Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Windy Willows

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Windy Willows - Seite 4 Empty Re: Windy Willows

Beitrag  Finplay8 Sa Jun 11, 2011 5:50 pm

Am nächsten Tag beherzigte Valeria den Rat von Henry. Mit einem Paket voller Donuts bepackt stand sie vor Holly's Tür und wartete, das jemand aufmachte. Dcoh es blieb still.
Und gerade als sie sich umdrehen wollte, um wieder in ihre Wohung zu gehen, ertönten die Absätze einer Frau auf dem Steinboden des Wohnhauses.
Holly schlenderte auf sie zu, die ausgezeichnete Figur in einem teuren Designerkleid, die Haar toupiert wie immer. Perfekt sah sie aus, konnte man sich denken.
"Suchst du mich?", fragte sie, als sie schließlich vor Valeria stehen blieb. Neugierig schaute sie auf das Paket in ihren Händen. "Ist das für mich?"
Valeria nickte und reichte es ihr mit einem freundlichen Lächeln. "Ja, ich hab ein paar Dounts gebacken und dachte ich bring sie dir als Begrüßungsgeschenk." Unsicher ließ sie sich das Paket aus den Händen nehmen und wischte sie anschließend an ihrem Rock ab. Sie fühlte sich hier deutlich unwohl.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh54
"Danke.", erwiderte Holly gerührt. Die zierliche Frau vor ihr war ihr sympathisch. Obwohl sie einen Moment danach mit sich haderte, wegen Isabella. Aber die schien sich schließlich auch nicht fair zu verhalten. "Dass ist wirklich nett von dir. Aber ich hab jetzt gar nichts für dich...tut mir Leid." Peinlich berührt sah sie das Paket einen Moment an. "Aber vielleicht kann ich dich irgendwann mal zum Kaffee einladen, hm? Dann quatschen wir mal, bring doch deine Tochter mit."
Dankbar nickte Valeria wieder. "Natürlich. Aber nur wenn es dir keine Umstände macht." Sie warf einen Blick auf ihre Tür. "Henrietta hätte sicher gerne eine Spielgefährtin."
"Scarlett auch." Holly lachte, einen glockenhelles Lachen. "Wenn ich arbeite sitzt sie den ganzen Tag mit diesem Kindermädchen zusammen. Wäre doch Klasse wenn wir so etwas wie einen Kindergarten gründen könnten." Begeistert wollte sie in die Hände klatschen, als ihr das Paket wieder einfiel. "Bei den Sujami ist doch auch noch ein kleines Kind. Die drei könnten doch zusammen in einen Kindergarten gehen. Hier auf der Insel, dass wäre super."
"Ja." Valeria lächelte bei der Vorstellung. Dass würde ihr eine große Sorge von der Seele nehmen, denn sie konnte den Gedanken nicht los werden, dass Henrietta andere Kinder mied. Selbst wenn sie mit ihr spazieren war, und sie trafen andere Kinder, blieb sie still und distanziert. "Am besten wir gründen wirklich so etwas."
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"Ich würd dich ja jetzt auf einen Kaffee einladen, aber die Nachmittagszeit gehört heute meiner Tochter." Entschuldigend warf Holly ihr einen Blick zu. "Ich hatte die letzten Tage bis spät Abends Aufträge und eine Reise steht auch bald an. Aber wie wäre es denn mit Samstag? Oder Sonntag, was dir besser passt."
"Sonntag.", erwiderte Valeria eilig. Da hatte sie frei und nichts vor. "Ich komme dann gegen zwei Uhr rüber, okay? Und ich bring Henrietta mit."
Zufrieden nickte Holly. gerade wollte sie sich umdrehen und in die Wohnung verschwinden, als ihr noch etwas einfiel. "Übrigens Valeria." Sie lächelte ihr neue Nachbarin freundlich an. "Ich nehme es dir nicht übel, dass du ein Kind mit Henry hast. Wirklich nicht. Ich will nur dass das weißt."
"Danke." Schüchtern erwiderte sie den Blick der Rothaarigen. "Dass ist wirklich nett das du das gesagt hast."
Und so verabschiedeten sich die beiden Frauen, zufrieden eine potenzielle Freundin für ihre Töchter gefunden zu haben.


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Beitrag  Finplay8 Mo Jun 13, 2011 1:40 pm

Eilig schloß Valeria die Tür auf, hängte ihre Jacke an den Hacken und stellte ihre Tasche auf den kleinen Tisch im Flur. Ihre Absätze klickten auf dem Parkett, als sie eilig zum Kinderzimmer eilte, der Wunsch dass Henrietta noch noch nicht schlief war groß. Sie öffnete also leise die Kinderzimmertür und sah hinein.
Am Boden saß Henrietta und spielte auf ihrem Instrument, neben ihr stand Henry und lobte sie, was das Zeug hielt.
"Oh, hallo.", begrüßte er sie lächelnd, als er sie bemerkt hatte. "Ich dachte du kommst erst um 10?" Er warf einen schnellen Blick auf die Uhr an der Wand. "Oder ist es schon so spät?"
"Nein, nein.", beruhigend schüttelte Valeria den Kopf. Es macht sie glücklich die beiden so innig zu sehen. "Ich hab mich nur sehr beeilt, ich mag es nicht wenn die Kleine ins Bett geht, ohne dass ich sie noch einmal zu Gesicht bekommen habe." Seufzend fuhr sie sich durch das helle Haar. "Ich hab eh so wenig Zeit für sie."
Henry grinste sie an. Sie sah gut aus in dem violetten Anzug, und den offenen Haaren. Wie eine richtige Anwältin, aber trotzdem sehr vertrauenswürdig. Er dachte an Isabella, die mal genau so ausgesehen hatte und verspürte einen kleinen Stich in der Herzgegend. Doch er tat weniger weh, als bisher.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh56
"Hat sie sich benommen?", hollte Valeria den Vater ihres Kindes schließlich aus seinen nachdenklichen Gedanken. Sie konnte diese Stille, die manchmal zwischen ihnen herschte nicht ab. Es war eigenartig den Mann anzuschweigen, den sie liebte.
Henry nickte langsam. "Sie war ein wahrer Engel." Mit Vaterstolz in den Augen betrachtete er das spielende Mädchen am Boden. Sein Ein und Alles. "Sie ist immer ein wahrer Engel. Noch nie habe ich sie laut werden sehen. Oder gar ungeduldig. Es ist verblüffend."
"Ja, sie ist anders." Valeria biss sich nervös auf die Unterlippe. War das nicht der pferkte Augenblick um Henry zu erzählen, dass Henrietta eine halbe Elfe war? Schließlich musste er es irgendwann erfahren und jetzt war ein wunderbarer Moment. "Henry, ich wollte noch kurz etwas mit dir besprechen..."
"Wenn es um die Alimente geht." Er kniete sich neben seine Tochter und strich ihr über den Kopf. "Es sieht wirklich aus als würden wir einen Plattenvertrag bekommen.", erzählte er mit stolzer Stimme. Seine Augen glänzten frech, als er Valeria ansah. "Dann bekommt ihr noch mehr Geld und ihr könnt endlich umziehen."
"Darum geht es nicht." Valeria seufzte leise. "Das Geld reicht hinten und vorne und diese kleine Wohnung reicht auch erstmal. Henrietta ist noch klein und es stört sie auch nicht. Sie hat auch ein eigenes Zimmer und ich hab ein Schlafzimmer." Lächelnd betrachtete sie das traute Spiel vor sich. "Ich wollte etwas anderes sagen."
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Doch als Henry sich nun aufrichtete und ihr direkt in die Augen sah, verließ sie der Mut. Was war, wenn er ging und sie alleine mit ihrer Tochter zurück ließ? Schließlich erfuhr man nicht jeden Tag, dass die eigene Tochter Kräfte hatte, an die man nie geglaubt hatte.
Valeria setzte sich also vor ihre Tochter auf den Boden, nur um aus seinem Blickfeld zu verschwinden. "Weißt du, deine Tochter ist was ganz Besondere Henry.", begann sie vorsichtig. "Sie ist nicht nur das liebste und hübscheste Kind was ich kenne, sie ist auch noch...anders, verstehst du?"
Mit gehobener Augenbraue sah Henry sie an. Sie konnte es in ihrem Rücken spüren. "Anders? Dass hört sich an, als hätte sie eine Krankheit oder so." Besorgt betrachtete er Henrietta etwas genau als zuvor. Doch es sollte ihm nichts besondere auf. Sie war niedlich wieder immer.
Valeria seufzte in sich hinein. Sie schaffte es nicht Henry zu erklären, was mit seiner Tochter nicht stimmte. Kopfschüttelnd nahm sie sie auf den Arm und trug sie zur Wickelkommode um ihr einen Schlafanzug anzuziehen. "Ich bring Henrietta ins Bett. Danke dass du eingesprungen bist."
Henry nickte verwundert. Er gab seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn, wobei er Valeria leicht streifte und verließ anschließend das Kinderzimmer.

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Beitrag  Finplay8 Fr Jun 17, 2011 4:45 pm

"Du bist noch da?" Mit einem überraschten Blick betrachtete Valeria Henry, der nachdenklich an der Theke lehnte. Im Halbdunkeln. "Musst du nicht nach Hause?"
"Und dann?", fragte er höhnisch. Sein Blick glitt über die bemalte Wand neben sich und er wurde traurig. "Was wartet da auf mich, Valeria? Ein Kumpel, der fast nie zu Hause ist, Metall hört und ein Bier nach dem anderen säuft." Seufzend hob er den Kopf. "Ich hab keinen Grund mich zu beeilen."
Valeria stand im Türrahmen, sie hatte sich nun auch dagegen gelehnt, wie Henry. Ihr Blick klebte mitleidvoll an dem Mann, in den sie verliebt war. Doch sie schwieg.
"Ich bin ein Hoffnungsloser Fall."Henry lachte leise auf, aber es klang traurig. "Ich hab kein richtiges Leben, Valeria. Ich hab eine Tochter, die ich nicht besonders oft sehe, einen Job, der nicht läuft und eine Ex-Freundin, die mich verlassen hat. Oder die ich verlassen habe." Er verstummte betroffen. Schließlich sah er ihr tief in die Augen. "Und ich hab meine beste Freundin verletzt, als ich mit ihr geschlafen hab und mich danach nicht mehr gemeldet hab."
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Valeria schüttelte eilig den Kopf. "Dass ist vorbei, Henry.", sprach sie im sanften Ton und kam auf ihn zu. "Wir haben dass geklärt. Mir geht es gut. Uns geht es gut."
Obwohl er nickte, stimmte er ihr nicht wirklich zu. Nichts war geklärt, dass konnte sogar er fühlen.
Lautlos trat Valeria auf ihn zu und legte ihrem zarten, zerbrechlichen Arme um seinen Körper. "Wir schaffen dass. Wir bauen dich wieder auf, hm?"
"Valeria..." Henry erwiderte dankbar ihre Umarmung. "Valeria hast du auch das Gefühl, dass da etwas zwischen uns ist?", fragte er, die Arme immer noch um ihre Hüften gelegt. Er roch ihren Duft, so sommerlich und blumig. Ein wenig wie eine wunderbare Wiese voller Blumen. "Ein Gefühl, dass ich nicht beschreiben kann. Es ist fast, als bekomme ich es nicht so richtig zu fassen. Wie einen Gedanken, der mir auf der Zunge liegt." Wieder hielt er inne und löste sich schließlich langsam von ihm. Er lachte verlegen. "Dass klingt doch blöd..."
"Nein, nein, tut es überhaupt nicht.", versuchte Valeria ihm auf die Sprünge zu helfen. Es schien, als würde der Fluch sich langsam auflösen. "Ich fühle es auch. Da ist etwas, etwas Besonderes. Ich weiß nur nicht...ich meine..." Nachdenklich legte sie ihre Hände an seine Wange und sah ihn sehnsüchtig an. "Ich wünschte du würdest mal durch meine Augen sehen."
Selig lächelnd legte er seine Hände auf ihre. Sein Gesichtsausdruck war trotzdem irgendwie besorgt. Besorgt um die zierliche Frau vor sich, die trotzdem so viel Stärke ausstrahlte.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh59
"Meine Welt ist anders." Valeria konnte nicht still bleiben. Alles in ihr bewegte sich und romohrte. "Ich bin anders. Henry, es wäre alles so viel einfacher, wenn du...wenn wir..."
"Wenn wir zusammen wären?", unterbrach er ihr Gestotter. Das Lächeln war verschwunden und an seine Stelle ein nachdenklicher Zug um die Lippen. Seine Augen glänzten.
Obwohl Valeria es Kraft kostete, nickte sie langsam. Sie ließ ihre Hände sinken und betrachtete ihre Fußspitzen, wie ein kleines Mädchen. "Ja, vielleicht ist es das."
Henry legte den Finger unter ihr Kinn, drückte es sanft hoch und sah ihr in die grauen Augen. Dann beugte er sich nach vorne und legte seine Lippen auf ihre.
Valeria erwiderte den Kuss, wenn auch zögerlich. Es sollte keine Fotsetzung von dieser einen Nacht werden. Sie wollte ihn für immer. "Henry, ich...tut mir Leid." Widerwillig löste sie sich von ihm und schob ihn ein Stück von sich weg. "Ich will dass so nicht. Du solltest dir erste inmal über alles klar werden, hm?"
Henry nickte überstimmt. "Du hast Recht.", antwortete er, drückte ihr ein Kuss auf die Wange und lächelte. "Ich brauch noch etwas Zeit für mich, okay? Ich ruf dich an."
"Natürlich." Valeria sah ihm zögerlich nach, wie er zur Tür ging und diese ein paar Sekunden später ins Schloß fiel. Da ging er, der Moment.


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Beitrag  Finplay8 Fr Jun 17, 2011 5:15 pm

Holly seufzte erschöpft. "Ich bin fertig." brachte sie heraus, während sie die Schüssel ihrer Tochter in die Spüle stellte. "Am liebsten würde ich mich einfach einen ganzen Tag ins Bett hauen und einfach schlafen. Den ganzen Tag. Was würd ich drum geben." Sie warf einen Blick auf Valeria die an der Wand lehnte und ihr zu sah, völlig in Gedanken versunken. "Und du? Du siehst einfach immer tiptop aus. Ich meine, seid ich dich hier das erste Mal gesehen habe, scheint es als seist du aufgeblüht."
Valeria lachte geschmeichelt. "Danke, dass ist lieb. Irgendwie fühl ich mich auch so."
Seid Henry gegangen war, fühlte sie sich so viel besser. Ihre Haut schien mehr Farbe bekommen zu haben und auch die Müdigkeit hatte nachgelassen. Sie fühlte, dass das mit Henry einen guten Weg einschlagen würde. Sie liebten sich, tief in Henry drinnen, wusste er das.
"Was ist dein Geheimnis?" Mit zusammen gekniffenen Augen musterte Holly ihre neugewonnene Freundin. "Irgendeine besondere Tagescreme? Wenn ja, wo hast du sie her?"
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Wieder lachte Valeria, aber diesmal um die frechen Fragen ihrer Freundin. "Ich weiß es nicht. Vielleicht...vielleicht ist es die Liebe, die mich aufblühen lässt."
"Komm mir nicht so.", stöhnte Holly genervt auf. "Seid Scars Vater, habe ich die Männer deutlich satt. Ich meine, klar wäre es schön mal wieder einen Mann an meiner Seite zu haben, aber die sind doch alle gleich. Keiner dabei, auf den wirklich Verlass ist." Energisch wurde der Lappen in das schäumende Spülwasser geworfen.
Valeria trat einen Schritt an sie heran. Freundschaftlich legte sie ihr dne Arm um die Schulter. "Auch für dich kommt der richtige Mann. Da bin ich überzeugt von."
Augenrollend zuckte Holly die Schulter, zog den Stöpsel und sah dem Wasser zu, wie es verschwand. Sie hatte den Glauben ein wenig aufgegeben. Da fiel ihr plötzlich wieder Valerias Worte ein: "Und wer macht dich mit seiner Liebe glücklich?" Interessiert sah sie sie an.
Valerias Wangen verfärbten sich wieder in ein tiefes Rot. "Er...ich weiß nicht..." Ob sie mit Holly darüber reden konnte? Zwar waren sie nun schon so etwas wie Freundinnen, aber Holly war immer noch die beste Freundin von Henrys Ex. Schließlich entschied sie sich gegen ihre Zweifel. "Okay. Es ist Henry."
Windy Willows - Seite 4 Snapsh61
Überrascht drehte Holly sich um und gesellte sich zu ihr an die Wand. "Wie meinst du dass?", hakte sie eilig nach. "Du und Henry? Ihr seid wieder ein Paar?"
"Was heißt denn wieder. Wir waren kein Paar damals." Valeria warf einen Blick auf ihre Tochter, die vergnügt mit Scarlett spielte. "Wir hatten eine Nacht zusammen, Henrietta ist daraus entstanden und dann war er mit Isabella zusammen." Sie seufzte kaum hörbar. "Wir hatten also keine richtige Chance."
"Aber jetzt habt ihr eine." Optimistisch folgte Holly Valerias Blick. "Vielleicht bekommt Henrietta einen Vater, der wirklich bei ihr wohnt, wäre doch schön."
Die beiden Frauen brachen in Gelächter aus, als die beiden Mädchen auf dem Boden sich lachend in die Arme fielen, wie alte Freundinnen.
"Deine Tochter ist ein Glücksgriff für meine Tochter.", murmelte Valeria. Sie betrachtete wie Henrietta aufging, neben der extrovertierten Scarlett.
Holly lächelte stolz. "Und deine Tochter ist der Ruhepol, den meine Tochter braucht."

