Die Gnadeninsel
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Das Erkunden weiterer Gebäude der Insel setzte ich erst einmal aus. Ich brauchte etwas Zeit für mich. So begann ich, wieder ausschweifend zu tauchen. Ich konnte zwar nicht mehr unbegrenzt unter Wasser bleiben, wie es mir noch als Meermädchen möglich gewesen war, hatte jedoch die Fähigkeit ungewöhnlich lange im Meer die Luft anhalten zu können.
Chester- Familiensim
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Schon bald gebar Lilly ein weiteres Baby. Der Dienst an der Göttin brachte wohl oder übel ständigen Nachwuchs mit sich. Diesmal war es ein kleines Mädchen, das sie Fionella nannte.
Ein wenig enttäuscht war ich, dass es mich doch sehr an Mo erinnerte. War er nun Vater? Seit das Bad fertig war, hatten wir uns kaum noch gesehen und ich überlegte, ob das an Fionella lag. Andererseits traf ich ihn nie bei meinen Besuchen auf Lillys Hausboot. Vielleicht hatte er einfach viel Arbeit mit den Katzen.
Auch Lilly hatte alle Hände voll zu tun. So verbrachte ich auch bei ihr viel Zeit und unterstützte sie beim Windelwechseln...
und der Bespaßung des kleinen Norik, der mittlerweile schon ziemlich gewachsen war.
Ein wenig enttäuscht war ich, dass es mich doch sehr an Mo erinnerte. War er nun Vater? Seit das Bad fertig war, hatten wir uns kaum noch gesehen und ich überlegte, ob das an Fionella lag. Andererseits traf ich ihn nie bei meinen Besuchen auf Lillys Hausboot. Vielleicht hatte er einfach viel Arbeit mit den Katzen.
Auch Lilly hatte alle Hände voll zu tun. So verbrachte ich auch bei ihr viel Zeit und unterstützte sie beim Windelwechseln...
und der Bespaßung des kleinen Norik, der mittlerweile schon ziemlich gewachsen war.
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Auf einem meiner Besuche bei Lilly lernte ich auch endlich Freddy kennen, der für den Warenaustausch zwischen Gnadeninsel und Festland zuständig war. Zum Glück befanden sich die beiden gerade nicht in einer "verfänglichen Situation", sondern führten ein Verkaufsgespräch. Ich war jedoch nicht sicher, ob das nicht vielleicht auf das Gleiche hinauslief. Freddy schien allerdings ein netter Kerl zu sein. Er trank mit uns noch einen Tee und wir quatschten eine Weile. Er mochte Lillys Bilder und versuchte offensichtlich auf dem Festland einen guten Preis dafür herauszuschlagen. Lilly benötigte zurzeit einige neue Dinge, denn sie war schon wieder schwanger. Freddy versprach, alles zu besorgen.
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Als er sich nach meinem Leben auf der Insel erkundigte, erzählte ich ihm von meinen Tauchgängen, die mittlerweile einen wichtigen Teil meines Tages ausmachten. Im Wasser fühlte ich mich einfach wohl. Wenn ich tauchte, ließ mich die farbenfrohe Unterwasserwelt alle Probleme für eine Zeit vergessen.
Freddy hörte aufmerksam zu und schlug dann vor, ich sollte für ihn Fische, Muscheln und Wasserpflanzen sammeln. Auch die konnte er auf dem Festland verkaufen. In der Regel konnte er nicht viel dafür bezahlen, aber er beschrieb mir auch einige wertvolle Unterwasserbewohner und versprach, dafür einen guten Preis zu erzielen.
Ich hatte endlich eine Aufgabe, die mir nicht nur die langen einsamen Tage verkürzte, sondern auch Geld einbrachte und somit mein Hobby zu meinem neuen Beruf machte. Von nun an war ich Tiefseetaucherin.
Freddy hörte aufmerksam zu und schlug dann vor, ich sollte für ihn Fische, Muscheln und Wasserpflanzen sammeln. Auch die konnte er auf dem Festland verkaufen. In der Regel konnte er nicht viel dafür bezahlen, aber er beschrieb mir auch einige wertvolle Unterwasserbewohner und versprach, dafür einen guten Preis zu erzielen.
Ich hatte endlich eine Aufgabe, die mir nicht nur die langen einsamen Tage verkürzte, sondern auch Geld einbrachte und somit mein Hobby zu meinem neuen Beruf machte. Von nun an war ich Tiefseetaucherin.
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An diesem Tag blieb ich noch lange bei Lilly. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ihr bewusst war, weshalb sie ständig schwanger wurde. Zudem war zu erwarten, dass es immer so weiter gehen würde, wenn sie ihren Dienst an der Göttin nicht aufgab. Wo wollte sie die ganzen Kinder nur unterbringen und wie ernähren? Was, wenn doch mal eine Geburt schief lief und sie die Kinder allein zurückließ... Wer sollte sich um so viele Kinder kümmern, wenn niemand wusste, wer der Vater war? Doch sie zuckte nur mit den Schultern, schloss die Augen und legte die Hände aneinander. "Die Göttin kümmert sich um ihre Dienerinnen." Ich hoffte, die Göttin wusste, was von ihr erwartet wurde.
