Seasons Island Mysteries
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"Griselda, das ist unglaublich! Wann hast du das alles gemacht?" Am liebsten hätte sie die Ältere umarmt, aber so gut kannten sie sich dann doch noch nicht. "Du warst ja lange genug weg. Hast du dich etwa doch verlaufen?" Griselda sah sie fragend an.
"Nein, ich hab mich nur umgesehen und meine Familie besucht. Ich hoffe, du hast dir keine Sorgen gemacht." Ein wenig schuldbewusst blickte sie auf ihre Hände. Beim Abschied hatte die Ältere doch gesagt, sie würden sich später noch sehen, aber sie hatte das total vergessen und war den ganzen Tag weggeblieben. "Ach mach dir keine Gedanken, Liebes." Griselda schien kein bisschen sauer. "Hier passiert dir nichts. Bis zum Vollmond ist es noch ein wenig hin." "Was ist denn bei Vollmond? Werden dann alle hier zu Schlafwandlern?" fragte Tennessee scherzend nach. Griselda lachte nervös. "Ja, so ähnlich. Aber erzähl mir lieber, was du heute alles erlebt hast." Sie ließ sich in den Schaukelstuhl vorm Feuer fallen und Tennessee setzte sich mit verschränkten Beinen auf den Teppich neben ihr. Gemeinsam blickten sie ins Feuer und Tennessee berichtete, was sie von Cedric gehört hatte, dass es Milena nicht sehr gut ging und von ihrer Begegnung mit Esiriel Hex. Währenddessen schaukelte Griselda mit beruhigender Langsamkeit hin und her. Erst spät in der Nacht verabschiedeten sich die beiden von einander und Tennessee ging mit dem sicheren Gefühl zu Bett, eine neue Freundin gefunden zu haben.
"Nein, ich hab mich nur umgesehen und meine Familie besucht. Ich hoffe, du hast dir keine Sorgen gemacht." Ein wenig schuldbewusst blickte sie auf ihre Hände. Beim Abschied hatte die Ältere doch gesagt, sie würden sich später noch sehen, aber sie hatte das total vergessen und war den ganzen Tag weggeblieben. "Ach mach dir keine Gedanken, Liebes." Griselda schien kein bisschen sauer. "Hier passiert dir nichts. Bis zum Vollmond ist es noch ein wenig hin." "Was ist denn bei Vollmond? Werden dann alle hier zu Schlafwandlern?" fragte Tennessee scherzend nach. Griselda lachte nervös. "Ja, so ähnlich. Aber erzähl mir lieber, was du heute alles erlebt hast." Sie ließ sich in den Schaukelstuhl vorm Feuer fallen und Tennessee setzte sich mit verschränkten Beinen auf den Teppich neben ihr. Gemeinsam blickten sie ins Feuer und Tennessee berichtete, was sie von Cedric gehört hatte, dass es Milena nicht sehr gut ging und von ihrer Begegnung mit Esiriel Hex. Währenddessen schaukelte Griselda mit beruhigender Langsamkeit hin und her. Erst spät in der Nacht verabschiedeten sich die beiden von einander und Tennessee ging mit dem sicheren Gefühl zu Bett, eine neue Freundin gefunden zu haben.
Chester- Familiensim
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An den folgenden Tagen erkundete Tennessee weiterhin die kleine Insel und entdeckte täglich etwas Neues. Sie traf nur wenige Bewohner, aber diese waren durchweg skurril. So zum Beispiel Sunflower, deren auffälligstes Merkmal nicht etwa ihre sonnengelbe Haut war, sondern zwei zarte, durchscheinende Flügel, die sie auf dem Rücken trug und die unentwegt in Bewegung schienen.
Auch Drag Rubino schien kein gewöhnlicher Simo zu sein.
In seiner Gegenwart fühlte sich Tennessee entweder gehetzt, so als sei sie auf der Flucht, oder wie ein Kaninchen, das von einer Schlange hypnotisiert wird. Sein Sohn, der kleine Herkules knurrte sie zwar manchmal an, aber Tennessee fand ihn äußerst niedlich und verspürte ständig den Drang, ihm über den Kopf zu streicheln. Er hatte irgendwie etwas von einem Welpen an sich.
Auch Drag Rubino schien kein gewöhnlicher Simo zu sein.
In seiner Gegenwart fühlte sich Tennessee entweder gehetzt, so als sei sie auf der Flucht, oder wie ein Kaninchen, das von einer Schlange hypnotisiert wird. Sein Sohn, der kleine Herkules knurrte sie zwar manchmal an, aber Tennessee fand ihn äußerst niedlich und verspürte ständig den Drang, ihm über den Kopf zu streicheln. Er hatte irgendwie etwas von einem Welpen an sich.
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Auf ihren Streifzügen kam sie auch häufiger an einem Gebäude vorbei, das einen kleinen Glockenturm besaß und wie eine Kirche wirkte.
Da sie jedoch fast jedes Mal Kinderstimmen und Gelächter vernahm, die aus dem Holzhaus drangen, nahm sie an, dass es sich um eine Schule handeln musste. Nun, niemand hatte sie aufgefordert, die Schule zu besuchen, also tat sie es auch nicht. Diese tägliche Langeweile konnte sie sich ersparen. Sie wusste mit ihrer Zeit bestimmt weit Besseres anzufangen.
Da sie jedoch fast jedes Mal Kinderstimmen und Gelächter vernahm, die aus dem Holzhaus drangen, nahm sie an, dass es sich um eine Schule handeln musste. Nun, niemand hatte sie aufgefordert, die Schule zu besuchen, also tat sie es auch nicht. Diese tägliche Langeweile konnte sie sich ersparen. Sie wusste mit ihrer Zeit bestimmt weit Besseres anzufangen.
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So verbrachte sie gerne viel Zeit an dem kleinen See beim alten Zigeunerwagen, an dem sie die fettesten Fische angelte.
Hier konnte sie meist auch die ungewöhnlichen Wildpferde der Insel beobachten, deren Farben sie immer wieder aufs Neue faszinierten.
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Bevor sie sich auf den Heimweg machte, drehte sie manchmal noch eine Runde im See. Mittlerweile machten ihr die kühlen Temperaturen kaum noch etwas aus.
Im Gegenteil, sie genoss es, sich anschließend in ihrer Hütte vor dem flackernden Feuer mit einer Tasse Tee wieder aufzuwärmen.
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Eines Abends beschloss sie, nicht im See zu baden, sondern zu der kleinen Insel zu schwimmen, die anders nicht zu erreichen war.
Als sie die doch recht lange Strecke geschafft hatte, war sie überwältigt. Der Boden war übersäht mit Blumen, Pilzen und Bäumen, die sie zuvor noch nie gesehen hatte.
Als sie die doch recht lange Strecke geschafft hatte, war sie überwältigt. Der Boden war übersäht mit Blumen, Pilzen und Bäumen, die sie zuvor noch nie gesehen hatte.
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Doch das Ungewöhnlichste hier war wohl eine Steinstatue, die am Ufer eines kleinen Sees stand und eine seltsame Anziehungskraft auf Tennessee ausübte.
Je näher sie dem merkwürdigen Stein kam, umso kraftvoller fühlte sie sich.
Sie spürte energiegeladene Schwingungen, die von der Statue ausgingen und ihren Körper durchfluteten. Ihre Taktfrequenz erhöhte sich zunehmend, bis die Schwingungen nicht nur spür-, sondern auch hörbar waren. Es war fast als würde der Stein zu ihr sprechen. Doch sie vernahm keine bekannten Worte. Stattdessen formten sich Bilder in ihrem Kopf. Sie zeigten Orte, die sie auf ihren Erkundungen besucht hatte. Aber sie waren merkwürdig verändert. Es fehlten fast alle Farben und die Konturen waren seltsam abgerundet, so als hätte jemand eine dicke weiße Lehmschicht auf alles gepackt. Dazu waren die Bilder nicht klar. Überall waren weiße Grissel, wie bei einem Fernseher, wenn er den Empfang verlor. Tennessee merkte noch, wie ihr bitterlich kalt wurde, dann verlor sie das Bewusstsein.