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Beitrag  Finplay8 Sa Jun 18, 2011 6:46 pm

5. Woche

Sujami (1)

"Tut mir Leid, ihr beiden." Pinto setzte sich Romano etwas angenehmer auf die Hüfte, während er die Stufen hinunter sprintete. "Ich hab total verschlafen. Zieht euch an und dann kommt zum Frühstück, okay? Ich beeile mich." Er warf einen Blick auf seine beiden Ältesten und stuzte, als er sie völlig angezogen auf den Klettergerüst vorfand. "Oh."
Karmelita und Emilio verfielen in ein Kichern. Sie lachten so sehr, dass ihnen die kleinen Bäuche weh taten.
"Schon okay, Dad.", antwortete Emilio ihm schließlich, erwachsener, als er eigentlich sein sollte. "Wir sind alleine aufgestanden. War gar nicht schwer." Er sah Karmelita an, die ihm zustimmend zu nickte. Eigentlich war sie immer seiner Meinung. "Und Frühstück musst du uns auch keins machen, Dad."
Doch nun schüttelte der etwas überforderte Vater den Kopf. "So weit kommt es noch.", schimpfte er vor sich hin. "Ihr bekommt ein ordentliches Frühstück. Es kann ja nicht sein, dass nur weil eure Mutter das Bett hütet, ihr nichts mehr zu Essen bekommt. In zehn Minuten in der Küche, alles klar?"
Die beiden nickten artig, und sahen ihm nach, wie er mit Romano im Hauptwohnwagen verschwand, um dort zu kochen.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh62
"Der Arme.", murmelte Karmelita, als er endlich außer Hörweite war. Leichtfüßig kletterte sie die grünen Sprossen hinauf. Bis nach ganz oben. "Daddy ist total überfordert. Dabei muss er eigentlich nur auf Romano aufpassen. Wir beide schaffen das ja schon alleine." Sie sah Emilio nach Zustimmung heischend an.
Der nickte schließlich. So erwachsen wie ein Siebenjähriger wirken konnte, sah er zum Wohnwagen rüber. "Ich weiß nicht. Vielleicht sollte ich Tante Isabella anrufen. Die kann bestimmt besser kochen als Dad. Außerdem ist Dad dann auch entlastet und kann wieder zu seinen Spielen gehen." Seine Augen leuchteten bei den Gedanken an den Job seines Vaters. Zu gerne würde er einmal mitkommen und sehen wie sein Vater das Feld hoch und runter lief. Und er würde Jubeln, als sein größter Fan.
"Ich glaub nicht, dass irgendjemand es mit Mums Kochkünsten aufnehmen kann.", antwortete Karmelita ihrem großen Bruder, ohne seine abwesenden Augen zu bemerken. "Mum hat gesagt, dass sie alleine wohnt und dass sie den ganzen Tag arbeitet. Sie hat nicht mal Kinder." Verwundert riss sie ihre Augen auf.
Emilio musste ein Lachen unterdrücken. Er ließ Karmelita ihre Beine auf seine Schultern legen, damit sie rüberkam und ging langsam mit. "Nicht jeder muss Kinder haben, Karma. Es gibt auch Menschen die wollen keine, weil sie lieber in ihrem Beruf arbeiten." Er seufzte. "Und manche wiederrum können sich nicht vor Kindern retten. Wie Mum und Dad. Und jetzt komm, zehn Minuten sind schon um und wir sollten Dad nicht noch mehr stressen."
Windy Willows - Seite 4 Snapsh63
Also begaben die beiden sich in den Wohnwagen, in dem der Tisch mit Frühstück gedeckt hatte. Zu der Verwunderung der Kinder, hatte ihr Vater Spiegelei, Bacon und Toast gemacht.
"Setzt euch.", rief er ihn unfreundlicher als es gemeint war zu. Mit großer Anstregung versuchte er Romano in seinen Stuhl zu setzten und anschließend den kleinen Tisch näher an ihn heran zu schieben, was eine große Aufgabe zu sein schien.
Mit ein paar Handgriffen half Karmelita ihm und ließ sich anschließend von ihm durch das lange Haar wuscheln. "Was würde ich bloß ohne dich machen, hm?", fragte er stolz.
Die Kinder und er setzten sich an den Tisch und begangen genüßlich das Frühstück zu verspeisen.
"Tu mir einen Gefallen und pass ein bisschen auf deine Schwester auf, ja Emilio?" Pinto lächelte seinem Sohn zu. Da er der Älteste war, hatte er die Aufgabe auf die anderen aufzupassen. Eine alte Tradition, die nun vom Vater an den Sohn weitergegeben wurde.
Obwohl Karmelita sicher keine Hilfe brauchte, dachte er im nächsten Moment. Seine Tochter war nicht wirklich ein Mädchen. Sie spielte mit Puppen, ja aber auch mit Autos und am liebsten sowieso mit ihrem großen Bruder auf dem Klettergerüst.
Der Schulbus hupte draußen fordernd und keine zwei Sekunden später war Karmelita schon zur Tür hinaus gelaufen. "Tschüss."
Emilio schnappte sich seine und ihre Lunchtüte und folgte ich, etwas langsamer. "Tschüss Dad, bis nachher.", rief er, bevor er die Tür hinter sich schloß.

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Beitrag  Finplay8 Sa Jun 18, 2011 7:13 pm

"Tut mir Leid, dass du schon wieder nicht zum Training kannst." Mit einem schlechten Gewissen betrachtete Suni ihrem Mann, der schon in voller Montur neben ihr saß. Sie nahm seine Hand und massierte sie sanft, so wie er es gern hatte. "Ich wünschte ich würde dass alles alleine hinbekommen. Aber es geht gerade nicht. Tut mir Leid."
Pinto winkte ab. "Du brauchst dich nicht entschuldigen, Liebling. Du und unser Kind, ihr seid gerade das Wichtigste, für dass ich mir Zeit nehmen sollte." Er tätschelte ihren gerundeten Bauch. "Ich will nicht, dass nochmal so etwas passiert. Ruh dich aus, ich kümmere mich um alles."
Er erhob sich von seinem Stuhl und machte sich daran das Mittagessen für Karmelita und Emilio vorzubereiten, so wie er es einmal bei Suni gesehen hatte.
Es war eine große Überraschung für sie beiden gewesen, als Suni so kurz nach der Fehlgeburt noch einmal schwanger wurde. Der Arzt hatte ihr in den ersten Monaten absolute Bettruhe verordnet, doch nun, im achten Monat ging es dem Baby so gut, dass sie manchmal sogar aufstehen durfte.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh64
Für Suni war das liegen eine Qual. Sie wollte mit ihren Kindern draußen spielen, außerdem musste doch der Haushalt geregelt werden und um Romano musste sich auch jemand kümmern. Und da nun Pinto diese Dienste übernehmen musste, hatte er sich erst einmal Urlaub genommen, um Suni zu helfen.
"Ich sag dir, sobald das Kind da ist, wird alles wieder normal.", erklärte sie ihm so sachlich, wie Suni schon immer erklärt hatte. "Ich werde keine ruhige Minute mehr im Bett verbringen, ich werde mich wieder um unsere Kinder kümmern und du kannst weiter an deiner Karriere pfeilen. Hm?"
Pinto nickte etwas abwesend. Er dachte an seine Spielerkollegen und an die netten Worte des Trainers, der es verstand, dass er erst einmal zu Hause blieb. Und er war froh dass er vor dem ganzen Trubel der Paparazzi geschützt war. Noch schien er nicht interessant genug zu sein.
Leichthändig stellte er die Teller auf den Tisch. "Ich geh mich kurz umziehen, okay? Sonst kommt Emilio gar nicht zum Essen mit seinen ganzen Fragen über Fussball."
Suni lachte. Es stimmte, Emilio schien wirklich verrückt nach dem Beruf seines Vaters zu sein.
Kaum war Pinto im Badezimmer verschwunden, wurde die große Tür des Wohnwages aufgerissen und Karmelita kam herein gestürzt. Mit einem Freundenschrei stürzte sie sich auf ihre Mutter, die gerade aufgestanden war um den Fernseher auszumachen.
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"Mama!", rief sie freundig, und legte ihre kurzem Ärmchen so weit es ging um den gerundeten Bauch ihrer Mutter. "Mama, mein erster Schultag war soo cool. Ich bin in der 1A und da sind so viele Kinder, aber kein einziger aus Windy Willow's, aber die sind trotzdem alle nett. Und sie haben mich gleich mitspielen lassen."
Suni drückte ihrer einzigen Tochter einen Kuss auf die Wange, nickte und wandte sich anschließend kurz Emilio zu, der ebenfalls herein gekommen. "Dass hört sich toll an, Karma. Lass uns gleich beim Essen drüber reden, okay?" Dann drückte sie Emilio einen Kuss auf den Kopf. "Na, mein Großer, wie war dein Tag?"
Emilio zuckte mit den Schultern und ließ sich auf einen der Plätze nieder. Er langweilte sich in der Schule, weil er seine Kräfte nicht benutzen durfte. "Ganz okay."
Pinto betrat das Zimmer und strich seinen Kindern über die Köpfe. "Na ihr beiden, wie war die Schule?" Er setzte sich nebne Emilio, konnte doch nicht ein Wort mit ihm wechseln, weil Karmelita sich sofort alles vom ersten Schultag von der Seele redete.
Suni betrachtete währenddessen Emilio, und versuchte vorsichtig in seine Gefühlswelt einzutreten, doch ersten fühlte sie sich zu schwach und zweitens war es schwierig,
Emilio sah von seinem Teller auf und warf seiner Mutter einen genervten Blick zu. "Mum, hör auf.", meckerte er. "Ich will nicht, dass du in meinen Gefühlen wühlst."
"Okay." Suni seufzte lächelnd. "Dann eben nicht mein Großer."

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Beitrag  Finplay8 So Jun 19, 2011 11:04 am

"Vierlinge." Pinto betrachtete das kleine Mädchen in dem Bett vor sich, dass langsam und vorsichtig die Augen öffnete und anschließend wieder schloß, als sei es noch gar nicht bereit für diese neue Welt. Und ein wenig stimmte das ja auch. "Letztens reden wir von unserem letzten Kind und dann sind es ganze vier."
Suni kicherte über sein verdutztes Gesicht. Sie hatte es auch nicht geahnt, aber die Freude gewann bald die Überhand über alles. Alles, außer die Sorge, weil die Kleinen ein wenig zu früh auf die Welt gekommen waren. Aber der Arzt hatte gesagt es sei alles in Ordnung.
"Wir haben sieben Kinder, Suni." Immer noch etwas sprachlos stand Pinto da und sah seine Frau an, die vor zwei Tagen die vier Neugeborenen auf die Welt gebracht hatte. "Sieben!"
Wieder kicherte Suni ausgelassen, was für einen merkwürdigen Kontrast zu ihren übermüdeten Augen sorgte. "Ich weiß, Pinto, ich weiß." Sanft strich sie Feliciana über das Nasenbein, wie sie es schon bei Karmelita oft getan hatte. "Und zwar sieben der besten Kinder, die es auf der ganzen Welt gibt."
Windy Willows - Seite 4 Snapsh66
Es schien als überhörte Pinto den Lobgesang auf seine Kinder. Mit der Hand fuhr er sich hektisch durchs Haar. "Wir werden keine ruhige Minute mehr haben, Suni. Vier Babys, ein Kleinkind und zwei Schulkinder, wie sollen wir das bloß alles unter einen Hut bekommen? Mein Gott, wir haben mit einem Kind gerechnet!"
"Und die Rechnung ist eben nicht aufgegangen.", antwortete Suni mit lockerer Stimme. Sie gähnte ausgelassen, während sie sich zu ihm umdrehte. "Und wir werden es schaffen. Ich meine Karmelita, Emilio und Romano waren auch alle sehr nah beieinander und wir haben es doch auch geschafft."
Pinto seufzte. "Dass waren drei Kinder!", rief er etwas laut aus, so dass Cappucina vor Schreck zusammen zuckte und anfing zu weinen. Vorsichtig nahm er sie auf den Arm und schaukelte sie weich hin und her, während er mit sanfter Stimme weiter meckerte. "Wie sollen wir das schaffen? Ich fang bald wieder an zu arbeiten, Emilio hat große Schwierigkeiten in der Schule und Romano ist vier. Er brauch so viel Aufmerksamkeit gerade. Und Karmelita! Man muss ständig aufpassen, dass sie nichts anrichtet. Und dann noch die Babys..."
Windy Willows - Seite 4 Snapsh67
Mit ruhiger Stimme sprach Suni auf ihn ein. "Emilio ist sehr selbstständig und bei den Hausaufgaben helfe ich ihm schon. Dass schaffen wir. Und Karmelita hängt sowieso den ganzen Tag bei Emilio rum, sie vergöttert ihn und er passt super auf sie auf. Und um Romano kümmer ich mich, genau wie um die Kinder. Und du gehst arbeiten."
Pinto legte das Mädchen wieder zurück ins Bett und seufzte noch einmal. "Alleine, vier Kinder? Natürlich Suni. Guck dich an, wie müde du schon wieder bist." Entschuldigend sah er sie an, als sie ihm einen bösen Blick zuwarf. "Ich meine nur, dass ich nicht will, dass du irgendwann umkippst. Ich will dass es dir gut geht."
"Aber mit deinem Pessimismus wird dass nichts.", wies sie ihn kühl zu Recht. "Wir müssen es irgendwie auf die Reihe bekommen. Und wenn gar nichts mehr geht können wir uns einen Babysitter suchen, der mir am Tag hilft, wenn du ein Spiel oder Training hast, okay?"
Pinto nickte. Er zog Suni, die auf ihn zu kam an sich heran und küsste sie sanft. "Na gut. Du hast Recht. Etwas anderes bleibt uns nicht übrig." Er sah sich in dem Raum um, der vorkurzen noch ihr Schlafzimmer gewesen war. "Absofort heißt es Kinder, Kinder und Kinder, nicht war?"
Grinsend nickte Suni, erwiderte seinen Kuss zärtlich und kraulte ihm durch das schwarze Haar. "Und genau so haben wir uns unser Leben gewünscht."