Ich war ziemlich gestresst und genervt von Lillys Blauäugigkeit, als ich bei Einbruch der Nacht heimkehrte. Eigentlich wollte ich nur noch in mein Bett. Aber es war bereits besetzt. Kai war zurückgekehrt.
Ich war ziemlich gestresst und genervt von Lillys Blauäugigkeit, als ich bei Einbruch der Nacht heimkehrte. Eigentlich wollte ich nur noch in mein Bett. Aber es war bereits besetzt. Kai war zurückgekehrt.
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Im ersten Moment war ich mit der Situation völlig überfordert. Sollte ich etwas sagen? Sollte ich besser davonlaufen, solange Kai noch schlief? Sollte ich Hilfe holen? Oder mich einfach daneben legen und abwarten, ob ich am nächsten Morgen wieder erwachen würde? Was machte der Tod aus einem geliebten Menschen?
Während ich ratlos vor dem Bett stand und die schlafende, durchscheinende Gestalt anstarrte, erwachte Kai. Als er mich sah, verzog sich sein Gesicht zu einer Fratze und er schwebte auf mich zu. Ich war starr vor Angst und konnte mich keinen Zentimeter bewegen. Kurz vor mir kam er schwebend zum Stillstand. "Habe ich dich erschreckt?", grinste er breit. Mein Mund war staubtrocken. Ich konnte keinen Laut herausbringen. Meine Gedanken überschlugen sich. War Kai schon immer fies gewesen? Oder hatte der Tod seinen Charakter verändert?
"Marly, mach nicht so ein Gesicht", sagte er lachend und versuchte mich zu kitzeln. Ich konnte seine Berührung spüren, aber mir war nicht zum Lachen zumute. "Es war doch nur ein Spaß. Komm, erzähl mir wo du herkommst und was du die ganze Zeit ohne mich angefangen hast." "Ich komme von Lilly und habe die ganze Zeit versucht, alleine zu überleben", antwortete ich mechanisch. Kai nahm meine Hand und zog mich nach draußen. Ich folgte ihm wie ein willenloser Hund. "Freust du dich denn gar nicht, mich zu sehen?", wollte er wissen. "Es ist gar nicht so einfach, hier zu erscheinen. Es kostet mich echt viel Kraft." "Doch", gab ich zurück, "natürlich freue ich mich. Es ist nur so unerwartet. Wirst du jetzt hier bleiben?" Er nahm meine Hände. "Leider nein, es ist mega anstrengend hier zu sein. Lass uns die kurze Zeit genießen. Bevor ich wieder verschwinde." Dann zog er mich zu sich und küsste mich.
Ich konnte ihm nicht länger böse sein. Dafür, dass er gestorben war, konnte er nichts. Und dass er mich so erschreckt hatte verzieh ich ihm in Anbetracht der Tatsache, dass er die Strapazen, bei mir zu sein, in Kauf nahm, obwohl es scheinbar äußerst anstrengend war.
Während ich ratlos vor dem Bett stand und die schlafende, durchscheinende Gestalt anstarrte, erwachte Kai. Als er mich sah, verzog sich sein Gesicht zu einer Fratze und er schwebte auf mich zu. Ich war starr vor Angst und konnte mich keinen Zentimeter bewegen. Kurz vor mir kam er schwebend zum Stillstand. "Habe ich dich erschreckt?", grinste er breit. Mein Mund war staubtrocken. Ich konnte keinen Laut herausbringen. Meine Gedanken überschlugen sich. War Kai schon immer fies gewesen? Oder hatte der Tod seinen Charakter verändert?
"Marly, mach nicht so ein Gesicht", sagte er lachend und versuchte mich zu kitzeln. Ich konnte seine Berührung spüren, aber mir war nicht zum Lachen zumute. "Es war doch nur ein Spaß. Komm, erzähl mir wo du herkommst und was du die ganze Zeit ohne mich angefangen hast." "Ich komme von Lilly und habe die ganze Zeit versucht, alleine zu überleben", antwortete ich mechanisch. Kai nahm meine Hand und zog mich nach draußen. Ich folgte ihm wie ein willenloser Hund. "Freust du dich denn gar nicht, mich zu sehen?", wollte er wissen. "Es ist gar nicht so einfach, hier zu erscheinen. Es kostet mich echt viel Kraft." "Doch", gab ich zurück, "natürlich freue ich mich. Es ist nur so unerwartet. Wirst du jetzt hier bleiben?" Er nahm meine Hände. "Leider nein, es ist mega anstrengend hier zu sein. Lass uns die kurze Zeit genießen. Bevor ich wieder verschwinde." Dann zog er mich zu sich und küsste mich.
Ich konnte ihm nicht länger böse sein. Dafür, dass er gestorben war, konnte er nichts. Und dass er mich so erschreckt hatte verzieh ich ihm in Anbetracht der Tatsache, dass er die Strapazen, bei mir zu sein, in Kauf nahm, obwohl es scheinbar äußerst anstrengend war.
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Wir verbrachten fast die ganze Nacht gemeinsam im Freien. Ich erzählte ihm viel von meinen Erlebnissen aus der Zeit ohne ihn. Irgendwann stellte ich erstaunt fest, dass ich unbewusst alles, was mit Mo zutun hatte, ausließ. Zum Glück stellte Kai auch nicht viele Fragen, woher beispielsweise das Holz für den Anbau stammte und wer mir dabei geholfen hatte.
