Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Springfield

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Beitrag  singingmiri Di Okt 29, 2013 8:26 pm

Der Tag der Pool-Party kam und erstaunlicherweise kam Yvaine mit. Damit schien sich Anabels Verdacht zu widerlegen. Ich behielt meine Überraschung darüber für mich und wartete mit den anderen auf Valencia, die uns alle mit dem Auto abholen wollte. Ich stellte Yvaine vor und die beiden Simas begrüßten sich mit einem Lächeln, hatten sich aber nicht viel zu sagen. So wandte sich Valencia bald wieder mir zu und nahm mich für den Rest des Tages in Beschlag. Anabel ihrerseits suchte Barry auf und blieb an seiner Seite.

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So kam es, dass wir während der gesamten Party nicht viel von Yvaine sahen. Tatsächlich fragte ich mich erst, als es dunkel wurde, wie es ihr hier wohl gefiel. Aber viel Gelegenheit blieb mir nicht, darüber nachzudenken, denn Valencia hatte gerade mal wieder das Thema „Zusammenziehen“ angeschnitten. Sie redete nicht wirklich oft darüber, aber alle paar Monate erwähnte sie, dass sie gerne mit mir zusammenwohnen würde, weil sie es so schade fand, dass wir uns nicht jeden Tag sehen konnten. Ich war durchaus ihrer Meinung. Andererseits konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie gerne bei uns auf der Farm leben wollte und nach einem kleinen Haus für uns beide zu suchen, kam finanziell nicht in Frage.

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Daher war ich mehr als erleichtert, als Alice sich neben mir niederließ.
„Wo hast du denn Yvaine gelassen?“, fragte ich. Ich hatte die beiden zusammen gewähnt.
„Die schwimmt wahrscheinlich. Ist kaum aus dem Wasser rauszubekommen, um genau zu sein.“ Sie grinste.
„Sie kann schwimmen?“ Ich war ehrlich überrascht. Irgendwie war ich bis dahin davon ausgegangen, dass Yvaine gestrandet war, weil ihr Boot gekentert war und sie nicht schwimmen konnte. Wie sonst sollte sie schließlich bewusstlos an den Strand gekommen sein?
„Heutzutage kann das fast jeder, das ist nichts Besonderes.“, bemerkte Valencia trocken.
„Sie ist fast schnurstraks zum Pool gegangen und seitdem war sie kaum draußen. Eine richtige Wasserratte!“, lachte Alice.

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Beitrag  singingmiri Di Okt 29, 2013 8:28 pm

„Wir waren noch nicht schwimmen!“, sagte Valencia wenig später. „Lass uns jetzt gehen, ja?“ Sie stand auf und zog mich mit sich zum Pool. Yvaine war nirgends zu sehen. Offensichtlich war sie doch aus dem Pool zu kriegen. Ich schwamm ein paar Züge, während Valencia sich vor allem an dem Pool-Wasserfall vergnügte. Viele der Gäste waren bereits gegangen und so waren wir ganz allein.
„Weißt du, ich hab mir fast ein bisschen Sorgen gemacht.“, bemerkte meine Freundin plötzlich.
„Hm? Weshalb denn?“, fragte ich verblüfft und zugleich vorsichtig, weil eine solche Bemerkung nie Gutes verhieß. Vermutlich würde nun eine Diskussion folgen.
„Naja, du weißt schon. Wegen Yvaine. Ich dachte, du wärst vielleicht mehr an ihr interessiert.“
„Blödsinn.“, brummte ich. Warum zur Hölle dachte nur jeder, dass es die logische Folge war, dass ich mich in Yvaine verlieben würde, nur weil ich sie am Strand aufgesammelt hatte? Die Sims um mich herum hatten eindeutig zuviele Märchen gelesen.

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„Aber du sorgst dich ziemlich viel um sie.“, stellte sie fest.
„Naja, stell dir vor, du hättest jemanden am Strand gefunden, der offensichtlich Hilfe braucht. Würdest du dich dann nicht auch um diese Person kümmern?“, lächelte ich. „Yvaine wird sicher bald wieder auf die Füße kommen und dann wird wieder alles so wie früher. Wirst schon sehen.“
Ich zog mich am Beckenrand hoch. „Komm, lass uns gehen. Es ist spät und alle anderen sind schon weg.“ Sogar Yvaine war bereits gegangen. Anabel würde die Nacht wohl bei Barry verbringen, wie es aussah.

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Beitrag  singingmiri Fr Nov 01, 2013 2:36 pm

Talina verbrachte einen Großteil der letzten Schwangerschaftszeit auf der Luftmatratze im Pool, um sich zu entspannen und die Sonne zu genießen. Der Grund dafür war vor Allem, die dicke Luft die neuerdings in der WG herrschte.

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Grund war, dass Muriel inzwischen von Shanes Affäre wusste. Keiner von uns hatte davon gewusst, dass er sich noch ein paar Mal mit der Tänzerin von seinem Junggesellenabschied getroffen hatte.

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Schließlich hatte Muriel von der Sache Wind bekommen. Berechtigterweise war sie verletzt und wütend und hatte kurzerhand die Verlobung gelöst. Da hatten keine Beteuerungen von Shane, kein Flehen, ihn nicht zu verlassen, geholfen. Seine nunmehr Ex-Verlobte verbannte ihn aus dem gemeinsamen Schlafzimmer und Shane musste fortan auf der Couch schlafen.

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Eine Weile versuchte Shane, Muriel zurückzugewinnen. Er gab seine Liebschaft auf, er kümmerte sich so oft er konnte um die Kinder, versuchte ihr zu beweisen, dass er immer noch nur Muriel liebte, aber das nahm sie ihm nicht ab.

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Beitrag  singingmiri Fr Nov 01, 2013 2:41 pm

Inmitten dieses Trubels setzten bei Talina schließlich die Wehen ein und sie wurde von Olivia im Krankenhaus von einer kleinen Tochter namens Naomi entbunden. Kurz darauf kündigte Olivia überraschend an, dass sie bis zum Herbst noch einmal zur Universität gehen würde, um sich fortzubilden und ein paar Sachen zu recherchieren. Außerdem hatte sie offensichtlich ein paar Forschungsprojekte, die sie am örtlichen Krankenhaus nicht durchführen konnte.

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Hannes, ihr Ehesim, führte so für ein paar Wochen das Dasein eines Strohwitwers, da ihre vier Kinder auf verschiedene Internate gingen. Darum führten Olivia und Hannes meistens das Leben eines Paares ohne Kinder, in dem beide viel arbeiteten und sich um ihre zwei Katzen kümmerten.

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Beitrag  singingmiri Fr Nov 01, 2013 2:45 pm

Als sich der Sommer dem Ende zu neigte, schien Yvaines Stimmung immer gedrückter zu werden. An manchen Tagen sah sie stundenlang nachdenklich aufs Meer hinaus, als erwarte sie etwas. Und dabei sah sie manchmal so sehnsuchtsvoll aus, dass ich mich unwillkürlich fragte, wen oder was sie verloren hatte, dass sie sich so danach verzehrte.
Woran sie dachte, wenn sie so aufs Meer hinaussah, war nicht aus ihr herauszubekommen. Sie sprach nun wenn möglich sogar noch weniger. Und immer lag in ihrem Blick etwas schmerzvolles und sehnsüchtiges, als hätte sie die Hoffnung auf was immer sie auch erwartete schon fast aufgegeben.

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Und so endete dieser Sommer und ein stürmischer Herbst brach herein...

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Beitrag  singingmiri So Nov 17, 2013 8:39 pm

Mit dem Herbst kehrte Olivia von der Universität zurück und nahm ihre Tätigkeit als Ärztin wieder auf. Ihre Forschungsprojekte schienen zu ihrer Zufriedenheit verlaufen zu sein. Eines davon musste mit Yvaines Gedächtnisverlust zu tun haben, denn sie führte bald nach ihrer Ankunft ein langes Gespräch mit ihr, dessen Inhalt wir weder von Olivia noch von Yvaine erfuhren. Olivia behauptete, das falle unter die Schweigepflicht und Yvaine zu fragen war ohnehin zwecklos.

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Was auch immer Olivia zu Yvaine gesagt hatte, das Gespräch schien unseren Gast aufgebaut zu haben. Zwar wich der abwartende Ausdruck nicht aus ihren Augen, aber wir fanden sie nicht mehr so oft aufs Meer hinausstarrend. Sie schien wieder mehr Interesse an ihrer Umwelt zu entwickeln. Von Anabel erfuhr ich, dass sie sogar darüber nachdachte, anzufangen zu arbeiten, damit sie uns nicht mehr länger auf der Tasche liegen musste. Allerdings stand auch hier ihr ihr mangelndes Erinnerungsvermögen im Weg. Sie wusste scheinbar nur wenig darüber, was sie gut konnte. Anabel meinte, sie zeige etwas Talent beim Reiten, aber damit würde sie wohl eher kein Geld verdienen können.
Und so fand ich Yvaine an einem der letzten schönen, halbwegs warmen Abende auf der Veranda ein Buch lesend vor.

