Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Desierto - Ein Leben in der Wüste

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Beitrag  Pixie Di Jun 08, 2010 12:42 pm

EINS

Na toll. Mein Vater hat ja schon einige verrückte Sachen gemacht, aber das hier übertrifft wirklich alles! Ich meine, wer schafft es schon, seine komplette Familie mitten in der Wüste abstürzen zu lassen?! Aber der Reihe nach:
Mein Vater ist Erfinder und etwas durchgeknallt, weshalb er Sachen zusammenbastelt, die entweder niemand braucht oder über die er früher oder später die Kontrolle verliert, was meistens ein mittelschweres Chaos verursacht. Sein neuestes Werk ist eine Flugmaschine, die mit Solarzellen angetrieben wird und bis zu zehn Menschen transportieren kann. Voller Stolz hat er die ganze Familie zu einer Probefahrt eingeladen. Leider hatte er vergessen, ein Navigationsgerät, Funkgerät oder irgendetwas derartiges einzubauen. Wir wohnen in einem kleinen Städtchen nahe der großen Wüsten im Süden des Landes und ehe wir uns versahen, waren wir mitten im Nirgendwo. Kurz darauf hörten wir vom Motor nur ein Stottern und rasten auch schon auf die Erde zu. Zum Glück war genau unter uns eine kleine Oase und wir landeten im Wasser. Wir retteten noch schnell die wenige Ausrüstung, die wir dabei hatten und stiegen aus dem Wasser. Und jetzt sind wir mitten in der Wüste, umgeben von nichts als Felsen und Sand mit einem kaputten Fluggerät, mit nichts weiter als zwei Zelten, einem Campinggrill, ein paar Klappstühlen, ein bisschen Essen und ein paar anderen Dingen. Wir haben keine Ahnung, wo wir sind oder wo die nächste Stadt ist, hier ist weit und breit keine Straße und wahrscheinlich gibt es hier auch noch wilde Tiere. Na toll.

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh10

Wir, das sind übrigens mein Vater Ricardo, meine Mutter Isabella, meine kleine Schwester Soledad und ich, Marisol Sanchez.
Wir haben beschlossen, über Nacht erstmal bei der Oase zu bleiben und dort unsere Zelte aufgeschlagen. Mal sehen, wie es morgen weitergeht...


Zuletzt von Pixie am Do Jul 08, 2010 4:24 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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Beitrag  Pixie Di Jun 08, 2010 6:51 pm

Aus dem nächsten Morgen wurde der nächste Tag und aus dem nächsten Tag wurde die nächste Woche. Papá entfernte sich zwei Mal von der Oase und kam nach etwa einer Stunde wieder, aber er kam erfolglos zurück. Er traute sich nicht, weiter weg zu gehen, aus Angst, sich zu verirren und mamá zwang Soledad und mich, bei ihr zu bleiben. Inzwischen hatten wir uns ein paar Hängematten gebastelt, denn im Zelt war es tagsüber sehr heiß und stickig. Papá baute ein provisorisches Toilettenhäuschen und wir kamen irgendwie zurecht.
Mamá schaffte es sogar, die Kerne von Tomaten, die sie mit auf die Reise genommen hatte, einzupflanzen, sodass wenigstens das Essensproblem beseitigt war. Zum Glück mag ich Tomaten...

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Beitrag  Pixie Di Jun 08, 2010 6:55 pm

Bereits am zweiten Tag stellten wir dann fest, dass ein Grill auf Dauer als Herd-Ersatz nicht viel taugt, denn er fing an zu brennen! Mamá bereitete gerade das Essen zu und ich hörte nur, wie sie "Feuer!" kreischte und dann wie ein aufgescheuchtes Huhn herumrannte. Ich schaffte es, das Feuer zu löschen, aber wunderte mich noch lange über ihr Verhalten. Meine Mutter war schließlich die bodenständigste und ruhigste Person, die ich kannte!

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Zuletzt von Pixie am Fr Jun 25, 2010 10:24 am bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag  Pixie Di Jun 08, 2010 7:05 pm

Ich fass es nicht. Das erklärt natürlich ihr gluckenhaftes Verhalten. Denn meine Mutter ist schwanger. In der Wüste. Ohne ein Krankenhaus, einen Arzt oder überhaupt irgendeinen sauberen Ort in der Nähe. IST SIE DENN VOLLKOMMEN VERRÜCKT GEWORDEN? Da erzählt sie mir die ganze Zeit was von Verhütung und bekomm erst Kinder, wenn dein Leben in normalen Bahnen verläuft und dann will sie mitten in der Wüste ein Kind bekommen! Papá ist natürlich gleich nochmal los um irgendeine Form von Zivilisation zu finden, aber alles, was er davon hatte, war ein fieser Sonnenbrand. Und einige Zeit später war es dann soweit. Zum Glück ist alles gut gegangen. Aber man kann in der Wüste doch kein Kind großziehen! Das hat doch bestimmt später 'nen Vollschaden! Und der Name trägt ja wohl auch nicht zum geistigen Wohl bei: Wer nennt sein Kind denn bitte Pedro? Mamá tut die ganze Sonne wohl nicht gut.

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Beitrag  Pixie Mi Jun 09, 2010 5:08 pm

Wider Erwarten ist mein Bruder gut aufgewachsen und auch meine Schwester hatte Geburtstag. Sie ist jetzt 14 Jahre alt und immer noch so laut und chaotisch wie vorher. Normalerweise hätte ich mir jetzt darüber Sorgen gemacht, dass sie nun auf die gleiche Schule geht wie ich und wäre besorgt, dass sie irgendwie meinem Ruf schaden könnte, aber in der Schule waren wir ja jetzt schon länger nicht mehr. Wenigstens eine gute Sache an dieser ganzen Wüstengeschichte...