Irgendwann, als wir gerade im Sand saßen und in die Sterne schauten,...
... merkte ich, wie sich Kai neben mir einfach auflöste. Plötzlich war er weg. Ich hatte nicht einmal Zeit, zu fragen, ob er irgendwann wiederkommen würde.
Irgendwann, als wir gerade im Sand saßen und in die Sterne schauten,...
... merkte ich, wie sich Kai neben mir einfach auflöste. Plötzlich war er weg. Ich hatte nicht einmal Zeit, zu fragen, ob er irgendwann wiederkommen würde.
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Während ich Kai gegenüber Mo nicht mit einer Silbe erwähnt hatte, drängte es mich, andererseits Mo von Kais Erscheinen zu berichten. Also ging ich am nächsten Tag zu seiner Hütte. Doch er schien nicht zuhause zu sein. So verbrachte ich den Tag mit Tauchen. Ich wusste nicht so recht, was ich da eigentlich alles fing, aber ich hoffte, dass etwas Wertvolles dabei sein würde. Auf dem Heimweg lagerte ich direkt alles in einem Glasbassin am Handelsposten.
Ich hatte mir gerade ein Brot gemacht und wollte es, eingemümmelt in mein Bett, mit einem Buch dazu verspeisen, als ich Mo durch den Regen laufen sah. Barfuß...
Schnell öffnete ich die Tür. "Lässt du einen nassen Mann in dein Haus?", begrüßte er mich. Ich drückte ihm ein Handtuch in die Hand, holte einen zweiten Teller aus dem Schrank und schmierte ein weiteres Brot.
Ich hatte mir gerade ein Brot gemacht und wollte es, eingemümmelt in mein Bett, mit einem Buch dazu verspeisen, als ich Mo durch den Regen laufen sah. Barfuß...
Schnell öffnete ich die Tür. "Lässt du einen nassen Mann in dein Haus?", begrüßte er mich. Ich drückte ihm ein Handtuch in die Hand, holte einen zweiten Teller aus dem Schrank und schmierte ein weiteres Brot.
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Einen Moment aßen wir schweigend. Das war einer der Vorzüge, die Mo hatte: Es gab keine peinliche Stille. Es war immer ok, nicht zu reden.
"Was hättest du getan, wenn Kai, und nicht die Laganaphyllis, Schuld an meiner Trauer gewesen wäre?", versuchte ich das Thema, das mir auf der Seele brannte, vorsichtig anzuschneiden. "Ich hätte ihn vermutlich erledigt", sagte er emotionslos. "Aber das hat ja die Laganaphyllis schon für mich gemacht." Ich sparte mir meine Empörung. Mittlerweile war ich an Mos merkwürdige Äußerungen gewöhnt. Vermutlich war er einfach nur ehrlich und direkt. Vielleicht sollte ich das auch einmal versuchen: "Er ist wieder da."
Während ich mich betont genussvoll über mein Brot hermachte, hörte ich, wie Mo das Brot aus der Hand fiel und er schwer an seinem Bissen schluckte.
"Was hättest du getan, wenn Kai, und nicht die Laganaphyllis, Schuld an meiner Trauer gewesen wäre?", versuchte ich das Thema, das mir auf der Seele brannte, vorsichtig anzuschneiden. "Ich hätte ihn vermutlich erledigt", sagte er emotionslos. "Aber das hat ja die Laganaphyllis schon für mich gemacht." Ich sparte mir meine Empörung. Mittlerweile war ich an Mos merkwürdige Äußerungen gewöhnt. Vermutlich war er einfach nur ehrlich und direkt. Vielleicht sollte ich das auch einmal versuchen: "Er ist wieder da."
Während ich mich betont genussvoll über mein Brot hermachte, hörte ich, wie Mo das Brot aus der Hand fiel und er schwer an seinem Bissen schluckte.
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"Was meinst du mit ,Er ist wieder da'? Hat ihn die Laganaphyllis doch nicht gefressen?" "Keine Angst. Du musst ihn nicht erledigen, er ist schon tot", foppte ich ihn nun meinerseits. "Aber gestern lag er plötzlich als durchscheinender Geist in meinem Bett."
Information angekommen und abgespeichert. Scheinbar nichts, über das es sich lohnte, weiter zu reden. Mo schwieg, holte sich einen Becher Wasser und aß weiter sein Brot. Als wir fertig waren, nahm er meine Hand und zog mich nach draußen. Es war wie ein Déjà-vu. Ich folgte ihm wie ein willenloser Hund. Fast erwartete, ich, dass auch er stehenbleiben und mich küssen würde, aber er zog mich weiter und wir ließen und an exakt derselben Stelle nieder, an der ich am Abend zuvor mit Kai in die Sterne geschaut hatte.
Information angekommen und abgespeichert. Scheinbar nichts, über das es sich lohnte, weiter zu reden. Mo schwieg, holte sich einen Becher Wasser und aß weiter sein Brot. Als wir fertig waren, nahm er meine Hand und zog mich nach draußen. Es war wie ein Déjà-vu. Ich folgte ihm wie ein willenloser Hund. Fast erwartete, ich, dass auch er stehenbleiben und mich küssen würde, aber er zog mich weiter und wir ließen und an exakt derselben Stelle nieder, an der ich am Abend zuvor mit Kai in die Sterne geschaut hatte.