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Beitrag  Finplay8 So Jun 19, 2011 4:21 pm

"Wieso bist du denn noch nicht im Bett." Suni schloß die Tür hinter sich und sah ihre Tochter mahnend an. In der Hand trug sie die Babyflaschen von Enjolino und Melody. "Seid einer halben Stunde solltest du im Bett sein, Karmelita, ich dachte ich könnte mich da auf dich verlassen, hm?"
Das kleine Mädchen mit den frechen Augen sah von dem Buch auf, was sie gerade gelesen hatte. Schuldbewusst bis sie sich auf die Unterlippe. "Tut mir Leid, Mum. Ich hab dieses Buch gelesen und irgendwie..." Sie stockte nachdenklich, bevor sie seufzte und ihre Mutter ansah. "Mama? Können die Vierlinge eigentlich auch zaubern?"
Überrascht hielt Suni inne, mit dem Putzen der Babyflaschen und drehte sich zu ihrer ältesten Tochter um. "Ist dass der Grund warum du noch wach bist?", hakte sie vorsichtig nach. Sie konnte spüren, dass Karmelita etwas bedrückte. "Oder gibt es noch einen besonderen Grund, warum du fragst?"
"Nein, nur so." Scheinheilig saß sie da und fuhr mit dem Finger die Buchstaben des Buches nach. Sie war sau schlecht im Lügen. "Also? Können sie?"
"Mh.", machte Suni und nickte langsam. Alle Vier hatten Fähigkeiten, wie auch schon Emilio sie hatte.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh68
"Sind sie deswegen etwas Besonderes?" Karmelita wurde leiser, was ganz unnatürlich für das flippige Mädchen war. "Ich meine, haben sie deswegen einen besseren Status und ein besseres Leben? Oder sind sie wie ich und Romano?"
Suni seufzte, ging zu ihr und kniete sich neben sie auf den Holzboden. "Hör zu Schätzchen. Alle Menschen dieser Welt sind gleich. Ob alt oder jung, groß oder klein, magisch oder nicht magisch, alle alle sind gleich." Sie fuhr ihr zärtlich durch das lockige Haar, dass mal wieder voll von Kletten war. "Niemand ist etwas Besseres, nur weil er etwas besser kann."
Karmelita ließ ihre Mutter die Kletten aus ihrem Haar fummeln, während sie weiter sprach. "Und warum dürfen wir anderen Menschen dann nicht sagen, was Emilio kann? Warum kann er nicht auch in der Schule mit seinen Kräften arbeiten, Mum?" Sie biss sich nachdenklich auf die Unterlippe, wieder einmal.
Suni strich ihr sanft über die Wange, damit sie aufhörte auf ihrer Lippe zu kauen, dann legte sie den Kopf ein wenig in den Nacken und dachte nach. Wie sollte sie einer Sechsjährigen erklären, dass Menschen mit Menschen nicht klar kamen, wenn sie anders waren, wenn sie doch gerade erklärt hatte, dass alle gleich waren.
"Für andere Menschen ist das, was Emilio...kann, sehr fremd. Sie verstehen das nicht richtig, und deswegen haben sie Angst davor.", erklärte sie unsicher. "Und deswegen ist es besser, wenn wir den anderen gar nicht zeigen, was wir können. Oder was Emilio kann. Verstehst du das, Liebling?", fragte sie sanft.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh69
Nach ein wenig Grübeln nickte Karmelita schließlich. "Du meinst, sie wollen dann nicht seine Freunde sein, richtig?" Mit ihren großen Augen sah sie besorgt zu ihrer Mutter, die eilig nickte. "Und damit Emilio Freunde haben kann, sagen wir einfach nichts."
"Genau.", stimmte Suni ihr zu, und erhob sich schließlich. "Aber jetzt gehst du ab ins Bett, okay?" Sie warf ihr einen mahnenden Blick zu. "Und du liest nicht noch mit deiner Taschenlampe weiter, ich will dass du dich hinlegst und schläfst. Morgen ist Schule."
"Klar, Mum." Karmelita sprang vom Stuhl und eilte zum Bücherregal. Das Buch landete wieder auf seinem gewohnten Platz. "Mum?" Sie drehte sich noch einmal zu Suni um, die sich gerade daran machte den Hochstuhl zu putzen. "Gibt es denn Menschen, den wir es sagen können?"
Suni lächelte. "Dem Menschen, dem wir alles sagen können. Dem Menschen den wir lieben, können wir es sagen.", antwortete sie, genau wie ihre Mutter es ihr damals erklärt hatte. Anschließend breitete sie ihre Arme aus: "Und jetzt komm, sag Gute Nacht und dann ab ins Bett."
"Gute Nacht, Mum." Karmelita warf sich in die Arme ihrer Mutter und hielt sie für einen Moment ganz fest. "Ich hab dich lieb."
"Ich dich auch, Karma." Liebevoll strich Suni ihr über dass Haar, dass nun von Kletten befreit war. Sie küsste noch einmal auf den Schopf und schob sie dann in Richtung Tür. "So, und jetzt geh endlich schlafen, sonst kommst du morgen gar nicht aus dem Bett."

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Beitrag  Finplay8 So Jun 19, 2011 5:41 pm

"Mach's gut, David." Grinsend winkte Karmelita dem Busfahrer, der schon nach dem zweiten Tag zu den Menschen zählte, die sie ihre Freunde nannte.
Der immerzu freundliche Fahrer hob die Hand an die Mütze. "Mach's besser Karma. Wir sehen uns morgen pünktlich um acht, alles kla?"
Karmelita nickte, sprang hinter Emilio aus dem Bus und sah ihm nach, wie er langsam die lange leere Straße von Windy Willows in Richtung Hafen verließ. Mit der Hand schirmte sie ihre Augen ab, so lange, bis sie den gelben Bus nicht mehr sehen konnte. Erst dann wandte sie sich zu ihrem großen Bruder um, der gerade ein Stück Papier in seiner Hosentasche verschwinden ließ. "Mum und Dad werden es eh bemerken." Karmelita sah ihn zweifelnd an. "Die sind doch nicht doof."
"Na, und wenn schon." Emilio zuckte die Schultern und setzte sich in Bewegung. Da pfiff er drauf. Sollten sie es doch merken, aber zeigen würde er es ihnen mit Sicherheit nicht. Hatten doch schon genug Stress, die beiden. "Wenn du deinen Mund hälst, dann merken sie es auch nicht.", rief er ihr über die Schulter hinweg zu. "Sei einfach leise."
Windy Willows - Seite 4 Snapsh70
"Wie bitte?" Mit den Händen in den Hüften blieb sie wo sie war und warf ihrem Bruder Giftpfeile in den Rücken. "Ich hab mich ja wohl noch nie verquatsch, Emilio." Sie klang ein wenig wie Suni, wenn sie sich wieder über Pintos Unachtsamkeit aufregte. "Du brauchst gar nicht so cool tun, ich weiß dass du traurig bist." Sie warf ihm einen merkwürdigen Blick hinter her. "Ich hab alles gesehen, und ich versprech dir, morgen verhau ich die alle."
Emilio blieb stehen. Ruckartig drehte er sich zu seiner kleinen Schwester um, die Augen zu Schlitzen verengt. "Du tust gar nichts, Karma. Dass ist meine Sache.", fauchte er.
"Ach ja? Deine Sache." Sie kam auf ihn zu, die Hände immer noch in den Hüften. "Aber alleine kommst du da wohl nicht raus. Deswegen muss ich dir helfen." Mit einem selbstgefälligem Gesichtsausdruck hob sie einen Arm und demonstrierte ihm ihre Muskeln. "Siehste, alles Muskelmasse."
Gegen seinen Willen musste Emilio lachen. "Schon okay, Schwesterlein.", sagte er schließlich, als er die Luft zum Reden wieder gefunden hatte. Brüderlich klopfte er ihr ein paarmal auf die Schulter. "Ich schaff das schon. Morgen mach ich sie alle, wenn sie mir wieder mein Lunch wegnehmen wollen. Ehrlich."
Doch Karmelita war wie immer nicht still zu bekommen. "Aber dann bekommst du wieder einen Strafbrief. Und diesmal dann ja auch berechtigt." Sie ging nun neben ihrem Bruder, hatte sich seinem Schritttempo angepasst. "Und wenn du den dritten bekommst dann..."
Windy Willows - Seite 4 Snapsh71
"Ich weiß, was dann passiert.", unterbrach Emilio sie unsaft. "Und es ist mir egal. Ich scheiß einfach drauf, okay?" Seine Worten hörten sich stark und selbstsicher an, aber in wirklichkeit fühlte Emilio sich miserabel. Es graute ihm vor dem morgigen Schultag und dass alles nur weil er seine Kräfte nicht benutzen durfte. Wütend kickte er ein Stein weg, der im Weg lag. "Mist. So ein verdammter, beschissener Mist.", rief er aus.
Karmelita sah ihn nachdenklich von der Seite an. Am liebsten wollte sie ihn wieder zu Recht weisen, denn verdammt und beschissen, dass hörten ihre Eltern gar nicht gern. Doch sie schwieg, als merkte sie, dass jedes weitere Wort ihm zum ausrasten gebracht hätte.
Sie stiegen schweigend die Treppe hinauf, und im Wohnwagen beschäftigte sich jeder mit sich selber. Karmelita nahm sich ein Buch und pflanzte sich auf den Boden und Emilio holte sich einen Teller Essen aus dem Kühlschrank, wärmte es zwei Minuten im Ofen auf und setzte sich anschließend damit an den Tisch.
"Also zeigst du den Brief nicht?", hakte sie schließlich nach, als die beiden so lange geschwiegen hatten. Sie wollte nicht das Emilio sauer auf sie war. "Oder was tust du jetzt?"
Emilio seufzte. "Ich werd ihn schon zeigen.", murmelte er, während er mit der Gabel lustlos ein Stück Apfel aufspieste. "Malsehen."

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Beitrag  Finplay8 Di Jun 21, 2011 7:00 pm

"Dad?" Emilio hob den Kopf und sah seinen Vater mit zusammen gekniffenen Augen von unten auf an. "Dad, wieso haben wir eigentlich magische Kräfte?"
Pinto erwiderte seinen Blick erstaunt, während er gleichzeitig versuchte auf Romano zu achten, der mit dem Rutscheauto über den Rasen fuhr. Er seufzte nachdenklich. Abwesend rieb er sich die Stirn. "Ehrlich gesagt, kann ich dir dass gar nicht so genau erklären." Emilio wandte den Blick ab, was Pinto da zu brachte nachzulegen. "Ich weiß nur, dass die Kräfte schon immer von Familie zu Familie weitergegeben wurde. Der Sohn bekommst es von der Mutter, die vielleicht von ihrer Mutter und die von ihrem Vater."
Emilio nickte. "Also ist es vererbbar?", hakte er interessiert nach. "Ich meine, ich würde es an meine Kinder weitergeben, richtig?"
"Nehmen wir an, du heiratest ein Mädchen was nicht magisch ist, dann liegt die Wahrscheinlichkeit bei fünfzig Prozent." Er zog die Luft geräuschvoll ein und ließ sie anschließend lautlos wieder entweichen, ganz so als würde er nachdenken. "Und heiratest du eine Frau, die auch Kräfte besitzt, dann werden eure Kinder zu neunkommaneunneun Prozent magisch."
Wieder nickte Emilio. Mit einer schnellen Handbewegung hatte er den Stift geschlossen um sich ganz und gar den Erklärungen seines Vaters zu widmen. Er sah älter aus, wie er da saß und über den Sinn der Kräfte philosophierte. "Kann man...ich meine kann man es auch verhindern, dass ein Kind Kräfte entwickelt? Ist es beeinflussbar?"
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Überrascht über die Frage richtete sich Pinto zu voller Größe auf. Er wusste, ein falsches Wort und Emilio würde sich wieder in sein Schneckenhaus verkriechen und er würde nie herausfinden was sein Sohn so sehr beschäftigte. "Wie meinst du dass?", fragte er also im neutralen Ton.
Emilio zuckte die Achseln. Gedankenverloren sah er zu Karmelita rüber, die das Laub zusammenfegte. Wie sehr er sich manchmal wünschte so wie sie zu sein. "Kann man verhindern, dass das eigene Kind diese Kräfte entwickelt? Ich meine, kann ich machen, dass mein Kind ganz...normal ist."
"Jeder ist ganz normal, Emilio. Egal ob mit oder ohne Kräfte.", berichtigte Pinto ihn freundlich. "Die Frage ist nur, wie du es dir selber hinstellst. Verstehst du was ich meine?" Er sah seinen Sohn fragend an, der zwar nickte, aber in dessen Augen immer noch Zweifel lagen. Mit einer ausholenden Geste deutete er auf das Land um sich herum. "Windy Willow's ist eine großartige Insel, nicht war? Und doch haben die Menschen diese Insel aus Angst vor dem Unnormalen verlassen, oder? Dabei ist hier nichts unnormal."
"Doch.", widersprach Emilio ihm leise, ohne ihn dabei anzusehen. Als schämte er sich dafür, was er sagte und ein wenig war es auch so. "Mich. Und Mum. Und die Vierlinge."
"Ihr seid doch nicht unnormal." Pinto fixierte ihn mit einem Blick aus Mitleid und Strenge. "Ihr seid etwas Besonderes und ich finde andere Menschen sollten das würdigen."
Emilio deutete mit dem Kopf in Richtung Karmelita, die immer noch intensiv das Laub zusammen hakte. "Und was ist mit ihr?", fragte er. "Ist sie denn nichts besonders, Dad? Sind wir nicht alle gleich, wie Mum immer sagt? Aber wieso sagst du dann, dass wir etwas Besonderes sind." Für den jungen Verstand war es zu viel. Er verstand die Welt nicht mehr und das beschäftigte ihn mehr, als die Sorgen, die ihn und seine Beziehungen in der Schule betrafen.
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"Mum hat gesagt, dass die anderen Menschen Angst haben, vor dem was Emilio kann.", mischte sich nun Karmelita ein, die mit einem Ohr die ganze Zeit gelauscht hatte. "Sie sagt, dass ihnen das fremd ist und dass sie deswegen Angst haben sich mit Leuten wie Emilio anzufreunden. Hab ich Recht Dad?"
Pinto nickte, wenn auch zögerlich. "Aber das bedeutet in keinem Fall, dass irgendjemand etwas besseres oder etwas schlechteres ist.", vertrat er standhaft seinen Punkt, wobei er Karmelita und Emilio nacheinander ansah. "Emilio hat Kräfte, Karmelita nicht. Na und? Wir beide, eure Mum und euer Dad, wir lieben euch beide gleich stark. Genau wie Romano und die Vierlinge. Dass wisst ihr doch sicher, oder?" Die beiden Kinder nickten. "Und deswegen ist egal, was andere sagen. So lange ihr an euch selber glaubt."
Emilio schüttelte heftig den Kopf, sprang auf und drängte sich unachtsam an seinem Vater vorbei. "Du hast doch keine Ahnung, Dad. Dass Leben läuft nicht immer gut, nur wenn man an sich selber glaubt. Dass ist völliger Quatsch, der mal überdacht werden sollte."
Sprachlos sah Pinto ihm nach, wie er das Grundstück verließ. Bis Karmelita ihn aus seinen Gedanken riss.
"Er hat Probleme, Dad.", murmelte sie mit einer besorgten Grimasse. "Aber er muss euch selber erzählen was los ist." Sie schnappte sich den Haken und eilte ihrem Bruder im Laufschritt nach, schließlich war er immer noch ihr Held. Egal wie schlecht es ihm ging.

