Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Springfield

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Beitrag  singingmiri Mi Jul 06, 2011 8:51 pm

Halli Hallo!

Nachdem mein Moonshinevalley aufgrund einiger Bugs und verschwundenen Kindern einfach keinen Spaß mehr machte, habe ich mich entschlossen, eine neue Challenge zu starten und hoffe, sie gefällt euch.
Vorab möchte ich erwähnen, dass mein Hauptcharakter äußerst abenteuerlustig ist und daher viel in Grüften herumspazieren wird. Ich versuche die Grüfte aber so wenig wie möglich zu spoilern ;-)

Viel Spaß beim Lesen!

Miri

EDIT: Um die Familienverhältnisse besser zu verstehen, hab ich hier den Stammbaum von Springfield. Für Leute, die nicht up to date sind: Vorsicht Spoiler!

EDIT2: Die erreichten Ziele könnt ihr hier nachlesen!


Zuletzt von singingmiri am Do Okt 04, 2012 1:45 pm bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
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Beitrag  singingmiri Mi Jul 06, 2011 8:54 pm

Zukunftsorientiert gesehen mag es absolut unsinnig sein, in einen Ort wie Springfield's Stone zu ziehen, das aus nicht mehr als fünf Häusern, einer Feuerwache, einem „Park“, einem Schrottplatz und einer U-Bahn-Station besteht. Alle meine Freunde in meiner Heimat waren von meinem Entschluss eher befremdet und der Meinung, dass ich völlig übergeschnappt sein müsse, einen solchen Schritt zu unternehmen. Aber für mich war es genau das Richtige. Schließlich brauchte ich nichts weiter als eine nicht allzu teure Bleibe, in der ich zwischen meinen Reisen wohnen konnte und meine Schätze, die ich hoffte zu finden, sammeln konnte. Mehr wollte ich eigentlich nicht, außer vielleicht einem Job, bei dem ich für wenig Arbeit viel Geld (für meine Reisen) verdiente. Geht nicht falsch in der Annahme, ich sei faul und wolle dem Staat nur auf der Tasche liegen. Aber Reisen ist eben meine große Leidenschaft und ich suche stets nach neuen Abenteuern. Daher binde ich mich auch nur ungern an einen Ort. Springfield's Stone kam mir da gerade recht. Hier kannte mich niemand und vermutlich würde das auch so bleiben, wenn ich wirklich soviel reiste, wie ich vorhatte. So würde mich auch keiner vermissen, wenn ich wieder fortziehen würde, wenn ich es wiedermal nicht aushielt.
Aber vielleicht sollte ich mich erstmal vorstellen. Mich und die bescheidene Behausung, in der ich mich niedergelassen habe.
Ich heiße Seth Stanley und bin 21 Jahre alt. Meine Schulzeit liegt noch nicht allzu weit zurück und ich bin heilfroh, dass sie endlich vorbei ist. Im Unterricht saß ich ja doch immer nur von fernen Ländern träumend herum. Man sieht es meinem Abschlusszeugnis an, aber immerhin habe ich bestanden. Während der Schulzeit habe ich jeden Simoleon gespart, den ich bei verschiedenen Gelegenheitsjobs verdient habe, um nach der Schule reisen zu können. Leider hat es doch nicht ganz sofort geklappt. Unglücklicherweise starben meine Eltern, als ich gerade meine erste Reise plante und das ganze musste natürlich verschoben werden. Andererseits – so makaber das auch klingen mag – hatte es auch sein Gutes. Ich bekam eine hübsche Summe vererbt, von der ich mir mein erstes Haus kaufen konnte. Trotzdem war ich lange Zeit traurig und für einige Zeit hatte ich auch keine Lust mehr zu reisen. Aber nun ja... die Zeit heilt fast alle Wunden und bei dieser hat sie es geschafft. Irgendwann konnte ich wieder soweit nach vorne sehen, dass ich wieder eifrig Pläne schmiedete. Und so kam ich hierher.

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Mein so genanntes „Haus“ ist eigentlich nicht mehr als eine kleine Hütte, die aus einem Wohnraum (mit Küche), einem Schlafraum und einem Bad besteht. Hinter dem Haus gibt es noch eine Waschmaschine und eine Wäscheleine, die der Vorbesitzer vergessen haben muss, aber mir soll es recht sein. Dann muss ich schon mal nicht mit meiner Wäsche in die nächste Stadt fahren, um sie zu waschen. Der Weg dahin ist zwar nicht so weit, aber ich habe wirklich keine Lust Stunden in einem Waschsalon zu verbringen. Ich habe nur wenige Sachen mitgebracht. Da ich nicht vorhabe viel Zeit hier zu verbringen, macht es mir nichts aus, mich auf das Nötigste zu beschränken.

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Beitrag  singingmiri Mi Jul 06, 2011 8:56 pm

Als ich in Springfield's Stone ankam, war gerade alles in Aufregung und es war nicht allzu schwer, herauszufinden, was so spannend war. Irgendeine ältere Frau rief mir, ohne sich darum zu scheren, ob sie mich kannte oder nicht, quer über die Straße zu, dass Scholanders Zwillinge bekommen hätten und sie sich die Kleinen nun anschauen würde. Und damit rannte sie schnurstracks auf ein Haus zu, dass direkt neben dem Schrottplatz stand. Ich vermutete, dass „Scholanders“ dort lebten und dachte noch beiläufig, dass es für Kinder bestimmt lustig war, neben einem Schrottplatz aufzuwachsen. Dann machte ich mich daran meine wenigen Habseligkeiten auszupacken und mir etwas zu Essen zu machen. Als mein Magen gefüllt war, dachte ich, dass ich mir die Zwillinge ja auch anschauen könnte. Bei der Gelegenheit konnte ich mich auch gleich vorstellen. Nicht, dass ich viel wert auf nachbarschaftliche Beziehungen legte, aber es konnte nicht schaden, wenn wenigstens die direkten Nachbarn (und das waren Scholanders sozusagen) meinen Namen kannten. Gesagt, getan: Ich machte mich auf den Weg. An der Haustür des Hauses neben dem Schrottplatz, klingelte ich, nicht ohne vorher auf das Klingelschild zu schauen, ob ich richtig war. Es dauerte nicht lange und eine Frau, die einige Jahre älter sein musste als ich kam heraus und sah mich verwundert an. Ich stellte mich freundlich vor und sie bat mich direkt herein. Nebenbei bemerkt: Ich fand Beatrix Scholander eigentlich ziemlich hübsch. Sie trug ihre rötlich-braunen Haare zu einem losen Zopf gebunden und – wenn man das so sagen darf – eine richtige tolle Figur. Und das war absolut ohne Hintergedanken! Schließlich war sie ja älter und verheiratet. Aber hübsch fand ich sie trotzdem...

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Voller Stolz berichtete sie mir von ihren drei Mädchen, von denen sie die letzten beiden gerade heute geboren hatte. Ich ließ mich willig zu den Kindern führen und betrachtete eine Weile das Schauspiel. Mary und Lucy – die Zwillinge – schliefen, wie man das von Neugeborenen erwarten sollte. Sina, ein blondes Kleinkind, spielte fröhlich auf dem Boden und ließ sich durch meine Anwesenheit nicht stören. Ich machte Beatrix ein paar überschwängliche Komplimente über ihre Töchter und sie strahlte mich an. Ich teilte zwar nicht ihre Begeisterung für Kinder und Familie, aber warum sollte man ihr nicht eine Freude machen und sich mit ihr gut stellen.

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Beitrag  singingmiri Mi Jul 06, 2011 9:00 pm

Es hatte jedenfalls die gewünschte Wirkung und sie lud mich fröhlich plaudernd dazu ein, mit ihr einen Kaffee zu trinken. Dabei erzählte sie mir allerhand über Springfield's Stone und vor allem seine Bewohner. Die Hälfte davon vergaß ich sofort wieder, aber ich merkte mir immerhin soviel, dass ihr Mann (Patrick) als Koch in einem Restaurant in Springfield (der nächstgelegenen Stadt mit dem unglaublich kreativen Namen) arbeitete, dass ihre Schwester Jane Smith, eine Schriftstellerin, schräg gegenüber lebte und somit meine andere nächste Nachbarin war, dass sie mit ihrem Freund, von dem sie schwanger war, und einer Freundin, die auch zu irgendeiner Familie hier gehörte, zusammenlebte und diese Künstler waren. Jane Smith als Schriftstellerin sagte mir etwas. Sie hatte mit ihrem ersten Roman einen Hammer gelandet und ich hatte den Namen mal in einer Buchhandlung gelesen, als ich auf der Suche nach Reiseliteratur (das einzige, was ich lese) war. Ihr Buch mit dem Titel „Krieg der Universen“ war wie der Titel vermuten lässt, ein Science-Fiktion-Roman und damit für mich ziemlich uninteressant. Aber der Gedanke mit einer so bekannten Autorin in einem Ort zu leben, hatte schon etwas für sich. (v.l.n.r. Jane Smith (Schwangerschaft noch nicht sichtbar), Elena Dogan, Marcel Brandt)

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Dann erzählte Beatrix noch von der örtlichen Band mit Namen "Maya & Band", die auf der anderen Seite des Schrottplatzes wohnte und es mittlerweile auf lokaler Ebene zu einiger Berühmtheit gebracht hatten und in Springfield in diversen Clubs auftraten, was sehr empfehlenswert sei, wie Beatrix mir versicherte. Die Schlagzeugerin Maya (übrigens die einzige Frau in der Band) war mit dem Pianisten liiert und ihr Bruder war der Bassist und das war auch alles, was ich davon behalten habe.