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Beitrag  Pixie Mi Jun 09, 2010 5:11 pm

Mittlerweile haben wir einen ganzen Hängematten-Park, denn fünf von diesen Dingern nehmen doch ziemlich viel Platz weg. Am Anfang war es ganz schön ungewohnt, darin zu schlafen, aber mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt.

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Naja... Fast.
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Beitrag  Pixie Mi Jun 09, 2010 5:16 pm

Irgendwie habe ich gar nicht richtig gemerkt, wie schnell die Zeit hier eigentlich vergangen ist. Gestern war schon mein 18. Geburtstag! Wenn ich daran denke, dass ich immer vorhatte, eine fette Party zu veranstalten und alle meine Freunde um mich zu haben, kommt mir das total unwirklich vor. Ich frage mich, ob eigentlich irgendjemand gemerkt hat, dass wir verschwunden sind und ob je jemand nach uns gesucht hat...

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Beitrag  Pixie Mi Jun 09, 2010 8:00 pm

"Mari, weißt du, was ich vor ein paar Tagen gesehen habe?!"
"Was denn, Pedro?"
"Ein Ufo! Es ist auf der Erde gelandet!"
"So ein Quatsch! Es gibt weder Ufos noch Aliens oder sowas!"
Einige Stunden später war Pedro weg. Mamá hatte furchtbare Angst um ihn und keiner von uns konnte sich erklären, wo er hingegangen sein konnte! Er war doch nicht etwa von einem wilden Tier verschleppt worden! Ich weigerte mich, darüber nachzudenken und überlegte mit Soledad, wo er sein könnte. "Er hat mir heute morgen irgendetwas von einem Ufo erzählt, das er angeblich gesehen hatte", erzählte sie mir. "Mir auch! Hat er dir gesagt, wo genau?" Soledad zeigte auf die andere Seite der Oase. "Irgendwo da vorne." Ich beschloss, sofort dorthin zu gehen und ihn zu suchen. Was ich fand, war ein Mini-Flugzeug, das dem ähnlich sah, mit dem wir gekommen waren. Ich schaute durch eins der Fenster - tatsächlich, Pedro saß auf dem Pilotensitz und spielte, er würde das Flugzeug fliegen. "Pedro! Du kannst doch nicht einfach weglaufen! Und was zur Hölle ist das?!" "Das ist das Ufo, Mari! Ich hab's dir doch gesagt, aber du wolltest mir ja nicht glauben!" Ich hatte keine Lust, mit ihm auszudiskutieren, dass das ganz sicher KEIN Ufo war und sagte ihm, er solle gefälligst da raus kommen.
Wir wollten gerade den Rückweg antreten, da sah ich ihn. Er hatte uns den Rücken zugewandt und hatte uns noch nicht bemerkt. Vorsichtig ging ich näher. Ich konnte es nicht glauben und hoffte, dass er keine Fata Morgana war. Ich holte tief Luft und tippte ihm auf die Schulter. Er fuhr blitzartig herum, sodass ich selbst vor Schreck einen kleinen Schrei ausstieß -

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh17

- und abrupt still war, weil mir die Luft wegblieb. Ich schaute in die blausten Augen, die ich je gesehen hatte. Es war das Blau des Himmels, aber nicht des immer azurblauen Wüstenhimmels (der einem irgendwann ziemlich auf die Nerven geht), sondern des Himmels zuhause. Ich starrte ihn an, bis mir dämmerte, dass ich aussehen musste wie das Kaninchen vor der Schlange, versuchte, meine Aufregung zu verbergen und räusperte mich. "Wo kommen Sie denn her?", fragten wir beide gleichzeitig und mussten lachen. Er fragte erneut und ich erzählte ihm, wer ich war und von meiner Familie und wie wir hierher gekommen waren. Er staunte: "Dann seid ihr also diese Familie, die auf einmal spurlos verschwunden war. Ich hab davon in der Zeitung gelesen!" Wow, wir waren in der Zeitung. "Das sind wir wohl. Also, wer sind Sie?" "Also zunächst finde ich, wir sollten uns duzen, schließlich bin ich selbst erst 21 und ich wette, du bist noch ein wenig jünger? Schön. Hm, wo soll ich anfangen, von mir zu erzählen? Ich heiße Jace Clayton und bin, wie gesagt, 21 Jahre alt. Ich wohne in San Fransisco und bin, nennen wir es Forscher. Ich bin eher für die abenteuerlichen Aufträge da. Ich sollte eine neuartige, mit Solarenergie betriebene Flugmaschine testen, für die Firma Jenkins Jets. Ich war mitten über der Wüste, als plötzlich das Navigationsgerät ausfiel! Ich habe versucht, Kontakt mit den Leuten an Land aufzunehmen, aber es funktionierte nicht. Irgendwann hatte ich keine Ahnung, wo ich war und dann ist das Ding vollkommen kaputt gegangen und abgestürzt. Ich habe schon geschaut, woran es lag, ein Teil des Motors ist irreparabel defekt, es hat wohl jemand schon beim Bau gepfuscht. Das ganze ist vor drei Tagen passiert. Ich bin erstmal hier geblieben und habe gehofft, dass sie kommen und nach mir suchen. Ich muss sagen, es ist wirklich nicht schön, solange allein der Wüste zu sein, irgendwann dreht man echt durch! Stell dir vor, ich habe mir eingebildet, dass ein riesiger Stoffhase vom Himmel gefallen ist und mit mir gesprochen hat!"

