Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Punchinello - die Geschichte geht weiter

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Beitrag  singingmiri Mo Feb 04, 2013 12:24 pm

Eigentlich hätte die Hochzeit am Dienstag stattfinden sollen, aber Sebastian zog sich gleich an seinem ersten Arbeitstag eine Erkältung zu und die Feier musste bis auf Weiteres verschoben werden. Ein schlechtes Zeichen.

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Das schien auch Samantha zu finden. Frustriert fuhr sie am Abend in die Innenstadt, um eine wenig durch die Clubs zu ziehen. Ich beobachtete sie aufmerksam dabei, da es nicht sehr spannend war, Sebastian dabei zuzusehen, wie er sich die Seele aus dem Leib hustete oder wie Steffen vor diesem Kasten saß, den alle Fernseher nennen, und den Sims darin zusah. Was ich in der Stadt zu sehen bekam, hob meine Laune nicht wirklich. Es dauerte nämlich gar nicht lange, bis Samantha mit einem ihrer früheren Professoren anfing zu flirten (und im späteren Verlauf des Abends auch zu knutschen). Mir schien, dass Leonies Vision nun wohl Wirklichkeit wurde. Wie Sebastian wohl reagieren würde, wenn Samantha ihn verließ?

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Aber daran dachte Samantha gar nicht. Zwei Tage später fand wie geplant die Hochzeit statt, als hätte es ihren Seitensprung nicht gegeben. Wie weit sie genau gegangen war, wusste ich nicht. Ich hatte irgendwann befunden, dass ich doch lieber über Sebastian wachte, als ihr zuzuschauen. Die frisch gebackene Ehefrau ließ sich von der Nacht auch nichts anmerken und Sebastian schöpfte keinen Verdacht, obwohl er zugegebenermaßen enttäuscht gewirkt hatte, dass Samantha allein in die Stadt gefahren war, während er krank im Bett lag.

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Beitrag  singingmiri Mo Feb 04, 2013 12:26 pm

Die Hochzeitsnacht (oder vielleicht doch die Nacht in der Stadt – man wusste es nicht) blieb nicht ohne folgen. Samantha wurde schwanger. Die meiste Zeit ihrer Schwangerschaft verbrachte sie am Schachtisch, um ihre Logikfähigkeiten für den Job zu verbessern.

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Ihre Tochter Sidonie kam am Sonntag Abend auf die Welt. Und damit endete ihr Interesse an dem Kind. Sie begann sofort, weiter für ihre Beförderung zu lernen, und überließ die Fürsorge für ihre bedauernswerte Tochter ihrem Mann und ihrem Schwiegervater.

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Kaum waren alle im Bett und schliefen, schlich Samantha sich hinaus und fuhr in die Stadt, um ihrem Professor einen Besuch abzustatten....

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Beitrag  singingmiri Do Apr 18, 2013 9:35 pm

Familie Rosengrab – Woche 8

Nach diesem Haushalt voller Lügen und Geheimnissen beobachtete ich eine Familie, bei der ich mir sicher war, dass nichts Aufregendes passieren würde. Die Rosengrab-Familie. Dort drehte sich alles um die Kinder, das Geschäft und den Garten. Denn die ganze Familie war sehr Naturbegeistert. Ich beobachtete, wie Pascal seinem Sohn Konrad Laufen beibrachte.

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Wie Verena Harriet nach Hause einlud und einen ganzen Nachmittag mit ihr spielte.

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Wie Konrad Geburtstag feierte und eingeschult wurde.

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Beitrag  singingmiri Do Apr 18, 2013 9:39 pm

Ich sah, wie der Spielzeugladen der Familie florierte.

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Und wie Verena Teenager wurde und zusammen mit ihrem Bruder in die Privatschule aufgenommen wurde.

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Und auch wie die ganze Familie im Gewächshaus arbeitete.

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All diese Beobachtungen weckten den Wunsch in mir auch endlich Teil dieser Welt zu sein. Nicht mehr nur stille Beobachterin. Es war Zeit, mich zu zeigen. Und es war Zeit für die Wahrheit. Nach dieser Woche würde ich die Lotus-Geschwister aufsuchen.

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Beitrag  singingmiri Mi Apr 24, 2013 2:25 pm

Familie Lotus I – Woche 8

Zu Beginn der Woche war bei den Lotusgeschwistern einiges los. Zum einen stand die Hochzeit von Britta und Xaver an. Ich dachte mir, dass das vielleicht ein schlechter Zeitpunkt war, um eine Geschichte wie meine zu verkünden. Es hätte nur die Feier verdorben.

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Außerdem wurde Bonifatius ein Kleinkind und an seinem Geburtstag wollte ich ebenfalls nicht stören.

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Am Mittwochmorgen war ich bereits wild entschlossen, Edgar und die anderen aufzusuchen, aber kurz bevor ich loswollte, sah ich, dass Edgars automatischer Müllsammler kaputt gegangen war und im ganzen Haus Müll verteilte. Da ich mir vorstellen konnte, dass mein Besuch etwas ungenehm käme, wenn der Müllsammler sich gerade in einem Müllspucker verwandelt hatte und das ganze Haus im Müll versank, verschob ich meinen Besuch erneut.