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Ansonsten berichtete Beatrix mir noch von einer anderen Familie, deren Namen ich gleich vergaß und die neben der Feuerwehr lebte. Die Gitarrist der Band und besagte Künstlern, die Jane Smith's Mitbewohnerin war, stammten aus der Familie. Ihre Eltern waren ziemlich alt und sie hatten noch eine dritte Tochter, die furchtbar schüchtern war und nie ausging. Die familiären Verhältnisse waren mir zu kompliziert, um sie mir zu merken und da in dieser Familie keine großen Persönlichkeiten zu leben schienen, vergaß ich sie ganz schnell wieder.
(Bild: Elisabeth und Markus Dogan)

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Beitrag  singingmiri Mi Jul 06, 2011 9:05 pm

Nun war jedenfalls ich mit erzählen dran. Ich erzählte Beatrix, wieso es mich hierher verschlagen hatte und dass ich auch schon bald verreisen würde. Mein erstes Reiseziel war Ägypten. Ich freute mich schon unbändig darauf in den Pyramiden herumzustöbern. Ich träumte von geheimen Gängen und Türen, von großen, unentdeckten Schätzen und von haarsträubenden Abenteuern, die ich selbstverständlich alle überleben würde. Doch davon erzählte ich Beatrix nicht. Ich sah auf die Uhr und stellte fest, dass es später war, als gedacht und ich wirklich langsam nach Hause musste, um zu packen. Mitten in der Nacht würde mein Taxi kommen, dass mich zum Flughafen bringen würde.

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Die Reise verging mir wie im Flug. Ich verbrachte die Zeit im Flugzeug damit, von großen Abenteuern zu träumen und ein Buch über die ägyptischen Pyramiden zu lesen. Nicht, dass es viele neue Informationen für mich enthielt – schließlich hatte ich mich schon umfassend über das Land, das ich bereiste, informiert – aber ich konnte nicht genug darüber lesen. In Ägypten angekommen, fuhr ich (mit einer geliehenen Vespa) zum Campingplatz, wo ich übernachten würde. Für etwas Besseres reichte mein Geld nicht. Sobald ich mich eingerichtet hatte, machte ich mich auf den Weg zum Markt, um dort etwas zu Essen. Nebenan war ein Laden, in dem es allerhand Abenteurerausrüstung gab. Ich erstand ein kleines Zelt, eine Expressdusche, eine kleine Kamera und einige getrocknete Lebensmittel. Die Verkäuferin war sehr freundlich und fragte mich nach meinen Plänen. Als sie hörte, dass ich gerne in einige Grüfte erforschen wollte, schlug sie mir vor, mich bei einer Amina Hofni zu melden, die offensichtlich jemanden suchte, der den Mumm hatte, in ein paar Grüfte zu steigen und dort Dinge zu suchen.

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Ich ließ mir von der netten Verkäuferin die Adresse geben und machte mich sofort auf den Weg. Amina Hofni war bereits eine ältere Frau. Sie arbeitete für eine Organisation um Morco Corp, den sie nicht mochte, aber fürs Geld tut man eben einiges. Jedenfalls hatte sie den Auftrag bekommen, geheime Aufzeichnungen aus einer Gruft in der Nähe des Campingplatzes zu holen und traute es sich selbst aufgrund des Alters nicht mehr zu. Daher suchte sie jemanden, der den Job für sie erledigte. Dafür würde sie mich natürlich anständig entlohnen. Und alles, was ich in der Gruft an Schätzen fand, durfte ich behalten.

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Beitrag  singingmiri Mi Jul 06, 2011 9:19 pm

Ich willigte ein. Ich bezweifelte zwar, dass es viele Schätze sein würden, die er in einer Gruft, die bereits betreten wurde, finden würde, aber ich wollte die Gruft gerne erkunden. In meiner Annahme lag ich allerdings falsch. Ich fand einige Truhen, in denen Schätze verborgen waren. Keine der Truhen war ungeöffnet oder voll. Es wirkte mehr so, als wäre der letzte Besucher nicht sehr gründlich bei der Ausbeute gewesen. Ich war es auf jeden Fall.

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Es machte Spaß, die Gruft zu erkunden. Überall gab es geheime Hebelmechanismen, die ausgelöst werden mussten, um Türen zu öffnen. Ich zerrte Statuen auf spezielle Bodenplatten...

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...Ich setzte Schlüsselsteine in die dafür vorgesehenen Schlüssellochsteine...

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… Und ich hüpfte wie ein verrückter auf Bodenplatten herum, um den entsprechenden Mechanismus auszulösen. Schließlich kam ich staubig und dreckig in der letzten Kammer an, in der ich auch die Aufzeichnungen fand und machte mich auf den Weg zu Amina Hofni.

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Beitrag  singingmiri Mi Jul 06, 2011 9:26 pm

Amina Hofni war höchst zufrieden mit mir, gab mir den versprochenen Lohn und steckte mir, dass ich, wenn ich auf der Suche nach weiteren Abenteuern war, einen ihrer Kollegen aufsuchen könnte. Ich beschloss ihren Rat zu beherzigen, brachte meine Schätze in ein Schließfach am Markt und begab ich auf die Suche, nach dem Mann, den Amina Hofni mir empfohlen hatte. Sein erster Auftrag enttäuschte mich etwas. Ich sollte einige Einheimische nach ihrer Meinung zu seinem Chef befragen. Etwas missmutig machte ich mich auf den Weg und beschloss einfach die nette Verkäuferin auf dem Markt nach ihrer Meinung zu fragen. Das stellte sich als schwieriger heraus, als ich dachte. Sobald ich den Namen „Morco Corp“ aussprach, wurde die Frau verschlossen. Nach unendlich langem gutem Zureden, rückte sie schließlich mit der Sprache heraus. Morco Corp hatte keinen besonders guten Ruf. Die Bewohner der Stadt fürchteten ihn und wünschten sich, er würde nicht existieren. Ihre Freundin aus dem Lebensmittelgeschäft, die gerade vorbei kam und unser Gespräch mit anhörte, schaltete sich ein und bestätigte unter Gebrauch von zahllosen Schimpfwörter, was ich eigentlich schon durch Amina Hofni hätte erfahren können: Morco Corp wurde von seinen Mitsims im Allgemeinen nicht gemocht.

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Ich war mir nicht sicher, ob meinem Auftraggeber gefallen würde, was ich zu berichten hatte, aber so sehr ich auch suchte: Ich fand niemandem der etwas Gutes über Morco Corp zu berichten hatte. Ich überlegte eine Weile, ob ich lügen sollte, und behaupten, dass jeder ihn mögen würde, aber schließlich beschloss ich, bei der Wahrheit zu bleiben. Dafür wurde ich belohnt. Mein Auftraggeber hatte so etwas schon vermutet. Daher fand er es nicht weiter schlimm und gab mir einen besonderen Auftrag. Ich sollte eine der Pyramiden besuchen. Diese Pyramide war teilweise erkundet, aber man war nie besonders weit gekommen. Der Legende nach befanden sich tief in der Pyramide einige außergewöhnliche Flammenfruchtbüsche. Meine Aufgabe war es, sie zu finden. Wie lange ich dafür brauchte, war völlig egal, aber ich sollte sie finden und zum Beweis die Früchte mitbringen. Voller Euphorie machte ich mich auf den Weg. Da die Pyramide schon einmal geöffnet worden war, gestaltete sich das Betreten als nicht sehr schwierig. Ich durchquerte einen langen Korridor und kam in einen Raum, in dem einige Schatzkisten darauf warteten geöffnet zu werden. Ich sah mich suchend nach einer Tür um, durch die es weiter gehen würde, aber es gab keine. Da verstand ich, dass nie jemand weiter gekommen war, als in diesen Raum.

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Ich verbrachte einige Stunden damit, die Kammer und den Korridor genaustens zu erkunden und fand gleich zwei Geheimtüren. Ich wunderte mich doch sehr, dass sie bisher noch nie jemand gefunden hatte. Die erste Geheimtür, öffnete ich, in dem ich mal wieder eine Statue auf eine spezielle Bodenplatte schob. Es öffnete sich eine Kammer mit nichts weiter als einer Schatzkiste, in der sich ein Schlüsselstein und ein paar Diamanten befanden. Der Schlüsselstein passte – oh Wunder – zu der zweiten Tür und so gelangte ich weiter in der Pyramide hinein, als je ein Sim zuvor.

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Welcher Pharao auch immer sich dieses Grab hatte bauen lassen – er hatte gut dafür vorgesorgt, dass keiner jemals hinein kam. Die Pyramide übertraf in ihrer Ausstattung, was Fallen und Geheimgänge anging, sogar meine abenteuerlichsten Vorstellungen. Es gab eine unglaublich abwechslungsreiche Auswahl an Fallen, die sich auf mindestens mindestens genauso abwechslungsreiche Art und Weise entschärfen ließen. Meine Hände wurden bald trocken und spröde von den viele Statuen, die ich verschieben musste und den Steinhaufen, die im Laufe der Jahre heruntergekommen waren und ich abtragen musste, um weiter zu kommen. Hinzu kam die unglaubliche Hitze, die hier unten herrschte. Je tiefer ich in die Pyramide vordrang, desto unerträglicher wurde sie. Und das war ein gutes Zeichen, weil Flammenfruchtbüsche sich nur bei großer Hitze entwickeln. Jedenfalls war ich fast erleichtert, als ich mal wieder in einem Raum oder Türen, Treppen und geheimen Schaltern war, und einen Tauchbrunnen entdeckte. Erleichtert sprang ich in das kühle Nass, tauchte und fand unter Wasser einen geheimen Gang. Als ich wieder auftauchte, bemerkte ich gleich, dass es wieder ein bisschen heißer geworden war. Vielleicht bildete ich es mir auch nur ein. Um mich herum tosten Flammen aus irgendwelchen Fallen. Während ich sie nach und nach entschärfte, kam mir der Gedanke, dass ich gar nicht wusste, wieviel Uhr und welcher Tag war. Und dass es gut möglich war, dass ich meinen Flug verpasst hatte. Doch zum Glück hatte ich eine wasserfeste Uhr dabei. Ein Blick darauf verriet mir, dass ich gerade noch zur rechten Zeit daran gedacht hatte. Es wurde Zeit, die Heimreise anzutreten. Mit Bedauern verabschiedete ich mich von der Pyramide und nahm mir fest vor, bald zurückzukommen und die Flammenfrüchte zu suchen.