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Zuletzt von Pixie am Fr Jun 25, 2010 10:30 am bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag  Pixie Mi Jun 09, 2010 8:23 pm

"Das ist wirklich etwas, äh, merkwürdig", anwortete ich. Ich war ein wenig enttäuscht. Er wusste offensichtlich auch nicht, wo wir waren. Aber dann sah ich, wie die Sonne sein blondes Haar glitzern ließ und musste einen Seufzer unterdrücken. Wie konnte ich enttäuscht sein, wenn so ein Mann vom Himmel fiel? "Das scheint hier ja wirklich ein Bermuda-Dreieck für Flugzeuge zu sein", redete ich weiter, "wie wär's, wenn du erstmal mit zu meiner Familie kommen würdest?"
Er willigte ein. Der Rest ging schnell. Meine gesamte Familie mochte ihn, besonders papá unterhielt sich mit ihm gern über Technik. Er holte seine wenige Ausrüstung aus seinem Flieger und schlug sein Zelt in der Nähe von unseren auf.
Einige Tage später - meine restliche Familie schlief noch - stieg ich aus meiner Hängematte und hörte, wie er Geige spielte. Als er mich näherkommen sah, lächelte er. "Ich bin so froh, dass ich meine Geige mitgenommen habe. Ich glaube, ich wäre sonst schon längst durchgedreht. Es ist aber auch eine verrückte Geschichte! In der Wüste gestrandet!" "Ist es denn sehr schlimm mit uns?", fragte ich mit einem Grinsen. "Ganz und gar nicht! Vor allem bin ich froh darüber, dich getroffen zu haben." Er stellte seine Geige ab und schaute mir in die Augen. "Sehr froh sogar." Mein Herz überschlug sich und ich hatte das Gefühl, in seine wundervollen blauen Augen gesogen zu werden. Ich konnte mich nicht mehr bewegen und dachte, ich würde gleich ohnmächtig zu werden, als sich sein Gesicht meinem näherte - und plötzlich Soledad meinen Namen rief: "Mari! Willst du auch was essen?" Ich drehte mich halb herum und antwortete "Nein, ich habe keinen Hunger!" Ich hatte Angst, mich wieder zu Jace umzudrehen, er war bestimmt von mir gewichen, die ganze Magie, die ich eben noch gespürt hatte war weg und - er drehte mich zu sich um und küsste mich.

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Zuletzt von Pixie am Fr Jun 25, 2010 10:31 am bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag  Pixie Sa Jun 12, 2010 8:21 pm

"Ähem..." Erschrocken drehten wir uns um. Vor uns stand ein Mann. "Entschuldigung, dass ich Sie störe", sagte er, "mein Name ist Maik Macarevich und ich komme im Auftrag der Regierung. Dürfte ich vielleicht erfahren, was Sie hier in der Wüste machen? Zelten Sie?" Wir beide starrten ihn bloß an. Da war ein Mann. Er war im Auftrag der Regierung hier. Er war absichtlich hier. Er wusste, wo wir waren. Jace schaffte es zuerst, zu sprechen: "Sie... Wo sind wir hier?" Der Mann, der Maik Macarevich hieß, schaute ihn irritiert an. "Wie - das wissen Sie nicht? Aber was tun Sie denn hier?" Ich hatte mich inzwischen wieder gefasst und so erzählte ich ihm unsere Geschichte. "Das ist wirklich unglaublich", sagte er kopfschüttelnd, als ich fertig war. Ich habe von Ihnen und ihrer Familie gehört, Ms. Sanchez. Es wurde ausgiebig nach Ihnen gesucht und, nun ja, Sie wurden vor einiger Zeit für tot erklärt. Der Fall ging durch alle Zeitungen. Und Jace Clayton - natürlich, der berühmte Forscher!" Jace lächelte, aber es sah irgendwie nicht glücklich aus. "Vielleicht könnten Sie uns jetzt sagen, wieso Sie hier sind - und wo hier überhaupt ist?" "Natürlich, natürlich, vielleicht möchten Sie auch den Rest Ihrer Familie holen, Ms. Sanchez?"

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh20

Wir setzten uns - in Ermangelung einer besseren Sitzgelegenheit - auf den Boden und Maik Macarevich begann, zu erzählen.
"Zunächst einmal, wir befinden uns in der Desierto Caliente, ungefähr auf halber Strecke zwischen Sim City im Norden und der Universitätsstadt La Fiesta Tech im Süden. Ich komme, wie gesagt, im Auftrag der Regierung. Wie Sie vielleicht wissen, soll die Stadt Strangetown, die etwa 10 Kilometer westlich von hier liegt, komplett abgerissen werden, weil die gesamte Landschaft dort zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Bis jetzt führten Straßen sowie Wasser- und Stromleitungen von Sim City über Strangetown nach La Fiesta Tech. Jetzt ist der Umweg über Strangetown natürlich überflüssig geworden. Deshalb sollen neue Straßen und Leitungen direkt durch die Wüste verlegt werden. Ich wurde nun geschickt, um zu schauen, ob dem auch nichts im Weg steht - und habe Sie gefunden."
Nachdem er seine kleine Rede beendet hatte, sagte erstmal niemand etwas. Meine Gedanken rotierten. Die ganze Zeit waren wir so nah an der Zivilisation gewesen! Ich konnte es nicht fassen. Wie würde es denn jetzt weitergehen?