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Ich selbst kam gerade von der Arbeit heim und hatte die große Neuigkeit zu berichten, eine Gehaltserhöhung bekommen zu haben. Yvaine schien keinerlei Notiz von mir zu nehmen, als ich die Treppenstufen der Veranda erklomm. Sie war ganz vertieft in mein Gartenhandbuch, das sonst meistens im Regal verstaubte. Ich erkannte es am Einband. So leise ich konnte, näherte ich mich ihr.
„Du interessierst dich für Gartenarbeit?“, fragte ich. Es war natürlich eine dumme Frage, bedachte man, dass sie fast jeden Tag das Unkraut in meinem Garten jätete.
Mein plötzliches Auftauchen schien sie nicht zu überraschen. Ohne die Augen von dem Buch zu nehmen, antwortete sie: „Ich habe ein paar Samen gefunden. Ich wollte wissen, von welcher Pflanze sie stammen.“
„Und? Hast du es schon herausgefunden?“ Ich ließ mich neben ihr nieder.
„Die meisten sind ein paar interessante Kräuter, die sonst nur oberhalb des Wasserfalls wachsen. Ich frage mich, ob man sie auch selbst anbauen kann.“ Sie sah nachdenklich von ihrem Buch auf.
„Warum probierst du es nicht aus?“, wollte ich wissen. Zum ersten Mal in diesem Gespräch sah sie mich an, scheinbar unsicher, wie ich das meinte. „Nur wenn du willst, natürlich. Du kannst gerne ein paar Pflanzen in unserem Garten anpflanzen.“
„Es stört dich nicht? Ich meine, das ist dein Garten...“ Sie schien hocherfreut.
„Naja, so wie es aussieht, kümmerst doch sowieso hauptsächlich du dich darum, oder?“ Ich grinste sie an und sie lächelte zurück.
Dann wurde sie wieder ernst. „Ich glaube nicht, dass das dieses Jahr noch Sinn macht. Es wird zu kalt und die Pflanzen würden kaputt gehen. Aber vielleicht probiere ich es mit Blumentöpfen.“
„Oder du wartest, bis ich dazu komme, ein Gewächshaus zu bauen. Ich muss mir ohnehin etwas einfallen lassen mit den Pflanzen, die jetzt im Garten wachsen.“
„Damit solltest du dich beeilen.“, bemerkte Yvaine. „Es wird kalt und stürmisch in nächster Zeit.“

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Beitrag  singingmiri So Nov 17, 2013 8:45 pm

Yvaine behielt Recht. Binnen weniger Tage schlug das Wetter um und es wurde merklich kühler und düsterer. Das Laub färbte sich rot und gold und fiel von den Bäumen.

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Bis mittags hing oft dichter Nebel über der Insel. Es war feucht und kalt.

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Von unserem Grundstück konnten wir auf das Meer, das im Sommer immer tiefblau und nun grau da lag, sehen. Und fast jeden Tag regnete es in Strömen.

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Yvaine ließ sich von diesem Wetter wenig beeindrucken und kümmerte sich trotzdem auch noch wenn es Bindfäden regnete um die Pflanzen und unternahm ihre Spaziergänge durch die Natur.

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Und während ich meine freie Zeit entweder an der Werkbank oder mit Valencia verbrachte, sah man Anabel fast täglich beim Sprungtraining mit Fenny.

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Beitrag  singingmiri Mi Nov 20, 2013 3:16 pm

„Ach, ist das schön warm hier drin.“ Mit diesen Worten betrat Anabel das Haus und brachte einen Schwung Kälte mit hinein. Ich fröstelte. Vielleicht sollte ich doch allmählich wärmere Sachen anziehen.
„Der Kamin macht einiges her.“, bemerkte ich. Ich glaube, im Winter haben wir es hier drin wirklich schön warm. Wie war das Training?“
Anabel ließ sich auf den Stuhl neben mir fallen. „Nass, matschig, kalt. Fenny hatte heute keine rechte Lust zu springen und ich kann es ihr nicht verübeln. Hoffentlich ändert sich das nochmal.“
Wie zur Antwort fuhr eine heftige Windbö ums Haus und ließ das Gebälk knacken. „Will man Yvaine glauben, bleibt es noch eine Weile kalt und stürmisch.“ Ich zuckte die Schultern. Ich hatte bereits festgestellt, dass Yvaines Prognosen meist zuverlässiger als der Wetterbericht waren.
„Wo ist die eigentlich? Ich hab sie heute noch gar nicht gesehen. “
„Spazieren vermutlich. Keine Ahnung, was die bei diesem Wetter so schön daran findet.“
„Na, dass du das nicht verstehst, ist mir klar.“, neckte meine Schwester nicht. „Wieviele Sekunden warst du heute draußen? Zwei? Drei?“ Sie lachte, als ich mein Gesicht verzog. „Ich glaube, um Yvaine musst du dir keine Sorgen machen. Die achtet schon darauf, dass sie in keinen Sturm gerät. Und diese Spaziergänge sind wichtig für sie.“
„Zum Nachdenken, ich weiß.“ Ich rollte die Augen. „Soviel kann ein Sim doch gar nicht nachdenken müssen!“
„Dass du keine nachdenkliche Natur bist, ist mir klar.“, meinte Anabel ein wenig garstig. „Aber sie ist es. Und du vergisst, dass sie einen Grund hat, viel nachzudenken. Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie verzweifelt sie nach ihren Erinnerungen sucht? Es belastet sie, dass sie so gut wie nichts über sich selbst weiß. Darum denkt sie soviel nach. Das ist es, was sie da draußen sucht: Sich selbst.“

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Sie hatte sich förmlich in Rage geredet. Ich hielt es für besser, sie zu unterbrechen. „So habe ich das nicht gemeint. Ich wollte nur ausdrücken, dass ich bei diesem Wetter nicht spazieren gehen würde. Aber wenn sie es braucht, bitte. Ich werde sie nicht aufhalten. Kein Grund, sich so aufzuregen.“
„Entschuldige.“ Anabel versuchte sich wieder zu beruhigen. „Ich hab nur so Mitleid mit ihr. Sie ist so ein guter Sim, sie hat so etwas einfach nicht verdient.“ Sie nahm sich einen Apfel aus der Obstschale auf dem Tisch. Unsere Apfelernte war gut ausgefallen und Yvaine drapierte immer einige in eine Schüssel auf dem Tisch. „Lecker, diese Äpfel. Das mit dem Garten war wirklich eine gute Idee.“ Sie verspeiste genüsslich den Apfel und nahm sich noch einen. „Ich glaub, ich esse den hier noch, spring schnell unter die Dusche und mit etwas Glück ist Yvaine dann wieder da und es gibt Essen.“ Sie stand auf.

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Ich erhob mich ebenfalls. „Als ob wir nicht mehr selbst kochen könnten.“, meinte ich. „Wie soll das nur werden, wenn sie hier auszieht und wir uns wieder selbst versorgen müssen?“

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„Hm. Ich... weiß... nicht.“, brachte Anabel mühsam nuschelnd hervor. Dann hörte ich einen dumpfen Laut. Ich wandte mich um. Meine Schwester lag leblos auf dem Boden.

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Beitrag  singingmiri Do Nov 28, 2013 7:00 pm

„Anabel? Anabel!“ Mit einem Satz war ich bei ihr und versuchte ihren Puls zu nehmen. Doch weder dieser noch die Atmung schien noch vorhanden zu sein. Mit aufsteigender Panik und zitternden Händen wählte ich Olivias Nummer. Sie machte sich augenblicklich auf den Weg. Als sie auflegte, hörte ich schon ihre Autotür zuschlagen.
„Yvaine!“, rief ich in meiner Verzweiflung. Ich brauchte Hilfe. Aber Yvaine war, wie ich genau wusste, nicht im Haus, sondern auf einem ihrer Streifzüge durch die Natur. Von ihr konnte ich keine Hilfe erwarten. Vorsichtig hob ich den leblosen Körper meiner Schwester hoch und erschrak, wie blass sie bereits war. Während ich auf Olivia wartete, verbot ich mir streng, das Schlimmste anzunehmen. Es durfte einfach nicht sein.

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Olivia kam binnen weniger Minuten an. Sie musste trotz ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft gefahren sein, wie eine Wilde und ich war ihr dankbar, dass sie meine Sorge ernst genug genommen hatte. Sie machte sich sofort daran, Anabels Lebensfunktionen zu prüfen, während sie gleichzeitig Fragen stellte.
„Hat sie in letzter Zeit zu hart gearbeitet? Nicht genug geschlafen?“
„Nicht mehr als sonst. Es war alles wie immer. Und sie achtet auf ihre Gesundheit. Sie weiß doch, dass es ihren Pferden nicht hilft, wenn sie krank wird oder zusammenbricht!“
„Hatte sie beim Reiten vielleicht einen Unfall? Auf den Kopf gefallen vielleicht?“
„Nicht, dass ich wüsste. Aber ich bin natürlich nicht immer dabei.“
„Was genau hat sie getan, bevor sie zusammengebrochen ist?“ Olivia versuchte bereits zum fünften Mal den Puls zu messen und ich wusste, das hieß nichts Gutes.
„Sie kam vom Sprungtraining und hat sich über das Wetter beschwert. Wir haben kurz miteinander geredet. Sie hatte Hunger, aber weil normalerweise Yvaine abends kocht und noch nicht wieder da ist, wollte sie sich mit einem Apfel Vorlieb nehmen und schnell duschen. Und kurz nachdem sie aufgestanden ist, ist sie einfach zusammengesackt.“
„Hat sie vorher irgendwelche Anzeichen von Schwäche gezeigt?“
„N-Nein.“, antwortete ich, während ich mir gleichzeitig das Hirn zermartete, ob mir etwas entgangen war. „Nur unmittelbar, bevor sie zusammenbrach, hatte sie scheinbar plötzlich Probleme mit dem Sprechen.“
„Hm.“ Olivia stand auf. Ihr Gesichtsausdruck schwankte irgendwo zwischen Ratlosigkeit und Besorgnis. Ein weiteres schlechtes Zeichen. Allmählich nahm in mir die Sorge Oberhand, dass sie nicht mehr zu retten sein könnte.