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Beitrag  singingmiri Mi Apr 24, 2013 2:27 pm

Mittwochabend kam meine Gelegenheit. Edgar, Mary, Fanny und Renate entschlossen sich, am Abend die Rollschuhbahn zu besuchen. Während die vier Runde um Runde auf ihren Rollschuhen drehten, machte ich mich auf den Weg dorthin, um mich ihnen endlich zu zeigen.

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Ich betrat die Halle möglichst unauffällig. Renate fuhr immer noch Rollschuh. Fanny und Mary saßen an einem Tisch und aßen Eis. Edgar sah seiner Schwester vom Rand aus zu. Ich sah Edgar und Renate eine Weile von oben aus zu. Dann drehte sich Edgar plötzlich um, als hätte er meine Blicke gespürt. Was vermutlich stimmte, denn er sah direkt zu mir herüber. Ich sah, wie seine Augen sich weiteten und war erleichtert. Er erkannte mich wieder. Er bewegte lautlos die Lippen, als könne er nicht glauben, was er sah. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Nicht jeder sah seine Jugendfreundin nach 70 Jahren wieder und fand sie genauso jung wie früher vor.
Er kam langsam auf mich zu. „Ariella?!“, rief er. Ich sah wie Edgar und Fanny von ihrem Tisch herüber sahen und wie Renate versuchte auf der Rollschuhbahn anzuhalten, um nachzusehen, wem ihr Bruder zurief.
„Edgar.“, sagte ich ruhig und nickte ihm freundlich lächelnd zu. „Es muss lange her sein.“
„70 Jahre.“, antwortete er mir belegter Stimme. „70 Jahre haben wir uns gefragt, wo du steckst und hier stehst du und bist genauso jung wie damals. Wie ist das möglich?“
„Ich bin erst seit ein paar Wochen hier.“, meinte ich und versuchte möglichst unbefangen zu klingen.
„Wa-- aber wie...?“, setzte er an.
„Ariella?“, fragte eine Frauenstimme von der Seite. „Bist du es wirklich?“
Ich wandte den Kopf. „Renate.“, lächelte ich. „Natürlich bin ich es.“
„Wenn du solange hier bist, wie kommt es dann, dass du dich uns erst jetzt zeigst?“
„Ich musste einige Dinge in Erfahrung bringen, bevor ich euch gegenübertreten konnte.“, wich ich aus.
„Warum sind wir hier?“, platzte Fanny heraus, die mittlerweile mit Mary ebenfalls herangekommen war. „Was ist damals im Wald passiert, dass wir uns kurz darauf in der Zukunft wiederfanden?“
„Fanny. Mary.“, nickte ich den Beiden zu.
„Woher kennst du meinen Namen?“, fragte Mary unbehaglich.
„Wie ich bereits sagte: Ich musste einige Dinge in Erfahrung bringen. Ich habe euch beobachtet. Es gibt jede Menge rätselhafte Dinge an diesem Ort und viele davon verstehe ich nicht ganz. Aber was eure Zeitreise betrifft, kann ich euch weiterhelfen. Ich werde euch morgen Mittag wieder besuchen, damit wir unter uns sind.“

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Ich wollte mich abwenden, doch Edgar hielt mich auf. „Warum bis morgen warten? Wir haben keine Geheimnisse vor Mary. Sie ist meine Frau.“
„Ich weiß.“, gab ich zurück. „Ich meinte den Ort. Ich denke nicht, dass wir das hier besprechen sollten. Und es ist bereits spät.“ Ich trat einen Schritt zurück, beschwor meinen Besen aus dem Nichts hervor und wandte mich wieder ab. Hinter mir hörte ich alle vier nach Luft schnappen. Wie unbedacht von mir, vor ihren Augen zu zaubern. Aber nun gut, sie mussten es erfahren.
„Fliegst du etwa mit dem Besen nach Hause?“, rief Mary mir hinterher.
„Natürlich.“, grinste ich. „Das machen Hexen so.“ Damit schloss ich die Tür hinter mir und bestieg meinen Besen. Ich hörte die vier aufgeregt reden. Hoffentlich hatte ich sie nicht zu sehr schockiert.

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Beitrag  singingmiri Mi Apr 24, 2013 2:29 pm

Um Fannys Willen hätte ich die Sache lieber noch am selben Abend geklärt, wie sich später herausstellte. Denn in dieser Nacht starb sie und würde die Wahrheit, weshalb sie hierher gekommen war, nie erfahren. Ich hätte daran denken müssen. Warum nur hatte ich nicht in Erwägung gezogen, dass meine Freunde sterben konnten, bevor ich ihnen alles erzählen konnte? Ich vergaß immer und immer wieder, dass für sie 70 Jahre vergangen waren, während es für mich nur wenige Wochen waren.