Zuletzt von Pixie am Fr Jun 25, 2010 10:33 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  Pixie Mi Jun 16, 2010 2:24 pm

Meinen Eltern fiel die Entscheidung nicht sehr schwer. Sie wollten sich genau hier in der Wüste ein kleines Haus bauen. Papá konnte hier weiter mit seinem Technikkram rumexperimentieren, ohne jemandem zu schaden und meine Mutter wollte etwas Geld verdienen, indem sie Kleidung nähte und in die Stadt verkaufte. Mein Bruder, der ja sowieso kein anderes Leben kannte, sollte die Grundschule von Sim City besuchen und meine Schwester die örtliche High School. Sie hatte außerdem vor, bald in La Fiesta Tech zu studieren.
Ich wusste nicht so recht, was ich wollte. Ich war schon zu alt, um noch auf die High School zu gehen und die Universität hatte ich eigentlich auch schon abgeschrieben. Sollte ich vielleicht nach Sim City ziehen und dort bei einer Zeitung oder etwas ähnlichem arbeiten?
Am Abend fing Jace mich vor dem Zubettgehen ab. "Hast du dich schon entschieden, was du machen willst?", fragte er. "Nein, ich bin mir noch nicht sicher. Und du?" "Ich werde hier bleiben. Ich finde es eigentlich ziemlich gut hier, endlich bin ich mal nicht in der Stadt. Hier gibt es nicht diese Menschenmassen und auch keine stinkenden Abgase und hässlichen Wolkenkratzer. Und wenn man irgendwelche Aufträge für mich hat, kann ich die auch von hier aus erledigen." Ich nickte. Ich konnte ihn gut verstehen, er kam ja aus San Francisco und so eine große Stadt konnte sicher schon mal zuviel sein. Auf einmal nahm er meine Hand. "Aber es wäre nicht mal halb so schön, wenn du nicht hier wärst. Bitte bleib hier, denn ich liebe dich, Marisol."

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Beitrag  Pixie Mi Jun 16, 2010 2:31 pm

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh22

Wer hätte da denn nein sagen können? Er liebte mich. Ich liebte ihn. Wir liebten uns. Und ich hätte den ganzen Tag nur herumhüpfen und Lieder singen können, so glücklich war ich auf einmal. Er hatte genug Geld, um uns auch ein kleines Haus zu bauen und es wurde wirklich schön. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie es war, wieder eine richtige Toilette zu benutzen oder zu duschen und sich danach mit einem frisch gewaschenen Handtuch abzutrocknen. Oder in einem richtigen Bett zu schlafen. (Oder auch andere Sachen darin zu machen.) Es war toll.
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Beitrag  Pixie Fr Jun 25, 2010 10:40 am

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh23

"Sanchez?"
"Hallo, Papá!"
"Mari, nena, wie geht es dir?"
"Mir geht's gut. Ich bin froh, dass unser Haus endlich fertig ist. Wie läuft's bei Sole und Pedro in der Schule?"
"Pedro hat sich da wirklich schnell eingefügt und die beiden mussten auch gar nicht so viel aufholen. Sie haben auch schon ein paar Freunde gefunden."
"Das ist toll. Geht's Mamá auch gut?"
"Ja. Also... den Umständen entsprechend eben. Ist alles ein bisschen anstrengend."
"Was für Umstände?"
"Oh, weißt du das denn noch gar nicht? Also wirklich, kaum bist du ausgezogen, kriegst du ja gar nichts mehr mit! Deine Mutter ist schwanger!"
"Schon wieder?! Äh, ich meine, das ist ja... toll."
"Ja, nicht wahr? Ich hoffe es wird wieder ein Junge. Dann habe ich zwei Söhne und zwei Töchter. Das wäre wirklich schön. Habe ich dir eigentlich schon erzählt, dass ich jetzt Spielzeugroboter baue? Ich verkaufe sie an einen Laden in Sim City. Im Moment übersteigen die Materialkosten noch den Gewinn, aber ich bin sicher, wenn ich etwas mehr Übung habe, werde ich immer besser. Was machst du eigentlich den ganzen Tag so? Hast du dir einen Job gesucht?"
"Nein, noch nicht. Ich schaue jeden Tag in die Zeitung, aber ich habe noch nicht das Richtige gefunden. Ich finde übrigens, es ist wirklich nett, dass sie uns jeden Tag die Zeitung hierher liefern. Endlich erfahren wir wieder, was um uns herum passiert. Heute habe ich gelesen, dass es eine neue Studie gibt, die beweist, dass Zwillingsgeburten und der Verzehr von Käsekuchen während der Schwangerschaft zusammenhängt."
"Käsekuchen? So ein Zufall, wir haben gerade welchen gegessen. Aber ich denke nicht, dass das stimmt. Das macht doch gar keinen Sinn."
"Wie du meinst. Ich muss jetzt auflegen, Jace kommt gerade nach Hause und wir wollen zusammen essen. Du weißt ja, er hilft jetzt ab und zu einem Freund von ihm in Sim City, der gerade einen Plattenladen eröffnet hat. Bis bald, Papá. Ruft mich an, wenn das Baby da ist."
"Alles klar, nena. Grüß Jace von mir!"
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Desierto - Ein Leben in der Wüste Empty Re: Desierto - Ein Leben in der Wüste

