Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Tree Hill

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Beitrag  Erdbeerkeks Mo Aug 23, 2010 2:27 am

Tree Hill Cvrg

Tree Hill ist ein winziges Dorf etwa zwei Bahnstunden von Sim City entfernt. In den 1960er Jahren, zur Zeit des Pillenknicks, verringerte sich die Bewohnerzahl drastisch. Gegen Ende der 80er Jahre wurden zahlreiche öffentliche Einrichtungen (Schulen, Bibliotheken, Ämter) geschlossen. Viele Häuser, die seit fast einem Jahrhundert standen, wurden abgerissen und nie wieder aufgebaut. Nachdem der Versuch, aus Tree Hill einen Campingort zu machen, scheiterte, gab Sim City auf. Erst durch den Einfluss von zahlreichen Nachkommen ehemaliger Bewohner von Tree Hill, wurde anfang 20XX ein neues Projekt ins Leben gerufen: Neo Tree Hill. Familien, Singles, Rentner, Studenten ... konnten sich bewerben und wurden nach Zufall ins Projekt aufgenommen. Dieses umfasste, dass sie nach Tree Hill zogen, ein Grundstück kauften und dort eine Familie aufbauten/weiterführten. Nach und nach sollten Schulen, Läden etc. dazukommen, die das Dorf schmackhafter machen und zu neuer Frische verhelfen sollten. Als Belohnung dafür waren Grundstücke/Häuser sehr billig, die Stromkosten so gering wie möglich. Weit und breit gab es keine Fabriken, das Klima war angenehm mild und die Bus- und Bahnverbindungen nach Sim City bzw. der nächsten Schule/Universität war gesichert.

Das Projekt begann und die Teilnehmer siedelten sich fast gleichzeitig in Tree Hill an...


Rundenliste

Runde 1
Familie Jalowy ✓
Familie Pfau ✓
Familie Schulz ✓
Familie Gier
Foster

Anmerkung: Ich spiele das Spiel auf Englisch, deshalb werden uns wohl noch ganz viele Janes, Johns, Jimmys und Jennys Begegnen. Ich habe mich zwar beim Erstellen um Deutsche/in Deutschland gebräuchliche Namen bemüht, aber auf kurz oder lang werde ich in der Geschichte bestimmt ein paar Smiths/Jacksons/Browns haben. silent
Plot ist eigentlich kaum vorhanden. Die Sims machen, ich dokumentiere. Ich habe zwar eine grobe Story (v. a. für Gabriel & Nova), aber wie ich die umsetze, liegt an den Sims selbst. Und der Name der NB ist ganz dreist von One Tree Hill geklaut. > _ <


Zuletzt von Erdbeerkeks am Do Aug 26, 2010 9:43 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag  Erdbeerkeks Mo Aug 23, 2010 2:30 am

WOCHE 1 bei FAMILIE JALOWY

Wir befinden uns um 8 Uhr morgen in der Mohnblumenstraße 2.

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Gabriel Jalowy war anfang 20 und aus ganz eigenen Gründen nach Tree Hill gekommen. Seine kriminelle Vergangenheit und die zahlreichen Feinde im Untergrund von Sim City hatten Spuren hinterlassen. Nach einem Gefängnisaufenthalt hatte er sich für das kleine Dörfchen hinter einer Gebirgskette entschieden und hoffte nun, ein friedliches Leben führen zu können.

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Die einzige Dame in seinem recht einsamen Leben war Katze Boo, die hier auf ihrem Sternenkissen thront.

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Wie es sich nun einmal so gehörte, standen mittags pünktlich die Nachbarn vor der Tür und sahen sich etwas unschlüssig um.

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Keiner der drei Clowns interessierte Gabriel so richtig - naja, bis auf diese junge Dame hier. Nova Gier hieß sie. Sie hatte eine etwas... fragwürdige Hautfarbe. Die hielt Gabriel aber dennoch nicht davon ab, sie ins Haus einzuladen. Der Rest durfte draußen bleiben.

