu kümmern, nur damit diese studieren konnte. Zwar kam Renate jeden Tag vorbei, aber nur um mit Onkel Edgar irgendwelche geheimen Dinge zu besprechen. Britta hatte schon mehrfach versucht herauszufinden, worum es in den alten Büchern und Aufzeichnungen, die Renate und Onkel Edgar um sich herum ausbreiteten, wenn sie sich einschlossen, ging. Einmal hatte sie sogar Glück gehabt. Sie hatte festgestellt, dass es sich um irgendwelche uralten Chroniken von Anno Dazumal aus irgendeiner Stadt, deren Namen Britta nie gehört hatte, handelte. Schließlich zog Britta sich beleidigt aus dem Familienleben zurück und übte stundenlang – ganze Nachmittage – an der Ballettstange, die Renate ihr als Entschädigung (oder so ähnlich war wohl der Grund) geschenkt hatte.
Die Erwachsenen schienen überhaupt nicht mitzubekommen, dass Britta nicht mehr zu sehen war und allein in ihrem Zimmer saß (oder Ballett tanzte). Es schien sie nicht mal zu interessieren. Das gefiel Britta nun auch wieder nicht und sie überlegte sich, was sie tun musste, um gesehen zu werden. Sie machte verschiedene Pläne, die sie alle wieder verwarf, angefangen vom Demolieren ihres Mobiliars (was vermutlich keiner bemerken würde), bis hin zu Drogenkonsum und Alkoholexzessen (schlechte Idee, weil sie später mal Polizistin werden wollte (warum wollen nur fast alle Teenager Gesetzeshüter werden?)). Schließlich beschloss sie etwas weniger Schlimmes zu tun, was aber eine normale Mutter (nun gut, Renate war nicht normal...) in Sorge stürzen musste. Sie beschloss einen Jungen nach Hause einzuladen, mit dem sie ein wenig flirten würde... oder auch etwas mehr.... Schnell ging sie die Liste aller in Frage kommenden Jungs in ihrem Alter durch und entschied sich am Ende für Gordon Buchholz, einen Austauschschüler aus Twikki Island. Wenn er sich als Reinfall entpuppen würde, hatte sie immerhin den Trost, dass er in wenigen Wochen wieder nach Hause verschwinden würde und sie ihn nie wieder sehen musste. Andernfalls hatte sie dann schon mal den Mann fürs Leben.
Gordon ging bereitwillig auf ihre Annäherungsversuche ein und er war auch ein sehr netter Kerl. Allerdings registrierte Renate kaum, dass Britta gerade mit einem Jungen herum machte. Sie warf den Beiden kurz einen Blick zu, was immerhin ein Fortschritt war, schien aber ihre Geheimniskrämerei mit ihren Geschwistern dennoch für wichtig zu halten und verschwand schnurstracks mit Onkel Edgar und Tante Fanny im Wohnzimmer. Das gab Britta einen kleinen Dämpfer und plötzlich hatte sie gar keine Lust mehr mit Gordon zu flirten.
Die Erwachsenen schienen überhaupt nicht mitzubekommen, dass Britta nicht mehr zu sehen war und allein in ihrem Zimmer saß (oder Ballett tanzte). Es schien sie nicht mal zu interessieren. Das gefiel Britta nun auch wieder nicht und sie überlegte sich, was sie tun musste, um gesehen zu werden. Sie machte verschiedene Pläne, die sie alle wieder verwarf, angefangen vom Demolieren ihres Mobiliars (was vermutlich keiner bemerken würde), bis hin zu Drogenkonsum und Alkoholexzessen (schlechte Idee, weil sie später mal Polizistin werden wollte (warum wollen nur fast alle Teenager Gesetzeshüter werden?)). Schließlich beschloss sie etwas weniger Schlimmes zu tun, was aber eine normale Mutter (nun gut, Renate war nicht normal...) in Sorge stürzen musste. Sie beschloss einen Jungen nach Hause einzuladen, mit dem sie ein wenig flirten würde... oder auch etwas mehr.... Schnell ging sie die Liste aller in Frage kommenden Jungs in ihrem Alter durch und entschied sich am Ende für Gordon Buchholz, einen Austauschschüler aus Twikki Island. Wenn er sich als Reinfall entpuppen würde, hatte sie immerhin den Trost, dass er in wenigen Wochen wieder nach Hause verschwinden würde und sie ihn nie wieder sehen musste. Andernfalls hatte sie dann schon mal den Mann fürs Leben.
Gordon ging bereitwillig auf ihre Annäherungsversuche ein und er war auch ein sehr netter Kerl. Allerdings registrierte Renate kaum, dass Britta gerade mit einem Jungen herum machte. Sie warf den Beiden kurz einen Blick zu, was immerhin ein Fortschritt war, schien aber ihre Geheimniskrämerei mit ihren Geschwistern dennoch für wichtig zu halten und verschwand schnurstracks mit Onkel Edgar und Tante Fanny im Wohnzimmer. Das gab Britta einen kleinen Dämpfer und plötzlich hatte sie gar keine Lust mehr mit Gordon zu flirten.