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Ich beeilte mich am nächsten Tag, um möglichst früh bei ihnen zu sein. Bis ich dort ankam, gab es bereits einen weiteren Todesfall. Europa, die Katze starb. Die Zeit drängte. Der Tod hatte sein Augenmerk auf diese Familie gelenkt. Edgar kam mir vor dem Haus entgegen, um mir von Fanny zu berichten, doch ich hob nur schnell die Hand, um ihn zu unterbrechen. „Ich weiß schon Bescheid.“
„Kannst du sie nicht zurückholen? Nur für ein paar Stunden, damit sie deine Geschichte hören kann?“, bat er.
Ich schluckte schwer. „Edgar... selbst wenn ich es könnte, dürfte ich es nicht tun. Es gibt ein paar Dinge, an denen nicht gerüttelt werden darf. Und die Toten zurückzuholen ist eine Sache davon, selbst wenn es nur für ein paar Stunden wäre. Fanny gehört jetzt ins Reich der Toten. Jede Sekunde in dieser Welt wäre für sie eine Qual.“
„Aber...“
„Es ist gefährlich, Edgar. Ich habe schon genug Unheil angerichtet. Es könnte schief gehen, und sie wäre in dieser Welt gefangen, um auf ewig zu leiden. Oder sie könnte euch im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode erschrecken. Und noch schlimmer: Es würde die Welt aus den Fugen reißen.“
Er sah mich eine Weile geschockt an.
„Lass uns rein gehen.“, schlug ich schließlich vor. „Uns bleibt nicht viel Zeit.“

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Beitrag  singingmiri So Apr 28, 2013 5:21 pm

Drinnen wurde ich von Mary empfangen, die mich sofort in die Küche führte.
„Hast du Hunger?“, fragte sie. „Renate hat etwas fabelhaftes gekocht.“
Ich bejahte. In diesem Moment trat Renates Adoptivkind Britta ein.
„Du musste Ariella sein.“, begrüßte sie mich. „Die anderen haben mir schon alles erzählt.“
„Ich weiß.“, bemerkte ich mit einem Lächeln.
„Ah.“, machte sie. „Ja. Mir wurde schon berichtet, dass du alles weißt, was hier vor sich geht. Wie machst du das? Hast du eine Kristallkugel, durch die du uns beobachtest?“
Ich lachte amüsiert. „Keine Kristallkugel. Diesen Quatsch, den die Märchen erfunden haben, brauchen wir Hexen nicht. Ein simpler Zauberspruch genügt, um jeden Ort, den ich sehen möchte, vor mein inneres Auge zu führen. Naja, was heißt simpel. Ich musste lange üben, bevor meine Zauberkraft groß genug war, um diesen Zauber zu wirken.“
Britta sah verwirrt drein.
„Lass dich nicht verwirren. Magie ist nicht leicht zu verstehen.“ Ich setzte mich zu den anderen an den Tisch. Britta nahm den Platz links neben mir.
„Wieviele Hexen gibt es heutzutage noch?“, fragte sie.
„Wenig. Zumindest habe ich nur wenige getroffen. Aber an diesem Ort gibt es einige, die Magie in sich tragen.“
„Wer?“
„Sie wissen es nicht. Dabei werde ich es vorerst belassen.“, wich ich aus. „Sehr lecker übrigens, Renate.“
„Danke.“, lächelte sie.

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Eine Weile aßen und schwiegen wir. Mir fielen die gespannten Blicke der anderen auf. Von ihnen schien keiner Hunger zu haben. Ich legte meine Gabel nieder, lehnte mich in meinen Stuhl zurück und machte mich bereit, meine Geschichte erzählen.
„Zuerst sollte ich mich wohl entschuldigen, dass ich euch so viele Unannehmlichkeiten bereitet habe. Denn es ist meine Schuld, dass ihr hier seid. Obwohl ich sagen muss, dass ihr das Beste daraus gemacht habt.“, begann ich.
„Wie...?“, begann Edgar sofort, aber erneut hob ich meine Hand, um ihn zum schweigen zu bringen.
„Bitte unterbrich mich nicht! Es ist nicht leicht für mich. Für mich ist es noch keine 70 Jahre her. Genau genommen sind für mich nur wenige Wochen vergangen. Aber ich will euch alles erzählen.“ Ich holte tief Luft. „Ich werde mit dem Anfang beginnen. Mit meinem Anfang.“

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Beitrag  singingmiri So Apr 28, 2013 5:23 pm

„Nach dem Tod meines Vaters lebten meine Mutter und ich alleine in dem Haus, das er uns hinterlassen hatte, weiter. Außerdem haben wir ein beträchtliches Vermögen von ihm geerbt, das uns einen guten bürgerlichen Lebensstil ermöglicht hat. So wuchs ich also heran und wusste nichts von den Kräften, die in mir schliefen.“

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„Bis eines Nachts auf einmal eine merkwürdige Besucherin vor unserer Tür stand, und um ein Gespräch mit mir bat. Ich folgte ihr in den Garten, wo sie mir geradeheraus mitteilte, dass ich eine Hexe sei. Natürlich habe ich ihr kein Wort geglaubt. Zwar wurden immer wieder Frauen als Hexen verbrannt, aber ich hatte schon lange bezweifelt, dass das zu Recht geschah. Ich war mir nicht einmal sicher, ob es Hexen wirklich gab. Mona, die Hexe, sagte, dass sie auch eine Hexe sei und die Magie in meinem Inneren erwecken müsse. Essei gefährlich, wenn sie es nicht täte, weil sie sonst eines Tages unkontrolliert zu Tage träte. Und damit richtete sie ihren Zauberstab auf mich und murmelte ein paar Worte. Ich wollte davonlaufen, aber der Zauber traf mich, bevor ich mich bewegen konnte und meine Magie erwachte. Ich spürte sofort, wie sie durch meine Adern floss. Es war ein warmes Gefühl in meinem Inneren und ich wusste sofort, dass Mona nicht gelogen hatte. Ich war wirklich eine Hexe. Sie gab mir zum Abschied noch einen Kessel, ein Zauberbuch und einen Besen und sagte, ich müsse daraus lernen, damit ich meine Magie kontrollieren könne.“