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Die Spaghetti, die Gabriel gemacht hatte, waren leider nicht ganz so gelungen. Kein Wunder, in seinem ganzen Leben hatte er noch nie richtig kochen müssen. Nova lächelte aber tapfer und aß brav weiter.
"Tut mir wirklich Leid. Schmeckt schrecklich, nicht wahr? Das Essen auf der Fähre war besser...", entschuldigte Gabriel sich etwas kleinlaut. Komisch, es klang gar nicht so üblich, höflich zu sein.
Nova lächelte lediglich. "Schon in Ordnung. Sie sind also mit der Fähre hergekommen?"
"Natürlich. Sie etwa nicht?" Gabriel ließ den Arm sinken und sah sein Gegenüber fragend an.
"Äh... doch, natürlich." Nova hustete leise und schob sich eine Gabel in den Mund.

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"...das wäre dann das Schlafzimmer.", beendete Gabriel die Führung durch das kleine Häuschen.
Nova nickte leicht. "Hübsch. Sie mögen blau, nehme ich an?"
"Hm, es geht. Aber sag mal..." Er trat etwas näher an sie heran. "Du kannst mich duzen. Mein Name ist Gabriel."
Kaum merklich wurde Nova rot und griff an die Perlenkette, die um ihren Hals hing, wie, um sich daran festzuhalten.
"Oh, gerne... Ich heiße... Nova", stammelte sie hastig.

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"Nova? Ein wunderschöner Name." Gabriel blickte über den Rand seiner Sonnenbrille. "Für eine wunderschöne Frau." Ohne großartig länger nachzudenken griff er nach der schlanken Hand Novas und küsste sie sanft.
"Du Schleimer", hauchte sie leise, spürte jedoch, wie ihre Knie fast nachgaben.
Plötzlich, als wäre sie sich der Situation erst bewusst geworden, zuckte sie zusammen.
"Verdammt, ich... Ich muss gehen." Rasch entzog sie sich seinem Griff. "Verzeih mir."
"Warte!" Gabriel sah sie flehend an. "Hab ich etwas falsch gemacht? Tut mir Leid, ich wollte nicht..."
"Nein, nein!" Novas Augen irrten panisch durch den Arm. "Es hat mit mir zu tun. Dich trifft keine Schuld."
"Bekomme ich dann deine Nummer? Vielleicht können wir uns mal treffen...", hakte Gabriel weiter nach.
Eine betretende Stille kehrte ein.
"Ich habe kein Telefon", hauchte Nova kaum hörbar.

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"Macht nichts." In einer fließenden Handbewegung holte Gabriel sein Handy aus der Tasche und hielt es Nova entgegen. "Nimm meines."
"Aber..." Erschrocken sieht sie auf das Geschenk.
"Ich habe noch ein Festnetztelefon. Die Nummer ist unter 'Daheim' eingespeichert. Ruf einfach an, wenn du Zeit hast."

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Für einige Sekunden rang Nova mit sich, bevor sie das Handy annahm.
"Vielen Dank, Gabriel. Aber ich muss nun wirklich..."
"Schon in Ordnung."

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Ohne länger zu zögern küsste Nova ihn zum Abschied.
"Bis dann", stieß sie hervor, kaum, dass sie sich voneinander trennten. Im nächsten Moment drehte sie sich auf den Hacken um und eilte aus dem Zimmer. Nur wenige Sekunden später hörte Gabriel die Tür zufallen.

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Schließlich ließ er sich seufzend ins Bett fallen. Was für ein Tag... Gerade neu eingezogen, einen neuen Job bekommen und nun auch noch fast sowas wie... verliebt.
Eigentlich konnte er in süße Träume abdriften - wäre da nicht Boo, die sich am Bett vergriff, gewesen.

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"Sag mal, muss ich dir alles fünfzigmal sagen? Keine Möbel zerkratzen, verstanden?!"
Boo senkte eingeschüchtert den Kopf, nickte aber schließlich, als hätte sie verstanden.

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"Na bitte. Und jetzt geh du auch schlafen."

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Am nächsten Tag war Gabriels erster Arbeitstag. Ein wenig misstrauisch sah er den Wagen an, bevor er die Beifahrertür, die bei der Berührung fast abfiel, öffnete.
"Hey."
"Morgen", erwiderte der Fahrer gelangweilt. Kaum war die Tür - nach zwei Versuchen - zu, gab er Gas. Ein wenig mulmig war Gabriel schon zu mute. Sein erster Tag in einer richtigen Arbeit. Kein illegales Zeug wie Drogendealen, Autorennen oder Schwarzmarkt. Einfach was ganz Normales. Irgendwie... nett.