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"Er ist nicht gut für dich, Marly", sagte Mo nach einer Weile unvermittelt. Ich wurde langsam wütend. So ein abgedroschener Spruch... "Du kennst ihn doch gar nicht. Ihr seid euch nie begegnet. Woher willst du das wissen?" "Ich bin ihm begegnet. In deinen Erzählungen. Durch deine Worte habe ich ihn kennengelernt. Ich kenne ihn vielleicht besser als du, weil meine Augen nicht durch die Liebe getrübt werden. Ich bleibe dabei: Er ist nicht gut für dich." Seine Stimme war ganz ruhig. Im Gegensatz zu meiner: "Aber du bist gut für mich, was?" Es gelang ihm immer wieder, mich aus der Reserve zu locken. "Nein", hauchte er fast unhörbar in mein Ohr, "nein, ich bin ganz und gar nicht gut für dich."
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Mein nächster Besuch bei Lilly lies mich den neusten Bürger auf unserer Insel kennenlernen: Auris.
Mit dem Namen brachte ich eigentlich Sonne oder Gold in Verbindung und er passte irgendwie so gar nicht zu seinem Träger. Na ja, vielleicht hatte er ja ein sonniges Gemüt. Auf jeden Fall aber sah er so aus, als hätte er zu lange in der Sonne gelegen. Irgendwie war ich erleichtert, dass Mo als Vater eindeutig ausschied.
Mit dem Namen brachte ich eigentlich Sonne oder Gold in Verbindung und er passte irgendwie so gar nicht zu seinem Träger. Na ja, vielleicht hatte er ja ein sonniges Gemüt. Auf jeden Fall aber sah er so aus, als hätte er zu lange in der Sonne gelegen. Irgendwie war ich erleichtert, dass Mo als Vater eindeutig ausschied.
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Dafür wurde die Ähnlichkeit zu Fionella immer deutlicher. Die spitzen Ohren, die als Baby noch nicht zu erkennen gewesen waren, hatten sich nun deutlich herausgebildet. Die Augenform, die Haar- und Hautfarbe, auch die Gesichtszüge: abgesehen von den dunklen Augen ein weibliches Abbild Mos.
Das blieb auch dem augenscheinlichen Vater nicht verborgen.
Das blieb auch dem augenscheinlichen Vater nicht verborgen.
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Norik war nun in dem Alter, in dem er eigentlich eine Schule hätte besuchen sollen. Doch die gab es auf unserer Insel nicht. Zwar schien ein Gebäude im Stadtzentrum früher einmal als solche gedient zu haben, aber was wollten wir damit, wenn niemand unterrichtete. Ein Lehrer lohnte sich auch nicht wirklich für ein einzelnes Kind. So war Lilly gezwungen, neben ihren ganzen anderen hausfraulichen und mütterlichen Pflichten Norik auch noch die wichtigsten Grundlagen beizubringen.
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Ein paar Tage später stattete ich Rincewind McShad einen Besuch ab. Er lebte ebenfalls schon länger auf der Insel. Bisher war ich ihm nur nie begegnet. Von ihm erhoffte ich mir, etwas mehr über Geister zu erfahren. Lilly hatte mir erzählt, dass er sehr gebildet war und sich sowohl in der Heilkunst als auch in der Magie auskannte. Wenn mir jemand auf der Insel etwas über Kais durchsichtige Erscheinung berichten konnte, dann er.
Rincewind McShad wohnte in einem recht großen und für die Insel auch sehr gut erhaltenem Haus.
Als ich klopfte, hatte ich ein mulmiges Gefühl in der Bauchgegend. Alles was ich an Übernatürlichem kannte, war die unscheinbare Magie der Meerjungfrauen, die im Vergleich zu dem, wozu Rincewind McShad imstande sein sollte, eher unbedeutend anmutete. Und selbst die hatte mich verlassen. Rincewind hingegen könnte vielleicht sogar in der Lage sein, Kai wieder zum Leben zu erwecken. So schilderte es zumindest Lilly.
Rincewind McShad wohnte in einem recht großen und für die Insel auch sehr gut erhaltenem Haus.
Als ich klopfte, hatte ich ein mulmiges Gefühl in der Bauchgegend. Alles was ich an Übernatürlichem kannte, war die unscheinbare Magie der Meerjungfrauen, die im Vergleich zu dem, wozu Rincewind McShad imstande sein sollte, eher unbedeutend anmutete. Und selbst die hatte mich verlassen. Rincewind hingegen könnte vielleicht sogar in der Lage sein, Kai wieder zum Leben zu erwecken. So schilderte es zumindest Lilly.
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Ich war fast erleichtert, als auf mein Klopfen keine Antwort folgte, und wollte mich schon umdrehen und wieder gehen, als sich die Tür knarrend öffnete. Doch es war niemand zu sehen. "Hallo!", rief ich etwas zaghaft, "ist jemand zuhause?" "Die Treppe hoch," kam von irgendwoher die Antwort, gefolgt von einem dumpfen Knall und Rauschen. Zwei Katzen, die ich bisher nicht bemerkt hatte, schnurrten um meine Beine. Eine war schneeweiß, die andere so bunt, wie man es von der Insel gewohnt war.