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„Ich weiß ehrlich gesagt, was mit deiner Schwester ist. Aber ihr Puls ist kaum spürbar und die Atmung...“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich will es nicht vor dir verstecken. Es sieht schlecht aus. Vielleicht musst du dich auf das Schlimmste gefasst machen. Ich werde natürlich tun, was ich kann, aber ich fürchte...“ Sie brach erneut ab.
Ich schluckte schwer. Meine schlimmsten Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten. Für einen Moment schien mir schwarz vor Augen zu werden.

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Beitrag  singingmiri Do Nov 28, 2013 7:09 pm

„Ein Apfel, sagtest du?“, fragte plötzlich eine Stimme, die ich mittlerweile nur zu gut kannte, ein paar Meter neben mir und die Anzeichen von Schwäche verschwanden mit einem Mal. Yvaine war da. Es war irgendwie tröstlich zu wissen, auch wenn es Anabel kaum von Nutzen sein konnte. Ich hatte sie nicht kommen hören. Wie üblich. Ich nickte. Mein Kopf fühlte sich bleischwer an.
„Dieser hier zufällig?“ Ich wandte den Kopf, und sah, wie Yvaine einen Apfel aufhob, der bei Anabels Sturz in die Ecke gerollt sein musste.
„Wahrscheinlich.“, murmelte ich. Was nützte es, zu wissen, welchen Apfel Anabel zuletzt gegessen hatte?

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Yvaine war bereits an mir vorbei gegangen, scheinbar ohne von meiner Bemerkung oder meiner Stimmung Notiz zu nehmen. Jetzt beugte sie sich über Anabel und strich ihr liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht. Es hätte mir früher auffallen müssen, aber erst jetzt begriff ich, wie innig die Freundschaft zwischen meiner Schwester und Yvaine war. Natürlich verbrachten sie einen Großteil des Tages miteinander und Anabel redete viel von Yvaine, aber nie war mir bewusst geworden, wie eng ihre Freundschaft geworden war. Wie war es wohl für Yvaine, sich so über meine leblose, so gut wie tote Schwester zu beugen, die Kälte ihrer Haut zu spüren, zu bemerken, dass sie nicht atmete und ihr Herz nicht mehr Schlug?
„Keine Atmung, kein Puls.“, hörte ich sie zu sich selbst sagen. Es klang eher nachdenklich als traurig.
Ich räusperte mich. „Yvaine, es...“ Doch Yvaine hob die Hand und bedeutete mir zu schweigen. Ich verstummte augenblicklich. In ihrer Bewegung lag plötzlich etwas so entschlossenes und gebieterisches, dass ich nicht anders konnte, als zu gehorchen. Ich sah Olivia ratlos an. Die zuckte die Schultern und ließ sich auf dem Schaukelstuhl nieder. Das viele Stehen musste sie in ihrem Zustand anstrengen.
Yvaine betrachtete derweil den angebissenen Apfel genauer. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie ihren Blick davon löste, und ein Messer aus ihrer Kleidtasche holte. Was diese Sima alles mit sich herumtrug! Wozu hatte sie das bei ihrem Spaziergang dabei gehabt?
Sie schnitt vorsichtig ein kleines Stück aus dem Apfel heraus und hielt es ins Licht. Dann roch sie daran, bevor sie an das Feuer im Kamin trat und es ins Feuer warf, wo es zischend verbrannte. Ich hatte keine Ahnung, was sie tat, noch hatte ich je von einer solchen Untersuchungsmethode gehört, aber es sah so aus, als hätte ihr Handeln einen Sinn.

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Yvaine stand nun regungslos am Feuer. Den Rück uns zugewandt, sah sie unverwandt in die Flammen. Ich fragte mich, ob das für ihre Augen so gesund war und wie sie es überhaupt aushielt.

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Beitrag  singingmiri Do Nov 28, 2013 7:14 pm

„Tyler.“, sagte sie schließlich mit einem eigenartigen Tonfall und legte den Schürhaken beiseite. Im Kamin züngelte plötzlich eine bläuliche Flamme hoch. Yvaine schien es nicht im Mindesten zu erschrecken. Ich dagegen, zuckte heftig zusammen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich befürchtete, von Yvaine das gleiche zu hören, was Olivia mir wenige Minuten – waren es Minuten? Mir kam es schon wie eine Ewigkeit vor - zuvor gesagt hatte. „Tyler, habt ihr Feinde?“, fragte sie ruhig.
„Wa--- Natürlich nicht? Wie kommst du denn darauf? Willst du mir sagen, dass...“
„Hat schonmal jemand versucht, in eurer Familie Unfrieden zu stiften? Wurde euch etwas Wertvolles gestohlen? Oder ist euch ein merkwürdiges Unglück passiert, was ihr euch nicht erklären konntet?“, feuerte sie sofort die nächsten Fragen ab.
Ich starrte sie an. Was hatte das alles mit Anabel und dem Apfel zu tun? „Äh. Es wurde ein paar Mal bei meinem Vater eingebrochen... Er hat auf seinen Reisen viele Schätze gesammelt. Das zieht Diebe an. Aber es ist nie etwas gestohlen worden.“
„Außer eure Hunde.“, mischte Olivia sich ein.
„Naja, die wurden uns vom Tierheim weggenommen. Wenn auch auch ohne nachvollziehbaren Grund.“

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Yvaine nickte dem Kamin nachdenklich zu. Man konnte förmlich sehen, wie die Puzzleteile sich in ihrem Kopf zusammenfügten. Jetzt endlich drehte sie sich zu mir um, und ich sah zum ersten Mal an diesem Abend wie viel Kummer und Sorge ihr die Sache bereitete, wie schmerzhaft es für sie war. Aber neben all dem Schmerz und der Verletzlichkeit, die in ihrem Blick lag, lag auch etwas wie Hoffnung und zugleich Zweifel, als sie mich nun ansah. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, wäre ich sicherlich beeindruckt davon gewesen, wieviele widersprüchliche Emotionen sie in einem einzigen Blick transportieren konnte.
„Vertraust du mir?“, fragte sie.
„Natürlich.“, antwortete ich und war selbst überrascht, wie prompt es über meine Lippen kam. In einem anderen Moment hätte ich vielleicht länger über diese Frage nachgedacht. Als sie mich aber in diesem Moment mit diesen ausdrucksvollen Augen ansah, konnte ich nicht anders.
„Deine Schwester ist nicht tot.“, sagte sie mit soviel Nachdruck, als müsse sie auch sich selbst überzeugen. „Sie ist betäubt, wenn auch sehr stark. Zu stark, als dass sie wieder von alleine aufwachen würde, aber sie lebt.“
„Aber ihr Puls...“, wandte ich ein.
„Ist niedrig. Mit der Hand nicht messbar. Aber das tut nicht zur Sache. Ich kann ihr helfen, wenn du mich lässt.“ Sie sah mich fragend an und ich nickte. Sie schien erleichtert. „Gut, dann musst du tun, was ich dir jetzt sage. Denn mir läuft die Zeit davon. Wenn ich mich nicht beeile, kann ich sie nicht mehr retten. Darum gibt es ein paar Dinge, um die du dich kümmern musst.“
„Soll ich nicht besser bei Anabel bleiben? Ich könnte dir hier...“ Sie hob die Augenbrauen und sah mich streng an. Ich seufzte. „Okay, was muss ich tun?“

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Beitrag  singingmiri Do Dez 05, 2013 7:55 pm

„Und du hast einfach so getan, was sie gesagt hat?“ Barry starrte mich mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und einem Anflug von Wut an. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Er machte sich vermutlich in etwa soviele Sorgen wie ich um Anabel. Shane dagegen sah nur mäßig erstaunt aus, dass ich Yvaine so einfach gehorchte.
Ihre Anweisung war gewesen, Shane und Barry anzurufen, und heute Nacht bei den Pferden Wache zu halten. Sie schien zu glauben, dass es jemand auf Rosella und Fenny abgesehen hatte. Wie sie darauf kam, konnte ich nicht nachvollziehen, aber sie hatte mir versprochen, mir alles zu erklären, wenn Anabel außer Gefahr war. Zunächst hatte sie mich zur Eile angetrieben. Ich hatte also getan, wie mir geheißen war, mich warm angezogen und auf meine beiden Freunde gewartet, die bald eintrafen. Als ich das Haus verließ, drückte Yvaine mir eine Thermoskanne voll Tee in die Hand, damit wir etwas Warmes zu trinken hatten und mich dann gebeten, sie unter keinen Umständen zu stören, es sei denn der Dieb sollte sich zeigen und wir wurden mit ihm nicht fertig. Kurz darauf war auch Olivia nach Hause gefahren. Sie war gerade eben so lange geblieben, bis Yvaine ihr erklärt hatte, was sie vor hatte und mit den Vorbereitungen für was auch immer sie tat, fertig war. Auch sie beantwortete unsere Fragen, was Yvaine tat, nicht. Ich vermutete, dass auch sie Yvaine vertraute, das Richtige zu tun. Sie erklärte uns nur, warum sie nicht blieb. Man hätte meinen können, dass Yvaine ein wenig Hilfe gut gebrauchen konnte. Aber Yvaine war der Meinung, dass Olivia in ihrem Zustand fortgeschrittener Schwangerschaft nicht bleiben sollte. Sie hatte versprochen, einen von uns hereinzurufen, wenn sie doch Hilfe benötigte.