Je näher sie dem merkwürdigen Stein kam, umso kraftvoller fühlte sie sich.
Sie spürte energiegeladene Schwingungen, die von der Statue ausgingen und ihren Körper durchfluteten. Ihre Taktfrequenz erhöhte sich zunehmend, bis die Schwingungen nicht nur spür-, sondern auch hörbar waren. Es war fast als würde der Stein zu ihr sprechen. Doch sie vernahm keine bekannten Worte. Stattdessen formten sich Bilder in ihrem Kopf. Sie zeigten Orte, die sie auf ihren Erkundungen besucht hatte. Aber sie waren merkwürdig verändert. Es fehlten fast alle Farben und die Konturen waren seltsam abgerundet, so als hätte jemand eine dicke weiße Lehmschicht auf alles gepackt. Dazu waren die Bilder nicht klar. Überall waren weiße Grissel, wie bei einem Fernseher, wenn er den Empfang verlor. Tennessee merkte noch, wie ihr bitterlich kalt wurde, dann verlor sie das Bewusstsein.
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Die Welt kehrte nur langsam zurück. Das erste was sie spürte war die Wärme um sie herum. Aber in ihrem Körper herrschte noch immer Eiseskälte. Sie wachte immer wieder für einen Moment auf, war jedoch weder in der Lage sich zu bewegen, noch die Augen zu öffnen. Manchmal hörte sie vertraute Stimmen. Robin, der fragte: "... immer noch nicht aufgewacht?" und Griselda, die mit sorgenvoller Stimme antwortete: "Leider nein. Aber vorhin flatterten ihre Augenlider ein wenig. Ich glaube, ihr Bewusstsein kommt langsam zurück." "Glaubst du, sie schafft es?" "Ich hoffe es, Robin. Ich hoffe es..."
Stille
"...löse dich ab." "Ihr Körper fühlt sich jetzt warm an. Warum kommt sie dann nicht wieder zu sich?" Robins Stimme klang verzweifelt. "Sie hat die ganze Nacht und den halben Tag in einem nassen Kleid in der Kälte gelegen. Wir können froh sein, dass Arizona gespürt hat, das etwas nicht stimmt. Wer weiß, wann wir sie sonst ..."
Stille
- schluchzen - "Bist du sicher? Hast du überall nachgeschaut?" "Tut mir leid, Arizona. Es sieht so aus, als hätte Cedric nun doch seine Ruhe gefunden." - herzerweichendes Schluchzen - "Habt ihr es Milena..."
Stille
- knarren - schnelle leise Schritte - "Stirbst du jetzt auch Tenn?" - knarren - schwere Schritte - "Milena, was machst du denn hier? Komm wieder mit rüber. Robin hat das Abendbrot fertig." - schnelle leise und schwere Schritte -
Stille
- männliches Schluchzen -
Stille
Stille
"...löse dich ab." "Ihr Körper fühlt sich jetzt warm an. Warum kommt sie dann nicht wieder zu sich?" Robins Stimme klang verzweifelt. "Sie hat die ganze Nacht und den halben Tag in einem nassen Kleid in der Kälte gelegen. Wir können froh sein, dass Arizona gespürt hat, das etwas nicht stimmt. Wer weiß, wann wir sie sonst ..."
Stille
- schluchzen - "Bist du sicher? Hast du überall nachgeschaut?" "Tut mir leid, Arizona. Es sieht so aus, als hätte Cedric nun doch seine Ruhe gefunden." - herzerweichendes Schluchzen - "Habt ihr es Milena..."
Stille
- knarren - schnelle leise Schritte - "Stirbst du jetzt auch Tenn?" - knarren - schwere Schritte - "Milena, was machst du denn hier? Komm wieder mit rüber. Robin hat das Abendbrot fertig." - schnelle leise und schwere Schritte -
Stille
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Stille
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Licht - Schmerz - Dunkelheit
Vorsichtig öffnete Tennessee die Augen erneut, blinzelte. Neben ihrem Bett konnte sie undeutlich die Konturen einer Person erkennen. Nach und nach fügten sich die Schemen zu einem klaren Bild und sie erkannte Griselda, die in einer Ecke des kleinen Raumes auf einem Stuhl saß und ein Buch las.
- räuspern -
"Du bis wach, Liebes!" Erfreut schlug Griselda den dicken Wälzer zu und eilte ans Bett.
- krächzen - Schmerz -
"Warte, ich gebe dir einen Schluck Wasser." Vorsichtig hob Griselda Tennessees Kopf an und flößte ihr ein wenig Wasser ein. Es war kühl und rein und verhieß das pure Leben. Tennessee fühlte sich gleich viel besser und auch das Sprechen fiel nun leichter.
"Wie lange..." "Drei Tage", fiel Griselda ihr ins Wort. "Was..." "Wir haben dich bewusstlos am Orakelstein gefunden." Griselda wirkte gehetzt. Würde sie sie jemals wieder aussprechen lassen? "Was hast du nur auf der Insel gewollt? Ach, ich hätte euch warnen solle. Aber er war so lange ruhig. Ich hatte nicht daran gedacht, das jemand von euch ein Medium sein könnte, und erst recht nicht, das jemand bei den Temperaturen hinüberschwimmt..." "Tut mir leid." Tennessees Stimme war noch fiepsig, aber nicht mehr so rau. "Du musst mir alles erzählen, Liebes, hörst du?!" Griselda schien sehr aufgeregt. "Ich würde dir gerne noch etwas Zeit lassen, aber es könnte sein, dass wir Vorbereitungen treffen müssen." Mit Griseldas Hilfe setzte sich Tennessee auf und trank noch einen Schluck. Dann begann sie von den Ereignissen und Bildern am Orakelstein zu erzählen. Als sie mit ihrem Bericht fertig war, hatte sich ihre Stimme wieder gefestigt. Sie fühlte sich auch viel besser und hatte den leisen Verdacht, dass sich in dem Glas kein normales Leitungswasser befand. Griselda hingegen sah nun etwas bleich aus. "Ich hole dir schnell etwas zu essen aus der Küche. Dann muss ich dich leider einen Moment allein lassen. Deine Geschwister sind noch in der Schule und ich habe jetzt tatsächlich noch einiges zu organisieren." Mit schnellen Schritten eilte sie hinaus, um kurz darauf mit einem Schälchen voller Beeren zurückzukehren. "Hier, iss die. Aber langsam und nicht zu viele. Du wirst dich danach gleich besser fühlen." Tennessee war neugierig geworden. "Was habe ich denn gesehen, Griselda?" "Ich weiß es noch nicht genau. Ich muss erst etwas nachlesen. Aber ich beeile mich."
Tennessee aß vorsichtig ein paar von den Beeren. Sie schmeckten übertrieben süß, schienen aber direkt Kraft in ihre Glieder zu pumpen. Nach einiger Zeit hörte sie ihre Familie zurückkehren. Arizona gab einen Begeisterungsschrei von sich, als sie ins Zimmer blickte und Tennessee auf dem Bett sitzen sah. Sofort tauchte auch der Rest der Familie in dem kleinen Zimmer auf. Alle sorgten sich rührend um sie und als es Zeit zum Schlafen war, kam Milena mit dem Buch über Elfen und Feen und las ihr stockend ein paar Zeilen daraus vor, bis Tennessee die Augen schloss und sich schlafend stellte. Nur Griselda tauchte an diesem Tag nicht mehr bei ihr auf.
Vorsichtig öffnete Tennessee die Augen erneut, blinzelte. Neben ihrem Bett konnte sie undeutlich die Konturen einer Person erkennen. Nach und nach fügten sich die Schemen zu einem klaren Bild und sie erkannte Griselda, die in einer Ecke des kleinen Raumes auf einem Stuhl saß und ein Buch las.
- räuspern -
"Du bis wach, Liebes!" Erfreut schlug Griselda den dicken Wälzer zu und eilte ans Bett.
- krächzen - Schmerz -
"Warte, ich gebe dir einen Schluck Wasser." Vorsichtig hob Griselda Tennessees Kopf an und flößte ihr ein wenig Wasser ein. Es war kühl und rein und verhieß das pure Leben. Tennessee fühlte sich gleich viel besser und auch das Sprechen fiel nun leichter.
