Sims 2 & 3 Familiendynamik-Challenge
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Windy Willows

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Windy Willows - Seite 3 Empty Re: Windy Willows

Beitrag  Finplay8 Sa Apr 02, 2011 5:58 pm

"Suni, es tut mir Leid." Pinto sah von seinem Teller auf, nachdem er stundenlang über die richtigen Worte nachgedacht hatte und seines Wissens eine weise Entscheidung getroffen hatte. "Ich liebe dich. Und ich liebe auch dieses Baby. Du darfst nicht denken, dass ich dieses Kind nicht will. Ich habe nur Angst. Um dich, um uns."
Suni hob den Blick, in ihren Augen glitzerte es verdächtig. "Ich weiß.", stieß sie schwer schluckend hervor. "Ich weiß doch, dass du Angst hast. Ich kann es spüren, aber das brauchst du nicht." Überzeugt hielt sie seinem misstrauisch Blick stand. "Wir werden dass schaffen, Pinto. Ich bin überzeugt davon."
"Denk nicht, ich will das du das Kind abtreibst." Pinto schob seine Zimtschnecke abwesend hin und her. Er hatte lange gebraucht um genau dass zu sagen, was er meinte, ohne dass es irgendwie nicht angebracht klang. "Und denk auch nicht, dass ich dich für eine schlechte Mutter halte Suni. Aber ich finde einfach...wir hätten warten sollten." Er sah sie an. Fragend.
Suni schloß die Augen und nickte ein wenig. Sie hatte ebenfalls lange darüber nachgedacht. Und ihr waren Zweifel gekommen, ganz kurz, ob dass der richtige Zeitpunk war. Aber dann hatte sie weiter gedacht. An Emilio, an Karmelita und an Romano. Ihr ganzes Glück. Genau wie das neue Baby.
Windy Willows - Seite 3 Snaps451
"Ich will noch tausend Kinder mit dir, Suni. Aber wir haben so viel Zeit, weißt du?" Er nahm ihre Hand. "Wir sollten uns die Zeit auch lassen."
"Ich weiß." Sie nickte versöhnlich. Liebevoll erwiderte sie den Druck auf seine Hand. "Ich war beim Arzt, Pinto. Isabella hat mir geraten hinzugehen." Sie warf einen Blick auf das ängstliche Gesicht ihres Mannes, der doch sonst immer so stark war. "Er hat mich untersucht und mir erklärt, dass ich unbedingt mehr Ruhe brauch. Ich bin überanstrengt." Durchsichtige Tränen rannen lautlos ihre Wange hinunter. "Sonst könnte das dem Baby schaden. Und da hab ich dass erste mal gesehen, was du meinst. Warum du so eine Angst hast."
"Ich habe Angst um euch.", beeilte Pinto sich zu sagen und rückte mit dem Stuhl näher an sie heran. Er wollte jetzt ganz nah bei ihr sein, um ihr zeigen, dass er für sie da war. Egal was kam, er würde hier sein. "Ich will nicht, dass dir und dem Baby etwas passiert. Aber ich weiß nicht wie ich helfen kann."
Suni schluchzte einmal kurz, bevor sie sich die Tränen abwischte und versuchte zu fangen. Sie wollte dass alles sachlich klären, ohne einen Gefühlsausbruch. Mit fester Stimme antwortete sie ihm: "Ich habe darüber nachgedacht. Ich will nicht, dass du deinen Job aufgibst, du musst weiter spielen. Aber ich komme alleine nicht mehr klar, weißt du. Und Isabella kann auch nicht immer helfen. Sie muss doch auch arbeiten." Suni zog die Schultern hoch. "Ich weiß nicht was wir tun sollen."
Windy Willows - Seite 3 Snaps452
Pinto sah sie an. Er überlegte. Am besten wäre es, er würde sich wirklich einige Tage frei nehmen, egal ob es nun die Hauptsaison war. Er musste jetzt bei Suni bleiben, und ihr helfen wo er konnte. Auch wenn es ihn selber überlasten würde. Suni's und die Gesundheit des Babys standen im Vordergrund.
"Ich werde morgen den Manager anrufen und ihm erklären, dass ich zu Hause bleiben muss." Als Suni protestieren wollte schüttelte er den Kopf. "Ich mach es nicht wegen dir. Ich will es! Ich will zu Hause sein und dich unterstützen, so wie es meine Aufgabe ist. Ich würde es mir nie verzeihen können, wenn dir etwas passiert und ich nicht hier bin."
Liebevoll lehnte Suni sich gegen ihren starken Mann. "Ich danke dem lieben Gott dafür, dass ich so einen wundervollen Mann bekommen habe. Womit hab ich das verdient?"
Pinto lachte, wenn auch etwas gequält. "Ich versteh es auch nicht." Er erhob sich um den Teller wegzuräumen, gefolgt von Suni, die sich gar nicht von ihm trennen mochte.
Als er sich wieder umdrehte, stand sie da, legte einen Arm um seine Hüfte und zog ihm an Kinn zu sich heran. "Ich liebe dich, Pinto."
Er küsste sie sanft und versöhnlich. "Ich dich auch Suni, deswegen mach ich dass alles."

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Windy Willows - Seite 3 Empty Re: Windy Willows

Beitrag  Finplay8 So Apr 03, 2011 10:38 am

Fast etwas widerwillig riss Suni sich von dem trauten Bild vor ihrer Haustür los. Pinto und die Kinder, und auch Isabella war gekommen und dem armen Vater etwas zu unterstützen. Sie spielten mit den Kindern fangen und schmissen sie durch die Luft und spielten Kuck-Kuck. Es war wirklich herzerweichend.
Suni ließ sich wieder an dem Tisch nieder, auf dem sie mit großer Sorgfältigkeit einen Bilderrahm beklebte, in den sie ein Foto von den drei Kindern steckte. Das wollte sie dann Isabella schenken, als kleines Danekschön für ihre Mithilfe und als Zeichen dafür, dass sie zur Familie gehörte.
Verträumt blickte Suni erneut aus dem Fenster, doch diesmal hinaus auf die Weiten von Windy Willow's. Windy Willow's bot eine tolle Kulisse, um seinen Tagträumen nachzuhängen, oder den ein oder anderen Blick in die Zukunft zu werfen. Aber dafür fühlte Suni sich momentan zu schwach. Sie wollte dem Baby nicht schaden.
Abwesend legte sie die Hand auf ihren Bauch und lächelte. Sie würde bald neue magische Verstärkung bekommen, innerlich hoffte sie auf ein kleines Mädchen, dem sie all die Sachen beibringen konnte, die sie früher gelernt hatte.
Windy Willows - Seite 3 Snaps453
Suni's Bauch war schon riesig, man konnte meinen, sie wäre schon kurz vor der Geburt, doch ein wenig dauerte es noch, bis sie dass kleine Baby glücklich in ihrem Armen halten konnte.
Als sie zur Uhr an der Wand sah, bemerkte sie, dass sie sich beeilen musste. Die Kinder wollten sicher noch einen Abendbrei und auch Pinto und Isabella wollte sie ein wahrmes Abendessen bieten. Eilig räumte sie die Sachen zusammen und schob sie ein Stück von sich weg, wobei sie ein starker Schmerz durchfuhr.
"Oh.", keuchte Suni, mit den Händen auf dem Bauch. "Dass war wirklich ein Tritt...vielleicht wirst du Fußballer, wie dein Vater." Sie lächelte besonnen.
Doch als sie sich erhob, um zum Herd zu gehen, keuchte sie erneut auf, als wieder ein Schmerz durch ihren Unterleib zog. Suni konnte vor Schmerzen kaum schreien, so weh tat es. Sie fürchtete in Ohnmacht zu fallen, denn schon alles um sie herum schien dunkler zu werden.
Sie konnte hören, wie die Tür aufgestoßen wurde und Pinto herein stürmte. "Suni!", rief er besorgt aus und eilte zu ihr, um sie zu stützen. "Suni, wa ist los, du musst mit mir rede."
Doch Suni konnte nicht. Sie fühlte nichts mehr. Es war als wäre sie irgendwo, tief in Watte eingewickelt. Ein dumpfer Schmerz drang von ihren Unterleib zu ihr durch.
Dann hörte sie Pinto rufen: "Isabella, ruf den Krankenwagen, sie blutet."
Panisch wollte Suni nach unten greifen, doch sie fühlte ihre Hände kaum. "Das Baby!", stieß sie heraus, kaum hörbar. "Du musst den Baby helfen."
Sie konnte spüren, wie Pinto sich neben ihr niederließ und in den Armen hielt, als sei sie ein Kind. Liebevoll wiegte er sie hin und her.
Windy Willows - Seite 3 Snaps454
"Es ist wird alles gut.", murmelte er leise, seine Stimme war erstickt von den Tränen, die er vergoß. "Alles wird gut, Suni. Mach dir keine Sorgen."
Pintos Blick wanderte von seiner Frau zu Isabella, die mit vor Schrecken geweiteten Augen am Telefon stand und dem Sanitäter durchgab, wie er zu ihnen kam.
Sie wussten beide, wie sie da so standen und hockten, dass sie das Baby wohl kaum retten konnten und Pinto litt innerlich mehr, als er daran dachte wie schlecht es Suni dabei gehen würde. Sie würde weinen, sehr viel, denn nichts war ihr heiliger als ihre Kinder.
Kurze Zeit später war der Notarzt da und während Isabella sich um die verängstigten Kinder kümmerte, blieb Pinto bei Suni, um da zu sein wenn sie wach wurde.
"Ihre Frau schläft jetzt.", teilte der Sanitäter ihm mit. Das Gesicht zu einer gefühllosen Maske verzogen. "Wir haben ihr ein Beruhigungsmittel gegeben. Für das Kind konnten wir nichts mehr tun. Es tut mir wirklich Leid." Er schüttelte Pinto die Hand und ging.
Pinto warf einen Blick auf seine schlafende Frau und wischte sich die Tränen weg, die immer wieder aufs Neue aus seinen Augen traten. Es würde schwer werden, dass wusste er. Wenn Suni aufwachte, musste er ihr erzählen, dass das Baby, auf das sie sich so sehr gefreut hatte, tot war. Und dass sie beide nichts tun konnten, damit es ihr besser ging.
Pinto weinte nie. Doch an diesem Abend vergoss er so fiele Tränen, dass es schwer war zu glauben, dass er irgendwo noch welche besaß.

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Beitrag  Finplay8 So Apr 03, 2011 11:07 am

"Hallo?" Pinto nahm den Hörer von der Gabel und hielt ihn sich ans Ohr. Er war nicht in der Stimmung zu telefonieren und hoffte, dass es nur ein kurzer Anruf war.
Zu seinem Glück war es nur Isabella. "Hey Pinto, ich bin's Bella. Wie geht es dir?" Sie klang besorgt.
Pinto seufzte leise. Isabella war die einzige, bei der er sich traute seine wirklich Emotionen zu zeigen. Suni gegenüber wollte er es nicht. Er musste ihr nicht noch mehr Kummer zufügen, als sie sowieso schon hatte, seid der Fehlgeburt, die sie erlitten hatte.
"Schlecht.", gab er zu. "Ich fühl mich miserabel, Bella. Ich könnte weinen, den ganzen Tag, dabei...ich weiß nicht."
"Dass ist normal, Pinto." Isabella hatte einen liebevollen Ton angeschlagen. "Du hast das Baby schon geliebt, auch wenn es noch nicht auf der Welt war. Es fehlt dir, als hättest du eins deiner anderen drei Kinder verloren. Ich kann dass verstehen und es tut mir so schrecklich Leid, Pinto."
Er nickte langsam, obwohl er wusste, dass sie es nicht sehen konnte. Aber imstande etwas zu sagen, fühlte er sich auch nicht.
"Wie geht es denn Suni? Schläft sie immer noch so viel?", hakte Isabella zögerlich nach. Als sie die beiden das letzte mal besucht hatte, war Suni nicht ansprechbar gewesen.
Windy Willows - Seite 3 Snaps455
"Nein." Pinto schüttelte den Kopf. Er war erleichtert. "Sie ist wieder aufgestanden. Sie verhält sich wie immer, koch und macht essen und beschäftigt sich mit den Kindern. Aber ich sehe die Trauer in ihren Augen, wenn sie denkt, dass sie unbeobachtet ist. Sie staart dann ins Leere, als sei sie gar nicht richtig hier." Pinto seufzte abermals. "Ich hab Angst um sie."
"Sie verarbeitet es. Ich weiß es.", antworete sie ihm überzeugt, was ihm ein wenig Stärke verlieh.
Einen Moment war es Still, an beiden Enden der Leitung, als hinge jeder seinen eigenen Gedanken nach.
Schließlich räusperte Isabella sich. "Ich rufe auch an, um Emilio zu gratulieren. Es tut mir Leid, dass ich heute nicht vorbei kommen kann, aber ich machs wieder gut." Sie lachte. "Am besten mit einem riesigen Geschenk, dass wird er sicher nicht abschlagen können."
Pinto musste ebenfalls schmunzeln, als er an seinen Sohn dachte, der heute sechs Jahre alt geworden war. Vor gut einer Stunde hatte Suni ihm zur Schule geschickt, und ihm etwas wehleidig hinter her gesehen, als vermisste sie ihn schon jetzt.
"Emilio war ziemlich aufgeregt.", erzählte er lachend. "Er konnte bein Frühstück kaum still sitzen. Ständig hat er gefragt, wann er los muss und ob die Fähre ihn auch wirklich rüber zum Festland fährt und ob da ein Schulbus auf ihn wartet. Es war zum verrückt werden."
Isabella am anderen Ende lachte ebenfalls. "Ich kann es mir gut vorstellen. Er ist das erste Kind von Windy Willow's, dass nun in die Schule geht. Dass ist aufregend."
Pinto wollte gerade etwas erwidern, als die Tür aufging und Suni herein kam. Sie lächelte als sie Pinto entdeckte und sah dann fragend zum Hörer.
Windy Willows - Seite 3 Snaps456
"Bella? Suni ist gerade reingekommen. Willst du mit ihr sprechen?", fragte er also und nachdem Isabella zugestimmt hatte, reichte er seiner Frau den Hörer.
"Hallo Bella.", begrüßte Suni ihre beste Freundin, mit zarter Stimme, als sei sie gerade aufgewacht.
"Suni! Schön mal wieder von dir zu hören." Isabella hielt kurz inne, besann sich dann jedoch: "Wie geht es dir?"
Vor dieser Frage hatte Suni sich gefürchtet. Was sollte sie sagen? Ihr ging es schlecht, schließlich hatte sie gerade eins ihrer Kinder praktisch beerdigen müssen. Aber dass Leben musste weiter gehen. Sie hatte noch drei andere Kinder, um die sich sich kümmern musste.
"Es geht.", antwortete sie also sachlich. "Und wie geht es dir? Ich finde es wirklich schade dass du heute nicht vorbei kommen kannst. Emilio hätte sich sicher gefreut."
"Ja, es tut mir wirklich Leid, aber der Fall heute ist sehr wichtig. Vielleicht kommen ich und Henry nächste Woche mal zum Abendessen vorbei, wäre dass okay?"
Suni nickte lächelnd. "Dass wäre sogar sehr schön, dann würde ich Henry endlich mal richtig kennen lernen."
Sie hörte wie Isabella am anderen Ende leise lachte. "Ja, du solltest ihn wirklich kennen lernen. Er ist ein lieber Mann." Dann schwieg sie wieder für einen Moment. "Suni, du weißt dass du immer mit mir reden kannst, wenn du es gerade brauchst oder? Ich bin da."
"Ich weiß.", erwiderte sie dankbar. "Ich werde dich anrufen, wenn es mir schlecht geht, Bella. Aber gerade geht es. Tut mir Leid, ich muss auflegen. Karmelita und Romano haben Hunger. Wir sehen uns dann nächste Woche, ja?"
"Ja, bis nächste Woche."