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Beitrag  singingmiri So Apr 28, 2013 5:26 pm

„Ich vesteckte die Sachen in meinem Zimmer, damit meine Mutter sie nicht fand. Nicht auszudenken, was sie gesagt hätte, wenn sie es heraus gefunden hätte! Sie war eine große Befürworterin von Hexenverbrennungen. Vielleicht war es gerade das, was mich in meinen Studien beflügelte. Ich las in jeder freien Minute in meinem Zauberbuch.“

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„Oder ich braute in meinem Kessel Tränke. Mona, die mich gelegentlich nachts, wenn meine Mutter schlief, besuchte, um mir Fragen zu beantworten, wollte, dass ich wie sie den Pfad der guten Magie beschritt. Aber bald waren mir die guten Zauber zu langweilig und ich probierte die dunkle Magie aus. Obwohl ich den ein oder anderen Zauberspruch heimlich an meiner Mutter ausprobierte, schien sie lange Zeit nicht zu ahnen, was ich war. Es hätte sie wohl auch furchtbar schockiert.“

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„Noch mehr schockiert hätte es sie jedoch, hätte sie geahnt, dass ich mich mit euch unterdessen angefreundet hatte. Denn sie war wie viele andere der Meinung, dass ihr einer düsteren Macht entsprungen sein musstet. Euer Aussehen war für sie der Beweis. Doch ich wusste es besser. Je tiefer ich in die Geheimnisse der Magie einstieg, je mehr ich Teil der magischen Gesellschaft wurde, die nicht nur Hexen und Zauberer einschloss, sondern auch allerlei andere Kreaturen, desto mehr lernte ich auch über euch. Schließlich war es ein Bündnis aller verfolgten magischen Kreaturen, das die Verantwortung dafür trug, dass ihr ungewöhnliche Hautfarben erhieltet. Also hatten meine Mutter und all die anderen in einem Punkt Recht: Ihr seid das Ergebnis einer übernatürlichen Macht, wenn sie auch nicht dunkel war.“

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„Es war die Rache der magischen Gesellschaft an eurem Vater. Er hatte sein Leben der Jagd nach allen übernatürlichen Geschöpfen verschrieben. Mit Leidenschaft suchte er nach ihnen. Und er hat ein paar von ihnen gefunden und getötet. Er wurde der magischen Gesellschaft eine ernstzunehmende Gefahr. Also schlossen sich alle Wesen zusammen und verfluchten ihn und seine Frau. Sie bekamen drei Kinder, deren Hautfarben unnatürlicher nicht sein könnten – Euch.“

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Beitrag  singingmiri So Apr 28, 2013 5:29 pm

„Auf Dauer konnte es meiner Mutter nicht unbemerkt bleiben, dass ich eine Hexe war. Vielleicht war es die Tatsache, dass sie aus meinem Zimmer immer wieder kleine Explosionen aus meinem Kessel hörte. Oder vielleicht bemerkte sie eines Tages doch, dass ich Dinge in unserem Haus verhexte. Vielleicht bemerkte sie auch, wie ich mich veränderte. Denn das Spiel mit dunkler Magie hat durchaus Folgen. Es dauerte lange, bevor ich begriff, dass sie Stück für Stück Besitz von mir ergriff und noch länger, bis ich verstand, dass es nur eine Möglichkeit gab, dies zu verhindern. Ich musste mich ganz der guten Magie widmen. Ich durfte nie mehr einen der dunklen Zaubersprüche verwenden. Aber bevor ich das verstand, verließ meine Mutter mich für immer.“

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„Ich wusste, dass sie es getan hatte, weil sie mich trotz allem nicht verraten wollte, aber ich war mir nicht sicher, ob sie mich ein weiteres Mal decken würde. Ich musste daher vorsichtiger werden. Ich durfte, wenn ich draußen war, auf keinen Fall hexen, und wenn ich es noch so heimlich tat.“

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„In der Zwischenzeit waren mir immer bessere Freunde geworden. Als schließlich euer Vater starb und ihr mehr denn je in Gefahr wart, auf dem Scheiterhaufen zu landen, versteckte ich euch bei mir. Bei mir würde euch niemand suchen. Aber dass ich eine Hexe war, verriet ich euch nie, obwohl es zunehmend schwieriger wurde, es vor euch zu verheimlichen, jetzt wo wir auf so engem Raum lebten.
Das einzige Problem, das wir hatten, war an genug Essen zu kommen. Hätte ich auf dem Markt für vier Leute eingekauft, wäre es irgendwann auffällig geworden und die Leute hätten angefangen Fragen zu stellen. Es blieb uns daher nicht viel anderes übrig, als in einem nahegelegenen Wald zu wildern. Das ging lange gut und niemand erwischte uns dabei. Bis zu dem Tag, an dem ich meinen größten Fehler beging.“