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
„Fanny? Bist du es?“, fragte Edgar leise ins Telefon hinein.
„Ja.“, murmelte diese verschlafen. „Was ist denn noch so spät?“
„Ich denke, es ist Zeit, es ihnen zu sagen. Wir werden nicht mehr weiterkommen.“
„Glaubst du nicht, dass es zu früh ist?“, zögerte Fanny.
„Für uns gibt es kein zu früh mehr!“, antwortete Edgar lauter als beabsichtigt. „Wir sind alt. Wir werden hier sterben, genauso wie alle anderen. Wir brauchen uns nichts vorzumachen. Wir werden älter – also sterben wir auch.“
Er hörte ein Seufzen in der Leitung. „Jaaa, aber...“, sagte sie gedehnt. „Glaubst du nicht, wir sollten es ihnen sagen, wenn wir selbst wissen was Sache ist?“
„Es wäre mir lieber. Aber wenn wir ehrlich sind, treten wir schon seit Langem immer auf der Stelle. Es gibt Lücken in den Aufzeichnungen und niemanden, der sie füllen könnte. SIE ist nicht hier. Wenn es jemanden gibt, der es erklären könnte, dann SIE. SIE war da, als wir... als es passierte. Und es war IHRE Stimme.“
„Schon, aber was, wenn SIE gar nichts damit zu tun hat? Ich glaube du hast dich auf SIE fixiert, weil du...“
Er schnitt ihr das Wort ab. „Selbst wenn SIE es nicht war. Es gibt niemanden hier, der es uns sagen könnte. Wir sind die Einzigen. Wir sollten es ihnen wirklich sagen. Ich will die Sache nicht mit ins Grab nehmen!“
„Schon gut.“ Fanny gab nach. „Aber nur, wenn du Renate überzeugst.“
„Schon erledigt.“
Es gab eine Pause. „Wann?“, wollte sie wissen.
„Morgen Nachmittag, wenn Britta Zuhause ist und Leonid angekommen ist. So um 16 Uhr?“
„Geht klar. Schlaf gut.“ Und damit legte sie auf.
Am nächsten Tag gegen 16 Uhr, saßen Renate, Fanny, Edgar und Mary am Küchentisch. Albrecht, Carsten, Britta und Leonid hatten es sich auf der Küchentheke bequem gemacht und warteten gespannt, was so wichtig war, dass man alle hier zusammengetrommelt hatte.
Schließlich holte Edgar tief Luft und begann: „Also... Weshalb wir euch hier zusammengerufen haben... Zunächst wollen wir uns entschuldigen, dass wir euch in letzter Zeit so wenig Zeit gewidmet haben und Geheimnisse vor euch hatten. Wir wollten euch nicht verletzen, aber wir mussten etwas herausfinden, was uns drei betrifft und...“ Er zögerte. „... Unsere Herkunft.“
Jetzt spitzte Mary die Ohren. Sie hatte gewusst, dass man sie irgendwann einweihen würde!
Edgar fuhr fort: „Das, was wir euch erzählen wollen, wird sich ziemlich verrückt anhören, ziemlich unglaubwürdig. Deshalb haben wir selbst so lange geschwiegen. Jeder normale Sim würde uns dafür in die Irrenanstalt stecken. Aber wir müssen darüber reden. Es ist die Wahrheit, so verrückt es sich auch anhören mag.“
Fanny sah ihren Bruder ungeduldig an. „Red nicht soviel und fang an!“, zischte sie.
Edgar holte noch einmal tief Luft. Es war schwer darüber zu sprechen, vor allem wenn ihn gleich jeder außer seinen Schwestern für einen Verrückten halten würde. „Ich muss etwas weiter ausholen, damit ihr es richtig versteht.“, sagte er und Fanny verdrehte die Augen. „Vor einigen Jahrhunderten gab es auf diesem Flecken Erde schon einmal eine kleine Stadt.“ Hinten auf der Küchentheke, murmelte Carsten zustimmend. Stirnrunzelnd sah Fanny ihn an. „Clarissa hat mir davon erzählt. Sie meinte, hier wäre eine Kleinstadt namens Circle Town gewesen.“, verteidigte Carsten sich sofort.
„Richtig.“, ergriff Edgar wieder das Wort, bevor Fanny etwas sagen konnte. „Circle Town. Es war eine beschauliche Stadt und wer einmal durchreiste, erinnerte sich kaum daran, jemals da gewesen zu sein. Circle Town ging nach mehreren Naturkatastrophen und Kriegen unter und wurde nie mehr aufgebaut. Genau genommen gibt es fast nichts, was daran erinnert, dass das Gebiet jemals besiedelt war vor heute. Lange Zeit fürchtete man hier zu bauen, da das Gelände verflucht sei. Es gab schon immer Ungereimtheiten in diesem Ort, die man lange unter den Teppich kehrte, aber als Leute spurlos verschwanden und eine Katastrophe die nächste jagte, ließ es sich nicht mehr verbergen. Wir...“ Damit deutete er auf sich und seine Geschwister. „Wir gehören auch zu diesen Ungereimtheiten.“
„Ja.“, murmelte diese verschlafen. „Was ist denn noch so spät?“
„Ich denke, es ist Zeit, es ihnen zu sagen. Wir werden nicht mehr weiterkommen.“
„Glaubst du nicht, dass es zu früh ist?“, zögerte Fanny.