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Beitrag  singingmiri Do Jul 07, 2011 6:57 pm

Als ich zurückkehrte, musste ich mir wohl oder übel einen Job suchen, damit ich bald wieder reisen konnte. Ich lief also eine Weile durch die Stadt, auf der Suche nach Anzeigen. Schließlich fand ich ein Jobgesuch für den Supermarkt. Ich musste jeden Tag drei bis vier Stunden arbeiten und bekam gar nicht mal einen so schlechten Stundenlohn. Zufrieden schlenderte ich noch eine Weile herum und traf schließlich zwei Sims, deren Gesichter mir irgendwie bekannt vorkamen. Sie stellten sich als Richard und Elena Dogan vor, zwei Geschwister. Richard war Mitglied der Band, von der Beatrix mir schon erzählt hatte und Elena wohnte mit Jane Smith zusammen und war damit meine Nachbarin. Kein Wunder war mir das Gesicht so bekannt vorgekommen. Wir unterhielten uns eine Weile und schließlich lud Elena mich zu sich nach Hause ein.

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Es war bereits Abend als ich bei Elena klingelte. Aber nicht sie öffnete mir, sondern Jane Smith höchstpersönlich. Sie wirkte etwas müde, aber sie ließ mich bereitwillig rein. Elena arbeitete gerade noch an ihrer neusten Skulptur und es dauerte noch einen Augenblick, bis sie auftauchte. Jane unterhielt sich solange mit mir, bis im Nebenzimmer ein Baby plärrte. Sie erhob sich schnell und eilte hinüber. Da fiel mir wieder ein, dass Beatrix mir erzählt hatte, dass Jane ein Baby erwartete. Es musste erst vor Kurzem auf die Welt gekommen sein.

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Neugierig folgte ich Jane. Eigentlich interessierte ich mich nicht mehr für Kinder, als jeder andere, aber irgendwie wollte ich das Kleine sehen. Es war ein Mädchen. Jane lächelte und erzählte mir, dass sie sie Ami genannt hatte und dass Elena von dem Kind gar nicht begeistert war, weil sie Kinder hasste und deswegen der Haussegen gelegentlich ziemlich schief hing. Ich nickte verständnisvoll, während ich darüber nachdachte, dass es im Moment in diesem Ort nur vier Kinder gab und alle Mädchen waren.

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Beitrag  singingmiri Do Jul 07, 2011 7:01 pm

Lange hielt es mich nicht in Springfield's Stone. Sobald ich das Geld zusammen hatte, unternahm ich eine kurze Reise nach China. Ich weiß, ich wollte eigentlich nach Ägypten zurück, aber China war gerade im Sonderangebot und ich hatte ohnehin noch nicht genügend Geld für Ägypten zusammen. Und ich wollte ja einfach nur fort...
So stand ich also bald vor den Toren der Verbotenen Stadt und suchte nach einem Abenteuer.

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Das ließ nicht lange auf sich warten. An einer Anzeigentafel fand ich ein Gesuch, und machte mich sogleich auf den Weg zu der Person, die sie gestellt hatte. Ich hatte Glück. Der Auftrag war noch nicht vergeben. Ich sollte in den Katakomben unter der „Halle der verlorenen Armee“ nach Relikten suchen. Das war so richtig nach meinem Geschmack. Mit meiner Ausrüstung im Schlepptau machte ich mich auf den Weg. Der Eingang zu den Katakomben war bereits bekannt. Es gab einen Bodenschalter, durch den eine Treppe freigelegt wurde.

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Der Auftrag kam mir relativ leicht vor. Vielleicht lag es auch nur daran, dass die Pyramide in Ägypten mir einiges mehr abverlangt hatte. Jedenfalls kam ich gut voran. Hinzu kam, dass die Gruft gut erhalten war und es weniger Schutthaufen zu beseitigen gab und der Erbauer offensichtlich nicht eine so paranoide Angst vor Eindringlingen hatte und daher weniger Fallen gebaut hatte. Das gesuchte Relikt war bald gefunden und ich kehrte zu meinem Auftraggeber zurück.

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Beitrag  singingmiri Do Jul 07, 2011 7:06 pm

Zufälligerweise war ein älterer Mann zugegen, als ich das Relikt zurückbrachte und wurde hellhörig als ich von meinem Abenteuer berichtete. Wie ich später herausfand, war die Begegnung nicht so zufällig, wie ich anfangs geglaubt hatte. Eigentlich war dieser erste Auftrag nur eine Probe gewesen, ob ich würdig war, eine größere Aufgabe zu übernehmen. Und ich hatte mich scheinbar als würdig erwiesen. Der alte Mann erzählte mir jede Menge mystischen Schwachsinn, der meiner Meinung nach viel mit Legenden und wenig mit Wahrheit zu tun hatte. Aber ich lauschte ihm aufmerksam, denn er war ein guter Erzähler. Dann schickte mich der alte Mann zur „Drachenhöhle“. Der Legende nach, konnte nur ein Ausländer, der würdig war, die geheimen Pforten zu den Grüften darunter öffnen und bisher hatte es noch nie jemand geschafft. Nun, ich hatte diesen in Stein gemeißelten Drachen schon bei meiner Ankunft bewundert und mich gefragt, warum die ganze Zeit Dampf aus seinem Inneren drang.

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Ob es nun zur Legende gehörte oder ob wirklich noch nie jemand in das Innere des Drachen vorgedrungen war – ich fand es ziemlich einfach. Nachdem ich die hintere Wand eine Weile untersucht hatte, entdeckte ich einen Schalter, betätigte ihn und schon glitt die Wand hinab. Dahinter befand sich ein wunderbarer Garten. Von Ehrfurcht erfasst betrat ich ihn und staunte eine Weile einfach nur.

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Nachdem ich das Grün um mich herum lange genug bewundert hatte, stieg ich die steile Treppe hinab und fand mich in einer prächtig ausgekleideten Gruft wieder. Staunend erkundete ich die zahlreichen Räume und sammelte reichlich Schätze. Schließlich kam ich in einen Raum, in dem es nicht mehr weiter ging. Es gab eine verschlossene Tür, aber der Schlüsselstein, der den Öffnungsmechanismus in Gang setzen sollte, fehlte. Ich suchte alles dreimal ab, aber er blieb unauffindbar. Mir blieb nicht anderes übrig, als zu dem alten Mann zurückzukehren und ihm von dem Hergang meines Abenteuers zu berichten.

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Es passte mir nicht, mehr oder weniger unverrichteter Dinge zurückzukehren, aber der alte Mann, der mich vor der verbotenen Stadt erwartete, wirkte sehr zufrieden. Er meinte, er habe schon vermutet, dass es nicht einfach wäre und schickte mich los, Lapislazuli und Platin zu suchen. Offensichtlich wollte er den Schlüsselstein fälschen. Bis er damit fertig war, konnte es noch etwas dauern, und ich würde die Gruft wohl erst bei meinem nächsten Besuch erkunden können, denn wieder einmal neigte sich meine Reisezeit dem Ende zu.

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Beitrag  singingmiri Sa Jul 09, 2011 1:03 pm

Zuhause fand ich eine Einladung in meinem Briefkasten. Scholanders veranstalteten eine Party und ich war dazu eingeladen. Die Party war am Abend, also hatte ich noch etwas Zeit. Ich überlegte nicht eine Minute, ob ich hingehen würde oder nicht. Auch wenn ich nie vorgehabt hatte, enge Kontakte in meiner Nachbarschaft zu knüpfen, war ich doch mittlerweile dabei, genau das zu tun. Und das Interessante daran war, dass ich es weder verhindern konnte noch wollte. Es hatte sich einfach so ergeben. Irgendwie freute es mich ja auch, dass man mich an diesem Ort so willkommen hieß. Abends gegen 19h machte ich mich auf den Weg. Weit hatte ich es ja nicht, schließlich waren Scholanders meine Nachbarn. Ich war einer der Ersten. Jane, die die kleine Sina auf dem Arm hielt, verwickelte mich gleich in ein Gespräch über China. Ich musste ihr alles haarklein berichten und am Ende vertraute sie mir an, dass sie sich überlegte, ob ihr nächstes Buch nicht in China spielen sollte. Diese Science-Fiktion-Geschichte zu schreiben, war zwar ganz nett gewesen, aber sie konnte sich nicht vorstellen, sich auf dieses Genre festzulegen. Sie wollte am Liebsten verschiedenes ausprobieren. Natürlich versprach ich ihr, sie bei Bedarf mit Informationen zu versorgen und ihr meine im Moment noch bescheidene Sammlung von Relikten zu zeigen.

