White Hibiscus Field [Sims2]

Hintergrundwissen

Die Suffixe
Da alle meine Charaktere in dieser Geschichte japanische/asiatische Namen tragen, hab ich mir gedacht, auch die dazugehörigen, japanischen Suffixe zu verwenden. Da sich wahrscheinlich nicht jeder damit auskennt, hier nocheinal eine kurze Übersicht mit Erklärung.
[von http://www.otaku-welt.de/namensanhaengsel.php übernommen]
-chan Anrede für enge Freundinnen
-kun Anrede für enge (männliche) Freunde
-san die gebräuchlichste Anrede; im Sinne von "Herr"/ "Frau"
-sempai so spricht man ältere Mitschüler oder Kollegen an

Verwendete Lieder/ Inspirationsquellen
Lion *klick*
Die ersten 26Sekunden des Videos gehören nicht zum Lied! Lasst euch dadurch also bitte nicht abschrecken!
Einen Teil des Liedtextes findet ihr zu beginn der Geschichte, weitere Teile des Liedtextes werden während der Geschichte auftauchen.

Ich stieg aus dem Taxi und ergriff reflexartig die Hand von Onkel Mirumi. Der blickte mit einem aufmunternden Lächeln auf mich hinab und gemeinsam liefen wir das kleine Stück hinüber zum Haus meiner Familien Meiner neuen Adoptiveltern.
Es war ein Einfamilienhaus, dessen dunkelbraune Steinfassade für einen rustikalen Touch sorgte. Es sah ganz anders aus, als das Kinderheim, strahlte aber dennoch Wärme und herzlichkeit aus.
Während der Fahrt hatte Mirumi mir ein wenig über sich, seinen Bruder und seine Schwägerin geplaudert. So wusste ich zum Beispiel, das mein Vater ein vielbeschäftigter Praktikant beim Rathaus war und leider nur wenig Zeit zu Hause verbringen konnte. Die meiste Zeit über musste er mindere Aufgaben für irgendwelche Politiker erfüllen. Mirumis Worte über den Beruf meines Vaters klangen ein wenig abwertend.
Arisa, meine Mutter hingegen, war die meiste Zeit über zu Hause und kümmerte sich gewissenhaft um den Haushalt. Sie leitete zudem mit Onkel Mirumi den kleinen Blumenladen im Erdgeschoss des Hauses. Noch, so hatte Mirumi mir erklärt, hatte er nicht all zu viele Kunden. Aber das würde ich Laufe der Zeit schon werden.
Mein onkel scheint ein ziemlich zuversichtlicher Sim zu scheinen. Das mag ich irgendwie an ihm, er ist nett.
Noch immer seine Hand halten folgte ich ihm in den ersten Stock. Dort befand sich die eigentliche Wohnung . Eine junge, shcwarzhaarige Frau mit stechend grünen Augen begrüßte mich herzlich und drückte mir einen feuchten Kuss auf die Wange. Ich hatte sie vor einer guten Woche das erste Mal kennen und lieben gelernt. Sie war wirklich sehr nett zu mir gewesen.
"Da seid ihr zwei ja. Ich hab schon gedacht ihr kommt garnicht mehr an!" scherzte sie und lotse uns sofort in die Küche. Sie hatte Waffeln vorbereitet und drückte sowohl Mirumi als auch mir einen Teller in die Hand.
"Ihr seid bestimmt hunrig, deswegen hab ich gleich mal einen kleinen Snack vorbereitet."
"Danke schön." sagte ich artig und nahm am Tisch Platz.
Während des Essens herrschte schweigen am Küchentisch. Keiner schien so richtig zu Wissen was er sagen sollte. Ich starrte wie gebannt auf den weißen Porzellanteller, Mirumi blickte gelangweilt aus dem Fenster und Arisa warf abwechselnd mir und dann wieder ihrem Schwager neugierige blick zu.
"Wo ist eigentlich Naoki-san?"
"Der ist noch auf der Arbeit. Du weist doch, er hat immer viel zu tun."
"Hm.... sagmal, Mikai-kun. Hast du vielleicht Lust dich gleich mal ein wenig umzugucken. Ich könnte dir dein Zimmer zeigen, wenn du möchtest."
Ich nickte, stand auf und stellte den Teller bei Seite.
Dann zeigte Mirumi mir mein Zimmer.