„Für uns gibt es kein zu früh mehr!“, antwortete Edgar lauter als beabsichtigt. „Wir sind alt. Wir werden hier sterben, genauso wie alle anderen. Wir brauchen uns nichts vorzumachen. Wir werden älter – also sterben wir auch.“
Er hörte ein Seufzen in der Leitung. „Jaaa, aber...“, sagte sie gedehnt. „Glaubst du nicht, wir sollten es ihnen sagen, wenn wir selbst wissen was Sache ist?“
„Es wäre mir lieber. Aber wenn wir ehrlich sind, treten wir schon seit Langem immer auf der Stelle. Es gibt Lücken in den Aufzeichnungen und niemanden, der sie füllen könnte. SIE ist nicht hier. Wenn es jemanden gibt, der es erklären könnte, dann SIE. SIE war da, als wir... als es passierte. Und es war IHRE Stimme.“
„Schon, aber was, wenn SIE gar nichts damit zu tun hat? Ich glaube du hast dich auf SIE fixiert, weil du...“
Er schnitt ihr das Wort ab. „Selbst wenn SIE es nicht war. Es gibt niemanden hier, der es uns sagen könnte. Wir sind die Einzigen. Wir sollten es ihnen wirklich sagen. Ich will die Sache nicht mit ins Grab nehmen!“
„Schon gut.“ Fanny gab nach. „Aber nur, wenn du Renate überzeugst.“
„Schon erledigt.“
Es gab eine Pause. „Wann?“, wollte sie wissen.
„Morgen Nachmittag, wenn Britta Zuhause ist und Leonid angekommen ist. So um 16 Uhr?“
„Geht klar. Schlaf gut.“ Und damit legte sie auf.
Am nächsten Tag gegen 16 Uhr, saßen Renate, Fanny, Edgar und Mary am Küchentisch. Albrecht, Carsten, Britta und Leonid hatten es sich auf der Küchentheke bequem gemacht und warteten gespannt, was so wichtig war, dass man alle hier zusammengetrommelt hatte.
Schließlich holte Edgar tief Luft und begann: „Also... Weshalb wir euch hier zusammengerufen haben... Zunächst wollen wir uns entschuldigen, dass wir euch in letzter Zeit so wenig Zeit gewidmet haben und Geheimnisse vor euch hatten. Wir wollten euch nicht verletzen, aber wir mussten etwas herausfinden, was uns drei betrifft und...“ Er zögerte. „... Unsere Herkunft.“
Jetzt spitzte Mary die Ohren. Sie hatte gewusst, dass man sie irgendwann einweihen würde!
Edgar fuhr fort: „Das, was wir euch erzählen wollen, wird sich ziemlich verrückt anhören, ziemlich unglaubwürdig. Deshalb haben wir selbst so lange geschwiegen. Jeder normale Sim würde uns dafür in die Irrenanstalt stecken. Aber wir müssen darüber reden. Es ist die Wahrheit, so verrückt es sich auch anhören mag.“
Fanny sah ihren Bruder ungeduldig an. „Red nicht soviel und fang an!“, zischte sie.
Edgar holte noch einmal tief Luft. Es war schwer darüber zu sprechen, vor allem wenn ihn gleich jeder außer seinen Schwestern für einen Verrückten halten würde. „Ich muss etwas weiter ausholen, damit ihr es richtig versteht.“, sagte er und Fanny verdrehte die Augen. „Vor einigen Jahrhunderten gab es auf diesem Flecken Erde schon einmal eine kleine Stadt.“ Hinten auf der Küchentheke, murmelte Carsten zustimmend. Stirnrunzelnd sah Fanny ihn an. „Clarissa hat mir davon erzählt. Sie meinte, hier wäre eine Kleinstadt namens Circle Town gewesen.“, verteidigte Carsten sich sofort.