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Barry lief derweil unruhig auf und ab, während er sich zunehmend in die Sache hineinsteigerte: „Wie konntest du Anabel so allein lassen? Warum konntest du nicht einfach Olivia machen lassen? Sie ist doch die ausgebildete Ärztin! Du weißt nichts über Yvaine! Sie könnte sonstwas mit Anabel machen. Vielleicht macht sie alles nur noch schlimmer?!“
Ich hob begütigend die Hände. „Olivia hatte keine Ahnung, was sie tun sollte, das hat sie selbst zugegeben. Yvaine meinte, Anabel sei vergiftet - darauf wäre Olivia nie gekommen. Und scheinbar kennt Yvaine auch ein Gegenmittel. Was hätte ich deiner Meinung nach tun sollen? Die Giftnotrufzentrale anrufen? Bis die hier wären, wäre längst alles zu spät, wenn man Yvaine glauben schenkt. Ich denke nicht, dass ich eine Wahl hatte.“
„Aber sie ist immer noch eine Fremde! Wir wissen nichts über ihre Vergangenheit, sie könnte genauso gut eine Kriminelle sein, die untertauchen will. Was wenn sie das mit dem Gift nur erfunden hat, um irgendwelche Experimente durchzuführen, die Anabel schaden? Oder vielleicht hat sie den Apfel selbst vergiftet, um...“
„Jetzt mach aber mal einen Punkt, Barry.“, mischte Shane sich nun ein, sichtlich genervt von Barrys Anschuldigungen. „Yvaine würde so etwas nie tun, da bin ich mir absolut sicher.“
Ich war innerlich heftig zusammengezuckt. Zugegeben, ich hatte nicht daran gedacht. Es war als hätte eine eiskalte Hand nach meinen Innereien gegriffen, während Barry sprach. Doch nun entspannte ich mich wieder. „Anabel ist für Yvaine sehr wichtig. Sie liebt sie.“ Ich warf Barry einen Blick zu. „Freundschaftlich natürlich, denk nicht immer gleich das Schlimmste! Ich glaube kaum, dass sie so etwas einer Person antun würde, an der sie so hängt.“
„Jaja, ich seh schon, ihr wollt unbedingt gut von ihr denken! Sie sieht immer so unschuldig aus, immer wie eine Sima in Nöten und schon springen ihr sämtliche Simos zu Hilfe und beschützen sie! Und Freundschaft hin oder her. Wir wissen nicht, ob sie sich nicht selbst überschätzt. Vielleicht glaubt sie helfen zu können, irrt sich, und macht alles noch viel schlimmer!“

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Beitrag  singingmiri Do Dez 05, 2013 7:58 pm

Shane rollte die Augen. „Das hatten wir schon, Barry! Vielleicht irrt sie, vielleicht auch nicht. Aber Olivia könnte ihr nicht besser helfen.“ Er seufzte. „Außerdem versteht Yvaine sich auf Kräuter.“
„Das wusste ich ja gar nicht.“, entfuhr es mir.
Shane sah unbehaglich drein. „Ich habe ihr eigentlich versprochen, es niemandem zu sagen. Aber ich denke, in diesem Fall... nun ja, sie wird es nun ohnehin nicht mehr verstecken können.“ Er seufzte erneut. „Naja, sie kennt sich ein bisschen mit Kräutern aus. Und mit Pilzen. Ihr wisst schon, so eine Art Naturheilverfahren. Welches Kraut hat welche Wirkung, welche sind giftig, womit kann man eine Kräutervergiftung heilen? Sie sammelt sie, wenn sie spazieren geht.“
„Woher weißt du davon?“, fragte ich misstrauisch.
„Naja, ich habe sie mal quasi dabei erwischt. Darum hat sie mir davon erzählt. Aber sie wollte nicht, dass ich es weitersage.“
„Aber warum nicht? Das ist doch nichts Schlimmes!“, meinte ich verblüfft.

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„Nicht Schlimmes?“, fuhr Barry erneut auf. „Wahrscheinlich macht sie irgendeinen obskuren Hokus Pokus dadrin! Deswegen will sie uns nicht dabei haben! Das mit den Pferden hat sie sicher nur erfunden! Ach, was mach ich hier noch? Ich werde jetzt da rein gehen, und sie zur Rede stellen!“ Er machte kehrt und eilte zum Haus. Sofort rannten Shane und ich ihm hinterher und hielten ihn zurück.
„Lass das!“ Ich packte ihn hart am Arm und zog ihn wieder zurück zuden Boxen. „Ich weiß, dass du dir Sorgen machst, Barry. Das tue ich auch. Aber wir helfen Anabel nicht, wenn wir Yvaine unterbrechen. Es ist merkwürdig, was sie tut, aber ich denke nicht, dass sie sich das mit den Pferden ausgedacht hat. Wenn sie einfach nur ihre Ruhe bräuchte, hätte sie mich alleine rausgeschickt. Warum hätte sie euch beide noch auf den Plan bringen sollen? Und ich glaube auch nicht, dass sie irgendwelche Hexereien kennt, mit denen sie jetzt experimentiert. Und du doch auch nicht wirklich, oder?“
Shane drückte Barry eine Tasse Tee in die Hand. „Trink das, das wird dich beruhigen, Barry.“
Barry trank einen Schluck. Und tatsächlich schien es seinem Urteilsvermögen gut zu tun. Er sah uns an und sagte leise: „Tut mir Leid. Ich mache mir nur Sorgen. Was wenn Anabel...?“
„Denk nicht dran.“, unterbrach Shane. „Solange noch Hoffnung besteht, darfst du den Gedanken keine Sekunde zulassen.“

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Beitrag  singingmiri Do Dez 05, 2013 8:01 pm

Wir campierten die ganze Nacht vor den Pferdeboxen. Rosella und Fenny erwachten zwischendrin kurz und beäugten uns misstrauisch, aber da wir den größten Teil der Zeit schwiegen, schliefen sie bald wieder ein. Wir dagegen waren sehr dankbar, für die Wärme, die von den Pferden ausging, denn es war eine bitterkalte Nacht. Es ließ sich kein Pferdedieb blicken, aber es wäre wohl auch sehr dumm von ihm gewesen, sich zu zeigen, wenn drei Simos vor den Boxen warteten. Zwischendrin kam Yvaine mit wirren Haaren und geröteten Wangen nach draußen und stellte uns eine neue Kanne Tee auf die Veranda, aber bevor einer von uns sie erreichen konnte, war sie bereits wieder im Haus verschwunden. Wir tranken den Tee dankbar, denn er hielt uns gut warm. Um uns abzulenken und nicht versehentlich einzuschlafen, stellten wir uns gegenseitig Rätsel oder unterhielten uns über unsere Beziehungen.
„Wie läuft es mit Muriel?“, fragte ich Shane nach etlichen Stunden zum Beispiel.
Shane antwortete eine Weile nicht. „Ich... naja, es ist vorbei.“, brachte er schließlich hervor.
„Das heißt, du willst nicht mehr mit ihr zusammen sein? Und was ist mit den Kindern?“ Ich konnte es kaum glauben.
Aus irgendeinem Grund sah Shane sehr betreten drein. Barry antwortete für ihn: „Muriel ist nicht mehr die Einzige, die Kinder von ihm hat.“
„WAS?“, fuhr ich auf und Fenny schnaubte entrüstet, als sie daraufhin aus dem Schlaf fuhr.
„Schrei doch nicht so.“, murmelte Shane immer noch beschämt. „Es war so nicht geplant... Aber ich war abends im Pub und da bin ich Sharon über den Weg gelaufen. Naja, und dann haben wir eben was miteinander getrunken und uns ganz gut verstanden. Wir haben uns noch ein paar Mal getroffen. Und dann ist sie schwanger geworden. Du kannst dir vorstellen, dass Muriel nun erst recht sauer ist. Ich hab's verbockt.“ Er kickte wütend ins Gras.