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Als er sechs Stunden später vom Fahrer regelrecht rausgeworfen wurde, staunte er nicht schlecht, als er im Postkasten eine Rechnung findet.
"Ich wohne doch erst seit gestern hier", schnaufte er leise und schüttelte den Kopf. Kein Wunder, dass Strom- und Wasser so billig waren: Wenn ständig Rechnungen hereinflatterten, summierte sich da bestimmt was.

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Wenige Tage später...
"Nova? Hey, ich bin's. Wie geht's dir? Ich hab schon ein paar mal versucht, dich zu erreichen. Ist alles okay? Naja, ich will nicht aufdringlich sein... Wollte nur wissen, ob nicht was passiert ist. Ruf mich an, sobald du Zeit hast."
Tief ausatmend trennte Gabriel die Verbindung und sah auf das Telefondisplay. Es waren mittlerweile drei Tage vergangen und Nova hatte sich nicht gemeldet. Seltsam. Sie hatte bei ihrem Besuch nicht so gewirkt, als wäre sie ihm abgeneigt gewesen.
Wieso machte er sich überhaupt solche Sorgen? Himmel, er war 20 und kein 12 Jahre alter Schuljunge, der zum ersten Mal verliebt war!

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Mit einem elenden Gefühl im Magen legte er sich schließlich ins Bett. Auf der Arbeit ging gerade die Grippe um und er fühlte sich schon seit heute morgen furchtbar. Am Ende brütete er etwas aus...

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Das erste, was er am nächsten Morgen spürte, war ein schmerzender Hals und eiskalte Füße. Tatsächlich. Er war Erkältet. Nun, daran musste nicht einmal die Grippe schuld sein. Wenn er im Herbst im Unterhemd herumlief, war das ja sein Vergehen...

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Zum Glück fand er im Schrank noch einen alten Pullover. Er war zwar nicht unbedingt hübsch, aber zumindest warm.

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Nach dem Frühstück hang er sich wieder ans Telefon.
"Hey Nova! Ich hatte mir überlegt... Vielleicht komme ich nach der Arbeit mal vorbei. Am Montag eventuell. Es ist ja kein Umweg oder so... Laut Telefonbuch gibt es nur eine Nova hier und die wohnt in derselben Straße wie ich, deshalb. Also, wir sehen uns dann."
Gabriel legte auf und ließ sich an den Küschentisch sinken. Jetzt konnte er es kaum noch bis Montag erwarten, na super... Er blicke aus dem Fenster - und schnappte nach Luft.

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Mit wenigen Sätzen war er auf der Straße.
"Pierre!"
"Gabriel!", erwiederte der Angesprochene lächelnd.
"Wie hast du mich gefunden?"
"War ganz leicht. Ein abgeschiedener Ort, billige Grundstücke... Du warst immer ein Pfennigfuchser und hast dir auch keine Chance entgehen lassen. Der Ort stank förmlich nach dir."
"Wie nett", grummelte Gabriel leise. Dennoch spürte er große Erleichterung, seinen alten Freund wiederzusehen. Seit er vor einigen Monaten aus dem Gefängnis gekommen war, hatte er keine Spur von Pierre gefunden. Alle hatten gesagt, er sei untergetaucht oder abgehauen - und nun stand er einfach vor dem Haus!

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Nur wenige Stunden später musste Pierre wieder gehen.
"Man sieht sich, Kumpel", seufzte der Halb-Franzose und drückte Gabriel an sich. "Und gib dir Mühe mit deinem Mädel."
"Mache ich...", erwiderte er, froh, jemandem von Nova erzählt zu haben.
Fast schon traurig sah er Pierre nach, bevor er ins Haus ging. Vielleicht würde es hier ja gar nicht so schlecht werden...

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Mit einem fröhlichen Lächeln auf dem Gesicht spazierte Gabriel am nächsten Morgen zum Fahrer und stieg ein. Heute konnte nur ein guter Tag werden. Vielleicht würde man ihn endlich befördern! Und dann... dann traf er Nova... Ein Schauer jagte über seinen Rücken, als er an sie dachte. Auch, wenn er es sich anfangs nicht recht eingestehen hatte wollen: Er war verliebt.
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Beitrag  Erdbeerkeks Mo Aug 23, 2010 9:57 pm

WOCHE 1 bei FAMILIE PFAU


Wieder einmal die Mohnblumenstraße, diesmal aber Nr. 8.