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Beitrag  singingmiri So Mai 05, 2013 2:58 pm

„Auf Dauer konnten wir nicht unbemerkt bleiben. Und so gerieten wir eines Tages in einen Hinterhalt. Man muss uns aufgelauert haben. Ich bemerkte es zu spät. Nach all der Zeit war ich schließlich unaufmerksam geworden. Gerade waren wir ausgeschwärmt, um nach Essbarem zu suchen, als ich mehrere bewaffnete Männer aus den Büschen springen sah, die euch ergriffen. Zwar versuchtet ihr verbissen, euch zu wehren, aber wie hättet ihr gegen so viele erwachsene Männer gewinnen können? Ich sah zwei auf mich zu eilen, zweifellos, um auch mich zu ergreifen. Viel Zeit blieb mir nicht, um mich zu entscheiden, was ich tun sollte. Ich sah alles gleichzeitig. Eure verzweifelten Versuche, euch zu befreien und die beiden Männer, die immer näher kamen, um mich zu packen. Noch sieben Sekunden, bis alles vorbei war, noch sechs, noch fünf, noch vier, noch drei und ich entschied mich. Mit einer Blitzschnellen Bewegung zückte ich meinen Zauberstab, schockte die beiden Männer und versteckte mich hinter einem Baum. Bevor die Männer, die euch festhielten, verstanden, was los war, hatte ich bereits meinen zweiten Zauber gewirkt. Einen Schutzzauber, der jeden Nicht-Magier davon abhält, mich zu berühren. Denn bei meinem dritten Zauber durfte ich nicht gestört werden.“

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„Ich ging nun daran, euch zu retten. Mit dem Besen erhob ich mich in die Luft, um nachzusehen, von wo ich meinen Zauber am Besten wirkte. Ich landete wieder exakt auf der anderen Seite von euch, zog wieder meinen Zauberstab und wirkte den stärksten Zauber, den ich kannte. Tempus Interruptus. Ich hielt die Zeit an.“
„Du hast was?“ Renate konnte nicht mehr an sich halten. „Man kann die Zeit nicht anhalten! Das ist...“
„Falsch.“, unterbrach ich. „Ihr könnt die Zeit nicht anhalten. Ich schon. Ich bin eine Hexe. Aber ich hätte es nicht tun dürfen. Tempus Interruptus ist einer der drei verbotenen Zaubersprüche, weil er unabsehbare Folgen mit sich bringt.“
„Was für Folgen?“, fragte Edgar.
„Sagen wir es so. Wer an der Zeit herumspielt, muss ein Opfer bringen.“, antwortete ich ausweichend. „Aber das erkläre ich euch später. Lasst mich weitererzählen.“

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„Die Zeit stand still. Zumindest für alle außer uns. Normalerweise bleiben nur Hexen von Tempus Interruptus verschont. Alle anderen erstarren auf der Stelle und erwachen erst, wenn der Zauber gelöst wird. Sie merken es nicht einmal, dass die Zeit still stand. Diesesmal aber, habe ich eine Ausnahme gemacht, und euch vor Tempus Interruptus geschützt. Während ihr euch endlich befreien konntet, richtete ich den Zauberstab auf den Teich und sprach einen weiteren Zauberspruch. Ich öffnete für euch das Tor zu Zeit und Raum und rief euch zu, dass ihr zum Teich kommen solltet. Ihr wurdet unter die Wasseroberfläche – das Tor – gezogen und in eine andere Zeit gesandt.“

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Beitrag  singingmiri So Mai 05, 2013 3:00 pm