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„Aber ist Sharon nicht viel älter als du?“, wollte ich vorsichtig wissen.
„Valencia ist auch älter als du.“, bemerkte Shane. „Und ich hatte ja nicht vor, mit ihr ein Kind zu bekommen!“
„Dass du das nicht mitbekommen hast...“ Barry sah mich kopfschüttelnd an. „Valencia ist immerhin Sharons Schwester, oder? Da hätte sie dir doch mal davon erzählen können, oder?“
Ich seufzte. „Wir sehen uns im Moment nicht gerade oft. Sie muss viel arbeiten. Und wenn wir uns dann mal treffen, reden wir über andere Sachen. Und mit Sharon versteht sie sich nicht so gut.“
„Mit Yvaine auch nicht.“, bemerkte Shane.
„Tatsächlich?“, fragte ich erstaunt. „Wie kommst du denn darauf?“
„Hab sie letztens gesehen, wie sie Yvaine ziemlich angezickt hat. Ich glaube, sie hasst es, dass Yvaine bei euch wohnt.“
„Ja, sie redet ständig darüber, dass sie mit mir zusammenleben will. Aber da sie weder hier einziehen will, noch ich bei ihren Eltern, wird das wohl warten müssen.“ Ich gähnte. „Allmählich könnte Yvaine mal fertig werden. Ich bin totmüde.“
„Kein Wunder.“, bemerkte Barry. „Die Sonne geht auf.“

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Beitrag  singingmiri So Dez 15, 2013 4:52 pm

Die Sonne ging auf und es war ein ungewöhnlich klarer Morgen, nach all den stürmischen Tagen. Eine Weile beobachteten wir, wie die Sonne langsam über dem Meer aufstieg, dann wandten wir uns um und sahen Yvaine auf der Veranda stehen. Sie sah müde und abgekämpft aus, ein Zeichen dafür, dass sie eine ebenso harte Nacht wie wir hinter sich hatte, aber sie brachte gute Neuigkeiten. Mit einem müden Lächeln, winkte sie uns herbei und sagte uns, dass Anabel gerettet war. So sehr er in der Nacht an ihr gezweifelt hatte, so dankbar war Barry Yvaine nun. Er fiel ihr wortlos um den Hals und ich war mir sicher, dass er ein paar Tränen der Erleichterung verdrückte. Yvaine tätschelte seinen Rücken und erlaubte ihm, zu Anabel zu gehen. Diese lag in ihrem Bett und schlief. Aber sie atmete wieder tief und gleichmäßig. Die Nacht war auch für sie anstrengend gewesen, erklärte uns Yvaine, denn es war harte Arbeit für ihren Körper, das Gift in ihrem Blut abzubauen. Darum musste sie vorerst ruhen und niemand sollte ihren Schlaf stören.

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Die Küche und das Wohnzimmer sahen aus wie ein Schlachtfeld. Überall standen benutzte Gläser und Kochtöpfe. Auf dem Boden waren Blätter verteilt, die zweifelsohne von Yvaines Kräutern stammten. Yvaine sah ebenfalls so aus, als könnte sie eine Mütze voll Schlaf brauchen, aber davon wollte sie nichts wissen. Stattdessen schickte sie Shane nach Hause und mich zu Bett. Ich startete einen halbherzigen Versuch, sie zu überzeugen, dass sie auch schlafen sollte, aber sie behauptete, sie könne problemlos noch ein paar Stunden wach bleiben und in denen werde sie aufräumen und ein Auge auf die Pferde haben. Auch wenn sie bezweifelte, dass jemand bei Tageslicht wagen würde, einen Raub zu begehen. Ich begab mich also erleichterter als ich sein sollte, weil ich schlafen gehen durfte, ins Bett. Zwar nahm ich mir vor, nur ein paar Stunden zu schlafen, damit Yvaine so bald wie möglich Ruhe finden konnte, doch als ich nach einem unruhigen Schlaf wieder zu mir kam, wurde es schon wieder dunkel. Ich schlich mich leise in Anabels Zimmer, aber die schlief immer noch (oder schon wieder?). Darum suchte ich Yvaine unten auf. Sie war sichtlich müde, aber immer noch wach.
„Hast du überhaupt geschlafen?“, fragte ich besorgt.
„Nein. Nur ein paar Tassen Kaffee getrunken.“
„Bist du nicht müde?“
„Doch, schon.“ Sie stand auf und holte mir aus der Küche einen Teller Makkaroni mit Käse. Hungrig fiel ich darüber her.
„Woher wusstest du, dass ich Hunger habe?“, wollte ich zwischen zwei Bissen wissen.
„Einfache Berechnung. Du hast seit fast 24 Stunden nichts gegessen.“, antwortete sie prompt.
„Tatsächlich? Du denkst wirklich an alles.“ Es war wirklich immer wieder erstaunlich, was Yvaine alles auffiel.
„Ich hatte ein paar Stunden Zeit, um daran zu denken.“, stellte sie fest.
„Tut mir Leid, dass ich so lange geschlafen habe.“ Ich sah betreten auf meinen Teller.
„Das sollte kein Vorwurf sein.“, gab sie freundlich zurück. „Du musst kein schlechtes Gewissen haben. Es war besser so. So konnte ich das Chaos beseitigen und mich weiter um Anabel kümmern.“ Sie gähnte herzhaft. „Trotzdem werde ich jetzt schlafen gehen. Ich erkläre dir alles nachher genauer, wenn ich nicht mehr so müde bin.“ Sie stand auf. „Anabel wird in ein bis zwei Stunden aufwachen. Wenn du willst, kannst du zu ihr gehen.“
Ich schluckte einen Bissen herunter. „Wann wird sie wieder ganz gesund sein?“
„Ich denke, sie wird morgen wieder aufstehen und sich wie immer um die Pferde kümmern. Mit dem Training sollte sie vielleicht noch ein paar Tage warten. Es kommt ganz drauf an, wie sie sich fühlt. Sie ist zäh. Es wird nicht lange dauern.“ Sie lächelte mich an und wandte sich zur Treppe.
„Gute Nacht.“, rief ich ihr hinterher.

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Beitrag  singingmiri Fr Jan 03, 2014 9:38 pm

Ich war erleichtert, Anabel eine Stunde später, als ich ihr Zimmer betrat, wach im Bademantel auf ihrem Bett liegen zu sehen. Sie sah recht fit aus.
„Wie geht es dir?“, fragte ich, während ich die Tür hinter mir zuzog.
„Wie neugeboren.“, lächelte sie.
„Es ist schön, dich wieder wach zu sehen. Ich habe mir solche Sorgen gemacht.“
„Zu Recht.“, stellte meine Schwester fest. Sie klopfte auf die andere Hälfte ihres Betts, dass ich mich zu ihr setzen solle.

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„Danke, dass du Yvaine soviel Vertrauen entgegen gebracht hast.“, sagte sie leise. „Und dass du bei den Pferden warst.“
„Was sonst hätte ich tun sollen? Es schien mir die einzige Möglichkeit. Aber ich bin froh, dass sie es geschafft hat. Ich habe die ganze Nacht nicht gewusst, ob ich es selbst glauben soll, dass sie dir helfen kann. Aber wer hätte sich in so einer Situation nicht an jeden Strohhalm geklammert.“
„Barry hätte ihr nicht vertraut. Er hätte Olivia machen lassen.“, meinte sie immer noch leise.
„Wirf es ihm nicht vor.“, gab ich zurück. „Er liebt dich sehr.“ Meine Zweifel bezüglich ihrer Beziehung behielt ich wie immer für mich. Barry war ein guter Simo, aber ab und zu fand ich, dass er und meiner Schwester nicht so gut zusammen passten, wie sie glaubten. Ich fürchtete, dass ihnen das spätestens dann klar werden würde, wenn sie zusammen zogen. Sie liebte es draußen zu sein und sich um ihre Pferde zu kümmern. Er dagegen blieb lieber drinnen und schrieb Bücher oder malte. In der Tat waren sie so grundverschieden, dass ich mich fragte, wie sie überhaupt zusammen gekommen waren. Aber wie gesagt: Ich behielt es für mich.
„Aber warum misstraut er ihr so?“, seufzte sie.
„Er misstraut ihr nicht. Zumindest nicht direkt. Aber er hatte Angst um dich. Und keiner außer Shane wusste, dass Yvaine sich mit Heilkräutern auskennt. Aus seiner Sicht standen die Chancen besser, dass Olivia dir helfen konnte, als Yvaine. Was hat sie dir überhaupt gegeben?“
„Du weißt es nicht?“, fragte Anabel verblüfft. „Und doch hast du sie machen lassen?“
Ich zuckte die Schultern. „Sie kann sehr überzeugend sein, wenn sie will.“
Meine Schwester lachte. „Ja, das stimmt wohl.“

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„Also, was hat sie getan?“
„Ich war die meiste Zeit bewusstlos. Als ich zu mir gekommen bin, lagen schon allerhand leere Becher herum. Scheinbar bilden sich, wenn sie bestimmte Kräuter, Pilze und was sie sonst noch dazu getan hat, mischt, Tränke mit unterschiedlichen Wirkungen. Sie hat mir wohl einige davon geben müssen, bevor ich wach wurde.“
„Warum kennt sie sich damit aus? Und warum hat sie uns nie etwas davon erzählt?“
„Hat sie nicht gesagt.“
„Wie so vieles Anderes.“, murmelte ich. „Ich frage mich, ob sie sich wirklich nicht erinnert, oder ob sie nur so tut.“
„Ein bisschen von Beidem vielleicht.“, meinte Anabel. Ich sah sie fragend an. „Sie erinnert sich nicht an alles, aber immerhin an mehr, als vor ein paar Monaten. Sie steht unter Schock, deshalb kann sie sich nur nach und nach erinnern. Vielleicht will sie es auch nicht. Vielleicht redet sie deshalb auch nie über ihre Vergangenheit. Wir wissen schließlich nicht, was passiert ist, bevor wir sie am Strand fanden. Vielleicht erinnert sie sich und will vergessen.“
„Das macht mich wahnsinnig, dass wir so gar nichts über sie wissen.“, stöhnte ich.