Direkt vor mir führte tatsächlich eine breite Treppe hinauf. Etwas zögerlich betrat ich die erste Stufe. Obwohl das Haus an sich nicht gruselig wirkte und die Einrichtung, die zu sehen war viel helles Grün aufwies, befürchtete ich bei jedem Schritt, es könnte sich plötzlich unter mir eine Falltür auftun und mich in ein kaltes, unterirdisches Verlies befördern. Ich fragte mich, ob Mo wohl kommen würde, um mich zu retten...
Direkt vor mir führte tatsächlich eine breite Treppe hinauf. Etwas zögerlich betrat ich die erste Stufe. Obwohl das Haus an sich nicht gruselig wirkte und die Einrichtung, die zu sehen war viel helles Grün aufwies, befürchtete ich bei jedem Schritt, es könnte sich plötzlich unter mir eine Falltür auftun und mich in ein kaltes, unterirdisches Verlies befördern. Ich fragte mich, ob Mo wohl kommen würde, um mich zu retten...
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Die Treppe führte in einen Flur im ersten Stock. In einer Ecke stand ein großer Schrank, in dem sich mehrere Flasche befanden, die in grellen Farben merkwürdig funkelten.
Alle Türen auf dieser Etage waren geschlossen, aber ich folgte den merkwürdigen Geräuschen und klopfte schließlich an einer Tür, hinter der ich die Quelle der Geräusche vermutete. "Jadoch!", kam von drinnen eine ungehaltene Antwort. War das die Aufforderung einzutreten?
Ich öffnete die Tür vorsichtig einen Spalt. Dieser Raum wirkte tatsächlich etwas düster und die merkwürdigen Geräusche, die nun viel deutlicher wahrzunehmen waren unterstützten diesen Eindruck noch gewaltig. Ein lautes Brodeln und Zischen war zu vernehmen, das aus einem großen Kessel zu kommen schien. Davor stand, mit dem Rücken zu mir, ein Mann, der sehr beschäftigt wirkte.
Er drehte sich nicht einmal um, als ich mich heftig Räusperte, aber ich war auch nicht sicher, ob er das bei dem Lärm im Raum überhaupt hören konnte. Ein unnatürliches Sirren lag überall in der Luft, so als würde Elektrizität durch den Raum geworfen und immer wieder von den steinernen Wänden abprallen.
Alle Türen auf dieser Etage waren geschlossen, aber ich folgte den merkwürdigen Geräuschen und klopfte schließlich an einer Tür, hinter der ich die Quelle der Geräusche vermutete. "Jadoch!", kam von drinnen eine ungehaltene Antwort. War das die Aufforderung einzutreten?
Ich öffnete die Tür vorsichtig einen Spalt. Dieser Raum wirkte tatsächlich etwas düster und die merkwürdigen Geräusche, die nun viel deutlicher wahrzunehmen waren unterstützten diesen Eindruck noch gewaltig. Ein lautes Brodeln und Zischen war zu vernehmen, das aus einem großen Kessel zu kommen schien. Davor stand, mit dem Rücken zu mir, ein Mann, der sehr beschäftigt wirkte.
Er drehte sich nicht einmal um, als ich mich heftig Räusperte, aber ich war auch nicht sicher, ob er das bei dem Lärm im Raum überhaupt hören konnte. Ein unnatürliches Sirren lag überall in der Luft, so als würde Elektrizität durch den Raum geworfen und immer wieder von den steinernen Wänden abprallen.
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Obwohl der Mann vor mir sehr beschäftigt damit war, im Kessel zu rühren und immer wieder Dinge hineinzuwerfen, meist gefolgt von einem Knall, mal dumpf und leise, mal nahezu ohrenbetäubend, schien er nicht hektisch, eher konzentriert. Er blickte nicht ein einziges Mal zu mir.
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Während ich überlegte, ob ich mich weiter bemerkbar machen sollte, ging er dazu über, nur noch gemächlich und gleichmäßig mit einem großen Stab in dem Kessel zu rühren. "Du kannst ruhig näher kommen", sagte er, ohne von seiner Arbeit aufzusehen oder innezuhalten. Ich durchquerte fast ehrfürchtig den Raum und stellte mich so, dass ich ihm ins Gesicht blicken konnte. Er wirkte jünger, als ich erwartet hatte.
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"Hi, meine Name ist Marly", stellte ich mich vor. "Sind sie Mr. McShad?" Er sah kurz zu mir auf, ohne das Rühren einzustellen oder es auch nur zu verlangsamen. "Ja", antwortete er mit einer freundlichen Stimme, "das bin ich." Schließlich hörte er auf, nahm eine Glasphiole und hielt sie unter einen kleinen Hahn am Kessel.
Sie füllte sich mit einer pinkleuchtenden Flüssigkeit. "Eine Phiole Glück", sagte er, während er die Flasche hoch gegen das Licht einer Kerze hielt, als wolle er die Qualität prüfen.