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Beitrag  Finplay8 Di Apr 12, 2011 3:46 pm

von Lichtenherz (1) / Graziano (1)

Isabella ließ lautlos den Schlüssel in das Schloß gleiten und öffnete die Haustür. Wie immer brannte Licht im Flur, Henry ließ es extra an, bis sie kam, damit sie sich nicht an irgendetwas stieß oder gar hinfiel. Er war wirklich sehr aufmerksam. Nachdem sie den Schlüssel an den Haken gehängt hatte, schlich sie weiter hinein in die Wohnung und warf einen Blick auf die Türritze des Schlafzimmer. Es war dunkel. Als sie zur Küchentür sah, fiel ihr das Licht auf, dass durch diese Ritzen drang.
Freude stieg in ihr auf.
Manchmal, wenn Henry nicht zu geschafft von seinem Gig war, dann wartete er in der Küche auf sie. Er saß dann da, las Zeitung und trank Kaffee, bis sie die Tür öffnete und ihn begrüßte. Dann legte er die Zeitung weg und fragte sie wie ihr Tag war. Und er wollte alles genau wissen, dass liebte sie so sehr an ihm.
"Henry.", stieß sie freudig aus, als sie die Küche betrat. Doch das Bild was sich ihr bot, war nicht dass natürliche Bild. Henry saß da, aber ohne Kaffee und ohne Zeitung. Besorgt trat sie an ihn heran. "Henry, ist etwas passiert?" Die schaurigsten Bilder machten sich vor ihrem inneren Auge breit. Suni, Scarlett, Holly, Pinto...
"Nein.", erlöste er sie schließlich von ihren Ängsten und setzte ein Lächeln auf. Aber es war nicht besonders überzeugend.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh10
"Du siehst müde aus." Liebevoll legte sie ihm die Hände um den Hals und drückte ihm einen Kuss auf das braune Haar, dass nach frischem Shampoo roch. "Hattet ihr einen schönen Gig, oder hat der Regen das Konzert zu nichte gemacht?" Sie konnte spüren wie er schmunzelte.
Mit der Hand auf ihrer antwortete er nachdenklich, als beschäftigte ihn etwas ganz anderes. "Nein, der Regen war kein Problem. Es war ein guter Auftritt, viele Leute waren da."
Isabella nickte und ließ sich neben ihm auf dem Stuhl nieder. Ihre Hand suchte seine und verhakte ihre Finger miteinander. "Ich hab dich vermisst.", flüsterte sie.
"Ich dich auch." Lächelnd drückte er ihr einen Kuss auf den Handrücken.
Sie beobachtete ihn, wie er den Kopf wieder abwandt und zum Fenster sah. Er sah so verloren und nachdenklich aus, dass sie ihn am liebsten in ihre Arme geschloßen hätte. Doch irgendetwas in ihr, sagte laut und deutlich, dass sie warten sollte. Warten, bis er erzählen wollte.
"Vermisst du Scarlett?", fragte er schließlich unvermittelt in die Stille hinein, den Blick immer noch von ihr abgewandt.
Überrascht sah sie ihn an. Fragend. "Natürlich. Ich meine, sie beide. Holly und Scarlett. Wieso fragst du?"
Er zuckte mit den Achseln und vertiefte seinen Blick wieder in der Dunkelheit der Nacht, als wäre für ihn das Gespräch beendet.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh11
Isabella nahm seine Hand. Immer noch sah sie ihn an und wartete, dass er ihr erzählte was in ihm vorging. Irgendetwas beschäftigte ihn und es war merkwürdig ausgeschloßen zu sein. Dass tat er nie. Henry gab ihr alles, zeigte ihr alles, sprach mit ihr überalles. Er behauptete immer sie sei sein Leben, und wie könnte er etwas vor seinem Leben verschweigen?
"Du magst Kinder, oder?" Fragend sah er sie an, seine Hand verschränkte sich noch enger mit ihrer. "Ich meine, du willst Familie haben oder? Kinder eben."
Isabella nickte, wenn auch etwas zögerlich. Dass war ein Thema, was sie ungern so spät diskutierte, also stand sie auf und trat zum Kühlschrank, um sich ein Glas Orangensaft heraus zu nehmen. Dabei antwortete sie im sachlichen Tonfall. "Kinder sind toll, aber ich finde man sollte erst welche bekommen, wenn man sein Ziel erreicht hat, weißt du?"
"Du meinst du will noch keine Kinder?" Sie nickte, immer noch zögerlich. "Aber du kannst dir vorstellen zu heiraten und dann, wenn die Zeit gekommen ist Kinder zu bekommen?" Wieder nickte sie, diesmal ohne zu zögern. "Auch mit mir?"
Isabella konnte gerade noch ihr Husten unterdrücken, als sie sich an dem Orangensaft verschluckte. Ihr wurde heiß und kalt, im selben Moment. "Darüber hab ich noch nicht nachgedacht.", antwortete sie ehrlich. Vorsichtig stellte sie das halbleere Glas ab. "Ich meine, wir sind ja noch nicht lange zusammen....ich meine..."
Henry winkte ab. Er lächelte sie liebevoll an, erhob sich und küsste sie sanft. "Schon okay. Lass uns ins Bett gehen. Ich bin müde."
Dankbar folgte sie ihm in das gemeinsame Schlafzimmer. Doch mit den Gedanken war sie immer noch beim Thema.

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Beitrag  Finplay8 Di Apr 12, 2011 4:21 pm

An den folgenden Abenden war Henry nie mehr zu Hause, wenn Isabella abends, nach ein paar Überstunden die Wohnung betrat. Kein Licht brannte, kein Essen wartete im Kühlschrank und aus Hollys altem Zimmer, was nun der neue Proberaum für Henry war, klang keine rhytmische Melodie mehr. Es war kalt und still.
Wie auch an diesem Abend. Isabella hatte sich eine Tütensuppe gemacht, doch schnelle bemerkt, dass sie kein Hunger plagte. Mit einem guten Buch hatte sie sich ins Schlafzimmer verkrümmelt und auf das weiche Bett gelegt, um ein paar Minuten auszuspannen, bevor sie sich wieder an die Akten setzte.
Doch zum lesen kam sie nicht. Immer wieder schweiften ihre Gedanken zu Henry ab und nahm dann einen leuchtend roten Faden durch alles weitere auf.
Sie war nun schon einige Zeit mit Henry zusammen. Länger als mit den meisten anderen Männen, mit denen sie ausgegangen war. Und trotzdem hatte sie das Gefühl, nicht richtig angekommen zu sein. So als wäre sie im falschen Hafen und der richtige würde ein paar tausend Meter weiter auf sie warten.
Manchmal, wenn sie und Henry zusammen waren, fühlte sie keine Liebe für ihn. Nur eine blütenreine Freundschaft. Sie hatte ihn schrecklich lieb, und konnte sich ein Leben ohne ihn kaum vorstellen, aber dass schien alles nur so freundschaftlich zu sein. Und in diesen Stunden fragte sie sich immer, was sie hier tat.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh12
Als Henry angefangen hatte von Kindern und heiraten zu sprechen, war sie unruhig geworden. Sie liebte Kinder. Scarlett und Emilio und Karmelita und auch Romano waren in ihrem Leben etwas Unersetzbares. Doch noch etwas anderes war es, einem Menschen das Ja-Wort fürs Leben zu geben und anschließend selber Kinder zu bekommen. Dass sollte man sich mehr als dreimal durch den Kopf gehen lassen.
Außerdem hatte sie immer gewusst, wann der richtige Moment für ihre Kinder gekommen war. Wenn sie ihr Lebensziel erreicht hatte und endlich frei war. Sie wollte genug Geld haben um ihren Kind alles zu ermöglichen. Und sie wollte fest im Leben stehen, mit einem Partner, den sie liebte.
Und die Frage steckte tief in ihr drinn und war irgendwie unbeantwortbar. Liebte sie Henry wirklich? Konnte er Ehemann und Vater ihrer Kinder werden?
Isabella hörte die Haustür, die mit einem leisen Geräusch ins Schloß fiel. Und anschließend die Schritte, die Henry zuerst ins Badezimmer tat und dort erst einmal ausgibig duschte.
Eine halbe Stunder später kam er in Unterhose und Schlafshirt in das halb beleuchtete Schlafzimmer.
"Du bist noch wach?", fragte er überrascht als sein müder Blick auf sie fiel. Sein Haar war verwuschelt und sein Kiefermuskel angespannt. Wie immer wenn er etwas übermüdet war.
Sie nickte, legte das Buch beiseite und schenkte ihm ihre volle Aufmerksamkeit. "Ich wollte warten bist du nach Hause gekommen bist. Wo warst du?"
Achselzuckend kletterte er über sie rüber. "Ich musste länger arbeiten. Morgen ist ein wichtiger Auftritt, die Tournee will vorbereitet sein." Er legte den Arm um sie und zog sie näher an sich heran, wie eine Decke. "Ich hab den Jungs geholfen, schließlich war ich mal einer von ihnen. Zum Dank wurde ich noch auf ein Bier eingeladen."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh13
"Das klingt gut." Mit geschloßenen Augen lehnte sie ihren Kopf, der immer schwerer zu werden schien an seine warme Schulter und atmete den frischen Duft ein, den er vesprühte. "Du freust dich auf die Tournee oder? Davon hast du lange geträumt.", stellte sie fest.
Henry nickte, hätte sie hochgesehen hätte sie den Glanz in seinen Augen gesehen. Freude und Trauer. "Ja, es war schon immer mein Traum endlich mit einer Band auf Tournee zu fahren. Doch ich werde hier auch so einiges vermissen, so lange ich weg bin." Er dachte an Isabella. Aber auch an Henrietta seine kleine Tochter, die er eben noch besucht hatte. "Windy Willow's ist mein zu Hause. Ich werde immer wieder hier her zurückkehren."
Sie seufzte wohlig bei seinen Worten. "Dass hast du wunderbar gesagt, Henry. Wirklich. Und ich stimme dir voll und ganz zu."
Schmunzelnd legte Henry seine Wange an ihre, wofür er ein Stück runter rutschen musste. "Ich liebe dich Isabella Graziano. Und du glaubst kaum wie sehr."
Lachend öffnete sie die Augen und sah ihn an. Langsam nahm sie seinen Kopf und zog ihn an sich heran, legte ihre Lippen auf seine und begann ihn leidenschaftlich zu küssen.
Er erwiderte ihren Kuss nur zu gern. Auch wenn er sich mehr als wohl fühlte, bei Henrietta und Valeria, aber nach Hause zu Isabella zu kommen, mit ihr zu kuscheln und mit ihr im Arm einzuschlafen war immer noch das Schönste in seinem Leben. Und wie gern hätte er auch ein Kind mit ihr. Dann wäre das Glück perfekt.

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Beitrag  Finplay8 Di Apr 12, 2011 5:00 pm

"Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages.", verkündete Isabella stolz, während sie zwei volle Teller in ihren Händen zum Tisch balancierte. Ein freundliches Morgenlächeln auf dem Gesicht. "Meine Mama hat immer gesagt: A tavola non si invecchia!" Sie lachte verträumt als sie sich an die rundliche Frau erinnerte.
"Und das heißt?", fragend sah Henry seine Freundin an, während er mit der Gabel schon etwas von dem Rührei in sich hinein schauffelte.
Sie lachte wieder, und strich ihm über das braune Haar. "Gute Küche schadet nie.", erklärte sie gönnerhaft, bevor sie sich ebenfalls auf einem Stuhl niederließ und begann zu frühstücken.
Henry beobachtete sie dabei. Wie sie da saß, völlig sorglos und voller Freude auf ihren Arbeitstag, der voraussichtlich abends um elf Uhr endete. Und doch beklagte sie sich nie, als wüsste sie, dass harte Arbeit irgendwann einmal belohnt werden würde.
Er liebte Isabella, da war er sich sicher. Und deswegen erfreute er sich so sehr daran, wenn er sie so glücklich sah. Er mochte es nicht, wenn sie nachdenklich oder traurig war. Wenn sie sich aufregte, dann wollte er sie am liebsten sofort besänftigen. Doch das war schwer bei dem italienschen Temperament.
"Was hast du heute vor?", fragte sie schließlich, nachdem sie einige Minuten ihr Essen genossen hatte. "Ich meine, du hast doch frei oder? Besuchts du Holly?"
Henry nickte erst, schüttelte dann jedoch wieder den Kopf. "Holly hat einen Auftrag heute. Ich nehme Scarlett so lange zu mir."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh14
Dass er das kleine Mädchen mit zu Valeria nahm, damit sie mit Henrietta spielen konnte verschwieg er jedoch besser.
Ihre Augen nahmen einen verdächtigen Glanz an, als er von Scarlett sprach. "Schade, ich würde sie auch gerne mal wieder sehen. Ich denke ich werde sie am Wochenende besuchen."
"Mach das." Henry lächelte ihr aufmunternd zu. Er wusste wie sehr die junge Italienerisch die kleine Prinzessin Scarlett vermisste. Er vermisste sie ja auch. Aber durch ihren Job war Isabella so stark eingebunden, dass sie kaum noch Freunde traf. Außer Suni, sah sie in der Woche niemanden. "Du solltest sowieso mal wieder einen Tag frei nehmen."
Isabella lachte, als hätte Henry einen guten Witz gemacht. "Jetzt? Bei diesem wichtigen Fall. Henry du machst Scherze." Sie legte die Gabel neben den Teller und erhob sich. "Sobald ich frei machen kann, werde ich es tun, versprochen, aber momentan ist nicht die Zeit dafür." Liebevoll küsste sie ihn auf die Wange.
"Du solltest schwanger werden, dann verbietet man dir nämlich endlich mal arbeiten zu gehen."
Es sollte ein Scherz sein, doch augenblicklich verhärtete sich ihr Gesicht und sie schien nicht mehr so gut gelaunt und locker zu sein. "Genau.", antwortete sie mit falschem Lachen.
Henry ergriff noch kurz ihre Hand, bevor sie zur Tür hinaus wollte, um sich umzuziehen. "Bella, dass war ein Scherz." Er zauberte ihr Erleichtung auf das blasse Gesicht und küsste ihren Handrücken, wie er es oft tat um sie beruhigen. "Hab einen schönen Tag."
"Du auch." Sie erwiderte kurz den Druck auf ihrer Hand, bevor sie los ließ und hinaus ging. Keine fünfzehn Minuten später hörte er die Haustür auf und zu gehen.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh15
Nachdem er die Teller beiseite geräumt hatte nahm er sich seine Schlagzeugstäbe und ließ sich an seinem geliebtem, neuen und krass grünen Schlagzeug nieder, um zum aufwärmen ein paar ihm bekannte Rhytmen zu spielen. Er musste erst in einer Stunde bei Holly sein, als hatte er noch etwas Zeit.
Gedanken verloren spielte er vor sich hin, um genug Zeit zu haben seinen Gedanken im Kopf zu folgen.
Er musste Isabella endlich sagen, dass er ein Kind mit einer Anderen hatte. Und was war schlimm daran? Schließlich hatte er sie nicht betrogen, sondern vorher mit Valeria geschlafen. Und er bereute es nicht, denn wenn er es bereuen würde, würde er auch Henrietta bereuen, und dass konnte er nicht. Er liebte das kleine Mädchen mit den gleichen weißen Haaren wie ihre Mutter, abgöttisch. Jeden Tag nach der Arbeit fuhr er zu ihr und spielte mit ihr, bis sie abends ins Bett musste. Er brauchte dass.
Natürlich war es Isabella gegenüber nicht fair, nichts zu sagen. Aber er hatte Angst. Angst das neu erworbene Liebesglück, auf das er so lange gewartet hatte, wieder zu zerstören. Wenn Isabella sich von ihm trennen würde, würde für ihn eine Welt zusammen brechen, dass war ihm klar.
Doch Henrietta verleugnen, dass wollte er auch nicht. Er nahm sich vor, sobald sich die Situation ergeben würde, würde er es ihr sagen. Und dann würde er sehen, ob sie zu ihm stand und die Kleine aufnahm, als sei es ihre Tochter. Oder aber ob sie sich von ihm abwandte.