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„Aber wir wissen doch Einiges über sie!“, rief Anabel aus. „Sie ist gerne draußen, sie kennt sich mit Pflanzen aus und sie mag das Meer. Sie kann gut kochen, kann unglaublich viel am Tag leisten und sie ist schnell. Und dabei bewegt sie sich stets wie eine Elfe beim Tanz. Sie wirkt zerbrechlich, aber sie ist es nicht. Sie hat sogar genug innere Stärke, sich notfalls gegen alle um sie herum zu stellen, um etwas durchzusetzen. Glaubst du, sie hätte diese Tränke nicht gebraut, wenn du gesagt hättest, dass du ihr nicht vertraust?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, das hätte sie nicht. Sie hätte es trotzdem getan. Sie hat dich nicht danach gefragt, weil sie es nötig hatte, zu wissen, ob du ihr vertraust oder nicht. Sie hätte diese Sache auch ohne dein Vertrauen durchgeboxt. Aber wenn sie dich nicht vorher gefragt hätte, wärst du ohne nachzudenken auf die Barrikaden gegangen. Sie kennt dich viel besser, als du sie.“
„Unheimlich.“, bemerkte ich entsetzt, dass Yvaine mich so durchschaute. Ob sie deswegen so lange nachgedacht hatte? Um sich zu überlegen, wie sie meine Zustimmung bekam, obwohl sie sie nicht brauchte?
„Manchmal frage ich mich, ob sie überhaupt ein Sim ist.“, stimmte Anabel zu.
„Was?!“, Ich starrte sie verblüfft an. „Wie kommst du denn darauf?“
„Naja, sie ist schon ein Sim. Aber irgendwie eine besondere Sorte.“
Ich sah sie nicht besonders intelligent an. „Wie meinst du das?“
„All diese merkwürdigen Sachen, die an ihr auffallen. Manchmal denke ich, dass sie vielleicht nur aussieht wie wir, aber in Wirklichkeit ganz anders ist. Sie wirkt manchmal als käme sie von einem anderen Planeten.“
„Irgendwie mysteriös.“, stimmte ich zu. „Man frägt sich andauernd, was in ihrem Kopf vorgeht. Hoffentlich hält sie Wort und erzählt uns alles.“
„Sie wird es tun. Sie hat es versprochen.“, murmelte Anabel. Ich sah sie an. Ihre Augen waren wieder geschlossen. Sie war offensichtlich plötzlich wieder müde geworden.

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Beitrag  singingmiri Fr Jan 03, 2014 9:42 pm

Ich zog mich wie so oft an meine Werkbank zurück. Die Arbeit mit den Händen half mir immer, meinen Kopf frei zu bekommen. Wenn ich mich darauf konzentrieren musste, nicht ausversehen etwas explodieren zu lassen, konnte ich schlecht über meinen Sorgen brüten. So vergingen einige Stunden, in denen ich an meiner neusten Erfindung schraubte und ich tatsächlich kurz vergaß, was geschehen war.
Dann natürlich fiel es mir wieder ein und ich begab mich zurück ins Wohnzimmer, um nachzusehen, ob Yvaine aufgestanden war. Tatsächlich saßen beide Simas am Esstisch und tranken schweigend Tee.
„Wir haben auf dich gewartet.“, bemerkte Anabel nicht ohne einen vorwurfsvollen Unterton.
„Warum habt ihr mich nicht gerufen?“, fragte ich.
„Haben wir.“, gab meine Schwester zurück. „Aber vermutlich wurde das von deiner Bohrmaschine übertönt.“

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Yvaine hatte derweil unbemerkt eine weitere Tasse Tee aus der Küche geholt und reichte sie mir nun. Ich ließ mich – wie üblich verwundert über ihre Fürsorglichkeit – auf einen Stuhl nieder und sah sie erwartungsvoll an. Sie bemerkte es und musste lächeln.
„Was willst du zuerst wissen?“, fragte sie.
Ich sah Anabel an. Sie sagte: „Warum du glaubst, dass es jemand auf die Pferde abgesehen hat.“ Ich nickte zustimmend.
Yvaine wiegte nachdenklich den Kopf. „Es war eine logische Schlussfolgerung.“ Sie blies in ihren Tee, obwohl ich sicher war, dass er nicht mehr zu heiß war. Meiner war es zumindest nicht. „Mir war schnell klar, dass der Apfel vergiftet war. Da vergiftete Äpfel nicht auf Bäumen wachsen, sondern künstlich hergestellt werden, musste sie jemand hier absichtlich platziert haben. Ich gehe davon aus, dass niemand der hier Anwesenden das getan hat. Also muss es jemand gewesen sein, der nicht hier wohnt. Es ist vermutlich ein Leichtes, hier einzubrechen und einen Apfel in die Schale zu legen.“
„Aber es könnte doch auch jemand vorher den Apfel in einen der Eimer legen können. Der eine Apfel mehr oder weniger wäre doch gar nicht aufgefallen.“
„Theoretisch.“, nickte Yvaine. „Aber in dem Fall wäre es mir aufgefallen, als ich die Äpfel in die Schale gelegt habe. Es war auch nicht nur einer, sondern drei.“
„Drei?“, entfuhr es Anabel.
„Ich habe danach alle Äpfel genau überprüft. Mit dem, in den du gebissen hast, waren es drei. Vermutlich für jeden von uns einen.“
Ich schauderte unwillkürlich. „Wer würde so etwas tun?“

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„Eine berechtigte Frage.“, meinte Yvaine. „Gestern wusste ich natürlich noch nicht von den anderen beiden Äpfeln. Aber ich habe mich auch da schon gefragt wer das getan hat und vor allem warum. Es könnte natürlich sein, dass jemand, der nicht genau die Wirkung von vergifteten Äpfeln kennt, sich einen Scherz erlauben wollte, aber das bezweifle ich. Natürlich könnte euch auch jemand einfach so vergiften wollen, aber auch hier stellt sich die Frage, wieso? Also habe ich darüber nachgedacht, was ihr besitzt, was ein anderer haben wollen könnte und das sind, neben dem Haus und eurem Geld, die Pferde. Aber wenn ihr sterbt, fällt das Haus und euer Besitz an die Familie zurück und da ich nicht glaube, dass einer aus eurer Familie das tun würde, blieb nur noch die Option, dass er uns ausschalten wollte, um die Pferde zu stehlen. Bis jemand bemerkt hätte, dass wir tot sind, wäre der Dieb längst mit den Pferden über alle Berge.“
„Aber dafür hast du keinen Beweis.“, bemerkte ich unbehaglich. Es war ein unschöner Gedanke, dass wir offensichtlich einen Feind hatten.
„Nein. Deswegen habe ich gefragt, ob euch schon einmal etwas passiert ist und Olivia erzählte von den Hunden, die euch weggenommen wurden.“
„Du meinst, es ist dieselbe Person.“
„Es ist zumindest nicht auszuschließen. Ich will niemanden konkret verdächtigen, aber ich hatte so ein Gefühl, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag. Also habe ich dich nach draußen geschickt. Wenn jemand draußen bei den Pferden ist, dachte ich mir, wird der Dieb sich vermutlich nicht blicken lassen. Und er oder sie weiß nun, dass wir gewarnt sind und wird vermutlich erstmal nicht zuschlagen.“
„Das ist unglaublich.“, stöhnte Anabel und schlug die Hände vors Gesicht. „Was haben wir getan, dass uns jemand etwas Böses will?“
Yvaine antwortete nicht darauf. Sie trank ihren Tee und sah dabei an uns vorbei aus dem Fenster. „Es kann auch sein, dass ich völlig falsch liege. Ihr hattet doch damals einen Detektiv beauftragt! Was hat der gesagt?“
„Woher weißt du...?“ Mir blieb der Mund offen stehn.
„Olivia.“, antwortete sie knapp.
„Ja.“, antwortete meine Schwester. „Unser Vater hat Florian darum gebeten. Er ist ein Onkel von Valencia und hier am Ort der Detektiv. Normalerweise passiert hier natürlich nichts, was einen Detektiv beschäftigen sollte, außer ein paar Diebstählen, um die sich aber die Polizei kümmert. Viel hat er auch nicht herausgefunden. Nur, dass Alsta gestorben und Snoopy in ein Tierheim weit fort gebracht wurde, wo wir ihn nicht mehr herausholen konnten.“
Yvaine rührte nachdenklich in ihrer Tasse herum. „Wenn ihr erlaubt...“, begann sie. „Dann werde ich der Sache auf den Grund gehen.“
„Du willst unter die Detektive gehen?“, fragte ich verblüfft.
„Nein. Ich will nur wissen, wer dahinter steckt. Wenn diese Person nicht davor zurückschreckt, drei Unschuldige umzubringen, um Pferde zu stehlen und diese Äpfel so platziert, dass im Grunde auch jeder Besucher zufällig hätte sterben können, dann ist sie auf jeden Fall gefährlich. Nicht nur für uns, sondern für alle, die hier leben. Es war ein Mordversuch und ich habe wenig Interesse daran, schon wieder ...“ Sie räusperte sich, als hätte sie beinahe etwas gesagt, was sie für sich behalten wollte. „... in Lebensgefahr zu schweben.“, beendete sie den Satz. Ich fragte sie nicht danach, weil Anabel Yvaine sofort versicherte, dass sie Nachforschungen anstellen durfte. Schließlich gehe es um Simleben.