"Wie lange..." "Drei Tage", fiel Griselda ihr ins Wort. "Was..." "Wir haben dich bewusstlos am Orakelstein gefunden." Griselda wirkte gehetzt. Würde sie sie jemals wieder aussprechen lassen? "Was hast du nur auf der Insel gewollt? Ach, ich hätte euch warnen solle. Aber er war so lange ruhig. Ich hatte nicht daran gedacht, das jemand von euch ein Medium sein könnte, und erst recht nicht, das jemand bei den Temperaturen hinüberschwimmt..." "Tut mir leid." Tennessees Stimme war noch fiepsig, aber nicht mehr so rau. "Du musst mir alles erzählen, Liebes, hörst du?!" Griselda schien sehr aufgeregt. "Ich würde dir gerne noch etwas Zeit lassen, aber es könnte sein, dass wir Vorbereitungen treffen müssen." Mit Griseldas Hilfe setzte sich Tennessee auf und trank noch einen Schluck. Dann begann sie von den Ereignissen und Bildern am Orakelstein zu erzählen. Als sie mit ihrem Bericht fertig war, hatte sich ihre Stimme wieder gefestigt. Sie fühlte sich auch viel besser und hatte den leisen Verdacht, dass sich in dem Glas kein normales Leitungswasser befand. Griselda hingegen sah nun etwas bleich aus. "Ich hole dir schnell etwas zu essen aus der Küche. Dann muss ich dich leider einen Moment allein lassen. Deine Geschwister sind noch in der Schule und ich habe jetzt tatsächlich noch einiges zu organisieren." Mit schnellen Schritten eilte sie hinaus, um kurz darauf mit einem Schälchen voller Beeren zurückzukehren. "Hier, iss die. Aber langsam und nicht zu viele. Du wirst dich danach gleich besser fühlen." Tennessee war neugierig geworden. "Was habe ich denn gesehen, Griselda?" "Ich weiß es noch nicht genau. Ich muss erst etwas nachlesen. Aber ich beeile mich."
Tennessee aß vorsichtig ein paar von den Beeren. Sie schmeckten übertrieben süß, schienen aber direkt Kraft in ihre Glieder zu pumpen. Nach einiger Zeit hörte sie ihre Familie zurückkehren. Arizona gab einen Begeisterungsschrei von sich, als sie ins Zimmer blickte und Tennessee auf dem Bett sitzen sah. Sofort tauchte auch der Rest der Familie in dem kleinen Zimmer auf. Alle sorgten sich rührend um sie und als es Zeit zum Schlafen war, kam Milena mit dem Buch über Elfen und Feen und las ihr stockend ein paar Zeilen daraus vor, bis Tennessee die Augen schloss und sich schlafend stellte. Nur Griselda tauchte an diesem Tag nicht mehr bei ihr auf.
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Am nächsten Morgen fühlte sich Tennessee schon wieder so gut, dass sie mit den anderen gemeinsam frühstücken konnte.
Sie aßen gerade ein paar Waffeln, als es klopfte und Griselda den Raum betrat. Alle starrten sie erwartungsvoll an. Sie murmelte einen kurzen Morgengruß, dann eilte sie zu Tennessee und zeigte ihr ein altes Gemälde, dass sie unter dem Arm getragen hatte. "Hat es ungefähr so ausgesehen?"
Zunächst sprachlos starrte Tennessee auf das Bild. Dann hauchte sie: "Ja, genauso habe ich es gesehen. Es war eine andere Landschaft, aber sonst stimmt es. Wer malt denn so ein Bild, auf dem alles mit weißem Matsch bekleckert ist? Und weshalb hab ich davon.... geträumt?" "Du hast nicht geträumt. Du hattest eine Vision, die vom Orakelstein ausgelöst wurde. Wir hatten das seit vielen Jahren nicht mehr. Die letzte Vision hatte meine Großmutter, als ich noch sehr klein war. Sie sah, dass sämtliche Brunnen und Seen austrocknen würden. Daraufhin entwickelten wir ein System, das Meerwasser zu entsalzen und über Rohre direkt in die Häuser zu leiten. Die Rohre waren noch nicht ganz fertig, da waren die ersten Tümpel bereits trocken." Sie machte eine kleine Pause, aber niemand sagte etwas. Alle waren gespannt, was Griselda über die neuste Vision zu berichten wusste. "Was du gesehen hast, Tennessee, war Schnee." "Der weiße Matsch?" fragte Arizona. "Genaugenommen ist es kein Matsch, sondern Wasser. Gefrorenes Wasser. Es kommt wie der Regen vom Himmel, nur dass es nicht flüssig ist sondern fest. Und deshalb versickert es auch nicht im Boden, sondern bedeckt alles mit einer weißen Schicht." "Tut es weh, wenn einem der feste Regen auf den Kopf fällt?" wollte Milena wissen. "Das kann ich dir leider nicht sagen, Kleines", antwortete Griselda ratlos. "Ich habe selber noch keinen Schnee erlebt. Allerdings habe ich die ganze Nacht alte Bücher gewälzt, um mehr über dieses Phänomen zu erfahren. Zumindest habe ich dort nichts von Verletzten gelesen. Beim letzten Schneeeinbruch starben zwar einige Sims, aber das lag wohl nicht direkt am Schnee, sondern an der Kälte, die überall herrschte. Ein paar Sims sind erfroren." Alle schnappten nach Luft. "Die kalten Temperaturen werden auch unser größtes Problem sein, wenn ich die Schriften richtig interpretiere. Unsere Pflanzen brauchen nämlich Wärme, um zu wachsen."
Sie aßen gerade ein paar Waffeln, als es klopfte und Griselda den Raum betrat. Alle starrten sie erwartungsvoll an. Sie murmelte einen kurzen Morgengruß, dann eilte sie zu Tennessee und zeigte ihr ein altes Gemälde, dass sie unter dem Arm getragen hatte. "Hat es ungefähr so ausgesehen?"
Zunächst sprachlos starrte Tennessee auf das Bild. Dann hauchte sie: "Ja, genauso habe ich es gesehen. Es war eine andere Landschaft, aber sonst stimmt es. Wer malt denn so ein Bild, auf dem alles mit weißem Matsch bekleckert ist? Und weshalb hab ich davon.... geträumt?" "Du hast nicht geträumt. Du hattest eine Vision, die vom Orakelstein ausgelöst wurde. Wir hatten das seit vielen Jahren nicht mehr. Die letzte Vision hatte meine Großmutter, als ich noch sehr klein war. Sie sah, dass sämtliche Brunnen und Seen austrocknen würden. Daraufhin entwickelten wir ein System, das Meerwasser zu entsalzen und über Rohre direkt in die Häuser zu leiten. Die Rohre waren noch nicht ganz fertig, da waren die ersten Tümpel bereits trocken." Sie machte eine kleine Pause, aber niemand sagte etwas. Alle waren gespannt, was Griselda über die neuste Vision zu berichten wusste. "Was du gesehen hast, Tennessee, war Schnee." "Der weiße Matsch?" fragte Arizona. "Genaugenommen ist es kein Matsch, sondern Wasser. Gefrorenes Wasser. Es kommt wie der Regen vom Himmel, nur dass es nicht flüssig ist sondern fest. Und deshalb versickert es auch nicht im Boden, sondern bedeckt alles mit einer weißen Schicht." "Tut es weh, wenn einem der feste Regen auf den Kopf fällt?" wollte Milena wissen. "Das kann ich dir leider nicht sagen, Kleines", antwortete Griselda ratlos. "Ich habe selber noch keinen Schnee erlebt. Allerdings habe ich die ganze Nacht alte Bücher gewälzt, um mehr über dieses Phänomen zu erfahren. Zumindest habe ich dort nichts von Verletzten gelesen. Beim letzten Schneeeinbruch starben zwar einige Sims, aber das lag wohl nicht direkt am Schnee, sondern an der Kälte, die überall herrschte. Ein paar Sims sind erfroren." Alle schnappten nach Luft. "Die kalten Temperaturen werden auch unser größtes Problem sein, wenn ich die Schriften richtig interpretiere. Unsere Pflanzen brauchen nämlich Wärme, um zu wachsen."