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Beitrag  Finplay8 Di Apr 12, 2011 5:38 pm

"Henry!", rief Isabella mit Grabesstimme von der Tür aus in die Wohnung. "Ich brauch ein heißes Bad, einen Teller Schokolade und eine heiße Massage." Sie hängte ihre Jacke auf und drehte sich um. "Wir sind kein Stück weitergekommen. Kein Stück, weißt du? Es ist zum verzweifeln." Wie angwurzelt blieb sie stehen, als sie einen jungen Mann mit rotem Kopftuch an ihrem Schachtisch sitzen sah. Auf dem Gesicht ein ehrliches Lächeln. "H-hallo.", stammelte sie errötend.
Der Fremde nickte ihr zu, auf eine höfliche Art und Weise. "Hallo.", sagte er freundlich. "Ich bin Benjamin Miceli. Ein Arbeitskollege von Henry."
Sie warf einen Blick auf die Küchentür, hinter der sie es zischen und sprudeln hörte, ganz so als würde ihr lieber Göttergatte kochen. Wieder wanderte ihr Blick zurück zu dem Mann und sie kam ein paar Schritte näher. "Ich bin Isabella Graziano." Sie streckte ihm ihre Hand entgegen und er ergriff sie.
"Ah, natürlich. Henrys Freundin." Vorsichtig musterte er sie kurz, nicht aber ohne ihre Hand los zu lassen. "Henry hatte erzählt, dass sie hübsch sind." Es war eine Festlunng mehr nicht.
Wieder errötete sie, und schaute etwas beschämt zu Boden. "Dass ist wirklich sehr nett von ihnen."
"Du. Sagen sie doch Benjamin, dass machen meine Freunde zu." Grinsend zwinkerte er ihr zu.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh16
Augenblicklich hatte sie Vertrauen zu dem netten Mann gefasst. Vielleicht lag es am Du, vielleicht auch an seinem italienischen Nachnamen. Sie mochte ihn.
"Dann musst du aber auch Bella sagen. So nennen mich nämlich meine Freunde."
"Haben sie davon viele?" Er lachte, als er ihr entgeistertes Gesicht sah. "Tut mir Leid, dass klang taktlos. Ich meine nur, dass Henry viel über dich erzählt hat. Er hat erklärt dass du in einer bedeutenden Firma auf dem Festland angefangen hast und nun selbstständig als Medienanwältin arbeitest. Da bleibt doch sicher nicht viel Zeit für Freunde."
Lachend nickte sie. "Dass stimmt. Ich komme nicht viel raus." Sie sah wehleidig zum Schachbrett. "Dass Schachbrett und Henry sind alles was ich habe. Deswegen war ich so erstaunt, dass es jemanden anderen als mich rangelassen hat. Nicht einmal Holz kann man heutzutage noch vertrauen."
Die beiden verfielen in ein schallendes Gelächter, welches den Hausherren aus seiner Arbeitsküche in den Flur lockte. Um zu sehen, was passiert war.
"Oh, du bist schon zu Hause." Erstaund drückte er Isabella einen Kuss auf den Mund. "Ich dachte du musst länger arbeiten heute."
"Nein, wir kommen nicht weiter, da dachte ich, kann ich ausnahmsweise auch mal die Fähre nehmen." Immer noch grinsend sah sie wiede zu Benjamin hinüber. "Du hast gar nicht erwähnt, dass du heute Besuch mit nach Hause bringst. Dann hätte ich etwas leckeres mitgebracht."
"Keine Umstände für mich.", verlangte Benjamin guterzogen. "Ich esse das, was auf den Tisch kommt. A tavola non si invecchia!"
Isabellas Herz öffnete sich, als sie die italienischen Wörter aus seinem Mund hörte. Ohne auch nur einen Akzent. "Dass gleiche habe ich heute morgen auch gesagt."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh17
Die beiden lächelten sich einen Moment an, und für Isabella war es, als kannte sie diesen Mann schon Jahre.
Die drei nahmen mit vollen Tellern am Tisch in der Küche platz und unterhielten sich, während sie das Essen in sich hinein schlangen.
"Kommst du auch aus Italien?", fragte Henry schließlich, nachdem er eine Weile den beiden gelauscht hatte. Nachdem Benjamin genickt hatte fragte er: "Woher?"
"Ich bin in der Toscana geboren, doch bald darauf nach Emilia Romagna gezogen. Nach Bolonga.", erzählte freundlich.
Isabellas Wangen glühten rot, als sie antwortete. "Da lebt mein Onkel. Ich hab ihn viele Jahre im Sommer für einen Monat besucht. Ein Wunder dass wir uns nicht über den Weg gelaufen sind, oder?" Sie lachte ausgelassen, so wie Henry es schon lange nicht mehr gesehen hatte. "Dass wäre witzig gewesen."
"Vielleicht sind wir uns ja über den Weg gelaufen und haben uns nicht bemerkt."
Die beiden verfielen in ein angeregtes Gespräch über Italien und den Städten, in denen sie schon gewesen waren. Die Sprache sprang zwischen Italienisch und Deutsch hin un her, und manchmal wurde sie unterbrochen von lautem Gelächter. Für den eigentlichen Engländer Henry, war es schwer zu verfolgen.
Er betrachtete die beiden lieber still und heimlich und versuchte zu verstehen, was da gerade vor sich ging.
Schon lange nicht mehr, war Isabella so ausgelassen gewesen. Sie lachte und gestikulierte wild herum. Ihre Augen glänzten und ihre Wangen glühten. Wenn Henry genauer hinsah, bemerkte, dass sie genau so wunderschön aussah, wie an dem Tag, an dem sie hier angekommen waren.
Und es machte ihn traurig, dass es erst einen Italiener brauchte, um sie wieder glücklich zu machen.

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Beitrag  Finplay8 Di Apr 12, 2011 6:05 pm

Henry nahm sich ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank, schenkte sich ein Glas ein und stellte die Flasche wieder zurück. "Du magst Ben, oder?"
"Ja." Isabella lächelte ehrlich. "Er ist wirklich ein ganz netter Mann. Und es tat so gut endlich mal wieder einen Landsmann kennengelernt zu haben. Du solltest ihn öfter einlanden."
"Vielleicht.", antwortete er vage und setzte sich neben sie. Er nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas. "Vermisst du Italien so sehr?"
Lächelnd nickte sie. "Italien ist meine Heimat, Henry. Natürlich vermisse ich sie. Meine Mutter lebt dort. Meine Schwestern und Brüder. Ich vermisse sie alle." Sie seufzte leise, bevor sie aus ihrer Flasche mit Erdbeersoda trank. "Aber all dass hat seinen Grund. Ich bin jetzt hier, super erfolgreich und mit einem tollen Mann zusammen."
Henry ergriff ihre Hand, wie Pärchen es nun einmal taten und lauschte für einen Moment der Stille. Ja, dachte er. Dass war der richtige Moment!
"Isabella, du weißt doch, dass ich dich liebe, oder?", fragte er, ohne sie anzusehen. Doch aus den Augenwinkeln konnte er erkennen, dass sie genickt hatte. "Du bist seit einer geraumen Zeit die einzige Frau in meinen Leben, und seid dem die einzige Frau, die ich so sehr liebe." Er macht eine kleine Pause um Luft zu holen und ihr die Möglichkeit zu geben, die Worte zu verdauen, dabei waren dies nicht einmal die schwierigen Worte. "Aber bevor wir zusammen gekommen sind...hab ich mit Valeria geschlafen. Neun Monate später kam meine Tochter Henrietta zu Welt. Sie lebt bei Valeria und ich sehe sie fast jeden Tag."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh18
In Isabellas Kopf ratterte es, während sie aus ihrer Flasche einen Schluck nach dem anderen trank. Henry hatte eine Tochter. Henrietta. Wie witzig, sie trugen den selben Namen, nur in männlich und weiblich, schoß er ihr als erstes durch den Kopf und ein mildes Lächeln entfaltete sich auf ihren Mund. Dass jedoch schon zwei Sekunden später wieder verschwand. Statt der Belustigung machte sich in ihr ein Gefühl der Wut breit, gemischt mit einem Gefühl der Erleichterung.
"Isabella, es tut mir Leid, dass ich es dir nicht gesagt habe.", fuhr er fort, nachdem von ihr nichts mehr kam. "Ich wusste einfach nicht wie..."
Sie nickte. "Ist okay, Henry." Ihre Stimme war leicht kühl, aber keineswegs wütend. "Henrietta, ein bildhübscher Name. Hast du ein Foto von ihr?" Langsam wandte sich ihren Kopf zu dem Foto dass ihr entgegen gestreckt wurde. Darauf konnte man ein kleines Mädchen mit weißen Haaren und blauen Augen erkennen. Eindeutig Henrys Tochter. "Sie ist hübsch."
Henry nahm ihre Hand wieder, die er zwischen durch los gelassen hatte, um das Foto heraus zu holen. "Sei mir nicht böse. Es war vor uns und auch nur ein einziges Mal. Valeria möchte nur, dass ich Kontakt mit der Kleinen hab. Sie muss niemals hier her kommen, wenn du es nicht möchtest."
Wieder nickte Isabella. "Sie kann gerne mal herkommen." Sie lächelte Henry aufmunternd auf, dabei war sie es, sie Aufmunterung brauchte."Sie ist deine Tochter."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh19
Nun war Henry erstaunt. Mit analytischem Blick durchlöcherte Isabella, fand jedoch nichts, was er verwerten konnte. "Du bist nicht sauer und verlässt mich?"
"Nein." Sie schüttelte den Kopf. Innerlich auch über sich und der Erleichterung die sie verspürte. "Nein, natürlich nicht. Aber ich wäre gern etwas allein, okay?"
"Natürlich." Henry erhob sich. Nach kurzem zögern küsste er sie auf das schwarze Haar und verließ anschließend die Küche.
Isabella war alleine. Und dass war gut. Sie musste ihre Gefühle ordnen. Henry hatte also eine kleine Tochter. Mit Valeria, seiner besten Freundin. Sie selbst war nun die Frau an seiner Seite, mit der er aber kein Kind hatte und mit der er auch nicht verheiratet war. Er würde Henrietta sicher einmal mitbringen. Und dann war sie Stiefmutter. Wie absurd.
Und warum war sie erleichtert? Weil Henry an eine andere Frau gebunden war? Weil sie sich nicht mehr genötigt fühlte ein Kind mit ihm zu bekommen? Schließlich hatte er jetzt ja eins.
Oder war sie einfach nur erleichtert, weil sie etwas Schlimmeres erwartet hatte? Ja, dass musste es sein.
Zufrieden erhob sie sich, schmiss die Flasche in den Müll, nahm Jacke und Schlüssel und verließ das Haus. Sie musste mit Suni reden, ihr die freudige Nachricht überbringen.

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Beitrag  Finplay8 Sa Apr 16, 2011 11:02 am

Isabella trat die wenigen Eisenstufen hinunter zum Wasser. Es war dunkel und nur der Mond beschien den kleinen Hafen, mit seinem wenigem Licht. Sterne waren nicht zu sehen. Es war eine bewölkte Nacht und deshalb auch nur wenige Menschen am Hafen. Der Herbst trudelte langsam ein.
Nachdenklich machte sie halt und stützte sich auf das schwarze Geländer, mit dem Gesicht zum Meer. Sanft, jedoch auch ein wenig kühl Wind fegte ihr entgegen und zwang sie für einen Moment ihre grünen Augen zu schließen. Sie hörte die Wellen, fast konnte sie das Salz im Wasser schmecken.
Warum hatte sich bloß alles gegen die gewendet? Warum war nun sie diejenige, die die Lasten ihres Freundes tragen musste?
Isabella verstand gar nichts mehr. Alles worauf sie sich zu Anfang eingelassen hatte, war eine schöne Beziehung mit Henry. Nicht mehr. Sie hatte gehofft, dass sie nun wirklich glücklich werden würde, nach der Sache mit Pinto und dass ihr nichts mehr im Weg stehen würde. Doch dass war nicht so. Ein kleines Mädchen, von circa zwei Jahren zwängte sich in ihr Leben.
Kopfschüttelt ging sie nun auch die letzten Stufen hinunter und schlenderte fast bis zu den Wellen, die mit einem wunderbaren Geräusch immer wieder an den Strand schlugen.
Sie setzte sich in den Sand, der noch von der Sonne am Tag erwärmt war. Im Schneidersitz saß sie da und starrte auf die Wellen hinaus, in der Hoffnung eine Antwort zu finden.
"Bella?" Erschrocken drehte sie sich um und erblickte Benjamin, der langsam auf sie zu kam. "Hab ich mir doch gedacht, dass du es bist. Was machst du hier?"
"I-ich sitze hier.", stammelte sie ein wenig beschämt, über ihre Planlosigkeit. Mit der Hand fuhr sie sich durch die unordentlichen Locken.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh20
Er nickte, ließ sich neben ihr nieder und seufzte leise. "Ich komm öfter nach der Arbeit hier her.", erzählte er. "Dabei wohne ich auf der anderen Seite und könnte auch da an den Strand gehen um mich zu entspannen. Aber ich tue es nicht." Er grinste sie an, doch sie erwiderte es nicht. "Ich finde der Strand von Windy Willow's ist einzigartig. Und jeder der auf dieser wunderbaren Insel wohnt, kann sich wirklich glücklich schätzen. Findest du nicht?"
"Ich denke ich kehre zurück nach Italien." Etwas erschrocken über ihre eigenen Worte, die einfach so aus ihr heraus gepurzelt waren, sah sie ihn an. "Ich meine...also...ich vermisse Italien und sollte vielleicht mal wieder dahin zurückkehren. Eine gute Idee, oder?"
"Und was ist mit Henry?", fragte er. "Er ist gerade hier so erfolgreich, ich denke nicht, dass er nach Italien auswandern will um dort noch einmal völlig neu anfangen zu müssen." Sie schwieg, was ihn dazu brachte weiter zu reden. "Du willst gar nicht mit ihm auswandern oder? Du willst alleine nach Hause zurückkehren..."
Isabella seufzte leise. In ihr war alles durcheinander. "Ehrlich gesagt, weiß ich überhaupt nicht was ich will, Ben. Ich will eigentlich gar nichts und doch alles. Es ist verwirrend."
Schmunzelnd nickte er. "Wie wär's, wenn du endlich anfangen würdest zu reden, Bella. Manchmal verschafft es einem Klarheit." Aufmunternd sah er sie an.
Also faste sie sich ans Herz und begann zu erklären. Kurz und bündig. "Henry hat eine Tochter, weißt du. Sie heißt Henrietta. Sie ist zwei Jahre alt und wohnt bei ihrer Mutter, Valeria. Eigentlich die beste Freundin von Henry. Aber bevor wir zusammen gekommen sind, haben sie ein einziges Mal miteinander geschlafen und jetzt ist Henrietta da." Sie sah Benjamin abwartend an, doch er sagte nichts, also fuhr sie fort. "Henry hat es mir erzählt und ich habe ihm gesagt, dass ich damit klar kommen würde. Aber..." Sie verstummte.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh21
"Du kommst nicht damit klar." Er sah sie an, ohne Ärger, oder Unverständnis. Einfach nur neutral. "Du willst nicht das Henry eine Tochter hat, richtig? Du willst eigene Kinder mit ihm." Etwas zögerlich nickte sie. "Ja, ich denke dass wird es wohl sein."
"Nein." Er schüttelte den Kopf. "Dass ist es nämlich nicht, Bella. Ich habe euch beobachtet, als ich bei euch zu Besuch war. Henry liebt dich, abgöttisch, könnte man fast sagen. Aber du liebst ihn nicht. Nein!", er nahm ihre Hand als sie protestieren wollte. "Du brauchst es gar nicht zu erklären. Es ist einfach so. Und Henrietta bietet dir endlich einen Grund, aus dieser selbstgebauten Hölle heraus zu kommen. Ich sehe es dir an. Du willst keine Zukunft mit ihm."
"Dass ist doch lächerlich." antwortete sie barsch, erhob sich und schlüpfte nacheinander aus Hose, Schuhe und Oberteil. Bis sie nur noch in Badesachen da stand. Sie hatte eh vor schwimmen zu gehen. "Ich werde jetzt ins Wasser gehen, damit ich mir diesen Müll nicht mehr anhören muss.", entschied sie.
Benjamin nickte langsam und erhob sich ebenfalls. "Gut, versuch vor der Wahrheit davon zu schwimmen. Aber ich kann es nicht empfehlen."