„Ich blieb zurück. Ich musste das Tor hinter euch schließen und Tempus Interruptus wieder aufheben. Zwar war ich längst verschwunden, ehe die Männer begriffen, dass ihr fort wart, aber ich hatte preisgegeben, dass ich eine Hexe war. Ich konnte nicht mehr lange bleiben. Aber schon nach wenigen Tagen musste ich erkennen, welchen Fehler ich begangen hatte, als ich Raum und Zeit veränderte. An der Zeit herumzuspielen, ist aus gutem Grund verboten. Und ich habe sie nicht nur kurz angehalten; Ich habe drei nicht-magische Wesen in eine andere Zeit geschickt und damit den Lauf der Geschichte geändert. In der folgenden Zeit verschwanden immer häufiger Sims auf unerklärliche Weise und das Land wurde von so vielen Naturkatastrophen heimgesucht, dass viele glaubten, die Stadt sei verflucht. Und damit lagen sie nicht weit entfernt von der Wahrheit. Wie ich bereits sagte: Wer an der Zeit herumspielt, muss ein Opfer bringen. Und ich habe eine ganze Stadt ins Verderben gestürzt.“
„Was geschah mit den Sims, die verschwanden?“, wollte Mary wissen.
„Sie sind auch hier gelandet. Nur, genau wie ich, zeitversetzt. Dein Mann und sein Bruder, zum Beispiel.“ Ich nickte Britta zu.
„Xaver?“, gab sie schwach von sich.
„Er hat es dir nicht gesagt, nicht wahr? Laetus hat es Martina auch nicht erzählt. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Trotzdem musste ich sie bitten, mir bei meiner Aufgabe zu helfen.“
„Wie können sie helfen?“, fragte Britta verwundert. „Sind sie nicht normale Sims wie wir?“
„Sagen wir es so. Sie haben ebenfalls Kräfte, die über das gewöhnliche hinaus gehen.“, wich ich aus. „Es könnte sich als nützlich erweisen. Ich fürchte, eine Hexe allein, kann nicht mehr aufhalten, was bereits begonnen hat.“
„Aber du hast doch nur die Zeit angehalten und uns hierher geschickt! Das rechtfertigt doch nicht die Zerstörung einer Stadt!“, gab Edgar zu bedenken.
„Nur?“ Ich lachte hohl. „Du scheinst zu glauben, dass irgendeine höhere Macht mich dafür bestraft, wenn ich einen verbotenen Zauberspruch verwende, einfach nur, weil ihr danach ist. Aber in Wirklichkeit bestrafen wir uns selbst. Als ich die Zeit anhielt und Raum und Zeit veränderte, um euch zu retten, kam es zu einer Krümmung im Raum-Zeit-Kanal. So etwas zieht Folgen mit sich. Das Raum-Zeit-Gefüge über diesem Gebiet wurde beschädigt und als Folge davon geriet die Welt an diesem Ort aus den Fugen. Deshalb kam es zu diesen Naturkatastrophen und deshalb kam es zu einer Störung im Erdmagnetfeld, die schließlich in einer katastrophalen Nacht die ganze Stadt zerstörte. Ich hätte es wissen müssen, was geschah, als sich die Erde unter meinem Zauber wand und schrie. Aber selbst da war es schon zu spät. Das Tor zu Zeit und Raum, das ich geöffnet hatte, ließ sich nicht mehr schließen, egal, was ich versuchte. Alles, was an diesem Ort existiert ist dem Untergang geweiht, solange das Tor unverschlossen ist. Darum bin ich hier. Weil mir nicht mehr viel Zeit bleibt, um diesen Ort zu retten.“

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„Aber eins verstehe ich noch nicht.“, meinte Renate schließlich. „Wir konnten doch die ganze Zeit friedlich hier leben. Wenn es so ist, wie du sagst, und das Raum-Zeit-Gefüge beschädigt ist, wie konnten wir dann 70 Jahre unbehelligt an diesem Ort leben?“
„Weil ihr lebt.“, antwortete ich prompt.
„Weil wir leben? Das tun andere doch auch!“, fragte Edgar verblüfft.
„Aber an die anderen ist das Raum-Zeit-Gefüge nicht gebunden.“, gab ich zurück. „Als ihr durch die Zeit geschickt wurdet, ist eine magische Verbindung entstanden, zwischen euch und dem Raum-Zeit-Gefüge. Solange ihr lebt, muss dieser Ort existieren. Die Zeit ist an euch gebunden. Habt ihr euch nie gefragt, wie es kam, dass es hier, und nur hier, keine Jahreszeiten und kein Wetter gab, bis ihr alt wurdet? Solange ihr jung wart, konnte die Umgebung nicht von Jahreszeiten verändert werden, aber als ihr euch verändertet und alt wurdet, begann die Jahresuhr wieder zu ticken. Ebenso wie eure.“
„Das heißt, wenn wir sterben...“, schluckte Edgar.
„...wird dieser Ort aufhören zu existieren.“, beendete ich seinen Satz. „Es sei denn es gelingt mir den Raum-Zeit-Kanal zu reparieren. Und mir läuft die Zeit davon, jetzt wo Fanny bereits tot ist.“
„Das heißt, es kann jeden Tag soweit sein.“, murmelte Renate schockiert. „Jeder Augenblick könnte der letzte sein.“
„Hast du es schon versucht?“, erkundigte sich Edgar.
„Natürlich. Ich war fast jeden Tag an dem Tor und habe versucht es zu schließen. Aber ich bin nicht stark genug. Ich war eine der mächtigsten Hexen in Circle Town, doch alleine kann ich das hier nicht schaffen. Aber...“, fügte ich hinzu, als ich ihre entsetzten Gesichter sah. „... Ich habe möglicherweise einige Hexen an diesem Ort gefunden, die mir helfen können. Nur leider ist ihre Macht noch nicht erwacht und es ist nicht leicht, an sie heranzukommen.“
„Wer?“, fragten alle vier auf einmal.
„Eure Schwiegertochter Susanne, zum Beispiel.“, antwortete ich und nickte Edgar und Mary zu. „Und Leonie Kunze, möglicherweise auch Roswhita Doll. Aber sie ist noch zu jung.“
„Woher weißt du das?“, wollte Mary interessiert.
„Jede Hexe hat eine besondere Fähigkeit, die ihr angeboren ist und die sie unbewusst nutzt, ehe ihre Hexenkraft erwacht. Ich zum Beispiel, habe die Kraft zu heilen. Susanne kann den Tod sehen, Leonie die Zukunft. Es würde mich nicht wundern, wenn sie längst weiß, was kommt. Aber wie gesagt: Es ist schwierig, an sie heran...“ Ich brach abrupt ab.
„Was ist?“, fragte Edgar, aber ich brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen und lauschte. Unhörbar für die anderen, aber für mich klar vernehmbar, nahm ich das ferne Grollen wahr. Zum zweiten Mal in meinem Leben fühlte ich, wie sich die Erde unter mir wand.
Ich sprang auf, rannte zum Fenster und sah hinaus, um zu sehen, was außer mir niemand sehen konnte. „Es hat begonnen.“, wisperte ich tonlos.
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Beitrag  singingmiri Di Mai 14, 2013 1:04 pm