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Beitrag  Finplay8 Do Jun 23, 2011 6:14 pm

"Und es klappt alles, ja?" Isabella lehnte sich gegen die Theke, während sie Suni dabei zu sah, wie sie das Mittagessen vorbreitete. "Ich meine sieben Kinder, mein Respekt."
"War nicht geplannt, ist aber passiert.", rief Suni ihr über die Schulter hinweg und rührte in der Pfanne herum. "Wir wollten immer viele Kinder, und dass wir jetzt ganze sieben haben ist Fluch und Segen zugleich." Sie gab Romano, der neben ihr im Hochstuhl saß die Flasche, die auf der anderen Seite neben dem Ofen stand, ganz so als sei es Routine. "Ich liebe die Vier, aber ich würde gern auch mal wieder eine Nacht durchschlafen und am nächsten Tag aussschlafen." Sie seufzte. "Aber dass ist zur Zeit nicht drinn."
"Mh.", machte Isabella nachdenklich. In ihr regte sich der Wunsch nach einem Baby, aber wenn sie die müde Suni ansah, rückte der Wunsch ganz weit nach hinten. "Und wie ist das mit deinem Job in der Bücherei? Ich meine, wann kannst du denn bitte noch arbeiten, hm?"
"Gar nicht.", erwiderte sie lachend. "Ehrlich gesagt hab ich die Stelle erst einmal abgeben, aber gekündigt bin ich nicht. Ich hab mir überlegt, dass ich, sobald die Kleinen alt genug sind wieder arbeiten kann. Zumindest halbtags und dafür wäre dieser Job natürlich perfekt."
Windy Willows - Seite 4 Snapsh74
Isabella nickte verständlich. "Und wo bleiben die Kinder dann? Ich meine, willst du warten bis die Vierlinge in der Schule sind oder wie machst du dass?"
"Holly hat in der ganzen Stadt Zettel ausgehängt, mit einer super Idee." Lächeln drehte Suni sich zu ihrer besten Freundin um, um ihr auch mal ins Gesicht zu sehen, beim plaudern. "Ich hab es mir durchgelesen. Sie wollten eine Art Kindergarten für die Kleinsten gründen. Drei Kindermädchen würden die Aufsicht übernehmen, klingt doch super oder? Und ich könnte dann wieder arbeiten gehen und auch Pinto würde endlich wieder zum Training können." Sie warf einen Blick auf den Wäschehaufen, auf dem oben auf die Trainingsklamotten ihres Mannes lagen. "Ich meine, wenn er so eine lange Pause macht, kommt er sicher raus und dann ist sein Traum geplatzt. Dass wäre schrecklich."
Wieder nickte Isabella. Abwesend sah sie sich den Haufen an. Sie musste an die nachdenklichen Worte von Pinto denken. Über Emilio, der ziemlich beschäftigt mit seinen Kräften war und Pinto, der nicht genau wusste, wie er die Gespräche mit seinem Sohn unter einen Hut bringen sollte. Bei all dem Stress. "Und was ist mit Emilio und Karma?", hakte sie also nach.
Suni verzog ein wenig das Gesicht, während sie versuchte das Mittagessen ein wenig hübscher anzurichten. Doch ohne Konzentration sah das alles ziemlich abstrakt aus. "Wie gesagt, es ist wirklich schwer.", antwortete sie zögernd. "Ich meine, ich versuche allen gleich viel Aufmerksamkeit zu schenken, aber Romano und die Vierlinge brauchen nun mal ein bisschen mehr. Und Emilio und Karmelita sind schon so groß, die vertreiben sich die Zeit alleine."
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Gerade als Isabella etwas erwidern wollte, öffnete sich die schwere Holztür und Emilio stolperte herein. Dick eingepackt in seinen Wintersachen und das Haar nass vom Regen.
"Abtrocknen.", befahl Suni in einem liebevollem Ton und warf ihm ein Handtuch zu, mit dem er sich eilig den Kopf abrubbelte. "Und dann essen wir gleich."
"Und wer sagt seiner Lieblingstante hallo?" Isabella öffnete ihre Arme, damit Emilio sich erfreut hineinschmeißen konnte. "Hallo Kleiner."
"Tante Bella.",rief er erfreut aus, nachdem er sich wieder aus ihrem Armen gewunden hatte. "Was machst du denn hier? Ich dachte du musst arbeiten? Mum meinte, dass du kaum noch Zeit für dich hast, also wieso bist du denn dann hier und nicht bei dir?"
Isabella warf Suni ein Lächeln zu, bevor sie sich wieder Emilio widmete. "Ich dachte ich besuch euch. Ist ja ziemlich was los hier und deine Mama brauch ein bisschen Unterstützung." Sie wuschelte ihm durch das Durcheinander auf seinem Kopf. "Und ich hab das Gefühl gehabt schon ewig nicht mehr mit meinem Lieblingsneffen geredet zu haben."
Emilio kicherte, dass erste kindliche Anzeichen seid Tagen, wie Suni erfreut feststellte. "Gut dann können wir zusammen rausgehen. Ich zeig dir unsere neuen Fische, die ich mitgebracht hab und danach spielen wir was mit Karma, okay?" Als er ihren zweifelnden Blick bemerkte fragte er neugierig: "Oder hast du Angst vor ein bisschen Regen?"
"Nein! Natürlich nicht." Mutig rupfte sie eine Jacke vom Hacken und warf sie sich über. "Na dann los, wer als erstes beim See ist." Und schon liefen die beiden los.
Suni sah ihnen einen Moment nach. Erfreut darüber, dass Emilio mal wieder ausgelassen Kind war.

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Beitrag  Finplay8 Do Jun 30, 2011 10:28 am

"Ich glaube irgendetwas geht in Emilio vor." Pinto schlüpfte aus der dicken grünen Winderjacke, die er bei dem Wetter stets trug und legte sie zum trocknen über den kleinen Tisch neben der Tür. "Er wirkt wütend über irgendetwas...aber ich bin mir einfach nicht sicher was."
Suni warf ihrem Mann einen kurzen Blick zu, bis sie fortfuhr Feliciana die schmutzige Windel zu wechseln. Als wenn sie es nicht gespürt hätte, dass es ihrem Sohn nicht besonders gut ging. Dafür musste sie ihn nicht einmal durchleuchten. Seine Gefühle schienen praktisch alle auf sie zu zulaufen, in sie hinein zu bohren und dort alles einzunehmen. Es war deutlich stärker, als alles was sie von den anderen Menschen empfing. Sie dachte daran, dass es wohl an der mütterlichen Bindung lag.
"Er ist so wütend." Pinto schüttelte nachdenklich den Kopf. Ihm war überhaupt nicht aufgefallen, dass Suni sich nicht dazu geäußert hatte. "Ich glaube sogar, dass er am meisten auf sich selber wütend ist. Zumindest scheint es mir so." Nachdenklich betrachtete er Cappucina, die friedlich in ihrem Bett schlief. "Hoffentlich geht es den Vierlingen nicht genauso."
"Mit Sicherheit nicht.", antwortete Suni leise, aber aufrichtig. Sie warf Pinto einen bedeutsamen Blick zu. "Emilio ist in einer Phase.", erklärte sie, in einem Ton, als spräche sie mit sich selber und nicht mit ihrem Mann. Als wollte sie sich selber klar machen, dass es nichts gegen sie war. "Er ist jung und er ist...anders. Er versteht nicht, warum er nicht ist, wie die anderen und warum er seine Kräfte, wenn er sie schon hat nicht benutzen darf." Seufzend legte sie das kleine Mädchen in ihr Bettchen zurück und strich ihr liebevoll über den Kopf. "Dass Einzige, was wir jetzt tun können, ist für ihn dazu sein. Und ihn zu unterstützen. Und-"
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"Und mit ihm zu reden!", rief Pinto ein wenig lauter als gewollt aus. Suni warf ihm einen mahnenden Blick zu. "Tut mir Leid.", entschuldigte er sich im Flüsterton. Mit den Händen fuhr er sich über das Gesicht und atmete tief durch, um sich zu beruhigen. "Wir müssen dringend mit ihm reden. Aber er lässt niemanden an sich heran."
Suni schlich zu ihrem Mann hinüber, legte ihre Hände sanft auf seine Wangen und flüsterte zurück: "Er braucht seine Zeit. Emilio muss für sich sein. Momentan ist seine einzige Bezugsperson nun einmal Karmelita. Und uns, insbesondere mich möchte er nicht sehen." Zärtlich küsste sie Pinto auf den Mund, drei Mal. "Er liebt uns trotzdem und sobald er anfangen kann, zu lernen mit seinen Kräften umzugehen, wird es besser werden. Darauf musst du vertrauen."
Pinto nickte, wenn auch eher widerwillig. Nachdem er eine Weile schweigend seine Tochter angesehen hatte, drehte er sich wieder zu Suni um, die Melody sanft etwas zudeckte. "Wir vernachlässig ihn.", behauptete er. "Wir verbringen zu wenig Zeit mit ihm, Suni. Die Vierlinge, Romano, dass alles kostet uns mehr Zeit, als wir Emilio jemals gegeben haben."
"Nein." Suni verschwand ins Schlafzimmer, wo sie eilig auf ihre Seite krabbelte. Und als Pinto ihr schließlich gefolgt war, redete sie weiter: "Wir vernachlässigen unsere anderen Kinder nicht. Natürlich brauchen die Vierlinge und Romano mehr Zeit, sie sind schließlich Babys. Aber wir essen jeden Tag mit den Kindern, wir machen Hausaufgaben mit ihnen und wir bringen sie ins Bett. Wir sind gute Eltern.", stellte sie schließlich bewusst klar. Für sie war das Gespräch beendet.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh11
Pinto legte sich neben sie. Er nahm das Buch, was er gerade las unterm Bett hervor und versuchte sich auf die Buchstaben zu konzentrieren, aber der Gedanke an Emilio wollte nicht aus seinem Kopf. Was hatte Suni gesagt? Er möchte sie nicht sehen. Seine eigenen Eltern? "Stört es dich gar nicht, dass er sich so von dir ablehnt?", fragte er in die Dunkelheit.
Suni seufzte. "Nein." Dann drehte sie sich so um, dass sie ihm den Rücken zeigte. Sie regelte ihrem Atem, um so zu tun, als würde sie schlafen.
"Nur weil du seine Gefühle kennst.", zischte er erbost. Dass war wieder ein Moment in dem er sich regelrecht ausgeschloßen fühlte. "Du kannst in ihn hinein gucken, wie in ein offenes Buch und ich bleib außenvor. Dass ist nich gerecht Suni, dass ist wirklich nicht gerecht."
"Glaubst du ich mach das mit Absicht?" Suni hatte sich nun erbost und häftig aufgrichtet, so dass das Bett, das an Ketten befestigt war gefährlich schaukelte. "Ich hab doch keinen Spaß daran dich auszugrenzen, Pinto. Du benimmst dich albern. Und ich werde erst wieder mit dir reden, wenn du dich wieder wie ein erwachsener Mann benimmst!"
Pinto ließ beleidigt das Buch zu Boden gleiten und erhob sich. "Dann hab ich heute auch keinen Grund mit dir in einem Bett zu schlafen." Als Suni nichts erwiderte schnappte er sich Decke und Kissen und verließ den Wohnwagen, lautlos.

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Beitrag  Finplay8 Di Jul 05, 2011 9:07 am

Familie Graziano (1)

Mit einem letzten ausschweifenden Blick betrachtete Isabella ihr neues zu Hause, und dachte zum hundersten Mal, wie schön es doch geworden war.
Der alte Leuchtturm. Ihr ganzes Geld steckte nun in diesem großem Gebäude, denn es musste von Grund auf saniert werden. Aber das war in Ordnung, schließlich lebte sie nun darin.
Lächelnd stellte sie die beiden Farbeimer, mit weißer Farbe, die übrig geblieben waren hinter das Haus und machte sich auf dem Weg zum Briefkasten, um das Schanier noch zu ölen, bevor der arme Briefträger am nächsten Morgen das queitschende Geräusch hören musste.
"Ein Leuchtturm also."
Erschrocken drehte Isabella sich um, bereit ein paar Touristen gegenüber zu treten, doch an deren Stelle stand Benjamin da. Der Bandkollege ihres Ex-Freundes. Erfreut lächelte sie ihn an. "Ben, was machst du denn hier?" Fast unsicher sah sie sich nach Henry um. Angst und Hoffnung keimten in ihr auf. "Hast du Henry besucht?"
Doch Benjamin schüttelte bedächtig seinen Kopf. Dann legte er den Kopf so weit in den Nacken, dass er bis nach oben des Turmes sehen konnte. "Du hast also den alten Leuchturm gekauft und frisch renoviert, hm? Hattest du Spaß dran?", fragte er belustigt.
"Es geht." Achselzuckend folgte sie ihrem Blick. Es war anstregend gewesen, denn sie hatte alles allein gemacht. Und sie war noch lange nicht fertig. Aber ein guter Anfang war gemacht. "Ich bin jetzt zwar restlos pleite, aber auch restlos glücklich."
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Diesmal nickte er bedächtig, löste den Blick von dem riesigen Gebäude und sah sie an. Ein freundliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht und er breitete die Arme aus, als wollte er die ganze Welt umarmen. "Wie wär's denn, wenn du mir einfach mal ordentlich 'Hallo' sagst. So oft sehen wir uns schließlich nicht."
Ohne etwas zu erwidern, schmiss Isabella sich in seine Arme und drückte sie sanft an ihn. Es tat gut mal wieder einen guten Freund zu umarmen. Eine starken, gutriechenden, Freund.
"Wie geht es dir denn?", fragte sie schließlich, nachdem sie sich wieder von ihm gelöst hatte und sie beide mit langsamen Schritten das riesige Grundstück erforschten. "Wie läuft die Band?" Am liebsten hätte sie nach Henry gefragt, aber sie verkniff es sich eilig. Das war sie ihm schuldig.
"Es geht.", antwortete er gedehnt. Mit den Augen suchte er den Horizont ab. "Wenige Auftritte, kein Plattenvertrag. Wir suchen."
Isabella schluckte. Es tat ihr Leid, dass die Band nicht lief, denn sie wusste, dass sie Henrys ganzer Stolz war. Nicht nur, dass seine Freundin, sie selber, ihn verlassen hatte, nein, auch noch die Band schien zu Grunde zu gehen. Er musste am Ende sein. "Armer Henry.", flüsterte sie abwesend.
"Ach, dem geht es gut." Erschrocken sah sie Benjamin an, als sie bemerkte, dass sie laut gedacht hatte. "Er verliert seine Lust an der Musik nicht, egal wie schlecht es läuft." Schmunzelnd betrachtete Benjamin Isabella von der Seite. "Außerdem hat er seine Tochter, sein ganzes Lebensglück. Dem geht es gut, dass kannst du mir glauben."
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Isabella nickte kurz. Sie dachte an das Foto, dass sie von dem kleinen Mädchne gesehen hatte. Henry durfte zu Recht stolz sein. Kopfschüttelnd, als wollte sie den Gedanken wieder los werden, richtete sie das Wort wieder an ihren Begleiter. "Wie wäre es denn, wenn wir reingehen. Es ist dunkel und ehrlich gesagt hab ich Hunger! Spagettie?"
Benjamin nickte und folgte seiner guten Freundin zurück in den warmen Leuchtturm, der gerade wegen des wenigen Platzes gemütlich wirkte.
Mit zwei Tellern ließen sie sich am Esstisch nieder und verspeisten die warmen Nudeln schweigend, als gab es nichts mehr zu sagen.
"Warum bist du hier eingezogen?", fragte Benjamin schließlich in die Stille hinein. Mit seinen braunen Augen betrachtete er die italienische Schönheit.
Isabella räusperte sich verlegen. "Ich weiß es nicht. Wie du vielleicht gehört hast, wird unser altes Haus abgerissen, und als ich dann letzten spazieren gegangen bin, hab ich diesen alten Leuchtturm gesehen und...ich wollte einfach hier einziehen. Unbedingt." Sie machte eine kleine Pause, als sie an ihre ersten Gedanken dachte, die ihr während des Anblickes dieses Leuchtturmes in den Kopf kamen. "Dass erste was ich dachte, als ich dieses Gebäude sah war: Benjamin würde das mit Sicherheit mehr als gefallen."
Er lachte leise. Ein freundliches, tiefes Lachen, dass sehr einladen wirkte. "Ja.", gab er zögerlich zu. "Du hast wirklich Recht. Dieser Turm gefällt mir sehr."
"Wusste ich." Glücklich schenkte sie ihm eines ihrer besten Lächeln. "Meinetwegen kannst du ruhig öfter vorbei kommen."