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Beitrag  Finplay8 Sa Apr 16, 2011 11:06 am

"Samstagabend und du und ich sitzen mal wieder schön gemütlich auf den Sofa." Henry legte den Arm um Isabella, die schon ihre Schlafsachen angezogen hatte. "Endlich."
Sie nickte zustimmend, legte ihre Hand auf seine und griff mit der anderen nach der Fernbedienung. Nach einigen umschalten blieb sie an einem Liebesfilm hängen und legte die Fernbedienung wieder beiseite. Sie wandte den Kopf, um Henry anzusehen, der wie gebannt auf den Schirm starte.
Henry hatte sich in den letzten Wochen wieder verändert. Es war, als wäre alle Last von ihm gefallen und ließ ihn frei und unbeschwert erscheinen. Er ging zur Arbeit, verbrachte danach meistens ein paar Stunden bei Valeria und kam dann nach Hause um für Isabella zu kochen.
Doch im Gegensatz zu ihm, ging es ihr überhaupt nicht gut. Nicht nur, dass sie das Gefühl hatte sämtliche Last von ihm wurde auf sie nieder geworfen und drückte sie durch das Gewicht zu Boden, nein, auch da schlechte Gewissen plagte sie. Seid sie mit Ben am Hafen war, fühlte sie sich wie der letzte Dreck.
Und dass nur, weil Ben ausgesprochen hatte, was sie schon die ganze Zeit fühlte.
"Du guckst den Film ja überhaupt nicht.", bemerkte Henry nach einiger Zeit. Besorgt schaute er sie an. "Ist alles in Ordnung, Bella?"
Windy Willows - Seite 3 Snapsh22
Isabella hielt einen Moment inne, bevor sie den Fernseher auschaltete und sich so umdrehte, dass Henry seinen Arm von ihren Schultern nehmen musste. In ihren Augen glänzten durchsichtige Tränen und ihr Mund war fest aufeinander gepresst.
"Bella!" Erschrocken streckte er die Hände nach ihr aus, als wollte er sie auffangen, doch er berührte sie nicht einmal. "Bella, was ist denn los?"
"Ich kann dass nicht mehr Henry.", stieß sie leise hervor. "Ich glaube ich bin einfach nicht bereit, Stiefmutter zu sein. Ich...will dass nicht Henry." Die Tränen die in ihren Augen gestanden hatten, flossen eine nach der anderen die Wangen herunter und hinterließen silberne Spuren.
Henry nickte. Er verstand. "Dass musst du nicht, Bella. Wirklich! Sie muss nicht herkommen, ich bin nur nun einmal ihr Vater. Ich muss mich um sie kümmern, aber du nicht. Du bist frei, Bella. Bist du eigene Kinder mit mir willst. Henrietta hat nichts mit dir zu tun."
Isabella erhob sich rasch von dem braunen Sofa, mit der Hand an den Mund gepresst stand sie da und schüttelte ihre schwarzen Locken immer wieder. "Nein.", sagte sie. Es klang heiser, aber doch irgendwie stark. "Darum geht es nicht, Henry. Sie ist deine Tochter, ich kann sie nicht aus meinem Leben schließen. So lange du in meinem Leben einen Platz hat, wird auch sie einen Platz in meinem Leben haben. Und...dass kann ich gerade nicht." Sie schluchzte leise.
Henry war ebenfalls aufgestanden. Statt wie sonst seine Freundin zu beruhigen stand er nur da und sah sie an. Verständnislos. "Und was willst du jetzt von mir?", fragte er leise. Der Zorn schwellte wie heiße Glut in seiner Stimme. "Willst du dass ich Henrietta verleugne? Soll ich sie verstoßen?"
Windy Willows - Seite 3 Snapsh23
Isabella antwortete nicht. Sie stand einfach ihm gegenüber, immer wieder von ihrem wehleidigen Schluchzen durch geschüttelt.
Plötzlich nickte Henry, als hätte er alles verstanden, ohne dass sie etwas gesagt hatte. "Du willst dass ich gehe.", stellte er nüchtern fest. Seine Hände sanken an seinem Körper herunter und auf einmal schien er schrecklich müde, als hätte er lange, lange Zeit nicht geschlafen.
Sie sah auf, wischte sich die Tränen von den Wangen und schüttelte den Kopf. Ihr Mund öffnete sich zu einer Widerrede, doch sie blieb stumm, als er den Kopf schüttelte.
"Nein, ich verstehe." Er streifte ganz kurz ihre Hand, aber er nahm sie nicht. "Du hast uns nie eine richtige Chance zu geben, oder? Du wolltest mich nie so, wie ich dich wollte. Du warst nie in mich verliebt, Isabella. Ehe und Kinder, konntest du dir alles vorstellen, aber nicht mit mir, oder?"
Sie antwortete nicht. Neue Tränen floßen ihre Wangen hinab, es hörte gar nicht mehr auf. Sie fühlte sich so entsetzlich schlecht. Natürlich wollte sie ihn nicht verletzten, aber er hatte Recht. Sie liebte ihn nicht. Nicht so, aufjedenfall. Aber schon diese Einsicht tat weh. Sie wusste dass sie nicht nur eine Beziehung beendete, sondern auch eine Freundschaft.
"Es ist wohl besser, wenn ich gehe.", sagte er schließlich. Er hielt inne und legte seine Hand an ihre feuchte Wange. Ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, auch wenn es traurig aussah. "Ich werde meine Sachen packen und ausziehen, es ist besser, für uns beide. Du hast deinen Frieden und ich werde auch meinen Weg finden. Machs gut." Und dann ging er.
Isabella stand noch lange in der künstlichen Helle des Deckenlichtes und versuchte zu verstehen was passiert war. Sie hatte Henry verloren auf die eine und andere Weise.


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Beitrag  Finplay8 Sa Mai 07, 2011 8:31 pm

Majestätia (1)

Cecilia ließ sich auf der weichen Bank nieder, die Schultern vor Erschöpfung Richtung Boden hängend. Mit dem Handrücken, an dem sie kein Armband trug wischte sie sich über die Stirn und anschließend den Schweiß an ihrer kurzen Shorts ab. Ihr Blick ging suchend durch den dunklen Raum, um sicherzugehen keinen Karton vergessen zu haben.
Just in dem Moment ging das riesige Tor der Einganshalle auf und Benjamin betrat sein neues zu Hause. Glücklich pfeifend sah er sich ebenfalls kurz um, bis er ein paar exakte Schritte in Richtung Bücherei tat, wo er seine Freundin vermutete.
"Oh du bist schon fertig." Überrascht schloß er die Tür hinter sich und sah sich in dem geräumigen Raum um, der vollgestopft war, mit alten Büchern. Dass meiste waren Unikate. "Ich hätte dir doch noch geholfen, wenn du gewartet hättest, bis ich zu Hause bin.", erklärte er betrübt.
Doch Cecilia schüttelte beruhigend den Kopf, bevor sie sich erhob und ihre blassen Arme um seinen Nacken schlang. Langsam und zärtlich zog sie ihn an sich heran und küsste ihn liebevoll. "Ich hatte heute frei und nichts besseres zu tun, Ben. Außerdem ging es ganz schnell." Dass sie dabei ihre Kräfte benutzte, verheimlichte sie ihm.
Benjamin nickte, nachdem er sich noch einmal umgesehen hatte. Als er sich auf die Bank setzte, stach ihm die eckige Schachtel für den Verlobungsring in die Brust, der in seiner Brusttasche steckte. Er rückte das Jacket zurecht und setzte ein warmes Lächeln.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh24
Cecilia ließ sich neben ihm nieder. "Wie war denn dein Tag? Du siehst so überanstregend aus." Vorsichtig strich sie ihm eine schwarze Strähne aus dem Gesicht, die ihm ins Gesicht gefallen war. "Soll ich uns etwas zu essen machen? Fisch oder Steak? Worauf hast du mehr Lust?"
Sie wollte sich schon erheben, doch er hielt sie sanft zurück. Mit einem herzlichen Blick begenete er ihren fragenden Augen, die zu warten schienen. Aber sicher nicht zu wissen schienen was sie nun erwartete. Schließlich waren sie erst seid kurzem zusammen und schon dass zuammen ziehen war eine kleine Hürde gewesen.
"Du bist sicher glücklich, oder?" Sie nickte langsam. Als wenn dass nicht offentsichtlich war. "Und ich bin es auch, sehr sogar."
Cecilia musste an die Worte von ihrem ersten gemeinsamen Date denken. Er sagte, dass sie beide Einzelgänger waren und sich verbünden sollten. Und dass hatten sie. Sie war ihm gefolgt, obwohl sie wusste, dass sie mit ihm niemals eine normale Ehe führen würde können. Aber sie war eine Hexe, als wenn sie ein normales Leben jemals gehabt hätte.
"Ich möchte mir dir mein Leben verbringen.", fuhr Benjamin mit fester Stimme fort. Er klang so überzeugt. "Ich will dich immer an meiner Seite haben. Du bist der einzige Mensch, deren Nähe ich länger als einen Tag ertragen kann." Die beiden grinsten sich über diesen schwachen Scherz kurz an, bevor er schließlich fragte: "Willst du mich heiraten?"
Erschrocken sah Cecilia ihren Freund an, der sie mit großen treuherzigen Augen anschmachtete.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh25
Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie liebte Ben, mehr als sie jemals einen Menschen geliebt hatte, aber trotzdem. Er würde mit ihr nicht glücklich werden. Nicht für immer.
Benjamin stand auf und zog sie zärtlich an einem Arm hoch. Als sie stand kniete er sich vor ihr nieder und streckte ihr einen goldenen Ring, mit einem großen weißen Diamanten entgegen, als sei es das natürlichste der Welt. Und nicht ein Schritt, der die ganze Zukunft beeinflusste.
"Ich liebe dich wirklich. Und ich kann mir nicht vorstellen mein Leben jemals mit einer anderen Frau zu verbringen. In Guten wie in Schlechten Tagen.", erklärte er.
Cecilia fuhr sich durch das pechschwarze Haar. Mit einem matten Lächeln schüttelte sie sanft den Kopf und klappte die Schachtel wieder zu. "Ich liebe dich auch, Ben. Aber...es geht nicht." Seufzend ging sie an ihm vorbei, um die Enttäuschung in seinem Gesicht nicht zu sehen. Es ging einfach nicht!

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Beitrag  Finplay8 Sa Mai 07, 2011 8:37 pm

Benjamin folgte ihr in die geräumige Küche. Für ihn war diese Diskussion noch lange nicht vorbei. "Wieso nicht?", fragte er nachdrücklich.
Sie nahm die Koteletts für das Abendessen heraus und plazierte sie mit sicheren Handgriffen auf der Theke. "Ben. Ich bin nicht die Frau, die du brauchst."
Fragend sah er sie an. Er war schon immer ein disskussionsliebender Mensch gewesen. Er wollte nicht aufgeben, dafür war er viel zu überzeugt von seiner Vision eines Lebens mit seiner Liebsten. Cecilia und er, am Traualtar. Vielleicht mit Kindern. Aber aufjedenfall glücklich.
"Ich liebe dich auch.", erklärte sie weiter. "Wirklich! Nichts und niemand auf dieser Welt, ist so wie du. Und dass bewundere ich an dir. Aber wir beide, dass hat doch keine Zukunft." Wütend über sich selber marinierte sie das Fleisch, ohne nach hinten auf ihren wartenden Freund zu achten. "Wie denn auch?"
"Cecilia! Wir sind zusammen gezogen!", rief er ihr unwirsch ins Gedächnis. "Wir lieben uns, wir sind ein harmonisches Paar, warum sollten wir nicht eine gemeinsame Zukunft haben?"
Was sollte sie ihm sagen? Tut mir Leid Ben, aber ich kann niemals ein Kind mit dir bekommen weil ich sonst sterben würde? Sie wollte ihn nicht weiter anlügen.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh26
"Rede doch mit mir.", bat er verzweifelt. "Ich habe schon so lange das Gefühl, dass dich etwas bedrückt, dass du nicht mit mir teilen willst. Wenn es um deine Schwester geht, ich bin da und höre zu, oder handel oder tue sonst was, womit ich dir helfen kann." Er hob die Hände, um ihr zu zeigen wie wehrlos er war. "Du musst nur reden."
Sie drehte sich zu ihm um, das Gesicht zu einer nachdenklich Grimasse verzogen. "Wie soll ich bloß mir dir reden, Ben? Ich will dich nicht in Gefahr bringen. Ich will dich nicht verlieren."
Er lehnte sich über die Theke, die in der Mitte stand rüber und ergriff ihre zierlichen Hände. "Du wirst mich doch nicht verlieren. Ich bleibe."
Wieder drehte sie sich um, diesmal wieder zu den Lebensmittel, um das Essen weiter herzurichten. Sie brauchte etwas zu tun, wenn sie ihm alles erzählte.
"Ich bin nicht die, für die du mich hälst, weißt du?" Tief durchatmend hielt sie einen Moment inne. "Ich bin nicht die Frau, die du brauchst. Sicher willst du Kinder, eine richtige kleine Familie. Wer will dass nicht. Aber mit mir ist das nicht möglich. Ich kann keine Kinder mit dir bekommen. Es würde mich umbringen."
Ben runzelte nachdenklich die Stirn, als er über ihre Worte nachdachte. "Was meinst du damit? Kannst du keine Kinder bekommen? Dass macht nichts. Wir können Kinder adoptieren."
Hoffnung stieg in ihm auf. Wenn dass das einzige Problem war, dann war es lösbar.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh27
"Und wenn ich dir sagen würde, dass ich dir nicht einmal die ganze Wahrheit über mich gesagt habe?", fragte sie in die andauernde Stille hinein. "Wenn ich dir sage, dass ich ein Geheimnis mit mir herumtrage, dass unser gemeinsames Leben für immer und ewig beeinflussen würde?"
"Dann würde ich dir sagen, dass ich all das auf mich nehmen werde.", beteuerte er ehrlich. "Ich liebe dich. Dass ist die Hauptsache."
Cecilia räumte langsam und bedächtlich ihre Utensilien beiseite, um sich mehr Zeit zum nachdenken zu verschaffen. Der Zeitpunkt war da, sie musste ihm gestehen, dass ihr Leben magisch geprägt war. Und dass es sich niemals ändern würde. Wenn er dann ging, dann war es so. Dann war sie wieder alleine.
"Ich bin eine Hexe, Ben."
Überrascht sah er sie an, doch ganz im Gegenteil zu dem, was sie erwartet hatte, lachte er nicht. Er nickte bloß zweimal. Und lehnte sich anschließend erleichtert gegen die Wand.
"Du sagst nichts dazu? Du lachts mich nicht aus? Du glaubst mir?", fragte sie ungläubig, über diese Reaktion.
"Nein. Nein und Ja", erwiderte er sachlich und lächelte. "Wenn du mir mit aller Ehrleichkeit ins Gesicht sagst, dass du eine Hexe bist, dann werde ich dir das wohl oder übel glauben müssen." Er lächelte über ihr verdattertes Gesicht, kam auf sie zu und nahm sie in den Arm. "Aber ich weiß nicht was uns daran hindert zu heiraten?"
Kichernd schmiegte sie sich an den Mann ihrer Träume und vergass für einen Moment die kinderlose Zukunft. Bereitwillig ließ sie sich den Verlobungsring anstecken.