Beitrag  Pixie Fr Jun 25, 2010 11:16 am

"Hallo, Mari! Ich bin wieder da! Man, war das heute wieder anstrengend. Abraham kann sich einfach nicht entscheiden, wie er seine CD-Ständer anordnen will. Und die Typen, die sich um die Beleuchtung kümmern, sind wirklich absolute Vollpfosten. Die kriegen einfach nichts auf die Reihe! Wenn die nochmal die falschen Lampen liefern, wird Bram sie sicher - Ist was, Mari? Hey, weinst du etwa? Was ist denn los?" Jace war reingekommen, hatte seine Jacke ausgezogen und sich ein Glas Wasser eingeschenkt. Ich hatte es eigentlich vermeiden wollen, aber ich konnte nicht anders, als in Tränen auszubrechen. Er nahm mich in den Arm: "Hey, ist ja gut. Alles wird gut. Ich bin ja bei dir. Siehst du, so ist es besser. So, und jetzt erzähl mir mal, was passiert ist." Geduldig hörte er zu, wie ich von dem Gespräch mit meinem Vater berichtete. "Sie bekommt schon wieder ein Kind! Schon wieder! Und das, wo ich schon erwachsen bin. Verstehst du? Ich meine, so soll das doch nicht sein. Sie ist doch - Sie ist doch alt!" "Ok, ich verstehe, für dich ist es komisch, dass deine Mutter noch ein Kind bekommt, dass du noch einen Bruder oder eine Schwester bekommst, obwohl du schon längst erwachsen und ausgezogen bist. Aber meinst du nicht, du könntest dich damit anfreunden? Du weißt doch, dass sie noch sehr jung waren, als sie dich bekommen haben. Und du weißt auch, dass deine Mutter sich immer viele Kinder gewünscht hat. Sie lieben dich doch trotzdem. Und sie sind sehr stolz auf dich, weil du eine so verantwortungsbewusste und intelligente und wunderschöne junge Frau geworden bist." "Ja, ich weiß das alles. Ich finde es doch auch selbst schön, eine große Familie zu haben. Das ist es ja gerade." Er runzelte die Stirn und schaute mich an, als versuchte er, meine Gedanken zu lesen. "Also geht es gar nicht darum, dass du dich ausgeschlossen fühlst. Du bist neidisch." "Ich -" "Du möchtest gern selbst ein Kind bekommen. Das wusste ich nicht." "Bitte, Jace, ich weiß, dass wir uns darüber nie ernsthaft unterhalten haben, wir sind ja auch noch gar nicht so lange zusammen. Es war mir doch selbst nicht klar, wie sehr ich es eigentlich wollte. Aber, ich weiß auch nicht, nachdem ich mit meinem Vater gesprochen habe, wurde mir klar, dass ich selbst schon ausreichend Gelegenheit hatte, schwanger zu werden. Du willst ja wohl nicht behaupten, dass wir da besonders vorsichtig waren. Und da habe ich mich eben gefragt, ob vielleicht... irgendwas nicht mit mir stimmt... und..." Ich konnte nichts dagegen tun, die Tränen kamen schon wieder. Jace seufzte. "Ich habe, ehrlich gesagt, noch gar nicht darüber nachgedacht. Ich meine, ich mag Kinder. Und wir hätten hier durchaus noch Platz. Und Zeit haben wir eigentlich auch. Und ich liebe dich. Wir haben die besten Voraussetzungen." Er grinste schief und nahm meine Hand. "Was meinst du? Sollen wir einfach so weitermachen wie bisher und schauen was dabei herauskommt?"

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh24
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Desierto - Ein Leben in der Wüste Empty Re: Desierto - Ein Leben in der Wüste

Beitrag  Pixie Fr Jun 25, 2010 11:43 am

Ich saß mit einem Dauergrinsen am Frühstückstisch. Ich konnte gar nicht anders, als gut gelaunt zu sein. Es ist übrigens nicht einfach, Müsli zu essen, wenn man grinst. Jace sah immer noch aus, als könnte er es nicht glauben. Aber ich wusste, dass er sich freute. In diesem Moment klingelte das Telefon. Der Hörer lag neben mir und bevor ich meinen Namen sagen konnte, redete Soledad auf mich ein.
"Mari, endlich! Wir versuchen schon eine Ewigkeit, euch zu erreichen, wo seid ihr denn den ganzen Tag?!"
"Naja, weißt du, ich habe jetzt einen Job als Spielplatzüberwa -"
"Auf jeden Fall hast du deshalb noch gar nicht mitbekommen, dass du jetzt zwei kleine Schwestern hast! Ich fass es nicht, du meldest dich echt nie bei uns! Das ist echt unter aller Sau, Mari!"
"Stop! Zwillinge?!" Mir fiel vor Schreck der Löffel ins Müsli.
"Ja. Maria und Yosefina. Nach unseren abuelas."
"Wow. Warte... Ich hab's gewusst! Ich hab's Papá gesagt und er wollte mir nicht glauben! Ha!"
"Äh... Hä?"
"Wegen des Käsekuchens. Ach, ist ja auch egal. Frag Papá. Und verrat mir dann, wie er dabei geguckt hat. Wie läuft's mit den beiden?"
"Ach, du glaubst es nicht. Es ist echt tierisch anstrengend! Ich meine, wir sind ja hier vier Leute, die sich um die beiden kümmern können, aber es ist trotzdem schlimm. Immer wollen sie gleichzeitig verschiedene Sachen und sie schlafen, glaub ich, nur ungefähr eine Stunde am Tag. Und dann schreien sie die ganze Zeit! Besonders Maria!

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh25

Ich habe manchmal auch das dringende Bedürfnis, zu schreien. Ich bin froh, dass ich bald studiere. Ich glaube, Pedro geht's genau so. Nur dass er noch ärmer dran ist. Ich meine, er hat jetzt vier Schwestern! Er kümmert sich zwar rührend um die beiden, gestern sogar bis morgens um viertel nach zwei, aber da ist es echt kein Wunder, dass er mir schon verkündet hat, dass er niemals heiraten und Kinder kriegen will."

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh26

"Oh nein, sag mir nicht, dass er jetzt so einer ist!"
"Doch, genau so einer ist er."
"Naja, aber ich find's gut, dass du jetzt endlich mal ein bisschen Verantwortung übernimmst."
"Pah, Verantwortung! Das Leben muss Spaß machen, Mari! Ich bin sicher, auf der Uni wird es das auch!"
"Wenn du das denkst. Willst du eigentlich noch meine Neuigkeiten hören?"
"Klar!"
Ich erzählte es ihr und sie flippte aus.
Nachdem ich aufgelegt hatte, sagte ich lächelnd zu Jace: "Erinner mich daran, in nächster Zeit keinen Käsekuchen zu essen, ja?"