Es war vorbei. Ich konnte es fühlen. Ich drehte mich wieder um und sah verzweifelt zu, wie Renate unter den erschrockenen Blicken der anderen starb. Ich war mir sicher, wenn Susanne hier gewesen wäre, hätte sie den Tod schon zuvor kommen sehen.

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Ich löste mich aus meiner vorübergehenden Starre und ging langsam auf Britta zu, die völlig aufgelöst schluchzte. Ich nahm sie in den Arm und versuchte sie zu beruhigen.

Punchinello - die Geschichte geht weiter - Seite 16 Snaps354

Aber dies war erst der Anfang. Britta hatte sich kaum beruhigt, als wir einen Schrei aus dem Badezimmer kam. Eilig folgten wir dem Schrei, nur um herauszufinden, dass Mary ebenfalls gestorben war.

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Beitrag  singingmiri Di Mai 14, 2013 1:05 pm

Britta zog sich erneut in Tränen aufgelöst in ihr Schlafzimmer zurück. Edgar und ich kehrten zurück in die Küche. Edgar würde noch am selben Abend sterben, soviel wusste ich. Es war das Ende. Fannys Tod war der Anfang vom Ende gewesen und wenn Edgar starb, blieben mir nur noch Minuten, vermutete ich. Ich konnte nicht bleiben.
„Ich muss gehen.“, teilte ich ihm mit, als wir in der Küche ankamen. „Ich muss versuchen, den Raum-Zeit-Kanal zu reparieren. Das ist meine letzte Chance.“ Er sah mich lange an und in seinen Augen meinte ich plötzlich den jungen Edgar wiederzufinden, in den ich mich vor so langer Zeit verliebt hatte. „Es tut mir Leid, Edgar. Ich kann nicht bei dir bleiben. Aber du sollst wissen, dass ich dich sehr geliebt habe.“ Die letzten Worte klangen heiser und ich schluckte einige Tränen hinunter.
Er schluckte ebenfalls schwer. „Ich habe dich auch geliebt.“, antwortete er. „Aber...“
„Ich weiß.“ Ich lächelte mühsam. „Letzten Endes war es wohl nicht unsere Bestimmung glücklich miteinander zu werden. Es hat einfach nicht sein sollen.“ Noch einmal sah ich ihm in die Augen und erlaubte mir einen kurzen Moment Glückseligkeit in meinen Erinnerungen an die wunderbaren Stunden im Sonnenschein, die wir miteinander hatten, als wir noch beide jung waren.

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Ich riss mich los von diesen Erinnerungen und wandte mich zur Tür. „Auf Wiedersehen, Edgar.“, wisperte ich. Als ich die Haustür hinter mir schloss, hörte ich, wie der Tod ihn, das letzte der Lotus-Geschwister, holte. Ich zwang mich, nicht umzudrehen, sondern marschierte mit geballten Fäusten zur Straße. Ich fühlte den Besen in meiner Hand, schwang mich darauf und stieß mich vom Boden ab.

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Beitrag  singingmiri Di Mai 21, 2013 10:32 am

In der Luft lag starke Magie. Ich spürte es, als ich höher und höher auf meinem Besen stieg. Hitze- und Kältewellen schlugen mir abwechselnd ins Gesicht, während die Erde unter mir bebte. Ob irgendjemand dort unten bemerkte, dass es kein gewöhnliches Erdbeben war? Ich sah Leute panisch aus ihren Häusern laufen, als ich über sie hinweg raste – auf den Ort zu, an dem vor 70 Jahren drei seltsame Teenager aufgetaucht waren. Je näher ich dem Ort kam, desto schneller wechselten Hitze und Kälte ab. Unter mir wand sich die Erde wie unter Schmerzen. Ich setzte zur Landung an. Mir blieben womöglich nur noch Minuten.

Punchinello - die Geschichte geht weiter - Seite 16 Snaps358

Von dem Wald aus früheren Zeiten war selbstverständlich nichts mehr übrig. Wo sich früher jener See befand, in den ich Edgar und die anderen geschickt hatte, war heute ein Schwimmbad. Meine Füße berührten kaum den Boden, als ich meinen Besen schon achtlos beiseite warf. Ich würde ihn nicht mehr brauchen. Einen Augenblick hielt ich inne und sog mit geschlossenen Augen die von Magie erfüllte Luft ein. Wie ich vermutet hatte, gingen die Energiewellen, die Hitze und Kälte verursachten, von hier aus. Sommer und Winter wechselten sich im Sekundentakt ab. Ich öffnete die Augen und sah wie sich das Tor vor meinen Augen öffnete, bereit diesen Ort endgültig zu verschlingen. Ich durfte es nicht geschehen lassen.