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In diesem schmucken Häuschen wohnten Linda und Laura Pfau. Letztere war noch ein Kind und vor ein paar Stunden zur Schule gengangen, während ihre Mutter wieder Gedanken nachhing. Sie hatte sich nie Kinder gewünscht. Ihre Eltern hatten sechs Stück davon in die Welt gesetzt, was ihr im Gegenzug zwar eine lebhafte, aber dafür auch sehr stressige Kindheit beschert hatte.

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Seufzend setzte sich Linda auf die Couch im noch recht kargen Wohnzimmer und schlug die Zeitung auf. Bestimmt gab es irgendwo freie Stellen, selbst, wenn es nur als Tellerwäscherin war.
Aber nein. Nichts.
"Na toll...", grummelte sie leise und faltete den "Tree Hill Mirror" wieder zusammen, bevor sie das Mittagessen vorbereitete.
"Ich bin wieder daha!", krähte, kaum, dass sie den Topf vom Herd genommen hatte, eine Mädchenstimme durchs Haus. Laura setzte sich an den Tisch und stürzte sich sofort auf die Spaghetti.

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Ein wenig missbilligend beobachtete Linda ihre Tochter. Diese Tischmanieren hatte sie leider Gottes von ihr. Und sie selbst hatte sie wiederum von ihren beiden älteren Brüdern. Wenn man in einer Großfamilie aufwuchs, musste man so schnell essen, wie es ging - sonst wurde es einem noch vom Teller geklaut.

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Als Linda gegen Abend in Lauras Zimmer guckte, stellte sie überrascht fest, dass sie schon schlief. Das war eine der vielen positiven Eigenschaften ihrer Tochter: Sie war selbstständig. Aufräumen, Gartenarbeit, Hausaufgaben, spielen - das konnte sie alles alleine.
Schließlich fasste sie einen Entschluss...

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"Was? So teuer? Das ist ja Wucher!"
"Tut mir Leid, Madam, aber sie müssen die Fahrtkosten bis nach Tree Hill berücksichtigen. Billiger geht es leider nicht", erwiderte die Dame am anderen Ende der Leitung entschuldigend.
"Na gut... Dann schicken sie bitte pünktlich eine Nanny vorbei, ja? Ich muss in einer Stunde weg!"
"Natürlich, wir schicken Ihnen Mona, sie kommt aus Auenhausen zu ihnen..."
"Beeilen Sie sich einfach."
Linda legte auf und verschwand ins Schlafzimmer, um sich fertigzumachen.

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Seit Laura in der Schule war, war sie nicht mehr abends weggewesen. Mal auf ein paar Gläschen mit Freundinnen, aber so richtig spät noch tanzen? Nein. Aber mittlerweile war Laura kein kleines Kind mehr, von daher würde das kaum ein Problem sein.

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Als sie aus dem Schlafzimmer kam, wäre sie beinahe in eine ältere Dame hineingerannt.
"Oh, tut mir Leid", entschuldigte die Fremde sich sofort. "Ich bin Mona, die Nanny. Die Haustür war offen, also bin ich einfach rein..."
Linda nickte lediglich. "Schon okay. Meine Tochter schläft schon, also drehen sie den Fernseher bitte nicht so laut. Essen ist im Kühlschrank, wenn sie was wollen."
Ohne auf Monas Antwort zu warten, eilte Linda aus dem Haus.

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Die Musik, die aus dem "The Hub" dröhnte, war ohrenbetäubend laut, als Linda aus dem Taxi stieg.

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Sie setzte sich sofort an die Bar, um sich mit einem Drink locker zu machen. Eine ältere Dame nahm neben ihr Platz.
Ihre kleinen, stechenden Augen musterten Linda eingehend.
"Na, sie sind aber flott angezogen", kommentierte sie schließlich.
"Äh... danke?"
"Das ist nichts löbliches! Ständig dieses Herumgestreune in den Bars und Discos, habt ihr jungen Weiber nix besseres zu tun? Richtig erziehen sollte man euch mal. Heiraten und ordentlich Kinder kriegen, sowas gehört sich wenigstens!"
Mit diesen Worten stellte die Dame ihr Glas auf dem Tresen ab und ging nach draußen. Irritiert sah Linda ihr nach.
"Machen Sie sich nix draus, die ist zu jedem so", erklärte die Barkeeperin und schenkte nach.
"Ist ja furchtbar...", murmelte Linda und leerte ihren Drink in einem Zug, bevor sie vom Stuhl rutschte und sich zur Tanzfläche wagte.