Am Abend lernte ich endlich Naoki, meinen neuen Vater, kennen.
Er kam spät abends von der Arbeit und schien meine Anwesenheit zu beginn garnicht richtig zu bemerken. Erst als Arisa ihren Mann daraufhin wies, warf er mir ein rasches Lächeln zu und stürmte dann direkt zum Telefon.
"Schatz? Was machst du?"
"Ich muss noch schnell im Rathaus anrufen." Er wählte hastig die Nummer und nuschelte etwas in den Hörer während Arisa genervt die Augen verdrehte und mir erklärte, dass Naoki zur Zeit wirklich sehr gestresst sei. Ich solle mir aber keine Sorgen machen.
Obwohl der Abend so unangenehm begonnen hatte, entspannte sich Naoki doch noch ein wenig und ich konnte mich ganz in Ruhe mit ihm unterhalten.
"Tut mir wirklich leid, Mikai-kun. Aber ich hab in letzter Zeit so wahnsinnig viel zu tun. DIe Wahlen stehen an und..."
"Schon in Ordnung."
"Gut.... Hat Mama dich denn heute gut aufgenommen?"
"Ja, hat sie. Und Onkel Mirumi-san auch."
"Prima."
Danach spielten wir noch eine Runde Karten. Alle zusammen.
Es war ein lustiger Abend. Und so langsam begann ich mich in meiner neuen Familie wohl zu fühlen.

Am nächsten Morgen ging ich das erste Mal zur Schule.
Es war noch früh als mein Wekcer klingelte. Deswegen konnte ich, bevor der Schulbus kam, noch gemeinsam mit Arisa frühstücken. Sie erzählte mir, dass sie bereits seit einer guten Stunde wach sei und hatte leckere Sandwiches vorbereitet. Ich fragte sie, ob sie früher auch schon so früh aufgestanden sei, bevor sie mich adoptiert hatten. da begann sie nur laut zu lachen und streichelte mir sanft über den Kopf.
"Aber ja doch. Naoki-san muss immer so früh aus dem Haus, da gewöhnt man sich das an. Ich finde es richtig schön nun nicht mehr allein frühstücken zu müssen."
"Und Onkel Mirumi-san?"
"Der liegt noch im Bett und schläft!"
Eine gute Stunde später machte ich mich auf den Weg.

Arisa und Mirumi eröffneten während dieser Zeit den Blumenladen und nahmen ihre ersten Kunden in Empfang.
Da meine musiklehrerin heute krank zu sein schien, wurden wir früher nach Hause geschickt.
Arisa war gerade mit Mirumi in der Küche und als ich eintrat, warf sie ihrem Schwager einen seltsamen Blick zu. Beide trugen wieder ihren Schlafanzug. Etwas irritiert sah ich die Beiden an.
"Du bist schon zurück, Mikai-kun?"
Ich nickte und erklärte ihnen, dass meine Lehrerin heute nicht da gewesen war.
"Ah, das ist schade. Ich mochte den Musikunterricht damals sehr gerne. Ich hab damals das erste Mal ein Instrument spielen gelernt. Das weis ich noch."
Ich sah meinen Onkel neugierig an.
"Welches denn?"
"Flöte." er grinste leicht. "Aber später hab ich dann Gitarre spielen gelernt. Und war als Teenager sogar Gitarrist in einer Band."
"Wirklich? Das klingt ja cool."
"Hörmal, Mikai-kun. Möchtest du vielleicht auch ein Instrument lernen?"
"Darf ich dass denn?" erkundigte ich mich vorsichtig.
"Aber natürlich doch. Wenn du möchtest macht sich dein onkel gleich mit dir auf den Weg. Dann kannst du dir ein Instrument aussuchen."
"Au ja." ich umarmte erst Arisa und dann Mirumi. Kurz darauf machten wir uns auf den Weg und kauften mir eine Geige.