Punchinello - die Geschichte geht weiter - Seite 16 Snaps359

Bereit bis zum Äußersten zu gehen, zog ich meinen Zauberstab. Meine Hände zitterten nicht, als ich meinen Zauberstab auf das Tor richtete und all meine Magie in diesen Zauber legte, der Zeit und Raum wieder ins Gleichgewicht bringen sollte. Es war gefährlich, was ich tat. Alle Magie auf einmal zu verwenden, war eines der ersten Dinge wovor Mona mich gewarnt hatte. Hatte ich all meine Zauberkraft aufgebraucht, dauerte es lange, bis sie sich wieder erholt hatte und ich erneut zaubern konnte. Schlimmstenfalls konnte es mich sogar umbringen und wenn der Zauber auf mich zurückfiel war mir der Tod sogar sicher, weil ich keine Magie übrig haben würde, die mich schützte. Doch ich war bereit, alles zu tun.
Unter mir bebte die Erde immer stärker. Es wurde schwer, das Gleichgewicht zu halten. Und dennoch ließ ich nicht locker. Ich durfte keinen Moment den Zauber abschwächen. Verbissen kämpfte ich gegen die Macht, die vom Tor ausging, als wäre es ein besonders mächtiger Gegner, in einem Zaubererduell auf Leben und Tod. Und langsam spürte ich, dass die Energiewellen sich verlangsamten. Sie kamen nicht mehr im Sekundentakt. Hieß das, dass ich die Oberhand gewann? Ich verdoppelte meine Anstrengungen. Ich würde es schaffen.

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Zuletzt von singingmiri am Di Mai 21, 2013 10:35 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  singingmiri Di Mai 21, 2013 10:35 am

Doch es war nur die Ruhe vor dem Sturm. So plötzlich, dass ich keine Zeit mehr zum Reagieren hatte, brach es über mich herein. Das Erdbeben war nur ein Vorgeschmack gewesen. Was ich nun sah, überstieg all meine Vorstellungskraft. Die Erde wurde förmlich auseinandergerissen. Ein plötzlicher Sog, der von dem Tor ausging, schien alles zu verschlingen. Ich konnte meinen Zauber nicht mehr halten. Die Macht, mit der das Tor mich nun erfasste, war zu stark für mich. Es war vorbei. Diese Welt konnte nicht mehr gerettet werden.
Es schien eine halbe Ewigkeit her zu sein, seit ich Edgar und den anderen erklärt hatte, was ich getan hatte, dabei waren es nur wenige Minuten. Und während ich unaufhörlich weiter in das Tor gesogen wurde und die Welt ihrer Vernichtung entgegen sah, erinnerte ich mich plötzlich wieder, was ich früher am Abend gesagt hatte: 'Wer an der Zeit herumspielt, muss ein Opfer bringen."
Und plötzlich verstand ich, dass nicht der Ort das Opfer war, sondern ich. Wer Tempus Interruptus verwendete, wurde mit dem Tod dafür bestraft. Ich hatte immer gedacht, die magische Gemeinschaft würde mich dafür richten, wenn ich einen der Zauber verwendete, aber in Wirklichkeit, so wurde mir nun klar, war der Tod eine notwendige Folge meines Tuns. Die Stadt war damals nur zerstört worden, weil ich sie verlassen hatte. Wäre ich geblieben, hätte ich meinen Tod akzeptiert, wäre es nie zu einer Zerstörung gekommen. Es war richtig, dass dieser Ort an das Leben der Lotus-Geschwister gebunden war, aber hätte ich mich geopfert, hätte ich diese Verbindung damit aufgehoben. Mein Leben hätte die Störung in Raum und Zeit beseitigt.
Vielleicht gab es noch eine Rettung für den Ort, wenn ich mich jetzt ergab. Vielleicht war es noch immer mein Leben, das gefordert wurde. Ich ließ den Zauberstab los. Als er zur Erde fiel, fiel mein Zauber auf mich zurück und ich wurde endgültig von dem Tor verschlungen.
„Nein!“, schrie jemand. Die Stimme kam mir bekannt vor. „Ariella!“ Ich suchte nach dem Ursprung der Stimme und erhaschte einen letzten Blick auf die Welt, die unter mir in Stücke brach.

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Undurchdringliche Dunkelheit. Leicht wie eine Feder schien ich ins Nichts zu fallen. Stille umgab mich wie ein schützender Mantel. Wer nach mir gerufen hatte, war nicht mehr wichtig. Überhaupt war alles plötzlich unwichtig. Ich fühlte mich herrlich frei von allem. Wenn das Sterben war, dann war es nicht so schlimm. Bald würde ich Edgar wieder sehen. Wer hätte gedacht, dass wir so bald wieder vereint sein würden?
Immer tiefer fiel ich. Unter mir schien eine unendliche Leere zu sein. Und während ich fiel, sah ich die Zukunft, die die Bewohner dieses Ortes gehabt hätten, wenn ich nur früher verstanden hätte, dass ich mich opfern musste. Ich fürchtete mich vor nichts mehr.
Fallen... Fallen... Fallen.
Und Aufsteigen.
In der Ferne Meeresrauschen.
Und über mir der Mond.
Ende.

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