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Die Party verlagerte sich bald ins Kinderzimmer. Alle wollten die Zwillinge bestaunen. Ich fragte mich, ob es Beatrix wohl recht war, dass wir die Kleinen aus dem Schlaf weckten, aber sie sagte nichts und hielt selbst Lucy auf dem Arm. Ich unterhielt mich eine Weile mit Elena, die auch eingeladen war und erfuhr bei der Gelegenheit, dass sie mit Orlando Pole liiert war, der bei der Band ihres Bruders Pianist war. Nicht, dass ich wusste, er wer Orlando war, aber wenn ich das richtig verstand, war es derselbe, der schon mit Maya (der Drummerin) zusammen gewesen war, die jetzt mit dem Gitarristen Richard Dogan, der wiederum Elenas Bruder war, ein Paar war. Ziemlich komplizierte Verhältnisse also. Aber so war das nun mal in einem so kleinen Ort. Da war ruckzuck jeder mit jedem irgendwie verwandt. Was nichts daran änderte, dass mir der Kopf vor Namen schwirrte, sobald mich einer meiner Mitsims über die Beziehungen in Springfield's Stone aufklären wollte. Ich würde vermutlich nie so ganz durchblicken.

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Eine unangenehme Sache muss ich allerdings noch berichten. Richard Dogan (Bruder von Elena, Freund von Maya, usw.) und ich kamen ins Gespräch. Wir hatten uns ja bereits kennen gelernt. Naja, sagt man eben mal „Hallo.“, wenn man sich wiedertrifft. Richard war aus irgendwelchen Gründen schlecht auf mich zu sprechen und ich verstand zunächst nicht wieso. Sobald wir alleine waren (gut, die Babys waren noch da...) legte er los. Er machte mir unmissverständlich klar, dass ich meine Finger von seiner Schwester lassen sollte. Zuerst dachte ich natürlich, dass er von Elena redete und erklärte, zunächst freundlich und als er anfing, mich zu beleidigen, durchaus gereizt, dass ich kein Interesse an einem Verhältnis ganz gleich welcher Art mit ihr hatte. Im Laufe unsere wortreichen und lauten Auseinandersetzung, bemerkte ich, dass er von seiner zweiten Schwester, die ich angeblich im Supermarkt bei der Arbeit kennengelernt hatte, redete. Scheinbar hatte sie ihm von meiner Existenz erzählt und das schien er als Anlass zu nehmen, mir die Meinung zu geigen. Angelockt von dem Lärm und dem Babygeschrei, das wir verursachten, kamen Elena und Beatrix angelaufen. Elena warf einen Blick auf uns und verstand sofort, was los war. Später verstand ich, dass Richard ein sehr jähzorniger Sim war, der häufiger seine Mitsims grundlos anfuhr. Sie trennte uns Streithähne und zog Richard aus dem Zimmer. Ich blieb vor Wut zitternd zurück. Beatrix beruhigte die Babys. Das brachte mich wieder zur Besinnung.
„Entschuldige. Wir hätten vielleicht nicht hier bleiben sollen.“, murmelte ich betreten. Beatrix reagierte nicht und ich verließ den Raum, um irgendwohin zu gehen, wo ich nicht mit Beatrix oder Richard zusammentraf. „Soviel zu meinen guten Beziehungen in der Nachbarschaft!“, dachte ich. Nun hatte ich es mir mit Richard und Beatrix (und damit wohl auch mit dem Rest der Scholanders und Jane) verscherzt, was in etwa die Hälfte der Einwohnerzahl von Springfield's Stone ergab.

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Doch Beatrix war mir kein bisschen böse. Sie fand es natürlich nicht schön, dass Mary und Lucy das Ganze mitbekommen hatten, aber das ließ sich nun mal nicht mehr ändern. Sie kam später zu mir und sagte mir, dass sie mich trotzdem gern hätte. Richard sei kein einfacher Zeitgenosse, aber das habe er von seinem Vater und ich müsse mir da keinen Kopf machen.
„Oh, und wegen Amalia musst du dir auch keine Sorgen machen. Sie ist einfach nur schüchtern und Richard, als ihr älterer Bruder, ist manchmal etwas überfürsorglich. Wenn du sie magst und sie dich, wird er sich schon daran gewöhnen. Vielleicht nicht ganz ohne Probleme, aber irgendwann lässt er euch in Ruhe.“
Mir gefiel nicht, dass alle dachten, dass irgendetwas zwischen mir und dieser Amalia wäre. „Ich weiß nicht mal, wer Amalia ist.“, brummte ich verstimmt. „Und wenn ich mir die Männer in ihrer Familie anschaue, habe ich auch keine Lust, eine Beziehung mit ihr einzugehen, ganz gleich wie nett sie auch ist.“
Beatrix seufzte. „Sei nicht so hart mit ihr, wenn du sie kennenlernst. Sie hat viel zu ertragen und viel zu wenig Selbstbewusstsein dafür. Versprich es mir!“
Sie sah mich so bittend an, dass mein Groll sich einfach auflöste. „Na gut, ich werde meinen Ärger nicht an ihr auslassen. Ich bin ja kein Unmensch.“
„Gut.“ Sie schien erleichtert. „Und entschuldige, dass ich dir unterstellt habe, du hättest etwas mit ihr.“
Ich winkte grinsend ab. „Schwamm drüber.“

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Zuletzt von singingmiri am Sa Jul 09, 2011 3:30 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  singingmiri Sa Jul 09, 2011 1:06 pm

Nach diesem spannenden Abend, der trotz allem noch irgendwie gut geendet hatte, ging es zunächst etwas ruhiger zu. Springfield's Stone, das mir in letzter Zeit ereignisreicher vorgekommen war, als man bei der Einwohnerzahl vermuten sollte, wurde wieder ruhig und langweilig. Es war so langweilig, dass dem Zeitungsjungen nichts Besseres einfiel, als meine Zeitung jeden Tag an einem anderen Ort auf meinen Grundstück zu verstecken, um das Leben spannender zu machen. Ich verbrachte jeden Morgen mindestens eine Viertelstunde damit, meine Zeitung aufzuspüren.

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Meine Gedanken kreisten bei dieser Eintönigkeit natürlich ständig ums Reisen. Ich wusste noch nicht so recht, ob ich zuerst nach Ägypten oder China zurückkehren sollte, oder ob ich nicht nach Frankreich reisen sollte. Aber mir fehlte ohnehin für alles das Geld und so musste das warten. Unterdessen studierte ich jeden Tag die Zeitung, ob nichts Interessantes darin zu finden sei. Da fand ich die Meldung, dass Richard und Maya geheiratet hatten fast spannend. Es wurde viel darüber geredet, dass es keine richtige Zeremonie gegeben hätte und auch keine große Party, wie man es von den Beiden erwartet hätte. Beatrix wusste wie immer Bescheid, woran es lag. Sie verriet mir, dass Maya bei der Hochzeit schon schwanger war, und mit Babybauch einfach kein Hochzeitskleid tragen wollte. Die Party würden sie bestimmt irgendwann nachholen.

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Maya war also schwanger und Richard wurde bald Vater. Und sie waren damit offensichtlich sehr glücklich. Wie sie wohl Band und Baby unter einen Hut bringen wollten... Interessant fand ich auch, dass Orlando, Mayas Exfreund, immer noch mit ihnen unter einem Dach wohnte und sich scheinbar überhaupt nicht daran störte.

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Ob Orlando sich mit Elena nur tröstete, oder ob es ihn wirklich so wenig störte, wie er in Interviews behauptete? Jedenfalls gab es Gerüchte, dass er und Elena eine sehr intensive und leidenschaftliche Beziehung führten. Sie verbrachten jede freie Minute miteinander und folglich war Elena meistens bei der Band zu Gast.

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Beitrag  singingmiri Sa Jul 09, 2011 1:10 pm

Dann geschah etwas, was meine Neugierde an diesem Haushalt verstärkte. Der Grund war Mayas Bruder George, von dem ich bisher nichts zu berichten hatte. Er war Bassist der Band und nebenbei arbeitete er im Krankenhaus als Pfleger. Ziemlich krasse Mischung, finde ich. Aber scheinbar geht er in Beidem auf. Jedenfalls schaut er manchmal nächtelang durchs Teleskop um sein logisches Denkvermögen zu verbessern. Keine Ahnung, was das hilft... Eines Nachts entdeckte George einen neuen Stern. Als Entdecker durfte er ihm natürlich einen Namen geben. Und er nannte ihn Elena.

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Von da ab änderte sich alles. Elena blieb zwar mit Orlando zusammen, aber sie verbrachten nicht mehr jede freie Minute miteinander. Sie widmete sich wieder intensiv der Bildhauerei und er war häufig im Fitnessstudio anzutreffen. Ob es an George lag oder sie sich einfach überdrüssig wurden, blieb ein Geheimnis.

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Ein Geheimnis, das Jane aufs äußerte interessierte. Schließlich war Elena ihre beste Freundin. Man sollte vermuten, dass sie mehr wüsste, aber sie sagte nichts darüber. Aber ich sah sie einmal Orlando ziemlich nachdenklich beobachtend im Fitnessstudio. Als ich sie danach fragte, behauptete sie, dass sie nur Inspiration für ihr nächstes Buch suche. Ehrlich gesagt, glaube ich ihr das sogar, aber es ist mit Sicherheit nicht die ganze Wahrheit.