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Viel los war nicht, was sie aber nicht davon abhielt, ein wenig zu tanzen. Sie war es gar nicht mehr gewöhnt, ihre Bewegung dem Rhythmus anzupassen. Aber gut, vielleicht lag das auch an der Musik, die vom DJ aufgelegt wurde: Techno. Juhu. Sie seufzte und winkelte die Ellbogen an, als sie plötzlich jemandem direkt zwischen die Schulterblätter rammte.
"Oh, entschuldigung!", rief sie hastig gegen die Lautstärke. Ihr "Opfer" drehte sich um und lächelte.
"Keine Sorge, so einen Klapps kann ich ab."
"Sicher?"

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"Aber natü---" Er stolperte Linda plötzlich förmlich entgegen, als sich ein paar Gäste an ihm vorbeidrängelten, und hielt sich die Seite. "Dass diese jungen Leute immer wie epileptische Breakdancer herumfuchteln müssen", grummelte er leise und warf einer Traube junger Mädchen einen finsteren Blick zu.
"Thja, so sind sie halt. Wir waren aber auch mal in dem Alter, oder etwa nicht?"
"Das stimmt allerdings... Ich bin übrigens Pierre. Und du bist...?"
"Linda. Linda Pfau. Ich komme aus Tree Hill und..."
"Tree Hill! Ein guter Freund von mir wohnt dort auch. Vielleicht sieht man sich ja öfter."
"Das wäre schön", gab Linda nachdenklich zu. Und meinte es auch so. Pierre wirkte nett und vernünftig, nicht wie ein typischer Aufreißer.
"Dann bis bald - hoffentlich." Pierre deutete eine elegante Verbeugung an, bevor er im Getümmel verschwand.

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Noch leicht verwirrt machte sich Linda auf dem Weg ins Restaurant, das im Obergeschoss war. Es war rappelvoll - natürlich, was war schöner, als über einer In-Disco zu sitzen, erstklassiges Essen zu verspeisen und dabei den Himmel anzusehen?
"Willkommen in meinem Restaurant", begrüßte sie ein blonder junger Mann.
"Das ist Ihres?" Irritiert sah Linda sich um. Sie hatte ja gehört, dass das Lokal einem sehr jungen Koch gehören sollte - aber so jung?!
"Man glaubt es kaum, aber ja, ich bin Dylan, der Inhaber. Einen Tisch für zwei?"
"Oh, ich bin alleine hier... Und wollte nur mal reingucken. Tut mir Leid..."

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"Alleine? Wirklich? Dabei sind Sie so hübsch... Jemanden wie Sie sollte niemand alleine weggehen lassen!"
"V-vielen Dank..."
"Sagen Sie... Hätten Sie nicht Lust, mit mir hier zu essen? Ich lade Sie ein", fuhr Dylan fort. Lina überlegte kurz, bevor sie nickte.
"Gerne. Mein Name ist übrigens Linda. Freut mich, Sie... dich kennen zu lernen."

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Wie es nun mal so ist, wenn man Spaß hat, verging der Abend (oder eher die Nacht?) viel zu schnell.
"Du bist wirklich beeindruckend, Linda", erklärte Dylan und zog sie an sich heran.
"Oh, das würde ich nicht behaupten..." Linda rollte kaum merklich mit den Augen. "Eigentlich bin ich furchtbar langweilig."
"Das denkst du vielleicht, aber dem ist nicht so." Er küsste sie ohne Vorwarnung. "Glaub mir das einfach."
Eine Weile schwiegen sie, beobachteten das Treiben im Restaurant.
"Soll ich dich nach Hause bringen?", begann Dylan unvermittelt. Linda sah auf. Sie wusste, worauf das hinauslief...
"Gerne."