Chester- Familiensim
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In den nächsten Wochen gab es viel zu tun auf der kleinen Insel. Da niemand wusste, wann der Winter, wie man die kalte Schneezeit auch nannte, kommen und wie lange er dauern würde, mussten einige Vorbereitungen getroffen werden. Griselda arbeitete sich unentwegt durch alte Aufzeichnungen, um hilfreiche Informationen herauszufiltern. So musste die Insel täglich nach reifem Obst und Gemüse abgesucht werden, das haltbar gemacht und im Rathaus eingelagert wurde. Zudem wurde jeder Haushalt aufgefordert, einen Gemüsegarten anzulegen, um die Produktion zu steigern. An Griseldas Haus wurde ein sogenanntes Gewächshaus gebaut, in dem einige Pflanzen auch nach Wintereinbruch noch einen geschützten Raum zum Wachsen finden sollten, um die Versorgung mit Nahrungsmittel auch für längere Zeit zu gewährleisten.
Da es in den letzten 100 Jahren nicht übermäßig kalt auf Seasons Island geworden war, verfügten nur die ältesten Häuser über einen Kamin. Die neueren mussten nachgerüstet werden, und einige Haushalte würden mit dem Küchenofen auskommen müssen. Außerdem musste für wärmere Kleidung gesorgt werden, damit nicht erneut erfrorene Sims zu beklagen sein würden. Zu diesem Zweck wurde ein Einwohner mit dem Teleporter, der die kleinen und großen Inseln dieser Welt verband, entsannt.
Auf Seasons Island gab es keine Währung. Alles gehörte allen und jeder nahm sich das, was er zum Leben brauchte. So führten zwar alle ein einfaches, aber zumeist sorgloses Leben. Dies bezog sich allerdings nur auf Seasons Island. Wollte man etwas von anderen Inseln erwerben, musste man tauschen. Zum Glück gab es auf Seasons Island viele Steine, Samen und Mineralien, die auf anderen Inseln eher rar waren und deshalb gerne als Tauschgut akzeptiert wurden. So würde es auch möglich sein, den Lebensmittelvorrat für den Winter aufzustocken. Da man mit dem Teleporter nicht in Parallelwelten gelangte, war die Reise damit vergleichweise ungefährlich und wurde ohnehin häufiger genutzt, um Handel zu treiben und sich gelegentlich die Erfindungen der anderen Inseln zu eigen zu machen. Auf diese Weise erhoffte man sich auch, in naher Zukunft ein Gerät zur Stromproduktion auf die Insel zu holen. Doch momentan gab es andere Dinge, die Vorrang hatten.
Da es in den letzten 100 Jahren nicht übermäßig kalt auf Seasons Island geworden war, verfügten nur die ältesten Häuser über einen Kamin. Die neueren mussten nachgerüstet werden, und einige Haushalte würden mit dem Küchenofen auskommen müssen. Außerdem musste für wärmere Kleidung gesorgt werden, damit nicht erneut erfrorene Sims zu beklagen sein würden. Zu diesem Zweck wurde ein Einwohner mit dem Teleporter, der die kleinen und großen Inseln dieser Welt verband, entsannt.
Auf Seasons Island gab es keine Währung. Alles gehörte allen und jeder nahm sich das, was er zum Leben brauchte. So führten zwar alle ein einfaches, aber zumeist sorgloses Leben. Dies bezog sich allerdings nur auf Seasons Island. Wollte man etwas von anderen Inseln erwerben, musste man tauschen. Zum Glück gab es auf Seasons Island viele Steine, Samen und Mineralien, die auf anderen Inseln eher rar waren und deshalb gerne als Tauschgut akzeptiert wurden. So würde es auch möglich sein, den Lebensmittelvorrat für den Winter aufzustocken. Da man mit dem Teleporter nicht in Parallelwelten gelangte, war die Reise damit vergleichweise ungefährlich und wurde ohnehin häufiger genutzt, um Handel zu treiben und sich gelegentlich die Erfindungen der anderen Inseln zu eigen zu machen. Auf diese Weise erhoffte man sich auch, in naher Zukunft ein Gerät zur Stromproduktion auf die Insel zu holen. Doch momentan gab es andere Dinge, die Vorrang hatten.
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Inmitten der hektischen Vorbereitungen blieb kaum Zeit, um den Tod von Esiriel Hex zu betrauern, der eines Morgens einfach nicht mehr aufwachte. Sein Enkel Xavi, der sich noch im Teenageralter befand, blieb allein zurück, was auf Seasons Island allerdings bedeutete, dass sich quasi jeder für ihn verantwortlich fühlte.
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Tennessee ging es schnell sehr viel besser. Griselda versorgte sie mit Medizin, die sie selbst herstellte.
Obwohl es sehr eng war, blieb Tennessee noch eine Weile bei ihrer Familie wohnen. Während die anderen fast täglich die Schule besuchten (es handelte sich dabei tatsächlich um das kirchenähnliche Gebäude), machte sie den Haushalt und kümmerte sie sich nachmittags um den Gemüsegarten.
Obwohl es sehr eng war, blieb Tennessee noch eine Weile bei ihrer Familie wohnen. Während die anderen fast täglich die Schule besuchten (es handelte sich dabei tatsächlich um das kirchenähnliche Gebäude), machte sie den Haushalt und kümmerte sie sich nachmittags um den Gemüsegarten.
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Das die anderen freiwillig zur Schule gingen, konnte sie nicht verstehen. Ebenso unklar war ihr, warum sie so eifrig an ihren ebenfalls freiwilligen Hausaufgaben arbeiteten, bei denen sie ihren Geschwistern häufig neugierig über die Schulter schaute.
"Warum gehst du eigentlich nicht selber zur Schule, Tennessee?" fragte ihr kleiner Bruder Ohio eines Tages genervt, als sie ihn wieder einmal durch penetrante Fragerei von seinen Hausaufgaben ablenkte. "Ich hab echt Besseres zu tun", entgegnete sie. " Hat mich schon in Nocturn genervt, dass man den halben Tag vorgeschrieben bekam, was man machen sollte. Das meiste hat mich null interessiert. Und wenn doch mal was Spannendes dabei war, wurde man gezwungen, mittendrin wieder aufzuhören, weil die Stunde zu Ende war. Das kann ich mir echt sparen." "Tenn?" Ohio sah sie resignierend an. "Was?" "Du solltest echt einfach mal hingehen."
"Warum gehst du eigentlich nicht selber zur Schule, Tennessee?" fragte ihr kleiner Bruder Ohio eines Tages genervt, als sie ihn wieder einmal durch penetrante Fragerei von seinen Hausaufgaben ablenkte. "Ich hab echt Besseres zu tun", entgegnete sie. " Hat mich schon in Nocturn genervt, dass man den halben Tag vorgeschrieben bekam, was man machen sollte. Das meiste hat mich null interessiert. Und wenn doch mal was Spannendes dabei war, wurde man gezwungen, mittendrin wieder aufzuhören, weil die Stunde zu Ende war. Das kann ich mir echt sparen." "Tenn?" Ohio sah sie resignierend an. "Was?" "Du solltest echt einfach mal hingehen."
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Tennessee zog es jedoch vor, sich weiter mit der Insel vertraut zu machen. Sie half intensiv bei den Vorbereitungen auf den Winter und brachte ihr Häuschen am Meer wieder auf vordermann. Sie lebte nun schon seit einigen Wochen bei ihrer Familie. Die Katzen fehlten ihr und sie sehnte sich überraschenderweise nach der Einsamkeit am Meer.
Als sie sich endlich auf dem "Heimweg" befand, stellte sie erstaunt fest, dass sich die Natur um sie herum veränderte. Die Farben der meisten Bäume hatten von grün ins Orange, Rot oder Gelb gewechselt und viele dieser gefärbten Blätter fielen einfach ab.