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Beitrag  singingmiri So Jul 10, 2011 7:35 pm

Unterdessen hatte ich übrigens diese Amalia kennengelernt. Ziemlich komische Geschichte. Ihre Mutter Elisabeth hielt es für anständig mich als neuen Nachbarn mal zum Essen einzuladen. Erst wollte ich nicht gehen, aber sie bat mich so dringend, dass ich es ihr nicht abschlagen wollte. Ihr Ehemann Markus war zu meiner grenzenlosen Erleichterung nicht anwesend. Schließlich sagte man ihm nach, das Jähzorn-Gen an Richard vererbt zu haben und das konnte für mich nichts Gutes heißen. Amalia war allerdings da und ich konnte mich davon überzeugen, dass sie wirklich schüchtern war und ein schlechtes Selbstbewusstsein hatte. Ich konnte mir nur nicht vorstellen, woran es lag, denn sie war eigentlich ein sehr hübsches Mädchen. Definitiv hübscher als Elena zumindest. Es war ziemlich schwierig mit ihr ins Gespräch zu kommen weil sie so wenig und so leise sprach, und anfangs kam es mir so vor, als wäre ihr meine Gesellschaft höchst unangenehm. Doch als wir dann zu dritt am Esstisch saßen und ein sehr leckeres Essen verspeisten, taute sie ein wenig auf. Am Ende des Abends hatte ich sogar den Eindruck, dass sie mich irgendwie mochte. Ich beschloss nett zu ihr zu sein, wenn ich sie das nächste Mal traf. Wahrscheinlich brauchte sie jemanden, der nett zu ihr war und mich kostete es nichts, nett zu sein, außer vielleicht ein blaues Auge, wenn ihr Bruder oder ihr Vater wieder zuviel in die Sache interpretierten. Und das war der Beginn einer wundervollen Freundschaft.

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Während ich mich mit Amalia anfreundete, bekam Maya ihr Baby. Es war eine Tochter, die sie Abigail nannte. Ich hielt gedanklich fest, dass das nun das fünfte Mädchen in Folge war. Mit einer gewissen Ironie dachte ich, dass den Mädchen, sollten sie eines Tages einen Freund finden wollen, nichts anderes übrig bleiben würde, als von hier fortzugehen, es sei denn eine ordentliche Anzahl von jungen Männern würde zum richtigen Zeitpunkt herziehen.

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Direkt nach der Geburt der kleinen Abigail, stürzten Richard und Maya sich wieder in ihr vorheriges Leben, mal ganz abgesehen davon, dass sie sich jetzt auch noch um ihre Tochter kümmern mussten. Wenige Tage nach der Entbindung, gab „Maya & Band“ ein großes Comeback-Konzert. Das halbe Dorf verabredete sich daher in der Kneipe, in der sie spielen würden, und ließ die Kinder in Obhut von Elisabeth, die für  Konzerte keinen Sinn hatte. Markus, ihr Mann, ging auch nicht hin, aber eher, um seiner Ehefrau auf die Finger zu schauen und sie zu schikanieren. Dass es in der Ehe der Beiden nicht so gut lief, war mittlerweile auch zu mir durchgedrungen. Ich ging also mit Beatrix und ihrem Mann, Amalia, Elena, Jane und Marcel zum Konzert. Eins muss ich zugeben: Sie waren wirklich nicht schlecht. Und Richard schien es auch gar nicht schlimm zu finden, dass ich mich mit seinen beiden Schwestern verstand.

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Beitrag  singingmiri So Jul 10, 2011 7:39 pm

Anschließend fuhren wir alle zu Maya und Co., um dort den Abend mit einer Pool-Party ausklingen zu lassen. Elisabeth tauschte mit Patrick den Platz. Er mochte Partys nicht, und blieb bei den Kindern und Elisabeth, die Partys mochte, zog sich ihren Badeanzug an und leistete uns Gesellschaft.

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Die Gesellschaft zerfiel allerdings bald in Grüppchen. Richard und Maya zogen sich zu zweit zurück, Elena und Orlando taten dasselbe.

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Beatrix spielte Gitarre, George schwamm, Markus und Elisabeth tanzten und übrig blieben Amalia und ich. Wir unterhielten uns lange. Schließlich wurde uns zu langweilig und wir riefen George einen Abschiedsgruß zu. Ich brachte Amalia noch nach Hause (liegt ja auf dem Weg) und ging dann noch die wenigen Meter zu meiner Hütte hinüber, wo ich zufrieden mit dem Tag in mein Bett sank.

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Beitrag  singingmiri Di Jul 12, 2011 6:38 pm

Gleich am nächsten Tag fand eine weitere Party statt. Diesmal bei Jane. Das ganze entpuppte sich als Babyparty, da Maya und Beatrix ihre Töchter mitbrachten. Der Lärmpegel war dementsprechend hoch. Eins schrie nämlich immer. Die Gespräche drehten sich natürlich um Babyerziehung, Babykrankheiten, Babypause und Babywindeln. Es dauerte nicht lange und ich nahm reißaus. Bisher hatte ich mich immer für kinderlieb gehalten, aber das hier war mir eindeutig zu viel.

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Gemeinsam mit George Mumbay verzog ich mich in eine dunkle Ecke nicht weit von der Tür, um im Fall, dass ein Baby auftauchen würde, fliehen zu können. George und ich unterhielten uns lange über völlig andere Themen als die Frauen und Marcel. Über die Arbeit, über seine Band, über meine Reisen und über Elena. Elena war übrigens die einzige Frau, die sofort abgehauen war, als die erste mit ihrem Baby auftauchte und sich in ihre Bildhauerwerkstatt zurückgezogen hatte. Ich erfuhr, dass George Elena sehr gern hatte. Die Geschichte mit dem Stern habe allerdings keine weitere Bedeutung, erklärte er. Er habe nur gerade an sie gedacht, als er den Stern entdeckte, und dann beschlossen der Stern nach ihr zu benennen. Elena war schließlich immer noch mit Orlando zusammen und hielt es damit länger mit ihm aus als alle anderen Frauen zuvor. George vermutete daher, dass die Sache ernster als gewöhnlich war.

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Über Orlando gab es Gerüchte, dass er in letzter Zeit häufiger mit Maya in Clubs gesehen wurde. Da sie beide Stars waren, wurde in der Klatschecke der Tageszeitung, über jeden Schritt der Beiden berichtet. Eigentlich gab es da nicht viel zu berichten, als, dass sie zusammen auf der Party auftauchten und zusammen gingen aber währenddessen nicht allzuviel miteinander zu tun hatten. Eigentlich entstanden diese Gerüchte auch nur, weil Richard derzeit scheinbar nicht sehr viel Zeit mit seiner Frau verbrachte. Paparazzi behaupteten, er wäre von früh bis spät unterwegs und käme erst heim, wenn Maya längst schlafe. Wie gesagt, die Beziehungsverhältnisse in diesem Haushalt waren höchst undurchsichtig. Ein weiteres Gerücht besagte, Orlando wäre verhaftet worden, was jedoch schnell widerlegt werden konnte.

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Als nächstes wurde aus Sina ein sechsjähriges Schulmädchen. Weil sie das einzige Schulmädchen an diesem Ort war, kam kein Schulbus und ihre Mutter brachte sie jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit in die Schule. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass Beatrix Journalistin ist? Sie verfasst zwar nicht die Klatschnachrichten, berichtet dafür aber über die großen Ereignisse in Springfield. Deswegen weiß sie auch immer so gut über alles Bescheid. Ihren Mann hat sie sozusagen auch bei der Arbeit kennengelernt. Das Restaurant, in dem er arbeitet, ist im selben Gebäude und da Beatrix dort oft zu Mittag aß, lernten sie sich irgendwann kennen und lieben. Und jetzt haben sie drei Töchter.

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Beitrag  singingmiri Di Jul 12, 2011 6:54 pm

Am Tag nach Sinas Geburtstag, rief Amalia an und fragte mich, ob wir uns nicht im Park treffen könnten. Ich hatte natürlich Zeit, schließlich hatten wir dieselben Arbeitszeiten und sonst nichts zu tun. Wir trafen uns also im Park. Dieser „Park“ verdient die Bezeichnung eigentlich nicht. Genau genommen ist es ein Teich mit Bänken und Bäumen drum herum. Nicht das, was ich unter einem Park verstehe. Aber das tut hier nicht zur Sache. Amalia wirkte ziemlich nervös und aufgekratzt, als ich ankam. Wir setzten uns auf eine Bank und redeten zuerst so über dies und das. Schließlich rückte sie mit der Sprache raus. Sie hatte sich verliebt. Nicht in mich – zum Glück! - sondern in einen gewissen Rodrigo Motten, der in Springfield lebte. Sie hatte ihn scheinbar über Beatrix kennengelernt, denn er war ebenfalls Journalist und zuständig für den Wetterbericht – eine ziemlich sinnlose Institution, weil hier einfach immer die Sonne scheint. Ich war schon ziemlich überrascht, dass Amalia mir das erzählte. Scheinbar vertraute sie mir voll und ganz. Ich hörte ihr jedenfalls zu. Sie war natürlich zu schüchtern, um diesem Rodrigo zu sagen, was sie fühlte und er machte auch keinen weiteren Schritt. Er schien sie zwar zu mögen (ziemlich schwer Amalia nicht zu mögen, wenn ihr mich fragt), aber sie war sich nicht sicher, ob das vielleicht alles war. Ich riet ihr, einfach mal mit ihm auszugehen. Man musste es ja nicht gleich Date nennen. Aber manchmal half ein gewissen Ambiente ja auf die Sprünge.

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Genau das machte Amalia. Sie nahm all ihren Mut zusammen und fragte Rodrigo, ob sie sich nicht in einem der Clubs treffen wollten. Seitdem sind sie zusammen. Scheinbar war mein Rat genau der richtige gewesen. Zumindest, was das Zusammenkommen betraf...