Ich verbrachte den ganzen Nachmittag über in meinem Zimmer und übte.
Leider gelang mir das Spielen nicht annähernd so gut wie Lion. Erinnerungen an mein altes zu Hause kamen in mir hoch und während ich eine einfach Melodie auf der Geige übte, rannen mir Tränen über die Wangen. Ich vermisste sie alle. Dorothe, Maki aber vorallem Lion. Er war immer wie ein großer Bruder gewesen, ein großer Bruder den ich vorher nie gehabt hatte.Ich mochte ihn wirklich sehr, vielleicht war es sogar mehr als nur mögen. Vielleicht war es auch Liebe. Aber jetzt war er weg.... ich war weg. Und das erste Mal spürte ich soetwas wie bedauern in mir aufsteigen. Ich hatte ihn allein zurück gelassen. Und dafür sollte ich mich hassen....
Als Arisa mich zum Abendessen rief, reagierte ich nicht. Ich hatte mich an meine Zimmerwand gequetscht und starrte Geistesabwesend auf den Boden. Sie setzte sich besorgt neben mich und starrte mich an.
"Mikai-kun, was ist los? Geht es dir nicht gut?"
Ich zuckte nur ratlos mit den Schultern, woraufhin sie mir einen besorgten Blick zuwarf.
"Möchtest du nichts essen?"
"Doch..."
"Gut, dann komm. Steh auf, Mirumi und Naoki warten schon."

Ich folgte ihr in die Küche. Auch jetzt herrschte eine bedrückende Stille. Arisa warf mir immer wieder besorgte blick zu, ich ging jedoch nicht darauf ein. Ich stellte mir vor wie meine Freunde nun im Heim saßen beim Abendessen und sich unterhielten. Wie Dorothe und Maki, die beiden Erzieher, den nächsten Tagesablauf planten und wie Lion nun allein am Tisch saß, ohne mich.
Ich seufzte schwer auf, woraufhin auch Naoki und Mirumi einen besorgten Blick wechselten.
"Was ist los, Mikai-kun? Klappt's mit dem Geigespielen nicht?"
"Doch, schon. Aber ich hab gedacht es wär leichter."
"Ach, das wird schon wieder. Vertrau deinem Onkel, der spricht aus Erfahrung!"
Ich schenkte ihnen ein mattes Lächeln und legte mich dann ins Bett.

Am nächsten Tag hatte mein Vater frei, was zur Folge hatte, dass er Mirumi und Arisa schon ziemlich früh in den Laden scheuchte um endlich mal Umsatz zu machen.
Während ich mich auf den Weg zur Schule machte, erstellten Arisa und Mirumi neue Blumesträuche und Naoki ging seiner Aufgabe als Kassierer nach. Auch als ich gegen 15:00Uhr nach hause kam, war der Laden noch brechend voll. Von Mirumi war allerdings nichts zu sehen. Ich brachte meine Hausaufgaben schnell nach oben in mein Zimmer und ging dann zurück ins Erdgeschoss.
"Wo ist denn Onkel Mirumi-san?"
"Bei der Arbeit."
"Bei der Arbeit?"
"Ja, Mirumi hat heute eine Stelle als Tellerwäscher angenommen. Er möchte seinen Wusch, einmal Starkoch zu werden, endlich realisieren."
Ich sah Naoki irritiert an, nickte dann aber.
Mirumi war ein sehr kreativer Sim. Er bastelte die schönsten Bluemsträuche, spielte mehrere Instrumente und als Koch konnte ich ihn mir auch gut vorstellen.
"Und wann kommt er wieder?"
"Das weis ich auch nicht genau. Aber wieso?"
"Ich hatte gehofft, er könnte mir etwas beim Geige spielen helfen."
"Warte noch einen kleinen Moment, dann helf ich dir, ok?"
"Kannst du das denn?" Ich sah Naoki abwegig an. Er sah nicht gerade musikalisch aus.
"Aber sicher doch. Ich werd doch auf einer Geige ein wenig wideln können! Vertrau mir."