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Beitrag  singingmiri Fr Jan 03, 2014 9:45 pm

„Wo wir gerade bei Simleben sind.“, schaltete ich mich ein. „Wie hast du Anabel gerettet?“
„Shane hat es dir doch schon gesagt.“, gab Yvaine zurück. „Ich kenne mich etwas mit Kräutern und Pilzen aus. Ein paar von denen haben ganz erstaunliche Wirkungen, wenn man sie richtig zubereitet oder mit den richtigen Zutaten mischt.“
„Wo hast du das gelernt?“, fragte ich.
„Ich habe keinen blassen Schimmer. Bis gestern Abend war mir nicht bewusst, dass ich diese Tränke brauen kann. Ich erinnere mich nur langsam an … naja, an früher eben. Als ich die ersten Kräuter gefunden habe, war es genauso. Ich sah sie an und plötzlich wusste ich einfach, was es ist. Von da an habe ich angefangen, sie zu sammeln, obwohl ich nicht genau wusste, wozu. Ich habe immer gehofft, dass mir irgendwann einfallen würde, was man damit machen kann. Und gestern war es soweit.“
„Was für ein Zufall.“, bemerkte ich langsam. Ich glaubte ihr nicht so ganz.
„Vielleicht erinnere ich mich nur, wenn ich das Wissen brauche.“, sinnierte sie, als ob sie mich nicht gehört hätte. Mir kam diese Theorie ziemlich eigenartig vor. Ich war mir fast sicher, dass sie sich an mehr erinnerte, als sie zugeben wollte.
„Und gibt es noch mehr Tränke, oder erinnerst du dich nur an die, die du mir gestern gegeben hast?“, wollte Anabel neugierig wissen. Sie schien Yvaine ohne Weiteres zu glauben.
„Ja.“, meinte Yvaine zögernd. „Man kann ziemlich viele Krankheiten oder Vergiftungen heilen. Es gibt auch Tränke, die beim Einschlafen helfen, oder umgekehrt einen Sim wach halten können. Davon habe ich gestern einen getrunken.“
„Das erklärt auch, wie du so lange wach bleiben konntest. Ziemlich praktisch.“, befand ich.
„Willst du dich mehr damit beschäftigen?“, fragte meine Schwester.
„Beschäftigen?“, wiederholte Yvaine langsam.
„Hm. Es könnte wirklich praktisch sein, jemanden am Ort zu haben, der solche Tränke brauen kann. Vor allem, wenn wir wirklich einen psychopatischen Pferdedieb unter uns haben sollten. Ich bin mir sicher, dass Olivia nichts dagegen hätte, wenn sie im Notfall auf deine Unterstützung zählen kann. So eine Art Naturheilverfahren fänden sicher viele gut. Du könntest die Tränke hier brauen und verkaufen.“, warf ich ein.
Yvaines Augenbrauen zogen sich immer weiter zusammen, je länger ich sprach. „Naturheilverfahren?“, stieß sie aus und schüttelte geradezu beleidigt den Kopf. „Das nennt sich Alchemie. Ich bezweifle, dass irgendjemand diese Tränke zu sich nehmen würde, wenn er wüsste, was sich darin befindet.“
„Wieso? Was...?“, fing Anabel an und brach ab, vermutlich weil ihr eingefallen war, dass sie selbst einige dieser Tränke eingeflößt bekommen hatte.
„Außer Kräutern und Pilzen, kommen mitunter Spuren von Metallen und Edelsteinen hinein. Aber die sind noch das kleinere Problem. Für manche Tränke braucht man auch mal Insekten.“
„Oh.“, machte meine Schwester. Wir schwiegen eine Weile.
„Ich glaube trotzdem, dass es praktisch wäre. Stell dir vor, es würde noch jemand vergiftet werden. Es wäre doch sicher besser, wenn man einen Vorrat an Tränken hätte.“, meinte ich nach einer Weile fest.

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So kam es, dass Yvaine vom Gästezimmer in das Zimmer mit dem Erkerfenster neben Anabels Schlafzimmer zog, und dort ihr Alchemielabor einrichtete. Es hatte nicht mehr viel Überredung gekostet, sie davon zu überzeugen, vorerst bei uns zu bleiben und sich mit ihrer Alchemie etwas hinzuzuverdienen. Von nun an hörten wir aus dem Zimmer oftmals seltsame Geräusche. Scheinbar knallte es ordentlich, wenn die Zutaten ins Wasser geworfen wurden. Sie musste beträchliche Vorräte haben, denn die Sammlung an Tränken in ihrem Zimmer füllte bald ganze Regale.

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Beitrag  singingmiri Sa Jan 11, 2014 4:00 pm

Die Alchemie tat ihr sichtlich gut. Sie schien förmlich aufzublühen. Oft trat sie mit leuchtenden Augen aus ihrem Zimmer. Wenn man sie dann fragte, was sie so glücklich machte, antwortete sie meistens, dass sie einen neuen Trank entdeckt hatte, oder ihr ein besonders schwieriger gelungen war. Bald äußerte sie, dass sie sich von ihren Ersparnissen eine Schleifmaschine kaufen wolle und diese wenn möglich im Keller aufzustellen, da es etwas Lärm machte, die Edelsteine zu schleifen. Bisher musste sie jedes Mal mit einem der Pferde ins Stadtzentrum reiten, um dort im Elixiergeschäft, das bereits vor einiger Zeit aufgemacht hatte, die Edelsteine zu schleifen. Sie hatte sich mit dem Verkäufer geeinigt, ihn mit ihren Tränken zu beliefern. Die Geschäfte schienen gut zu laufen. Nachdem sich herumgesprochen hatte, wie sie Anabel mit ihren Tränken gerettet hatte, war ihre Ware gefragt. Den Teil mit den Insekten und Edelsteinen verschwiegen wir wohlweislich.
In dieser Zeit verstand ich zum allerersten Mal, warum jeder darüber spekulierte, ob ich mehr von Yvaine wollte: Sie war eine attraktive Sima. Natürlich änderte das für mich gar nichts. Es war eine objektive Feststellung, dass sie attraktiv war, aber das beeinflusste meine Gefühle für Valencia nicht im Geringsten. Im Gegenteil. Mir wurde nur klar, wie sehr ich meine Freundin liebte. Tatsächlich dachte ich darüber nach, ihr einen Antrag zu machen. Ich wartete nur auf einen passenden Moment.

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Außer der Tatsache, dass Yvaine ihr Zimmer in ein Alchemielabor verwandelte, änderte sich nichts an unserem Alltag. Nach wie vor half sie uns an allen Ecken und Enden und verschwand zwischendrin immer wieder für Stunden vom Grundstück. Immerhin wussten wir nun, was sie bei all ihren Spaziergängen tat. Wie weit sie mit ihren Ermittlungen gekommen war, oder ob sie überhaupt schon begonnen hatte, bekam ich wie üblich nicht mit. Es wurmte mich, dass ich immer der letzte im haus war, der von einer Sache erfuhr, wenn es mit Yvaine in Verbindung stand. Und das tat es meistens. In diesem Fall war jedoch sogar Anabel nicht im Bilde. Sie wusste nur, dass Yvaine Alice davon erzählt hatte, als diese mal wieder bei uns zu Besuch war. Auch jetzt, da Alice erwachsen war, verband die Beiden eine enge Freundschaft. Es wunderte mich nur, dass Alice weder anfing zu studieren, noch im wissenschaftlichen Labor arbeitete, wie sie es sich gewünscht hatte. Zumindest hatte ich sie dort während der Arbeitszeit nie gesehen.

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Beitrag  singingmiri Sa Jan 11, 2014 4:03 pm