"Für Lilly, sie steht drauf. Lässt sie immer sehr gutgelaunt sein." Ich überlegte kurz, ob ich Lilly nun als drogenabhängig abspeichern sollte und ob Rincewind McShad eine Art Zuhälter war, der seine magischen Tränke dazu nutzte, Lilly bei Laune zu halten und ihre Bereitschaft zum Dienst an der Göttin zu erhalten, doch ein tiefes Lachen meines Gegenübers riss mich aus meinen Gedanken. "Du bist sicher ein kluges Mädchen, aber du solltest lernen, deine Gedanken nicht jedermann durch deinen Gesichtsausdruck zu verraten." Während ich merkte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss und meine Wangen zum Glühen brachte, stellte McShad die Phiole vorsichtig und fast ehrfurchtsvoll auf dem Tisch hinter sich ab. "Was kann ich für dich tun?", fragte er dann und sah mich schon fast unangenehm interessiert an.
Ich berichtete ihm von Kai, wie er ums Leben gekommen war und dass er mir plötzlich erschienen war. "Ja, das Reich der Toten...", sagte er und wirkte dabei, als würde er noch nach den richtigen Worten suchen. "Es gibt Magier, die sich ein Leben lang mit der Nekromantie beschäftigen. Einige könnten dir sicher weiterhelfen, auch wenn ich bezweifele, dass du mit dem Ergebnis sehr zufrieden wärest. Ich könnte mich in der nächsten Zeit ein wenig damit beschäftigen und einige alte Bücher zu Rate ziehen, doch es ist ein gefährliches Gebiet. Auch wenn ich dir nicht helfen kann, wärst du mir einen Gefallen schuldig." "Abgemacht", antwortete ich und noch während die Laute wie unter Zwang meinen Mund verließen, zweifelte ich an meiner Entscheidung.
Sie füllte sich mit einer pinkleuchtenden Flüssigkeit. "Eine Phiole Glück", sagte er, während er die Flasche hoch gegen das Licht einer Kerze hielt, als wolle er die Qualität prüfen.
"Für Lilly, sie steht drauf. Lässt sie immer sehr gutgelaunt sein." Ich überlegte kurz, ob ich Lilly nun als drogenabhängig abspeichern sollte und ob Rincewind McShad eine Art Zuhälter war, der seine magischen Tränke dazu nutzte, Lilly bei Laune zu halten und ihre Bereitschaft zum Dienst an der Göttin zu erhalten, doch ein tiefes Lachen meines Gegenübers riss mich aus meinen Gedanken. "Du bist sicher ein kluges Mädchen, aber du solltest lernen, deine Gedanken nicht jedermann durch deinen Gesichtsausdruck zu verraten." Während ich merkte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss und meine Wangen zum Glühen brachte, stellte McShad die Phiole vorsichtig und fast ehrfurchtsvoll auf dem Tisch hinter sich ab. "Was kann ich für dich tun?", fragte er dann und sah mich schon fast unangenehm interessiert an.
Ich berichtete ihm von Kai, wie er ums Leben gekommen war und dass er mir plötzlich erschienen war. "Ja, das Reich der Toten...", sagte er und wirkte dabei, als würde er noch nach den richtigen Worten suchen. "Es gibt Magier, die sich ein Leben lang mit der Nekromantie beschäftigen. Einige könnten dir sicher weiterhelfen, auch wenn ich bezweifele, dass du mit dem Ergebnis sehr zufrieden wärest. Ich könnte mich in der nächsten Zeit ein wenig damit beschäftigen und einige alte Bücher zu Rate ziehen, doch es ist ein gefährliches Gebiet. Auch wenn ich dir nicht helfen kann, wärst du mir einen Gefallen schuldig." "Abgemacht", antwortete ich und noch während die Laute wie unter Zwang meinen Mund verließen, zweifelte ich an meiner Entscheidung.
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In der Nacht schlief ich sehr unruhig. Immer wieder erwachte ich aus Träumen, in denen Rincewind McShad seltsame Dinge von mir forderte, ohne eine wirkliche Gegenleistung zu erbringen. Ich stand früh auf und ärgerte mich fortwährend darüber, einen Deal mit einem Simo abgeschlossen zu haben, den ich überhaupt nicht kannte. Schließlich machte ich mich auf den Weg zu McShads Haus, um den Handel rückgängig zu machen. Ich überlegte hin und her, wie ich möglichst leicht aus der Sache raus kam. Ich konnte ja unmöglich sagen, dass er mir unheimlich war und ich Angst vor den Konsequenzen des Deals hatte. Letztendlich fiel mir nur ein, so zu tun, als wäre mir die Geistersache eigentlich völlig unwichtig und als wolle ich ihn nicht unnötig damit belästigen. Mein Gedankenspiel ging weiter: Ich sah ihn höflich lachen und mir versichern, dass es gar keinen Aufwand für ihn darstellte und das er bereits mit der Recherche begonnen hatte.
Doch soweit kam es gar nicht, denn als ich das Haus erreichte, öffnete niemand. Es war ein merkwürdiges Gefühl, vor der verschlossenen Tür zu stehen und darauf zu warten, hereingebeten zu werden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden. Es verließ mich auch nicht, als ich das Haus umrundete, um zu sehen, ob sich der Alchemist im Garten befand.