Während Naoki noch schnell einige Kunden abkassiert, gesellte ich mich zu Arisa. Sie sah anders aus, irgendwie.... dicker. Hatte sie zugenommen?

Nachdem Naoki fertig mit seiner Arbeit war, gingen wir gemeinsam rauf in mein Zimmer und er spielte einige Melodien auf der Geige, die ich mir, wie er sagte, gut einprägen sollte.
Leider war sein musikalisches Talent nicht sehr überzeugend. Er spielte sogar schlechter als ich!
Ich dachte erneut an Lion. Wie einfach es ihm gefallen war der Geige die schönsten Melodien zu entlocken! Und wie glücklich er beim Spielen neuer Stücke immer war. Mit einem so zufriedenen Lächeln auf den Lippen hatte ich ihn nur selten gesehen.
Es klopfte und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. Onkel Mirumi kam in mein Zimmer und erzählte uns stolz, dass er befördert worden war. Zur Drive- In Bedienung. Sowohl Naoki als auch in gratulierten ihm.

"Das ist ja großartig!" pflichtete uns Arisa zu und servierte das Abendessen. "Das müssen wir feiern."
Mirumi erhob nur leicht die hand und winkte ab. "Aber nicht doch. Nicht in der Woche. Mikai-kun muss schließlich gleich ins Bett, nicht? Hast du eigentlich schon deine Hausaufgaben gemacht?"
Ich schüttelte leicht den Kopf. Die hatte ich im Trubel ganz vergessen. Naoki warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu und schüttelte den Kopf, Arisa seufzte nur leicht und strich sich dabei über ihren Bauch.
Sie war eindeutig dicker geworden. War es den Anderen bislang noch immer nicht aufgefallen oder trauten sie sich lediglich nicht, etwas zu sagen?
"Soll ich dir gleich noch helfen?"
"Das wäre wirklich nett, Mirumi-san."
"Ok. Dann lass uns schnell aufessen!"

Als ich nachts seltsame Geräusche vernahm, wachte ich auf. Es klingt wie ein dumpfes Stöhnen. Etwas verunsichert setzte ich mich im Bett auf und lauschte an der Wand. Für einige Minuten war nichts zu hören, dann fängt es jedoch wieder an. Ich stand auf und ging in den Flur. Hier konnte man die Geräusche noch deutlicher hören. Ich überlegte erst Arisa und Naoki auf die Geräusche anzusprechen, verdrängte diesen Gedanken jedoch. Vorsichtig schlich ich in die erste Etage. Als ich in die Küche trat, bot sich mir ein seltsames Bild.
Arisa stand dort, eng an Onkel Mirumi geklammert und die Beiden Küssten sich leidenschaftlich. Ich hatte das Gefühl, das mein Herz für einen kurzem Moment stehen geblieben sei.
Es dauerte eine ganze Weile bis mein gehirn die Situation realisierte.
Onkel Mirumi und Arisa sind ein Paar! Sie betrügt Naoki!
Ich trat leise aus der Küche und lehnte mich an die Wand um zu lauschen. Obwohl ich nicht damit rechnete, dass die Beiden großartig miteinander sprechen würden, wurd eich eines besseren belehrt.
"Mirumi-san... so kann es nicht weitergehen."
"Ich weis, Arisa-chan. Ich weis. Aber was sollen wir machen, jetzt wo du...."
"Wir hätten vorsichtiger sein müssen. Oder eher noch.... ich hätte es garnicht soweit kommen lassen dürfen!"
"Aber du weist doch, dass Naoki-kun dich nicht richtig liebt. Die Arbeit als Praktikant scheint ihm viel wichtiger zu sein als du!"
"Wie kannst du soetwa snur sagen?" fährt sie meinen Onkel an und ihr Blick muss in diesem Moment tödlich gewesen sein.
Ich schluckte schwer.
"Weil es nuneinmal so ist! Arisa-chan, was sollen wir denn jetzt machen? In ein paar Tagen wird er es erfahren!"
"Ich weis, Himmel! So ein Mist!"
"Fluchen bringt uns auch nicht weiter!"
"Ich weis... leider."