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Von nun an trafen sich Amalia und ihr Rodrigo jeden Tag, weswegen ich sie nur noch bei der Arbeit sah und mir währenddessen anhören musste, wie toll ihr Freund war. Anfangs war es ja noch interessant, aber da sie nun mal gar kein anderes Thema mehr hatte, fing es bald an, mir auf den Geist zu gehen. Zwar plauderte sie keine intimen Details aus – zum Glück, war sie dazu zu schüchtern! - aber ihre genauen Ausführungen darüber, was er wann wie und in welchem Zusammenhang gesagt hatte, reichten schon völlig aus. Andererseits, so dachte ich mir, hatte sie einen guten Freund verdient, und wenn man ihr zuhörte, schien Rodrigo für sie genau das zu sein. Sicher würde sie, wenn die ersten Wochen Beziehung erstmal heil überstanden waren, auch wieder über etwas anderes reden können.

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Beitrag  singingmiri Sa Jul 16, 2011 9:05 pm

Da Amalia keine Zeit mehr für mich hatte, hatte ich viel mehr Freizeit. Mir war es bis dahin gar nicht so richtig aufgefallen, aber Amalia und ich hatten schon sehr viel Zeit miteinander verbracht. Da ich plötzlich nicht mehr wusste, was ich nach der Arbeit tun sollte, besuchte ich immer häufiger meine Nachbarn. Zuerst sah ich bei Jane vorbei, um zu erfahren, wie es um ihr Buch über China stand. Sie gestand mir, dass sie im Moment gar nicht so richtig voran kam, weil Ami noch soviel Aufmerksamkeit von ihr brauchte. Ami war nämlich mittlerweile ein verspieltes Kleinkind. Eine Weile blieb ich im Kinderzimmer und spielte mit der Kleinen verstecken. Allerdings versteckte sie sich immer am selben Ort: In ihrer Spielzeugkiste. Dann lud mich Jane zu ihrer Party am nächsten Tag ein. Amalia käme auch, verriet sie mir, und sie habe ihren Freund im Schlepptau. Nun, das gab mir Gelegenheit den Kerl mal persönlich kennenzulernen und zu überprüfen, ob er wirklich ein so toller Simo war, wie Amalia in ihrer Verliebtheit glaubte.

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Ich war erstaunt, als ich Amalia wiedersah. Sie schien förmlich aufzublühen an Rodrigos Seite. Zumindest sah sie an diesem Abend unglaublich gut aus. Ich kam nicht umhin, sie einfach zu bewundern. Sie stellte mir stolz ihren Freund vor. Wir wechselten ein paar Höflichkeiten, aber irgendwie mochte ich den Kerl nicht. Ich hatte einfach kein gutes Gefühl bei ihm. Und das komische war, dass ich absolut nicht wusste, wieso. Er war freundlich zu allen, er machte Amalia glücklich, er schien sie sogar wirklich zu mögen (was letztlich die Hauptsache war) und er schien auch sehr anständig zu sein. Und trotzdem... Ich konnte ihn nicht leiden. Amalia gegenüber wollte ich mir natürlich nichts anmerken lassen. Sie war schließlich gerade so glücklich und hätte es mir möglicherweise übel genommen, wenn ich ihr gesagt hätte, dass ich ihren Freund nicht mochte.

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Beitrag  singingmiri So Jul 17, 2011 5:22 pm

Als ich Amalia das nächste Mal bei der Arbeit traf, berichtete sie mir traurig, dass ihre Mutter ihre Beziehung nicht guthieß. Anscheinend mochte sie Rodrigo nicht. Ich verschwieg Amalia, dass ich insgeheim die Bedenken ihrer Mutter teilte. Es war schon für mich verwunderlich genug, dass ich mit Elisabeth einer Meinung war, wo ich doch sonst nicht soviel mit ihr anfangen konnte. Ganz abgesehen davon, wollte ich Amalia nicht noch mehr verletzen.
„Ist denn deine Mutter generell dagegen, dass du eine Beziehung mit irgendwem hast oder mag sie nur Rodrigo nicht?“, fragte ich schließlich.
Amalia hob die Schultern. „Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus Beidem. Vielleicht mag sie ihn auch nur nicht, weil ich mit ihm zusammen bin. Bei meiner letzten Beziehung war sie auch komplett dagegen. Andererseits hatte sie damit auch Recht. Er... er hat sich als ein ziemlicher Missgriff herausgestellt.“ Ich sah, wie ein Schatten über ihr Gesicht huschte. 'Es tut ihr immer noch weh.“, dachte ich verwundert. 'Was muss er ihr nur angetan haben?'
„Wie war er?“, fragte ich ziemlich direkt. Ich wusste nicht, ob ich damit etwas erreichen würde und wie vermutet, wurde Amalias Gesicht sofort verschlossen.
„Er war anfangs sehr nett, aber dann hat er mich einfach fallen lassen, als ich ihn am Nötigsten gebraucht hätte.“, erwiderte sie knapp. Ich nickte. Diese Antwort war schon mehr, als ich mir erhofft hatte. Was auch immer die genauen Umstände gewesen waren: Amalia schien bisher kein Glück gehabt zu haben.
„Befürchtest du jetzt, dass deine Mutter wieder Recht haben könnte?“, wollte ich wissen.
Sie sah mich entsetzt an. „Natürlich nicht. Er ist so lieb und sorgt sich immer um mich. Er würde mich nicht allein...“ Sie brach ab und sah mich auf einmal ungläubig an. Ich hatte scheinbar nur für einen Moment meine Mimik nicht im Griff gehabt. „Du glaubst es auch nicht...“, stellte sie langsam fest. „Du denkst das Gleiche wie meine Mutter!“ Ihre Stimme kletterte ein paar Oktaven höher. Ich wand mich innerlich. Ich wollte ihr nicht sagen, was ich dachte, weil ich ihre Freundschaft nicht verlieren wollte. Aber ich konnte sie auch nicht belügen.
„Und ich dachte, du....“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Du...“ Sie wandte sich ab und rannte weinend davon. Ich lief ihr nicht hinterher. Es hätte ohnehin keinen Sinn gemacht. Wie hätte ich, ohne sie zu verletzen, erklären können, dass ich Rodrigo einfach nicht mochte? Dass ich einfach ein schlechtes Gefühl bei der Sache hatte?

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Ab nun ging Amalia mir aus dem Weg. Traurig, dass unsere Freundschaft so ein schnelles und trauriges Ende gefunden hatte, vergrub ich mich einige Zeit in meiner Hütte. Vielleicht hätte ich besser verreisen sollen. Aber ich konnte nicht. Ich war so deprimiert, dass ich auch keine Lust mehr hatte, irgendwohin zu gehen. Es war fast so schlimm, wie damals, als meine Eltern starben. Über Amalia hörte ich nur von Beatrix, dass sie jeden Tag bei Rodrigo war. Es brauchte nicht viel Phantasie, sich vorzustellen, was sie dort machten.

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Beitrag  singingmiri Sa Jul 30, 2011 10:54 am

Schließlich fiel mir die Decke Zuhause auf den Kopf und ich beschloss meinen Nachbarn einen Besuch abzustatten. Meine nächsten Nachbarn waren bekanntermaßen Jane und ihre Mitbewohner. Als ich auf die Haustür zuschlenderte, hörte ich ein eigenartiges Motorengeräusch. Ich umrundete das Haus, und fand Elena an ihrer Bildhauerwerkstatt. Vor ihr stand ein riesiger Brocken Eis, der in der Sonne glitzerte. Sie bearbeitete ihn gerade mit einer Kettensäge. Was das für einen Sinn hatte, wusste ich ehrlich gesagt nicht. Das Eis würde ohnehin bald schmelzen. Als Elena mich bemerkte, strich sie sich die verschwitzten Haare aus dem Gesicht.
„Was machst du da?“, fragte ich sie neugierig.
„Ich versuche mich an Eisskulpturen. Ziemlich anstrengend und natürlich wird es bald schmelzen, aber ich arbeite an einer Technik, die das Schmelzen verhindert.“ Sie lachte. „Ziemlich abgedreht, oder?“
Ich grinste breit. Es tat gut, mal wieder richtig zu lachen. In letzter Zeit war das irgendwie zu kurz gekommen. „Wenn du es schaffst, wirst du auf jeden Fall ziemlich reich. Nicht schmelzendes Eis... da kannst du dein Haus mit Eismöbeln einrichten!“
„Keine schlechte Idee. Es tut gut mal jemanden zu hören, der mich nicht für völlig übergeschnappt hält. Jane macht sich schon die ganze Zeit über mich lustig. Eigentlich hat sie ja auch Recht. Der Gedanke ist verrückt, aber all die großen Erfinder hatten auch ziemlich verrückte Ideen und keiner hat ihnen geglaubt, dass sie Erfolg haben würden. Aber ohne diese Einfälle würden wir wohl immer noch in Höhlen am Feuer sitzen und Bären jagen.“ Sie sah verzückt auf ihren Eisklotz. Dann schien sie sich zu besinnen. „Ich rede zuviel, oder?“
„Nein, nein. Ich hör dir gerne zu!“ Und das stimmte. Irgendwie war ihre Gesellschaft gerade das Richtige. „Kann ich dir nicht eine Weile zuschauen? Ich brauche gerade etwas Abwechslung.“
„Nur zu.“ Sie machte eine einladende Geste. „Mich stört es nicht.“