„Richtig.“, ergriff Edgar wieder das Wort, bevor Fanny etwas sagen konnte. „Circle Town. Es war eine beschauliche Stadt und wer einmal durchreiste, erinnerte sich kaum daran, jemals da gewesen zu sein. Circle Town ging nach mehreren Naturkatastrophen und Kriegen unter und wurde nie mehr aufgebaut. Genau genommen gibt es fast nichts, was daran erinnert, dass das Gebiet jemals besiedelt war vor heute. Lange Zeit fürchtete man hier zu bauen, da das Gelände verflucht sei. Es gab schon immer Ungereimtheiten in diesem Ort, die man lange unter den Teppich kehrte, aber als Leute spurlos verschwanden und eine Katastrophe die nächste jagte, ließ es sich nicht mehr verbergen. Wir...“ Damit deutete er auf sich und seine Geschwister. „Wir gehören auch zu diesen Ungereimtheiten.“
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
„Aber...“, sagte Mary, wusste dann aber nicht mehr, was sie sagen sollte.“
Jetzt ergriff Renate das Wort: „Hör dir die ganze Geschichte an. Es ist ziemlich durchgedreht, aber ich bin mir fast sicher, dass es nur die Spitze des Eisbergs ist. Von uns Dreien kann ich mich am Besten an das Leben in Circle Town erinnern. Es war wie gesagt nicht groß. Zum überwiegenden Teil bestand der Ort aus riesigen Feldern, die von ziemlich armen Bauern bewirtschaftet wurde. Die Erträge waren lange Zeit erstaunlich gut, aber die Steuern waren so hoch, dass die Bauern trotzdem arm blieben.“
„Wer es sich leisten konnte, wohnte im unteren Teil der Stadt. Überwiegend waren es Handwerker, die sich dieses Leben leisten konnten. Bildung gab es nur für die Reichen, die auf der anderen Seite des Flusses in prächtigen Herrenhäusern oder der Burg lebten. Mal abgesehen von diesen Missständen, war Circle Town aber eine wunderschöne Stadt. Sehr grün. Viele Wälder und Wiesen.“
„Es ist wahr, dass Circle Town rein oberflächlich betrachtet ein schöner Flecken Erde war, aber es lebten wirklich widerwärtige Menschen dort. Es war einer der Orte, an denen die Hexenverfolgung am Schlimmsten tobte. Für jede Kleinigkeit, die schief lief, wurden Hexen beschuldigt. Ich weiß nicht wieviele rothaarige Mädchen und Frauen wir brennen oder ertrinken sahen."
Jetzt ergriff Renate das Wort: „Hör dir die ganze Geschichte an. Es ist ziemlich durchgedreht, aber ich bin mir fast sicher, dass es nur die Spitze des Eisbergs ist. Von uns Dreien kann ich mich am Besten an das Leben in Circle Town erinnern. Es war wie gesagt nicht groß. Zum überwiegenden Teil bestand der Ort aus riesigen Feldern, die von ziemlich armen Bauern bewirtschaftet wurde. Die Erträge waren lange Zeit erstaunlich gut, aber die Steuern waren so hoch, dass die Bauern trotzdem arm blieben.“
„Wer es sich leisten konnte, wohnte im unteren Teil der Stadt. Überwiegend waren es Handwerker, die sich dieses Leben leisten konnten. Bildung gab es nur für die Reichen, die auf der anderen Seite des Flusses in prächtigen Herrenhäusern oder der Burg lebten. Mal abgesehen von diesen Missständen, war Circle Town aber eine wunderschöne Stadt. Sehr grün. Viele Wälder und Wiesen.“
„Es ist wahr, dass Circle Town rein oberflächlich betrachtet ein schöner Flecken Erde war, aber es lebten wirklich widerwärtige Menschen dort. Es war einer der Orte, an denen die Hexenverfolgung am Schlimmsten tobte. Für jede Kleinigkeit, die schief lief, wurden Hexen beschuldigt. Ich weiß nicht wieviele rothaarige Mädchen und Frauen wir brennen oder ertrinken sahen."