Obwohl es mir am nächsten Tag schwer fiel mich in der Schule zu konzentrieren, immer wieder hatte ich das Bild von Onkel Mirumi und Arisa vor Augen wie sich die Beiden leidenschaftlich küsste, schrieb ich in dem Test eine 1+.
Doch als ich nach Hause kam, war mir nicht danach zu mute meine gute Note zu präsentieren.
Zu sehr beschäftigte mich das Ereignis ver vergangenen Nacht.
Nicht nur das Arisa ihren eigenen Mann mit dessen Bruder betrog, sie war sogar schwanger. und Naoki hatte dies noch immer nicht bemerkt. Es würde nicht mehr lange dauern bis das Baby auf die Welt kam. Ich wusste zwar nicht viel über Schwangerschaft und das Kinder bekommen, aber da war ich mir sicher.
Vorsichtig schlich in ins Haus, legte den Test auf den Küchentisch und kümmerte mich um meine Hausaufgaben.
Sowohl Mirumi, der ja mittlerweile schon als Drive- In Bedienung arbeitete, als auch Naoki waren auf der Arbeit. Nur Arisa war zu Hause.
Ich überlegte ernsthaft sie auf ihre Schwangerschaft anzusprechen, verdrängte diese Idee aber schnell, als Naoki früher als sonst nach Hause kam und uns ein zufriedenes Lächeln zu warf.
"Schatz, was machst du denn schon hier?" erkundigte sich Arisa, stellte ihr Kochbuch bei Seite und warf ihrem Ehemann einen flüchtigen Blick zu.
Schatz, wie sie dieses Wort schon betonte. In mir zog sich alles zusammen. Ich mochte Arisa, aber ich hätte nicht gedacht, dass sie so mit ihrem Ehemann umging! Dich anstatt etwas zu sagen, saß ich nur da, stocherte in meinem frischen Müsli herum und beobachtete das Gespräch zwischen den Beiden.
"Ich habe gekündigt." erklärte Naoki stolz und setzte sich neben mich.
"Du hast.... was?!"
"Ja, du hast richtig gehört. Ich habe es satt den Laufburschen für all die faulen Politiker zu spielen! ich werd morgen mal in der Zeitung nach etwas Anderem gucken."
"Und... wenn du nichts findest?"
"Ach, das wird schon. Und wenn nicht: Mirumi-san arbeitet doch auch jetzt. Und scheinbar erfolgreicher als ich. Zumal ich so endlich mehr Zeit für Mikia-kun und dich hätte, was sagst du dazu?"
Arisa schluckte nur schwer und nickte.
"Ja, das ist sehr rücksichtsvoll von dir..."
"Nicht?"
Arisa beugte sich über ihren Ehemann und küsste ihn innig. Ich stand nur da, regungslos.
Doch mein Herz machte einen kleinen Aussetzter.