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Als Laura am nächsten Morgen aufwachte und als erstes die rauschende Dusche hörte, stöhnte sie nur genervt. Ernsthaft - ging das nun wieder los?!
Schnell schlüpfte sie in ihre Kleider und ging in die Küche. Tatsächlich, da saß ein fremder Mann in der Küche und vergriff sich an den Resten vom Vorabend (und -nachmittag). Sie nahm sich eine Portion und kletterte auf den Stuhl.

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"Morgen", begrüßte sie den Fremden.
Dem schien förmlich der Bissen im Hals festzustecken, also nickte er nur.
"Gut geschlafen?" In Gedanken fügte Laura ein "mit meiner Mutter" hinzu. Tse, sie war vielleicht erst 12, aber das hieß nicht, dass sie nichts mitbekam.
"Du bist wohl Laura?"
"Wer sonst?", grummelte sie leise. "Hör mal, ich bin kein Quälgeist wie in diesen Hollywoodfilmen, bei denen die Kinder den neuen Stecher sofort ablehnen, also können wir das ja lassen."
"Öhm... okay..."

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Ohne auf weitere Worte des Fremden zu warten, stellte sie ihren leeren Teller in die Spüle und ging in ihr Zimmer. In einer Stunde würde der Bus kommen und sie hatte noch Hausaufgaben zu erledigen.

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Etwa eine Stunde später erwachte auch Linda aus ihrem Schlaf und streckte sich ausgiebig. So gut hatte sie lange nicht mehr geschlafen... Nach einigen Sekunden stand sie auf und machte das Bett. Ein Notizzettel auf dem Kopfkissen erregte ihre Aufmerksamkeit.
"Hey!
Du hast gestern erwähnt, dass du keinen Job hast. Ein Freund von mir arbeitet als Tauchlehrer, der könnte eine Aushilfe gebrauchen. In der Tüte ist ein Neoprenanzug, der Fahrer kommt um 8 Uhr. Viel Spaß!
Dylan"

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Tatsächlich stand nur wenige Minuten später ein altes, klappriges Auto vor der Haustür und hupte ungeduldig. Was hatte Dylan ihr da nur vermittelt?! Ohne länger nachzudenken zog sie den Neoprenanzug an und verließ das Haus.

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Als sich Linda an diesem Abend auf die Couch fallen ließ, seufzte sie schwer. Der Tag war ein Disaster gewesen. Ihr fehlten wichtige Grundkenntnisse, was die Handhabung von allen möglichen Geräten anging, außerdem war ihr Körper für die Arbeit im Wasser viel zu ungelenkig. Fazit von Dylans Freund: Mechanikkenntnisse und ein trainierter Körper mussten her!
Aber wie? Linda war furchtbar müde und hatte schon den gesamten Tag ein seltsames Gefühl im Bauch.

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Als sie das Gerätehandbuch von ihrem Arbeitgeber ins Regal stellte, spürte sie plötzlich eine Veränderung an sich. Irritiert blickte sie nach unten - und erstarrte.

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Wie durch einen Schleier taumelte sie zum Sofa und setzte sich. Wie konnte das nur passieren? Von dem einen Mal mit Dylan etwa...?! Sie schloss die Augen. Natürlich. Wie denn auch sonst? Vor zwei Monaten hatte der Umzugsstress angefangen und sie hatte es einfach komplett versäumt, sich eine neue Pillenpackung zu holen. Das bedeutete, sie war selbst schuld...


Tree Hill 136

Laura wirkte merkwürdig gefasst, als sie wenige Stunden später auf dem Sofa Platz nahm und ihrer Mutter zuhörte.
"Das ist okay", unterbrach sie Linda schließlich. "Sobald ich 13 bin, kann ich ja nebenbei arbeiten."
"Laura..."
"Nein, schon okay." Laura erhob sich und ging langsam in ihr Zimmer. "Und jetzt entschuldige mich, ich habe heute eine Mathearbeit und muss noch ein paar Sachen durchsehen."

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Linda musste sich von Lauras kühler Art erholen. War das wirklich ihr Kind? So abgeklärt und nüchtern... Seit wann war sie nicht mehr das süße kleine Mädchen...?
Das Telefon riss sie aus ihrer Ärzte-Soap.
"Ich bin's, Pierre! Wie geht's, chérie? Lust auf einen Besuch im The Hub?"
Linda biss sich auf die Unterlippe. Sie brannte darauf, Pierre näher kennen zu lernen, allerdings... Sie warf einen Blick auf ihren Bauch und seufzte. "Das geht leider nicht, ich hab kein Geld. Aber wenn du willst, kannst du vorbeikommen. Heute abend."
"Ja, sicher. Was ist los? Du klingst so... angespannt."
Eine Weile schwieg Linda. "Das siehst du dann schon."