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Nachdem ich Elena lange Zeit zugesehen hatte und das Kunstwerk langsam Gestalt annahm, beschloss ich, doch mal nach drinnen zu gehen und Jane, Marcel und natürlich Klein-Ami zu begrüßen. Ich konnte ja später weiter zuschauen. Bildhauerei war viel interessanter als ich geglaubt hatte. Als ich mich erhob und Elena über das Motorengeräusch hinweg klarmachte, was ich vorhatte, stellte sie den Motor ab und sagte: „Ich würde da nicht reingehen! Jane und Marcel haben gerade eine kleine Krise.“
ich fiel aus allen Wolken. Irgendwie hatte ich nicht geglaubt, dass Jane und ihr Freund eine Krise haben könnte. „Aber du bist schon seit Stunden hier draußen. Vielleicht haben sie sich wieder vertragen.“, meinte ich schließlich.
Sie schüttelte langsam den Kopf. „Das geht schon seit Tagen so. Und wenn sie jetzt tatsächlich wieder miteinander im Reinen sein sollten, würdest du sie vermutlich bei... bei etwas stören.“ Sie sah mich vielsagend an. Es dauerte eine Weile, bis ich verstand, was sie meinte.
„Ah.“, machte ich. „Was ist passiert, wenn ich fragen darf?“
Elena schwenkte die Kettensäge unschlüssig herum. „Naja, die Beiden sind jetzt schon eine Weile zusammen und haben ein gemeinsames Kind. Und da dachte Marcel sich, es wäre wohl Zeit zu heiraten. Er hat ihr einen Antrag gemacht und sie hat abgelehnt.“
„Aber warum? Ist sie nicht glücklich mit ihm?“, wollte ich wissen.
„Natürlich ist sie glücklich mit ihm.“, antwortete sie ungeduldig. „Sehr sogar. Aber sie will immer alles alleine machen. Sie hasst es über sich zu sprechen. Über ihre Arbeit – kein Problem, über Ami – kein Problem. Aber sobald es darum geht, was sie denkt fühlt und meint, beißt man auf Granit. Es hat Jahre gedauert, bis sie soviel Vertrauen zu mir hatte, dass sie mir gesagt hat, wie es in ihr aussieht. Ich glaube manchmal, sie verpulvert ihr ganzes Mitteilungsbedürfnis in ihren Geschichten.“ Sie zuckte die Schultern und schwenkte die Motorsäge wieder durch die Luft. „Frag mich nicht, wie Marcel und sie überhaupt zueinander gefunden haben. Sie redet nicht über sich und er flirtet nicht gern.“

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„Ist sie irgendwie bindungsphobisch?“, fragte ich weiter.
„Das nun nicht gerade. Sie ist gerne mit Marcel zusammen. Die wenigen Freunde, die sie hat, sind ihr auch ungeheuer wichtig. Eigentlich mag sie nur große Menschenmengen nicht. Vielleicht hatte sie auch nur Angst vor einer großen Feier. Sie fühlt sich auf Partys nicht unbedingt wohl, auch wenn sie gelegentlich welche gibt. Aber das hätte sie ihm auch sagen können! Aber nein, die Dame musste ja ihre Gedanken für sich behalten und er glaubt jetzt, sie würde ihn nicht wollen. Den Rest kannst du dir ja denken...“ Damit stellte sie die Motorsäge wieder an und bearbeitete weiter ihre Eisskulptur. Ich beschloss nach Hause zu gehen und ein andern mal wieder zu kommen.


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Beitrag  singingmiri Sa Jul 30, 2011 10:56 am

Am nächsten Tag beschloss ich Beatrix aufzusuchen. Sie hatte bestimmt irgendetwas zu erzählen und wenn nicht, spielte ich eben mit ihren Kindern, die mich immer liebevoll „Onkel Seth“ nannten. Ehrlich gesagt fühle ich mich immer ziemlich alt und weise, wenn sie mich so rufen, aber im Vergleich zu ihnen bin ich das ja auch: alt und weise. Ich freute mich auf die drei Mädchen. Doch ich kam nicht dazu, sie zu besuchen. Als ich mich dem Haus näherte, hörte ich vom Schrottplatz her Geräusche. Hatten die Mädchen nun entdeckt, wie lustig es auf dem Schrottplatz sein konnte? Neugierig spähte ich über die Mauer und sah niemand geringeren als Elena zwischen den Schrotthaufen knien. Es schien, als suche sie etwas. Ich konnte es mir nicht verkneifen, mit einem breiten Grinsen auf sie zuzukommen, und sie zu fragen, ob sie irgendeine ihrer Statuen versehentlich weggeschmissen hatte. Elena nahm es mir nicht übel und erklärte mir, dass sie beschlossen habe, Erfinderin zu werden und dazu brauche sie Schrottteile.
„Und was möchtest du erfinden?“, fragte ich interessiert.
„Oh, das weiß ich noch nicht. Ich dachte, ich fange erstmal mit Spielzeug an. Das gibt vielleicht sogar einen netten Nebenverdienst.“
Ich schwieg eine Weile und beobachtete sie gedankenverloren. Elena mochte nicht so hübsch sein, wie ihre Schwester, aber sie machte wesentlich mehr aus ihrem Leben. Ehrlich gesagt, fand ich in diesem Moment sogar, dass Elena nie schöner gewesen war, als hier zwischen all den Schrottteilen.
„Was schaust du mich so an?“, riss mich ihre Stimme aus meinen Gedanken. „Du findest, dass ich verrückt bin, oder? Du meinst auch, genauso wie Orlando, Jane und meine Eltern, dass ich das alles lassen sollte und lieber einen anständigen Beruf lernen sollte, stimmt's?“ Sie sah irgendwie geknickt aus und zum ersten Mal entdeckte ich hier eine Ähnlichkeit zwischen Amalia und ihr. In diesem Moment jedoch, wusste ich nicht, wo ich anfangen sollte. Zum einen fiel mir auf, dass sie zum ersten Mal Orlando erwähnte und ich vermutete fast, dass ihre Träume der Grund des plötzlichen Abstands zwischen den Beiden waren. Dann ließ ihre Aussage durchblicken, dass ihre Eltern auch mit ihr nie zufrieden waren. Und schließlich erinnerte mich die Situation an meine letzte Diskussion mit Amalia.
„Ich finde dich nicht verrückt.“, sagte ich langsam und ging in die Hocke hinunter, damit wir auf einer Höhe waren. „Zumindest nicht verrückt genug, um in die Irrenanstalt zu gehören.“ Ich knuffte sie freundschaftlich. „Und ich wäre der letzte, der dir empfehlen würde, deinen Traum aufzugeben, um mit einem normalen Job dein täglich Brot zu verdienen. Ich meine, schau doch mal mich an: Ich setzte in den Grüften, die ich erkunde, ständig mein Leben aufs Spiel und dafür gebe ich auch noch alle meine Ersparnisse aus! Ich bin mir sicher, dass deine Eltern auch mit mir nicht zufrieden wären, wenn sie in meinem Leben etwas zu sagen hätten. Daher mach dir doch einfach nichts daraus, was die anderen sagen!“
„Das würde ich gerne.“, murmelte Elena. „Aber blöderweise versuchen mir gerade die, die mir am nächsten stehen, die Sache auszureden.“
„Natürlich. Sie haben einfach Angst, dass du vor die Hunde gehst. Aber wenn du erstmal ein paar Erfolge hattest, legt sich das, glaub mir.“ Ich lächelte sie freundlich an und erhob mich, um nun doch noch bei Beatrix vorbeizuschauen.
Elena stand ebenfalls auf. „Du bist ein echt guter Freund, weißt du das?“ Sie umarmte mich kurz.
„Danke.“ Ich grinste sie an. „Dachte deine Schwester auch mal.“
„Ich bin mir sicher, dass sie das immer noch weiß. Sie hat nur noch nicht begriffen, dass Freunde immer ehrlich zueinander sind. Irgendwann wird sie dir das vergeben und dann seid ihr wieder alle glücklich. Amalia und ihr Rodrigo und du und... naja, wer weiß schon, was noch kommt.“ Sie lachte und ich verabschiedete mich schnell. Wenn es um mich und Liebe ging, ergriff ich immer schnell die Flucht. Dafür hatte ich nun wirklich keinen Platz in meinem Leben.

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Beitrag  singingmiri So Jul 31, 2011 3:16 pm

Ein paar Tage später startete ich meinen nächsten Versuch, Jane zu besuchen, und sie nach dem vorankommen ihres aktuellen Werkes zu befragen. Wie ich bereits erwähnte, sollte es darin um China gehen und daher war mein Interesse daran entsprechend groß. Es war ein schöner Tag. Marcel hatte seine Staffelei nach draußen geschleppt und sie unter dem Baum aufgebaut, wo er jetzt eine große Leinwand bemalte.

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Er bemerkte mich nicht, also betrat ich direkt das Haus (Auch eine nette Sache hier im Ort: alle -außer der Bandhaushalt – haben stets offene Türen. Man rechnet einfach nicht mit Einbrüchen. Aus dem Kinderzimmer drang Gemurmel und ich lugte vorsichtig hinein. Jane und Ami saßen auf dem Boden und übten offensichtlich sprechen. Als Ami mich sah, krähte sie: „Mann.“ und zeigte aufgeregt auf mich. Jane wandte sich um und grinste mir zu.
„Störe ich?“, fragte ich.
„Ach was. Ami und ich haben heute schon genug geübt. Sie ist schon ganz müde und muss ins Bettchen.“ Sie stand auf und hob ihr Kind hoch. Ami war allerdings überhaupt nicht der Meinung, dass sie schlafen müsse und sträubte sich. Aber natürlich war Jane viel stärker und bald lag Ami mehr oder weniger friedlich in ihrem Bett.