Mir war, als hätte sich ein Augenpaar an mich geheftet, das mich bei meinem Gang auf dem Grundstück verfolgte. Wollte McShad nicht mit mir sprechen? Ahnte er vielleicht, weshalb ich gekommen war und weigerte sich nun einfach, mich hereinzulassen, damit unser Deal bestehen blieb? Ich fühlte mich ein wenig wie eine Maus, die sich übereilt den duftenden Speck geschnappt hatte und nun in der Mausfalle herumlief und nach einem Ausweg suchte, während der Sim, der sie gefangen hatte, zusah und überlegte, ob der die Maus erschlagen oder doch lieber ertränken sollte.
Doch soweit kam es gar nicht, denn als ich das Haus erreichte, öffnete niemand. Es war ein merkwürdiges Gefühl, vor der verschlossenen Tür zu stehen und darauf zu warten, hereingebeten zu werden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden. Es verließ mich auch nicht, als ich das Haus umrundete, um zu sehen, ob sich der Alchemist im Garten befand.
Mir war, als hätte sich ein Augenpaar an mich geheftet, das mich bei meinem Gang auf dem Grundstück verfolgte. Wollte McShad nicht mit mir sprechen? Ahnte er vielleicht, weshalb ich gekommen war und weigerte sich nun einfach, mich hereinzulassen, damit unser Deal bestehen blieb? Ich fühlte mich ein wenig wie eine Maus, die sich übereilt den duftenden Speck geschnappt hatte und nun in der Mausfalle herumlief und nach einem Ausweg suchte, während der Sim, der sie gefangen hatte, zusah und überlegte, ob der die Maus erschlagen oder doch lieber ertränken sollte.
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Irgendwann entschied ich, dass es keinen Zweck hatte, mich lächerlich zu machen, indem ich weiter um das Haus schlich, und dass es sinnvoller war, Informationen über Rincewind McShad einzuholen. Vielleicht konnte Mo mir etwas über ihn sagen.
An seinem Haus bot sich mir zunächst das gleiche Spiel. Ich klopfte, aber niemand öffnete oder bat mich herein. Doch auch hier sagte mir ein Gefühl, dass Mo zuhause war. Also begann ich wieder, das Haus zu umrunden. Als ich am Bad vorbei kam, veranlasste mich ein Geräusch, das aus dem Inneren zu kommen schien, einen vorsichtigen Blick durch das Fenster zu werfen. Ich sah Mo, der vor dem Klo hockte und sich übergab.
Gut, da war es verständlich, dass er mich in diesem Moment nicht hereinlassen konnte, vielleicht hatte er mich nicht einmal gehört.
An seinem Haus bot sich mir zunächst das gleiche Spiel. Ich klopfte, aber niemand öffnete oder bat mich herein. Doch auch hier sagte mir ein Gefühl, dass Mo zuhause war. Also begann ich wieder, das Haus zu umrunden. Als ich am Bad vorbei kam, veranlasste mich ein Geräusch, das aus dem Inneren zu kommen schien, einen vorsichtigen Blick durch das Fenster zu werfen. Ich sah Mo, der vor dem Klo hockte und sich übergab.
Gut, da war es verständlich, dass er mich in diesem Moment nicht hereinlassen konnte, vielleicht hatte er mich nicht einmal gehört.
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Ich wartete ein paar Minuten und klopfte dann erneut an der Haustür. Ein klägliches "Herein." ließ mich schließlich eintreten. Mo stand in der Wohnküche, hatte die Hände vor das Gesicht geschlagen und schluchzte hemmungslos. ,Männer...', dachte ich, ,gleich wird er nach seiner Mama rufen, weil ihm schlecht ist.'
Ich wartete etwas, bis er sich beruhigte und sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. Als er mir schluchzend berichtete, warum er geweint hatte, bekam ich sogleich ein schlechtes Gewissen. Kurz bevor ich vorbei gekommen war, hatte sich ein anderer Besucher Zugang verschafft. Die Sensenfrau hatte Mos ältesten Freund, den Kater Sammy geholt.
Ich wartete etwas, bis er sich beruhigte und sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. Als er mir schluchzend berichtete, warum er geweint hatte, bekam ich sogleich ein schlechtes Gewissen. Kurz bevor ich vorbei gekommen war, hatte sich ein anderer Besucher Zugang verschafft. Die Sensenfrau hatte Mos ältesten Freund, den Kater Sammy geholt.
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Gleichzeitig war ich froh darüber, dass ich nicht wenige Augenblicke früher eingetroffen war und das gruselige Schauspiel mit hatte ansehen müssen. Stattdessen wurde ich Zeuge, wie sich das Sprichwort "Der eine kommt, der andere geht" bewahrheitete, denn schon kurze Zeit nach meinem Eintreffen wurden 4 süße Kätzchen geboren.
Ich schickte Mo erst einmal ins Bett und versprach, die Kleinen im Auge zu behalten. Doch die Katzenmama kümmerte sich vorbildlich um ihre Jungen. So blieb mir Zeit, Mos Haushalt auf Vordermann zu bringen. Ihn musste noch etwas anderes aus der Bahn geworfen haben, denn bisher hatte er sein kleines Heim immer in Schuss gehalten. Jetzt stapelte sich dreckiges Geschirr und der Vorratsschrank war eine Zuchtstation für Schimmelkulturen. Ich warf alles in den Müll und kochte aus Kartoffeln, die ich in einem kleineren Schrank fand ein karge Suppe, die just in dem Moment fertig war, als Mo in die Wohnküche zurückkehrte. Schweigend nahm er Teller aus dem Schrank, während ich die Kartoffelsuppe servierte.