Tree Hill 142

Der Abend kam schneller als gewollt. Als Pierre Linda sah, zog er die Augenbrauen nach oben.
"Du bist... schwanger", bemerkte er trocken.
"Ja."
"Ich wusste nicht, dass du einen Freund hast", fuhr er fort.
Linda schüttelte den Kopf: "Habe ich auch nicht. Es war nur ein One Night Stand."
"Oh."
Sie schwiegen.
"Wenn das für dich ein Problem ist..."
"Nein! Mon Dieu, ich habe damit kein Problem. Ganz und gar nicht. Wie wäre es, wenn wir uns noch einmal treffen, wenn das Baby da ist? Du brauchst doch jetzt bestimmt viel Ruhe..."
Linda lächelte schief und nickte: "Das stimmt allerdings."
"Na also."
"Das heißt, ich rufe dich an, sobald es da ist."
Pierre nickte und drückte sie zum Abschied an sich. "Machs gut, chérie."

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Zwei Tage später, in den frühen Morgenstunden, setzten die Wehen ein.

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Es war ein Junge, den Linda Leon nannte. Er hatte blaue Augen und Sommersprossen - anscheinend von Dylans Seite vererbt.

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Trotzdem dass der Junge kein Wunschkind war, zauberte er Linda ein Lächeln aufs Gesicht. Er war süß, keine Frage.
Nachdem Leon eingeschlafen war, lief Linda zum Telefon. Es gab jemanden, der auf ihre Einladung wartete.

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"Wie schön, dich endlich wieder zu sehen, chérie", säuselte Pierre, sobald er die Treppen zum Haus hochgelaufen kam. Linda kam nicht umhin, passend dazu mädchenhaft zu kichern.
"Wollen wir reingehen? Ich möchte dir meinen Sohn zeigen..."

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Stirnrunzelnd nahm Linda hin, wie Pierre sie, kaum dass sie im Schlafzimmer waren, auf dem Bett zu sich zog.
"Wolltest du nicht Leon..."
"Ach, der sieht in einer Stunde bestimmt nicht anders aus", erwiderte Pierre mit einem vielsagenden Lächeln.

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Wenige Tage später war Leons Geburtstag, bei dem allerdings niemand mit ihm feierte, außer seiner Mutter. Laura schlief nämlich schon.

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Gleichzeitig bekam er auch sein erstes Bad, wobei er nicht gerade glücklich aussah.

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Zwei Kinder und ein anstrengender Job hielten Linda nicht davon ab, weitere Bekanntschaften zu suchen. Mittlerweile hatte sie sich das Ziel gesetzt, 20 Liebhaber zu finden. Und das wollte sie auch realisieren...

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Nur leider hatte sie meist den Kopf voll mit Arbeit und Männern, sodass sie Lauras Geburtstag beinahe verpasst hätte.

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Die nahm das ganz gelassen. Schließlich hatte sie schon lange Zeit vorher die Hoffnung, dass ihre Mutter mal eine richtige Bilderbuch-Mami wurde, aufgegeben.

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"Du könntest mich auch Mami nennen", raunte sie Leon zu, nachdem sie ihm endlich verklickert hatte, wie er seine Beine zu benützen hatte, "Ich kümmere mich am Ende ja doch mehr um dich, als sie es jemals tun wird."
Zum Glück war Leon noch zu klein, um das zu verstehen.