Die Temperaturen waren in den letzten Wochen auch stark gesunken. Starben die Bäume etwa? Sie konnten doch nicht die ganze Insel in ein Gewächshaus verwandeln, damit die Pflanzen überleben konnten. Würden sie, wenn der Winter irgendwann vorüber war, wohlmöglich auf einer völlig kahlen Insel leben?
Als sie sich endlich auf dem "Heimweg" befand, stellte sie erstaunt fest, dass sich die Natur um sie herum veränderte. Die Farben der meisten Bäume hatten von grün ins Orange, Rot oder Gelb gewechselt und viele dieser gefärbten Blätter fielen einfach ab.
Die Temperaturen waren in den letzten Wochen auch stark gesunken. Starben die Bäume etwa? Sie konnten doch nicht die ganze Insel in ein Gewächshaus verwandeln, damit die Pflanzen überleben konnten. Würden sie, wenn der Winter irgendwann vorüber war, wohlmöglich auf einer völlig kahlen Insel leben?
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Zuhause angekommen, erwartete sie eine Überraschung. Griselda hatte hinter dem Haus einen Holzverschlag errichten lassen, in dem nun ein kleines Stutfohlen wohnte. "Kannst du dich darum kümmern, Liebes?" fragte sie. "Es wurde gefunden, wie es ganz allein über die Insel lief. Wir vermuten, dass es von den Wildpferden abstammt. Vielleicht ist die Mutter bei der Geburt gestorben. Du könntest es mit der Flasche aufziehen." Tennessee war sofort einverstanden. Sie kannte sich mit Pferden zwar nicht aus, hatte aber ein gutes Gespür für alle Tiere. Zudem hatte sie Barra, wie sie das Fohlen taufte, schon beim ersten Anblick in ihr Herz geschlossen.
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Da das kleine Fohlen noch etwas schwächlich war, empfahl Griselda ihr, im Laden der Insel vorbeizugehen und nach einem Stärkungsmittel zu fragen. Mit gemischten Gefühlen machte sich Tennessee noch am selben Tag auf den Weg. Esiriel Hex, den sie bei ihrem letzten Besuch dort angetroffen hatte, war verstorben. Wer würde jetzt den kleinen Laden mit seinen merkwürdigen Zutaten führen. Fast erwartete sie, den Geist des alten Esiriel hinter der Theke zu sehen, doch sie wurde angenehm überrascht. Als sie die Tür öffnete und sofort wieder von den irritieren Düften eingenommen wurde, kam ein noch recht junger Mann freudestrahlend auf sie zu.
"Guten Tag!" Seine Stimme war tief, aber angenehm warm und ruhig. "Sie müssen Tennessee sein. Mein Name ist Hugo Pott." Er streckte ihr die Hand entgegen. Leicht verwirrt griff sie danach und sagte: "Hallo. Ja, ich bin Tennessee. Aber woher wissen sie das?" "Ihre Geschwister haben mir von ihnen erzählt. Einmal in der Woche unterrichte in der Schule. Falls die Schüler fragen zur Alchemie oder Zauberei haben." "Alchemie oder Zauberei...", hauchte sie ungläubig. "Ja", antwortete er freundlich. "Alchemie und Zauberei. Was haben sie denn gedacht, was das hier für ein Laden ist?" "A...Apotheke?" brachte sie mühsam hervor. Er lächelte freundlich. Oder mitleidig? "Nun, in gewisser Weise haben sie Recht, Tennessee. Viele Dinge der Alchemie dienen der Gesunderhaltung von Sim und Tier. Insofern ist dies hier wohl auch irgendwie eine Apotheke." Mit seiner Linken machte er langsam eine ausholende Geste, um seine Worte zu unterstreichen." Ich entnehme ihrem erstaunten Gesichtsausdruck, dass es in ihrer alten Heimat keine Alchemie gab..." "Hehe", lachte sie leise verlegen, was in ihren eigenen Ohren etwas dümmlich klang. "Chemie gab es, aber keine Al-Chemie. Und natürlich keine Zauberei." "Nun, die Zauberei beherrschen hier auch nur wenige. Um ehrlich zu sein habe ich in diesem Bereich momentan nur einen einzigen Schüler, Esiriels Enkel Xavi."
"Dafür muss man geboren sein. Man kann die Zauberei nicht lernen, man kann nur lernen, sie zu beherrschen. Aber die Alchemie ist für jedermann zugänglich und die Chemie, die sie kennen, ist sozusagen die Grundlagenwissenschaft hierfür. Verbinden sie diese mit einem Quäntchen Philosophie und sie bekommen eine Vorstellung davon, was Alchemie bedeutet." Sie nickte höflich, um zu zeigen, dass sie seine Ausführungen verstanden hatte, aber irgendwie blieb ihr schleierhaft, wie sie Chemie und Philosophie verbinden sollte. "Wenn sie meine Hand loslassen, kann ich ihnen gerne ein paar meiner Produkte zeigen."
Sie starrte hinunter auf ihre Rechte, die immer noch Hugo Potts Hand umklammerte, und zog sie schnell zurück. "Entschuldigung, ich... ich hatte gar nicht...", stammelte sie, doch er hatte sich schon umgedreht und kramte zwischen einigen Flaschen herum. "Griselda hat mir von dem Fohlen erzählt. Sicher wollen sie ein Stärkungsmittel für das Kleine haben." Er entschied sich schließlich für eine Flasche mit einer milchigen Flüssigkeit und hielt sie ihr hin. Sie nahm sie entgegen. "Ich hätte da auch noch...", er wühlte in einem der Bücherstapel auf dem Boden während er redete und zog schließlich ein sehr alt wirkendes Exemplar daraus hervor. "...dieses Buch für sie. Lesen sie darin, wenn sie Zeit und Lust haben, und schreiben sie ihre Gedanken dazu auf. Ich wäre begierig, sie zu lesen und mit ihnen zu besprechen." Es wäre wohl angebracht gewesen, überschwänglich zu lächeln oder wenigstens freundlich zu gucken, aber sie war noch immer verwirrt, stammelte ihren Dank und machte sich auf den Heimweg.
"Guten Tag!" Seine Stimme war tief, aber angenehm warm und ruhig. "Sie müssen Tennessee sein. Mein Name ist Hugo Pott." Er streckte ihr die Hand entgegen. Leicht verwirrt griff sie danach und sagte: "Hallo. Ja, ich bin Tennessee. Aber woher wissen sie das?" "Ihre Geschwister haben mir von ihnen erzählt. Einmal in der Woche unterrichte in der Schule. Falls die Schüler fragen zur Alchemie oder Zauberei haben." "Alchemie oder Zauberei...", hauchte sie ungläubig. "Ja", antwortete er freundlich. "Alchemie und Zauberei. Was haben sie denn gedacht, was das hier für ein Laden ist?" "A...Apotheke?" brachte sie mühsam hervor. Er lächelte freundlich. Oder mitleidig? "Nun, in gewisser Weise haben sie Recht, Tennessee. Viele Dinge der Alchemie dienen der Gesunderhaltung von Sim und Tier. Insofern ist dies hier wohl auch irgendwie eine Apotheke." Mit seiner Linken machte er langsam eine ausholende Geste, um seine Worte zu unterstreichen." Ich entnehme ihrem erstaunten Gesichtsausdruck, dass es in ihrer alten Heimat keine Alchemie gab..." "Hehe", lachte sie leise verlegen, was in ihren eigenen Ohren etwas dümmlich klang. "Chemie gab es, aber keine Al-Chemie. Und natürlich keine Zauberei." "Nun, die Zauberei beherrschen hier auch nur wenige. Um ehrlich zu sein habe ich in diesem Bereich momentan nur einen einzigen Schüler, Esiriels Enkel Xavi."
"Dafür muss man geboren sein. Man kann die Zauberei nicht lernen, man kann nur lernen, sie zu beherrschen. Aber die Alchemie ist für jedermann zugänglich und die Chemie, die sie kennen, ist sozusagen die Grundlagenwissenschaft hierfür. Verbinden sie diese mit einem Quäntchen Philosophie und sie bekommen eine Vorstellung davon, was Alchemie bedeutet." Sie nickte höflich, um zu zeigen, dass sie seine Ausführungen verstanden hatte, aber irgendwie blieb ihr schleierhaft, wie sie Chemie und Philosophie verbinden sollte. "Wenn sie meine Hand loslassen, kann ich ihnen gerne ein paar meiner Produkte zeigen."