Zuletzt von Pixie am Di Jul 06, 2010 10:10 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Desierto - Ein Leben in der Wüste Empty Re: Desierto - Ein Leben in der Wüste

Beitrag  Pixie Sa Jun 26, 2010 6:49 pm

"Ach, Jace, endlich bist du wieder da. Wo warst du denn heute so lange? Wolltest du nicht bloß bis mittags bei Abraham bleiben?" "Tut mir Leid, Mari, aber ich musste noch was erledigen..." "So? Was denn?" Und schon holte er eine kleine schwarze Schachtel aus seiner Jackentasche und ehe mir klar wurde, was er da gerade tat, kniete er vor mir und fragte mich, ob ich ihn heiraten wolle.

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh27

Man sagt, die Hochzeit sei der schönste Tag im Leben einer Frau und obwohl ich wirklich nicht gerade kitschig und romantisch bin, war es tatsächlich so. Wir luden meine Familie ein und es gab das volle Programm, inklusive Büfett und Hochzeitsbogen. Tja, und jetzt heiße ich Marisol Clayton.

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh28
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Desierto - Ein Leben in der Wüste Empty Re: Desierto - Ein Leben in der Wüste

Beitrag  Pixie Sa Jun 26, 2010 7:15 pm

"Mamá, ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin so eine schlechte Mutter!"
"Was ist denn los? Ich dachte, du hättest dich so auf Jasper gefreut?"
"Das habe ich auch. Und ich wusste doch auch, dass es nicht leicht ist, ein Kind großzuziehen. Ich weiß schließlich noch, wie es war, als Pedro klein war. Aber es ist einfach fürchterlich!"
"Was genau ist denn das Problem?"
"Jasper schreit die ganze Zeit. Und ich meine wirklich durchgehend. Wenn er nicht gerade schläft - was er nicht gerade oft tut - brüllt er wie am Spieß. Manchmal ist es so schlimm, dass nichts mehr geht. Als er noch ganz klein war, lag er ja bloß im Bett und hat geschrien und gejammert, aber jetzt, wo er etwas größer ist. Wenn er diese Phasen hat, weigert er sich, zu essen, zu baden, aufs Töpfchen zu gehen oder sich die Windeln wechseln zu lassen. Er fegt sein Schälchen von seinem Hochstuhl, schlägt und tritt um sich und wenn er gerade auf dem Boden sitzt, schmeißt er sich hin und trommelt mit seinen Fäusten auf den Boden. Das Kinderzimmer ist oben und unser Schlafzimmer oben und deshalb haben wir ein Babyphon. Sobald Jasper aufwacht, beginnt er zu brüllen und rüttelt an den Streben von seinem Gitterbett. Jace und ich haben schon ewig nicht mehr richtig geschlafen und dabei hat er doch jetzt diesen Job als Aerobic-Lehrer in Sim City und muss morgens früh los. Und dass ich wieder schwanger bin, verbessert die Situation natürlich auch nicht gerade..."

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh31 Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh32 Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh33

"Hm, ich verstehe... Wart ihr denn schon mal beim Arzt? Vielleicht hat er Schmerzen?"
"Wir waren schon bei zwei Kinderärzten in Sim City, er ist kerngesund. Ich weiß wirklich nicht mehr, was wir tun sollen. Jace und ich sind völlig fertig und eine tolle Ehe haben wir im Moment wirklich nicht. Außerdem ist da noch etwas... Jasper schaut mich immer so an... So voller Hass. Ich weiß, er ist noch ein kleines Kind und kleine Kinder hassen ihre Mütter natürlich nicht, aber trotzdem... Er ist mir manchmal richtig unheimlich."
"Ich glaube, das bildest du dir ein, Mari. Es tut mir Leid, dass ich dir nicht helfen kann. Aber Jasper wird älter und wenn er zur Schule geht, wird er sicher nicht mehr schreien. Versuch einfach, die Nerven zu behalten, ja?"

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Beitrag  Pixie Sa Jun 26, 2010 8:21 pm

"Ich glaube, wir bekommen neue Nachbarn, Mari." "Ach, wirklich?" "Jap, da vorne haben sie heute morgen angefangen, ein Haus zu bauen." "Wer könnte denn hier her ziehen wollen?"

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Beitrag  Pixie So Jun 27, 2010 2:59 pm

"Iih, Jace, warum bist du denn so nass?" "Ich war gerade bei unseren neuen Nachbarn." Ich reichte ihm ein Handtuch. "Und, leben die in einem Aquarium, oder was?" "Nee, aber wir haben uns eine Wasserbombenschlacht geliefert. Die beiden sind echt cool drauf, wir müssen sie unbedingt mal einladen!" "Wie heißen sie denn überhaupt?" "Steve und Terell Goodwin."

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh37

"Also zwei Brüder?" "Joa, ich denke schon." "Mhm. Wo kommen sie denn her?" "Sie haben bis vor Kurzem in Strangetown gelebt, aber sie mussten natürlich wie alle aus ihren Häusern raus. Die von der Regierung sind wirklich Schweine. Die haben den Anwohnern nur einen Bruchteil dessen, was ihre Häuser und Grundstücke wirklich wert waren, gegeben." "Ja, davon habe ich in der Zeitung gelesen... Zwei Brüder aus Strangetown..." "Ja. Und?" "Naja, ich habe heute auch in der Zeitung gelesen, dass zwei Schwerverbrecher vom Strangetowner Gefängnis in das von Sim City verlegt werden sollten. Aber während des Transports konnten sie fliehen. Es waren zwei Brüder."