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„Denk dir nur, ich bin fast fertig mit meinem Roman.“, erzählte sie mir freudig, als wir das Kinderzimmer verlassen hatten. „Ich habe die letzten Tage sehr viel geschrieben und jetzt muss ich es nur noch einmal durchlesen. Würdest du es gegenlesen?“
„Natürlich.“, erwiderte ich erfreut. „Wie hast du es genannt?“
Sie lächelte: „Die Porzellankönigin.“
Als ich an diesem Abend nach Hause kehrte, trug ich einen dicken Stapel Papier bei mir. Da ich keinen Computer besaß, hatte Jane mir ihr Manuskript nicht per E-Mail schicken können, aber wir waren zusammen in ein Internet-Café gefahren und hatten das 350 Seiten lange Manuskript ausgedruckt. Jane hatte darauf bestanden, dass sie die Kosten übernahm, auch wenn es mir unangenehm war. Auf jeden Fall las ich zum ersten Mal nach Jahren so etwas ähnliches wie einen Roman. Ich las fast die ganze Nacht. Janes Roman war spannend und die Handlung nicht ganz gewöhnlich. Es handelte um ein Mädchen im 16. Jahrhundert, deren Vater ein berühmter Porzellandesigner war. Hinter seinem Erfolg steckte eigentlich seine Tochter Feng-Bao, die ein ungewöhnliches Talent dafür besaß. Darum wollte er sie nicht verheiraten und versteckte sie vor der Außenwelt. Aber es kam natürlich wie es kommen musste: Sie stahl sich des öfteren davon, um draußen Inspiration zu sammeln und traf dort auf einen jungen Chinesen Hu-Kang, in den sie sich prompt verliebte. Aber dummerweise interessierte er sich gar nicht für sie und sie stürzte sich nur mehr in die Arbeit. Eines Tages tauchte Hu-Kang bei seinem Vater auf, weil er sich für dessen Arbeit interessierte. Und dabei lief er natürlich Feng-Bao über den Weg, die gerade munter einen Teller bemalte und fand so heraus, wer hinter dem ganzen Erfolg steckte. Mit diesem Wissen wurde er für den Vater gefährlich, der ihn daraufhin mit Feng-Bao verheiraten wollte. Dem war der Typ auch gar nicht so abgeneigt, nur dass Feng-Bao mittlerweile gemerkt hatte, dass Hu-Kang nur an ihrem Geld und Talent interessiert war, nicht aber an ihr selbst und ihn darum auf einmal nicht mehr wollte. Aber es wendete sich doch noch alles zum Guten, als Hu-Kang und Feng-Bao zwangsverheiratet wurden und er sich danach doch noch in sie verliebte. Was den Roman allerdings so gut machte, waren die Beschreibungen des chinesischen Umfelds und des Porzellans. Nach dieser Lektüre, dachte ich, dass ich vielleicht häufiger Romane lesen sollte.

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„Die Porzellankönigin“ schlug ein wie eine Bombe. Nach wenigen Tagen wurde klar, dass es ein Bestseller war. Ihr Werk war in aller Munde. An einem Abend saßen wir zusammen in meiner Hütte und beglückwünschten uns gegenseitig zu diesem Erfolg. Ich war zwar der Meinung, dass es eigentlich hauptsächlich Janes Erfolg war, aber sie meinte, ohne meine Erkenntnisse über China wäre es ihr so nie möglich gewesen. Jedenfalls beschloss sie an diesem Abend noch einen weiteren Roman in China spielen zu lassen.

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Beitrag  singingmiri Do Aug 11, 2011 4:37 pm

Ein paar Tage später suchte ich Elena in ihrer Werkstatt auf. Durch Janes große Einnahmen aus „Die Porzellankönigin“ hatten sie endlich den Keller ausbauen können und nun befand sich Elenas Atelier Schrägstrich Erfinderwerkstatt hier unten. Hier unten war es kühler als im Sonnenlicht, was Elenas Plan bezüglich ihrer Eisskulpturen nur zugute kam. Als ich sie besuchte, war sie gerade dabei ein Schachbrett aus Eis zu schneiden.
„Hast du schon eine Möglichkeit gefunden, das Eis unschmelzbar zu machen?“, fragte ich überrascht.
„Es ist ein Versuch. Wir werden unser Schachbrett vorübergehend durch dieses ersetzen. Vielleicht klappt es.“, antwortete sie und stellte kurz die Maschine aus. „Falls du Jane suchst... die ist mit Marcel unterwegs.“

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„Haben sie sich wieder vertragen?“, fragte ich verblüfft.
Elena grinste. „Nicht nur das. Jane hat ihm einen Heiratsantrag gemacht.“
„Und hat er angenommen?“
„Natürlich. Schließlich will er sie doch unbedingt heiraten... da ist es doch egal, wer nun wem den Heiratsantrag gemacht hat. Zumal er nicht darauf hoffen kann, dass Jane 'Ja' sagen würde, wenn er ihren Antrag abgelehnt hätte. Jedenfalls ist jetzt wieder alles in Butter. Sie wollen jetzt erstmal in den Urlaub fahren. Nach Ägypten. Marcel will dort die Pyramiden fotografieren und Jane will auch mal etwas anderes erleben, als immer nur dieses eintönige Leben hier. Vielleicht hofft sie auch auf neue Inspiration.“

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Doch bevor Jane und Marcel nach Ägypten aufbrachen, setzte Jane sich noch einmal an den Schreibtisch und schrieb einen neuen 'chinesischen Roman'. Er hieß „Das Himmelsmandat“ und handelte, wie man sich denken konnte von einem chinesischen Kaiser. Dieser Roman wurde leider nicht ganz so erfolgreich wie „Die Porzellankönigin“. Es mag daran liegen, dass Jane weniger Zeit darin investierte und die Geschichte darum nicht ganz ausgereift war. Aber es brachte ihr dennoch eine Menge Geld ein.

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Beitrag  singingmiri Do Aug 11, 2011 4:40 pm

Kurz nach der Veröffentlichung des Buches, flogen Jane und Marcel nach Ägypten. Ich war natürlich sehr gespannt, was sie erleben würden und was sie sich anschauen würden. Sie schickten auch bald Postkarten an jeden Haushalt in Springfield's Stone, die alle in Aufregung versetzten. Jane und Marcel hatten klammheimlich geheiratet. Niemand, nicht einmal Elena oder Beatrix hatten davon gewusst. Elena schüttelte nur den Kopf über Janes Verschwiegenheit und Beatrix wirkte enttäuscht, dass ihre Schwester nicht mit ihr gefeiert hatte. Ich dachte mir, dass so eine Hochzeit in der sengenden Hitze Ägyptens auch etwas für sich hatte, auch wenn es in den langen Kleidern sicher wenig Spaß machte.

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Als die beiden zurückkehrten, holten sie die Hochzeitsfeier nach. Allerdings war die Hochzeitsfeier eher eine Bildershow von Ägypten. Ich bekam direkt Fernweh. Ich musste wirklich bald mal wieder nach Ägypten fliegen!

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Beitrag  singingmiri Do Aug 11, 2011 4:43 pm

Mittlerweile war ich fast täglich bei Jane und Elena zu Besuch. Es hatte sich irgendwie so ergeben und sie hatten nichts dagegen. Das rettete mich vor vielen einsamen Stunden in meiner Hütte. Hätte mir jemand damals, bevor meine Eltern gestorben sind, gesagt, dass ich mich eines Tages danach sehnen würde, wenigstens einen Mitbewohner zu haben und wenn er noch so merkwürdige Marotten hätte, hätte ich ihn nur ausgelacht und versichert, dass es bei meinem Lebensstil viel besser sei, wenn ich allein lebe. Jetzt sah ich das ein wenig anders. Zuhause fehlte mir die Gesellschaft. Es war viel zu ruhig. Sogar eine eigene Familie mit kleinen schreienden Kindern wäre mir Recht gewesen, dabei hatte ich danach bisher nie ein Bedürfnis gehabt. Vielleicht wurde ich ja doch langsam erwachsen... Wie dem auch sei. Ein paar Tage nach Janes und Marcels Rückkehr und ihrer Hochzeitsparty, ging ich mal wieder auf die Haustür der Künstler-WG, wie sie es nannten, zu, als ich hinterm Haus eine aufgebrachte Stimme hörte. Ich lugte neugierig um die Ecke und sah Elena mit einem ziemlich wütenden Gesichtsausdruck am Telefon.
„Bestimmt wieder Orlando.“, brummte eine männliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich ertappt um und sah Marcel an mir vorbei und die Treppe hinauf stapfen. Mit finsterem Gesichtsausdruck stürmte Elena kurz darauf an mir vorbei, ohne mich zu bemerken und lief zielstrebig Richtung Schrottplatz – nein, zu Orlando. Ich kam mir reichlich überflüssig vor und trollte mich wieder.

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Einige Tage später erfuhr ich erstens, warum Elena so plötzlich zu Orlando gedüst war und zweitens, was sie da getan hatte. Sie hatte mit ihm Schluss gemacht. Grund war, dass er sich zu wenig Zeit für sie nahm und immer wieder mit fadenscheinigen Ausreden abspeiste. Elena hatte sich das nicht länger gefallen lassen wollen und ihn ordentlich zusammengestaucht. Und als er keine Anstalten machte, ihr Verständnis zu erringen, beendete sie kurzerhand die Beziehung. Nun ja, in meinen Augen hatte er es verdient.

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