Sie starrte hinunter auf ihre Rechte, die immer noch Hugo Potts Hand umklammerte, und zog sie schnell zurück. "Entschuldigung, ich... ich hatte gar nicht...", stammelte sie, doch er hatte sich schon umgedreht und kramte zwischen einigen Flaschen herum. "Griselda hat mir von dem Fohlen erzählt. Sicher wollen sie ein Stärkungsmittel für das Kleine haben." Er entschied sich schließlich für eine Flasche mit einer milchigen Flüssigkeit und hielt sie ihr hin. Sie nahm sie entgegen. "Ich hätte da auch noch...", er wühlte in einem der Bücherstapel auf dem Boden während er redete und zog schließlich ein sehr alt wirkendes Exemplar daraus hervor. "...dieses Buch für sie. Lesen sie darin, wenn sie Zeit und Lust haben, und schreiben sie ihre Gedanken dazu auf. Ich wäre begierig, sie zu lesen und mit ihnen zu besprechen." Es wäre wohl angebracht gewesen, überschwänglich zu lächeln oder wenigstens freundlich zu gucken, aber sie war noch immer verwirrt, stammelte ihren Dank und machte sich auf den Heimweg.
Chester- Familiensim
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Unterwegs erntete sie noch ein paar Pflanzen. Mittlerweile wusste sie recht genau, wo und wann welches Obst oder Gemüse auf der Insel reif sein musste. Zuhause versorgte sie Barra und die Katzen. Dann setzte sie sich mit einem Brot und einem Tee in ihren Schaukelstuhl vorm Kamin und begann in dem alten Buch, dass Hugo Pott ihr gegeben hatte, zu lesen. Und während sie darin blätterte und las, stellte sich ihr irgendwann die Frage, ob nicht auch die Stellung der Gestirne und des Mondes Einfluss auf das Gelingen und die Qualität der Elixiere haben könnte. Sie nahm sich ein Blatt Papier und einen Stift und setzte sich an den Küchentisch, um ihre Gedanken aufzuschreiben.
Es musste schon weit nach Mitternacht gewesen sein, als sie es endlich schaffte, alles beiseite zu legen und ins Bett zu gehen. Doch in der Nacht stand sie immer wieder auf, um ihre Notizen erneut zu lesen und zu ergänzen. ,Ich wäre begierig, ihre Gedanken zu lesen und mit ihnen zu besprechen', ging es ihr unentwegt durch den Kopf. Hatte er das nur so gesagt, oder interessierte er sich wirklich für ihre Überlegungen. Dieser Gedanke versetzte sie so in kribbelnde Aufregung, dass sie die ganze Nacht keine Auge zutat und erst einschlief, als draußen die Sonne bereits aufging. Gegen Mittag wachte sie auf. Sie war ausgeruht, aber die Aufregung hatte sich kein bisschen gelegt. Schnell schnappte sie ihre Notizen und machte sich ohne Frühstück auf den Weg zum Alchimiegeschäft
Es musste schon weit nach Mitternacht gewesen sein, als sie es endlich schaffte, alles beiseite zu legen und ins Bett zu gehen. Doch in der Nacht stand sie immer wieder auf, um ihre Notizen erneut zu lesen und zu ergänzen. ,Ich wäre begierig, ihre Gedanken zu lesen und mit ihnen zu besprechen', ging es ihr unentwegt durch den Kopf. Hatte er das nur so gesagt, oder interessierte er sich wirklich für ihre Überlegungen. Dieser Gedanke versetzte sie so in kribbelnde Aufregung, dass sie die ganze Nacht keine Auge zutat und erst einschlief, als draußen die Sonne bereits aufging. Gegen Mittag wachte sie auf. Sie war ausgeruht, aber die Aufregung hatte sich kein bisschen gelegt. Schnell schnappte sie ihre Notizen und machte sich ohne Frühstück auf den Weg zum Alchimiegeschäft
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Auf halbem Weg blieb sie abrupt stehen. Plötzlich erinnerte sie sich an ihren letzten Traum, in dem sie ebenfalls in den Laden gegangen war, um Hugo Pott von ihren Überlegungen zu berichten. Obwohl es ihr in ihrem Traum viel größer erschienen war als in Wirklichkeit, war das Geschäft voll mit Sims gewesen. Alle Einwohner, die sie von Seasons Island kannte waren dort, ebenso viele Freunde und Bekannte aus Nocturn Valley, unter anderem auch ihre Eltern. Sie hatte den Zettel herausgeholt und Hugo entgegen gestreckt, als Arizona plötzlich danach griff und ihn laut vorlas. Zunächst war es mucksmäuschenstill und alle lauschten gespannt. Dann hörte man leises Kichern und schließlich war der Raum von lautem Gelächter erfüllt. Arizona hielt sich den Bauch und konnte vor Lachen nicht weiterlesen. Tennessee senkte den Blick. Sie konnte nicht länger in diese lachenden Fratzen schauen. Da spürte sie einen warmen Händedruck und sah, dass ihre Finger in einer sehr männlich wirkenden Hand ruhten. ,Robin!' schoss es ihr sofort durch den Kopf, doch als sie der Hand zu dem dazugehörigen Gesicht folgte, blickte sie plötzlich in die braunen Augen Hugo Potts.
"Komm", flüsterte er und zog sie mit nach draußen. Sie gingen ein paar Schritte, dann stand sie plötzlich allein vor dem Schulgebäude, in dem Hugo Pott wohnte und klopfte laut pochend an die Tür. An mehr konnte sie sich nicht erinnern.
"Komm", flüsterte er und zog sie mit nach draußen. Sie gingen ein paar Schritte, dann stand sie plötzlich allein vor dem Schulgebäude, in dem Hugo Pott wohnte und klopfte laut pochend an die Tür. An mehr konnte sie sich nicht erinnern.
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Mit gemischten Gefühlen setzte sie ihren Weg fort und stand kurze Zeit später vor dem Alchemiegeschäft. Beherzt öffnete sie die Tür. Erleichtert stellte sie fest, dass sich außer Mr. Pott niemand darin befand. Sie grüßte ihn freundlich und streckte ihm den Zettel entgegen. "Hier, falls sie es lesen möchten..."
"Wie ich sehe, haben sie ihre Hausaufgaben gemacht." Vorsichtig, fast ehrfürchtig nahm er ihr das Blatt aus der Hand. "Welche Hausaufgaben? Ich gehe doch nicht zur Schule. Das wissen sie doch." Ärgerlich schaute sie ihn an. "Ach ja, Entschuldigung. Das hatte ich für einen Moment vergessen." Sein Gesichtsausdruck war ernst, während er das Papier auffaltete, aber sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er sich amüsierte. Es war eindeutig ein Fehler gewesen, hierher zu kommen und zu denken, er würde sich wirklich für sie oder ihre Gedanken interessieren. Wenn er erst las, welche kindischen Überlegungen sie angestellte hatte, würde er kaum noch Luft bekommen vor lauter Lachen. Sollte er doch daran ersticken!!! Alchemie und Zauberei... wie hatte sie nur darauf hereinfallen können...
"Sie sind nicht nur hübsch, sondern, wie mir scheint, auch noch ausgesprochen klug," hörte sie ihn sagen. Ihr Herz rutschte ungefähr auf Höhe der Kniekehlen, obwohl sie es noch in ihrer Brust schlagen fühlte und zwar sehr heftig und zunehmend schneller. "Die Astronomie ist tatsächlich ein weiterer Aspekt der Alchemie. Ich wollte sie gestern nur nicht überfordern. Meine Anmerkungen zur Beteiligung der Philosophie schienen sie schon ein wenig zu irritieren. Aber wie ich sehe, stellen sie sich jeder Herausforderung. Was halten sie davon, wenn wir dem Schulgebäude einen Besuch abstatten? Ich würde ihnen dort gerne etwas zeigen."