Ein lauter Schrei riss uns am nächsten Tag aus unseren Betten. Es war Smstag un dnicht nur ich, sondern auch Onkel Mirumi hatten sich eigentlich auf das Ausschlafen gefreut. Doch dieser Wunsch blieb uns verwehrt. Stattdessen hatten Arisas Wehen eingesetzt. Hastig folgte ich meine Onkel ins Schlafzimmer, wo Arisa sich unter lauten Schreien den Bauch hielt.
Die Geburt des Babys ging relativ ereignislos von statten und eine gute Stunde später war Shizuka auf der Welt. Gesund und munter.
Wir hatten uns alle in der Küche versammelt und bewunderte das kleine Mädchen. Sie hatte die pechschwarzen Haare von Arisa und die selben stechend blauen Augen wie Naoki und Mirumi. Obwohl Naoki sehr angetan von dem kleinen Mädchen war, wollte er doch endlich wissen, was hier gespielt wurde.
"Ich fass es nicht, dass du es mir die letzten Tage über nicht gesagt hast!" fuhr er Arisa vorwurfsvoll an. "Denkst du etwa ich bemerke nicht, dass meine Frau schwanger ist? Ich bin zwar oft unterwegs, aber soetwas bekommt ja wohl jeder mit!"
Arisa schluckte schwer und starrte betreten auf den Boden.
Ich weis nicht mehr wie lange wir alle zusammen gesessen haben, auf jedenfall dauerte es eine ganze Weile bis sich die Situation geklärt hatte und sich alle einig waren.
Arisa versprach ihrem Mann unter Tränen, dass sie soetwas nie wieder machen werd, Mirumi erklärte, dass er sowieso nicht in der Lage sei eine lange Beziehung einzugehen und versprach nun ebenfalls, die Finger von Arisa zu lassen. Die Erziehung von Shizuka wollten alle drei übernehmen. Ich war erleichtert, aber auch ein wenig verwundert, wie schnell sie sich wieder allle geeinigt hatten.
"Jetzt ist nurnoch die Frage, wie wir das mit den Zimmern machen." Naoki nahm sich eine Tasse Kaffe und schaute nachdenklich in die Runde.
"Nun, wenn ich ehrlich sein darf, hab ich mir längst Gedanken darüber gemacht."
"Aha. Und?"
"In der Innenstadt gibt es ein Haus, dass genau unseren Wünschen entsprechen dürfte. Drei Etagen. Überlegt es euch."
Die Überlegung dauerte nicht all zu lang, und so kam es, dass ich noch am selben Tag die Koffer packen musste.
Wir zogen um!

"Ich hab gedacht du wolltest aufräumen."
"Ich hab doch aufgeräumt!" meinte ich und deutete stolz auf das Wohnzimmer.
"Seleen!" Raun seufzte laut auf und warf mir einen vielsagenden Blick zu. "Unter aufräumen verstehe ich mehr, als nur ein Buch vom Tisch ins Regal zu stellen."
"Jajaja...." ich verdrehte die Augen und störte mich nicht weiter an den Worten meines Bruders. Der ist sowieso nur ein elender Besseriwsser.
Wenn ich mich vorstellen darf: Ich bin Seelen Ecques. Angehende Hexe.
Ja, richtig gelesen, angehende Hexe und auch ziemlich stolz drauf! Ich leb seit ein paar Monaten mit meinem älteren Bruder Rain hier in White Hibiscus Field, und bisjetzt sind wir zwei immer gut klar gekommen.
Rain ist ebenfalls Hexe, oder wie er sagt, Hexer.
Zur Zeit bewohnen wir ein kleines, heruntergekommenes Häuschen in der Innenstadt. Alles ziemlich dunkel hier bei uns eingerichtet, aber Rain gefällts, und mir auch!
"Ich geh heute abend weg, ok?"
"Mach doch." meint Rain nur und greift nach einem Buch.
"Mach ich auch!"
Eigentlich herrscht zwischen Rain und mir eine typische Geschwisterbeziehung. Ich mag ihn, ja, ich sehe sogar zu ihm auf, und er mag mich auch und beschützt mich. Auch wenn wir das nie offen zugeben würden!
Im Gegensatz zu Rain bin ich eher die Praktische. Ich hasse das langweilige lernen und studieren und probiere Dinge lieber aus.