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Beitrag  Finplay8 Di Jul 05, 2011 9:10 am

"Danke, dass du hier warst.", unschlüssig blieb Isabella stehen, nachdem sie vom Wasser wiedergekommen waren. Sie fröstelte leicht, so ganz ohne Jacke in der kalten Herbstluft. "Ich brauchte wirklich mal wieder Gesellschaft. Du bist also genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen." Sie lächelte leicht.
"Ich hatte da so eine Ahnung.", scherzte Benjamin grinsend. "Ich dachte mir, dass du vielleicht reden willst. Aber weißt du was mich wirklich wundert?" Er betrachtete sie eingehend, als sie ihn fragend ansah. "Ich frage mich, warum du nicht über die Trennung von Henry redest. Du hast von dem Beruf erzählt, von Suni, von Holly, von Scarlett, aber nie von Henry."
Isabella seufzte betrübt. "Ich weiß nicht." Mit ausdruckslosen Gesicht sah sie hinauf in den Himmel, und betrachtete die Sterne, die zahlreich am Himmel prankten und ihn erhellten. "Vielleicht will ich nicht darüber reden, weil ich nicht wüsste, was ich sagen sollte. Was sagt man, wenn man sich von einen Menschen trennt?"
"Was hast du Henry gesagt?"
Windy Willows - Seite 4 Snapsh15
"Nichts.", erwiderte Isabella eilig. "Obwohl ich viele Worte ausgesprochen hab, habe ich eigentlich nichts gesagt. Verstehst du was ich meine?" Er nickte. "Und am liebsten würde ich noch einmal mit ihm reden. Ihm genau erklären, was ich gefühlt hab, denn nach dieser Arbeit an dem Leuchtturm, habe ich auf einmal die Worte die mir da gefehlt haben. Ich konnte so viel nachdenken und bin endlich bereit." Wieder seufzte sie leise. "Aber jetzt ist es zu spät, weißt du."
"Eigentlich nicht." Erstaunt sah Isabella ihn an. "Es ist nie zu spät, um etwas zu klären, Bella. Ihr wart gute Freunde oder? Warum konnt ihr das nicht einfach wieder werden?", fragte er und klang in ihren Ohren naiv wie ein Kind, dass nicht verstand warum seine Eltern sich getrennt hatten.
Sie lachte, aber es klang verächtlich und traurig. "Henry will mit Sicherheit nicht mit mir reden. Er ist ausgezogen, noch am selben Abend und seid dem hab ich nichts mehr von ihm gehört." Sie hielt einen Moment die Luft an. "Wenn ich dich nicht hätte, wüsste ich nicht mal mehr ob er lebt. Geschweige den wo und wie es ihm geht."
"Er ist verletzt." Benjamin legte seinen starken Arm um Isabella und zog sie sanft an sich heran. "Er brauchte ein wenig Zeit, vielleicht ist bald schon der beste Zeitpunkt um einen Neuanfang zu starten, für euch beide." Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu. "Du hast ein neues Haus, vielleicht hat er eine neue Frau."
Spielerisch knuffte Isabella ihm in die Seite, so dass er seinen Arm von ihren Schultern nehmen musste, um sich die Seite zu reiben.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh16
"Ich mach doch nur Spaß.", beeilte er sich grinsend zu sagen. Doch im selben Moment wurde er wieder ernst. "Henry ist glücklich zur Zeit, zumindest was seine Tochter angeht. Er kann ohne dich, Bella, aber um eure Freundschaft wäre es schade. Die fhelt ihm nämlich auch, aber momentan verwechselt er es noch mit Liebeskummer."
"Kann schon sein.", murmelte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Aber daran kann und will ich momentan nichts ändern. Ich brauch auch meine Zeit."
"Vielleicht brauchtest du wirklich diesen wunderbaren Neuanfang." Benjamin betrachtete den Leuchtturm noch einmal. "Und dass alles ganz alleine. Ohne Hilfe eines starken Mannes." Langsam trat er einen Schritt näher an sie heran, sein Gesicht war dem ihrem auf einmal so nah. "Aber vielleicht fehlt dir genau dass noch, Bella. Ein Mann."
"Und wenn nicht?", flüsterte sie provokant. Total abgelenkt von seinen wunderbaren Augen. "Vielleicht bin ich glücklich, als Singelfrau."
"Doch, dass tust du. Genau das..." Seine Stimme verlor sich in einem zärtlichen Kuss, denn Isabella zu ihrer eigenen Überraschung nur zu gern erwiderte.
"Vielleicht geh ich jetzt besser.", beendete er schließlich den Kuss, lächelnd löste er sich von ihr. "Ich werde jetzt nach Hause gehen und du denkst darüber nach, ob du einen Mann an deiner Seite brauchst, oder eher nicht." Grinsend ließ er sie stehen und ging fröhlich pfeifend seinen Weg zum Hafen.

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Beitrag  Finplay8 Mi Jul 06, 2011 9:59 pm

"Und...und er ist einfach gegangen?", hakte Suni interessiert nach, während sie versuchte ihre beste Freundin einzuholen, die mit entschloßenen Schritten die Treppe hinauf schritt. "Hat er nicht mal so gesagt wie: 'Lass uns zusammen ausgehen!' oder 'Ich sollte die Nacht hier verbringen'."
"Nein.", antwortete Isabella sachlich. Fahrig fingerte sie nach ihrem Haustürschlüssel und fand ihn schließlich neben einer Bonbondose in ihrem roten Regenmantel. "Er hat mich geküsst, gemeint ich bräuchte einen Mann und dann hat er sich mit den Worten 'Es ist besser wenn ich jetzt gehe...' einfach verabschiedet. Nur dass, mehr nicht."
Suni trat in den großen Leuchtturm ein, halb hing sie ihren Gedanken an Benjamin nach und halb sah sie verwundert in dem runden Raum um. "Er ist merkwürdig.", brachte sie schließlich heraus, als sie sich sattgesehen hatte. "Ich will ihn kennenlernen, dann kann ich sehen wie er ist. Vielleicht bekomm ich mehr aus ihm heraus."
Isabella schnaubte verächtlich. Sie wusste, dass Suni sich gut in Menschen hineinversetzten konnte, mehr als jeder Mensch den sie bisher kennengelernt hatte, doch durch ansehen würde sie aus diesem Individium sicher nicht schlau werden. "Er ist anders als alle anderen Männer. Er ist merkwürdig, würde ich fast sagen."
"Aber du magst ihn." Suni hob den Regentmantel von Isabella auf und hängte ihn an den Hacken. Eine Angewohnheit, seid sie mit sieben Kindern gesegnet worden war.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh17
"Mh.", machte ihre Gesprächspartnerin leise. Einen Moment hielt sie inne, legte ihren Finger nachdenklich an ihre Lippen und starrte in die Luft. "Ich denke ich mag ihn wirklich, Suni. Ich mag ihn richtig doll. Vielleicht hat dass eine Chance." Als Suni einsprucherhebend den Mund öffnete, gab Isabella ihr ein Zeichen, dass sie schweigen sollte. "Ich weiß, was du sagen willst. Ich mochte Henry auch, ja, aber nicht so. Ich hatte Henry immer schrecklich lieb, wie einen besten Freund. Aber das mit Ben ist irgendwie anders..." Sie holte tfief Luft, bevor sie fast flüsternd zugab: "Ich finde ihn total erotisch. Ich meine, ich will nicht nur eine schöne romantische Beziehung mit ihm, ich will...Bettgeflüster!"
Suni lachte schallend, als sie bemerkte wie Isabella unter diesem Geständnis errötete. "Ach, Bella.", beruhigte sie sie rasch. "Dass ist doch nicht schlimmes. Du tust fast so als wären wir sechzehn und noch Jungfrauen. Ich tue es, du tust es, und Holly tut es. Sogar die beiden Schwester Majestätia tun es anscheint." Liebevoll legte sie ihr die Hand auf die Schulter. "Wenn du das mit Ben ausprobieren willst, dann tu es doch einfach. Was spricht denn dagegen?"
"Er ist ein guter Freund und Bandkollege von Henry." Mit erhobener Braue betrachtete Isabella den Gesichtsausdruck ihrer besten Freundin, der von belustigt zu nachdenklich gewechselt hatte. "Die beiden sind wirklich gute Freunde und damit würde ich ihn in eine schwierige Situation bringen."
"Ich denke dass weiß er.", antwortete Suni sachlich. "Sonst hätte er dich nicht aus eigener Iniative geküsst! Und dass hat er meine Liebe."
"Und danach ist er gegangen.", brachte ihr Isabella diesen unfreundlichen Schluß wieder ins Gedächnis.
"Weil du dir endlich Gedanken machen sollst, wie DU zu ihm stehst." Sie trat an das kleine Fenster überm Sofa und sah hinaus, um mit ihrer unauffälligen Besichtigung fortzufahren. "Seh's doch mal so! Du hast dich von Henry getrennt, und Ben spürt langsam nach, wie seine Chancen bei dir stehen. Er ist lieb, er will dir Zeit lassen."
"Die brauch ich auch. Ich weiß nämlich nicht wirklich, wie ich wirklich dazu stehe." Isabella betrachtete gedankenverloren den kleinen Fernseher vor sich, bis ihr die brennende Idee kam: "Du bist doch Zigeunerin, wie wäre es wenn du für mich mal in die Zukunft schaust." Halb im Scherz, halb im Ernst sah sie ihre Freundin an.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh18
Suni betrachtete das freudige Gesicht vor sich eine Weile. Unsicher fühlte sie nach den Gefühlen, die Isabella in sich trug und entschied sich schließlich dafür, ihr nichts von ihren Kräften zu sagen. "Manchmal sind Legenden einfach nur Legend.", erklärte sie höflich. "Tut mir Leid, dass ich dir nicht helfen konnte, Bella."
"Du meinst du kannst nicht in die Zukunft sehen?" Grinsend knuffte Isabella ihr in die Seite und nahm so gar nicht das verschloßene Gesicht ihrer besten Freundin war. Sie hatte sowieso nie richtig daran geglaubt, warum sollte sie es jetzt tun? "Dabei heißt es doch ihr Zigeuner seid so magisch." Es klang verächtlicher, als beabsichtigt.
"Tut mir Leid, wenn ich dein Unterhaltungsbedürfniss nicht gestillt hab.", gab Suni bissig zurück. Mit verschränkten Armen ließ sie sich auf der harten Couch nieder und unterstützte ein Stöhnen, als der Schmerz ihr Steißbein durchzuckte. "Kauf dir doch einen Clown, dann hast du jeden Tag Unterhaltung."
Besänftigend strich Isabella ihr über das Bein. "So hab ich dass nicht gemeint, Suni, ehrlich. Ich wollte nur einen Scherz machen. Der war unangebracht." Sie kniete sich zu Sunis Füßen, um ihren Blick aufzufangen. "Bist du jetzt sehr böse?"
Kopfschüttelnd seufzte Suni leicht und fuhr sich mit der Hand über die Stirn, als wischte sie imaginären Schweiß weg. "Ich bin ein weng unter Stress. Tut mir Leid dass ich dich angemeckert habe." Sie lächelte schüchtern. "Vertrau einfach deinem Bauchgefühl, bei Ben. Du wirst schon wissen, was du willst."
"Danke.", antwortete Isabella und umarmte ihre beste Freundin.

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Beitrag  Finplay8 Mi Jul 06, 2011 10:03 pm

"Ich wusste gar nicht das du kochen kannst.",murmelte Isabella mit tränenerstickter Stimme und fuhr mit den Löffel durch die herrlich duftende Tomatensuppe.
"Was wäre ich denn für ein Italiener, der nicht kochen kann?", antwortete Benjamin entrüstet, nur um ihr ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern. Als das klappte, nahm er kurzentschloßen ihre Hand über den Tisch hinweg. "Ach Bella. Nimm es dir doch nicht zu so zu Herzen. Ich meine, deine Existenz hängt nicht daran-"
"Nein, dass vielleicht nicht. Aber dieser Job war mein ganzer Stolz.", unterbrach sie ihn unwirsch. Laut schneuzte sie in das bunte Taschentuch, aus ihrer Hosentasche. "Ich war so gut, Ben, so gut. Mein Gott und dann ein verlorener Fall und ich verliere alles? Dass ist nicht fair!"
Benjamin nickte, ihr immer rechtgebend. Sanft fuhr er fort ihre Hand zu streicheln. "Dann suchst du dir eine neue Kanzlei, okay? Die nehmen dich doch alle mit Kusshand."
"Nein tun sie nicht." Überzeugt rammte sie ihren Löffel so tief in die Suppe, dass rote Sprenkler ihr Oberteil bedeckten. "Ach Mist.", schimpfte sie, während sie mit den Taschentuch daran herum wischte. Seufzend gab sie es auf, ließ das Taschentuch wieder verschwinden und sah ihrem Gast tief in die Augen. "Das spricht sich alles rum, Ben. Jede große Kanzlei wird wissen, dass ich gefeuert wurde. Dass ich diesen wichtigen Fall verloren hab...und...und..." Ihre Stimme verlor sich in einem weiteren Schluchzer.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh19
Vom Mitleid berührt, schob Benjamin seine Suppe beiseite, auch wenn er großen Hunger hatte. Isabella ging nun einmal vor. Er erhob sich von seinem Stuhl und kniete sich neben seiner Freundin nieder, ihre Hand ließ er nicht los. Und während sie von tiefen Schluchzern geschüttelt wurde, tätschelte er ihr den Rücken. "Dann suchst du dir eine kleine Kanzlei, oder du gründest deine eigene. Hm? Wäre dass nicht eine wunderbare Idee? Anwaltskanzlei Graziano."
Ein kleines Lächeln traute sich auf ihr Gesicht, doch schon im nächsten Moment erstarb es wieder. "Wie soll ich das bezahlen? Der Leuchtturm hat mir sämtliche Geldreserven entlockt. Eine eigene Kanzlei zu gründen, dass kann ich mir nicht leisten." Weitere Tränen floßen die weichen Wangen hinab. "Und der Leuchtturm ist nicht einmal fertig. Ich hab nicht mal ein richtiges Schlafzimmer und das Klo befindet sich immer noch draußen. Und eine Dusche hab ich auch nicht. Nur eine schäbige Badewanne."
Dass stimmte. Im Turm war unten nicht genug Platz für ein richtiges Badezimmer. Isabella hatte sich als nächste Maßnahme vorgenommen den ersten Stock herzurichten. Ein Schlafzimmer, ein begehbarer Kleiderschrank und ein schönes großes Bad. Aber aus all dem würde wohl nichts mehr werden. Ohne Geld.
Sie sprang vom Stuhl auf, wobei sie den knieenden Benjamin fast umschmiss, und trat an das Fenster. Wütend und traurig sah sie hinaus. "Warum muss auch alles schief gehen?"
Mit erhobenem Zeigefinger folgte er ihr. "Es läuft nicht alles schief Isabella.", erklärte er ihr im sachlichen Ton. "Du tust nur so, als würde deine gesamte Welt untergehen und dabei ist doch alles in Ordnung, wenn du etwas ruhiger wirst." Er legte seine Hände beruhigend auf ihre Schultern. "Es wird alles gut. Sprich mir nach!"
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"Es wird alles gut.", wiederholte sie leise und immer noch mit zitternden Stimme. "Aber wie denn Ben? Ich hab kein Job, kaum noch Geld. Wie soll da alles gut werden?"
"Du machst ein paar Tage Pause. Dann bewirbst du dich einfach bei ein paar Kanzlein." Er nahm sie fest in den Arm. "Und solange lebst du von dem was du hast. Auf deinem Konto sind immer noch 867 Simeleons. Dass reicht zumindest für den Rest der Woche und bis dahin hast du sicher einen neuen Job."
"Und wenn nicht?", hakte sie ängstlich nach.
Benjmain überlegte einen Moment, bevor er schließlich ganz sachlich, ohne jegliches Gefühl antwortete: "Dann zieh ich hier ein und ernähe dich eine Weile mit meinem Gehalt."
"Nein!", erwiderte Isabella entschloßen. "Mit Sicherheit werde ich mich nicht auf deinen Lorbeeren ausruhen. Außerdem, ich dachte es läuft nicht besonders gut mit der Band?"
Inzwischen hatte er sich wieder von ihr gelöst und auf dem Sofa Platz genommen, als ginge ihm das Gespräch nur noch oberfläches etwas an. "Mein Nebenjob.", erklärte er. "Eigentlich bin ich Oberstufenlehrer, die Band ist so etwas wie mein Ventil. Noch klappt es, aber ich denke sobald wir einen Plattenvertrag haben, muss ich mich wohl entscheiden" Er grinste sie unverholen an. "Außerdem gefällt mir dieser Leuchtturm wirklich! Wenn du irgendwann wegziehst, zurück nach Italien gehört er mir."
Isabella schlug ihn sanft gegen die Schulter. "Als ob, du Depp." Mit einem Seufzer ließ sie sich neben ihm nieder. "Ich bleib hier. Hier ist jetzt mein zu Hause."