"Wie ich sehe, haben sie ihre Hausaufgaben gemacht." Vorsichtig, fast ehrfürchtig nahm er ihr das Blatt aus der Hand. "Welche Hausaufgaben? Ich gehe doch nicht zur Schule. Das wissen sie doch." Ärgerlich schaute sie ihn an. "Ach ja, Entschuldigung. Das hatte ich für einen Moment vergessen." Sein Gesichtsausdruck war ernst, während er das Papier auffaltete, aber sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er sich amüsierte. Es war eindeutig ein Fehler gewesen, hierher zu kommen und zu denken, er würde sich wirklich für sie oder ihre Gedanken interessieren. Wenn er erst las, welche kindischen Überlegungen sie angestellte hatte, würde er kaum noch Luft bekommen vor lauter Lachen. Sollte er doch daran ersticken!!! Alchemie und Zauberei... wie hatte sie nur darauf hereinfallen können...
"Sie sind nicht nur hübsch, sondern, wie mir scheint, auch noch ausgesprochen klug," hörte sie ihn sagen. Ihr Herz rutschte ungefähr auf Höhe der Kniekehlen, obwohl sie es noch in ihrer Brust schlagen fühlte und zwar sehr heftig und zunehmend schneller. "Die Astronomie ist tatsächlich ein weiterer Aspekt der Alchemie. Ich wollte sie gestern nur nicht überfordern. Meine Anmerkungen zur Beteiligung der Philosophie schienen sie schon ein wenig zu irritieren. Aber wie ich sehe, stellen sie sich jeder Herausforderung. Was halten sie davon, wenn wir dem Schulgebäude einen Besuch abstatten? Ich würde ihnen dort gerne etwas zeigen."
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Ein wenig überrascht willigte Tennessee ein und folge Hugo Pott zur Schule. Da der Nachmittag bereits begonnen hatte, waren kein Schüler mehr in dem Gebäude und Tennessee konnte sich die Räume in Ruhe ansehen. Genaugenommen handelte es sich nur um einen großen Raum, der als Klassenzimmer diente. Er unterschied sich sehr von den Unterrichtsräumen, die sie aus ihrer Schulzeit kannte. Zwar gab es auch hier Tische, an denen die Schüler sitzen und arbeiten konnten, aber sie waren nicht auf irgendeine Tafel ausgerichtet. Stattdessen waren sie dem übrigen Geschehen im Raum abgewandt, sodass es leichter fiel sich zu konzentrieren.
"Ich denke, die Schule in ihrer alten Heimat hat anders funktioniert als diese." Mr. Pott kramte einen kleinen Schlüssel aus seiner Jackentasche. "Ihre Geschwister berichteten mir davon, dass alle Schüler einer Klasse am selben Thema arbeiteten. Das kommt hier so gut wie nie vor, da schon die Kleinsten selber bestimmen, womit sie sich beschäftigen wollen. Anfangs sind sie natürlich meist ganz wild darauf, lesen und schreiben zu lernen. Einige sind auch besonders von Zahlen fasziniert und lassen alles, was mit Buchstaben zusammenhängt, erst einmal links liegen. Doch irgendwann treibt ihre natürliche Neugier sie dazu, in den Schriften etwas herausfinden zu wollen, beispielsweise welche Früchte unsere Haustiere auf keinen Fall fressen dürfen."
"Ich denke, die Schule in ihrer alten Heimat hat anders funktioniert als diese." Mr. Pott kramte einen kleinen Schlüssel aus seiner Jackentasche. "Ihre Geschwister berichteten mir davon, dass alle Schüler einer Klasse am selben Thema arbeiteten. Das kommt hier so gut wie nie vor, da schon die Kleinsten selber bestimmen, womit sie sich beschäftigen wollen. Anfangs sind sie natürlich meist ganz wild darauf, lesen und schreiben zu lernen. Einige sind auch besonders von Zahlen fasziniert und lassen alles, was mit Buchstaben zusammenhängt, erst einmal links liegen. Doch irgendwann treibt ihre natürliche Neugier sie dazu, in den Schriften etwas herausfinden zu wollen, beispielsweise welche Früchte unsere Haustiere auf keinen Fall fressen dürfen."
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"Hier drüben haben wir einen Tisch für Experimente. Die Alchemie probiert nahezu jeder Schüler irgendwann einmal aus. Aber nur wenige gelangen hier zur Perfektion. Es wäre ja auch überflüssig, wenn alle das gleiche könnten."
"Wir sollten immer alle das gleiche können", warf Tennessee ein. " Nach Lust oder Interesse hat nie jemand gefragt. Am Ende eines Themas wurden wir meist abgefragt, was wir darüber wussten. Das war eigentlich der einzige Grund, warum wir überhaupt versucht haben, zu lernen, damit man bei den Tests nicht so blöd dasteht." "Das Wissen abzufragen erscheint mir durchaus sinnvoll, um herauszufinden, wo man ansetzen soll", erwiderte Mr. Pott. "Aber wenn ich sie richtig verstanden habe, wurde diese Abfrage am Ende durchgeführt. Welchen Zweck sollte das denn erfüllen?" Er schien etwas verwirrt. "Keine Ahnung." Tennessee zuckte mit den Schultern. "Ich denke, es war einfach eine Drohung, die unausgesprochen im Raum stand, damit man überhaupt bereit war, sich mit dem langweiligen Zeug auseinanderzusetzen. Wenn man in diesen Tests nichts wusste und auch nicht geschickt genug war, bei einem Mitschüler abzuschreiben, hat man schlechte Noten bekommen. Also keine Musiknoten, sondern Zahlen. Hatte man am Ende eines Jahres zwei schlechte Zahlen, musste man im nächsten Jahr alles noch einmal machen, auch das, was man schon konnte. Die Zahlen, die man am Ende der Schulzeit bekam, entschieden dann darüber, welche Berufe man lernen durfte. Um zum Beispiel Heiler zu werden, musste man alles können. Es reichte nicht, sich mit Biologie und Chemie auszukennen und lesen und schreiben zu können. Man musste auch in Simlisch bestimmte Geschichten gelesen haben, die der Lehrer bestimmte, und herausfinden, was der Verfasser sich dabei gedacht hat. Na ja, eigentlich musste man herausfinden, was der Lehrer dachte, was der Verfasser sich gedacht hatte."
Mr. Pott, der bei Tennessees Ausführungen über die Schule zunehmend verwirrter dreinblickte, schien nun zu verstehen. "Ah, das hört sich für mich ganz wie unser ,Wahrsagen' an. Aber momentan haben wir niemanden, der unsere Schüler in diesem Fach unterrichten könnte. Es gibt auch nur sehr selten Schüler, die die Fähigkeit besitzen sich in diesem Fach zu bilden. Es ist ein wenig wie mit der Zauberei, es muss angeboren sein. Aber in ihrer alten Heimat war es dann wohl sehr verbreitet. Das erklärt auch, warum der Orakelstein sie als Medium ausgewählt hat." Tennesee sah ihn sprachlos an. Wahrsagen? Doch dann musste sie grinsen. Wenn sie so darüber nachdachte, hatte er irgendwie Recht. Wie viel Zeit hatte sie erfolglos damit verbracht, herauszufinden, was die Lehrer eigentlich hören wollten.
Hugo Pott ergriff wieder das Wort. "Tut mir leid, dass ich sie unterbrochen habe. Erzählen sie bitte weiter. Was musste man außer Wahrsagen noch lernen, um die Erlaubnis zu erhalten ein Heiler zu werden?" "Man musste eigentlich alles können. Neben Mathematik und mehreren Sprachen, die aus irgendeinem Grund immer ganz wichtig waren, obwohl sie teilweise schon so alt waren, dass sie nirgendwo mehr gesprochen wurden, musste man künstlerisch und musisch begabt sein, sich mit Politik und Religion auskennen, sportlich sein und noch einiges mehr, sonst durfte man die Heilkunst gar nicht erst studieren." "Bei uns ist es wichtig, dass ein Heiler neben ausreichend Kenntnissen in der Alchemie vor allem Empathie besitzt. Wenn er sich gut in die Situation und die Gefühle des Kranken hineinversetzen kann, fällt es ihm leicht zu entscheiden, was dem Patienten hilft." Er grübelte einen Moment, dann fuhr er fort. "Es fällt mir zugegebenermaßen recht schwer, das Gesellschafts- und vor allem das Schulsystem ihrer alten Heimat zu verstehen, Aber ich werde sie gerne darin unterstützen, das unserige zu begreifen. Vielleicht setzen wir zu diesem Zweck die kleine Führung durch unsere Schule fort."