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
„Und der Schlimmste aller Hexenverfolger war unser Vater – zumindest bis wir geboren wurden. Er hat etliche vermeintliche Hexen gefangen. Es hat ihm Spaß gemacht. Und dann wurden wir geboren...“
Fanny nahm den Faden auf: „Unsere Geburt war ein Schock für unseren Vater. Nicht, weil er sich nicht auf uns gefreut hätte – es war unser Aussehen. Besser gesagt, zunächst nur meins.“ Sie zog eine Grimasse. „Wir sind Drillinge. Jeder von uns hatte eine andere Haut- und Haarfarbe. Wir sehen unseren Eltern überhaupt nicht ähnlich. Man beschuldigte unsere Mutter, fremd gegangen zu sein und obwohl unser Vater um ihr Leben flehte, obwohl wir Adelige waren, wurde sie zu Tode gefoltert. Uns Kinder wollte man zunächst verschonen, weil mein Vater seine letzte Gunst beim Fürsten aufbrauchte. Schließlich sahen zwei seiner Kinder ganz normal aus. Renate war extrem blass, aber das war in dieser Zeit nicht unbedingt von Nachteil. Und Edgars Hautfarbe änderte sich erst, als er Teenager wurde – wie bei dir, Leonid.“ Fanny nickte ihm flüchtig zu. „Das einzige Problem war ich. Eine grüne Hautfarbe fand man schon damals ungesund und ich hatte leuchtend rote Haare, wie ihr wisst. Unser Vater versteckte mich so gut es ging, aber jeder im Ort wusste natürlich von mir. Es gab genügend Sims, die dafür plädierten uns – unschuldig wie wir waren – ebenfalls umzubringen, nur um sicher zu gehen, dass die „Satansbrut“ ausgelöscht wurde. Aber solange unser Vater lebte, traute sich keiner, das öffentlich zu äußern. Er hatte trotz allem noch eine Menge Einfluss.“
„Sein Einfluss ging soweit, dass er eine Verlobung zwischen Renate und dem jüngeren Sohn des Fürsten zu arrangieren. Ihr blasser Teint war wie gesagt sehr vorteilhaft und sie galt als echte Schönheit. Renate war eigentlich nicht in Gefahr.“
„Dann starb unser Vater nach einer langen unbekannten Krankheit. Heute würde man es vielleicht als Krebs bezeichnen. Damals wurde es natürlich auf einen Fluch, den die angeblichen Hexen ausgesprochen hätten, zurückgeführt. Von dem Tag seines Todes jedenfalls, schwebten wir in höchster Gefahr. Wir wussten, dass es nicht lange dauern würde, bis sie kommen würden, um uns zu holen. Vielleicht hätten sie Renate am Leben gelassen, weil sie mit einem anderen Adeligen verlobt war. Vielleicht hätte man auch Edgar mit seinem ungesunden blau-grauen Teint in Frieden gelassen, wenn seine Schwester nicht gerade hellgrün und rothaarig gewesen wäre. Wir lebten in ständiger Angst und versteckten uns so gut es ging.“
Fanny nahm den Faden auf: „Unsere Geburt war ein Schock für unseren Vater. Nicht, weil er sich nicht auf uns gefreut hätte – es war unser Aussehen. Besser gesagt, zunächst nur meins.“ Sie zog eine Grimasse. „Wir sind Drillinge. Jeder von uns hatte eine andere Haut- und Haarfarbe. Wir sehen unseren Eltern überhaupt nicht ähnlich. Man beschuldigte unsere Mutter, fremd gegangen zu sein und obwohl unser Vater um ihr Leben flehte, obwohl wir Adelige waren, wurde sie zu Tode gefoltert. Uns Kinder wollte man zunächst verschonen, weil mein Vater seine letzte Gunst beim Fürsten aufbrauchte. Schließlich sahen zwei seiner Kinder ganz normal aus. Renate war extrem blass, aber das war in dieser Zeit nicht unbedingt von Nachteil. Und Edgars Hautfarbe änderte sich erst, als er Teenager wurde – wie bei dir, Leonid.“ Fanny nickte ihm flüchtig zu. „Das einzige Problem war ich. Eine grüne Hautfarbe fand man schon damals ungesund und ich hatte leuchtend rote Haare, wie ihr wisst. Unser Vater versteckte mich so gut es ging, aber jeder im Ort wusste natürlich von mir. Es gab genügend Sims, die dafür plädierten uns – unschuldig wie wir waren – ebenfalls umzubringen, nur um sicher zu gehen, dass die „Satansbrut“ ausgelöscht wurde. Aber solange unser Vater lebte, traute sich keiner, das öffentlich zu äußern. Er hatte trotz allem noch eine Menge Einfluss.“
„Sein Einfluss ging soweit, dass er eine Verlobung zwischen Renate und dem jüngeren Sohn des Fürsten zu arrangieren. Ihr blasser Teint war wie gesagt sehr vorteilhaft und sie galt als echte Schönheit. Renate war eigentlich nicht in Gefahr.“
„Dann starb unser Vater nach einer langen unbekannten Krankheit. Heute würde man es vielleicht als Krebs bezeichnen. Damals wurde es natürlich auf einen Fluch, den die angeblichen Hexen ausgesprochen hätten, zurückgeführt. Von dem Tag seines Todes jedenfalls, schwebten wir in höchster Gefahr. Wir wussten, dass es nicht lange dauern würde, bis sie kommen würden, um uns zu holen. Vielleicht hätten sie Renate am Leben gelassen, weil sie mit einem anderen Adeligen verlobt war. Vielleicht hätte man auch Edgar mit seinem ungesunden blau-grauen Teint in Frieden gelassen, wenn seine Schwester nicht gerade hellgrün und rothaarig gewesen wäre. Wir lebten in ständiger Angst und versteckten uns so gut es ging.“