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Beitrag  Pixie Di Jul 06, 2010 10:03 pm

Jace hielt das Ganze für absurd und puren Zufall. "Deine Fantasie geht mal wieder mit dir durch", sagte er, allerdings konnte er sich auch nicht erklären, warum die beiden sonst in die Wüste gezogen sein könnten. Ich hatte vorerst keine Zeit, Detektiv zu spielen oder mich weiter mit der Sache zu beschäftigen, denn ich hatte alle Hände voll zu tun.
Im Haushalt meiner Eltern wurde es immer bunter.
Soledad bekam Stipendien von der Stadt Sim City für ihre guten Noten und von der Vereinigung der Londoner Kulinarier für ihre hervorragenden Kochkünste und verzog sich damit nach La Fiesta Tech. Sie wusste noch nicht genau, was sie studieren wollte, aber sie wollte eine gefeierte Starköchin werden. (Also gefeiert und Star passt zu ihr, aber Köchin?!)

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Die Zwillinge gingen jetzt zur Schule und es zeigte sich, dass sie sehr verschieden waren: Yosefina erinnerte mich sehr an Soledad; sie war meist sehr laut und lebhaft und spielte am Liebsten draußen. Maria hingegen war eher still und zurückhaltend, auch ein wenig arrogant und öfters mal zickig. Sie spielte gern die Prinzessin (was man schon an ihrer überdimensionalen rosa Haarschleife erkennen konnte...)

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh11

Beide waren recht gut in der Schule und wünschten sich sehnlichst eine Katze.
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Beitrag  Pixie Di Jul 06, 2010 10:22 pm

Pedro entwickelte sich genau so, wie Soledad und ich befürchtet hatten: Er machte zwar seine Hausaufgaben und stellte nichts wirklich Schlimmes an, aber er verkündete, er würde nicht studieren, sondern sein Leben den Frauen widmen. Meine Mutter musste immer noch darüber lachen, als sie es mir am Telefon erzählte. Ich fand, sie sollte das etwas ernster nehmen, vor allem, da ich schon von mindestens zwei Mädchen wusste, die er bereits um den Finger gewickelt hatte. (Übrigens beide blond. Hm...)

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Aber mamá hatte zurzeit andere Sorgen, denn (Trommelwirbel!) das sechste (und letzte!) Sanchez-Baby war auf der Welt: Romeo (vielleicht sollten er und Pedro die Namen tauschen?). Damit war Jasper nun älter als sein Onkel.

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Beitrag  Pixie Di Jul 06, 2010 10:53 pm

Apropos Jasper: Auch er ging jetzt zur Schule und sein Verhalten machte eine Wende um 180°. Er war jetzt sehr still. Er sprach nicht mit mir und mit Jace nur sehr wenig. Egal ob ich ihn morgens fragte, ob er Müsli wolle oder nachmittags, wie es in der Schule gewesen sei, ich bekam nie mehr als Nicken, Kopfschütteln, Schulterzucken, "Egal", "Mhm" oder "Wie immer". Dabei wirkte er keineswegs gelangweilt. Er war sehr gut in der Schule und schrieb nur Einsen und zuhause sah er selten fern, sondern las immer nur Bücher, meistens ziemlich wissenschaftlich klingende und auf den ersten Blick nicht zusammenhängende wie "Numerologie für Anfänger", "Extraterrestrische Organismen und ihr Wirken auf den Menschen" und "Ars Veneficae". Langsam hatte ich Angst.
Aber, wie gesagt, ich hatte viel zu tun, und deshalb machte ich mir nicht so viele Sorgen. Er war nunmal sehr intelligent und vielleicht saugte er lieber Wissen in sich auf, anstatt groß soziale Kontakte zu pflegen.

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh16

Ich war so beschäftigt wegen der Geburt meines zweiten Kindes, ein Mädchen, das wir Emilia nannten. Zu meiner großen und heimlichen Erleichterung war sie ungefähr das Gegenteil von ihrem Bruder, ein sehr liebes Kind, das die ganze Zeit nur lachte und mit ihren Patschhändchen nach mir griff, damit ich sie auf den Arm nahm.

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Sie war Jace's und mein Sonnenschein und mit ihr kehrte zumindest so weit wieder Frieden bei uns ein, dass wir ein normales Familienleben führen konnten. Jace machte sein Job als Aerobic-Lehrer (merkwürdigerweise) sehr viel Spaß und bald gab er auch Dancercise-Unterricht und spielte sogar in zwei Musikvideos als Tänzer im Hintergrund mit.
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Beitrag  Pixie Mi Jul 07, 2010 5:02 pm

Emilia wurde größer, sodass ich schon bald wieder genug Zeit hatte, über die Goodwins nachzudenken. Ich beschloss, sie einfach mal zum Essen einzuladen und ihnen dann unauffällig auf den Zahn zu fühlen. Gesagt, getan, Jace ging zu den beiden und überbrachte unsere Einladung und schon zwei Tage später saßen wir in unserer Küche, aßen Lachs und unterhielten uns.