Eine Gelegenheit sie danach zu fragen ergab sich bald darauf. Es war Vollmond und Anabel und ich waren spät abends unterwegs, als ein Unwetter uns überraschte. Wir suchten im nahe gelegenen Alchemieladen Zuflucht, in dem Yvaine auch ihre Getränke zum Verkauf anbot. Das Geschäft war Tag und Nacht geöffnet. Nun standen wir also in dem sehr urigen Laden und sagen uns all die seltsamen Gerätschaften und Zutaten an. Yvaine hätte uns sich aufklären können, worum es sich bei den Objekten handelte, aber sie war nicht da. Plötzlich ging die Tür auf und Alice betrat den Laden.
„Oh, gut, dass ich euch hier treffe!“, begrüßte sie uns, während sie sich gleichzeitig misstrauisch im Laden umsah. „Wisst ihr, wo Yvaine steckt? Ich war schon bei euch Zuhause, aber da ist sie auch nicht.“
„Bei Vollmond ist sie nie Zuhause. Sie verbringt die ganze Nacht draußen und sammelt Kräuter. Manche von denen kann man nur bei Vollmond ernten, sonst wirken sie nicht.“, entgegnete Anabel.
„Äh, was?“, gab Alice verwirrt zurück. Dann murmelte sie etwas, in dem die Worte „Blödsinn“ und „Aberglaube“ drin vorkamen.
„Ich schätze, Yvaine kennt sich damit ein bisschen besser aus, als wir alle.“, verteidigte ich unsere Mitbewohnerin.
„Mag sein.“, fuhr Alice auf. „Aber seien wir mal ehrlich: Eine Pflanze verändert sich doch nicht, nur weil Vollmond ist! Ob nun Halbmond oder Vollmond auf sie herabscheint hat doch keinen Einfluss! Es ist reiner Aberglaube!“
„Kein Grund, sich gleich so aufzuregen. Ich verstehe nicht, was du immer gegen solche Dinge hast.“
„Ich hasse es, wenn etwas nicht wissenschaftlich erklärbar ist.“, antwortete Alice finster, aber sie schien sich schon wieder zu beruhigen.
„Yvaine ist genau genommen auch ein bisschen komisch. Definitiv nicht normal.“, gab ich zu bedenken.
„Unsinn. Sie ist nur verschwiegen und kennt sich ein bisschen mit alternativen Heilmethoden aus.“, winkte Alice ab. „Auch wenn man sie ständig davon abhalten muss, auch noch bei den tiefsten Temperaturen ins Meer zu springen. Das ist in der Tat ein wenig seltsam.“
„Bitte was?“, warf ich verwirrt ein.
„Naja, sie liebt das Wasser eben. Letztens habe ich sie am Strand getroffen und sie wollte allen Ernstes schwimmen gehen. Dabei hatten wir nur 5°C!“
Ich schwieg geschockt. Es war geradezu gefährlich, was Yvaine tat.
„War zufällig Vollmond?“, fragte Anabel.
„Kann sein.“, zuckte Alice die Schultern. „Wieso?“
„Am Tag vor Vollmond macht sie immer so merkwürdige Sachen.“, meinte Anabel.
„Womit wir wieder beim Thema „übernatürlicher Unsinn“ wären.“, verdrehte Alice die Augen.

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„Warum wolltest du überhaupt zu Yvaine?“, wollte ich wissen.
„Sie hat mich gebeten, etwas für sie herauszufinden und das habe ich. Darum wollte ich nun mit ihr sprechen.“, antwortete sie.
„Morgen früh wird sie wieder da sein.“, meinte ich.
„Da kann ich nicht. Ich muss arbeiten.“
„Wo arbeitest du?“, fragte Anabel neugierig.
„Bei der Polizei. Wie meine Mutter.“
„Ich dachte, du willst in die Wissenschaft.“, gab ich verblüfft zurück.
„Ja, schon.“, murmelte Alice. „Aber das war doch nicht so wichtig. Darum habe ich meine Pläne geändert und beschlossen, dass ich zum Geheimdienst gehe.“
Irgendetwas daran kam mir komisch vor. „Das hat aber nichts mit Yvaine zu tun, oder?“, riet ich ins Blaue hinein. Alice' Gesichtsausdruck verriet mir, dass ich ins Schwarze getroffen hatte. „Hör mal, du musst dir von ihr nicht sagen lassen, was du tun sollst!“
„Das hat sie nicht. Ich habe mich freiwillig dazu entschlossen, ihr zu helfen. Und das mit der Wissenschaft kann ich immer noch als Hobby machen.“
„Wobei helfen? Bei ihren Ermittlungen?“
„Bingo.“, gab sie zurück.
„Habt ihr schon etwas herausgefunden?“, fragte Anabel, während sie einen Bücherstapel, der neben uns lag, musterte.
„Das darf ich jetzt noch nicht verraten. Es wäre unklug, es an die große Glocke zu hängen, was wir wissen. Sonst würde über kurz oder lang der Täter Bescheid wissen uns könnte Spuren beseitigen.“
„Aber uns könnt ihr es doch sagen. Keiner von uns ist schließlich der Täter.“
„Das bezweifeln wir auch nicht. Aber wir wissen noch nicht, in welcher Verbindung ihr zu ihm steht. Vielleicht ist es jemand aus eurem direkten Umfeld. Wie dem auch sei. Ich weiß ohnehin nur von einem kleinen Teil. Yvaine ist diejenige, die den Überblick hat.“

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Beitrag  singingmiri Di Jan 14, 2014 5:25 pm

Yvaine war nicht die Einzige, die sich veränderte. Auch in unserer Nachbarschaft tat sich Einiges. Shane zum Beispiel zog aus der WG aus, um mit Sharon zu leben. Er sah nun ein, dass er bei Muriel keine Chance mehr hatte und um des lieben Friedens, verließ er die WG. An seiner statt, zog Alice, die eine gute Freundin von Muriel war, ein. Als leidenschaftliche Schachspielerin (das hatte sie eindeutig von ihrem Vater!) verwickelte sie ihre Mitbewohner des Öfteren in eine Partie.

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Derweil schmiedete ihr Bruder Sebastian hochfliegende Pläne. Er wollte studieren und einen Doktortitel erlangen. Darum legte er urplötzlich los, viel für die Schule zu Büffeln, um Stipendien zu erlangen. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, mit meiner Schwester Selma zum Schulball zu gehen. Seitdem waren die Beiden ein Paar.

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Muriel wiederum gründete, wie schon ihre Großmutter Maya, eine Band, zu der auch Barry, Valencias Schwester Jada und ihre Cousine Adriana gehörten. Seit sie fast jeden Abend im Keller der WG probten, hatte Barry kaum noch Zeit für Anabel, die wiederum tagsüber beschäftigt war.

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Beitrag  singingmiri Di Jan 14, 2014 5:32 pm

Auch sonst war immer etwas los in der WG. Mal traf man einen Großteil der Bewohner Kürbisse schnitzend vor der Haustür an.

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Mal veranstalteten sie eine Kostümparty, zu der die halbe Nachbarschaft eingeladen war. In Ermangelung einer besseren Idee, kam ich als HotDog. Die Simas in meinem Haus waren da kreativer. Anabel kam als Prinzessin und Yvaine, ebenso wie Shane, als Astronaut.

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Beitrag  singingmiri Di Jan 14, 2014 5:37 pm

Sogar mein Vater war eingeladen (und kam als Krankenpfleger). Seit Naomi geboren wurde, hatte sich das Verhältnis zwischen ihm und Talina merklich gebessert. Er war völlig vernarrt in die Kleine. Schließlich hatte sie als Einzige seiner Nachkommen bisher die roten Haare unserer Mutter geerbt.

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(Vorne: Talina mit Naomi, Hinten: Muriel und Sergio)

Dass mein Vater seine Vorurteile gegenüber der Beziehung von Talina und Victor abgelegt hatte, mochte auch daran liegen, dass die Beiden kurz nach der Geburt ihrer Tochter in aller Stille geheiratet hatten.

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Beitrag  singingmiri Di Jan 14, 2014 5:41 pm

Es wurde nun zunehmend kälter. Ohne Zweifel stand der Winter direkt vor der Tür. Und so trafen wir alle unsere Vorbereitungen. Ich erbaute endlich das versprochene Gewächshaus. Anabel versuchte es ihren Pferden im Stall gemütlicher zu machen. Olivia kündigte einen Impfnachmittag an, bei dem sie gegen Grippe impfen wollte.

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Und Yvaine brachte eine alte, halb verhungerte Katze ins Haus, die sie Nova nannte und ihr scheinbar zugelaufen war. Das arme Tier wurde von unserer Mitbewohnerin aufgepäppelt, wobei sie einige ihrer Tränke zu Hilfe nahm. Anscheinend wirkten die auch bei Tieren. Wie dem auch sei: Nova war innerhalb kürzester Zeit wieder eine wohlgenährte Katze und Yvaines Seite nicht mehr wegzudenken. Sie folgte ihr in der Tat fast überall hin.

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Beitrag  singingmiri Di Jan 14, 2014 5:44 pm

Bevor es endgültig Winter wurde, besuchte uns unser Vater einmal zum Abendessen. Wohl um sich zu überzeugen, dass es uns und vor allem Anabel gut ging und natürlich, um die Retterin seiner Tochter endlich persönlich kennen zu lernen. Mir war etwas bange, wie er auf Yvaine reagieren würde – sie war schließlich so eigenartig. Vielleicht hieß er es auch gar nicht gut, dass sie sich der Alchemie widmete.#

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Aber diese Sorge erwies sich als völlig unbegründet. Es dauerte nicht lange, und die Beiden befanden sich in einer angeregten Unterhaltung über seltene Minerale, die sie hier in der Nachbarschaft und solche, die mein Vater auf seinen Reisen entdeckt hatte. Dann erzählte er ihr von seinen Abenteuern (sein Lieblingsthema) und ehe wir uns versahen, lud er Yvaine ein, bei Gelegenheit mal bei ihm Zuhause vorbeizukommen und sich seine Sammlung anzusehen. Was Yvaine, gutmütig, wie sie war, natürlich sofort zusagte. Dann fragte Yvaine nach den Hunden, die wir nie zurückbekommen hatten und schon diskutierten die Beiden über Möglichkeiten, dem Täter nach so langer Zeit doch noch auf die Schliche zu kommen.
Als mein Vater schließlich gehen musste, schlug er mir auf die Schulter und sagte zwinkernd: „Ich gratuliere, mein Sohn. Sie ist wundervoll. Ein großartiger Fang! Sieh zu, dass du sie nicht verlierst!“
Ich stöhnte nur auf. Wenn Shane oder Barry solche Kommentare von sich gaben, reichte es schon, aber auch noch der eigene Vater? Er entfernte sich glucksend.

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