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
„In dieser Zeit der Angst hatten wir eine echte Freundin. Sie war eine Bürgerliche in unserem Alter. Sie war genau wie wir eine Waise und glaubte den bösen Gerüchten nicht. Sie wollte uns helfen.“, fuhr Edgar fort. „Sie hieß Ariella und war für ihren Stand sehr gebildet. Wir machten uns ein wenig Sorgen, dass man sie ebenfalls als Hexe verbrennen würde, weil sie so klug war und weil sie uns half. Aber das kümmerte sie überhaupt nicht. Eine Zeit lang versteckten wir uns in ihrem Haus.“
„Je länger wir sie kannten, desto mehr fiel uns auf, dass auch sie anders war. Ihre Haut schien in der Sonne zu glitzern und manchmal kam es mir vor, als würde sie förmlich leuchten. Und ihre Gegenwart war so wohltuend. Man fühlte sich gleich besser, sobald sie den Raum betrat. Als würde sie einen Schirm vor uns halten, der alle schlechten Gefühle abhielt.“
Edgar schluckte. „Eines Tages gingen wir, wie so oft in den Wald, um uns Essen zu besorgen. Wir konnten ja schlecht auf dem Markt auftauchen. Aber irgendwie muss die Information durchgesickert sein, dass wir häufiger im Wald Beeren sammelten. So lauerte uns eine Menge Menschen, bestehend aus Bauern und Rittern auf, die über uns herfielen, sobald sie uns entdeckten. Ich wurde niedergeschlagen. Fanny wurde brutal geschlagen und zu Boden geschubst, wo man sie fesseln wollte. Und Renate wurden von einigen Bauernjungen festgehalten. Wir wehrten uns mit Händen Füßen. Renate biss sogar einen Bauernjungen. Ich konnte nicht sehen, was sie mit Ariella machten.“
Renate ergriff erneut das Wort. „Ariella war plötzlich weg. Eben hatte sie noch neben mir gestanden, aber sobald wir angegriffen wurden, schien sie sich in Luft aufgelöst zu haben. Ich dachte, unser letztes Stündlein hätte geschlagen. Aber dann begann auf einmal die Erde zu beben. Wir verloren alle den Halt und fielen zu Boden. Als ich da lag, schien es, als würde die Erde unter mir sich winden. Tiere schrien. Es wurde stockdunkel und plötzlich wieder hell und das immer wieder. Schließlich hörte ich etwas, was wie eine Explosion klang und eine Druckwelle fegte über uns hinweg. Als wir uns umsahen, bemerkten wir, dass unsere Angreifer bewusstlos da lagen. Dann hörten wir Ariellas Stimme von irgendwoher kommen. Sie klang angestrengt und ganz weit weg. Sie rief: „Zum Teich!“ Wir gehorchten ohne zu wissen warum. Am Teich angekommen, erfasste uns ein Sog, der uns unter Wasser zog. Das letzte, was ich sah, war eine helle Gestalt und ein rotes Licht. Dann verlor ich das Bewusstsein und erwachte mit den anderen an diesem Ort, in dieser Zeit.“
Nun sprach wieder Fanny: „Wir irrten tagelang herum und suchten nach Circle Town. Schließlich stießen wir ziemlich ausgehungert auf eine Stadt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie erschrocken wir anfangs waren, als wir die vielen Lichter, die Autos und diese merkwürdig gekleideten Sims sahen. Wir fielen natürlich auf und wurden ins nächste Krankenhaus gebracht. Von da an begannen wir uns eine Identität zu schaffen. Ich änderte meinen Namen. Ich wurde nämlich auf den Namen Stefanie getauft. Auf Stefanie wurde Fanny, aus Regina wurde Renate und Edgar blieb Edgar. Der Nachname war Renates spontane Idee. Wir gaben vor uns an unsere Vergangenheit nicht zu erinnern, damit man uns nicht als verrückt bezeichnete oder als Hexen und Zauberer verbrannte. Wir lernten recht bald, dass es hier so etwas nicht gab. Vom Krankenhaus kamen wir in ein Waisenhaus, wo wir blieben, bis wir für volljährig erklärt wurden. Seit dem suchten wir nach einer Möglichkeit zurückzukommen. Es war verrückt, nach Circle Town zurückzuwollen, aber das war unsere Heimat. In dieser Zeit fühlten wir uns lange nicht Zuhause. Erst als wir hierher zogen, fühlten wir uns endlich wohl. Bis ich vor einigen Wochen einen Ohrring am Flussufer fand, der mir gehörte. Erst da begriffen wir, dass wir am selben Ort wie damals lebten, nur die Zeit hatte sich geändert.“
„Je länger wir sie kannten, desto mehr fiel uns auf, dass auch sie anders war. Ihre Haut schien in der Sonne zu glitzern und manchmal kam es mir vor, als würde sie förmlich leuchten. Und ihre Gegenwart war so wohltuend. Man fühlte sich gleich besser, sobald sie den Raum betrat. Als würde sie einen Schirm vor uns halten, der alle schlechten Gefühle abhielt.“