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Beitrag  Finplay8 Fr Mai 13, 2011 8:51 pm

"Schwanger.", stellte Cecilia nüchtern fest, in der Hand den positiven Schwangerschaftstest. Sie betrachtete ihn eingehend, bevor er mit einem leisen Geräusch im Mülleimer verschwand.
fast war es so, als wäre ihre ganze Fassung mit ihm gegangen, denn im nächsten Augenblick fühlte sich elend und schlecht. "Schwanger."
Ihr nächster Weg führte aus dem Badezimmer heraus ins Schlafzimmer, ihr Gang ein wenig wankend.
Vor dem großen Spiegel blieb sie stehen und betrachtete sich eingehend. Ihr Blick fuhr an ihren langen blassen Beinen entlang und blieben schließlich an dem gerundeten Bauch hängen, über den das grüne Shirt, was sie zum schlafen trug, ein wenig spannte.
"Cecilia?" Benjamins Stimme klang weit weg, dabei stand er direkt vor der Schlafzimmertür, die er im nächsten Moment energisch öffnete. "Cecilia, bist du hier?"
"Ja." Ihre Stimme klang ein wenig nervös, als sie die Hände von ihren Bauch nahm und ihren Verlobten mit einem Lächeln ansah. "Was gibt es denn?"
Er trat ein und schloß die Tür hinter sich. Während er sprach ging er rüber zur Kommode und schlüpfte aus seinen Klamotten. "Ich hab in zwei Tagen ein Termin beim Arzt, wegen meinen Schmerzen. Du glaubst nicht wie unhöflich die am Telefon sind. Es ist schrecklich." Er hielt inne, als er bemerkte, wie sie sich immer noch aufmerksam im Spiegel betrachtete. "Was machst du denn da? Findest du dich etwas zu dick?" Er lachte leise.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh28
Cecilia schüttelte den Kopf. Ihre rechte Hand legte sich oberhalb ihres Bauchnabels und die linke Unterhalb. "Ich bin schwanger. Wir bekommen ein Kind.", erwiderte sie tonlos.
Benjamin war wie erstarrt. Er wusste alles über Schwangerschaften mit nicht magischen Wesen und er wusste, dass es nur schlecht ausgehen konnte. Schließlich konnte er sie nicht versorgen. Weder mit magischen Dingen noch mit menschlichen, medizinischen Dingen.
"Wie meinst du das?", fragte er in die unangenehme Stille hinein. "Willst du mir sagen, dass du ein Baby von mir in dir trägst?" Er überlegte nur zwei Sekunden. "Wir treiben es ab."
Erschrocken klammerte sich Cecilia ein wenig fester an ihren Bauch.
Natürlich war ihr klar, dass sie wahrscheinlich sterben würde, aber dieses Baby abzutreiben, zu töten, war für sie unvorstellbar. Sie liebte es, obwohl sie es noch nicht einmal in den Armen gehalten hatte. Endlich konnte sie Valeria voll und ganz verstehen, dass sie Henrietta vom ersten Augenblick an geliebt hatte.
"Ich rufe gleich bei der Klinik an, die kann uns sicher bald einen Termin geben." Er stolperte fast über seine Hose als er zur Tür eilen wollte. "Wie lange bist du schwanger?"
Sie musste schmunzeln über seine Fragen, als wäre er ein Arzt. "Ich behalte das Kind." Bestimmt drehte sie sich zu ihm um. Sie lächelte. "Ich will das Kind behalten."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh29
Mit sicheren Schritten ging sie zum Bett und legte sich auf ihre Seite, die Decke bis zum Kinn gezogen. "Und jetzt lass uns schlafen."
Verdattert folgte er ihr, legte sich neben sie und ließ zu, dass sie sich an ihn schmiegte. Doch innerlich kochte er vor Angst und Wut und Hilflosigkeit.
"Du willst das Baby behalten?", fragte er nervös. "Du willst also sterben, Cecilia?" Er klang als fragte er sie nach dem Wetter oder etwas Ähnlichem.
Cecilia nickte und schüttelte anschließend wieder den Kopf. "Ich will nicht sterben, Ben. ich will nur dieses Baby bekommen." Sie fuhr ihm mit ihren zarten Fingern sanft über den Brustkorb. "Ein kleines Uns, Ben. Wir beide und ein Baby, eine richtige Familie. Und vielleicht kann ich es überleben. Ich meine Valeria..."
"Valeria hat überlebt, weil du ihr geholfen hast.", fuhr er sie unwirsch an. "Aber ich kann dir nicht helfen. Bitte Cecilia, überleg es dir. Ich will dich nicht verlieren."
"Wirst du nicht." Bestimmt schloß sie die Augen und seufzte leise. Sicher war sie sich nicht, aber sie würde dieses Baby behalten. Und wenn es das letzte war, was sie tat.

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Beitrag  Finplay8 Fr Mai 13, 2011 8:57 pm

"Du musst mir versprechen, dass du dich um das Kind kümmerst, wenn ich wirklich sterben sollte." Cecilia sah ihren Verlobten mit zusammen gekniffenen Augen an. "Du bist der Vater und dieses Kind kann nichts dafür, dass ich vielleicht sterben werde. Versprich es mir!"
"Wie soll ich dir dass versprechen?", ratlos ließ er sich auf den roten Sofa nieder und fuhr sich durch das unordentliche Haar. Er hatte nicht geschlafen. "Ich kann doch kein Kind lieben, dass meine große Liebe umgebracht hat. Egal ob ich der Vater bin oder nicht, Cecilia."
Sie nahm seine Hand und hob die Augebraue. "Du bist aber der Vater und du wirst dieses Kind lieben. Egal was mit mir passiert." Sie seufzte leise. "Im ürbigen wird mir nichts passieren. Ich hab alles vorbereitet. Ich bin praktisch unsterblich." Es war ein schwacher Versuch eines Witzes.
Benjamin ließ ihre Hand los. Verzweifelt starrte er auf den schwarzen Bildschirm des Fernsehers und versuchte sich vorzustellen, wie er ohne Cecilia leben sollte. Mit einem Kind, dass sie praktisch umgebracht hatte. Wie sollte das gehen? Er war doch auch nur ein Mensch.
"Wir können eins adoptieren.", schlug er heiser vor. "Wenn du unbedingt ein Baby willst, dann adoptieren wir eins. Es gibt so viele Kinder, die keine Eltern haben. Wir würden ihnen helfen. Wir wären gute Eltern. Und du bekommst dein Baby."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh30
"Es geht mir doch nicht darum irgendein Baby zu bekommen, Ben." Mit flehenden Augen, dass er sie endlich verstehen möge, sah sie ihn an. "Ich liebe dieses Kind in mir drinn. Und ich möchte es bekommen. Es ist ein Baby von uns beiden. Ein kleines Wir." Sie nahm seine Hand und legte sie auf ihren Bauch. "Spür doch mal!"
Benjamin durchzuckte ein wesentlicher Schmerz, bei der schnellen Bewegung. Rasch ließ Cecilia ihn los und sah ihn besorgt an.
"Wann ist dein Arzttermin?",fragte sie leise. Sie machte sich große Sorgen um ihn. Wenn sie starb, und er auch, dann war das Kind alleine. "Die Schmerzen haben sich verschlimmert."
Er nickte gelassen. Wenn sie die Starke spielen wollte, dann konnte er es auch. "Aber mach dir keine Sorgen, ich überlebe das schon."
Cecilia rollte mit den Augen. "Ben, wo soll das Kind hin, wenn wir beide sterben?", fragte sie gerade heraus. "Soll ich es zu Valeria schicken? Ach warte Mal, die stirb ja auch bald." Betrübt schüttelte sie den Kopf und wischte sich schnell die Tränen aus den Augenwinkeln. "Du verstehst gar nichts."
Benjamin legte seinen Arm eilig um ihre Schulter. Er hasste es sie weinen zu sehen, und das tat sie erst, seid dem sie schwanger war. "Es tut mir Leid, Cecilia. Wirklich." Sanft küsste er ihre Stirn und versuchte die Schmerzen wegzudenken, die seinen Arm hinaufkrochen. "Ich liebe dich. Und ich werde lernen dieses Kind zu lieben."
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"Dieses Kind macht mir keine Sorgen." Sie sah ihm fest in die Augen. "Mir geht es gut. Zu meiner eigenen Überraschung, fühle ich mich nicht geschwächt, es ist fast so, als wäre ich gestärkt. Als würde in mir etwas hereinreifen, dass ich stärker mach. Nur du machst mich schwach. Meine Sorge um dich ist zu stark, für das Kind."
Er nickte langsam. "Und du meinst das hält an?" Als sie ihn fragend ansah, fuhr er fort: "Vielleicht wirst du noch schwächer. Vielleicht stirbst du."
Mit einem Kissen haute sie ihm spielerisch auf den Arm. "Hör endlich auf damit, Ben." Sie strich liebevoll über die Stelle, die sie eben mit dem Kissen erreicht hatte. "Valeria war von Anfang an schwach und später wurde es sehr kritisch. Aber ich fühle mich gut. Im Gegensatz zu dir." Sie hob die Augenbraue.
Benjamin schüttelte ergeben den Kopf und erhob sich. "Ich muss jetzt zur Arbeit." Er zuckte unter den Schmerz zusammen. "Bis heute Abend." Ein flüchtiger Kuss auf den Mund und schon verschwand er in der großen Eingangshalle, während Cecilia ihm wehleidig nachsah.
"Dein Papa hat keine Ahnung, Kleines.", flüsterte sie leise. "Wir weren beide überleben."

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Windy Willows - Seite 3 Empty Re: Windy Willows

Beitrag  Finplay8 Fr Mai 13, 2011 9:03 pm

Das Telefon klingelte fordernd, immer und immer wieder durchbrach es die angenehme Stille in dem großen Schloß und riss damit die einen aus dem Schlaf und die anderen aus ihren Gedanken, die sich nicht fortschieben ließen.
"Ben, geh du ran!", rief Cecilia müde, und schloß die Augen um noch eine Weil ein ihrer angenehmen Traumwelt zu verweilen. Der kugelrunde Bauch schaffte sie.
Doch als das Klingeln immer noch nicht aufhörte seufzte sie schließlich, erhob sich und eilte zu dem geräuschvollen Gerät.
"Cecilia Majestätia?", fragte sie, bevor sie leise gähnend den Hörer abdeckte, damit ihr Gegenüber es nicht hörte.
"Guten Tag.", eine junge Stimme meldete sich am anderen Ende. "Mein Name ist Doktor Reisenhufer, spreche ich mit Mr. Haas?"
"Nein, ich bin seine Verlobte. Er arbeitet gerade im Arbeitszimmer, worum geht es denn?"
Am anderen Ende wurde es für einen Moment still, dann räusperte sich der Arzt. "Ich denke ich muss mit ihrem Verlobten sprechen, Miss...?"
"Majestätia.", wiederholte sie artig ihren Nachnamen und setzte dann zum Gegenangriff an. "Ich bin seine Verlobte, sie können es mir auch sagen. Mein Mann ist gerade sehr beschäftigt, aber ich werde es ihm ausrichten, sofern er fertig ist mit seinen Angelegenheiten."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh33
"Es tut mir sehr Leid, Miss Majestätia, aber ich denke, dass ich nur mit ihrem Mann darüber reden darf. Und kann. Und natürlich will. Es geht um die Ergebnisse seiner Tests und es ist außerordentlich wichtig, dass ich sofort mit ihrem Mann spreche, bitte holen sie ihn doch an den Aparat."
"Liebling?" Benjamin, der gerade die Treppe hinunter kam sah seine Frau fragend an, als er sie so aufmerksam telefonierend vorfand. "Wer ist am Telefon?"
"Ist dass ihr Verlobter Miss Majestätia?" Dr. Reisenhufer horchte auf die männliche Stimme im Hintergrund.
Ergeben seufzte Cecilia und reichte den Hörer an ihren wartenden Verlobten weiter, der ihn nachdenklich entgegen nahm.
"Benjamin Haas hier."
"Guten Tag Mr. Haas, hier ist Dr. Reisenhufer." Benjamin warf Cecilia einen wütenden Blick zu. "Ich habe eben schon mit ihrer Verlobten geredet."
"Habe ich mitbekommen." Strafend drehte er sich von ihr weg, um ihr zu verstehen zu geben, dass er sauer war. "Geht es um meine Testergebnisse?"
"Richtig, richtig. Mein Kollege hat sie mir sofort rübergeschickt, sobald er sie bekommen hat. Es ist eine heikle Sache, vielleicht wollen sie in meine Praxis kommen?"
"Nein.", er fuhr sich durch das dunkle Haar. "Ich würde es lieber am Telefon besprechen. Ich steh eunter Zeitdruck." In Wirklichkeit wollte er Cecilia nicht mal mehr für zwei Minuten alleine im Schloß lassen. Zu groß war die Angst vor einen plötzlichen abfall ihrer Werte.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh34
Dr. Reisenhufer seufzte kurz. "Na gut, Mr. Haas. Es ist schwierig zu erklären und ich bitte sie Hilfe in Anspruch zu nehmen, es gibt ein paar seriöse Adressen, die ich ihnen gerne geben werde." Er seufzte, Benjmain konnte sich vorstellen wie er die dunkle Brille abnahm und sich die Nasenwurzel massierte. "Haben sie schon einmal etwas von Vamperismus gehört?"
Er nickte. "Ja, ich bin darüber infomiert." Cecilia hatte ihn ein wenig was von Vampiren erzählt, nachdem sie ihm von ihrer Kraft erzählt hatte.
"Sie leiden an diesem Fall. Ein vererbbarer Fall. In ihrer Familie muss es Vampire gegeben haben und sie haben es geerbt. Die Schmerzen rühren daher, dass sie dagegen kämpfen, gegen die Verwandlung. Es sträubt sich etwas in ihnen. Mit einen Trank können sie ganz einfach nachhelfen. Ich verschreibe ihn ihnen."
"Ich danke ihnen Dr." Benjamin legte auf, um sich noch zu verabschieden. Wortlos ging er an Cecilia vorbei.
Er musste alleine sein und darüber nachdenken. Es gab also eine Erklärung, warum es Cecilia nicht schlecht ging. Das Baby in ihren Bauch war nicht nur halbmagisch, sondern vollmagisch. Sie hatte also nichts zu befürchten. Oder doch? Schließlich war er ein Vampir, er würde das Kind und sie in Gefahr bringen.