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Beitrag  Finplay8 Mi Jul 06, 2011 10:46 pm

Eine halbe Stunde später saßen die beiden auf den Sofa, und unterhielten sich bei einem Glas Rotwein über all die Sachen, die es zu bereden gab, wenn man dem Thema Partnerschaft aus dem Weg ging. Windy Willows, die Nachbarn, das Wetter, das Essen, der verlorene Job, die Band.
"Und wie kommt ihr an diesen Plattenvertrag?", fragte Isabella interessiert, bevor sie wieder an ihrem bauchigen Glas nippte. Mit glänzenden Augen sah sie ihn fragend an.
Benjamin seufzte einmal kurz. Innerlich überlegte er, ob er über dieses Thema irgendwie zu dem eigentlichen Thema kommen würde. Er und Isabella. Schließlich kam ihm eine Idee. Lächelnd richtete er sich wieder an Isabella. "Es ist nicht besonders leicht, einen Plattenvertrag zu bekommen. Man muss viele Demos zu den verschiedenen Bossen schicken und dann wartetet man, ab und zu wird man eingeladen um live zu spielen und dann wartet man wieder." Er machte eine kleine Spannungspause, bevor er seinen Plan fortsetzte: "Und da Henry ungern seine Tochter für mehr als zwei Tage verlässt, sieht es mit den Auftritten ziemlich mau aus."
Isabella nickte, aber sie schien abwesend. "Kann ich mir vorstellen.", antwortete sie wahrheitsgemäß. Zufrieden lehnte sie sich in der Couch für einen Moment zurück, atmete tief durch und erhob sich von ihrem gemütlichen Platz. "Es ist spät. Vielleicht solltest du gehen?" Sie schenkte ihm ein freundliches Lächeln, um der Aussage den Stachel zu nehmen.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh21
Auch Benjmain erhob sich, doch ging er nicht auf die Tür zu, sondern blieb dort wo er war, ergriff ihre Hand und zog sie nah an sich heran. "Aber wir beiden haben noch nicht miteinander geschlafen.", gab er zu bedenken, als redete er über einen vergessenen Einkauf.
Zu über ihrer eigenen Überraschung musste Isabella kichern. 'Wahrscheinlich von dem Rotwein', dachte sie besorgt und legte ihre Hand auf ihren Mund um den Kicheranfall zu stoppen. "Tut mir Leid, ich denke ich hab viel zu viel getrunken." Sie löste sich aus seinem sanften Griff, und leerte ihr Glas eilig. "Und du auch, sonst hättest du so etwas nicht gesagt."
"Du hast dir ständig wieder nachgeschenkt, nicht ich.", erinnerte er sie an die letzte Stunde, und als sie ihn nickend musterte, küsste er sie einfach, wie er es schon einmal getan hatte.
Isabella genoß diesen zärtlichen und vorsichtigen Kuss. Er war nicht so leidenschaftlich wie der Erste, gab ihr aber irgendwie ein Gefühl von Zufriedenheit.
"Wieso gehst du davon aus, dass wir Sex haben werden?", fragte sie schließlich, in einer kleinen Atempause. Mürrisch musterte sie das hübsche Gesicht vor sich.
Benjamin lachte leise, ohne sich weit von ihr zu entfernen, was dazu führte, dass sie seinen warmen Atem auf ihren Lippen spürte. "Du weißt es, ich weiß es. Wir wussten es, seid ich heute an deiner Tür geklingel habe." Dass er nicht erwartet hatte, sie in Tränen aufgelöst vorzufinden, verschwieg er gekonnt.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh22
Nachdem Isabella eine Weile darüber nachgedacht hatte, musste sie ihm leider zustimmen. Noch bevor er ein Wort gesagt hatte, hatte sie beschloßen mit ihm zu schlafen. Schließlich war er lieb, sah gut aus, und schien ansonsten auch nicht gänzlich unbrauchbar zu sein.
Grinsend zog er sie die Holzleiter hinauf, in das Schlafzimmer, dass Dank seiner kleinen Finanzspritze ausgebaut worden war. Er legte sie auf das weiche Bett und ließ sich kaum merklich daneben fallen. Mit seinen hellbraunen Augen fixierte er sie einen Moment, bis er sie wieder küsste.
"Warum schlafen wir miteinander?", hakte Isabella noch einmal nach, während er ihr schon ihr Shirt auszog. "Ich meine, was treibt uns dazu, Ben? Wir sind Freunde...Und du bist ein guter Freund von Henry. Eigentlich sollten wir dass nicht tun."
Benjamin nickte, nicht aber ohne zu seufzen. Lächelnd arbeitete er an ihrem Hosenverschluß. "Manchmal tut man Sachen, die man nicht tun sollte." Als Isabella ihn immer noch skeptisch ansah, seufzte er noch einmal. "Na gut, hör zu, Bells! Ich bin verliebt in dich. Und es scheint mir als wärst du auch verliebt in mich. Und jetzt werden miteinander schlafen! Und dann kannst du dich am nächsten Morgen immer noch darüber auslassen, dass wir es getan haben, obwohl wir beide Henry nicht verletzen wollen, ist das in Ordnung?"
Etwas perplext nickte Isabella und ließ ihn gewähren. Nicht aber ohne die Möglichen Emotionalen Folgen zu überdenken. Was war, wenn sie sich wirklich verliebt hatte? Wenn sie ihn liebte, und wenn sie zusammen kamen? Vielleicht würde sie ihn wieder enttäuschen, und wenn nicht, dass würde sie Henry verletzten. Sie seufzte.

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Beitrag  Finplay8 Mi Jul 06, 2011 10:57 pm

Fordernd klingelte das alte Telefon an der Wand und herschte Isabella so dazu an, die stabile Leiter wieder hinunter zu klettern.
"Isabella Graziano am Aparat, was kann ich für sie tun?" Sie musste grinsen, als ihr der altbekannte Spruch immer noch in Erinnerung geblieben war.
"Hier ist Holly.", wurde am anderen Ende mit kühler Stimme geantwortet. "Deine beste Freundin, erinnerst du dich noch?"
Isabella lachte kurz auf. "Natürlich, Holly. Was ist denn los, du hörst dich so merkwürdig an. Ist alles okay bei dir?"
"Bei mir schon, aber ich glaube du hast eine Menge wieder gutzumachen, Fräulein!"
"Bitte?" Überrascht hielt sie inne, mit dem durchsuchen der Bücher auf ihren Schreibtisch. "Wie meinst du dass?"
"Henry war vor einigen Tagen hier." Isabella unterdrückte ein Seufzen. Natürlich, dass war der Grund für ihren Jehzorn. "Und er hat mich freundlicherweise darüber aufgeklärt, dass ihr beide keine Beziehung mehr führt. Warum tum Teufel hast du mir nichts erzählt?"
Windy Willows - Seite 4 Snapsh23
"Weil ich nicht darüber reden will.", antwortete Isabella sachlich. "Ich habe keine Lust mich darüber auszulassen, dass ich nicht mehr mit Henry zusammen bin, weil ich es unsinnig finde. Schließlich muss nicht alle Welt wissen, wie es um meinen Beziehungsstatus steht. Und wenn Henry dass gerne macht, dass ist es seine Sache!"
Am anderen Ende wurde entrüstet nach Luft geschnappt. "Also erstens, meine Liebe, hat Henry sich nicht 'ausgelassen', wie du es nennst. Er ist total fertig und hat eine starke Schulter zum ausweinen gesucht, dass ist alles. Und zweitens, scheine ich für dich wohl nun alle Welt zu sein, hm? Wie freundlich von dir."
Wieder seufzte Isabella. Sie hatte wenig Lust sich mit Holly zu streiten. Denn obwohl sie die quierlige Rothaarige sehr lieb hatte, musste sie zugeben, dass sie in Streit Situationen zu einer wahren, und sehr anstregenden Furie wurde. "Hör zu, Holly.", fauchte sie also in den Hörer. "Ich weiß ja nicht was bei dir los ist, aber es scheint mir gerade so, als hättest du genug Zeit dir über Sorgen anderer Menschen Gedanken zu machen. Aber ich nehme dir eine Last ab, mach dir keine Gedanken über meine Sorgen, dass ist nicht nötig."
"So ist das also.", antwortete Holly mit kalter Stimme, Isabella konnte praktisch sehen, wie sie die Augen zusammen kniff. "Und jetzt hör mir mal zu, Isabella Graziano! Ich weiß, du bist eine stolze Italienerin, und du willst unbedingt alles alleine machen, ja? Aber manchmal, muss man sich auf Freunde einlassen. Und man muss sich von ihnen sagen lassen, wenn man etwas Falsch gemacht hat und dass hast du! Dein größter Fehler war in meinen Augen Henry zu verlassen!" Und dann piepte die Leitung.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh24
Wütend schlug auch Isabella den Hörer zurück auf die Gabel. Für einen Moment blieb sie reglos stehen, dann quiekte sie einmal wütend und stürmte nach draußen. Vorbei an dem verwunderten Benjamin, der gerade im Begriff war zu klingeln. Sie hievte einen Eimer Wasser nach dem anderen in die alte Wanne.
"Hm.", machte er, während er ihr zusah. "Es ist eisig kalt, denn wir haben Winter, und du hollst einen Eimer heißes Wasser nach dem anderen aus deiner Küche, nur um draußen ein Bad zu nehmen. Obwohl du doch jetzt endlich oben ein schickes Badezimmer hast."
Isabella hielt einen Moment inne, bevor sie sich ihrer Klamotten entledigte und in die Wanne stieg. Halb unter Wasser brachte sie heraus: "Holly ist eine dumme, verwöhnte Kuh! Sie ruft mich an, nur um mir zusagen, wie schrecklich enttäuscht sie von mir ist, weil das mit Henry nicht geklappt hat." Wütend haute sie mit den Händen auf ihre Oberschenkel, so dass das Wasser aus der Wanne spritzte und Benjamin traf. "'tschuldige.", murmelte sie. "Ich bin nur so schrecklich wütend. Was geht sie das an?"
Liebevoll kniete er sich neben sie und nahm ihre Hand. "Dass tut mir Leid. Also dass du dich mit Holly gestritten hast. Dass du mit Henry nicht mehr zusammen bist, eher weniger." Er grinste sie frech an, und konnte sich einen Blick auf ihren entblößten Körper nicht verkneifen. "Ich versteh trotzdem nicht, warum du jetzt badest."
Lachend zog sie ihn an sich und küsste ihn, so stürmisch, dass er mit in die Wanne fiel und dort liegen blieb, als sei es der schönste Ort der Welt.

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Beitrag  Finplay8 Mi Jul 06, 2011 11:26 pm

"Wie lange genau, werden wir dass hier noch machen?", fragte Isabella nachdenklich, als sie an einem Freitagmorgen, mal wieder in Benjamins warmen Armen aufwachte.
Sie und er führten eine Affäre, wenn man so wollte. Sie schliefen miteinander, und sonst besuchte Benjamin sie auch sehr oft, aber eine richtige feste Bindung waren sie nicht eingegangen und Isabella war sich immer noch nicht im klaren, ob ihr das gefiel.
Gähnend legte er seinen starken Arm um sie und zog sie näher an sich heran. "Bis du endlich deine Entscheidung getroffen hast, Bells." Ein neuer Spitzname für sie, an den sie sich mit der Zeit immer mehr und mehr gewöhnt hatte und ihn jetzt sogar am liebsten mochte.
Erstaunt drehte sie den Kopf um ihn anzusehen. "Wie meinst du dass? Bis ich mich entschieden habe? Ich denke dazu gehören immer noch zwei!"
"Ich hab mich schon länsgt entschieden.", antwortete er sachlich. Endlich sah er sie auch an und lächelte. "Ich will mit dir zusammen sein. Ich denke ich will dich sogar heiraten und eine Familie gründen. Denn ICH hab mir darüber und viele, viele Gedanken gemacht. Im Gegensatz zu dir. Oder?" Isabella schwieg.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh25
Grinsend nahm Benjamin seinen Arm weg und schlüpfte unter der warmen Decke hervor. Er angelte nach seiner Hose, die neben dem Bett lag und schlüpfte in das eine Hosenbein. "Ich meine, es ist ja nicht so, dass es eine bedeutende Entscheidung wär. Du musst mir nur sagen, was du möchtest. Möchtest du eine Beziehung, oder lieber eine Bettgeschichte."
Auch Isabella hatte sich aufgerichtet. Mit nachdenklichem Blick nestelte sie an der Bettdecke herum. "Ich weiß nicht.", antwortete sie zögernd. "Du bist lieb, ich glaub sogar dass ich mich schrecklich in dich verliebt habe. Aber du bist auch ein guter Freund von Henry UND sein Arbeitskollege, beziehungsweise, Bandkollege. Wie soll das funktionieren?"
"Wie, wie soll das funktionieren?" Kopfschüttelnd schloß er seinen Gürtel. "Ein Mann und eine Frau lieben sich und manchmal, da lieben sich eben nicht mehr. Und dann trennen sie sich. Und dass ist traurig, ich weiß. Aber dass heißt nicht, dass die Frau sich nie wieder binden darf. Oder siehst du das anders?"
Während sie aufstand, schüttelte sie den Kopf. In Unterwäsche lief sie durchs Zimmer und sammelte ihre Kleidung auf. "Nein, natürlich nicht. Aber Henry ist dein Freund und dass ist ein wichtiger Fakt, oder siehst du das anders?" Nachdem er nicht geantwortet hatte, eilte sie zu ihm rüber und legte ihre Arme um ihn. "Dass heißt nicht, dass ich nicht verliebt bin."
"Hilfreich.", antwortete er skeptisch, löste sich von ihr und stieg die Treppe nach unten, dicht gefolgt von der halb angezogenen Isabella. "Es ist ja nicht so, dass wir schon die ganze Zeit miteinander schlafen und ihn so gesehen doch schon verletzten, wenn er dass wüsste.", gab er pampig zurück.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh26
Isabella folgte ihm auf leisen Sohlen, endlich vollens angezogen. Sie war betrübt über den kleinen Streit der zwischen ihnen augebrochen war, aber antworten wollte sie auf diesen Seitenhieb nicht wirklich. Sie wusste ja, dass sie einen Fehler machte. Aber was sollte sie tun, wenn Gefühle im Spiel waren? "Aber du bist doch nicht sauer, oder?"
Benjamin nahm ihre Hand sanft in seine. "Nein.", erwiderte er feslenfest. "Ich bin nicht sauer und auch nicht traurig. Wenn du es so haben willst, dann akzeptiere ich es. Aber ich sage dir, dass dich das auf lange Zeit nicht glücklicher macht, Bells. Denk einfach mal darüber nach. Henry hat auch seine eigene Familie. Er ist nicht alleine und du nicht für ihn verantwortlich."
"Du hast Recht.", murmelte sie, immer noch hin und hergerissen. Sie wollte Benjamin so sehr, aber gleichzeitig dachte sie, dass sie das Henry nicht antun konnte. Wie sah dass denn für ihn aus? Als hätten sie schon länger etwas gehabt. "Kommst du nach der Arbeit vorbei?", fragte sie engelsgleich.
Er nickte, auch wenn er zögerte. "Ich denke schon, dass ich es schaffe. Aber erst später. Ich hab noch Bandprobe, und anschließend gehen wir was trinken." Er warf ihr einen seltsamen Blick zu. "Eigentlich der perfekte Augenblick um Henry alles zu beichten, findest du nicht?"
"Nein. Eigentlich nicht." Isabella seufzte kurz, drückte ihm einen Abschiedskuss auf und schob ihn sanft in Richtung Hafen. "Ich denke über uns nach. Und falls wir es ihm sagen, dann werden wir es intim und alleine machen, verstanden? Und jetzt musst du los, sonst verpasst du die Fähre und musst mit meinem alten Fischerboot fahren."
Grinsend erwiderte er ihren kurzen Kuss und beeilte sich dann zum Hafen zu kommen.