Edgar schluckte. „Eines Tages gingen wir, wie so oft in den Wald, um uns Essen zu besorgen. Wir konnten ja schlecht auf dem Markt auftauchen. Aber irgendwie muss die Information durchgesickert sein, dass wir häufiger im Wald Beeren sammelten. So lauerte uns eine Menge Menschen, bestehend aus Bauern und Rittern auf, die über uns herfielen, sobald sie uns entdeckten. Ich wurde niedergeschlagen. Fanny wurde brutal geschlagen und zu Boden geschubst, wo man sie fesseln wollte. Und Renate wurden von einigen Bauernjungen festgehalten. Wir wehrten uns mit Händen Füßen. Renate biss sogar einen Bauernjungen. Ich konnte nicht sehen, was sie mit Ariella machten.“
Renate ergriff erneut das Wort. „Ariella war plötzlich weg. Eben hatte sie noch neben mir gestanden, aber sobald wir angegriffen wurden, schien sie sich in Luft aufgelöst zu haben. Ich dachte, unser letztes Stündlein hätte geschlagen. Aber dann begann auf einmal die Erde zu beben. Wir verloren alle den Halt und fielen zu Boden. Als ich da lag, schien es, als würde die Erde unter mir sich winden. Tiere schrien. Es wurde stockdunkel und plötzlich wieder hell und das immer wieder. Schließlich hörte ich etwas, was wie eine Explosion klang und eine Druckwelle fegte über uns hinweg. Als wir uns umsahen, bemerkten wir, dass unsere Angreifer bewusstlos da lagen. Dann hörten wir Ariellas Stimme von irgendwoher kommen. Sie klang angestrengt und ganz weit weg. Sie rief: „Zum Teich!“ Wir gehorchten ohne zu wissen warum. Am Teich angekommen, erfasste uns ein Sog, der uns unter Wasser zog. Das letzte, was ich sah, war eine helle Gestalt und ein rotes Licht. Dann verlor ich das Bewusstsein und erwachte mit den anderen an diesem Ort, in dieser Zeit.“
Nun sprach wieder Fanny: „Wir irrten tagelang herum und suchten nach Circle Town. Schließlich stießen wir ziemlich ausgehungert auf eine Stadt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie erschrocken wir anfangs waren, als wir die vielen Lichter, die Autos und diese merkwürdig gekleideten Sims sahen. Wir fielen natürlich auf und wurden ins nächste Krankenhaus gebracht. Von da an begannen wir uns eine Identität zu schaffen. Ich änderte meinen Namen. Ich wurde nämlich auf den Namen Stefanie getauft. Auf Stefanie wurde Fanny, aus Regina wurde Renate und Edgar blieb Edgar. Der Nachname war Renates spontane Idee. Wir gaben vor uns an unsere Vergangenheit nicht zu erinnern, damit man uns nicht als verrückt bezeichnete oder als Hexen und Zauberer verbrannte. Wir lernten recht bald, dass es hier so etwas nicht gab. Vom Krankenhaus kamen wir in ein Waisenhaus, wo wir blieben, bis wir für volljährig erklärt wurden. Seit dem suchten wir nach einer Möglichkeit zurückzukommen. Es war verrückt, nach Circle Town zurückzuwollen, aber das war unsere Heimat. In dieser Zeit fühlten wir uns lange nicht Zuhause. Erst als wir hierher zogen, fühlten wir uns endlich wohl. Bis ich vor einigen Wochen einen Ohrring am Flussufer fand, der mir gehörte. Erst da begriffen wir, dass wir am selben Ort wie damals lebten, nur die Zeit hatte sich geändert.“
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Re: Punchinello - die Geschichte geht weiter
Es war schwer nach alldem, was sie gehört und erzählt hatten, wieder in die Gegenwart zurückzukehren. Britta hatte die Arme verschränkt und starrte vor sich auf den Boden, Leonid sah aus dem Fenster, Albrecht knetete seine Finger und Carsten sah seine Mutter mit leicht geöffneten Mund an. Mary blickte ihren Mann mit unergründlichem Blick an. Sie wusste noch nicht, ob sie das glauben konnte. Sie wartete noch darauf, dass jemand „April, April!“, rief. Aber keiner tat ihr den Gefallen. Die drei Geschwister sahen keineswegs so aus, als wollten sie jemanden veräppeln. Völlig ernst und ohne die Andeutung eines Zwinkerns saßen sie da.
„Es...“, begann Mary und zögerte. „Das ist euer Ernst, oder?“
„Ja.“, antwortete Edgar leise. „Wir würden es verstehen, wenn ihr uns für verrückt haltet und nichts mehr mit uns zu tun haben wollt. Wir wollten nur so fair sein und euch sagen, was wir wissen, weil... weil wir alt sind und möglicherweise nicht mehr lange leben.“
„Sag so was nicht!“ Mary sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Ich bleibe bei dir, egal was passiert. Es ist mir egal, ob du verrückt bist, mich anlügst oder ob du wirklich zeitgereist bist! Ich verlasse dich nicht.“
Edgar nahm ihre Hand und küsste sie sanft. „Danke.“, flüsterte er.