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Beitrag  Finplay8 Fr Mai 13, 2011 9:08 pm

"Du bist so still." Cecilia hob den Blick von ihrer Schüssel und betrachtete die unbewegliche Miene ihres Verlobten. "Was ist los mit dir? Schmerzen?"
Er schüttelte den Kopf. Seid er sich damit abgefunden hatte, verspürte er keinen Schmerz mehr. Es war, als stimmte sein Körper ihm zu.
"Wenn es immer noch um das Kind geht, brauchst du dir keine Sorgen machen. Es geht uns gut." Sie strich sich über den gerundeten Bauch und lächelte selig.
"Darum geht es doch nicht." Er legte den Löffel beiseite und seufzte leise. "Dr. Reisenhufer hat mir erklärt, was mit mir los ist." Er betrachtete die Suppe in seiner Schüssel, als sei sie sein Gesprächspartner. "Es ist etwas, was mir Sorgen bereitet. Große Sorgen."
Besorgt schaute Cecilia ihn an. Angst vor dem was kommen würde, machte sich in ihr breit. Was, wenn er sterben würde? Was war mit dem Baby? Was war mit ihr?
"Er erklärte mir, dass ich ein Vampir bin."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh35
Es blieb still in dem großen Saal.
Bis Cecilia schließlich lächelte. Ein Lächeln, was den ganzen Raum erhellte, so strahlend war es. "Du bist ein Vampir? Deswegen geht es unserem Kind gut." Sie lachte. "Mein Gott, unser Kind wird gesund sein, ich werde gesund sein und du wirst gesund sein."
Doch er lachte nicht. Kopfschüttelnd sah er seine Freundin an, die sich freute, als wäre ihr Kind schon auf der Welt. "Verstehst du nicht Cecilia?", fragte er zärtlich, gepickt mit Wehmut. "Ich bin ein Vampir, ich werde gefährlich sein. Ich werde eine Gefahr für unser Kind und für dich sein. Ich kann nicht bleiben."
Er erhob sich und raste aus dem Raum, als wenn der Teufel hinter ihm her war. So fühlte er sich schließlich auch.
"Bleib hier Ben.", so schnell es mit den großen Bauch ging, wackelte sie ihm hinter her und erwischte ihn schließlich im Flur. "Bleib doch mal stehen." Schweratmend hielt sie sich den Bauch. "Und jetzt hör mir zu: Du wirst keine Gefahr für uns sein. Du wirst eine Bereicherung für uns sein."
"Nein, ich werde ein Monster sein. Ich hab mich doch am Anfang nicht unter Kontrolle, Cecilia." Hilflos hob er die Arme und ließ sie wieder sinken. Es war aussichtslos.
"Ich werde dir helfen.", erklärte sie eilig. "Ich kann Gefühle manipulieren. Vielleicht dein Hungergefühl, wir können doch..."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh36
"Nein.", unterbrach er sie leise. "Ich glaube nicht, dass wir es schaffen. Es ist besser wenn ich für eine Weile gehe. Vielleicht in die Berge, oder irgendwo, wo ich alleine bin."
"Und dann?", fragte sie unsicher. "Ich meine, du wirst dein Kind nicht aufwachsen sehen. Willst du dann irgendwann zurück kommen und so tun, als sei nichts passiert?"
Er schüttelte den Kopf und ergriff ihre zierlichen Hände. "Es tut mir Leid, Cecilia. Aber was soll ich denn tun? Ich liebe dich und das Baby. Ich will das Beste für euch."
"Ich weiß. Aber ich glaube nicht, dass es das Beste für uns alle ist." Sie strich sich über den Bauch. "Wir wollen mit dir zusammen sein." Vorsichtig legte sie seine Hand auf die Stelle, an der das Baby gerade gegen ihren Bauch trat. "Siehst du. Es will auch, dass du bleibst. Also?"
Er lächelte über den kleinen Tritt und strich weiter sanft über die runde Kugel. "Ich muss überlegen Cecilia. Ich will euch nur schützen."


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Beitrag  Finplay8 Fr Mai 13, 2011 9:41 pm

Cecilia wälzte sich unruhig in dem gemütlichen Bett hin und her. Im Halbschlaf tastete sie nach einer Uhr auf dem Nachttisch, ergriff sie schließlich und öffnete die Augen.
Alle zehn Minuten. Alle zehn Minuten, schoß es ihr durch den Kopf., während sie sich den schmerzenden Bauch hielt. Ihr Baby wollte auf die Welt.
Sanft drehte sie sich zu Benjamin um, der noch friedlich den Schlaf der Gerechten schlief. Sie strich ihm über die gerunzelte Stirn. Fast sah er aus, als dachte er nach.
"Ben?", flüsterte sie leise. Mit ihrer weichen Hand strich sie ihm nun auch über Wange und Hals. "Ben, wach auf. Unser Baby will kommen. Es will auf die Welt."
Er schnaubte müde, blinzelte einmal und zweimal, bevor er schließlich die Augen öffnete. Lächelnd sah er sie an. "Guten Morgen, Schatz. Wie spät ist es?"
Cecilia warf noch einen Blick auf die Uhr, die auf dem Nachttisch stand. "Halb vier Uhr morgens. Bist du wach?" Grinsend drehte sie sich wieder auf ihre Seite, und wollte aufstehen, als ein erneuter Schmerz ihren Unterleib durchfuhr, so stark, wie noch keine Wehe zuvor. "Okay, jetzt geht es los."
Benjamin riss erschrocken die Augen auf. Mit besorgtem Blick betrachtete er den runden Bauch seiner Freundin, unfähig sich zu bewegen.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh37
"Du bist mir vielleicht einer." Lachend erhob sie sich vom Bett und trat ans Fenster, durch das der Mond schien. Sie deutete mit der Hand auf die Komode in der Ecke. "Packst du vielleicht meine Sachen? Ich konnte mich ehrlich gesagt nicht entscheiden, welchen Bademantel ich mitnehmen soll." Sie grinste Ben an.
"Deine Tasche ist noch nicht gepackt?", fragte er erstaunt, mehr darüber, dass sie so locker war und er sich fühlte, als würde er gleich ein Baby bekommen. "Was brauchst du denn? Bademantel, Schlafanzug, Klamotten..." Er hielt inne und nahm ein kleines Kleidchen raus, für ein Neugeborenes eindeutig. "Und das ist für unser Baby."
Nickend atmete Cecilia die erneute Wehe weg, in dem Versuch nicht die Kontrolle zu verlieren. Schließlich war Benjamin schon aus dem Häusschen, da musste sie wenigstes der ruhige Pol in der ganzen Geschichte sein. Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen.
"Ben?" Sie drehte sich um. "Kannst du mir vielleicht was zu trinken holen?" Als er sie überrascht ansah lachte sie leise. "Ich hab Durst. Und bis das Baby wirklich auf die Welt kommt vergehen noch ein paar Stunden, glaub ich. Was wollen wir machen? Musik hören, oder spazieren gehen?"
Benjamin musste gegen seinen Willen lachen. Manchmal war sie unverbesserlich. "Ich ruf am besten erst einmal bei der Küstenwache an und informiere sie, dass wir ein Boot brauchen." Er nahm sein Handy von Schreibtisch und wählte rasch die Nummer. Mit dem Hörer unterm Ohr geklemmt, und der Reisetasche in der Hand eilte er davon.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh38
Cecilia stützte sich gegen das kalte Glas, des großen Fensters. Ihr war warm und sie hatte Durst. Die Wehen, die nun alle fünf Minuten kamen, störten das ruhige Bild vor ihr.
"Bald darf ich dich endlich in meinen Armen halten, mein Kleines." Sie strich liebevoll über ihren Bauch. "Ich hab mir überlegt, wenn du ein kleines Mädchen bist, werde ich dich Frini nennen. Das bedeutet die Charmante. Und wenn du ein Junge bist, wirst du Gereon heißen. Das bedeutet Greis." Kichernd legte sie die Hand gegen die Scheibe. "Ich liebe dich."
"Frini?" Benjamin war zurückgekehrt, in der Hand ein Wasserglas.Grinsend legte er die Tasche auf das Bett und gab ihr das Glas. "Hier, trink was. Die Küstenwache hat erst in einer halben Stunde wieder ein Boot. Sie haben tatsächlich gefragt ob du es noch so lange aushälst. Was ist das für eine Frage? Du bekommst ein Kind."
"Ben? Warte mal kurz..."
"Gottseidank brauchen Babys meisten um die zwei Stunden, bis sie auf die Welt kommen und deine Fruchtblase ist noch nicht einmal geplatzt. Wir haben Zeit. Was wolltest du jetzt noch gleich? Musik hören, oder spazieren gehen? Oder wir gucken uns einen schönen Film an, bis das Boot da ist."
"Ben. Meine Fruchtblase ist gerade geplatzt.", erklärte Cecilia mit schriller Stimme. Die Wehen schienen ihr den Unterleib zu zereissen. "Und das Baby wird keine weitere Stunde warten. Hol Handtücher und heißes Wasser. Ich bekomm das Kind einfach hier.", erklärte sie monoton und legte sich auf dem Bett nieder.
Nur fünfzehn Minuten später hielt sie ein kleines Mädchen mit dem Namen Frini in den Armen.

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Beitrag  Finplay8 So Mai 22, 2011 11:24 am

Bells (1)

Mit einem letzten Blick auf die schlafende Scarlett , schnappte Holly sich den Karton mit der großen Aufschrift Lauscher und das Babyfon, dass auf der Wickelkommode stand, und machte sich auf den Weg in die zweite Etage des rosanen Miethauses, in dem sie seid drei Stunden wohnte. Wortlos stieg sie die grauen Beton Stufen hinauf, bog um die Ecke und betrachtete die Türschilder, um heraus zu finden ob ein Herr oder eine Frau Lauscher hier wohnte, dessen Karton sie ausversehen mitgehen lassen hatte.
Endlich hatte sie ein Schild gefunden, auf dem schwer zu entziffern mit einem Kugelschreiber in Großbuchstaben 'Lauscher' stand. Zumindest konnte man das vermuten.
Mit ihren frisch manikürten Fingern drückte sie auf die Klingel und konnte in der Ruhe des Treppenhauses den Ton der Kllingel etwas gedämpfer hören.
Schritte wurden getan, bevor ein junger Mann, vielleicht ein zwei Jahre jünger als Holly selbst die Tür öffnete. Er trug einen fleckigen Blaumann und ein paar abgelaufene Schuhe. Auch sein Gesicht und seine Haare schienen schmutzig, als käme er direkt aus dem Bergwerk.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh39
"Hallo.", begrüßte Holly ihn zögerlich. Sie streckte ihm den braunen Karton entgegen. "Ich hab hier einen Karton, und ich glaube er gehört ihnen." Sie drückte ihm den lächelnden Mann in die Hand und wollte sich schon umdrehen, um wieder zu Scarlett zu kommen, als der Mann schon zu sprechen begann.
"Hallo, kommen sie rein." Mit seinen schmutzigen Händen zog er sie in das Innere der Wohnung, dass noch vollkommen unbewohnt war. "Danke dass sie mir den Karton gebracht haben, hab mich schon gewundert." Er hielt ihr seine schmutzige Hand entgegen. "Mein Name ist Bill Lauscher."
"Holly Bells.", erwiderte sie etwas tonlos und hob kaum merklich die Augenbraue, als sie seine Hand ergriff und sie nur kurz schüttelte. "Kein Problem, so etwas tun Nachbarn schließlich. Oder etwa nicht?" Mit einem freundlichen Lächeln wandte sie sich abermals zum gehen, doch auch diesmal hielt Bill sie auf.
"Sie wohnen in Apartment A, nicht war?" Sie nickte leicht. "Ich hab sie gesehen, als sie ausgestiegen sind. Sie haben doch eine kleine Tocher, oder ist es ihre Nichte?"
"Nein." Holly warf einen Blick auf das Babyfon in ihrer Hand. "Es ist meine Tochter."
Bill nickte bedächtigt. "Alleinerziehende Mutter richtig? Kenn ich. Meine Mutter war auch alleinerziehend. Kann richtig schwierig werden, was? Wenn sie mal Hilfe brauchen, klingeln sie einfach. Ich bin immer bereit mal den Babysitter zu spielen, wenn es nötig ist. Schließlich ist es schwer einen Job und ein Kind unter einen Hut zu bringen."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh40
Holly nickte wieder, das freundliche Lächeln wie festgemeißelt auf ihrem Gesicht. Diesem Mann würde sie nicht einmal im Traum bitten auf Scarlett aufzupassen.
"Wie alt ist ihre Kleine denn? War ja nicht besonders groß, als ich sie gesehen hab."
"Zwei." Hollys Lächeln wurde ein wenig seliger, als sie an ihre kleine Tochter dachte. "Sie ist gerade zwei geworden. Scarlett ist ihr Name übrigens."
"Und der Vater?", fragte Bill seine Nachbarin unbeirrt weiter aus. "Ich meine den Erzeuger, ich weiß ja nicht wie es mit dem Vater ist? Oder war es eine künstliche Befruchtung, meine..."
"Nein, sie hat einen normalen Vater.", unterbrach Holly ihn etwas unsaft. Sie nervte die Fragerei. "Ihr Vater und ich haben uns getrennt, bevor Scarlett geboren ist."
"Es gibt also keinen Kontakt mit ihrem Vater?" Bill hob eine Augenbraue. "Wenn sie mich fragen braucht ein Kind einen Vater. Verstehen sie..."
"Es geht aber nicht um ihre Meinung." Holly strich ihr Kleid glatt, bevor sie ihm noch ein Nicken zuwarf und sich auf dem Absatz umdrehte. "Ich muss jetzt gehen. Auf Wiedersehen."
Sie schloß die dicke Eichentür hinter sich und machte sich auf den Weg nach unten. Hoffentlich würde sie diesen merkwürdigen Mann nie wiedersehen.