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Beitrag  Finplay8 Fr Jul 08, 2011 3:07 pm

Summend spazierte Isabella zum Briefkasten, um die heutige Post zu holen. In Gedanken war sie bei Benjamin und ihrer merkwürdigen Beziehung, als ihr plötzlich der kleine Junge am Grundstücksrand auffiel. Mit dem pechschwarzen Haar, konnte das nur einer der Sujamís sein. "Emilio?"
"Hey Tante Bella.", begrüßte er sie niedergeschlagen. Unschlüssig biss er auf seiner Unterlippe herum und wechselte von einem Bein auf das andere.
"Hey Kleiner." Isabella umarmte ihn sanft. "Was machst du denn hier? Und vorallem wo kommst du her, so ganz alleine und früh morgens?"
Emilio zeigte einen Ball, den er halb in seiner Jackentasche versteckt hatte. "Karma und ich waren ein bisschen Ball spielen, in der Nähe des Hafens.", erklärte er und ließ den Ball wieder verschwinden. Mit enster Miene schaute er sich den großen Leuchtturm vor sich an. "Mum hat zwar gesagt, dass er gut aussieht, aber so gut hab ich es nicht erwartet."
Stolz folgte sie seinem Blick und so standen die beiden einige Minuten schweigend nebeneinander und betrachtete das große Kunstwerk vor ihnen.
"Willst du herein kommen? Etwas essen?", schlug Isabella schließlich vor, nachdem die Stille etwas bedrückend wurde.
Doch zu ihrer Überraschung schüttelte Emilio seinen schwarzen Schopf. "Ne, tut mir Leid, Tante Bella. Ich hab Karma versprochen gleich mit ihr das Laub zusammen zuhaken." Er seufzte tief. "Aber eigentlich hab ich keine Lust dazu, deswegen hab ich ihr gesagt ich müsste noch was vorbeibringen.", gab er bedauernd die kleine Lüge zu.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh27
Isabella verkniff sich ein Schmunzeln, und fuhr ihm stattdessen durch das Haar. "Ist anstregend zu Hause, hm?" Er nickte. "Willst du wirklich nicht reinkommen?"
Wieder schüttelte er den Kopf, bevor er sich verschämten die winzigen Tränen von der Wange wischte.
Berührt zog sie ihn noch einmal an sich heran und hielt ihren 'Neffen' ganz fest. "Ach Emilio, ist es so schlimm zu Hause?"
"Nein, eigentlich nicht.", schluchzte er als Antwort. "Eigentlich ist es toll zu Hause, aber irgendwie...Mum und Dad haben keine Zeit mehr, sie müssen sich die ganze Zeit um die Vierlinge kümmern und ich darf mich mit Romano und Karma beschäftigen. Und dann kommen sie irgendwann und wollen reden, aber dann will ich nicht!"
Nickend strich sie ihm über den kleinen Kinderrücken. Wie sehr sie ihn verstand. "Hast du vielleicht mal mit ihnen geredet? Deine Mama und dein Papa nehmen sich sicher mehr Zeit."
"Wie denn? Sie können sich die Zeit gar nicht nehmen, weil die Vierlinge dann viel zu kurz kommen. Hat Mum gesagt." Seine Schluchzer und Tränen waren schließlich versiegt, und auch von den Wangen hatte er sie schon beseitigt. "Ich wünschte die Vier wären wieder weg. Dann hätten Mum und Dad mehr Zeit für mich."
Mit den Händen in den Hüften richtete Isabella sich auf. "Sag sowas doch nicht, Emilio.", schallte sie ihn. "Deine Geschwister sind noch klein, sie können nichts dafür. Und wenn sie erst einmal so alt wie Karma und Romano sind, dann wirst du das ganze auch sicher mit anderen Augen sehen."
"Und wenn nicht?", fragte er hoffnungslos. Ihm taten seine Worte auch schon Leid, schließlich liebte er die Vier ja trotzdem. Waren ja trotz allem seine Geschwister.
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"Dann packst du deine sieben Sachen und ziehst zu mir in den Leuchtturm, hm?", schlug sie scherzhaft vor, bevor sie mit ernster, aber trotzdem liebevoller Stimme sagte: "Aber dass wird sich verändern. Glaub mir! Als ich so alt war wie du, hatte ich noch Zwillinge, als Geschwister, und da kam ich auch als Letzte."
"Echt?" Mit großen Augen sah er seine Tante an. "Du meinst, du hattest auch ganz viele Geschwister, so wie ich?"
Isabella nickte stolz. "Ich bin die vierte gewesen. Und nach mir kamen noch sechs.", gab sie lachend zu. "Und es war anstregend, aber auch total schön. Und später, da wirst du umso stolzer auf deine Geschwister sein und dann bist du schrecklich froh, dass du sie alle hast!"
Diesmal nickte Emilio. Nachdem er eine Zeit lang nachgedacht hatte, murmelte er: "Und wenn es doch nicht so ist, dann kann ich doch sicher nach der Schule herkommen, oder?"
"Hör zu Emilio." Isabella kniete sich zu ihm hinunter und sah ihm tief in die Augen. "Du und Romano und Karma und die Vierlinge, wenn sie alt genug sind, können jederzeit, also wirklich zu jeder Tag und Nachtzeit zu mir kommen. Ich hab immer ein offenes Ohr und ein warmes Bett und eine ordentliche Mahlzeit. Okay?"
Zufrieden umarmte Emilio sie ganz fest, bevor er noch einmal schniefte und sie los ließ. "Ich muss jetzt los.", erklärte er, schon etwas fröhlicher. "Karma wartet bestimmt schon." Dann drehte er sich um und lief den restlichen Weg zu den Wohnwagen.
Isabella sah ihm einen Moment nach und konnte sich das Bild von eigenen Kindern nicht verkneifen. Seufzend schüttelte sie den Kopf und eilte zurück ins Haus, bevor er anfangen sollte zu regnen.

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Beitrag  Finplay8 Fr Jul 08, 2011 4:07 pm

Majestätia (1)

"Weißt du eigentlich, dass du immer noch zauberhaft bist?" Lächelnd blieb Benjamin im Gang stehen und betrachtete dass herrliche Bild vor sich. Seine kleine Tochter Frini und seine Verlobte Cecilia, die schon sehr bald seine Ehefrau sein würde.
Cecilia fuhr erschrocken herum, als sie seine Stimme gehört hatte. Doch sobald sie ihn erblickte, lächelte sie ebenfalls. "Deine Tochter ist vorallem zauberhaft, mein Lieber.", Sanft wiegte sie das Neugeborene hin und her. "Sie ist ein wahrer Engel, Ben. Guck dir ihr Gesicht an, ihre zierlichen Finger, die Füße erst!"
"Stimmt.", gab er lachend zu und stellte sie eilig hinter sie. "Frini ist schon um einiges zauberhafter als du." Grinsend wich er ihrem leichten Schlag aus und drückte ihr anschließend einen Kuss auf die Wange. "Dass war nur ein Spaß! Ihr seid beide zauberhauft. Obwohl ich mich immer noch frage, warum sie Frini heißt."
"Das bedeutet 'die Charmante', und dass ist sie schließlich auch. Charmant.", erklärte Cecilia eigensinnig. Natürlich hatte sie auch eine Zeit lang über den Namen nachgedacht, aber er erschien ihr nun, wo sie das kleine Mädchen in ihren Armen hielt, am passendsten. "Kleine Charming Queen."
Benjamin nickte zustimmend, während er weiter in die großen Augen seiner Tochter starrte. So ein kleines Wesen, dass er und Cecilia miteinander entstehen lassen hatten, so wundervoll und lieblich. Und dann auch noch so dankbar. Jedesmal wenn er sie fütterte, oder knuddelte, dann lächelte sie ihn breit an, mit dem zahnlosen Mund.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh29
"Ich hoffe sie bleibt ewig so.", murmelte Cecilia seufzend, denn sie beide wussten, dass sie wahrscheinlich schneller größer werden würde, als sie es sich gedacht hatten. "Ich will immer eine kleine Babytochter, die mich anlacht, und einfach nur ein genügsames Baby ist! Keine Teenager oder so."
Nun lachte Benjamin schallend, schlang beide Arme um Mutter und Kind und wiegte sie sanft hin und her. "Ich denke nicht, dass wir etwas daran ändern können, dass sie wächst. Genieße die Zeit, wo sie so ein wunderbares Baby ist und du wirst sie noch lieben, wenn sie dann schlußendlich ein Teenager ist."
Obwohl Cecilia immer noch wehmütig war, nickte sie und löste sich aus seiner sanften Umarmung. Mit ihren dunklen Augen fixierte sie ihrem Verlobten einen Augenblick, bevor sie ihm das Baby sanft in die Arme drückte. "Genießen ist gut, Ben. Wie soll ich ihre Babyzeit genießen, wenn ich mir nebenbei noch ständig Sorgen um dich machen muss?"
"Musst du ja nicht.", erwiderte er etwas kühler als gedacht. Den Blick immer noch auf Frini gerichtet.
"Nein?", hakte Cecilia argwöhnisch nach. "Spielst du innerlich nicht noch mit dem Gedanken abzuhauen? Mich und deine Tochter im Stich zulassen? Sag! Wie viel Zeit haben wir noch?"
"Ich lass euch doch nicht im Stich!"Erbost funkelte er sie an. "Es geht um eure Sicherheit, wann verstehst du dass denn endlich?"
"Dass werde ich nie verstehen!", fauchte sie zurück und verließ eilig, aber immer noch elegant, wie eh und je den Raum.
Windy Willows - Seite 4 Snapsh30
Als Benjamin sie fand, ließ sie ihre geballte Wut an dem Teig für das Abendessen aus. "Liebling, hör mir ganz kurz zu.", bat er sie, nun mit einem sanfteren Ton, auch damit Frini sich nicht noch mehr erschreckte. "Ich liebe dich und ich liebe Frini, unglaublich doll. Aber wenn ich dann ein..." Er senkte die Stimme, als erwartete er Besuch im Nebenzimmer. "Vampir bin, dann müsst ihr euch in Acht nehmen, verstehst du? Ich werde mich erst einmal nicht kontrollieren können. Ich brauch eine Weile Zeit, und dann komm ich zurück. Doktor Wegenweit hat mir erklärt, dass es sich je nach Mensch anders auswirkt. Manche brauchen nur eine Woche, andere wiederrum viele Jahre und manche-"
"Manche für immer.", beendete sie seinen Votrag willenslos. Tränen sammelten sich in ihren Augen als sie daran dachte, die einzige Person, die sie neben ihrer Schwester hatte zu verlieren. Dass würde sie nicht aushalten. "Und du willst jetzt dass wir hoffen dass du nur eine Woche brauchst?", krächzte sie halblaut.
Alles was Benjamin übrig blieb, war ein betrübtes Nicken, denn ihm selber behagte es auch nicht, seine kleine Familie hier zu lassen. Besonders, weil er wusste, dass Cecilia niemand anderen hatte außer sie zwei. Valeria hatte sich abgewandt und mit dem Rest des Dorfes war sie nicht in Kontakt getreten.
"Ich liebe dich.", hauchte Cecilia nach einer schweige Minute und ließ den Teig für einen Moment einfach nur Teig sein. Saft lehnte sie sich gegen seine Schulter und strich ihrer kleinen Tochter über das kahle Köpfchen. "Denk bitte einfach nochmal darüber nach. Wir finden eine andere Lösung."

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Windy Willows - Seite 4 Empty Re: Windy Willows

Beitrag  Finplay8 Fr Jul 08, 2011 4:45 pm

Zu seiner eigenen Überraschung war es Benjamin, der ein paar Tage später die passende Lösung für ihr Problem gefunden hatte. Und dass nur, weil er sich die restlichen Zimmer, des großen Schloßes genauer ansah, um zu prüfen, ob sich daraufs Profit für die kleine Familie schlagen ließ.
Eilig trampelte er die Treppe hinunter zum Telefon in der Einganshalle. Aus der Küche konnte Cecilia hören, wie sie Frini ihre übliche Mittagsflasche gab. Dann wählte er rasch die Nummer, die er in ein paar Unterlagen gefunden hatte.
"Valeria Majestätia, hallo?", ertönte es am anderen Ende schwächlich und leise.
Etwas erschrocken über die Stimme am anderen Ende, die vor ein paar Wochen noch lebendiger klang, hielt er einen Moment inne, bevor er antwortete. "Hallo Valeria, hier ist Benjamin. Ich weiß nicht ob du dich an mich erinnerst, aber ich bin der-"
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"Freund meiner Schwester.", unterbrach sie ihn. Es klang nicht einmal unfreundlich. kalt und neutral war es. "Warum rufst du an, ich denke ich hab mich deutlich ausgedrückt."
Benjamin wusste von dem Streit zwischen den beiden Schwestern und auch war ihm klar, dass er auch ein Grund dafür war. "Ich weiß, und es tut mir Leid, dass ich ein Grund für euren Streit bin." Er seufzte leise. "Ich rufe dich an, um dich um etwas zu bitten, Valeria. Ich weiß nicht ob es zuviel verlangt ist, aber hör mir nur kurz zu."
Valeria schien nachzudenken, doch nach einer Weile kam eine Antwort. "Ich geb dir fünf Minuten, dann ist auch Henrietta wach."
"Dass reicht.", antwortete er schnell, bevor er sich noch einmal vergewisserte, das Cecilia voll und ganz mit ihrer Tochter beschäftigt war. Niemals würde sie ihm verzeihen, wenn sie herausfand, dass er sich hinter ihrem Rücken an ihre Schwester wandte. "Wir haben vor einigen Wochen herausgefunden, dass ich ein Vampir bin. Ein vererbbarer Fall, glaub mir, wenn ich es gewusst hätte, wäre ich nie deiner Schwester zu nahe getreten." Valeria schwieg, obwohl sie innerlich daran dachte, dass es Cecilias Plan gewesen war, einen Vampir zu bekommen. Doch sie ließ Benjamin unbeirrt fortfahren. "Wir haben eine Tochter bekommen. Du hast eine kleine Nichte, Valeria und ihr Name ist Frini." Wieder machte er eine Pause doch auch diesmal schwieg Valeria. "Meine Verwandlung steht kurz bevor, ich spüre wie es mein Blut angreift. Und ich muss mich zurückziehen. Ich will die beiden nicht gefährden."
"Dass ehrt dich.", antwortete Valeria, ein kleines bisschen weniger kühl, als zuvor. Sie dachte an ihre Nichte und an ihre Schwester und sie fehlten ihr beide.
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"Danke. Aber darum geht es nicht. Ich rufe dich nicht an, um mich von dir ehren zulassen. Ich rufe an um dich zu bitten Cecilia zu helfen. Wir haben ein Turmzimmer, dass ich ausbauen lasse. Dort werde ich mich einschließen, Tagsüber. Nachst werde ich sehen, dass ich etwas saubermache, um ihr die Last abzunehmen. Aber ihr und dem Baby kann ich mich erst einmal nicht mehr nähern. Und deswegen frage ich dich, ob du nach ihr sehen kannst. Vertragt euch und kümmere dich ein bisschen um sie, so wie sie damals um dich. Sie braucht dich."
Eine Zeit lag schwieg Valeria. Sie dachte an all die Dinge, die Cecilia getan hatte, aber auf der anderen Seite, brauchte ihre Schwester sie jetzt. "Natürlich.", antwortete sie also. "Ich werde sie unterstützen. So fern sie es auch will, Benjamin. Gegen ihren Willen werde ich nichts tun."
Er nickte leicht. "Ich werde mit ihr reden, und dann wird sie sich bei dir melden. Ist das in Ordnung?"
"Ja." Aus dem Hörer drang leichtes Geweine eines Kleinkindes. "Tut mir Leid, ich muss jetzt auflegen. Henrietta ist wach. Ich warte."
Nach dem Telefonat schlich Benjamin zu dem Rest seiner Familie in die Küche und betrachtete Cecilia, die Frini immer noch die Flasche gab.
Endlich sah sie auf und bemerkte ihn. "Ben, alles in Ordnung? Du siehst müde aus."
"Etwas wenig geschlafen.", murmelte er als kleine Antwort und küsste seine Verlobte. "Wir sollten bald heiraten, Cecilia."