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh19

Die beiden waren tatsächlich sehr nett, wenn auch sehr verschieden: Terell war eher der Coole, er hatte rotes Haar, das nach allen Seiten abstand und war ziemlich extrovertiert. Steve war blond und eher zart, er war sehr in sich gekehrt und wirkte manchmal, als sei er mit den Gedanken ganz woanders. Nach einer Weile fragte ich ganz beiläufig: "Gibt es eigentlich einen besonderen Grund, dass ihr hier in die Wüste gezogen seid, oder hattet ihr einfach genug vom Stadtleben. Ich meine, die meisten Strangetowner sind ja nach Sim City gezogen..." Dabei grinste ich ganz unschuldig und beobachtete die beiden genau. Die beiden warfen sich einen raschen Blick zu, dann sagte Terell: "Wir - äh - hatten in der Zeitung gelesen, dass es einige Familien gibt, die hier draußen leben und da uns Sim City ein bisschen zu groß war, haben wir dann beschlossen, auch hierher zu ziehen." "Achso, ich wusste gar nicht, dass in der Zeitung von uns die Rede war. Ihr müsst euch ja wirklich nahe stehen, ich könnte es mir gar nicht vorstellen, mit meiner Schwester zusammenzuleben." "Wir - also - ja. Wir verstanden uns schon immer gut..." Ich war mir sicher, dass etwas faul war an der Sache. Ich warf Jace einen vielsagenden Blick zu, aber er zuckte nur mit den Schultern. Ich machte also allein weiter: "Es ist doch bestimmt schade für euch, dass ihr eure Familie nicht mehr so oft sehen könnt, oder?" Beim Stichwort Familie sah ich, wie Steve zusammenzuckte und Terell begann, auf seinem Stuhl rumzurutschen. "Wer von euch ist eigentlich der ältere?", ich ging langsam in die Offensive. "Oder seid ihr Zwillinge? Ich meine, vom Aussehen her seid ihr ja recht verschieden..." Terell gab nur noch Ähs und Ähms von sich, da sagte plötzlich Steve: "Schon gut Terell, ich denke sie wissen es. Oder zumindest teilweise." "Also stimmt es tatsächlich?", platzte Jace heraus, während ich schon überlegte, wie wir jetzt hier rauskamen. Ich hatte bei meinem tollen Enthüllungs-Plan leider nicht daran gedacht, was ich tun sollte, falls die beiden wirklich gefährliche Verbrecher waren. Ich sagte schließlich: "Ähm, also jetzt wo es raus ist, ist euch wohl klar, dass wir die Polizei rufen müssen." "Äh, was?", machte Terell. "Ihr wollt die Polizei rufen, weil ihr wisst, dass wir schwul sind?"

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Beitrag  Pixie Mi Jul 07, 2010 8:40 pm

Wir schauten uns alle vollkommen verwirrt an. "Ihr, äh, seid gar keine Brüder?", fragte Jace schließlich zaghaft. Terell räusperte sich. "Nein. Aber das habt ihr euch doch gedacht, oder? Ich meine, darauf zielten deine Fragen doch ab, oder, Marisol?" "Ähm nein... Also ich dachte eigentlich etwas vollkommen anderes..." Jace kam mir zur Hilfe: "Es ist so: Marisol hat vor einiger Zeit in der Zeitung von zwei geflohenen Verbrechern aus Strangetown gelesen, zwei Brüdern. Und da ihr genau zu der Zeit hierher gezogen wart und wir uns nicht erklären konnten, warum, lag eben die Vermutung nahe, dass... nunja..." Er wurde rot. Steve sagte: "Achso! Jetzt versteh ich das. Naja, eigentlich kein Wunder, dass ihr das dachtet. Wir haben euch von uns ja auch nicht viel erzählt. Also ich denke, es ist Zeit für die ganze Wahrheit." "Auch - du weißt schon - das andere?", fragte Terell ihn verblüfft. "Ja, ich denke schon - lange können wir das doch eh nicht mehr geheim halten." Und er begann, zu erzählen:
"Wie Terell eben schon gesagt hat, sind wir keine Brüder, sondern verheiratet. Wir kommen auch nicht aus Strangetown, sondern aus einem kleinen Ort ziemlich weit weg von hier. Unsere Familien sind, sagen wir mal, ziemlich konservativ, sodass wir unsere Beziehung lange geheim gehalten haben. Aber natürlich kam es irgendwann raus. Meine Familie war furchtbar wütend und enttäuscht, sie sagten, ich sei nicht normal und eine Schande für sie. Ich weiß, dass sie unrecht hatten, aber damals war es einfach zu schlimm, als dass wir hätten dableiben können."

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh21 Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh22

Terell erzählte weiter:
"Und dann kam noch eine zweite Sache hinzu, wegen der wir dann endgültig beschlossen haben, dort wegzugehen. Wahrscheinlich glaubt ihr nicht, was ich euch jetzt erzähle, denn es ist ziemlich verrückt. Aber es dauert nicht mehr allzu lange, dann können wir es euch beweisen. Also: Steve ist ja begeisterter Hobby-Astronom und eines Nachts, als er gerade durch sein Teleskop den Himmel betrachtete, wurde er - nunja - von Aliens entführt.

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Und als wäre das alles noch nicht genug, merkte Steve bald darauf, dass er schwanger ist! Naja, und deshalb sind wir jetzt hier. Weil wir hier nicht auffallen und auch, weil es in Sim City eine Spezialklinik gibt, die mit Fällen wie Steves ein wenig Erfahrung hat."
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Desierto - Ein Leben in der Wüste Empty Re: Desierto - Ein Leben in der Wüste

Beitrag  Pixie Do Jul 08, 2010 9:04 am

Desierto - Ein Leben in der Wüste Snapsh27

"Glaubst du ihnen?", fragte ich Jace später im Bett. "Hm. Ich weiß nicht. Auf jeden Fall finde ich das besser als diese Verbrecher-Geschichte." "Schon, aber das ist doch vollkommen verrückt! Von Aliens entführt und geschwängert!" "So verrückt ist das gar nicht. Ich habe über Leute gelesen, die sagen, ihnen sei das gleiche passiert. Und was glaubst du, worum es in den Büchern geht, mit den Jasper sich beschäftigt?!" "Woher weißt du denn, mit was Jasper sich beschäftigt?" "Na, weil er es mir erzählt hat." "Was? Er redet mit dir darüber?" "Ja, schon. Und was er liest ist wirklich interessant. Falls Steve tatsächlich ein Alien-Baby bekommt, sollten wir das auf jeden Fall weiter verfolgen."
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