"Wir sollten immer alle das gleiche können", warf Tennessee ein. " Nach Lust oder Interesse hat nie jemand gefragt. Am Ende eines Themas wurden wir meist abgefragt, was wir darüber wussten. Das war eigentlich der einzige Grund, warum wir überhaupt versucht haben, zu lernen, damit man bei den Tests nicht so blöd dasteht." "Das Wissen abzufragen erscheint mir durchaus sinnvoll, um herauszufinden, wo man ansetzen soll", erwiderte Mr. Pott. "Aber wenn ich sie richtig verstanden habe, wurde diese Abfrage am Ende durchgeführt. Welchen Zweck sollte das denn erfüllen?" Er schien etwas verwirrt. "Keine Ahnung." Tennessee zuckte mit den Schultern. "Ich denke, es war einfach eine Drohung, die unausgesprochen im Raum stand, damit man überhaupt bereit war, sich mit dem langweiligen Zeug auseinanderzusetzen. Wenn man in diesen Tests nichts wusste und auch nicht geschickt genug war, bei einem Mitschüler abzuschreiben, hat man schlechte Noten bekommen. Also keine Musiknoten, sondern Zahlen. Hatte man am Ende eines Jahres zwei schlechte Zahlen, musste man im nächsten Jahr alles noch einmal machen, auch das, was man schon konnte. Die Zahlen, die man am Ende der Schulzeit bekam, entschieden dann darüber, welche Berufe man lernen durfte. Um zum Beispiel Heiler zu werden, musste man alles können. Es reichte nicht, sich mit Biologie und Chemie auszukennen und lesen und schreiben zu können. Man musste auch in Simlisch bestimmte Geschichten gelesen haben, die der Lehrer bestimmte, und herausfinden, was der Verfasser sich dabei gedacht hat. Na ja, eigentlich musste man herausfinden, was der Lehrer dachte, was der Verfasser sich gedacht hatte."
Mr. Pott, der bei Tennessees Ausführungen über die Schule zunehmend verwirrter dreinblickte, schien nun zu verstehen. "Ah, das hört sich für mich ganz wie unser ,Wahrsagen' an. Aber momentan haben wir niemanden, der unsere Schüler in diesem Fach unterrichten könnte. Es gibt auch nur sehr selten Schüler, die die Fähigkeit besitzen sich in diesem Fach zu bilden. Es ist ein wenig wie mit der Zauberei, es muss angeboren sein. Aber in ihrer alten Heimat war es dann wohl sehr verbreitet. Das erklärt auch, warum der Orakelstein sie als Medium ausgewählt hat." Tennesee sah ihn sprachlos an. Wahrsagen? Doch dann musste sie grinsen. Wenn sie so darüber nachdachte, hatte er irgendwie Recht. Wie viel Zeit hatte sie erfolglos damit verbracht, herauszufinden, was die Lehrer eigentlich hören wollten.
Hugo Pott ergriff wieder das Wort. "Tut mir leid, dass ich sie unterbrochen habe. Erzählen sie bitte weiter. Was musste man außer Wahrsagen noch lernen, um die Erlaubnis zu erhalten ein Heiler zu werden?" "Man musste eigentlich alles können. Neben Mathematik und mehreren Sprachen, die aus irgendeinem Grund immer ganz wichtig waren, obwohl sie teilweise schon so alt waren, dass sie nirgendwo mehr gesprochen wurden, musste man künstlerisch und musisch begabt sein, sich mit Politik und Religion auskennen, sportlich sein und noch einiges mehr, sonst durfte man die Heilkunst gar nicht erst studieren." "Bei uns ist es wichtig, dass ein Heiler neben ausreichend Kenntnissen in der Alchemie vor allem Empathie besitzt. Wenn er sich gut in die Situation und die Gefühle des Kranken hineinversetzen kann, fällt es ihm leicht zu entscheiden, was dem Patienten hilft." Er grübelte einen Moment, dann fuhr er fort. "Es fällt mir zugegebenermaßen recht schwer, das Gesellschafts- und vor allem das Schulsystem ihrer alten Heimat zu verstehen, Aber ich werde sie gerne darin unterstützen, das unserige zu begreifen. Vielleicht setzen wir zu diesem Zweck die kleine Führung durch unsere Schule fort."
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"Auch in unserer Schule kann man die Kunst der Malerei oder der Musik studieren, wie sie sehen."
"Wir regen die Schüler an, alles wenigstens einmal auszuprobieren. Für diejenigen, die Gefallen daran finden, folgt dann meist eine lange Zeit der freiwilligen intensiven Beschäftigung mit der Staffelei oder einem Musikinstrument und sie vollbringen wahre Meisterleistungen auf ihrem Gebiet. Doch es gibt auch Sims, die kein Interesse daran entwickeln und das Studium in diesen Bereichen sehr schnell aufgeben. Aber wenn man den Schülern nur genug Zeit lässt, entfaltet jeder früher oder später auf irgendeinem Gebiet eine besondere Fähigkeit, die er dann in die Gemeinschaft einbringt."
"Wir regen die Schüler an, alles wenigstens einmal auszuprobieren. Für diejenigen, die Gefallen daran finden, folgt dann meist eine lange Zeit der freiwilligen intensiven Beschäftigung mit der Staffelei oder einem Musikinstrument und sie vollbringen wahre Meisterleistungen auf ihrem Gebiet. Doch es gibt auch Sims, die kein Interesse daran entwickeln und das Studium in diesen Bereichen sehr schnell aufgeben. Aber wenn man den Schülern nur genug Zeit lässt, entfaltet jeder früher oder später auf irgendeinem Gebiet eine besondere Fähigkeit, die er dann in die Gemeinschaft einbringt."
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"Unsere Schüler arbeiten häufig auch in Gruppen. Es kommt oft vor, dass jemand eine Idee hat, die er nicht alleine umsetzen kann oder will. Dann sucht er sich Partner. Wenn der "Ideengeber" von seinem Projekt selber begeistert ist, fällt es ihm in der Regel auch nicht schwer, diese Begeisterung auf andere zu übertragen und eine Projektgruppe zu gründen. An diesem Tisch arbeiten übrigens gerade ihre Brüder gemeinsam mit Bloothy Rubino. Sie versuchen ein Gerät zu konstruieren, mit dem man Musik einfangen und wieder freilassen kann. So ganz habe ich es nicht verstanden, aber sie schienen es aus ihrer alten Heimat zu kennen."
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"Und hier sehen sie sozusagen das Herz unserer Schule." Hugo Pott deutete auf eine Ecke des Raumes, in der mehrere unscheinbare Hocker zu einem Kreis aufgestellt waren.
"Das einzige, für alle verbindliche Fach ist ,Sprechen - hören - denken'. Es findet zu keiner bestimmten Zeit statt, sondern immer dann, wenn es ein Schüler ausruft. Hier haben sie Gelegenheit, ihre Arbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Hier entstehen Ideen, hier werden Lösungen erdacht. Schüler, die gerade einen wichtigen Schritt in ihrer Arbeit vollziehen, können sich aber durch die Gemeinschaft auf Antrag davon befreien lassen."
"Das einzige, für alle verbindliche Fach ist ,Sprechen - hören - denken'. Es findet zu keiner bestimmten Zeit statt, sondern immer dann, wenn es ein Schüler ausruft. Hier haben sie Gelegenheit, ihre Arbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Hier entstehen Ideen, hier werden Lösungen erdacht. Schüler, die gerade einen wichtigen Schritt in ihrer Arbeit vollziehen, können sich aber durch die Gemeinschaft auf Antrag davon befreien lassen."
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