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Beitrag  Finplay8 Fr Jul 08, 2011 5:37 pm

Schweigend löffelten die beiden ihre Möhrensuppe in sich hinein. Beide dachten über die Zukunft nach. Der eine gewiss und optimistisch, die schwere Zeit schnell hinter sich zu lassen, die andere immer noch besorgt über eine mögliche Flucht eines geliebten Menschen.
"Wie viel Zeit werden wir wohl noch haben?", fragte Cecilia schließlich und durchbrach die unangenehme Stille im großen Essenssaal.
Benjamin schluckte die Suppe herunter, bevor er den Kopf hob und sie fest ansah. "Vielleicht wird dass hier unser letzter Abend sein, vielleicht werden wir noch drei Tage haben."
"Mehr aber nicht.", schlußfolgerte Cecilia gebannt. Besorgt ließ sie den Löffel auf den Tisch gleiten und sah Benjamin ebenfalls an. "Ich glaub ich schaff dass nicht ohne dich."
Benjamin seufzte bedrückt, als sie in hemmungsloses Schluchzen ausbrach und stand auf, um ihr in dieser schweren Stunde beizustehen. Solange er es noch konnte. "Du musst dass nicht alleine schaffen, Cecilia. Ich werde nicht einfach verschwinden. Eigentlich wollte ich es dir nicht sagen, damit du mich nicht aufsuchst, aber ich hab ein Turmzimmer ausgebaut und werde dort mein Lager aufschlagen." Kopfschüttelnd brachte er sie zum schweigen, als sie zu einer Anwort ansetzten wollte. "Du musst mir versprechen dich von mir fernzuhalten! Nur so kann es klappen. Ansonsten muss ich gehen, Cecilia. Ich will euch nicht gefährden."
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"Du lässt uns wirklich allein?", echote sie mühsam. Die Schluchzer versiegten und stattdessen zitterte sie nur noch leicht. "Ich meine, du bist zwar hier, aber trotzdem werde ich dich nicht sehen. Benjamin, deine Tochter wird dich nicht sehen, wie soll ich dass erklären, ohne dass sie anfängt was gegen dich zu haben."
Wieder seufzte er, diesmal über die Dramatik, die Cecilia hineinmischte. "Ich lass dich nicht alleine, wie ich eben schon sagte. Ich bin ganz nah bei dir und nachts werde ich hier aufräumen und mich um das finanzielle kümmern. Du musst deine Tür Abends abschließen, versprochen?" Wenn auch zögerlich und eher unehrlich nickte Cecilia kurz. "Und außerdem wird es noch jemanden geben, der dich unterstützt.", fuhr er langsamer fort. "Raste nicht aus. Ich habe deine Schwester angerufen und sie gebeten, dass sie sich um dich kümmert. Und sie hat zugestimmt, solange du es auch willst. Und dass willst du doch oder? Tu mir bitte den Gefallen."
"Nie im Leben!", fauchte Cecilia und sprang auf, wobei ihr Stuhl umkippte und laut zu Boden fiel. Frini begann zu schreien, als sie das Geräusch aus ihrem Schlaf hollte.
Eilig eilte Benjamin zu ihr hin und nahm sie aus dem Körbchen, um sie mit sanften hin- und herwiegen zu beruhigen. "Schrei hier nicht so rum Cecilia, es ist das einzig Richtige.", flüsterte er im scharfen Ton zurück.
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Cecilia schüttelte den Kopf, und dort wo eben Tränen der Trauer waren erschienen nun Tränen der Wut. "Ich hab allen Grund hier rumzuschreien, wenn du dich hinter meinen Rücken an meine Schwester wendest! Obwohl ich dir tausendmal gesagt habe, dass ich sie nie wiedersehen will. Und dass gilt immer noch." Und mit diesen Worten rauschte sie an ihm vorbei.
Benjamin legte Frini sanft an seine Schulter und küsste ihre zarte Babyhaut. "Deine Mama weiß ihre Schwester gar nicht zu schätzen. Deine Tante ist ein herzensguter Mensch, der sich trotz allem um sie und um dich kümmern würde, aber das interessiert deine Mama überhaupt nicht." Seufzend betrachtete er das Gesicht, was ihn anlächelte, wie immer wenn man mit ihr sprach. "Dich werd ich schrecklich vermissen, meine Kleine. Aber ich versuch mich zu beeilen, wirklich. Und du musst mir versprechen nicht allzu schnell groß zu werden, damit ich nicht zu viel verpasse. Ich will schließlich sehen wie du zu einer hübschen jungen Frau heranwächst."
Frini gluckste, als lachte sie ihren Vater aus. Doch in wirklich freute sie sich nur darüber, dass der nette Mann, der sie immer liebevoll knuddelte mit ihr sprach.

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Beitrag  Finplay8 Fr Jul 08, 2011 6:25 pm

"Du musst in einer Stunde los." Gekonnt windelte Cecilia Frini, während sie für Benjamin nur einen kurzen Blick übrig hatte. "Und die Mama, die hat heute frei, damit sie sich voll und ganz um ihr kleines Glück kümmern kann. Ist dass nicht toll, meine Kleine, ja ist dass nicht toll?", sprach sie nun mit hoher Stimme an Frini gewandt.
Benjamin öffnete die Augen und rieb sie sich anschließend übermüdet. Wann war er ins Bett gegangen? Um drei, oder halb vier? Ganz genau wusste er es nicht mehr. Er hatte lange noch alle Sachen in das Tumrzimmer geschafft, schließlich konnte es jeden augenblick losgehen. Schmunzelnd richtete er sich auf, als er bemerkte, dass sich seine Worte eher nach einer Schwangerschaft, als nach einem echten, knallharten Vampir anhörte.
"Hast du gut geschlafen?", fragte er Cecilia. Sanft küsste er ihren Kopf, den etwas anderes zeigte sie ihm gerade nicht. "Du wirktest so unruhig, als ich ins Zimmer gekommen bin."
"Wundert dich dass?", fragte sie mit kühler Stimme und nahm Frini hoch. Entschloßen drehte sie sich zu ihm um und sagte mit fester Stimme: "Du hast etwas getan, gegen meinen Willen. Und du fühlst dich immer noch im Recht, Ben. Ich bin enttäuscht, und dann wirst du auch noch einfach weg sein, vielleicht vertragen wir uns nicht mal."
Lachend nahm er ihr das Baby ab und gab ihm einen Guten-Morgenkuss. "Wieso vertragen wir uns dann nicht einfach jetzt?", schlug er grinsend vor.
Obwohl Cecilia immer noch reichlich böse war, seufzte sie über ihren eigensinnigen Freund, und erwiderte schließlich sein Grinsen. Versöhnlich gab sie ihm einen flüchtigen Kuss. "Ich liebe dich, du Idiot.", murmelte sie. "Kümmer dich um deine Tochter, solange du noch kannst. Und ich werde jetzt erst einmal ein heißes Bad nehmen."
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Benjamin nickte. "Deine Mama ist die merkwürdigste, aber auch schönste Frau, die ich in meinem ganzen Leben gesehen hab.", klärte er seine Tochter auf und legte sie sanft zurück in die Krippe. Ein plötzlicher Schmerz durchfuhr ihn und ließ ihn zusammen zucken."Ah."
Cecilia, die gerade ins Badezimmer gehen wollte, eilte zurück und sah ihn besorgt an. "Alles okay, Ben? Soll ich einen Arzt rufen?"
"Nein, nein.", winkte er ab und ließ sich von ihr zum Bett begleiten. Seufzend setzte er sich hin und schloß die Augen. "Ich hab mich wohl nur zu schnell bewegt und dabei wohl etwas verknackst." Er deutete aufmundert auf das Badezimmer. "Wolltest du nicht ein Bad nehmen?" Cecilia zögerte, doch er verpasste ihr einen saften Stoß. "Jetzt geh schon."
Also ging Cecilia und ließ ihn eine Weile in Ruhe.
Benjamin saß auf den Bett und versuchte den Schmerz zu ignorieren, der seine Arme hinaufkroch. Es fühlte sich an, als würde alles hin zu seinem Herzen graben. Von den Füßen, von den Fingern, vom Kopf. Alles glitt zum zum Herzen hin und ließen es schneller pochen als jemals zuvor.
Langsam und mit schmerzversehrten Gesicht erhob er sich und humpelte zum Schreibtisch, in dem eine Flasche mit Schmerzmitteln, vom Doktor lagen. Speziel für Vampire. Bist jetzt hatte Benjamin diesen Trank nicht gebraucht, aber bei diesen Schmerzen wand er sich fast, als er die Schublade öffnete. Er drehte sie mit fahrigen Fingern auf und stürzte alles mit einem Schluck hinunter und wartete, dass der Scherzm endlich aufhören würde.
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Und das tat er. Für einen Moment wurde er dumpf, dann verschwand er. Doch kaum zwei Minuten später, wurde alles um ihm herum dumpf und Benjamin fühlte sich wie in Watte gepackt. Dankbar ließ er sich zu Boden gleiten und blieb einen Moment so liegen. Bis der Schmerz wieder anfing. Nicht so stark wie zuvor, und doch ließ er ihm keine Ruhe. Er rollte sich hin und her und stand schließlich wieder auf, kaum konnte er unter den stechenden Schmerz aushalten. Schließlich entfuhr ihm ein Schrei aus seiner plötzlich trockenen Kehle.
Er hörte Wässer plätschern, und im nächsten Moment stand Cecilia im Handtuch im Schlafzimmer und versuchte ihrem Verlobten zu helfen.
Doch der wurde plötzlich ganz ruhig. Bewegte sich kein Stück mehr. Er lag einfach da, wie tot. Unterstrichen wurde das ganze von der Stille, in der nur Cecilias und Frinis Herzschlag zu hören war. Denn Benjamins Herz hatte im selben Moment aufgehört zu schlagen.
"Ben, Ben! Mach die Augen auf, Ben." Mit aller Kraft versuchte Cecilia ihren Mann zu wecken. Niemand hatte ihr gesagt, dass es so schlimm werden würde.
Urplötzlich sprang Ben auf, schneller als ein Menschenauge wahrnehmen konnte. Er erstarrte kurz, als er Cecilia sah, dann leckte er sich die Lippen, schnüfflete und warf einen schnellen Blick auf Frini. Und bevor Cecilia nur ein Wort von sich geben konnte, war er verschwunden.

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Beitrag  Finplay8 Fr Jul 08, 2011 6:56 pm

"Dein Vater fehlt mir.", murmelte Cecilia, bevor sie den noch quieklebendigen Säugling die Treppe hinauf trug. "Er ist schon so lange da drinne, was ist, wenn er Hilfe braucht, aber zu schwach ist sich bemerkbar zu machen." Bedrückt blieb sie am Treppenansatz stehen und sah hinüber zu dem Gemälde, hinter dem ein Gang zum Turmzimmer führte.
Gleich nachdem seine Verwandlung von statten gegangen, war er hinaus gerannt, Cecilia hatte nur noch gehört, wie sich das Gemälde geräuschvoll bewegt hatte. Und seid dem, hatte sie ihn nicht mehr wiedergesehen. Und er fehlte ihr mehr als alles andere. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich, trotz ihrer Tochter, so alleine gefühlt. Natürlich, Frini war ein schöner Zeitvertreibt, Cecilia beschäftigte sich liebend gerne mit ihr, aber außer ihr, hatte sie niemanden. Auf der Arbeit hatte sie keine Kollegen, mit denen sie befreudet war und selbst das Kindermädchen, verabschiedete sich, sobald Cecilia eintraf.
"Valeria fehlt mir auch.", flüsterte sie in der Dämmerung des Tages. Lächelnd sah sie ihre Tochter an. "Aber du musst mir versprechen dass niemanden zu sagen, okay? Denn obwohl sie mir fehlt, werde ich trotzdem nie wieder ein Wort mit ihr wechseln. Nie wieder."
Nun beschleunigte sie ihre Schritte, denn in ein paar Minuten würde die Dunkelheit über sie hereinbrechen und sie hatte Benjamin versprochen, um diese Zeit würde sie sich in ihrem Zimmer befinden. Mit Frini. Und sie würde die Tür abgeschloßen haben.
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Noch heute schauderte sie, bei dem gierigen Blick, den ihr Verlobter seiner Tochter zugeworfen hatte. Konnte es möglich sein, dass er am liebsten ihr Blut getrunken hätte? Das Blut seiner eigenen, noch sehr kleinen, Tochter? Innerlich wollte sie es nicht glauben und hätte sie es nicht mit eigenen Augen gesehen, würde sie es auch nicht glauben.
Sie legte das kleine Mädchen zurück in die Wiege, deckte sie sanft mit der kleinen Seidendecke zu und legte sich selbst erschöpft auf das große Ehebett.
Nicht nur dass er ihr fehlte, er fehlte auch an jeder Ecke im Haushalt. Nie konnte sie Frini jemanden in den Arm drücken, wenn das Telefon klingelte und sie aus ihrem Schlaf gerissen wurde. Und die Unterlagen aus dem Krankenhaus konnte sie auch nicht fertig machen, ohne das Frini ab und zu nach ihr verlangte.
Wieder seufzte Cecilia und legte anschließend den Kopf schief um ihre Tochter in ihrer Wiege zu beobachten, so wie sie es oft mit Benjamin nach ihrer Geburt getan hatte. Das kleine Mädchen strampelte mit den Füßen und schien langsam aber sicher seine eigenen Hände zu bemerken. Fröhlich glucksend betrachtete sie sie.
"Dein Vater liebt dich sehr, meine Kleine.", flüsterte sie leise. "Du glaubst gar nicht wie sehr, und wenn er könnte, wenn er wirklich könnte, dann würde er jetzt hier bei uns sein und dich ebenfalls so stolz betrachten, wie ich es tue." Sie warf ihr einen Luftkuss zu. "Und jetzt muss du deiner Mama eine Nacht zum durchschlafen gönnen, hast du verstanden?"
Frini gluckste noch einmal, bevor sie gähnte und wie auf Komando die Augen schloß. Keine zwei Minuten später, ertönte ihr tiefer, regelmäßiger Atem und ließ Cecilia augenblicklich, so wie sie war in ihre Kissen sinken, und ebenfalls in den Schlaf gleiten.
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Währenddessen öffnete sich das dunkle Gemälde ein Spalt breit, sodass Benjamin herausschauen konnte. Er kontrollierte mit seinen tausendmal besseren Augen für ein paar Minuten den Raum, bevor er ganz hinaus trat. Er atmete, mehr aus Gewohnheit, als das er es brauchte, aber es klang schwerfällig, als blieb ihm kaum Luft.
Leise trat er an die verschloßene Tür heran und legte ein Ohr an die Tür. Er lauschte, doch alles was er hörte, waren zwei klopfende Herzen und leise, angenehme Atemzüge.
Mit Wehmut dachte er an Cecilia und an Frini, die er nun schon so lange nicht gesehen hatte. Ob Frini sich schon sehr verändert hatte? Vielleicht waren ihr endlich die niedlichen schwarzen Haare gewachsen. Oder sie bekam schon Zähne? Ob sie immer noch so gluckste, wenn man mit ihr sprach?
Betrübt schüttelte er seinen Kopf, warf wie als Erinnerung einen Blick auf seine blasse Haut und schlich schließlich nach unten, in das geheime Kaminzimmer. Dort verbrachte er die meisten Nächte, umringt von Büchern, deren Wissen er sich aneignete. Die Stille war angenehm, und durch die Bücher schaffte er es sogar seinen Hunger zu vergessen.
Denn seine Kehle krazte, als hätte er eine böse Lungenentzündung. Es tat wirklich weh, und manchmal fühlte er sich zu schwach um überhaupt aus seinem dunklen Sag zu kommen. Von Nacht zu Nacht wuchs der Hunger, doch die Stärke, die er anfangs besessen hatte, verschwand mehr und mehr.
Er würde sich hoffentlich nicht zu Tode hungern, dachte er oft bei sich, aber dass war die einzige Chance sich den Durst nach dem Blut abzugewöhnen. Und erst dann konnte er sich wieder mit Cecilia und Frini in Verbindung setzten. Bis dahin würde er hier bleiben, Bücher lesen und versuchen seinen Durst zu stoppen.

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