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Beitrag  Finplay8 So Mai 22, 2011 11:52 am

"Bella." Überrascht trat Holly einen Schritt zur Seite, um ihre beste Freundin in ihre kleine, bescheidene Wohnung zu lassen. "Was machst du denn hier?"
Lächelnd breitete Isabella die Arme auf, nachdem sie Tür hinter sich geschlossen hatte. "Vielleicht begrüßt du mich erst einmal angemessen?"
Die beiden Frauen vielen sich lachend in die Arme und umklammerten sich, als hätten sie sich Jahre nicht gesehen. Beide hatten dieses unverhoffte Wiedersehen dringend gebraucht.
"Und jetzt erzähl!" Liebevoll drückte Holly sie ein Stück von sich weg um sie genauer anzusehen. Sie sah verändert aus. fast etwas traurig. "Warum bist du hier?"
"Ich wollte meine beste Freundin und mein Lieblingskind besuchen, ist das ein Verbrechen?", fragte sie gespielt entrüstet, und ging gleich auf den Hochstuhl zu, wo Scarlett gerade ihr Frühstück beendet hatte. Sie nahm die Kleine aus den Stuhl und drückte sie sanft an sich. "Ach hab ich dich vermisst, meine Liebe. Du bist so groß geworden."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh41
Holly stand im Türrahmen und betrachtete die Szene. "Und was ist der wahre Grund?", fragte sie schließlich. Sie kannte ihre beste Freundin besser als jeden anderen Menschen dieser Welt. Und mit ihr schien irgendetwas nicht zu stimmen. "Stimmt etwas bei deinem Job nicht? Oder mit Henry?"
"Nein, alles in Ordnung." Mit einem zuversichtlichen Lächeln sah sie Holly an. "Ich hab euch beide nur schrecklich vermisst und ewig nicht gesehen. Und da ich heute frei hab, dachte ich, dass ich den Vormittag mit euch verbringen könnte." Plötzlich schien sie unsicher zu werden. "Oder passt es dir nicht?"
"Doch natürlich." Holly berührte liebvoll den Arm ihrer Freundin. "Es passt immer. Lass uns ins Wohnzimmer gehen, dann erzähl ich dir von meiner neusten Männerbekanntschaft." Als sie den glänzenden Blick von Isabella sah, schüttelte sie belustigt den Kopf. "Es ist nicht so, wie du es dir vorstellt. Er hat wirklich keine Ähnlichkeit mit meinem sonstigen Beutelschemmer und letztendlich ist er eigentlich nur ein Nachbar." Grinsend ließ sie sich auf das blumige Sofa nieder und betrachte die beiden auf den Boden.
Isabella hatte sich mit Scarlett auf dem Boden gesetzt und kitzelte sie unentwegt durch, so dass die Kleine immer wieder durch Lachanfälle geschüttelt wurde.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh42
"Und warum ist er dann interessant um mir von ihm zu berichten?", fragte sie mit hochgezogener Braue. "Findest du ihn vielleich doch ein wenig toll?"
"Nein!", rief Holly entgeistert auf. In ihrem Kopf ging sie noch einmal das Bild ihres Nachbarn durch. "Er hat fettige Haare und trägt einen schrecklichen Blaumann und und..."
"Und ist nicht dein Typ?" Belustigt wandte Isabella den Blick von ihrem kleinen Liebling ab. "Ich dachte wir hätten uns in jeder hinsicht verändert, Miss Bells."
Schulterzuckend lehnte Holly sich zurück. "Hab ich ja auch.", beteuerte sie halbherzig. "Aber deswegen muss ich ja nicht jeden toll finden. Ein paar Ansprüche hab ich auch!"
"Denk doch mal bitte an ihren Vater." Isabella deutete auf die spielende Scarlett. "Geblendet von seiner Schönheit und seinem Geld hast du dich blind in ihn verliebt und was ist daraus geworden? Er hat dich links liegen lassen, sobald es ging und hat dich mit einem Baby alleine gelassen." Sie seufzte, als sie Hollys betrübten Blick auf ihre Tochter bemerkte. "Vielleicht solltest du absofort nur auf andere Sachen achten. So etwas wie Charakter, Holly."
Holly nickte langsam. Sicher hatte sie recht, aber Bill Lauscher? Er war nicht einmal annähernd ihr Typ. Er war eher der Typ, den sie mied.
Seufzend ließ sie sich zu der kleinen Gruppe auf dem Boden nieder. "Vielleicht hast du Recht, Bella. Ich werd mal überlegen."

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Beitrag  Finplay8 So Mai 22, 2011 12:22 pm

Die zweite Überraschung des Tages fand am Nachmittag statt, als Holly gerade die Schuhe, die sie draußen stehen lassen hatte, herein holen wollte.
"Henry?", rief sie dem jungen Mann zu, der ihr so bekannt vorkam. Doch als er nicht sfort hörte, wurde sie etwas unsicher. "Henry, bist du dass?"
Endlich drehte der Mann sich um, und lächelte als er Holly entdeckte. "Holly!", rief er erfreut aus. "Ich wusste gar nicht, dass du hier hin gezogen bist. Ich dachte du wolltest weiter nördlich ein kleines Häusschen kaufen? Ich meine, dass Geld hättest du doch?"
Holly lachte über seie Fragerei und viel ihm anschließend glücklich in die Arme. Wie sie Henry vermisst hatte. Ihren Henry, in den sie sich damals Hals über Kopf für eine kurze Zeit verliebt hatte. "Ich hab dieses Häusschen hier gesehen und mich sofort verliebt. Die Wohnung reicht erst einmal für mich und Scarlett. Und was machst du hier?"
"Ich hab Henrietta besucht.", erklärte er mit ausweichendem Blick.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh43
Holly nickte. Sie wusste, dass Henry eine Tochter mit Valeria hatte und es störte sie nicht im geringsten. Am Anfang war sie sehr verwundert gewesen, aber dieser Vaterstolz, mit dem Henry von seiner kleinen Tochter erzählte, machten alle Zweifel zu nichte.
"Stimmt, Valeria ist ja hier nebenan eingezogen." Sie deutete auf das Apartment C, dass gleich neben ihrem lag. "Ich hab noch gar keine drei Worte mir ihr gewechselt, dabei haben wir doch eine kleine Gemeinsamkeit. Vielleicht sollte ich sie mal besuchen, dann können Scarlett und Henrietta nochmal miteinander spielen."
Henry nickte zaghaft, es schien ihn ernsthaft etwas zu bedrücken, dass merke Holly. Er war nicht so offen wie sonst, wenn er mit ihr sprach.
"Stimmt etwas nicht?"
Seufzend fuhr er sich durch das braune Haar. "Hat Isabella es dir nicht erzählt?" Als sie den Kopf schüttelte, nahm sein Gesicht einen schmerzverzehrten Ausdruck an. "Wir haben uns vor kurzem getrennt."
Überrascht hob Holly eine Augenbraue. Hatte sie doch recht gehabt, dass mit Isabella etwas nicht stimmte. "Ihr habt euch getrennt, aber warum denn? Als ich ging wart ihr so glücklich."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh44
"Dass dachte ich auch." Nachdenklich sah er die rosa Wand neben sich an. "Aber sie hatte sich auf einmal so verändert. Von einem auf den anderen Tag war sie ein ganz anderer Mensch. Sie hat nicht mehr viel gelacht, blieb lange bei der Arbeit, oder verbrachte ihre Abende sonst wo. Und dass alles nur, weil ich eine Tochter habe."
Sprachlos sah sie ihren guten Freund an. Dass hatte sie Isabella nicht zugetraut. Sie hatte immer gedacht, dass sie seine vernünftige Frau war, die auch mit Problemen umgehen konnte, aber dass konnte sie anscheinend nicht. Und deswegen war eine Beziehung zu Bruch gegangen.
"Dann kam der Abend als sie mir sagte, dass sie es einfach nicht mehr kann. Und da hab ich ihr natürlich angeboten Henrietta so weit es geht aus ihrem Leben heraus zu halten. Aber dass wollte sie auch nicht. Sie wollte einfach nur, dass ich gehen.", fuhr er fort.
Es schmerzte Holly sehr ihren besten Freund so fertig zu sehen. Wut stauchte sich gegen Isabella in ihr auf.
"Lass uns doch reingehen.", schlug sie schließlich aufmunternd vor. "Ich hab noch Rootbeer im Kühlschrank und Scarlett müsste auch bald aufwachen. Du hast sie doch so ewig nicht gesehen." Als Henry immer noch sehnlichst zur Tür sah, nahm sie seine Hand. "Nur für eine halbe Stunde."
Schließlich stimmte der verletzte Mann zu. Vielleicht brauchte er wirklich jemanden zum reden.

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Beitrag  Finplay8 So Mai 22, 2011 12:52 pm

Die beiden gingen hinein. Holly holte zwei Flaschen kaltes Rootbier aus dem Kühschrank und gab eine davon Henry, bevor sie sich mit einem neugierigen Blick niederließ.
"Und wo wohnst du jetzt?", fragte sie gerade hinaus.
Henry trank einen Schluck bevor er auf die Frage antwortete. "Ich bin bei einem Freund aus der Band untergekommen. Auf dem Festland. Eine Bruchbude. Aber sobald hier in Windy Willow's wieder etwas frei ist, komm ich zurück." Er trank noch einen kräftigen Schluck.
Erleichtert atmete sie aus. "Ich hab mir schon Sorgen gemacht, dass du für immer abhaust." Sie lächelte ihn an. "Ich würd dich echt vermissen, Henry."
"Nein, nein.", beruhigte er sie. "Ich bleibe hier. Ich liebe Windy Willows, meine Freunde leben hier. Außerdem ist es das zu Hause meiner Tochter. Ich werde sie mit Sicherheit nicht alleine lassen. Was wäre ich denn für ein Vater." Er stockte kurz, als er Hollys beunruhigten Blick sah. "Ich meine...nicht jeder Vater...also..."
"Lass nur.", unterbrach sie ihn freundlich. "Du hast ja Recht. Jedes Kind sollte einen Vater haben."
"Aber muss es nicht." Überzeugt stellte er die Flasche auf den Küchentisch und warf ihr einen bedeutsamen Blick zu. "Nicht jedes Kind ist glücklicher mit seinem Vater. Ich zum Beispiel, wäre froh gewesen, wenn ich meinen Vater nie kennen gelernt hätte. Zumindest meinen Adoptivvater."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh45
Holly umklammerte mit ihren zarten Fingern die kalte Bierflasche, während sie darüber nachdachte, was vielleicht für Scarlett das Beste war. Sie war sich immer sicher gewesen, dass ihr biologischer Vater keineswegs gut für sie war, aber ganz ohne Vater aufzuwachsen, musste auch schrecklich sein.
"Scarlett wird sich auch ohne Vater machen, Holly.", erklärte Henry ihr, als hätte er ihre Gedanken gelesen. "Sie ist jetzt schon ein wunderbares Mädchen, selbstständig, lieb, sie wird sich ganz großartig machen, glaub mir. Und später wirst du schrecklich stolz auf sie sein. So wie ich auf Henrietta."
Überzeugt nickte Holly. "Sicher hast du Recht.", sagte sie mutig. "Sie braucht keinen Vater, der sie eh nicht will. Sie braucht nur ihre Familie und ihre Freunde." Dann warf sie Henry wieder einen liebevollen Blick zu. "Tut mir Leid, ich hab dich reingebeten um dich zu trösten, und jetzt musst du dich mich trösten. Unglaublich."
Freundschaftlich winkte er ab. "Dass ist doch kein Problem, ich bin schließlich nicht der einzige Mensch auf der Welt mit Problemen." Nachdem er den letzten Schluck aus der braunen Flasche genommen hatte, lächelte er sie an. "Außerdem möchte ich das mit Isabella so schnell wie möglich vergessen. Es ist passiert, und nicht mehr änderbar."
Gerade wollte Holly etwas erwidern, was ihn trösten sollte, als aus dem Babyphone, dass auf der Küchentheke stand, leise Gequengel ertönte.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh46
"Oh, Scarlett ist wach, ich werd sie kurz rausholen, dann können wir sofort weiterreden."
"Lass nur." Henry erhob sich von seinem Stuhl, und schlenderte zum Kinderzimmer. "Ich werd sie aus ihrem Bettchen holen und anziehen. Wir sehen uns in einer Viertelstunde im Wohnzimmer, over and out." Er zwinkerte er verschwörerisch zu, bevor er in dem abgedunkelten Zimmer verstand.
Zwanzig Minuten später, saß Holly auf dem geblühmten Sofa, wo sie schon am Vormittag gesessen hatte, und sah zu, wie Henry seine Scarlett immer und immer wieder in die Luft schmiss, um sie ein paar Sekunden später aufzufangen.
"Dass gefällt dir, hm?", fragte er schließlich, als die Kleine sich außer Atem vor Lachen, an ihn klammerte. "Du bist ein niedliches kleines Mädchen, Scar. Du und Henrietta, ihr würdet wirklich klasse Freundinnen abgeben. Hm? Was hälst du davon?"
Belustigt klatschte sie in die Hände. "Ja!", rief sie aus, ohne wirklich zu verstehen, was gemeint war. "Da! Nochmal! Da!"
Holly schloß für einen Moment die Augen. Sie war müde. Vielleicht konnte sie für fünf Minuten schlafen, während sie Henry ein wenig um Scarlett kümmerte.

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Beitrag  Finplay8 So Mai 22, 2011 2:17 pm

Geistesabwesend saß Holly vor ihrer Tochter, die gerade auf ihr Instrument einhämmerte, um ihm ein paar Töne zu entlocken. Doch im Gegensatz zu ihrer Tochter, machte ihr das Schauspiel wenig Spaß. Sie saß einfach nur da und betrachtete Scarlett, als sei es das natürlichste der Welt.
Das Gespräch mit Henry, wollte ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen. Wie sehr sie sich doch wünschte, dass Scarletts Vater nur annähernd wie Henry wäre. Aber eigentlich traf sie keine Schuld. Sie hatte Burkhard einen Brief geschrieben, in dem sie ihm erklärt hatte, dass er eine Tochter bekommen hatte, und dass sie kein Geld von ihm wollte, dass er seine Tochter jedoch jederzeit sehen konnte wenn er wollte, doch er hatte sich nicht gemeldet.
Und sie hatte sich nicht weiter darum gekümmert. Sie hatte gedacht, dass es Scarlett besser gehen würde, wenn sie ohne ihren Vater aufwachsen würde, und bist jetzt gab es auch keinen Grund, warum dieser Gedanke falsch sein würde.
Doch nachdem sie mit Henry gesprochen hatte, der seine Tochter abgöttisch liebte, waren ihr große Zweifel gekommen. Was würde sie denn später sagen, wenn Scarlett nach Hause kam und fragte warum sie keinen Vater hätte? Sollte sie ihr dann sagen, dass ihr Vater sich nicht einmal gemeldet hatte?
Windy Willows - Seite 3 Snapsh47
"Mama?" Scarlett sah sie mit ihren treuherzigen blaugen Augen einen Moment genauer an, bevor sie ihr Spielzeug weglegte und ihre Hand auf die Wange ihrer Mutter legte. "Mama traurig? Mama weinen?", fragte sie vorsichtig.
Doch Holly schüttelte eilig den Kopf, bevor sie ihre Tochter liebevoll über den Kopf strich. "Nein, Mami ist nicht traurig, Schätzchen. Mama hat nur nachgedacht."
Nachdenklich betrachtete Scarlett ihre Mama, mit einer kleinen Falte zwischen ihren blonden Augenbrauen. "Mh.", machte sie schließlich, als hätte sie verstanden.
Während Scarlett mit noch mehr Elan auf die Tasten haute, beobachtete Holly ihre Tochter noch etwas genauer.
Burkhard hatte selber Schuld. Er würde niemals dass wunderbare Wesen seiner Tochter kennenlernen. Die Genauigkeit, mit der sie andere Menschen analyisierte, und schließlich half, wo sie konnte. Nie sehen, wie viel Spaß sie an einer Sache hatte und wie viel Konzentration sie darein legte.
Von dem Klingeln des Telefons wurde sie aus ihren liebevollen Gedanken gerissen, erhob sich schließlich seufzend und nahm den Hörer ab.
"Holly Bells?", antwortete sie auf das Klingeln, den Blick immer noch auf Scarlett gerichtet.
"Hallo hier ist Bill, aus Apartment H, zweite Etage. Der Mann mit der Kiste." Er lachte über seinen flachen Witz, als sie aber nicht drauf ansprang, verstummte er und räusperte sich.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh48
"Ich erinnere mich.", antwortete Holly kühl. Sofort tauchte das Bild des ungepflegten Mannes vor ihren Augen wieder auf. Doch dann erinnerte sie sich auch an die Worte von Isabella, und ein innerer Kampf trug sich in ihr aus, der zu Gunsten von Bill ausging. "Wie geht es ihnen?", fragte sie höflich.
"Wir wäre es denn wenn wir uns duzen.", schlug er vor und noch bevor sie zustimmen konnte, redete er weiter. "Mir geht es gut und ihnen? Ich rufe an, weil ich sie noch einmal an das Angebot erinnern wollte. Sie wissen schon, dass ich auf die kleine Scarlett aufpasse."
Holly nickte langsam. "Ja, ich erinnere mich." Wiederholte sie ihre Worte. "Momentan brauche ich ihre, ich meine deine, Hilfe nicht , Bill. Trotzdem vielen Dank."
Am anderen Ende wurde es kurz Still, dann seufzte der junge Mann. "Weißt du, dass ist nicht der einzige Grund warum ich anrufe. Ich dachte mir, dass sie vielleicht einen falschen Eindruck von mir haben könnten. Ich kam gerade von der Arbeit und ich war ziemlich aufgedreht. Vielleicht war ich etwas zu neugierig."
Der seichte Ton, den seine Stimme angenommen hatte, beeindruckte Holly. "Schon gut. Ich meine, wir haben alle mal merkwürdige Tage. Aber danke dass du dich bei mir entschuldigt hast, dass wäre aber mit Sicherheit nicht nötig gewesen."
"Doch wäre es." Er lachte leise. "Sonst hätte ich niemals den Mut aufgebracht dich zu fragen, ob wir vielleicht irgendwann einmal was trinken gehen wollen."
Holly dachte einen Moment nach. Trotz aller Zweifel brachte sie es nicht übers Herz ihm abzusagen. "Natürlich. Wie wäre es mit nächster Woche Mittwoch?"
"Dass passt mir super.", antwortete er erfreut. "Ich hol dich um acht Uhr ab."