Tree Hill 160

So ging die erste Woche der Pfaus in Tree Hill zu Ende: Mona, die Nanny, passte auf Leon auf, Laura hatte ihren ersten Tag in der Oberstufe und Linda... die... die lief wie immer barfuß durch den Schnee.
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Beitrag  Erdbeerkeks Do Aug 26, 2010 9:45 pm

WOCHE 1 bei FAMILIE SCHULZ

Tree Hill Snapshot_b97db7a8_b9804425

Benjamin & Maria Schulz hätten sich wohl nie träumen lassen, dass sie einmal so werden würden, wie sie heute waren: Verheiratet, mit Kind, Besitzer eines Einfamilienhauses. Vorbei waren Benjamins Football-Tage, an denen er nur trainiert und Gewichte gestemmt hatte oder mit seinen Freunden um die Häuser gezogen war. Vorbei waren auch Marias Cheerleader-Tage, an denen sie stundenlang im Bad verbracht hatte oder mit Freundinnen einkaufen gewesen war. Hätte man ihnen damals wohl gesagt, dass aus ihrer Vorzeigebeziehung, die sie nur begonnen hatten, weil es nun mal immer so war, dass Cheerleader und Footballspieler zusammen waren, eine solche Wendung nehmen würde - sie hätten es nicht geglaubt.

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Momentan hatten sie aber nicht einmal mehr richtig Zeit, der Vergangenheit nachzutrauern. Das Haus, das sie von Benjamins Vater bekommen hatten, war noch nicht fertig. Zurzeit teilten sie sich das Zimmer mit ihrem ersten Kind, Ben. Die Idee für diesen Namen stammt natürlich zweifellos von Benjamin. Ebenso fehlten die Sanitäreinrichtungen für das zweite Bad: Die Firma hatte einfach vergessen, sie zu liefern. Also mussten sie momentan mit dem Bad im Erdgeschoss Vorlieb nehmen, wo es auch nur eine Toilette und eine alte Badewanne gab.

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Um ihrer finanziellen Lage noch die Krone aufzusetzen, bemerkte Maria nur wenige Tage nach dem Einzug, dass sie schwanger war. Sie hatten nicht einmal Geld für eine simple Dusche, wie also für Babysachen? Abtreiben war keine Option, daher musste Benjamin noch härter schuften, um rechtzeitig eine Beförderung - oder zumindest einen Bonus - zu bekommen.
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Beitrag  Erdbeerkeks Do Aug 26, 2010 9:47 pm

Tree Hill Snapshot_b97db7a8_59815793

Die einzige gemeinsame "Erwachsenenzeit" die sie miteinander hatten, war, wenn sie sich gemeinsam Mittagsschlaf gönnten. Das führte dann auch mal dazu, dass Bens Spitzenzeugnis komplett an ihnen vorbeizog. An den Großeltern aber Gott sei Dank nicht, die steckten ihrem Enkel gerne $ 100 zu.

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Eines nachts war es dann auch soweit: Die Wehen setzten ein. Und zwar gleich im Doppelpack.

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Maria brauchte einige Stunden, um zu verstehen, dass sie nun Zwillinge hatte. Bevor es zu weiteren Benjamin-Abwandlungen kommen konnte - ihr Ehemann hatte bestimmt insgeheim schon 'Benny' und 'Benji' ins Auge gefasst - nannte sie die beiden Riley und Pete. Passte auch viel besser nach Tree Hill, als Berndt oder Klaus.
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Beitrag  Erdbeerkeks Do Aug 26, 2010 9:49 pm

Tree Hill Snapshot_b97db7a8_d9815ec2

Zum Glück hatten die beiden bald Geburtstag - oder eher "leider"? Denn im Kleinkindalter waren Kinder meist schlimmer...

Tree Hill Snapshot_b97db7a8_198161f1

Wäre Maria zu dem Zeitpunkt überhaupt zu Hause gewesen, hätte sie sich für den Dreck in der Küche unendlich geschämt. Aber Gott sei Dank war sie, als sie erfuhr, dass ihr Mann am Geburtstag der Zwillinge frei hatte, schnell in ihre Arbeitsklamotten geschlüpft und zur Arbeit gefahren. Als Drive-In-Bedienung verdiente sie zwar nicht viel, aber es ging dort entspannter zu, als daheim. Das sollte wohl etwas heißen...

Tree Hill Snapshot_b97db7a8_d9816332

Überarbeitete, dauer-erschöpfte Eltern und zwei Kleinkinder, die einen ständig auf Trab hielten, trugen nicht wirklich zum Familienverhältniss bei. Ben wuchs daher ganz allein zum Teenager heran - und das auch noch denkbar schlecht.

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Die Zwillinge hatten sich aber trotzdem lieb, auch, wenn sie ständig stanken, halb verhungerten oder auf dem Boden einschliefen. Naja, sie saßen ja im selben Boot. Misery loves company, wie man so schön sagt.
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