"Danke fürs Saubermachen", durchbrach er die Stille schließlich. "Kein Ding." Ich war froh, dass es ihm besser zu gehen schien. "Wäre aber wirklich nicht nötig gewesen", fuhr er fort. "Oh doch!", rutschte mir raus, als ich an das Chaos zurück dachte. Er grinste kurz, dann brachen wir beide in schallendes Gelächter aus.
Als wir uns erschöpft wieder beruhigten, wurde Mo sogleich wieder ernst: "Es wäre gut, wenn du über Nacht bleibst. Die Toten auf dieser Insel werden unruhig, wenn die Sensenfrau ein geliebtes Wesen holt. Da wüsste ich dich nur ungern allein in deiner Hütte." Ich war versucht, nachzufragen, wie er "unruhig" definierte, ließ es dann aber auf sich beruhen. Vielleicht wollte Mo einfach in dieser Nacht nicht allein sein. Er musste sehr an seinem Kater gehangen haben.
Ich schickte Mo erst einmal ins Bett und versprach, die Kleinen im Auge zu behalten. Doch die Katzenmama kümmerte sich vorbildlich um ihre Jungen. So blieb mir Zeit, Mos Haushalt auf Vordermann zu bringen. Ihn musste noch etwas anderes aus der Bahn geworfen haben, denn bisher hatte er sein kleines Heim immer in Schuss gehalten. Jetzt stapelte sich dreckiges Geschirr und der Vorratsschrank war eine Zuchtstation für Schimmelkulturen. Ich warf alles in den Müll und kochte aus Kartoffeln, die ich in einem kleineren Schrank fand ein karge Suppe, die just in dem Moment fertig war, als Mo in die Wohnküche zurückkehrte. Schweigend nahm er Teller aus dem Schrank, während ich die Kartoffelsuppe servierte.
"Danke fürs Saubermachen", durchbrach er die Stille schließlich. "Kein Ding." Ich war froh, dass es ihm besser zu gehen schien. "Wäre aber wirklich nicht nötig gewesen", fuhr er fort. "Oh doch!", rutschte mir raus, als ich an das Chaos zurück dachte. Er grinste kurz, dann brachen wir beide in schallendes Gelächter aus.
Als wir uns erschöpft wieder beruhigten, wurde Mo sogleich wieder ernst: "Es wäre gut, wenn du über Nacht bleibst. Die Toten auf dieser Insel werden unruhig, wenn die Sensenfrau ein geliebtes Wesen holt. Da wüsste ich dich nur ungern allein in deiner Hütte." Ich war versucht, nachzufragen, wie er "unruhig" definierte, ließ es dann aber auf sich beruhen. Vielleicht wollte Mo einfach in dieser Nacht nicht allein sein. Er musste sehr an seinem Kater gehangen haben.
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Wir unterhielten uns noch eine Weile und sahen gemeinsam nach den Kätzchen. Draußen war es schon lange dunkel und die Müdigkeit zwang mich langsam aber sicher in die Knie. Ich hatte Mo zugesagt, die Nacht über zu bleiben, doch jetzt bekam ich Zweifel ob der praktischen Umsetzung. Wo sollte ich schlafen? Die Vorstellung mit Mo das Doppelbett zu teilen fand ich einerseits sehr interessant. Ich hatte ihn gern um mich und konnte mir gut vorstellen, geborgen in seinen Armen einzuschlafen. Andererseits war er ein erwachsener Mann mit gewissen Bedürfnissen, die ich nicht bereit war, zu erfüllen.
Mo musste entweder ein Gedankenleser sein, oder Rincewind McShad hatte Recht, als er meinte, meine Gedanken würden sich in meinem Gesicht widerspiegeln. "Du siehst müde aus", sagte Mo, dann nahm er mich an die Hand und ich folgte ihm ins Schlafzimmer. Bei seiner Berührung fühlte ich mich wie benommen und hielt in diesem Moment für möglich, was mir eben noch so absurd erschienen war. In diesem Augenblick konnte er alles von mir haben.
Als wir vor dem Bett standen, legte er die Arme und mich und drückte meinen Körper fest an seinen. Ich tat das Gleiche und hörte, wie Mo tief seufzte, so als wäre er von einer großen Last befreit.
Mo musste entweder ein Gedankenleser sein, oder Rincewind McShad hatte Recht, als er meinte, meine Gedanken würden sich in meinem Gesicht widerspiegeln. "Du siehst müde aus", sagte Mo, dann nahm er mich an die Hand und ich folgte ihm ins Schlafzimmer. Bei seiner Berührung fühlte ich mich wie benommen und hielt in diesem Moment für möglich, was mir eben noch so absurd erschienen war. In diesem Augenblick konnte er alles von mir haben.
Als wir vor dem Bett standen, legte er die Arme und mich und drückte meinen Körper fest an seinen. Ich tat das Gleiche und hörte, wie Mo tief seufzte, so als wäre er von einer großen Last befreit.
Zuletzt von Chester am Mo Feb 08, 2016 3:54 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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