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Beitrag  Finplay8 Sa Jun 11, 2011 3:37 pm

Majestätia (2)

Vorsichtig nahm sie die kleine Henrietta au ihren Hochstuhl und bewahrte sie somit davor, mit ihrem hübschem Gesicht in die halbleere Schüssel vor sich zu fallen. Vor Müdigkeit hatte sie ihre kleinen Augen schon geschloßen, und war kurz davor einzuschlafen.
"Du bist schrecklich müde, meine Kleine, oder?", flüsterte Valeria liebevoll an ihrem Ohr, und drückte sie fest an sich, während sie den kurzen Weg zum Kinderzimmer eilte. "Es war aber auch ein schrecklich aufregender Tag für dich. So viele neue Eindrückte." Sie legte sie sanft auf die Wickelkommode und zog ihr die Klamotten vom Tag aus. "Ein ganz neues Zimmer, nur für dich. Und eine ganz neue Wohnung, in der du dich erst einmal zu Recht finden musst."
Valeria seufzte leise, als sie an den Gesichtsausdruck ihrer Tochter dachte, als sie diese kleine Wohnung betreten hatten. Henrietta hatte sich kurz umgeguckt, befor sie sich nachdenklich eine Braue gehoben und ihrer Mutter zu geflüstert hatte: "Blumen!"
"Ich weiß.", hatte Valeria traurig geantwortet, hier war nicht allzuviel Platz für eine Blumenscharr, wie ihre Tochter sie gehabt hatte, als sie noch mit Cecilia zusammen wohnten.
Henrietta holte ihre Mutter mit einem müden Gähnen aus ihren Gedanken. Mit den eisigblauen Augen ihres Vaters sah sie sich um. "Schlafen?", fragte sie leise. "Mama?"
Windy Willows - Seite 3 Snapsh49
Valeria nickte leicht. Sie beugte sich hinunter und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Ja, jetzt gehts ab ins Bett. Und morgen früh, wachst du wieder auf."
Ihr grauste es bei den Gedanken, dass fast einen ganzen Tag eine Babysitterin auf Henrietta aufpassen würde. Am liebsten wäre sie bei ihrer Tochter geblieben, aber das war nicht möglich. Sie brauchten das Geld, für Henrietta und für diese klitzekleine Wohnung.
Nachdem sie Henrietta einen Schlafanzug angezogen hatte, legte sie sie in die große Blume, die wie echt wirkte, dank Valerias Zauberkräften. Liebevoll drückte sie ihr einen weiteren Kuss auf die beiden roten Bäckchen und löschte das Licht, neben dem Bett.
"Gute Nacht, meine Kleine. Schlaf gut und träum was schönes. Bis morgen früh."
Niedergeschlagen schloß Valeria die Tür hinter sich und lehnte sich einen Moment mit geschloßenen Augen dagegen.
Alles wäre so einfach gewesen, wenn dass alles nicht passiert wäre. Wenn Cecilia nicht so ein mieses Spiel betrieben hätte und wenn sie nie von Henry schwanger geworden wäre. Wütend berichtigte sie sich bei dem letzten Gedanken. Wie hatte sie so etwas denken können? Henrietta war ihr ganzes Glück, ohne sie wäre ihr Leben nur die Hälfte wert.
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In der Küche setzte sie sich an den Tisch, vor sich einen Teller mit Häppchen, die sie heute Morgen auf dem Festland gekauft hatte. Vor ihr der zweite Teller, der für Henrietta gedacht war. Aber nun musste sie daran denken, dass normalerweise Cecilia mit ihr an einem Tisch saß und aß. Und es machte sie traurig.
Warum hatte ihre Schwester dass getan? Warum hatte sie die Gefühle des Mannes, den Valeria über alles liebte manipuliert? Dass würde sie ihr nie verzeihen können.
Und was sollte aus der Kleinen werden, wenn sie starb? Und dass würde sie, dass sah sie jeden Tag besser. Ihre Haut wurde blasser, ihre Augen verloren ihren Glanz, das Haar wurde brüchiger, und das Atmen viel ihr von Tag zu Tag schwerer.
Wieviele Jahre sie wohl noch hatte? Würde sie noch Henriettas Einschulung miterleben? Und was dann? Wenn sie tot war. Wo sollte die Kleine hin?
Henry würde sie mit Sicherheit nicht nehmen, schließlich wollte Isabella das Mädchen nicht ihrem Leben haben, da war sie sich sicher.
Sie biss nachdenklich von ihrem Brot ab. Sie würde bald eine Lösung finden, da war sie sich sicher.

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Beitrag  Finplay8 Sa Jun 11, 2011 4:15 pm

"Hallo Henry." Freundlich wie immer umarmte Valeria den Vater ihrer einzigen Tochter. Sie hatte ihn schließlich immer noch gern, auch wenn sie akzeptierte, dass er und Isabella ein Paar waren, wegen der manipulierten Gefühle. "Ich dachte du wolltest erst in zwei Stunden kommen." Verwundert sah sie ihn an.
Er nickte entschuldigend. "So war's geplant. Aber der Gick ist abgesagt worden, da dachte ich komm so früh wie möglich vorbei." Besorgt schaute er sie an. "Oder passt es dir nicht?"
"Doch, natürlich." Noch nie hatte sie ihn weggeschickt, egal ob er angerufen hatte vorher oder nicht. Sie liebte die Tage wo er vorbei kam, aber meistens musste sie dann schon zur Arbeit und konnte nur kurz die üblichen Flosskeln loswerden. Wie es ihm ginge, was der Job machte und und und...
Die beiden blieben unschlüssig voreinander stehen, verlegen um die paar Worte, die in ihren Köpfen herum geisterten.
Valeria dachte daran, dass sie nie ausgesprochen hatte, wie sehr sie ihn liebte. Sie hatte es selbst als Henrietta geboren wurde für sich behalten. Es war irrelevant.
Windy Willows - Seite 3 Snapsh51
"Schön hast du es hier.", murmelte Henry schließlich, mit einem Blick auf die bemalte Tapete. "Richtig kinderfreundlich. Und obwohl es recht klein ist, wirkt es riesig." Er lächelte.
Ein Lächeln das Valeria jedes Mal aus dem Konzept brachte. Sie räusperte sich verlegen, bevor sie zu einer Antwort ansetzte: "Ja, ich dachte mir, dass Henrietta wenigstens die Natur an den Wänden haben muss, wenn sie schon nicht die meiste Zeit des Tages darin spielen kann." Es kam ihr vorwurfsvoll vor, als setzte sie hinzu: "Aber es reicht als Wohnung."
Henry nickte. Er fühlte sich schlecht, weil er nur geringe Alimente zahlte, aber momentan hatte er eine richtige Flaute im Job. Keine Auftritte bedeuteten kein Geld. Und das Geld was er verdiente gab er bis auf einen kleinen Teil an seine Tochter und deren Mutter. "Bald haben wir einen richtigen Plattenvertrag.", erklärte er unnötigerweise. "Dann bekommt ihr mehr."
Valeria hatte keine Lust darauf herum zu reiten. Sie deutete auf die Küche. "Die Kleine schläft noch, willst du vielleicht etwas frühstücken? Ich Hab Jogurt mit Früchten. Hm?"
Nickend folgte er ihr in die geräumige Küche und setzte sich unbeholfen an den Tisch, während Valeria die Utensilien heraus holte und zusammen mischte. Schließlich setzte sie sich mit zwei Schüsseln ihm gegenüber und schob eine, mit einem freundlichen Lächeln, herüber.
"Und wie gehts dir?", fragte er schließlich in die unangenehme Stille hinein. "Du siehst blass aus, schläfst du nicht genug? Schläft meine kleine Eisprinzessin nicht durch?"
"Doch, doch. Henrietta weckt mich nicht.", erwiderte Valeria leise. Sie rieb sich die Arm, als wäre ihr kalt und nahm anschließend einen Löffel von dem Jogurt. "Ich weiß auch nicht..."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh52
"Wenn du willst nehme ich sie mal für ein paar Tage zu mir, dann hast du Zeit für dich." Er meinte es nett. "Dann kannst du Essen gehen und Tanzen gehen. Oder einen Wellness Tag mit deiner Schwester? Jetzt wo ihr nicht mehr zusammen wohnt vermisst du sie bestimmt."
Valeria schluckte schwer. Henry hatte doch keine Ahnung wie sehr sie Cecilia vermisste, also was sollte sie antworten? "Und was ist mit Isabella?", fragte sie stattdessen.
Henry zuckte die Achseln, plötzlich sah er sehr müde und verschloßen aus. So wie an dem Tag, als er kam und erklärte das Isabella sich in Pinto verliebt hatte. "Isabella und ich sind nicht mehr zusammen.", flüsterte er. Die Augen hatte er auf die Schüssel vor sich gerichtet, es viel ihm noch schwer darüber zu reden. "Ich bin ausgezogen, Samstag."
Erstaunt hiel sie einen Moment inne. Sie betrachtete sein steiniges Gesicht, und schien sofort zu wissen wie er sich fühlte. Genau wie sie damals. "Das tut mir Leid, wirklich." Sie seufzte. "Natürlich kannst du Henrietta für ein paar Tage nehmen, du musst sie echt vermissen."
Doch bevor Henry antworten konnte, hörte er ihr zaghaftes Weinen aus dem Nebenzimmer. "Ich seh nach ihr, okay?" Valeria nickte und er erhob sich.
Mit gemischten Gefühlen sah sie ihm nach. Ob der Bann nun gebrochen war? Oder musste man etwas dafür tun? Sie wusste es nicht genau.

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Beitrag  Finplay8 Sa Jun 11, 2011 4:52 pm

Eine viertel Stunde später kam er mit dem kleinen Mädchen auf dem Arm aus ihrem Zimmer. Er lächelte, ganz der stolze Vater, während sie sich noch etwas müde umschaute.
Als sie schließlich Valeria entdeckte, lächelte sie glücklich. "Mama!", rief sie erfreut aus und streckte ihre kleinen Ärmchen nach ihr aus.
Valeria und Henry sahen sich an und lachten. Henrietta brachte jeden zum Lachen, durch ihre süße Art und Weise, die Menschen zu verzaubern.
"Sie hat mich ganz erstaunt angesehen, als ich ins Zimmer kam und nicht aus den Augen gelassen, während ich sie fertig gemacht hab." Mit einem Lächeln, drückte er ihr einen Kuss auf die Wange. "Ich glaube sie sieht mich zu wenig, ich bin ein wirklich schlechter Vater, was?"
Valeria schüttelte ihren Kopf, auf ihre ganz eigene Art und Weise. "Nein, du bist ein toller Vater Henry. Du siehst sie so oft wie möglich, dass weiß sie." Liebevoll strich sie dem kleinen Mädchen über das weiße Haar, genau wie ihres. Weiß und glänzend. "Sie liebt dich sehr, nicht war Henrietta?"
Das Mädchen nickte, wenn auch etwas zögerlich. Mit ihren blauen Augen fixierte sie Henry, und sein väterliches Lächeln. Sie war sich nie besonders sicher gewesen bei ihm.
Windy Willows - Seite 3 Nsnaps10
"Papa.", sagte sie schließlich, so wie immer, wenn sie etwas feststellte. Auf ihre ganz eigene Weise.
Henry nutzte die Gelegenheit um sich ein Stück von sich wegzuhalten und zu betrachten. "Du bist riesig geworden. Valeria, sie ist wirklich riesig geworden." Er sah Valeria stolz an. "Und lange Haar hat sie bekommen. Ich glaube sie wächst so schnell, dass man jeden Tag eine Veränderung sehen kann, oder? Ich müsste sie jeden Tag sehen."
Valeria lachte leise und stellte beide Schüsseln zusammen. "Kleine Kinder wachsen schnell, da ist deine Tochter mit Sicherheit keine Ausnahme."
Sie musste daran denken, dass sie Henry immer noch nichts von Henriettas magischen Kräften gesagt hatte. Irgendwann musste sie es ihm sagen und dann würde er erstaunt sein. Vielleicht auch verängstlich, aber er musste es unbedingt wissen.
"Hast du eigentlich schon mal mit Holly geredet?" Als sie ihn verständnislos ansah fuhr er fort: "Ihr seid doch jetzt Nachbarin und habt beide ein kleines Kind. Wie wäre es wenn ihr euch mal besser kennenlernt? Scar wäre sicher eine super Freundin für Henrietta." Überzeugt von seinen Worten kitzelte er seine Tochter durch.
Valeria hatte auch darüber nachgedacht. Aber das Wissen, dass Holly Isabellas beste Freundin war hatte sie bisher zurück gehalten. "Ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist." Sie ließ Wasser in das Waschbecken in der Küche laufen. "Sie ist doch Isabellas beste Freundin, und gerade jetzt wo ihr euch getrennt habt ist es vielleicht nicht gut, wenn ich mit deiner Tochter bei ihr auftauche. Für sie ist dass doch ein Interessenkonflikt. Sie sitzt zwischen den Stühlen."
Windy Willows - Seite 3 Snapsh53
"Holly mag dich.", erwiderte Henry felsenfest. Er war ihr in die Küche gefolgt, wo er Henrietta nun mit kleinen Obststückchen fütterte. "Außerdem bist du nicht der Grund für unsere Trennung. Da ist sie ganz alleine dran Schuld." Er dachte daran, wie sehr Isabella die Anwesendheit seiner Tochter gestört hatte, und es machte ihn wütend. "Isabella hat sich praktisch von mir getrennt, auch wenn ich die Worte ausgesprochen hab. Also wird Holly sich da überhaupt nicht einmischen. Du kannst es ja mal versuchen."
Obwohl Valeria nickte, zweifelte sie immer noch. Vielleicht würde sie einen Kuchen vorbeibringen, dass machte immer einen guten Eindruck.
Ein Gedanke kam ihr, als sie sich zu den beiden umdrehte. Nun konnte sie Henrietta ohne Gewissensbisse bei Henry lassen, wenn sie dann starb. So lange sie nicht wusste, wie dieser Fluch aufgehoben wurde, würde sie schwächer und schwächer werden. So viel war sicher.

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