Carsten straffte sich und sagte dann: „Ich glaube euch. Das ist endlich eine halbwegs plausible Erklärung für alles. Clarissa hatte ganz andere Theorien.“
Albrecht kaute auf seiner Unterlippe. „Ich weiß noch nicht, ob ich euch das abnehmen kann. Es gibt noch soviel, was unklar ist. Es könnte eine ganz andere Erklärung geben.“
„Mein ganzes Leben lang habe ich die Geschichte mit dem Gendefekt geglaubt.“, murmelte Leonid. „Ich weiß noch nicht, was ich von der Geschichte halten soll. Das richtet sich gegen alle Naturgesetze. Aber ich weiß, dass ihr keine Lügner oder Spinner seid. Es wird eine Weile dauern, bis ich damit klar komme, aber das soll keinen Keil zwischen uns treiben.“
Britta sah endlich auf und sah ihre Ziehmutter an. „Das war es also. Ich dachte, du würdest dich nicht mehr für mich interessieren.“
„Es tut mir Leid.“, antwortete Renate. „Ich bin keine besonders gute Mutter. Vielleicht ist das der Grund, weshalb ich keine eigenen Kinder bekommen konnte. Aber ich habe es nie bereut dich adoptiert zu haben.“
Britta nickte. „Ich werde eure Geschichte nicht weitererzählen. Man würde mich ja für verrückt halten! Für mich seid ihr meine Familie, egal, was für Spinner ihr auch sein mögt. Wenn ihr glaubt aus dem Mittelalter zu stammen, dann habe ich nichts dagegen. Es macht keinen Unterschied für mich.“
Nach dieser Geschichte zogen ein paar Mitglieder des Haushalts aus. Zum einen zogen die beiden Servo-Roboter (jawohl zwei! - Edgars Projekt hatte sich als weibliche Version von Servo entpuppt – genannt 'Serviane') aus. Anscheinend waren die beiden Roboter so selbstständig das sie sich ineinander verliebt hatten und nun ihr eigenes Nest wollten. Sie zogen in eins der frisch gebauten Apartments auf der anderen Seite des Flusses.
Zum anderen meldete Britta zum College an. Sie hatte eine ganze Latte von Stipendien zugesichert bekommen und wollte nun so schnell wie möglich studieren. Am Sonntag würde sie abreisen.
„Es...“, begann Mary und zögerte. „Das ist euer Ernst, oder?“
„Ja.“, antwortete Edgar leise. „Wir würden es verstehen, wenn ihr uns für verrückt haltet und nichts mehr mit uns zu tun haben wollt. Wir wollten nur so fair sein und euch sagen, was wir wissen, weil... weil wir alt sind und möglicherweise nicht mehr lange leben.“
„Sag so was nicht!“ Mary sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Ich bleibe bei dir, egal was passiert. Es ist mir egal, ob du verrückt bist, mich anlügst oder ob du wirklich zeitgereist bist! Ich verlasse dich nicht.“
Edgar nahm ihre Hand und küsste sie sanft. „Danke.“, flüsterte er.
Carsten straffte sich und sagte dann: „Ich glaube euch. Das ist endlich eine halbwegs plausible Erklärung für alles. Clarissa hatte ganz andere Theorien.“
Albrecht kaute auf seiner Unterlippe. „Ich weiß noch nicht, ob ich euch das abnehmen kann. Es gibt noch soviel, was unklar ist. Es könnte eine ganz andere Erklärung geben.“
„Mein ganzes Leben lang habe ich die Geschichte mit dem Gendefekt geglaubt.“, murmelte Leonid. „Ich weiß noch nicht, was ich von der Geschichte halten soll. Das richtet sich gegen alle Naturgesetze. Aber ich weiß, dass ihr keine Lügner oder Spinner seid. Es wird eine Weile dauern, bis ich damit klar komme, aber das soll keinen Keil zwischen uns treiben.“
Britta sah endlich auf und sah ihre Ziehmutter an. „Das war es also. Ich dachte, du würdest dich nicht mehr für mich interessieren.“
„Es tut mir Leid.“, antwortete Renate. „Ich bin keine besonders gute Mutter. Vielleicht ist das der Grund, weshalb ich keine eigenen Kinder bekommen konnte. Aber ich habe es nie bereut dich adoptiert zu haben.“
Britta nickte. „Ich werde eure Geschichte nicht weitererzählen. Man würde mich ja für verrückt halten! Für mich seid ihr meine Familie, egal, was für Spinner ihr auch sein mögt. Wenn ihr glaubt aus dem Mittelalter zu stammen, dann habe ich nichts dagegen. Es macht keinen Unterschied für mich.“
Nach dieser Geschichte zogen ein paar Mitglieder des Haushalts aus. Zum einen zogen die beiden Servo-Roboter (jawohl zwei! - Edgars Projekt hatte sich als weibliche Version von Servo entpuppt – genannt 'Serviane') aus. Anscheinend waren die beiden Roboter so selbstständig das sie sich ineinander verliebt hatten und nun ihr eigenes Nest wollten. Sie zogen in eins der frisch gebauten Apartments auf der anderen Seite des Flusses.
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